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Zinserhöhung – Was bedeutet die Fed Entscheidung für Aktien?

Veröffentlicht am 16.05.22 | Lesedauer: 10 Minuten

Von Sven Klünder

ZINS HAMMER – Was bedeutet die Entscheidung der Fed?

Gestern gab die Fed eine weitere Erhöhung des Zinserhöhung um 75 Basispunkte bekannt. Die höchste Steigerung seit 1994! Die Aktienmärkte reagieren prompt…

Die Zinsrally geht weiter

Gestern gab die US-Notenbank Fed die nächste Leitzinserhöhung bekannt. Nach 25 Basispunkten im März, 50 Basispunkten im Mai soll der Zins nun um weitere Basispunkte auf 1,50 – 1,75 % steigen. Das stellt die höchste Steigerung seit 1994 dar!

Der Zinssprung war bereits erwartet worden und wurde in den letzten Tagen durch Abverkäufe bereits eingepreist. Alleine am Montag verlor der S&P 500 über 2 % an Kurswert.
Auf die Entscheidung der FED selbst reagierte der Markt am Mittwoch zunächst erleichtert. In der Spitze gewann der S&P 500 fast 2 %, schloss letztlich  aber nur 0,7 % im Plus. Am heutigen Donnerstag begannen die Börsen bisher im Minus – nach Handelsbeginnn in den USA gab der Gesamtmarkt noch einmal ordentlich nach.

Eher düster sind die Prognosen der Fed:
So soll der Leitzins in diesem Jahr noch stärker steigen als bisher erwartet, die Wirtschaft im Gegenzug stärker sinken.

Das Dilemma der Fed

Die Fed steckt in einem Dilemma: 
Zum einen ist die Inflation in der USA weiterhin auf Rekordniveau. Im Mai lag die Teuerungsrate bei 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein extremer Wert, der in den USA seit fast 40 Jahren nicht mehr erreicht worden ist. Hierdurch sinkt, ähnlich wie zur Zeit auch in Deutschland und anderen Ländern, die Kaufkraft der Verbraucher extrem, was den politischen Handlungsdruck auf die US-Notenbank weiter erhöhte.
Der Zinssprung war deshalb unumgänglich und deutlich höher als die anderen Schritte in diesem Jahr, um die Inflation endlich auszubremsen. Für 2022 geht die Fed von einer durchschnittlichen Inflation von 5,5 % aus. Hierzu muss die Inflation in der zweiten Jahreshälfte aber deutlich zurückgehen.

Zinserhöhungen verteuern Kredite, was die Inflation ausbremst. Gleichzeitig bremst dies aber auch das Wirtschaftswachstum aus. Im März sollte das Bruttoinlandsprodukt der USA noch um 2,8 % wachsen, die Prognose wurde nun korrigiert. Die Fed geht nur noch von einem BIP Wachstum von 1,7 % aus – alles Folgen der Inflation und der Zinssteigerung.

Für das Gesamtjahr 2022 sieht die Fed weitere Zinssteigerungen kommen. Bisher waren 1,9 % geplant, diese Tendenz hat sich nun mit 3,4 % fast verdoppelt. 2023 soll mit 3,8 % der Peak erreicht sein. 

Mein Fazit

Sind wir ehrlich, der Schritt kommt wenig überraschend. Ähnlich wie in Deutschland/Europa macht auch den USA die Teuerungsrate extrem zu schaffen. Für uns Aktionäre bedeutet dies schlechte Zeiten, denn das Wirtschaftswachstum wird ausgebremst, (Kurs-)Gewinne und Dividenden werden zukünftig dezenter sprudeln.
Gleichzeitig benötigen die Notenbanken einen gewissen Handlungsspielraum, denn erste Analysten gehen von einer einsetzenden Rezession ab 2023/2024 aus. Haben wir bis dahin ein gewisses Zinslevel erreicht, ist dies gar nicht schlecht.

Sinkende Zinsen und damit billiges Geld könnten dann wie ein Katalysator für die erlahmende Wirtschaft wirken.

Ich bedanke mich fürs Lesen und wünsche eine erfolgreiche Restwoche!

Liebe Grüße 

Sven Klünder

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