Merck Aktie Analyse – Die beste DAX Aktie?

Merck Aktie Analyse

Die beste DAX Aktie?

XETR: MRK - Analyse vom 10.12.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Merck KGaA Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: 659990 | ISIN: DE0006599905 | Ticker: MRK (Xetra)

Das deutsche Unternehmen Merck KGaA gehört wohl zu den ältesten Pionieren der Welt im Bereich der Pharma- und Chemiebranche. Die Erfolgsgeschichte des Konzerns reicht zurück bis in das Jahr 1668. In dieser Analyse wollen wir einen genauen Blick darauf werfen, wie die Merck KGaA es in den vergangenen mehr als 350 Jahren geschafft hat, in einem so dynamischen und wettbewerbsintensiven Umfeld zu bestehen, und ob das auch für die kommenden Jahrzehnte in dieser Form der Fall sein kann. Vor allem nach der erst kürzlich erfolgten Korrektur der Aktie finden wir heraus, ob sich ein Kauf beim unserer Meinung nach besten Unternehmen im DAX jetzt lohnt, oder ob noch Geduld notwendig ist.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:11:06
Fundamentale Kennzahlen
00:31:39
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:42:57
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:56:10

Kurzportrait  

Neben den vielen bekannten Pharma-Riesen ist Merck aus Deutschland bei den meisten Privatanlegern eher unbekannt. Allerdings gehört die Aktie zu den stabilsten Dauerläufern im DAX, denn Merck weist seit rund 20 Jahren einen stabilen und gleichmäßigen langfristigen Aufwärtstrend auf. 

Diese Entwicklung wird durch ein ebenso konstantes Wachstum beim Umsatz und weiteren fundamentalen Kennziffern untermauert. Zugleich wirkt die Aktie mit einem bereinigten KGV deutlich unter 20 auf den ersten Blick auch nicht allzu teuer.

Nachdem die Merck-Aktie für fast zwei Jahre korrigierte, konnte sie sich erst kürzlich stabilisieren. Der finale Ausbruch zur Oberseite ist allerdings noch nicht gelungen.

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 09.12.2023.

WKN/ISIN
659990/DE0006599905
Branche
Gesundheitswesen
Peter Lynch Einordnung
Average Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
61,74 Mrd. EUR
Dividendenrendite
1,55 %
KGV
21,34
Firmensitz
Darmstadt (Deutschland)
Gründungsjahr
1668
Mitarbeiter
64.232

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen Merck

Historie von Merck

Die Apotheke in Darmstadt

Die Geschichte von Merck, einem der ältesten Pharma- und Chemieunternehmen der Welt, beginnt im Jahre 1668. In diesem Jahr erhielt Friedrich Jacob Merck das Privileg, eine Apotheke in Darmstadt zu betreiben. Diese Apotheke am Schlossgraben wurde zum Ausgangspunkt der Unternehmensgeschichte.

Abb. 1: Engel-Apotheke in Darmstadt und Heinrich Emanuel Merck

Heinrich und Emanuel Merck

Im 18. Jahrhundert erweiterte sich der Einfluss der Familie Merck über die Grenzen der Apothekerkunst hinaus. Johann Heinrich Merck, ein Mitglied der Familie, machte sich nicht nur als Apotheker, sondern auch als Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Kunst- und Literaturkritiker einen Namen. Er hatte sogar eine enge Beziehung zu Johann Wolfgang von Goethe.

Eine bedeutende Wende in der Geschichte Mercks erfolgte unter der Leitung von Emanuel Merck im Jahr 1827. Emanuel war ein Pionier in der Herstellung von reinen Alkaloiden, die aus Pflanzen isoliert wurden. Diese Substanzen hatten enorme medizinische Bedeutung und führten zu einer grundlegenden Veränderung des Unternehmens von einer traditionellen Apotheke zu einem forschungsbasierten Industrieunternehmen.

Gründung und Börsengang

In den 1850er-Jahren wurde das Familienunternehmen unter dem Namen E. Merck als Geschäftspartnerschaft formalisiert, was eine Erweiterung der Mitarbeiterzahl und des Produktangebots mit sich brachte. Die Internationalisierung des Unternehmens begann in dieser Zeit und erstreckte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts über alle Kontinente.

Die frühe internationale Expansion führte zur Gründung zahlreicher Tochtergesellschaften, darunter auch in den USA. Allerdings wurden diese Zweige während des Ersten Weltkriegs von der Muttergesellschaft abgetrennt. Die amerikanische Tochtergesellschaft Merck & Co. wurde zu einem unabhängigen Unternehmen.

Ein markanter Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte war die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im Jahr 1995. Die Merck KGaA ging an die Börse und realisierte das damals größte öffentliche Angebot in der Geschichte Deutschlands.

Abb. 2: Historische Merck-Aktie zum Börsengang in 1995

Expansion

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts setzte Merck die Expansion durch strategische Übernahmen fort. Die Übernahme von Serono im Jahr 2007, gefolgt von der Akquisition von Millipore im Jahr 2010, waren wichtige Schritte in der Entwicklung des Unternehmens. Mit der Akquisition von Sigma-Aldrich im Jahr 2015 stärkte der Konzern seine Position in der Life-Science-Industrie erheblich.

Das Jahr 2018 markierte das 350-jährige Bestehen von Merck. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Unternehmen als global führend in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials etabliert, mit über 50.000 Mitarbeitern in 66 Ländern. Diese lange Geschichte zeugt von einer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft, die Merck zu einem der bedeutendsten Akteure in der globalen Wissenschafts- und Technologiebranche gemacht haben.

Vision, Werte und Nachhaltigkeit von Merck

Vision

Mercks Anspruch ist es, Wissenschaft und Technologie zu nutzen, um Fortschritte für die Menschheit zu erzielen. Nachhaltiges Wirtschaften und profitables Wachstum gehören für das Unternehmen zusammen. Durch seine Geschäftstätigkeit möchte der Konzern einen positiven Wertbeitrag für die Gesellschaft erzielen. So ist die Vision, den großen Herausforderungen der Gegenwart – wie Krankheit, Armut, Hunger oder dem Klimawandel – zu begegnen.

Werte

Patienten stehen an erster Stelle. Alle sollen die Verantwortung dafür tragen, qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu liefern. Das Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen und Tieren weltweit zu verbessern und den Zugang zu Mercks Medikamenten und Impfstoffen zu erweitern.

Respekt gegenüber Menschen. Die Fähigkeit zur Exzellenz hängt von der Integrität, dem Wissen, der Vorstellungskraft, der Fähigkeit, der Vielfalt, der Sicherheit und dem Teamgeist der eigenen Mitarbeiter ab. Merck arbeitet daran, eine Umgebung gegenseitigen Respekts, Inklusion und Verantwortlichkeit zu schaffen. Der Konzern möchte Engagement und Leistung belohnen und reagiert auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und ihrer Familien.

Das Unternehmen verpflichtet sich zu höchsten Standards in Ethik und Integrität. Merck zeigt Verantwortung gegenüber allen Stakeholdern: Mitarbeiter, Patienten, Kunden, Distributoren und Lieferanten, Aktionäre und den Gemeinschaften. Der Konzern möchte keine beruflichen oder ethischen Abkürzungen gehen.

Merck möchte sich dem höchsten Standard von Innovation und wissenschaftlicher Exzellenz widmen. Die Forschung wird von dem Engagement geleitet, die Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern. Merck strebt danach, die kritischen Bedürfnisse von Patienten und Kunden durch kontinuierliche Innovation in allen Bereichen des Geschäfts zu identifizieren und zu erfüllen.

Nachhaltigkeit

Das Unternehmen verfolgt eine umfassende Strategie im Bereich der Nachhaltigkeit, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz. Kernpunkte dieser Strategie sind die Reduzierung von Prozessemissionen, die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen und verstärkter Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Um den CO2-Fußabdruck beim Transport zu minimieren, wird, soweit möglich, der Seetransport anstelle von Flugzeugen bevorzugt.

Ein zentraler Baustein im Rahmen der Klimaschutzmaßnahmen ist das Lieferanten-Dekarbonisierungsprogramm. Durch dieses Programm strebt das Unternehmen an, die Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit den erworbenen Waren, Dienstleistungen und Investitionsgütern zu reduzieren. Die Teilnahme an der Science Based Targets Initiative (SBTi) belegt das Engagement des Unternehmens, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen. Die SBTi hat die Klimaschutzziele des Unternehmens als im Einklang mit dem aktuellen Stand der Klimawissenschaft bestätigt.

Im Bereich Abfallmanagement setzt der Konzern auf das Prinzip „Vermeiden und Wiederverwerten”. Durch die Entwicklung neuer Produktionsverfahren und die Optimierung bestehender Prozesse strebt das Unternehmen an, Abfälle zu minimieren. Der sorgfältige Umgang mit Abfällen und die Trennung an der Quelle ermöglichen die Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe, unterstützend für die Idee einer Kreislaufwirtschaft. Nicht wiederverwertbare Abfälle werden umweltverträglich und nach höchsten Entsorgungsstandards beseitigt. Zur Überwachung und Steuerung der Abfallmenge hat das Unternehmen den „Merck Waste Score” entwickelt, der dazu dient, Bereiche zu identifizieren, in denen die Abfallmenge weiter reduziert oder besser wiederverwertet werden soll.

Aktionärsstruktur von Merck

Bei weitem der größte Anteilseigner von Merck ist die Merck Familie selbst. Sie halten insgesamt 70,27 %. Die restlichen 29,73 % sind im Streubesitz der Aktionäre.

Merck gibt die Aktionärsstruktur nur grob an. So soll BlackRock und Sun Life Financial zwischen 5,00 % und 10,00 % der im Streubesitz verfügbaren Anteile halten. Crédit Agricole, FMR und die Deutsche Bank halten zwischen 3,00 % und 5,00%.

Geschäftsmodell von Merck 

Einleitung

Über 350 Jahre an Tradition und Innovation: Merck ist ein beeindruckender Konzern, welcher sich seit seiner Gründung im Jahr 1668 fortlaufend weiterentwickelt und unter Beweis gestellt hat, sich stetig neu erfinden zu können und langfristig zu denken. Heute verfügt das Unternehmen über ein äußerst diversifiziertes Produktportfolio, welches sich über drei Geschäftsbereiche erstreckt. Wenngleich Merck häufig „nur“ als Gesundheits- und Pharmakonzern wahrgenommen wird, besitzen die Darmstädter auch als Zulieferer für eine Vielzahl an Unternehmen aus der Elektronikbranche eine hohe Expertise. Dementsprechend bezeichnet sich Merck selbst zurecht als „Wissenschafts- und Technologieunternehmen“.

Life Science

Das derzeit wichtigste und in den vergangenen Jahren wachstumsstärkste Segment von Merck trägt den Name Life Science. Im Rahmen dieses Geschäftsbereichs besitzt der deutsche Konzern als einer der drei größten Player eine global führende Position und agiert als Zulieferer für Biotech- und Pharmaunternehmen sowie einzelne Abnehmer aus der Industrie. Zum entsprechenden Portfolio von Merck, welches mehr als 300.000 Produkte umfasst und sich in drei Untersegmente gliedern lässt, gehören in erster Linie Chemikalien sowie Ausrüstung und Instrumente für Forschungslabore. Mit diesen Lösungen will Merck Kunden dabei unterstützen, wissenschaftliche Durchbrüche zu erreichen und das Leben der Menschheit zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist als konkretes Beispiel die Zusammenarbeit mit BioNTech für die Herstellung des mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 zu nennen.

Abbildung 1 sind die drei erwähnten Untersegmente des Life-Science-Geschäftsbereichs zu entnehmen. Hierbei handelt es sich in abnehmender Relevanz um:

  • Process Solutions: Produkte zur Filtration, Prozesschemikalien, Hilfsstoffe
  • Life Science Services: Antikörper und hochaktive Wirkstoffe
  • Science and Lab Solutions: Reagenzien, Verbrauchsmaterialien, Geräte, Software
Abb. 3: Überblick über den Geschäftsbereich "Life Science"

Healthcare

Innerhalb des Healthcare-Segments, welches für Merck ebenfalls eine hohe Relevanz besitzt, arbeitet das deutsche Unternehmen nicht als Lieferant, sondern mithilfe eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit daran, mit verschreibungspflichtigen Medikamenten die Leben von derzeit mehr als 90 Mio. Patienten zu verbessern. Auch hier können die Darmstädter auf eine breite Produktpalette zurückgreifen, welche sich über folgende Bereiche erstreckt:

  • Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und endokrine Erkrankungen: Arzneimittel für die Behandlung von Typ-II-Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Wachstumshormonmangel
  • Neurologie und Immunologie: Medikamente gegen Multiple Sklerose
  • Onkologie: Krebsmedikamente
  • Fertilität: Behandlung von Unfruchtbarkeit

In sämtlichen Unterkategorien des Healthcare-Geschäfts besitzt Merck Jahrzehnte an Erfahrung und kann dementsprechend häufig eine führende Position vorweisen. Um dies zu unterstreichen, sind folgende Errungenschaften hervorzuheben:

  1. Mavenclad, ein Arzneimittel zur Behandlung von Multipler Sklerose, ist in über 80 Ländern weltweit zur Behandlung zugelassen.
  2. Das Flaggschiff-Medikament im Bereich der Onkologie, Erbitux, wurde bisher bei mehr als einer Mio. Menschen verwendet.
  3. Mithilfe von Gonal-f, ein Arzneimittel aus dem Fertilitätportfolio, sind bisher mehr als 5,00 Mio. Babys zur Welt gekommen.

Doch Merck ruht sich nicht auf bisherigen Erfolgen aus. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, das Produktportfolio zu erweitern und forscht an neuartigen Arzneimitteln. Wie Abbildung 2 zu entnehmen ist, umfasst die aktuelle Pipeline des deutschen Unternehmens 13 potenzielle Medikamente, von welchen sich eines zur Behandlung der Wurmkrankheit namens Bilharziose bereits in der Zulassungsphase befindet. Darüber hinaus sind drei weitere, vielversprechende Kandidaten bereits in Phase III.

Abb. 4: Aktuelle Pipeline von Merck im Geschäftsbereich Healthcare

Das Scheitern von vielversprechenden Medikamenten gehört jedoch auch zum Healthcare-Geschäft und stellt ein nicht zu vernachlässigendes Risiko dar. Dementsprechend wollen wir an dieser Stelle kurz auf Evobrutinib eingehen, ein vermeintlich wirksames Mittel gegen Multiple Sklerose, welches sich bereits in Phase III der klinischen Studie befand. Allerdings “veredelte” Merck am 05. Dezember, dass Evobrutinib eine schlechtere Wirkung als erwartet hervorgebracht hat.

Electronics

Was vermutlich die wenigsten Anleger wissen: Neben dem diversifizierten Gesundheitsgeschäft ist Merck seit vielen Jahren als Zulieferer verschiedener Technologien für Unternehmen aus der Elektronikbranche tätig. Nach Unternehmensangaben stecken die Halbleiter- und Displaylösungen von Merck in nahezu jedem elektronischen Gerät und man habe sich zunehmend auf die Digitalisierung sowie den stetigen Zuwachs an Daten ausgerichtet. Auch dieser Geschäftsbereich lässt sich in drei Untersegmente gliedern, welche wir im Folgenden kurz vorstellen wollen.

Als Randsegmente dieses übergeordneten Geschäftsbereichs lassen sich die Geschäfte „Display Solutions“ und „Surface Solutions“ identifizieren. Innerhalb des ersten Untersegments befasst sich Merck mit der Herstellung und dem Verkauf von Flüssigkristallen, organischen Leuchtdioden und sonstigen Produkten, welche für Produktion von Displays vonnöten sind. Das Surface-Solutions-Segment passt derweil nur bedingt zum Geschäftsbereich Electronics, denn in diesem Kontext vertreibt Merck verschiedene Lösungen zur Gestaltung von Oberflächen aller Art. Mit einem Portfolio aus verschiedenen Wirkstoffen unterstützt Merck Kosmetikhersteller bei der Entwicklung von feuchtigkeitsspendenden oder schützenden Hautpflegeprodukten. Doch auch Automobilhersteller greifen für die Produktion von Lacken auf die Lösungen von Merck zurück.

Besonderes Augenmerk wollen wir an dieser Stelle jedoch auf das Halbleitergeschäft legen, welches den Namen Semiconductor Solutions trägt. Inwiefern Merck bei der Herstellung von Halbleitern beteiligt ist, kann Abbildung 3 entnommen werden, welche die entsprechende Wertschöpfungskette darstellt. Dementsprechend liegt der Fokus von Merck auf der Verarbeitung der sogenannten Wafer, welche die Grundlage für die Herstellung von integrierten Schaltkreisen darstellen. Die Lösungen des deutschen Wissenschafts- und Technologieunternehmens kommen hierbei für sämtliche Schritte der Waferproduktion zur Anwendung. Zu den Kunden dieses Untersegments gehören namhafte Konzerne wie TSMC, Samsung, Intel oder Micron. Folglich ist Merck tief mit der Halbleiterbranche verwurzelt und besitzt das Potenzial, von deren strukturellem Wachstum zu profitieren.

Abb. 5: Merck's Beitrag zur Wertschöpfungskette in der Halbleiterindustrie

Burggraben von Merck

Einleitung

Merck ist ein Unternehmen mit beeindruckender Historie, das sich sowohl durch eigene Forschung und Entwicklung als auch durch strategische Übernahmen ein diversifiziertes Portfolio mit einer sechsstelligen Anzahl an Produkten in vielen verschiedenen Bereichen aufgebaut hat, welche teilweise durch Patente geschützt sind. Der Burggraben des deutschen Konzerns besteht darüber hinaus in der Reputation des Namens „Merck“, welcher sowohl bei Kunden als auch bei Partnern über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt.

An dieser Stelle wollen wir außerdem die umfassende geographische Präsenz von Merck hervorheben. Wie die folgende Umsatzverteilung nach Regionen verdeutlichen wird, ist das Wissenschafts- und Technologieunternehmen beinahe auf dem gesamten Globus tätig und besitzt Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Europa, Nordamerika sowie vielen Ländern im asiatisch-pazifischen Raum.

Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Merck aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.  

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Mit einer diversifizierten Produktpalette ist die Positionierung von Merck grundsätzlich als positiv zu bewerten. Häufig gehört das Unternehmen zu den größten Playern der zugrundeliegenden Branche. Dennoch ist die Rivalität unter bestehender Mitbewerbern keinesfalls zu unterschätzen. Denn Merck konkurriert mit teilweise noch größeren Playern wie Thermo Fisher Scientific oder Johnson & Johnson.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
4/5
Merck verfügt in den drei Geschäftsbereichen genau wie die bestehenden Konkurrenten über ein diversifiziertes Portfolio an Produkten. Zudem können die etablierten Player auf einen erheblichen Bestand an finanziellen Mitteln für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit zurückgreifen sowie von einer hohen Reputation profitieren. Da neue Wettbewerber diese Faktoren nicht vorweisen können, stufen wir deren Bedrohung als sehr gering ein.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
3/5
Nach eigenen Angaben verfügt Merck über ein „robustes Lieferantennetzwerk“ und kooperiert in den jeweiligen geographischen Absatzmärkten mit lokalen Anbietern von verschiedenen Rohmaterialien. Nichtsdestotrotz bewerten wir die Verhandlungspositionen als ausgeglichen, da von beiden Seiten keine Abhängigkeiten bestehen.
Verhandlungsmacht der Kunden
4/5
Der Kundenstamm von Merck ist vielfältig und umfasst zum einen Privatpatienten, Forschungslabore, Universitäten und Unternehmen aus der Biotechnologie. Darüber hinaus bedient der deutsche Konzern zahlreiche Foundries mit seinen Halbleiterlösungen. Unterm Strich bestehen keine erheblichen Abhängigkeiten von einzelnen Abnehmern. Trotzdem vergeben wir für diese externe Kraft nicht die volle Punktzahl, da es Merck zuletzt nicht gelungen ist, höhere Preise für Rohmaterialien vollständig an Endkunden weiterzugeben.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
5/5
Merck ist in allen drei Geschäftsbereichen in zukunftsträchtigen Branchen tätig. Es ist derzeit davon auszugehen, dass die Märkte, welche das Wissenschafts- und Technologieunternehmen mit seinen innovativen Produkten bedient, weiterhin wachsen werden und Ersatzprodukte keine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Dementsprechend vergeben wir für diese externe Kraft die volle Punktzahl.
Abb. 5: In Porters Burggraben-Rating erzielt Merck 18 von 25 Punkte.

Geschäftsführung    

Belén Garijo

Garijo übernahm die Position der Vorsitzenden der Geschäftsleitung und CEO von Merck und leitet das Unternehmen mit dem Ziel, eine führende Rolle in Wissenschaft und Technologie im 21. Jahrhundert weltweit einzunehmen. Unter ihrer Führung wurde ein strategischer Transformationsprozess eingeleitet, der auf ein Wachstumsziel von 25,00 Mrd. EUR Konzernumsatz bis 2025 abzielt. Sie konzentriert sich auf mehrere Konzernprioritäten, darunter die Mobilisierung von Ressourcen für effizientes Wachstum, die Nutzung von Innovationspotenzialen, die Förderung einer Kultur und Führung, die Großes bewegen kann, sowie die Schaffung langfristiger Werte durch Nachhaltigkeit.

Ihre Karriere bei Merck begann 2011 als Chief Operating Officer des Biopharma-Geschäfts, bevor sie 2015 die Position der Leiterin und CEO von Healthcare übernahm. Während ihrer Amtszeit leitete sie den Umbau des Healthcare-Geschäfts, positionierte das Unternehmen als Global Player in der Onkologie und Immunologie um und stärkte das Portfolio durch globale Allianzen. Ihr Fokus auf die Globalisierung des Geschäfts trug zur Expansion in Wachstumsmärkte wie USA, Japan und andere bei.

Vor ihrem Engagement bei Merck war Garijo bei Sanofi-Aventis tätig, wo sie als Senior Vice President Global Operations für die Region Europa verantwortlich war. Nach der Akquisition von Genzyme durch Sanofi übernahm sie die Leitung der globalen Integration. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung in leitenden Positionen im Gesundheitssektor weltweit. Ihre herausragende Führung wurde durch die Aufnahme in die Top 30 der Liste der mächtigsten Frauen durch Fortune in den Jahren 2022 und 2023 sowie durch den Ehrenpreis des German Diversity Awards im Oktober 2022 anerkannt. Darüber hinaus wurde sie vom spanischen König zur Ehrenmarkenbotschafterin Spaniens ernannt und erhielt 2022 den Ehrenpreis des BeyondGenderAgenda-Netzwerks für ihr Engagement für Vielfalt und Chancengleichheit in der Wirtschaft. Garijo wurde am 31. Juli 1960 im spanischen Almansa geboren und begann ihre Karriere als praktizierende Ärztin im Krankenhaus La Paz in Madrid.

CEO-Vergütung

Im Geschäftsjahr 2022 verdiente Garijo ein Grundgehalt i. H. v. 1,50 Mio. EUR. Über zusätzliche Leistungen, einen long-term investment plan und durch Aktienverkäufe erhielt sie 0,73 Mio. EUR, 4,63 Mio. EUR bzw. 1,22 Mio. EUR. Weiterhin erhielt sie eine Auszahlung i. H. v. 2,45 Mio. EUR. Damit belief sich der Gesamtverdienst auf 10,53 Mio. EUR.

Im Vorjahr erhielt sie ein Grundgehalt i. H. v. 1,43 Mio. EUR und insgesamt verdiente sie 8,67 Mio. EUR.

Abb. 6: Belén Garijo

2. Fundamentale Analyse von Merck

Kennzahlen

Picture of Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz 

Entwicklung 

Die langfristige Umsatzentwicklung von Merck ist durchaus beachtlich. Die Einnahmen sind nur selten rückläufig und meistens gelingt es dem Wissenschafts- und Technologieunternehmen, im Anschluss an einen Rückgang bereits nach zwei bis drei Jahren, neue Rekorderlöse zu generieren. Auch im von uns betrachteten Zeitraum ist das Umsatzwachstum als attraktiv zu bewerten: In 2022 ist es Merck erstmals gelungen, mehr als 20,00 Mrd. EUR einzunehmen. Seit 2018 beläuft sich das durchschnittliche Wachstum dementsprechend auf 10,64 % pro Jahr. Als wichtiger Treiber dieser Entwicklung ist COVID-19 zu nennen, denn im Rahmen des Life-Science-Segments belieferte Merck zahlreiche Unternehmen mit Ausrüstung für die Forschung an einem Impfstoff oder die Herstellung von Tests.

Genau dieses Geschäft ist jedoch auch für den Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr verantwortlich. Denn die Corona-Pandemie ist offiziell Geschichte und die Nachfrage nach geeigneter Ausrüstung entsprechend rückläufig. Dementsprechend erwarten sowohl die Unternehmensführung als auch die Analysten, dass die Umsätze von Merck in diesem „Übergangsjahr“ leicht schrumpfen werden.

Allerdings soll der deutsche Konzern bereits im kommenden Geschäftsjahr auf den Wachstumspfad zurückkehren. Zumindest hat Merck diese Erwartung auf dem Kapitalmarkttag dieses Jahr bekanntgegeben. Auch in 2025 und darüber hinaus soll das Wachstum anhalten. Für die verschiedenen Geschäftsbereiche erwartet der Vorstand folgende durchschnittliche Anstiege:

  • Life Science: 7,00 % bis 10,00 %
  • Healthcare: mittlerer einstelliger Prozentbereich
  • Electronics: 3,00 % bis 6,00 %

Nichtsdestotrotz beläuft sich das antizipierte Wachstum bis 2025 wegen der hohen Ausgangsbasis auf lediglich 1,58 % pro Jahr.

Abb. 7: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Seit dem Geschäftsjahr 2015 untergliedert Merck das operative Geschäft in die drei Segmente, welche wir im Abschnitt zum Geschäftsmodell vorgestellt haben. In diesem Zeitraum entwickelte sich insbesondere die Life-Science-Sparte sehr positiv und wuchs zum wichtigsten Geschäftsbereich heran. Der Umsatzanteil konnte auch innerhalb der letzten fünf Jahre von 41,69 % auf 46,69 % fortlaufend ausgebaut werden.

Obwohl Merck auch im Rahmen des Healthcare-Segments in 2022 einen neuen Umsatzrekord vorweisen konnte, entwickelten sich die Erlöse zuletzt eher träge und im Vergleich zur Konzernebene mit einer unterdurchschnittlichen Dynamik. Dies spiegelt sich in der Entwicklung des Umsatzanteils wider: Dieser ist seit 2018 von 42,10 % auf 35,26 % im vergangenen Geschäftsjahr geschrumpft.

Die Einnahmen im Electronics-Segment entwickelten sich zuletzt hingegen vergleichsweise positiv. So ist es Merck gelungen, mit den entsprechenden Lösungen zwischen 2018 und 2022 einen Umsatzrekord nach dem anderen zu erwirtschaften. Dementsprechend ist der Anteil an den gesamten Erlösen von 16,22 % auf 18,05 % angewachsen.

Umsatzverteilung nach Regionen

Aktuell vertreibt Merck Produkte in 66 Ländern auf der ganzen Welt. Die derzeit höchste Relevanz für das Wissenschafts- und Technologieunternehmen besitzt der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum. Denn China, Japan und Co. stellen wichtige Absatzmärkte innerhalb der Life-Science- und Healthcare-Segmente dar. Allerdings ist in erster Linie der Geschäftsbereich Electronics für den hohen Umsatzanteil verantwortlich, da die Kunden der Halbleitersparte in erster Linie aus Taiwan und Südkorea stammen. Folglich belief sich der Umsatzanteil zuletzt auf 34,62 %.

Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Absatzmärkte Nordamerika und Europa, welche im vergangenen Geschäftsjahr für jeweils ca. 28,00 % der gesamten Einnahmen von Merck verantwortlich waren. Hier sind insbesondere die USA, die Schweiz sowie Deutschland als Heimatland von Merck als wichtige nationale Einzelmärkte hervorzuheben.

An vierter und fünfter Stelle folgen Lateinamerika sowie der Mittlere Osten und Afrika mit Umsatzanteilen im mittleren bis niedrigen einstelligen Bereich. Während sich die Erlöse in den spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern Amerikas in den vergangenen Geschäftsjahren im Kontrast zum Konzerndurchschnitt uneinheitlich entwickelten, konnte Merck im Mittleren Osten sowie Afrika insbesondere im vergangenen Jahr ein recht hohes Wachstum verbuchen, sodass der Umsatzanteil tendenziell ansteigt.

EBIT und Konzerngewinn 

Betrachtet man die historische Entwicklung der operativen Ergebnisse und Konzerngewinne von Merck, sticht das Geschäftsjahr 2018 unmittelbar hervor. Denn während das Unternehmen ein EBIT i. H. v. 1,73 Mrd. EUR erwirtschaftete, belief sich das Nettoergebnis auf 3,37 Mrd. EUR. Dies ist auf eine Veräußerung des Consumer-Health-Geschäfts zurückzuführen, welches sich mit dem Verkauf von nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten befasste. Abgesehen von diesem Sondereffekt entwickelten sich beide Kennzahlen im Gleichschritt zueinander.

Während das historische Wachstum der Konzerngewinne aufgrund der hohen Ausgangsbasis keine Aussagekraft besitzt, steht beim EBIT mit 26,87 % ein im Vergleich zu den Umsätzen überproportionales Wachstum zu Buche. Der überwiegende Anteil dieser Entwicklung ist mit dem starken Umsatzanstieg im Zuge der Corona-Pandemie zu begründen, welcher ein nur unterdurchschittliches Wachstum der operativen Aufwendungen wie Marketing oder Forschung und Entwicklung zur Folge hatte.

Die Analysten erwarten derzeit, dass sich die vergangene Entwicklung eines überdurchschnittlichen Gewinnwachstums auch bis 2025 fortsetzen wird, wenn auch in einem geringeren Umfang. Den vorliegenden Prognosen entsprechend wird Merck in 2025 mit 4,96 Mrd. EUR neue Rekordgewinne (EBIT) erwirtschaften können, sodass sich ein erwarteter Anstieg von durchschnittlich 3,52 % errechnen lässt.

Abb. 8: EBIT und Konzerngewinn

Margen

Die Umsatzkosten stellen den größten Belastungsfaktor in der Gewinn- und Verlustrechnung von Merck dar. Um Produkte herstellen zu können, muss Merck verschiedene Rohmaterialien einkaufen, Mitarbeiter in der Produktion bezahlen sowie Energiekosten tragen. Zieht man die Umsatzkosten von den Erlösen ab, ergibt sich für die letzten vier Quartale eine Bruttomarge i. H. v. 60,07 %.

Darüber hinaus wendet Merck für Marketing und Vertrieb sowie für die Forschung und Entwicklung hohe Geldsummen auf. Nichtsdestotrotz konnten die Ergebnisse aus den beschriebenen Gründen zuletzt stärker als die Umsätze gesteigert werden, was sich in den Gewinnspannen widerspiegelt. So konnte die EBIT Marge zwischen 2018 und 2022 von 11,64 % auf 20,12 % fast verdoppelt werden.

Analog zum Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr ist auch mit einem vorübergehenden Einbruch der Profitabilität von Merck zu rechnen. Die Unternehmensführung und die Analysten erwarten derzeit nicht, dass das Minus bei den Umsätzen durch entsprechende Kosteneinsparungen kompensiert werden kann. Folglich belaufen sich die Prognosen für die EBIT Marge in 2023 auf nur 17,70 %. Allerdings sind in 2025 mit 21,30 % bereits neue Bestwerte zu erwarten. Im Vergleich zur Peer Group sind die Gewinnspannen von Merck als durchschnittlich zu bewerten. 

Abb. 9: Bruttomarge, EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Merck dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln.

Abb. 10: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Angaben der Geschäftsberichte entsprechend verfolgt Merck eine „nachhaltige Dividendenpolitik“. Darunter versteht die Unternehmensführung eine stabile Entwicklung der Ausschüttungen – vorausgesetzt das wirtschaftliche Umfeld lässt dies zu. Diese Politik spiegelt sich in der historischen Entwicklung der Dividenden wider: Nachdem Merck im Zuge der Finanzkrise eine Kürzung von 0,75 EUR auf 0,50 EUR je Aktie beschlossen hatte, wurden die Gewinnbeteiligungen stets erhöht oder zumindest nicht gesenkt.

Seit 2018 wurden die Dividenden analog zum attraktiven Gewinnwachstum von 1,25 EUR auf 2,20 EUR gesteigert, was einem durchschnittlichen Wachstum von 15,18 % entspricht. Die Dividendenrendite beläuft sich aktuell auf 1,55 % bei einer Ausschüttungsquote von 28,76 %. Allerdings sind die Analysten derzeit vorsichtig, was die zukünftige Entwicklung der Ausschüttungen betrifft. Bis 2025 erwarten sie aktuell einen Anstieg um lediglich 3,65 % pro Jahr auf 2,45 EUR.

Zu Aktienrückkäufen gibt es an dieser Stelle nicht viel zu sagen, denn sie spielen in der Kapitalallokation von Merck keine Rolle. Dementsprechend stagniert die Anzahl der ausstehenden Aktien seit mehr als zehn Jahren bei 434,79 Mio. Stück. Derzeit sieht es nicht so aus, als würde sich in naher Zukunft hieran etwas ändern.

Abb. 11: Entwicklung der Dividende und Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Zwischen 2018 und 2021 entwickelte sich die Aktie von Merck hervorragend und konnte unterm Strich mehr als eine Verdopplung vorweisen. Die Umsätze konnten derweil nur um das 1,33-fache gesteigert werden, wodurch das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,65 auf 4,92 angestiegen ist. In 2022 sowie während des laufenden Geschäftsjahres konnte sich Merck der Korrektur des Gesamtmarktes nicht entziehen und büßte einen Großteil der Marktkapitalisierung ein. Folglich befindet sich das KUV derzeit bereits unterhalb des historischen Mittelwerts und könnte bis 2025 weiterhin schrumpfen.

KGV

Bei der historischen Entwicklung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Merck ergibt sich eine Besonderheit. Aufgrund der beschriebenen Sondereffekte, welche in 2018 zu einem ungewöhnlich hohen Nettoergebnis führten, lässt sich für dieses Geschäftsjahr ein Wert von 11,65 ermitteln. Daher haben wir den historischen Mittelwert, welcher sich auf 30,41 beläuft, erst ab 2019 berechnet. Mit 21,34 liegt das Gewinnvielfache zum Zeitpunkt dieser Analyse deutlich tiefer und könnte bis 2025 auf 16,87 sinken.

KOCV

Trotz eines marginalen Rückgangs im vergangenen Geschäftsjahr ist es Merck gelungen, die operativen Cashflows in den vergangenen fünf Geschäftsjahren ungefähr zu verdoppeln. Folglich lässt sich beim Kurs-Cashflow-Verhältnis kein eindeutiger Trend erkennen. Eher schwankte die Bewertungskennzahl um den historischen Durchschnitt i. H. v. 18,24. Während sich ein aktuelles KOCV von 16,48 ergibt, ist anhand der vorliegenden Analystenschätzungen bis 2025 ein Rückgang auf 12,64 zu erwarten.

Abb. 12: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sind die Umsätze und Gewinne von Merck vergleichsweise stetig angestiegen. Auch im von uns betrachteten Zeitraum steht mit 10,64 % pro Jahr ein attraktiver Zuwachs zu Buche. Im laufenden Geschäftsjahr wird das Wissenschafts- und Technologieunternehmen aus den genannten Gründen zwar stagnierende bis leicht sinkende fundamentale Kennzahlen verbuchen müssen, jedoch erwartet das Management bereits ab 2024 eine Rückkehr zum Wachstum. Dementsprechend haben wir uns trotz der vorliegenden Prognosen für eine Einordnung als Average Grower entschieden.

Abb. 13: Merck ist ein Average Grower.
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Adrian Rogl

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Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung durch “Wir Lieben Aktien”, oder durch einen für “Wir Lieben Aktien” tätigen Autor statt. Dieser Beitrag soll eine journalistische Publikation darstellen und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Börsengeschäfte sind mit erheblichen Risiken verbunden. Wer an den Finanz- und Rohstoffmärkten handelt, muss sich zunächst selbstständig mit den Risiken vertraut machen. Der Kunde handelt immer auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. “Wir Lieben Aktien” und die für uns tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Es kann zu Interessenkonflikten kommen, durch Käufe und einen darauffolgenden Profit durch eine positive Kursentwicklung von in Artikeln erwähnten Aktien. 

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