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Sea Aktie Analyse

Das Wachstums-Powerhouse aus Asien

 NYSE: SE 
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Sea Ltd Aktienanalyse Einleitungsbild

Sea Ltd. Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: A2H5LX | ISIN: US81141R1005 | Ticker: SE (NYSE)

An der Börse ist der Hype um Sea Ltd. vorbei: Nachdem der Aktienkurs sich seit dem Börsengang im Jahr 2017 von 15 USD pro Aktie auf ein Allzeithoch von 372 USD pro Aktie im Jahr 2021 mehr als verzwanzigfacht hatte, folgten seitdem starke Kursverluste von zeitweise fast 90 %. Dennoch ist das Unternehmen aus dem E-Commerce-Sektor in Südostasien nicht mehr wegzudenken und auch im Gaming- und Fintech-Markt mischt Sea stark mit. Darüber hinaus findet derzeit ein Umdenken hin zur Profitabilität statt. In dieser Analyse wollen wir die Frage beantworten, ob sich jetzt ein antizyklischer Einstieg lohnt. 

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:13:59
Fundamentale Kennzahlen
00:31:31
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:45:48
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
01:05:15

Kurzportrait

Sea gehört nicht nur bei einem Megatrend zu den führenden Konzernen in Asien, sondern deckt gleich drei Megatrends auf einmal ab: E-Commerce, Gaming und Fintech/Payment. In den letzten 5 Jahren konnte das Unternehmen den Umsatz fast verdreißigfachen und wurde an der Börse vor allem im Hype nach Corona bekannt.

In der Spitze hat die Aktie seit dem Allzeithoch dann fast 90,00 % verloren und stabilisiert sich nun bereits seit einem Jahr. Operativ hat die Wachstumsdynamik zwar ebenfalls abgenommen, aber befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Bekommt man die Aktie also endlich mal günstiger?

Aus der technischen Perspektive ist Sea für einen nachhaltigen Turnaround sehr spannend, denn daraus könnte sich im Anschluss ein langfristiger Aufwärtstrend entwickeln. Derzeit befindet sich die Aktie allerdings in der Bodenbildung und der Ausbruch für die nachhaltige Trendumkehr gelang noch nicht.

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche von Juli 2023.

WKN/ISIN
A2H5LX/US81141R1005
Branche
Nicht-Basiskonsumgüter, Kommunikation
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
32,90 Mrd. USD
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
-33,45
Firmensitz
Singapur (Singapur)
Gründungsjahr
2009
Mitarbeiter
63.800
WKN/ISIN
A2H5LX/US81141R1005
Branche
Nicht-Basiskonsumgüter, Kommunikation
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
6/10
Technisches WLA-Rating
4/10
Porters Burggraben-Rating
17/25
Marktkapitalisierung
32,90 Mrd. USD
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
-33,45
Firmensitz
Singapur (Singapur)
Gründungsjahr
2009
Mitarbeiter
63.800

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen Sea

Historie von Sea

Garena

Sea begann als Garena, welches im Jahr 2009 gegründet wurde. Damals war das Unternehmen ein reiner Entwickler und Publisher von Online-Spielen.

Im Laufe seiner Geschichte hat Garena verschiedene Meilensteine erreicht. Im November 2011 sicherte sich Garena die Publishing-Rechte für das teambasierte Shooter-Spiel „Fire Fall“ in Südostasien und Taiwan. Im Dezember desselben Jahres kündigte das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Changyou an, um das 3D-Kampfkunstspiel “Duke of Mount Deer” in Taiwan zu veröffentlichen und zu betreiben.

Im Jahr 2012 startete Garena sein erstes Produkt namens Garena+, eine Online-Spiele- und Social-Plattform, die es den Nutzern ermöglichen soll, Spiele zu entdecken, herunterzuladen und online zu spielen. Im Laufe der Zeit hat Garena seine Präsenz weiter ausgebaut und wurde als größtes Internetunternehmen in Singapur eingestuft.

Im März 2015 erhielt Garena eine bedeutende Investition vom Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP), wodurch das Unternehmen mit über 2,5 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Dies zeugte von der Anerkennung und dem Vertrauen der Investoren in das Potenzial und das Wachstum von Garena.

Im Mai 2017 erfolgte die Umbenennung von Garena in Sea. Obwohl der Name Garena beibehalten wurde, fungierte es fortan als eine Marke von Sea (auch bekannt als Sea Group).

Shopee

Shopee, eine weitere Tochtergesellschaft von Sea, wurde im Februar 2015 in Singapur als mobilzentrierter Marktplatz eingeführt, auf dem Benutzer Produkte durchsuchen, einkaufen und verkaufen können. Die Asset-light-Plattform ist mit logistischer und Zahlungsunterstützung integriert und bietet nach eigenen Angaben ein einfaches und sicheres Online-Shopping-Erlebnis für Käufer und Verkäufer.

Die App-basierte Plattform hat eine Website gestartet, um mit anderen E-Commerce-Unternehmen in Asien, wie Coupang, Lazada, Tokopedia und AliExpress zu konkurrieren. Um sich zu differenzieren, bietet Shopee über einen eigenen Treuhanddienst namens Shopee Guarantee Sicherheit beim Online-Shopping an. Dieser kann genutzt werden, um Zahlungen von Verkäufern zurückzuhalten, bis die Käufer ihre Bestellungen erhalten haben.

Am 3. September 2019 eröffnete Shopee offiziell seine sechsstöckige regionale Hauptgeschäftsstelle im Singapore Science Park. Zusammen mit steigender Inflation und Zinssätzen sowie Rückschlägen bei den Internationalisierungsplänen musste Shopee im Juni 2022 Mitarbeiter in mehreren Märkten entlassen, darunter in Indonesien, Thailand und Vietnam. Auch ShopeePay und ShopeeFood waren von Kürzungen betroffen.

SeaMoney

SeaMoney wurde im Jahr 2014 gegründet und ist ein auf digitale Zahlungen und Finanzdienstleistungen spezialisiertes Internetunternehmen. Es wird als der Zahlungszweig von Sea angesehen und bietet mobile Wallet-Dienste, Zahlungsabwicklung, Kreditangebote und damit verbundene digitale Finanzprodukte und -dienstleistungen an. Diese sind in sieben Märkten in Südostasien und Taiwan unter verschiedenen Marken wie ShopeePay, SPayLater und anderen Marken verfügbar. Im zweiten Quartal 2022 bediente SeaMoney bereits insgesamt 50 Millionen Nutzer.

Werte und Nachhaltigkeit bei Sea

Werte

Sea legt großen Wert auf folgende Prinzipien:

Menschenorientierung: Sea betrachtet seine Mitarbeiter als entscheidenden Faktor für den Erfolg und strebt danach, ein Umfeld zu schaffen, in dem talentierte Menschen aufblühen können.

Differentiation durch Produkte und Dienstleistungen: Das Unternehmen strebt danach, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, um das Leben der Menschen zu verbessern und sich von anderen Unternehmen abzuheben.

Kundenorientierung: Sea betrachtet seine Kunden als maßgebliche Richter über den Wert der Produkte und Dienstleistungen. Das Unternehmen strebt danach, unerfüllte Bedürfnisse zu erkennen und vernachlässigte Kunden zu bedienen.

Anpassungsfähigkeit: Das Unternehmen begrüßt Veränderungen und strebt danach, eine treibende Kraft zu sein, die den Wandel beeinflusst. Das Unternehmen ist flexibel und passt sich den sich wandelnden Marktbedingungen an.

Nachhaltigkeit

Sea hat sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet und verfolgt eine klare Mission, das Leben der Menschen zu verbessern und stärker vernetzte Gemeinschaften durch Technologie zu schaffen. Dabei werden verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt, die sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale Belange umfassen.

Die Plattformen von Sea ermöglichen einen verbesserten Zugang zu essenziellen Dienstleistungen und fördern Innovationen, die das Leben der Menschen bereichern. Gleichzeitig tragen sie zur Schaffung wertvoller Beschäftigungsmöglichkeiten bei und stärken lokale Gemeinschaften. Das Ziel ist es, positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu erzielen.

Darüber hinaus investiert Sea in die Entwicklung des digitalen Ökosystems, in dem das Unternehmen tätig ist. Durch Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Akteuren wird ein besseres Verständnis für die sich ständig weiterentwickelnde digitale Wirtschaft angestrebt.

Die Nachhaltigkeit des Geschäfts ist von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg von Sea. Daher werden kontinuierliche Verbesserungen in diesen Bereichen angestrebt und weiterhin ein positiver Beitrag geleistet.

Aktionärsstruktur von Sea

Forrest Xiaodong Li, Chief Executive Officer (CEO) und Vorstandsvorsitzender, besitzt insgesamt 63,61 Mio. Class A und 45,53 Mio. Class B Stammaktien, was einem Gesamtanteil von 17,90 % an allen ausgegebenen Aktien entspricht. Sein Anteil an den Stimmrechten des Unternehmens beträgt 59,90 %. Die Aktien hält Forest Li teilweise über das Blue Dolphins Venture, welches sich vollständig in seinem Besitz befindet. Blue Dolphins Venture hält 8,00 % der gesamten ausgegebenen Aktien und 56,70 % der Stimmrechte aufgrund der Class B Stammaktien.

Gang Ye, Chief Operating Officer (COO), besitzt 35,62 Mio. Class A Stammaktien, was einem Anteil von 6,20 % an den ausgegebenen Aktien entspricht. Damit hält er 1,90 % der Stimmrechte.

Insgesamt halten alle Direktoren und leitenden Angestellten, einschließlich Li und Ye, 218,54 Mio. Class A und 45,53 Mio. Class B Stammaktien, was 43,20 % aller ausgegebenen Aktien entspricht. Sie besitzen einen Anteil von 72,20 % an den Gesamtstimmrechten.

Die Hauptaktionäre von Sea sind zum einen Tencent, der größte Investor, welcher 104,26 Mio. Class A Stammaktien hält, was einem Anteil von 18,40 % an den ausgegebenen Aktien entspricht. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Tencent keine Stimmrechte besitzt.

Des Weiteren gehört Capital Research Global Investors zu den Hauptaktionären von Sea. Sie besitzen 7,20 % der Aktien des Unternehmens und halten 3,40 % der Stimmrechte. (Stand: 01.07.2023)

Geschäftsmodell von Sea

Allgemein

Die südostasiatischen Märkte wachsen so stark wie keine andere Region auf der Welt, besonders ein Land hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt: Singapur. Der kleinste südostasiatische Staats hat sich dank multipler Faktoren zum nach New York zweitgrößten Finanzzentrum entwickelt, das durchschnittliche Einkommen liegt inzwischen deutlich über dem in Deutschland. Bei ausländischen Investoren erfreut sich Singapur größter Beliebtheit, denn: Problematiken wie Korruption, fragwürdige Bilanzen von Unternehmen oder instabile Rechtssysteme, die in vielen Schwellenländern Südostasiens noch nicht gänzlich beseitigt sind, sind in Singapur nahezu unbekannt. Das Land ist eines der sichersten Volkswirtschaften der Welt.

Folgerichtig entwickelten sich in Singapur in den letzten Jahren auch einige der global am schnellsten wachsenden Unternehmen, so auch das Technologie-Konglomerat Sea. Das junge Unternehmengegründet im Jahr 2009, börsennotiert an der NYSE seit 2017 – entwickelte sich in den letzten Jahren rasant. Dabei profitierte Sea nicht nur vom Standortfaktor Singapur/Südostasien, sondern auch davon, dass das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit im Laufe der Jahre auf drei der am stärksten wachsenden Märkte ausgeweitet hat: Gaming, E-Commerce und Finanztechnologie.

An der Börse ist der Hype um Sea indes vorbei: Nachdem der Aktienkurs sich seit dem Börsengang im Jahr 2017 von 15 USD pro Aktie auf ein Allzeithoch von 372 USD pro Aktie im Jahr 2021 mehr als verzwanzigfacht hatte, folgten seitdem starke Kursverluste von zeitweise fast 90 Prozent. Ähnlich wie vergleichbare Technologieunternehmen, die noch keine Gewinne erwirtschaften, leidet Sea unter dem schwierigen makroökonomischen Umfeld und steigenden Zinsen. Zudem verlief der Weg in die Profitabilität nicht in allen Geschäftsbereichen so geradlinig, wie vom Unternehmen prognostiziert.

Im Folgenden schauen uns das Geschäftsmodell von Sea näher an.

Unternehmensstruktur und Umsatzverteilung

Bei Sea handelt es sich um eine Holding Gesellschaft, die jeweils 100 % der Anteile an den drei Unternehmenssparten:

  • Garena: Globale Gaming-Plattform mit über 500 Mio. aktiven Nutzern
  • Shopee: Führende E-Commerce-Plattform in Südostasien
  • SeaMoney: Schnell wachsendes Finanztechnologie-Unternehmen
Unternehmensstruktur von SEA Ltd
Abb. 1: Unternehmensstruktur von Sea

Durch diese drei Unternehmenssparten hat Sea es in den vergangenen Jahren geschafft, insbesondere in Südostasien ein eigenes digitales Ökosystem zu erschaffen. Die Fokussierung auf den heimischen, aufstrebenden Markt zeigt sich auch bei einem genaueren Blick auf die Umsätze: Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2022 knapp 67 % der Gesamtumsätze in Südostasien, dazu weitere 14 % in anderen asiatischen Regionen und etwas über 16 % der Umsätze in Südamerika. Die Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen Jahren hat jedoch gezeigt, dass eine Priorisierung der Geschäftsaktivitäten auf den südostasiatischen Raum keineswegs ein Nachteil sein mussim Gegenteil, denn weltweit stieg die individuelle Kaufkraft in den vergangenen Jahrzehnten nirgendwo stärker an. Eine Entwicklung, von der natürlich auch Sea profitiert: Mit dem steigenden Wohlstand der über 650 Mio. Bewohner Südostasiens ergibt sich immer größeres und finanzstärkeres Kundenpotenzial für das Unternehmen.

Garena

Garena bietet internationalen Spieleentwicklern eine Plattform zur Veröffentlichung und Verbreitung ihrer Online-Spiele in der Region Südostasien. Ein entscheidender Faktor dabei ist die nun über 10-jährige Expertise des Unternehmens in diesem Bereich. Spieleentwicklern fällt es ohne Unterstützung von Publishern wie Garena schwer, ihre Produkte in den südostasiatischen Märkten zu etablieren. Dabei erweist sich Garena als wichtiger strategischer Partner, der so langjährige, lukrative und starke Beziehungen mit führenden Spieleentwicklern eingehen kann. Die Spieleplattform bietet Entwicklern, die ihre Produkte in Südostasien etablieren wollen, ein nahezu unbegrenztes Angebot:

Zielgruppenorientiertes Marketing, Hosting von Events, Anpassung und die Erstellung von Bezahlsystemen sind nur einige der Dienste, die angeboten werden.

Doch neben diesen Services ist vor allem der lokale, auf die südostasiatischen Märkte fokussierte Ansatz von Garena entscheidend. Am Beispiel von EAs pupulären Spiels Fifa Online lässt sich dies am einfachsten verdeutlichen: Das Spiel ist in seiner ursprünglichen Form weder auf Kunden in Südostasien ausgelegt, noch verspricht es dort Erfolg. An dieser Stelle tritt Garena auf den Plan und ergänzt Fifa mit südostasiatischen Fußballspielern, Vereinen und Logos. Erst in dieser den lokalen Märkten angepassten Version wird das Spiel veröffentlicht. Dabei profitieren beide Seiten von der Zusammenarbeit.

Zuletzt ist Garena auch als eigenständiger Spieleentwickler, insbesondere im Bereich von Mobile-Games, tätig. Ende 2017 wurde das Battle-Royal Spiel Free Fire veröffentlicht, was sich bereits innerhalb kürzester Zeit zu einem globalen Erfolg entwickelte. Free Fire war in den Jahren 2019 und 2020 das am meisten heruntergeladene Handyspiel, Mitte 2021 wurde es mehr als eine Milliarde mal heruntergeladen und von 150 Mio. Menschen täglich genutzt.

Im Gaming-Sektor erwirtschaftete Sea Limited im vergangenen Jahr fast 50 % der Umsätze, damit bleibt Garena wie auch in den Jahren zuvor der wichtigste Geschäftsbereich des Unternehmens.

Shopee

Shopee ist die mit Abstand wichtigste E-Commerce-Plattform in Südostasien. Ganz im Stil von Amazon -das im südostasiatischen Raum quasi nicht existent istkönnen Händler hier Waren anbieten und Käufer diese erwerben. Sea verdient sowohl an Provisionen als auch an der Möglichkeit, dass Händler gegen Bezahlung Werbung schalten und individuelle Services nutzen können.

Das Einkaufserlebnis ist dabei für Kunden ähnlich unkompliziert und komfortabel wie etwa bei Amazon. Wichtigster Konkurrent von Shopee ist die im Besitz von Alibaba befindliche E-Commerce-Plattform Lazada, der man allerdings in den letzten Jahren immer größere Marktanteile abnehmen konnte.

Sea verdient sowohl an Provisionen als auch an der Möglichkeit, dass Händler gegen Bezahlung Werbung schalten, Produkte priorisieren lassen und individuelle Services nutzen können.

Im E-Commerce-Sektor erwirtschaftet Sea knapp 40 % der Gesamtumsätze des Unternehmens. Die Anzahl der Bestellungen bei Shopee stieg von etwa 400 Mio. im ersten Quartal 2020 auf 2 Mrd. im vierten Quartal des Jahres 2021 an, vervierfachte sich also in weniger als 2 Jahren. Seitdem stagniert das Wachstum jedoch – was allerdings zu großen Teilen auf die Gesamtschwäche des E-Commerce-Sektors zurückzuführen sein dürfte.

Gesamte Bestellungen der SEA Tochterfirma Shoppee
Abb. 2: Gesamte Bestellungen bei Shopee

SeaMoney

Die Plattform soll den gesamten Zahlungsverkehr in Südostasien revolutionieren und klassische Banken in vielerlei Hinsicht ersetzen. SeaMoney deckt alle Bedürfnisse der modernen Zahlungsindustrie abangefangen von kontaktlosen Zahlungen bis hin zu Konsumentenkrediten oder einer vollständigen Bedienung per Smartphone App.

Die große Chance für SeaMoney liegt erneut im Standort Südostasien: Während in Europa oder Nordamerika fast die gesamte Bevölkerung ein eigenes Konto besitzt, haben in Südostasien große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu einer Bank. Vor allem in ländlichen Regionen fehlt es an einer flächendeckenden Banken-Infrastruktur.

Noch weniger Bewohner Südostasiens haben Zugriff auf Kreditkarten oder bargeldlosen Zahlungsverkehr – außerhalb von Singapur nur etwa 50 % der Bevölkerung. Hier bietet sich für SeaMoney enormes Kundenpotenzial. Anders als konventionelle Banken lässt sich die Plattform komplett digital nutzen, sodass auch in ländlichen Regionen Zugriff auf den Service gewährleistet ist.

Zudem profitiert Sea davon, dass die große, bereits vorhandene Kundenbasis im eigenen Gaming- und E-Commerce-Sektor den dort anfallenden Zahlungsverkehr über die eigene Zahlungsplattform SeaMoney abwickeln kann. Es muss somit nicht auf den Service Dritter zurückgegriffen werden, so schafft sich das Unternehmen eine komplett eigene, digitale Infrastruktur. Die Anzahl der aktiven Benutzer von SeaMoney hat sich vom ersten Quartal des Jahres 2021 von 27,5 Mio. auf fast 50 Mio. im ersten Quartal 2022 erhöht und sich damit noch schneller entwickelt, als es das Unternehmen selbst sowie Analysten prognostizierten. Gleichermaßen schneller als erwartet hat SeaMoney im ersten Quartal 2023 unter dem Strich erst Gewinne erwirtschaftet.

Burggraben von Sea

Einleitung

Obwohl die drei Plattformen von Sea noch nicht sehr lange existieren, ist es dem Unternehmen in den letzten Jahren gelungen, eine beachtliche Basis an Kunden aufzubauen, welche im Folgenden beispielhaft anhand der Entwicklung aktiver Nutzer von Garena dargestellt wird. Zwischen dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019 und dem dritten Quartal von 2021 stieg die Anzahl vierteljährlich aktiver Nutzer von 271,60 Mio. auf 729,00 Mio. an. Die zahlenden Nutzer verzeichneten derweil einen noch stärkeren Zuwachs. Seitdem hat Garena allerdings mit den Aufhebungen der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu kämpfen und verzeichnet sinkende Werte. Im letzten Quartal belief sich die Anzahl gesamter Nutzer auf immerhin 491,60 Mio. Menschen.

Entwicklung der Benutzer von Garena von Sea Ltd.
Abb. 3: Nutzer von Garena

Während Garena zuletzt rückläufige Zahlen zu vermelden hatte, konnte Sea sowohl innerhalb des E-Commerce-Segments, als auch im Digital Financial Services-Bereich weitere Zuwächse generieren, wenngleich keine detaillierten Nutzerzahlen (mehr) veröffentlicht werden. Da es sich bei den drei Kernsegmenten des Unternehmens um mehrseitige Plattformen handelt, profitiert Sea von Netzwerkeffekten, welche sich durch die zunehmende Popularität ergibt. Denn eine Plattform ist umso wertvoller für die Nutzer, je mehr Menschen diese verwenden. Wenn bspw. die Anzahl an Käufern auf Shopee zunimmt, zieht dies auch eine zunehmende Anzahl an Verkäufern an, was die Vielfalt der verfügbaren Produkte erhöht, wodurch wiederum mehr Kunden angezogen werden.

Dass Sea in sämtlichen Geschäftsbereichen über eine hohe Bekanntheit verfügt, steht somit außer Frage. Im Rahmen der Branchenanalyse werden wir detaillierter betrachten, wie die einzelnen Segmente des Unternehmens in diesem Zusammenhang verglichen mit konkurrierenden Lösungen abschneiden.

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Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Sea aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Nach eigenen Angaben sind alle Märkte, in denen Sea derzeit tätig ist, von einer hohen Fragmentierung gekennzeichnet. Es existieren sowohl zahlreiche lokale Wettbewerber, als auch global operierende Konzerne, welche als Konkurrenten von Sea einzuordnen sind. Da es dem in Singapur beheimateten Unternehmen allerdings gelungen ist, in der Vergangenheit große Erfolge zu feiern und unter anderem die beliebteste E-Commerce-Plattform Südostasiens hervorbringen konnte, halten wir 2 von 5 Punkten für angemessen.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
4/5
Die Branchen, in denen Sea tätig ist, sind für neue Wettbewerber aufgrund der erwarteten Wachstumsraten als durchaus attraktiv einzustufen. Dennoch bewerten wir die entsprechende Bedrohung als eher niedrig, da die bestehenden Mitbewerber und auch Sea in sämtlichen Geschäftsbereichen breite Kundenstämme sowie hohe Bekanntheitswerte vorweisen können und von Netzwerkeffekten profitieren. Im Fintech-Bereich stellen Regulierungen eine zusätzliche Eintrittsbarriere dar.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
3/5
In allen drei Geschäftsbereichen kooperiert Sea mit mehreren Lieferanten. Bspw. bezieht das Unternehmen im Rahmen seines E-Commerce-Geschäfts verschiedene Waren von Dritten, um diese auf Shopee zu vertreiben. Innerhalb des Gaming-Segments werden Spiele von Drittanbietern lizensiert. Insgesamt ist den Geschäftsberichten jedoch keine signifikante Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu entnehmen, sodass wir die Verhandlungspositionen aus ausgeglichen bewerten.
Verhandlungsmacht der Kunden
3/5
Mit Ausnahme des Rückgangs an aktiven Nutzern innerhalb des Digital Entertainment-Segments in den letzten Quartalen konnte Sea in der Vergangenheit einen beachtlichen Ausbau des Kundenstamms erreichen. Dementsprechend bestehen keine Abhängigkeiten von einzelnen Abnehmern. Gleichzeitig existieren in keinem Geschäftsbereich von Sea erhebliche Wechselkosten für die Kunden, sodass wir 3 von 5 Punkte vergeben.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
5/5
Wie im Rahmen des Kurzportraits bereits beschrieben, fokussiert sich Sea mit seinen drei Segmenten auf vielversprechende Megatrends, welche aller Voraussicht nach in Zukunft weiterhin an Bedeutung gewinnen werden. Somit besteht keine erhebliche Bedrohung durch Ersatzprodukte, weshalb wir für diese externe Kraft die volle Punktzahl vergeben.
Burggraben Rating der SEA Aktie
Abb. 4: In Porters Burggraben-Rating erzielt Sea 17 von 25 Punkte.

Geschäftsführung

Forrest Xiaodong Li

Forrest Li leitet das Unternehmen seit der Gründung im Mai 2009. Neben seiner Position bei Sea ist er Mitglied des Vorstands des Singapore Economic Development Board. Darüber hinaus fungiert er als unabhängiger nicht geschäftsführender Direktor bei Shangri-La Asia, einem führenden Hotel- und Gastgewerbeunternehmen. Li ist auch im Kuratorium der National University of Singapore tätig und im Beirat der Graduate School of Business der Stanford University.

Li hat einen MBA-Abschluss von der Graduate School of Business der Stanford University erworben und einen Bachelor-Abschluss in Ingenieurwissenschaften von der Shanghai Jiaotong University.

CEO-Vergütung

Li erhielt Optionen im Rahmen eines Aktienanreizplans von Sea. Am 30. April 2019 erhielt er 10.000.000 Optionen zum Preis von 15 US-Dollar pro Aktie mit einem Verfallsdatum am 30. April 2029. Jedoch wurden diese am 17. April 2022 storniert und durch 5.000.000 Optionen zum Preis von 120 US-Dollar pro Aktie mit einem Verfallsdatum am 17. April 2032 ersetzt.

Diese Optionen werden alle drei Monate über einen Zeitraum von fünf Jahren freigeschaltet und laufen zehn Jahre nach dem Tag der Gewährung ab.

Gründer und CEO von SEA ltd
Abb. 5: Forrest Li

2. Fundamentale Analyse zur Sea Aktie

Kennzahlen

Picture of Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz

Entwicklung

In 2019, 2020 und 2021 ist Sea im Vergleich zum Vorjahr mindestens eine Verdopplung der Erlöse gelungen. Diese Entwicklung war in erster Linie auf eine wachsende Adaption des E-Commerce-Geschäfts zurückzuführen, welche durch hohe Investitionen in Marketing sowie Verkaufsanreize erreicht werden konnte. Zuletzt ist Shopee gar zur größten Plattform für Onlinehandel in Südostasien herangewachsen, was anhand der nicht einmal zehnjährigen Historie des Geschäftsbereichs als beachtenswert einzustufen ist. Bis einschließlich 2021 leistete das Gaming-Segment ebenfalls einen wichtigen Wachstumsbeitrag. Wie im Abschnitt zum Burggraben von Sea thematisiert wurde, stieg die Anzahl an vierteljährlich aktiven Nutzern bis zum zweiten Quartal von 2021 stetig an, wodurch hohe Zuwächse bei den Einnahmen verzeichnet werden konnten.

Im vergangenen Geschäftsjahr kehrte sich diese Entwicklung jedoch um: Im Zusammenhang mit rückläufigen Einschränkungen, welche durch die Corona-Pandemie hervorgerufen wurden, verlor Garena mehrere Hundertmillionen Nutzer, was sinkende Einnahmen zur Folge hatte. Das E-Commerce-Geschäft konnte hingegen weiterhin hohe Wachstumsraten verbuchen. Die Erlöse des Digital Financial Services-Segments stiegen ebenfalls stark an und konnten erstmals die Marke von 1,00 Mrd. USD überschreiten. Auf Konzernebene führten die rückläufigen Gaming-Einnahmen dennoch zu einem deutlich schwächeren Wachstum, welches sich auf 25,06 % belief. Seit 2018 lässt sich dennoch ein Durchschnittswert von 96,98 % pro Jahr ermitteln.

Der Trend sinkender Wachstumsraten wird sich den aktuellen Analystenschätzungen zufolge bis mindestens 2025 fortsetzen. Die aktuelle Umsatzprognose beläuft sich auf 17,27 Mrd. USD, was einem durchschnittlichen Anstieg von lediglich 11,25 % entsprechen würde. Dies ist zum einen mit der höheren Ausgangsbasis an Erlösen zu begründen, doch eine Entscheidung, welche das Management im vergangenen Geschäftsjahr traf, hat an dieser Entwicklung einen mindestens ebenso großen Anteil: Sea will sich in Zukunft vermehrt auf Kosteneffizienzen und das Erreichen von Profitabilität fokussieren und hat in diesem Zusammenhang die Investitionen in Marketing und Vertrieb signifikant reduziert und zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Folglich kann die dynamische Entwicklung in den vergangenen Jahren voraussichtlich nicht aufrechterhalten werden.

Umsatzentwicklung der Firma Sea
Abb. 6: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Im Rahmen des Abschnitts zum Geschäftsmodell haben wir uns bereits ausführlich mit den verschiedenen Geschäftsbereichen von Sea auseinandergesetzt. Während das Gaming-Geschäft in 2018 noch für den Großteil der Einnahmen verantwortlich war, konnte das Unternehmen mit seiner Plattform Shopee ein überproportional starkes Wachstum generieren, sodass sich der Umsatzanteil inzwischen auf fast 60,00 % beläuft.

Die finanziellen Dienstleistungen, welche Sea im Rahmen des Segments Digital Financial Services erbringt, konnten im betrachteten Zeitraum ebenfalls stark an Beliebtheit gewinnen. Mit einem Anstieg i. H. v. 160,13 % war dies das mit Abstand wachstumsstärkste Segment im vergangenen Geschäftsjahr, sodass der Umsatzanteil auf 9,82 % mehr als verdoppelt werden konnte.

Allerdings muss in diesem Zusammenhang hervorgehoben werden, dass Sea mit diesen zwei Geschäftsbereichen bisher in jedem Jahr immense Verluste eingefahren hat. Beim Digital Entertainment-Segment ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Wenngleich die Relevanz seit 2018 aufgrund einer vergleichsweise schwachen und zuletzt sogar rückläufigen Umsatzentwicklung stetig abgenommen hat, kann das Segment eine operative Gewinnspanne i. H. v. 50,85 % vorweisen. Der Umsatzanteil belief sich in 2022 auf immerhin noch 31,14 %.

Darüber hinaus betreibt Sea einige Randgeschäfte, welche die Schwellenwerte für die Einstufung als berichtspflichtige Segmente allerdings nicht überschreiten und daher unter „Other Services“ zusammengefasst werden. Mit einem Umsatzanteil von 0,50 % im vergangenen Geschäftsjahr sind die entsprechenden Tätigkeiten ohnehin als eher unwichtig einzustufen.

Umsatzverteilung nach Regionen

Mit seinen drei Geschäftsbereichen ist Sea in erster Linie auf dem asiatischen Kontinent aktiv. Wie in den vorherigen Abschnitten der vorliegenden Analyse bereits thematisiert wurde, besteht dabei ein Fokus auf den südostasiatischen Raum mit den folgenden Ländern: Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Derzeit entfallen ca. zwei Drittel der Einnahmen auf diesen Absatzmarkt.

Bereits vor vielen Jahren erfolgte außerdem die Expansion nach Lateinamerika. Hier konnte Sea ebenfalls hohe Wachstumsraten erzielen, sodass die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas neben Südostasien inzwischen den zweitwichtigsten Absatzmarkt für das Unternehmen darstellen. In 2022 belief sich der entsprechende Umsatzanteil auf 16,42 %.

Alle anderen asiatischen Länder, in denen Sea tätig ist, waren zuletzt für etwas mehr als ein Zehntel der gesamten Umsätze verantwortlich. Allerdings lag die Wachstumsgeschwindigkeit in den letzten Jahren unterhalb des Konzerndurchschnitts, sodass sich tendenziell rückläufige Umsatzanteile ergeben. Des Weiteren entfällt mit 2,87 % ein unerheblicher Anteil des operativen Geschäfts von Sea auf alle anderen Regionen der Welt.

EBIT und Konzerngewinn

In der Vergangenheit hat Sea für den Ausbau des operativen Geschäfts sowie für die Steigerung des eigenen Bekanntheitsgrads eine außerordentlich große Menge an finanziellen Mitteln in die Hand genommen, welche gemeinsam mit sonstigen operativen Aufwendungen die Umsätze bei weitem überstiegen. Demnach erwirtschaftete das Unternehmen zwischen 2018 und 2022 stets negative Ergebnisse in neun- oder gar zehnstelliger Höhe.

Während diese unter Schwankungen bis 2021 sogar ausgebaut wurden, machte sich im vergangenen Geschäftsjahr die bereits erwähnte Entscheidung des Managements bemerkbar, sich vermehrt auf das Erreichen von Profitabilität zu fokussieren. Somit wurden insbesondere die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing erheblich reduziert, sodass es Unternehmen im letzten Quartal von 2022 erstmals gelang, Gewinne nach GAAP zu erwirtschaften. Nichtsdestotrotz musste ein operativer Verlust i. H. v. 1,49 Mrd. USD ausgewiesen werden.

In Anbetracht der teilweise schwindelerregenden Verluste, welche Sea im historischen Betrachtungszeitraum erwirtschaftete, ist der Blick in die Zukunft umso spannender. Die Analysten zeigen sich in Bezug auf die geplante Fokussierung auf Kosteneinsparungen und Effizienzen nämlich äußerst optimistisch. Demnach könnte das Unternehmen nicht nur auf Basis von Quartalen, sondern zukünftig auch auf Basis abgeschlossener Geschäftsjahre profitabel wirtschaften. Während sich das operative Ergebnis bereits im laufenden Geschäftsjahr auf etwas mehr als 1,00 Mrd. USD belaufen soll, könnte bis 2025 ein Anstieg auf 2,18 Mrd. USD erfolgen. Die Konzerngewinne könnten eine ähnliche Entwicklung hinlegen. Aufgrund der negativen Ausgangsbasis lassen sich allerdings keine durchschnittlichen Wachstumsraten ermitteln.

Entwicklung von EBIT und Konzerngewinn der Sea Ltd.
Abb. 7: EBIT und Konzerngewinn

Margen

Durch das diversifizierte Geschäftsmodell von Sea fallen vielfältige Umsatzkosten an. Innerhalb des E-Commerce-Geschäfts gehören hierzu bspw. Aufwendungen für Logistikdienstleistungen und Kosten für Produkte, welche auf den Plattformen vertrieben werden. Um die Fintech-Dienstleistungen anbieten zu können, sind in erster Linie Server- und Hostingkosten vonnöten. Gleiches gilt für das Digital Entertainment-Segment. Seit 2018 sind die Umsatzkosten deutlich langsamer als die Erlöse angewachsen, sodass die Bruttomarge stets ausgebaut werden konnte. In den letzten vier Quartalen belief sich diese auf 43,14 %.

Gleiches gilt für die EBIT- und Nettomarge, wenngleich beide Kennzahlen stets im negativen Bereich notierten. Während die Verluste in 2018 sogar noch die Umsätze von Sea überstiegen und sich die Margen demnach jenseits von -100,00 % befanden, konnte bis zum vergangenen Geschäftsjahr eine Verbesserung auf bis zu -11,95 % bzw. -13,26 % erreicht werden.

Selbstverständlich machen sie die Bemühungen des Managements auch bei der Betrachtung der Gewinnspannen bemerkbar. Während Sea im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres eine operative Marge i. H. v. 4,12 % verbuchen konnte, erwarten die Analysten für das gesamte Jahr einen Wert von 7,84 %. Bis 2025 soll sogar ein Anstieg auf 12,61 % möglich sein, was in Anbetracht des Konkurrenzvergleichs als durchaus attraktiver Wert einzustufen ist.

Abb. 8: EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung bis zum operativen Verlust von Sea dargestellt. Diese fasst die Aussagen der letzten Kapitel noch einmal in einer Grafik zusammen.

Abb. 9: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Als wachstumsstarkes Unternehmen, welches auf Basis abgeschlossener Geschäftsjahre bisher noch nicht in der Lage war profitabel zu wirtschaften, hat Sea bisher keine Ausschüttungen an seine Anteilseigner vorgenommen. In den letzten zwei Quartalen ist es dem Unternehmen allerdings durch kostensparenden Maßnahmen gelungen, erstmals positive Nettoergebnisse zu erwirtschaften und die Analysten erwarten, dass sich dieser Trend in Zukunft fortgesetzt werden kann. Dennoch besitzt Sea zahlreiche Möglichkeiten, die voraussichtlich erwirtschafteten Gewinne in das operative Geschäft zu reinvestieren, sodass bis auf Weiteres nicht mit der Ausschüttung von Dividenden zu rechnen ist.

Für den Erwerb eigener Anteile wurden seit dem Börsengang von Sea ebenfalls keine finanziellen Mittel aufgewendet. Die Anzahl ausstehender Aktien ist seit 2017 folglich um 11,01 % pro Jahr von 334,97 Mio. auf 564,76 Mio. Stück angestiegen, was mit zahlreichen Kapitalerhöhungen sowie aktienbasierten Vergütungen zu begründen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht davon auszugehen, dass sich an dieser Entwicklung zeitnah etwas ändern wird.

Abb. 10: Entwicklung der Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Zwischen 2018 und 2021 erlebte die Aktie von Sea einen regelrechten Hype und stieg auf Basis der Jahresschlusskurse um 1.876,24 % an. Wenngleich sich die Umsätze des Unternehmens ebenfalls äußerst dynamisch entwickelten, konnte dieser Anstieg zumindest bis 2021 nicht kompensiert werden, sodass das Kurs-Umsatz-Verhältnis in der Spitze auf 23,29 anstieg. Durch die deutliche Korrektur der letzten Monate liegt das Multiple zum aktuellen Zeitpunkt sogar unterhalb des Ausgangsniveaus und beläuft sich auf 2,61. Bis 2025 könnte ein Rückgang auf 1,91 erfolgen.

KGV

Innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre konnte Sea keine positiven Nettoergebnisse erwirtschaften. Folglich notierte das Kurs-Gewinn-Verhältnis stets im negativen Bereich und besitzt demnach keine Aussagekraft. Da es dem Unternehmen den Analystenschätzungen zufolge ab sofort gelingen soll profitabel zu arbeiten, können ab 2023 positive erwartete Gewinnvielfache ermittelt werden. Während dieses zum Ende des laufenden Geschäftsjahres 35,20 betragen könnte, lässt sich für 2025 ein prognostizierter Wert i. H. v. 17,18 berechnen.

KOCV

In 2019, 2020 und 2021 konnte Sea trotz immenser Verluste nach GAAP positive operative Cashflows ausweisen. Allerdings schwankten diese sehr stark und waren in Anbetracht der Marktkapitalisierung zu vernachlässigen. Demnach befand sich das Multiple im dreistelligen Bereich, sodass auch hier keine sinnvolle Interpretation möglich ist. In den kommenden Jahren könnte sich das KOCV jedoch analog zum KGV entwickeln, da die Analysten auch in Bezug auf die zukünftigen Cashflows von Sea optimistisch sind. In drei Jahren könnte sich die Bewertungskennzahl demnach auf 10,57 belaufen.

Abb. 11: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von sage und schreibe 96,98 % zwischen 2018 und 2022 ist Sea zweifelsohne eines der wachstumsstärksten Unternehmen, die wir bisher analysiert haben. Zumindest was die Vergangenheit betrifft. Denn anhand der aktuellen Analystenschätzungen ist in den kommenden Jahren mit einem signifikanten Rückgang der historischen Dynamik zu rechnen. Bis 2025 könnten die Erlöse des südostasiatischen Konzerns demnach um „nur“ 11,52 % pro Jahr anwachsen. Nichtsdestotrotz ist auch in Anbetracht der prognostizierten Gewinnentwicklung eine Einordnung als Fast Grower vorzunehmen.

Abb. 12: Sea ist ein Fast Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating

Während Sea im Rahmen unseres fundamentalen Wir Lieben Aktien-Ratings für Fast Grower insbesondere mit seinen Wachstumsraten sowie den aktuellen Gewinnprognosen der Analysten punkten kann, stellt die Tatsache, dass auf Basis abgeschlossener Geschäftsjahre bisher keine Gewinne erwirtschaftet werden konnten, einen nicht unerheblichen Belastungsfaktor dar. Somit erzielt das Unternehmen mit 6 von 10 möglichen Punkten ein akzeptables Ergebnis.

Abb. 13: Sea erzielt im fundamentalen Rating für Fast Grower 6 von 10 Punkte.

3. Konkurrenzvergleich und Branchenanalyse  

Allgemeine Infos über die Branche

Einordnung nach dem GICS

Zur besseren Einordnung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

Abb. 14: Branchendefinition nach dem GICS

E-Commerce

Umsatzentwicklung in Asien

Anfangen wollen wir die Branchenanalyse mit dem wichtigsten Segment bei Sea, nämlich dem E-Commerce Bereich. Hierzu schauen wir uns zunächst die Umsatzentwicklung speziell in Asien an, da hier der geografische Fokus des Konzerns liegt und wir uns somit besonders diesen Markt ansehen sollten.

Zwischen 2017 und 2027 sollen die Umsätze im asiatischen Raum um über 17,00 % pro Jahr ansteigen und damit auch in der kommenden Zeit hohe Wachstumsraten verbuchen können. Bereits jetzt stellt der asiatische Raum den mit Abstand größten Umsatztreiber dar, der jedoch in Zukunft weiterhin steigende Anteile verbuchen soll. Das Standing und die Verbreitung des Onlinehandels ist schon heutzutage in diesem Wirtschaftsraum sehr vorangeschritten und unterscheidet sich in vielen Hinsichten von unseren Märkten, dazu aber später mehr.

Für Sea sind solche Aussichten natürlich nahezu perfekt. Ein hohes Wachstum der Branche gepaart bzw. gerade ausgelöst mit einer hohen Kundenakzeptanz wirken sich positiv auf das Geschäft aus und dürften in diesem Segment des Konzerns weiterhin für steigende Umsätze sorgen. Im vergangenen Geschäftsjahr nahm allein dieser Teil knapp 60,00 % der insgesamt erzeugten Erlöse ein und stellt damit klar den wichtigsten Geschäftsbereich dar.

Abb. 15: Umsatz der E-Commerce-Branche in Asien
Meistbesuchte Online-Markplätze weltweit

Ebenso kann uns eine Übersicht in Bezug auf die meistbesuchten Online-Marktplätze einen noch besseren Eindruck verschaffen. Nimmt man als Anhaltspunkt den März 2023 für die monatlichen Besuche der Websites, liegt Sea mit Shopee auf Platz vier und nur knapp hinter dem dritten Platz Rakuten.

Was auffällt ist, dass Shopee die einzige Website ist, die sich geografisch auf Südostasien beschränkt und primär hier tätig ist. Webseiten und Unternehmen wie Amazon, Ebay oder Aliexpress hingegen sind alle global tätig, was in einem solchen Zusammenhang für die Stärke von Sea, bzw. in diesem Falle Shopee spricht.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Aufrufe einer Seite immer stark schwanken können und auch von Faktoren wie besonderen Marketingevents, usw. beeinflusst werden können. Schaut man sich jedoch auch vergangene Erhebungen, wie bspw. im Juli 2022 an, erkennt man ähnliche Werte und eine nahezu gleiche Platzierung von Shopee.

Abb. 16: Weltweit führende Online-Marktplätze nach Aufrufen
Führende E-Commerce-Seiten in Südostasien

Um das geografische Bild zu erweitern, beschränken wir uns nun als Nächstes auf die führenden E-Commerce-Seiten speziell in Südostasien, gemessen an den jeweiligen Websitzungen.

In dieser Grafik ist Shopee, und damit im Zusammenhang auch wieder Sea, klarer Marktführer und kann mit über 403,00 Mio. Websitzungen einen deutlich mehr als doppelten Wert vorweisen als der zweitplatzierte. Bereits Stand Q3 2019 war Shopee bereits eine der führenden Seiten, konnte über die Jahre sich jedoch vom Konkurrenten Lazada, die zu Alibaba gehören, entkoppeln und insgesamt ein Wachstum i. H. v. 142,00 % vorweisen.

Obwohl Shopee die regionale E-Commerce-Szene in Südostasien dominiert, gab es Seiten, die ein nochmals höheres Wachstum verzeichnen konnte. Zu nennen ist hier insbesondere PGMall, die zwar in Zahlen ausgedrückt nur 23,00 Mio. USD an Websitzungen hatten, das Wachstum bei ihnen betrug jedoch zwischen den Zeiträumen 2506,00 %.

Sea konnte sich also im Bereich des E-Commerce über die Jahre eine vorteilhafte Position erarbeiten und sich in der Entwicklung von den Hauptkonkurrenten entkoppeln. Dieses Bild zeigt einmal mehr die gute Marktposition des Konzerns in diesem Geschäftsbereich auf.

Abb. 17: Führende E-Commerce-Seiten in Südostasien

Besonderheiten des E-Commerce in Asien

Einleitung

Der E-Commerce hat sich weltweit zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt, der eine Vielzahl von Möglichkeiten für Unternehmen und Verbraucher bietet. Doch die Strukturen des Onlinehandels unterscheiden sich in Asien sehr weitläufig VON den uns bekannteren westlichen Anordnungen. Gerade weil dies mit Blick auf Sea ein sehr wichtiger Aspekt ist, werden wir in diesem Kapitel nun darauf eingehen, wie genau sich der asiatische Markt unterscheidet und welche Vorteile er hierdurch gerade für Sea bieten kann.

Kundenstrukturen

Als ersten wichtigen Aspekt sind in jedem Falle die so unterschiedlichen Kundenstrukturen in der Internetnutzung zu benennen. Denn alleine in China gab es im Jahr 2020 etwa 940,00 Mio. Personen, die das Internet nutzten, was mehr als die Zahl der Internetnutzer aus den USA und Europa zusammen entspricht. Man trifft hier also auf einen Markt, der eine viel weitreichendere Zahl an Internetnutzern im Vergleich zur westlichen Welt vorweist und damit für E-Commerce Unternehmen sehr interessant ist. Gleichzeitig ist die Sensibilisierung im Bereich des mobilen Bezahlens wesentlich höher, allein in China und Vietnam nutzten im vergangenen Jahr über 40,00 % bzw. über 33,00 % aller Kunden diese Methode, während es in den USA bspw. nur 25,60 % waren. Auch hier zeigen sich also deutliche Unterschiede in dem Verhalten der Kunden.

Einkaufserlebnis

Das beste Beispiel zum Aufzeigen des so unterschiedlichen Einkaufserlebnisses ist ein Vergleich zwischen dem Singles Day und dem Black Friday. Beides sind die wohl in ihren Gebieten beliebtesten Shoppingevents, die für hohe Umsätze bei den Unternehmen in diesem Zeitraum sorgen. Der Singles Day wurde von Alibaba 2009 ins Leben berufen und stellt das mit Abstand größte Shoppingfestival der Welt dar. Wirft man einen Blick darauf, wie viele Erlöse der Black Friday und der Cyber Monday zusammen in den USA generieren, kommt man für 2021 auf einen Wert von etwa 20,00 Mrd. USD. Betrachtet man im Vergleich hierzu die Umsatzerlöse von Alibaba am Singles Day, ergibt sich ein Wert von 84,50 Mrd. USD, man sieht also welchen Einfluss dieses Ereignis hat. Was sich nun jedoch auf das Einkaufserlebnis an sich beschränkt, ist der Ablauf dieser Events. Während die USA bekannt dafür ist, dass einige Personen bereits Tage vorher an den Geschäften warten und es sehr chaotisch vorgeht, ist dies beim Singles Day anders. Hier kann man bereits Wochen vorher sich Preise durch Kautionen sichern, wodurch diese chaotischen Verhältnisse hier nicht anzutreffen sind. Gleichzeitig steht der Unterhaltungswert im Vordergrund, denn in diesem Zeitraum kommt es zur sogenannten Singles-Day Gala. Man sieht also, dass obwohl der Ablauf weitaus gesitteter ist, der Singles-Day mit einer unfassbaren Umsatzstärke punkten kann. Der Hauptaspekt hierbei stellt unserer Meinung nach die mit einhergehende Reife dieses Marktes und der Kunden dar, die so in der westlichen Welt nicht vorzufinden ist.

Fazit

Insgesamt würde es noch eine Menge weiterer spannender Vorteile im asiatischen Markt geben, die an dieser Stelle jedoch deutlich den Rahmen sprengen würden. Für uns ist entscheidend, dass der E-Commerce Sektor in dem asiatischen Raum schon weitaus fortgeschrittener ist. So kann man hier erste Implementierungen von Zahlungssystemen mit Gesichtserkennung im realen Leben feststellen, gleichzeitig gibt es andere Standards im Punkto der Datenerfassung in Kombination mit dem Marketing. Hierdurch ist das Erlebnis nochmals weitaus anpassbarer und offenbart wesentliche Vorteile für Unternehmen wie Sea.

Gaming

Weltweite Umsatzentwicklung

Der zweite Geschäftsbereich, den wir uns im Zusammenhang mit Sea anschauen wollen, ist die Gamingbranche. Denn neben dem E-Commerce Sektor ist der asiatische Konzern auch hier tätig und agiert, wie wir im weiteren Verlauf noch sehen werden, ebenso hier in einer sehr vorteilhaften Region, die im Vergleich zu anderen Gebieten der Erde massive Vorteile offenbart.

Die Branche wächst zwischen 2017 und 2027 mit unter 12,00 % und damit etwas langsamer als der bereits vorgestellte E-Commerce Sektor. Das höhere Wachstum macht sich beim Konzern ebenso in den Umsatzgewichtungen bemerkbar, welche in diesem Segment tendenziell eher rückläufig sind. Dies liegt zum Teil jedoch auch an internen Problemen, auf die wir noch zu sprechen kommen werden.

Die Gamingindustrie ist allgemein geprägt von einem Wandel hin zu digitalen Vertriebsmodellen. Viele erinnern sich möglicherweise nur noch schwer an die Zeit zurück, in der man in Geschäfte ging, um sich entweder Spiele zu kaufen oder zu leihen. Mittlerweile werden die Transaktionen dieser Branche zu einem sehr großen Teil jedoch digital vertrieben und sorgten damit in der Vergangenheit für zusätzliches Wachstum.

Auch die Möglichkeit In-Game-Käufe weiterzuverbreiten und sogenannte Mikrotransaktionen anzubieten waren ein sehr ausschlaggebender Wachstumstreiber, der auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.

Abb. 18: Weltweiter Umsatz mit Videospielen
Regionale Umsatzverteilung der Branche

Aus geografischer Sicht ist Sea in dem zum aktuellen Zeitpunkt weitaus größten Markt tätig und generiert hier seine Umsätze. Knapp die Hälfte des Umsatzes der gesamten Gamingindustrie ist auf den Raum Asien-Pazifik zurückzuführen, was für den aus Singapur stammenden Konzern in erster Linie bedeutet, dass man einen entsprechend großen Absatzmarkt für die eigenen Entwicklungen und Produkte hat.

Im Raum Asien-Pazifik geben insbesondere China, Japan und Südkorea den Takt an. Die vorzufindenden Kulturen sind extrem von einer Videospielaffinen Bevölkerung geprägt, was sich auch auf den Bereich des E-Sports auswirkt. Denn gerade in diesen Bereichen hebt sich dieser Raum im Hinblick auf die Größe und Akzeptanz von anderen geografischen Regionen ab und kann von einem bereits sehr fortgeschrittenen Markt profitieren. Knapp 80,00 % aller E-Sports Fans stammen aus dem Bereich Asien Pazifik, Europa stellt mit 5,00 % das Schlusslicht dar. Auch von dieser Tatsache profitiert Sea gerade im Zusammenhang mit Garena, dem Spieleentwickler des Konzerns, der insbesondere kostenlose Onlinespiele herausbringt.

Abb. 19: Videospiel-Branche nach Regionen
Wöchentliche Videospieldauer in verschiedenen Nationen

Als letzten Punkt der Analyse des Gaming-Marktes wollen wir uns anschauen, wie viele Stunden verschiedene Länder im Durchschnitt mit dem Spielen von Videospielen verbringen. Was beim Blick auf die Aufschlüsselung nach Ländern auffällt, ist das bereits angesprochene Bild der klaren Verteilung zugunsten der Region in und um Asien. Dieses Gebiet zeigt nicht nur das stärkste Interesse an Gaming und generiert den mit Abstand meisten Umsatz, sondern ist auch beim Blick auf die durchschnittliche Zeit, die mit dem Spielen der Videospiele verbracht wird, klar führend. So ergab sich aus einer Umfrage Anfang 2021, dass die in China lebenden Personen durchschnittlich 12,39 Std. mit dem Spielen von Videospielen verbringen, während der globale Durchschnitt bei 8,45 Std. liegt.

Auch dieses Bild ist für Sea klar von Vorteil. Man kann also im heimischen Markt Personen vorfinden, die am meisten Zeit mit Videospielen verbringen. Die Tendenz des Aufwandes ist im Übrigen weiterhin steigend, auch hier wieder gerade im asiatischen Raum.

Abb. 20: Wöchentliche Videospieldauer

Überblick über die Konkurrenz

Vergleich des Bruttowarenwerts

Um insbesondere im E-Commerce Sektor verschiedene Unternehmen miteinander vergleichen zu können, kann man den sogenannten Bruttowarenwert zur Hilfe ziehen. Diese Kennzahl bezieht sich auf den Gesamtwert aller Waren, die über die entsprechende E-Commerce-Plattform verkauft wurden.

Entsprechend der verschiedenen Größen der Unternehmen kann Sea bspw. mit einem Konzern wie Alibaba nicht mithalten. Nicht nur die Unternehmensgröße an sich, sondern auch die globale Präsenz unterscheidet beide Konzerne sehr, sodass dieses Bild isoliert betrachtet nur bedingt aussagekräftig ist. Vielmehr ist dann interessant zu sehen, wer es von den Unternehmen schafft, die höchsten Wachstumsraten in diesem Zusammenhang zu verbuchen und somit den Bruttowarenwert am meisten steigern kann.

Geht man nach diesem Schema vor, fällt Sea über die Jahre mit einem bemerkenswerten Wachstum auf, das keiner der Konkurrenten in dem Zusammenhang vorweisen kann. Zwar flachte die Rate auch bei Sea im Jahr 2022 erstmals ab, 2021 konnte man jedoch den Bruttowarenwert um 76,84 % steigern, während Alibaba, Mercado Libre und JD.com bei 13,73 %, 35,52 % und 26,20 % lagen. Auch die Jahre davor zeichnete sich das gleiche Bild ab.

Es wird also spannend sein, was insbesondere am Ende diesen Geschäftsjahres für eine Wachstumsrate vorgelegt werden kann und wie diese in Relation zur Konkurrenz ausfällt. Sollte ein Investment in diese Aktie erfolgen, kann es daher gerade spannend sein, weiterhin auf diese Kennzahl einen Blick zu werfen.

Abb. 21: Bruttowarenwert
Abb. 22: Wachstum des Bruttowarenwerts

Kennzahlen

In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von Sea anhand der Kennzahlen.

Unternehmen
Sea
Alibaba
MercadoLibre
JD.com
WKN/ISIN
A2H5LX/US81141R1005
A117ME/US01609W1027
A0MYNP/US58733R1023
A112ST/US47215P1066
Mitarbeiter
63.800
235.216
40.548
450.679
Marktkapitalisierung
32,90 Mrd. USD
216,71 Mrd. USD
59,48 Mrd. USD
54,26 Mrd. USD
Umsatz
12,59 Mrd. USD
126,49 Mrd. USD
11,33 Mrd. USD
149,26 Mrd. USD
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
96,98 % p. a.
23,22 % p. a.
64,48 % p. a.
22,67 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
11,52 % p. a.
7,48 % p. a.
23,94 % p. a.
8,19 % p. a.
Bruttomarge
43,14 %
36,72 %
49,67 %
14,26 %
EBIT Marge
-6,86 %
11,55 %
10,90 %
2,29 %
KUV
2,61
1,71
5,25
0,36
KGV
-33,45
20,53
96,24
18,77
Dividendenrendite
1,82 %
Ausschüttungsquote
34,25 %
Nettoverschuldung
-2,64 Mrd. USD
-52,16 Mrd. USD
0,21 Mrd. USD
-22,31 Mrd. USD
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre*
39,80 % p. a.
65,70 % p. a.
89,30 % p. a.

*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Nettoergebnissen bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben.

Entwicklung des fairen Werts

Der faire Wert von Sea kann noch nicht auf Basis des bereinigten Gewinns errechnet werden, denn das Unternehmen war in den letzten Jahren noch nicht profitabel. Auf Basis des Umsatzes ist diese Fair Value-Berechnung deutlich anfälliger und ungenauer als ohnehin schon, aber es wird schnell klar, dass Sea von einer extrem hohen Bewertung auf ein sehr viel geringeres Bewertungsniveau abgerutscht ist.

Abb. 23: Entwicklung des fairen Werts auf Basis des Umsatzes

Performance seit dem Börsengang

Seit dem Börsengang von Sea im Oktober 2017 legte die Aktie eine besonders hohe Volatilität an den Tag. Speziell die Boom-Phase nach dem Corona-Crash zeigte dies deutlich, denn Sea gehörte zu den Aktien, die in unermessliche Höhen getrieben wurden. Inzwischen hat MercadoLibre allerdings wieder die Führung bei der Performance übernommen. JD.com und Alibaba gelangten zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise in die Nähe der Renditen der anderen beiden Aktien.

Abb. 24: Performance von Sea und Konkurrenten (in USD)

4. Chancen und Risiken bei Sea

Chancen 

Wachstum in den Branchen (1)

Die erste Chance bei Sea sehen wir ganz klar in dem vorliegenden Wachstum der Branchen, in denen der Konzern tätig ist, sowie ein mögliches Zusammenspiel verschiedener Geschäftsbereiche. Sea ist vorrangig in den drei Industrien E-Commerce, Gaming sowie Finanzdienstleistungen anzutreffen, wobei insbesondere die ersten beiden Bereiche wichtig für das Unternehmen sind.

Anfangen wollen wir mit dem wichtigsten Segment des aus Singapur stammenden Konzerns, nämlich dem E-Commerce-Geschäft. Dass sich in dieser Branche ein noch bisher unangetastetes Wachstum verbirgt, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Immer mehr Personen entscheiden sich dazu, ihre Bestellungen bequem von zu Hause aufzugeben und wohlmöglich innerhalb weniger Tage die Ware zu erhalten, ohne vor die Tür zu müssen. Auch Preisvergleiche fallen wesentlich einfacher. Sea kann mit ihrem Onlineshop Shopee von diesem Trend profitieren und liefert hierbei vorrangig in Südostasiatische Länder und Inseln. Dabei ist an dieser Stelle einmal mehr erwähnenswert, dass sich die Kundenstrukturen im asiatischen Raum grundlegend von unseren westlichen Vorstellungen unterscheidet. Man findet hier einen Markt, der das gesamte Thema schon sehr verinnerlicht und verbreitet hat, insgesamt ist das Wachstumspotential in der Zukunft auch aufgrund der Bevölkerungszahl sowie der hohen Summe an Internetnutzern auf sehr hoch einzustufen.

Ebenso ist der Raum Asien dafür bekannt, sich sehr für die Thematik rund um das Gaming zu interessieren. Ganze Hallen werden mithilfe von Events gefüllt, E-Sportler gefeiert wie Stars. Darüber hinaus zeichnet sich ein Bild ab, dass in Asien lebende Personen durchschnittlich am meisten Zeit mit dem Spielen von Videospielen zu verbringen. Zur selben Zeit gibt es hier bereits erste professionelle Ligen für Spiele wie League of Legends, dessen Vertriebsrechte im asiatischen Gebiet auf Garena und damit auch Sea zurückzuführen sind. Der Konzern aus Singapur ist, wie wir sehen, dafür bekannt starke Partnerschaften und Allianzen in diesem Bereich einzugehen und arbeitet bspw. eng mit Activision und Tencent zusammen. All diese Punkte stärken das Geschäft zusätzlich und werden in Zukunft, sollte das Branchenwachstum entsprechend genutzt werden können, von diesem Trend bedeutend profitieren können.

Der letzte Geschäftsbereich ist gemessen am Umsatz eher unbedeutend, offenbart aber auch enormes Wachstumspotential. Unter dem Namen SeaMoney bietet Sea nämlich Finanzdienstleistungen an und ermöglicht es Nutzern Zahlungen über die Plattform zu tätigen, sowie mobiles Zahlen zu nutzen. Insbesondere letzteres Thema ist in Ländern wie Vietnam und Co. weitaus fortgeschrittener und nimmt einen bedeutenden Teil der Transaktionen ein. Sea ist in diesem Zusammenhang gerade in der Lage, diesen Geschäftsbereich mit ihrem E-Commerce Geschäft zu verknüpfen und die Zahlungsangebote in die eigenen Shops zu integrieren. Auch im Gaming Bereich werden die Vorteile genutzt.

Alles in allem zeigt sich also in jedem der drei Geschäftsbereiche ein noch unberührtes Wachstum, was in der Zukunftsbetrachtung für stark steigende Einnahmen sorgen kann. Gleichzeitig kann Sea einzelne Bereiche miteinander verknüpfen und somit von konvergierenden Wachstumsfaktoren profitieren.

Entwicklung der Benutzer von Garena von Sea Ltd.
Abb. 25: Aktive Nutzer von Garena

Mögliche Standortvorteile (2)

Unsere zweite Chance bezieht sich in erster Linie auf Vorteile im Hinblick auf die Standortwahl des Konzerns sowie ein weiteres Ausbauen der dortigen Marktpositionen. In Teilen wurde dieser Punkt bereits in der Analyse angesprochen, uns ist es dennoch wichtig nochmals eine direkte Verknüpfung zwischen Unternehmensstrategie und Standortwahl herzustellen.

Mit Shopee ist Sea innerhalb ihrer E-Commerce-Sparte in asiatischen sowie lateinamerikanischen Märkten tätig. Die hier sich vorfindenden Märkte sich zum aktuellen Zeitpunkt noch sehr unentwickelt und dies bezieht sich nicht nur auf die Branche des E-Commerce. Allgemein, der Entwicklungsstand der Länder ist bisher nicht sehr fortgeschritten und verbessert sich wohl erst in der Zukunft. Aus einem solchen Fakt entstehen Wachstumschancen, die in dieser Form nur hier in relativ unentwickelten Märkten vorzufinden sind. Sea versucht diese Punkte sich mit einer ganz bestimmten Strategie zum Vorteil zu machen, die auf verschiedenen Säulen fußen.

Um Marktanteile zu gewinnen und sich in diesen Märkten eine bedeutende Marktposition aufbauen zu können, setzt Sea bei Shopee in erster Linie auf eine zuerst niedrige Take Rate. Diese Kennzahl gibt an, wie hoch der Prozentsatz eines Transaktionswertes ist, den in dem Fall Sea von ihren Händlern und Verkäufern einbehält. Liegt der Wert bspw. bei 10,00 %, heißt dies, dass ein Zehntel des Verkaufspreises für ein Produkt einbehalten wird und nicht zum Händler wandert. Wir sehen an dieser Stelle einen Vorteil, den nur relativ wenige Unternehmen in der Form erfahren.

Zum einen kann natürlich durch relativ niedrige Quoten viele neue Händler für sich gewinnen und so an Marktanteilen dazugewinnen. Gleichzeitig greift an diesem Punkt der Standortvorteil für Sea ein, denn viele der Märkte haben bisher keine wirklich ausgebauten E-Commerce-Strukturen, die mit denen von Shopee mithalten können, wodurch das Unternehmen als Anbieter nochmals interessanter wird.

Abschließend sehen wir unterschiedlichste Vorteile im Standort sowie der Strategie des Unternehmens. Zum einen finden sich relativ unentwickelte Länder und Infrastrukturen vor, die, wie wir in den Risiken noch sehen werden, ebenso negative Punkte aufzeigen, bei der Strategie des Konzerns jedoch auch viele positive Seiten haben. So kann der Konzern sich hierdurch in den auserwählten Märkten wie Brasilien besser eine entsprechende Marktposition aufbauen und die gesamten Schritte durch die vorgestellte besondere Strategie unterstützen. 

Risiken

Probleme im Gaming Geschäftsbereich (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel-hoch
Auswirkungen: mittel

Sea sieht sich seit einiger Zeit insbesondere im Gaming-Bereich einigen Problemen gegenüber, die man als Investor durchaus wissen sollte. Zwar ist davon auszugehen, dass auf lange Sicht diese Aspekte wohl eher temporärer und nicht struktureller Art sind, aktuell hat dieses Risiko jedoch maßgeblichen Einfluss auf das Geschäft des Unternehmens.

Der von Sea als „Digital Entertainment“ beschriebene Geschäftsteil ist Ende des Geschäftsjahres 2022 für insgesamt 31,10 % der Erlöse verantwortlich gewesen und stellt damit die zweitwichtigste Sparte dar. Zum selben Zeitpunkt stellte der Bereich den margenstärksten Abschnitt im Unternehmen dar, weshalb klar sein sollte, dass es sich hier um einen sehr wichtigen Teil des Geschäfts handelt, auch wenn der E-Commerce gemessen am Umsatz einen größeren Anteil einnimmt.

Insgesamt gibt es viele konvergierende Faktoren in diesem Risiko, die Probleme darstellen. Als Ursprung kann man jedoch die Erholung der Covid-19 Pandemie ausmachen, der insbesondere auf diese Geschäftssparte massiven Einfluss nahm. Während innerhalb dieser Zeit eine der am schnellsten wachsenden Phasen für den Gamingbereich verzeichnet werden konnte, ging die Nachfrage bei der folgenden Erholung wieder zurück. Personen sind in ihren Freiräumen nicht mehr eingeschränkt, die Zeit in den eigenen vier Wänden schwand und ebenso die Videospielzeit.

Anfang 2022 kam dann eine weitere Nachricht, die wohl in der Form keiner erwartet hatte. Indien verbot insgesamt 54 Apps, die asiatischen Ursprungs sind – eine hiervon war das Spiel Free Fire von Sea, das erst kurz zuvor den Game-Award “E-Sports-Spiel des Jahres” gewinnen konnte. Die Auswirkungen dieses Schrittes werden wohl erst dann deutlich, wenn man bedenkt, dass etwa 30,00 % aller Nutzer dieses Spiels aus Indien stammen. Dem Konzern fehlt es somit an Einnahmen aus einer in der Hinsicht für sie wichtigsten Märkte überhaupt.

Ein Abflachen des Wachstums in der Anzahl der Nutzer von Garena, kann man seit bereits längerer Zeit beobachten und läuft im Allgemeinen konträr zur eigentlichen Branchenentwicklung. Während in der gesamten Branche ein Plus von etwa 20,00 Mrd. USD an Umsätzen von 2021 auf 2022 verbucht werden konnte, sank der Umsatz im Digital Entertainment Bereich von Sea um etwa 500,00 Mio. USD. Das dritte Quartal im Geschäftsjahr 2021 markierte den Hochpunkt der aktiven Nutzer von Garena, das anschließend bis heute sinkende Zahlen vermelden muss. Wirft man bspw. einen Blick auf die zahlenden Nutzer dieser Plattform, waren es zum genannten Zeitpunkt 93,20 Mio., im ersten Quartal diesen Jahres waren es jedoch nur noch 37,60 Mio.

Man sieht also recht deutlich, dass es in diesem Bereich aktuell teils massive Probleme gibt, die das Geschäft von Sea in diesem Bereich schwächen. Dem allgemeinen Branchenwachstum kann zurzeit nicht gefolgt werden, stattdessen gibt es immer wieder in genau solchen Zahlen sinkende Ergebnisse. Auf lange Sicht ist zu erwarten, dass man wieder auf den Wachstumspfad gelangt, die Frage ist nur, wie lange dieser Trend anhält. Denn der Auslöser zur Wende dieser Entwicklung könnte u. a. das Vorstellen eines neuen sich sehr durchsetzenden Spiels sein, womit die Nachfrage wieder deutlich steigen könnte.

Aufgrund der genannten Faktoren und auch der heutigen vorherrschenden Unsicherheit müssen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel-hoch einordnen. Gleichzeitig sehen wir die Auswirkungen als mittelmäßig an, da es immer noch der zweitstärkste Umsatzsektor ist, mit insgesamt guten Margen und der im Gegensatz zu den anderen Segmenten profitabel ist. Dennoch hat man mit dem E-Commerce ein weiteres, starkes Geschäft.

Gescheiterte Expansionen und aufstrebende Konkurrenz (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel

In den vergangenen Jahren kamen im Hinblick auf globale Expansionspläne von Sea viele Faktoren zusammen, die diese Pläne scheitern ließen und auch ebenso vielen Anlegern einen Strich durch die Rechnung machte. Insbesondere im Jahr 2021 expandierte der Konzern sehr aggressiv und weitete das E-Commerce-Geschäft auf Lateinamerika, Europa, Indien und Südkorea aus. In Europa wurden u.a. Märkte wie Polen, Spanien und Frankreich angestrebt, insbesondere Polen zeigt in einigen Hinsichten ähnliche Bevölkerungs- und Entwicklungsstrukturen wie das Heimatland Singapur.

All diese Pläne wurden insbesondere in Europa spätestens im März 2023 beendet, man zog sich aus Frankreich, Polen und Spanien wieder zurück und brachte mit diesem Schritt auch bei der Kurentwicklung einige Steine ins Rollen. Begründet wurde dieser Schritt mit allgemein vorherrschenden Unsicherheiten im Markt. Doch die Gründe könnten unserer Meinung nach auch bei vielen weiteren Faktoren liegen, die zum Teil auf Schwächen im Unternehmen selbst hinweisen. Denn schaut man sich den europäischen E-Commerce Sektor an, stellt man fest, dass auch wir hierzulande wesentlich mehr Anbieter haben als es im asiatischen Raum und allgemein den Standorten, wo Sea seinen Hauptfokus verlagert hat, der Fall ist.

Insbesondere der Markteintritt in Frankreich enttäuschte sehr. Die Marketing- und Strategiekampagnen kamen einfach nicht bei den Verbrauchern an, weshalb man bereits vor Ende 2021 aufhörte eine ernstzunehmende Konkurrenz zu sein. Im Allgemeinen bestätigt dies unsere vor allem in der Branchenanalyse thematisierte These, dass das Verbraucherverhalten in Europa ganz anders ist als in Asien, was einen solchen Schritt enorm schwierig macht.

Eine der Hauptaspekte ist nun ein immer bedeutender werdender Konkurrent im asiatischen Raum, nämlich TikTok, die über ihre Plattform nun den TikTok-Shop anbieten. Dieser Faktor könnte das gesamte Risiko nochmals verschärfen und auch in diesem Segment das Wachstum von Sea verlangsamen. Denn gerade die Logistik stellt bei Sea aktuell eines der größten Herausforderungen dar. Man agiert zum Großteil zum einen auf Inseln, was bedeutet, dass man jeden Standort äußerst gut ausgebaut haben muss im Hinblick auf die Logistik und zum einen kostensparend arbeiten zu können, aber auch den Kunden eine schnelle Lieferung zu garantieren. Darüber hinaus ist die Infrastruktur in den Gebieten von Sea oft nicht gut ausgebaut, ein weiterer Punkt, der nochmals mehr Aufwand im Bereich der Logistik erfordert.

Insgesamt sehen wir Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Auswirkungen bei mittel. Aktuell ist nicht abzusehen welches Ausmaß der TikTok Shop als neuer Konkurrent einnehmen kann, er ist jedoch durchaus in der Lage, mit seiner Reichweite und Macht in wichtigen Gebieten für Shopee Marktanteile zu erobern. All dies kann sich auch in naher Zukunft negativ auswirken und den Konzern vor ernstzunehmende Herausforderungen stellen.

Abb. 26: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung für Sea 

Eigenkapitalkosten

Unsere Werte für Sea sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 3,75 %

Risikoprämie: 6,18 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 1,90

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 9,93 %, welche wir, durch das erwartete Wachstum, aufgrund der aktuellen Marktlage durchaus für gerechtfertigt halten.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von Sea ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2022 etwa 17,00 Mrd. USD und hat sich damit um ca. 9,35 % verkürzt. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Die Zahlungsmittelbestände sind um etwa 34,80 % gesunken und auch die noch ausstehenden Zahlungen sind um etwa 30,77 % gefallen. Die kurzfristigen Darlehensforderungen konnten dagegen um ca. 36,83 % gesteigert werden. Zusammenfassend hat sich das Umlaufvermögen damit um etwa 16,17 % gesenkt.
Entwicklung des Anlagevermögens
Der von Sea ausgewiesene Goodwill hat sich im letzten Geschäftsjahr um etwa 57,34 % verringert. Die Sachanlagen konnten ein Wachstum von knapp 34,75 % verzeichnen und die Investments haben sich ebenfalls um etwa 19,07 % gesteigert. Entsprechend konnte das Anlagevermögen so insgesamt um 19,17 % erhöht werden.
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
Von Sea wird eine Fremdkapitalquote von ca. 65,82 % ausgewiesen. Das Eigenkapital hat sich während des letzten Geschäftsjahres um etwa 21,46 % verringert. Gleichzeitig ist auch das Fremdkapital um ca. 1,46 % gesunken. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind dabei im Jahresvergleich um etwa 1,80 % gestiegen, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ca. 3,35 % gesunken sind.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Die Zahlungsmittelbestände liegen bei Sea zum Stand des Jahresabschlusses von 2022 etwa 905,83 Mio. USD unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Zusammen mit den noch ausstehenden Zahlungen lässt sich dieses Defizit ein wenig, auf ca. 637,02 Mio. USD reduzieren. Nimmt man hier noch die kurzfristigen Darlehensforderungen dazu (ca. 2,05 Mrd. USD) lässt sich allerdings das noch vorhandene Defizit deutlich ausgleichen. Die kurzfristigen Investitionen von Sea betrugen 2022 etwa 2,43 Mrd. USD und liegen damit beim ca. 0,40-fachen der Zahlungsmittel.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
Da das EBIT von Sea im letzten Jahr noch negativ war, müssen wir an dieser Stelle auf den Vergleich verzichten.
Fazit
Die Bilanz von Sea macht einen guten Eindruck. Das rückläufige Eigenkapital konnte im ersten Quartal bereits teilweise wieder reingeholt werden und auch der Goodwill baut sich weiter ab. Zusätzlich war Sea auch im ersten Quartal profitabel und zusammenfassend bewegt sich das Unternehmen in die richtige Richtung.
Abb. 27: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle 

Optimistisches Szenario

Für die Jahre 2023 bis 2026 rechnen wir mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von ca. 9,52 % p. a. Im Weiteren soll sich das Wachstum im Jahr 2027 bei 11,00 % liegen und anschließend so abflachen das im Jahr 2032 3,00 % und in der ewigen Rente (2033ff.) 2,00 % erreicht werden.

Bezüglich der Margen nehmen wir an, dass diese sich, von den -11,34 % aus dem Geschäftsjahr 2022, auf bis zu 17,50 % in der ewigen Rente (2033ff.) steigern.

Für Sea kalkulieren wir ohne Aktienrückkäufe und Gewinnausschüttungen.

Der dann ermittelte faire Wert beläuft sich auf 60,55 USD und gibt damit eine Unterbewertung von etwa 4,00 % an.

Mit einem KGVe von 25 in 2032 kommen wir dann auf eine Renditeerwartung von 11,28 % p. a.

Pessimistisches Szenario

Das pessimistische Szenario gestalten wir bis 2026 exakt gleich wie das optimistische. Anschließend gehen wir davon aus, dass der Umsatz 2027 etwa 6,00 % beträgt. Danach soll das Wachstum langsam rückläufig sein und 2,00 % in 2032 und 1,50 % in der ewigen Rente (2033ff.) erreichen.

Für die Margen nehmen wir an, dass diese ab 2027 von den erreichten 12,00 % bis in die ewige Rente (2033ff.) langsam wieder auf 11,50 % fallen.

Zum aktuellen Zeitpunkt kommen wir damit nur noch auf einen fairen Wert von 36,40 USD und eine Überbewertung von ca. 59,00 %.

Mit einem Gewinnmultiple von 18 kommen wir dann auf eine Rendite von 0,57 % p. a.

Auch hier rechnen wir ohne Aktienrückkäufe und Gewinnausschüttungen.

DCF-Modell

Bei der DCF-Berechnung berechnen wir einen WACC von 9,03 % und verwenden einen Wachstumsabschlag von 2,00 %.

Für den Zeitraum 2023 bis 2026 verwenden wir hier die Umsatzzahlen der beiden DNP-Szenarien und anschließend Durchschnittswerte dieser.

Wir rechnen damit, dass die Free Cashflow Marge von den für 2023 erwarteten 5,00 % auf bis zu 16,00 % im Jahr 2028 ansteigt.

Damit kommen wir auf einen fairen Wert von 59,97 USD und eine Unterbewertung von etwa 3,00 %.

Unsere Einschätzung 

Sea vermittelt ein gutes Bild. Das Unternehmen kommt der eigenen Strategie nach und das letzte Quartal war sogar bereits profitabel. Wir erwarten zwar, dass dies auch für das Jahresergebnis der Fall sein wird, allerdings sollte hier das Risiko beachtet werden, dass dies auch nicht der Fall sein muss. Eine weitere Verzögerung auf dem Weg in die Profitabilität dürfte sich entsprechend negativ auf den Kurs auswirken und die Renditen schmälern.

Um nach unseren Annahmen mit dem DNP-Modell eine etwa faire Bewertung zu erreichen, müsste im Schnitt ein Umsatzwachstum von etwa 7,50 % erreicht werden. Das dann benötigte KGV, um eine Renditeerwartung von ca. 10,00 % zu erreichen, würde bei 24 liegen.

Die erwartete Rendite setzen wir dementsprechend auf etwa 9,00 bis 9,50 % p. a.

Die Investmentampel stellen wir auf Gelb mit Tendenz zu Grün, da das Unternehmen noch nicht profitabel ist. Mit einem positiven Jahresabschluss wäre hier ggf. auch eine grüne Einstufung denkbar.

Excel-Tabellen zu den Bewertungsmodellen als Download: DNP-Modelle (optimistisch und pessimistisch) und DCF-Modell

Abb. 28: Bewertungsszenarien

6. Technische Analyse zu Sea

Charttechnische Trendeinordnung

Übersicht

Abb. 29: Trendeinordnung

Langfristig

Sea ist zwar bereits seit 2017 an der NYSE gelistet, aber eine wirklich langfristige Trendstruktur konnte die Aktie bisher nicht ausbilden. Es gab zwar einen Aufwärtstrend, der auf der Zeitebene des Monats-Charts erkennbar war und bereits die Korrekturen in 2018 und 2019 umfasste, aber nach der enormen Rallye ist diese Struktur nun eher klein und von nachrangiger Bedeutung. Um einen langfristigen Aufwärtstrend zu etablieren, müsste die Aktie ein neues Allzeithoch ausbilden.

Abb. 30: Monats-Chart von Sea

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene ist bei Sea seit einiger Zeit eine neutrale Seitwärtsbewegung erkennbar, welche sich noch als Bodenbildung herausstellen könnte. Nichtsdestotrotz wurde der vorherrschende Abwärtstrend nie neutralisiert, was erst mit einem Überschreiten des Hochs bei 93,70 USD passieren würde. Die gesamte Aufwärtsbewegung von November 2022 bis April 2023 ist aus diesem Grund auch nur als untergeordnete Aufwärtsstruktur zu betrachten, welche inzwischen wieder gebrochen wurde.

Abb. 31: Wochen-Chart von Sea

Kurzfristig

Im Tages-Chart ist der starke Abverkauf auffällig, welcher vor kurzer Zeit erfolgte. Da dieser keine wirkliche Trendstruktur hat, sondern sehr impulsiv verlief, ist der Trend als neutral bis abwärts einzuordnen.

Abb. 32: Tages-Chart von Sea

Aussicht

Die Sea Aktie bewegt sich nun bereits seit über einem Jahr in der breiten Kursspanne zwischen rund 40,00 USD und rund 90,00 USD. Auf diese Weise konnte in der Zone inzwischen eine Menge Volumen akkumuliert werden, was im Falle eines Ausbruchs die Wirkung der Bodenbildung verstärkt. Ein solcher Boden wird final erst mit einem nachhaltigen Ausbruch über die Widerstandszone im Bereich um 90 USD vollendet und würde direkt mit einem neuen mittelfristigen Aufwärtstrend eingehen. Im Optimalfall kann sich die Sea Aktie bereits in dem aktuellen Kursbereich (ca. 50,00 USD bis 57,00 USD) stabilisieren und dann den Boden vollenden, denn auf diese Weise würde der gesamte Boden die Form einer inversen SKS annehmen – eine starke Umkehrformation in der technischen Analyse.

Sollte dies nicht gelingen, sollte sich die Aktie spätestens im Bereich der bisherigen Verlaufstiefs stabilisieren. Darunter liegt unter anderem mit einer großen Kurslücke zwar wieder eine relevante Unterstützung, aber ein weiterer Abverkauf würde das langfristige Chartbild zusätzlich schwächen und eine erneute Stabilisierung und Umkehr rückt dadurch noch weiter in die Ferne.

Abb. 33: Sea befindet sich jetzt in der wichtigsten Unterstützung um von dort aus den Boden zu vollenden.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Sea mit 4 von 10 Punkten zwar kein gutes, aber auch kein repräsentatives Ergebnis. Das Rating ist auf langfristige Chartverläufe ausgelegt und da Sea eine solche langfristige Struktur noch gar nicht entwickelt hat, bleiben der Aktie einige Punkte verwehrt. Zu kritisieren ist allerdings die she große Korrektur sowie dessen Dynamik, denn auf diese Weise geht der eine Punkt, den die Aktie bei der Trendstabilität bereits hätte erzielen können, wieder verloren. Da zudem eine etwas kleinere, aber durchaus relevante, Volumenakkumulation über dem aktuellen Kurs liegt, kann auch dieser Punkt nicht erzielt werden. Sollte die Bodenbildung mit einem Ausbruch über ca. 90,00 USD aber vollendet werden, fällt dieser Kritikpunkt weg. Für den langfristigen Trend habe ich (Jan) einen Punkt als Kompromiss vergeben, denn streng genommen ist die “kleine Struktur”, die bereits im Abschnitt “Langfristig” beschrieben wurde, noch immer aktiv.

Als Ausgleich habe ich zudem beide Punkte aus der subjektiven Sicht vergeben, denn nur 2 Punkte würden das Gesamtbild insgesamt zu schlecht darstellen. Zwar besteht kein langfristiger Aufwärtstrend wie bei anderen Aktien, aber eben auch kein Abwärtstrend und die Chancen auf eine Bodenbildung sind durchaus realistisch.

Abb. 34: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Sea 4 von 10 Punkte.

Marktsymmetrie

Die Marktsymmetrie kann bei Sea nicht analysiert werden, da die aktuelle Korrektur in keinem Verhältnis zu den Abwärtsphasen in 2018 und 2019 steht. Diese gehörten zu einer -aus heutiger Sicht- kleineren Unterstruktur. Dementsprechend ist eine weitere Ausweitung der aktuellen Korrekturphase durchaus möglich, wobei dies nach dem Ansatz einer Bodenbildung, der seit einem Jahr beobachtet werden kann, ein klares Zeichen von Schwäche wäre.

Systematisches Risiko

Das systematische Risiko von Sea und MercadoLibre ist gut vergleichbar und liegt bei dem ca. 1,60-fachen des Gesamtmarkts. Die Korrelation beider Aktien mit dem ACWI ist nicht besonders stark. Noch schwächer ist diese allerdings bei JD.com und Alibaba, welche in dieser Kategorie relativ ähnlich abschneiden. Auch der Beta-Faktor beider chinesischer Aktien liegt auf einem Niveau – knapp unterhalb des Risikos vom Gesamtmarkt.

Abb. 35: Systematisches Risiko und Korrelation von Sea zum ACWI

7. Fazit zur Sea Aktie

Allgemein

Sea besitzt ein äußerst vielseitiges Geschäftsmodell, welches mit E-Commerce, Gaming und Angeboten im Fintech-Bereich gleich drei Megatrends beinhaltet. Das in Singapur beheimatete Unternehmen bietet seine Dienstleistungen hauptsächlich in wachstumsstarken Märkten wie Südostasien und ausgewählten Ländern in Lateinamerika an. In den vergangenen Jahren hat Sea viel Geld in die geographische Expansion und den Ausbau des Dienstleistungsumfangs investiert, sodass seit 2018 mit 96,98 % pro Jahr eine Wachstumsdynamik erreicht werden konnte, welche man so nur selten zu Gesicht bekommt. Allerdings zahlte das Unternehmen in Form von horrenden Verlusten einen hohen Preis für dieses Wachstum.

Den aktuellen Prognosen zufolge wird sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren eher umkehren: Das Management von Sea hat die Menge an finanziellen Mitteln, welche für Marketing und Vertrieb aufgewendet wird, in den letzten Monaten deutlich reduziert und plant, sich weiterhin auf Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne zu fokussieren. Demnach wird das Unternehmen aller Voraussicht nach ab sofort in der Lage sein, Gewinne zu erwirtschaften. Dies allerdings zulasten des Umsatzwachstums, welches den Analystenschätzungen entsprechend bis 2025 nur noch im niedrigen zweistelligen Bereich anzusiedeln sein wird.

Wie beschrieben, steht die Investmentampel auf Gelb mit Tendenz zu Grün und die Renditeerwartung beträgt 9,00 % bis 9,50 % p. a.

Sea kann keinen langfristigen Aufwärtstrend vorweisen und ist dementsprechend eher als Turnaround-Kandidat einzuordnen, der in Zukunft mal einen Aufwärtstrend etablieren könnte. Damit das gelingt, ist mittelfristig der Ausbruch über ca. 90,00 USD essenziell.

Abb. 36: Fazit unserer Analyse

Meinungen der Team-Mitglieder

Jan

Sea ist aus meiner Sicht ein durchaus spannender Player, der speziell aufgrund der Kombination verschiedener Wachstumsmärkte interessant ist. Allerdings flacht das Wachstum rapide ab, es kann noch kein operativer Gewinn vorgewiesen werden und technisch liegt ebenfalls kein langfristiger Aufwärtstrend vor – dies sind alles Aspekte, bei denen MercadoLibre aus Argentinien besser abschneidet. Da ich diese Aktie bereits relativ hoch gewichtet in meinem Depot habe, ist ein Investment in Sea für mich nicht weiter interessant. Wenn die Aktie ihre Bodenbildung mit einem Ausbruch über rund 90,00 USD aber vollendet, sehe ich sie dennoch positiv.

Adrian 

Sea ist ein spannender Turnaround-Kandidat, der ein spannendes Chance-Risiko-Verhältnis bieten könnte. Charttechnisch ist eine Umkehr in Arbeit, die bei einem Ausbruch über 93,70 USD spannend wird. Sehr aggressive Einstiege stünden bei einem Tagesschlusskurs über 66,39 USD im Raum.

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

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