Bruttomargenentwicklung
Da wir die Bruttomarge noch nie separat als Position ausgewiesen haben, hier kurz die Faustformel zur Herleitung: Umsatz abzgl. Umsatzkosten = Bruttogewinn. Bruttogewinn dividiert durch Umsatz = Bruttomarge.
Da Vuzix unprofitabel arbeitet, ist eine Betrachtung der Bruttomarge sehr wichtig. Die Umsatzkosten von Vuzix bestehen hauptsächlich aus: Material- und Komponentenkosten, Fertigungsgemeinkosten, Software-Lizenzgebühren und nicht zahlungswirksamen Amortisationen (Abschreibungen) von Software-Entwicklungskosten.
Allgemein fällt auf, dass diese Kosten den Umsatz in drei von fünf vergangenen Jahren überstiegen haben. 2018 und 2020 waren die einzigen beiden Jahre, in welchen ein Bruttogewinn erzielt wurde. Sonderlich hoch ist dieser allerdings jeweils auch nicht ausgefallen. Um überhaupt in Zukunft profitabel arbeiten zu können, muss diese Kennzahl allerdings zwingend dauerhaft profitabel sein.
2020 waren die höchsten Umsatzkosten die Produktkosten (Material- und Komponentenkosten etc.). In Summe waren es über 8 Mio. USD und damit rund 70 % des kompletten Umsatzes. 2019 waren es mit etwas über 6 Mrd. Produktionskosten sogar über 95 % des kompletten Umsatzes. Deutlich wird somit, dass Vuzix zwingend die Produktionskosten senken muss, um langfristig profitabel zu wirtschaften. Gelingen kann dies, wenn ein ähnlicher Effekt eintritt wie bspw. bei Lithium-Ionen-Batterien und die Kosten enorm stark von Jahr zu Jahr fallen.
Die Ingenieurservices für sich betrachtet haben bereits eine deutlich bessere Bruttomarge. Diese beläuft sich nämlich bereits im Jahr 2020 auf 74 % und kompensiert damit zumindest leicht die negative Marge der Produktverkäufe.
Im Q3 2021, welches zuletzt veröffentlicht wurde, hat das Unternehmen im Übrigen keine Dienstleistungen als Umsatzerlöse verbuchen können. Dies zeigt, dass dieses Segment von Aufträgen abhängig ist.
Dafür konnte sich die reine Produktmarge auf 19 % erhöhen. Auch in den ersten neun Monaten ist die Bruttomarge stabil bei 22 %. In der Vergangenheit (z. B. 2019) mussten allerdings des Öfteren im letzten Quartal Abschreibungen auf das Umlaufvermögen (und somit auf die Waren, also die Produkte) hingenommen werden. Dadurch kann die Marge noch im Nachhinein negativ beeinflusst werden.
Schaut man etwas weiter in die Vergangenheit, so sieht man, dass die Bruttomarge bereits deutlich höher taxiert war. 2011 und 2012 bspw. war diese bei 25-27 %. Solche Margen sind damit in naher Zukunft allemal vorstellbar. Langfristig sollte sich diese aber eher im Bereich von 40 % bewegen, um nachhaltig profitabel zu sein.
Für Investoren ist die Bruttomarge damit zukünftig mit die wichtigste Kennzahl, um die Entwicklung von Vuzix einschätzen zu können.