Welche Finanzaktien sollte man jetzt kaufen?

Börse Aktuell – Woche 12

Von Jan Fuhrmann
Veröffentlicht am 18.03.2023 | Lesedauer: 10 Minuten

Empfehlung der Woche

Aktien für die Ewigkeit

Seit vielen Wochen spreche ich in Artikeln wie diesem hier und auf Instagram von den Bodenbildungen bei Einzelaktien und am Gesamtmarkt. Völlig losgelöst davon welche Sorgen die Anleger umhertreiben (Inflation, Zinserhöhungen, Bankenkrise, …), der Boden war vor allem im bekannten Technologie-Index Nasdaq 100 erkennbar und nun treiben die Big Tech-Aktien den Markt endlich wieder an. Eine große Überraschung sollte das, zumindest für alle die auch die technische Analyse nutzen, nicht sein. Am wichtigsten ist jetzt, dass die Käufer ihre Dynamik beibehalten sollten.

In einer solchen Situation entstehen bekanntlich auch meistens die besten Chancen. Während sich andere Aktien schon längst von ihren Tiefs entfernten, hat vor allem die Tech-Branche noch einiges zu bieten. Es passt demnach perfekt, dass ich ein neues Feature zu unserer Live-Tabelle bei “Aktien für die Ewigkeit” hinzugefügt habe. Von nun an kann hier übersichtlich nach Branchen und Ländern gefiltert werden, damit man auf Anhieb die besten Aktien für das eigene Depot findet.

Performance in Börsenwoche 11

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Performance verschiedener Assets in der letzten Woche

Termine

Quartalszahlen

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Anstehende Quartalszahlen in der nächsten Woche (Quelle: @eWhispers via Twitter)

Trendeinordnungen

Kann der BlackRock Aktie überhaupt etwas passieren?

BlackRock ist als größter Vermögensverwalter der Welt in einer ganz anderen Position als die eine oder andere Bank, die gerade unter Problemen leidet. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass ein Vertrauensverlust in die Wirtschaft auch bei BlackRock Folgen hat, denn mit einer geringeren Höhe an verwaltetem Vermögen verdient der Konzern auch weniger. Sollte es tatsächlich zum Worst Case-Szenario kommen und das Finanzsystem gerät ins Wanken, dann sollte an eins gedacht werden: In der letzten Finanzkrise entpuppte sich BlackRock sogar als ein großer Profiteur, denn aufgrund der Expertise im Bereich des Risikomanagements konnte BlackRock entscheiden Dienste leisten.

Charttechnisch ist die Aktie  mittelfristig weiterhin in einer neutralen Struktur, aber kurzfristig besteht noch Abwärtspotenzial bis in den Bereich bei rund 600 USD bis 610 USD. Sollte dieser getestet werden stehen die Chancen für eine Umkehr gut und nach einer erfolgreichen Bodenbildung kann die übergeordnete Aufwärtstrendrichtung fortgesetzt werden.

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Drei Tages-Chart von BlackRock

Schnelle Stabilisierung bei der Blackstone Aktie

So wie BlackRock ist auch Blackstone im Bereich der Vermögensverwaltung tätig – allerdings ist Blackstone nicht für Investments in “normale” börsengelistete Aktien bekannt, sondern eher für den Immobiliensektor sowie den Private Equity-Bereich. Insofern wird auch dieses Unternehmen voraussichtlich von einer nächsten Aufwärtsbewegung an den Märkten gut profitieren können und ist von der Bankenkrise nur bedingt betroffen. Aktuell hat Blackstone aber auch mit eigenen Problemen zutun, die sich primär auf Engagements im Immobiliensektor beschränken.

Aus der charttechnischen Perspektive verliefen die letzten zwei Handelswoche sehr volatil. Nach einem rasanten Abverkauf folgte in der vergangenen Woche eine starke Erholung, woraus Sicht insgesamt ein attraktives Chartbild ergibt. Von einer neuen mittelfristigen Aufwärtsstruktur kann jedoch erst gesprochen werden, wenn der Ausbruch über das Hoch bei 102,04 USD gelingt. 

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Wochen-Chart von Blackstone

Gibt es noch Hoffnung für die Credit Suisse Aktie?

Bei stark gefallenen Aktien wird die Gier vieler Anleger immer schnell am größten, aber dabei wird außer Acht gelassen, dass diese Kursbewegungen einen Grund haben – der Markt preist bestimmte Informationen und Erwartungen ein. Ein gutes Beispiel dafür, dass eine Aktie nach einem 50 %-Verlust auch noch einmal und noch einmal 50 % fallen kann ist die Credit Suisse. Der langfristige Abwärtstrend ist bereits seit vielen Jahren aktiv und diente somit als ein großes Warnsignal.

Aus diesem Grund setze ich nur auf Aktien, die sich in langfristig stabilen Aufwärtstrends befinden. Diese Unternehmen beweisen Stärke, von der ich auf lange Sicht vergleichsweise risikoarm profitieren kann. Das genaue Gegenteil davon sind hochspekulative Turnarounds wie Credit Suisse, die möglicherweise extrem hohe Renditen in wenigen Tagen abwerfen können. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber gering und das Risiko hoch – selbst wenn eine solche Spekulation 1 oder 2 Mal gut geht; die meisten Privatanleger verbrennen sich hier früher oder später die Finger. Beispiel: Wer bei der Credit Suisse vor einem Jahr begonnen hat auf den Turnaround zu spekulieren, ist jetzt der 70 % im Minus. Seitdem die Aktie ihren langfristigen Abwärtstrend etabliert hat, verlor sie bereits knapp 90 % ihres Werts.

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Monats-Chart von Credit Suisse

Horror-Aktie Deutsche Bank wieder im Abverkauf

Die Deutsche Bank fällt in ein ähnliches Muster wie auch die Credit Suisse, zumindest aus der charttechnischen Perspektive. Zugegebenermaßen ist die Entwicklung in der jüngsten Vergangenheit etwas stabiler, aber wenn die Wahl zwischen einer Dauerläufer Aktie aus unseren “Aktien für die Ewigkeit”-Reports und der Deutschen Bank getroffen werden muss, würde ich persönlich immer das Unternehmen mit einer konstanten langfristigen Entwicklung vorziehen.

Kurzfristig ist es nun am wichtigsten, dass sich die Aktie möglichst schnell stabilisiert und den dynamischen Abverkauf stoppt. Die erste Möglichkeit dafür besteht im derzeitigen Kursbereich rund um den Bereich bei ca. 9,20 EUR.

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Monats-Chart von der Deutschen Bank

Autor von Börse Aktuell

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