Bilanzanalyse
Caterpillar weist für das Geschäftsjahr 2021 eine Bilanzsumme von etwa 82,80 Mrd. USD aus und schafft damit eine Bilanzverlängerung von ca. 4,50 Mrd. USD. Die Zahlungsmittelbestände belaufen sich auf ca. 9,25 Mrd. USD und sind somit im Vergleich zum Vorjahr etwa konstant geblieben. Gleiches gilt auch für die noch ausstehenden Zahlungen, die etwa 17,4 Mrd. USD betragen. Das gesamte Umlaufvermögen beträgt ca. 43,50 Mrd. USD und ist um etwa 4 Mrd. USD gewachsen. Da dies nahe am gesamten Wachstum der Bilanzsumme liegt, stammt also der größte Teil des Wachstums der Aktivseite der Bilanz aus dem Wachstum des Umlaufvermögens. Der Goodwill, der unter dem Anlagevermögen geführt wird, ist im letzten Geschäftsjahr minimal zurückgegangen und beträgt nun ca. 6,30 Mrd. USD. Damit ist dieser, unserer Ansicht nach, auch als unproblematisch einzuordnen.
Auf der Passivseite der Bilanz von Caterpillar ist ein Fremdkapitalanteil von ziemlich genau 80 % erkennbar. Ca. 16,50 Mrd. USD entfallen entsprechend auf das Eigenkapital und etwa 29,80 Mrd. auf kurzfristige sowie ca. 36,90 Mrd. USD auf langfristige Verbindlichkeiten. Normalerweise wäre die entsprechende Kritik an dieser Stelle, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten die Zahlungsmittelbestände weit übersteigen. Bei Caterpillar ist aber zum einen das gesamte Umlaufvermögen um einiges größer als die kurzfristigen Verbindlichkeiten und zum anderen werden unter diesen Verbindlichkeiten auch etwa 11,70 Mrd. USD Finanzprodukte geführt. Aus der Bilanz als solche, ist natürlich nicht zu erkennen, welche Finanzprodukte im Detail damit gemeint sind. Grob lassen sich diese auf zwei Unterposten aufteilen: Finanzprodukte aus langfristigen Verbindlichkeiten, die im laufenden Geschäftsjahr zu begleichen sind (etwa 6,30 Mrd. USD) und generell kurzfristige Finanzprodukte (etwa 5,40 Mrd. USD).
Allgemein liegt die Vermutung dabei nicht fern, dass es sich um Produkte handelt, die, sollte dies aus Sicht des Unternehmens Sinn machen, verlängert und eventuell umgeschichtet werden. So würde es keine Tilgung zulasten der Zahlungsmittelbestände geben und sie wären für unsere Betrachtung nicht weiter problematisch. An dieser Stelle sei trotzdem noch einmal erwähnt: Es handelt sich dabei um eine Annahme.
Sollte sich herausstellen, dass tatsächlich die gesamten kurzfristigen Verbindlichkeiten getilgt werden müssen, wäre der bereits erwähnte Kritikpunkt natürlich wieder relevanter. Trotz dessen wäre das Kritik auf sehr hohem Niveau, da diese Bilanz sonst einen sehr abgerundeten Eindruck macht. Die Fremdkapitalquote ist zwar vergleichsweise hoch und sollte unserer Meinung nach nicht mehr signifikant erhöht werden, bewegt sich aber noch in einem legitimen Rahmen.