Das Edelmetall und Unternehmen, die davon profitieren
Das bekannteste Edelmetall der Welt fasziniert die Menschen. Schon seit Jahrtausenden wird es zur Herstellung von rituellen Gegenständen und Schmuck verwendet. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. wird Gold als Wertspeicher bzw. Zahlungsmittel anerkannt.
Aufgrund von Unsicherheiten an den Finanzmärkten rückt Gold immer wieder ins Rampenlicht. Die Hyperinflation in den 1920er Jahren und die Finanzkrise 2007/08 haben ihre Spuren hinterlassen. Gold bringt die “Absicherung”, die sich viele für ihr Portfolio wünschen.
Es ist zudem ein wichtiger Rohstoff für die Elektronik, Medizin und Optik (z.B. beim James Webb Teleskop, dass Ende 2021 als bisher größtes Weltraumteleskop ins Weltall geschossen werden soll).
Eine Feinunze ist die international gängige Gewichtseinheit für Edelmetalle und entspricht ungefähr 31,1 Gramm.
Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 01.03.2021.
Die Notenbanken halten die Zinsen weltweit niedrig, wodurch festverzinste Geldanlagen immer unrentabler werden. Vor allem institutionelle Marktakteure, wie Renten- und Pensionsfonds, die zuvor mit den niedrigen Renditen der Staatsanleihen “zufrieden” waren, werden dadurch gezwungen auf Aktien und Rohstoffe wie Gold umzusteigen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Wertentwicklung von Gold im Portfolio abzubilden. Der Klassiker ist das physische Gold (Münzen, Barren). Außerdem kann über ETCs, ETFs oder Aktien aus dem Goldsektor ein Investment in das Edelmetall getätigt werden.
Dadurch, dass Gold ein begrenzt verfügbarer Rohstoff ist, kann er z.B. nicht einfach nachgedruckt werden, wie das bei FIAT-Währungen der Fall ist. Das macht ihn als Wertanlage so attraktiv. Eine Gefahr ist jedoch, dass sich der Abbau von riesigen Goldvorkommen im Weltall eines Tages lohnen könnte. Dieses Risiko erachten wir aber erstmal als gering.
Gold ist keine Investition, die mit dem Ziel der “höchsten Rendite” getätigt werden sollte, wie zum Beispiel der Kauf eines Wachstumsunternehmens. Vielmehr ist Gold eine Risikostreuung.
Die Beziehung zwischen dem Aktienmarkt und dem Goldpreis ist stark umstritten. Die Standardansicht ist, dass beide negativ miteinander korrelieren: Wenn Aktien steigen, sinkt das Metall und umgekehrt. Dies ist in der Tat oft der Fall, wenn Händler in den defensiven Modus wechseln und Gold gegenüber relativ riskanten Aktien bevorzugen.
Wie Abbildung 3.2 deutlich zeigt, gab es viele Perioden, in denen sich Aktien und Gold in entgegengesetzte Richtungen bewegten. Vor allem Krisenzeiten müssen hier betrachtet werden.
Zu sehen sind aber auch gleiche Entwicklungen. Vor allem ab ca. 2003 ist diese Tendenz zu erkennen. Das Gold-Aktien-Verhältnis ändert sich also mit der Zeit immer wieder. Obwohl es in Krisenzeiten oft zu Umschichtungen kommt, so ist die Korrelationsentwicklung äußerst komplex und von vielen makroökonomischen Faktoren abhängig. Das beste Beispiel ist die gleiche Bewegung von Gold und dem S&P 500 im Coronacrash Anfang 2020 (siehe Abb. 3.3). Hier stürzte Gold zusammen mit dem Aktienmarkt, auch wenn etwas verzögert, ab. Danach begann die gemeinsame Erholung. Zu erklären ist dies durch die Geschwindigkeit der Bewegung am breiten Markt. Viele große Marktteilnehmer waren gezwungen ihre Positionen in Gold zu liquidieren, um mit diesen liquiden Mittel Margin Calls / Verluste in anderen Basiswerten auszugleichen. Auch Bitcoin, oft als “digitales Gold” bezeichnet, machte diese Bewegung.
Der Goldpreis ist also zu großen Teilen davon abhängig, wieviele Investoren gerade einen “alternativen Wertspeicher” brauchen. Eine überwiegende Preisanalyse wird damit am sinnvollsten. Deswegen wollen wir uns im Folgenden auf die Technische Analyse vom Goldpreis selbst und die von ihm abhängigen Basiswerten konzentrieren.
Gold ist in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Man sieht einen Abverkauf, nachdem im Jahr 2011 ein Allzeithoch ausgebildet wurde. Dies ist eine Folge des Abflachens der Eurokrise 2011 & der Suprime-Krise 2007. Der Geldabfluss aus Gold zu diesem Zeitpunkt ist zu erklären mit Gewinnmitnahmen und Reinvestitionen (zurück) in den Aktienmarkt und andere Anlageklassen.
Von 2013 bis 2018 lief der Goldpreis seitwärts. Der Anfang des Handelskriegs zwischen USA und China, USA und Europa führte dann zu einem Geldstrom in Gold, der den Goldpreis antrieb und eine Bodenbildung impulsiv bestätigte. Von diesem Ausbruch an begann eine Rallye, die nochmal durch einen Geldstrom in der COVID-19-Krise verstärkt wurde.
Die Rallye, die mit Ausbruch aus dem Boden (siehe Abb. 4) begann, ist im Wochen-Chart als Aufwärtstrendstruktur zu identifizieren. Aktuell befinden wir uns hier in einer Korrekturbewegung seitdem das Allzeithoch in 2020 ausgebildet wurde.
Im Tages-Chart ist die Korrektur des Wochentrends wiederum als Abwärtstrend zu erkennen. Es hat sich ein etwas unklarer Trendkanal gebildet. Diese Abwärtskorrektur steht nun vor einer starken Unterstützung.
1.) 1703$ – 1680$
Die erste Unterstützung, die wir als stärkste erachten. Hier sollte definitiv nach Umkehrsignalen Ausschau gehalten werden. Diese Zone ist sehr wichtig. Sie besteht aus dem 61,8%-Fibonacci Retracement, einer Tagesunterstützung, dem Vor-Corona-Hoch und einer Tageszone.
2.) 1585$ – 1557$
Das ist die zweite mögliche Unterstützung. Auch hier sieht man ein schönes technisches Cluster bestehend aus dem 78.6%-Fibonacci Retracement und einer Monatsunterstützung (Tiefs 2011 & 2012, Hoch 2019)
3.) 1460$ – 1445$
Das ist die “Last Line of Defense” für den wöchentlichen Aufwärtstrend (siehe Abb. 5). Sollten die Käufer hier keine Stabilisierung herbeiführen, so ist das Long-Szenario für Gold vorübergehend negiert.
Nun, da wir wissen, dass der Goldpreis sich in interessanten Zonen für eine mögliche Wiederaufnahme des wöchentlichen Haupttrends befindet, werfen wir einen Blick auf den vom Edelmetall abhängigen Sektor.
ETFs sind die erste Möglichkeit, um in Unternehmen aus der Branche zu investieren. Bei Gold korreliert ein ETF stark zum Gold- & Silberpreis, ist jedoch viel volatiler. Steigt Gold, so steigt der ETF tendenziell deutlich. Fällt Gold, so fällt der ETF stark.
Wir haben zwei ETFs herausgesucht.
Der erste konzentriert sich auf die größten, etablierten Goldminen (GDX – Gold Miners).
Der zweite auf eher junge (evtl. stärker wachsende) Unternehmen (GDXJ – Junior Gold Miners).
Die erhöhte Volatilität zeigt sich in Abbildung 7 sehr deutlich.
Gold (in USD) verlor vom Zwischenhoch 2011 bis zum Zwischentief 2016 etwa 44 %. Der Aufschwung vom Tief bis zum Allzeithoch 2020 umfasst 68 % an Kursrendite (Messungen immer von Strukturtiefs auf Strukturhochs).
Der 1. Goldminen-ETF verlor vom Hoch 81 %, erholte sich dafür aber auch um 242 % vom Tief.
Der 2. Junior Goldminen-ETF verlor vom Hoch 91 %, gewann aber auch 273 % vom Tief.
Volatilität ist nicht zwingend ein gutes Maß für Risiko. In diesem Beispiel ist aber zu beachten, dass die ETFs beide noch weit von ihren Allzeithochs entfernt sind. Der erste ETF notiert 52 % darunter (109 % Rendite nötig), der zweite sogar 75 % (302 % Rendite nötig). Dies ist also der Drawdown, den der schlechteste Einstieg (zum damaligen Allzeithoch) gebracht hätte.
Im Folgenden schauen wir uns beide ETFs genauer an.
Der ETF bildet die Wertentwicklung der größten börsennotierten Unternehmen weltweit ab, die hauptsächlich in der Gold- und Silberförderung tätig sind.
Bezeichnung | VanEck Vectors Gold Miners UCITS ETF |
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Symbol | GDX |
WKN/ ISIN | A12CCL, IE00BQQP9F84 |
TER | 0,53 % (p.a.) |
Ertragsverwendung | thesaurierend |
Fondsvolumen | ca. 664 Mio. USD |
Indexabbildung (Methode) | physisch |
Volatilität 1 Jahr | 45,71% (sehr hoch) |
Fondsdomizil | Irland |
Quelle für alle Daten zum ETF: www.justetf.com
Der ETF ist, parallel zum Goldpreis, in einem Abwärtstrend; zumindest kurzfristig (siehe auch Abb. 6 bei Gold). Das Chartbild der Förderer ist dementsprechend ähnlich. Die meisten Aufwärtstrends aus dem Wochenchart sind – wie bei Gold – trotzdem intakt. Der ETF würde seinen Abwärtstrend (Korrektur des Wochentrends) bei 38,79 USD brechen und hätte von dort aus gute Chancen den Wochentrend wieder aufzunehmen.
Der Wochentrend ist bis 16,18 USD intakt (siehe Abb. 8.1 und 8.2). Aktuell befinden wir uns bis ca. 26,27 USD in einer schönen Zone für eine mögliche Umkehr.
Der ETF bildet die Performance der liquidesten Junior-Unternehmen in der globalen Gold- und Silberminenindustrie ab. Investiert wird in Unternehmen, die mindestens 50 % ihrer Einnahmen in diesem Sektor generieren oder dies beabsichtigen. Der Index wird in der Zusammensetzung vierteljährlich überprüft.
Bezeichnung | VanEck Vectors Junior Gold Miners UCITS |
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Symbol | GDXJ |
WKN/ ISIN | A12CCM, IE00BQQP9G91 |
TER | 0,55 % (p.a.) |
Ertragsverwendung | thesaurierend |
Fondsvolumen | ca. 429 Mio. USD |
Indexabbildung (Methode) | physisch |
Volatilität 1 Jahr | 51,66% (sehr hoch) |
Fondsdomizil | Irland |
Quelle für alle Daten zum ETF: www.justetf.com
Auch dieser ETF ist parallel zum Goldpreis in einem täglichen Abwärtstrend. Dazu muss berücksichtigt werden, dass wesentlich mehr Einzelwerte (teilweise der hohen Volatilität geschuldet) keine sauberen (Aufwärts-)Trends aufweisen. Bei diesem ETF wäre ein kurzfristiger Trendbruch ab 58,55 USD gegeben. In Abbildung 8.1 und 8.2 sind die aktiven langfristigen Aufwärtstrends zu sehen. Der ETF bleibt auf Allzeitbetrachtung in einer Aufwärtskorrektur, welche bereits seit 2016 andauert.
Der ETF ist, parallel zum Goldpreis in einem Abwärtstrend, zumindest kurzfristig (Siehe auch Abb. 6 bei Gold). Das Chartbild der Förderer ist dementsprechend ähnlich. Die meisten Aufwärtstrends aus dem Wochenchart sind – wie bei Gold trotzdem intakt. Der GDX würde seinen Abwärtstrend (Korrektur des Wochentrends) bei 38,79 USD brechen und hätte von dort aus gute Chancen den Wochentrend wieder aufzunehmen.
Der Wochentrend ist bis 19,52 USD intakt (Siehe Abb. 9.1 und 9.2). Die Zone von 43,47 USD bis ca. 36,00 USD sollte eine schöne Zone für eine Bodenbildung darstellen.
Wir kommen nun zu einer der riskantesten Möglichkeiten, sich am Goldmarkt zu beteiligen, über Investments in einzelne Unternehmen. Wir haben den Goldminen Markt gründlich durchforstet und mit Hilfe Technischer Analyse die in unseren Augen besten Unternehmen aus charttechnischer Sicht gescreent. Fokussiert haben wir uns dabei auf Mid-Cap Aktien (Marktkapitalisierung von 1 Mrd. – 10 Mrd. US-Dollar).
Wir stellen euch die Technische Analyse zu den Einzelwerten + ein paar Fundamentale Schlüsselwerte vor. Wenn genug Interesse an einem bestimmten Unternehmen vorhanden ist, so analysieren wir natürlich tiefgründiger. Schreibt uns einfach eine Nachricht auf Discord.
Die Aktie von B2Gold Corp. befindet sich an der Toronto Stock Exchange seit dem Tief 2008 in einem Monatlichen Aufwärtstrend. Dieser ist aktiv bis 2,69 CAD (siehe Abb. 10.1). Auf Basis des Wochentrends (siehe Abb. 10.2) ergeben sich für uns zwei mögliche Umkehrzonen, für die BTO-Bullen. Einmal von 5,75 CAD – 5,35 CAD und etwas weiter unten von 4,60 CAD – 3,80 CAD. In diesen Regionen lohnt es sich, ein wachsames Auge auf die Aktie zu haben.
Kinross Gold hat ein sehr zyklisches Kursverhalten. Wie in Abbildung 11.1 ersichtlich hat die Aktie an der NYSE zwei große Zyklen hinter sich. Einmal von 1993 (Tief) – 1996 (Hoch) – 2000 (Tief) und das zweite Mal von 2000 (Tief) – 2008 (Hoch) – 2016 (Tief). Beide Zyklen fanden ihre Tiefs bei etwa 1,30 USD rum. Hier hat sich die Aktie auch 2016 wieder stabilisiert und befindet sich seitdem in einem Aufwärtstrend im Wochenchart. Der nächste große Zyklus? Für diesen Wochenchart haben wir eine mögliche Zone für eine Wiederaufnahme ausgemacht: 6,50 USD – 5,45 USD. Hier sollte ebenfalls Ausschau nach Kaufkraft gehalten werden.
Sandstrom Gold hat 2016 mit einem monatlichen Aufwärtstrend begonnen. Dieser stimmt überein mit dem wöchentlichen Trend (siehe Abb. 12.1). Der Wochentrend ist von 6,60 USD bis ca. 5,50 USD in einer möglichen Umkehrzone für eine Wiederaufnahme der Bewegung Richtung Norden. Das Bruchlevel des Aufwärtstrends ist bei 3,32 USD – logischerweise für den Wochen, als auch den Monatstrend.
Der Goldsektor bietet eine gute Diversifikation für ein langfristig ausgerichtetes Portfolio. Abbilden lässt sich der Sektor entweder durch ETFs (enthält Aktien aus der Branche), oder durch den Goldpreis selbst (Direktinvestment).
Die aktuelle Schwäche von Gold bietet in den aktuellen Zonen ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für Einstiege. Risikofreudige Investoren teilen ihre Positionen auf einzelne Aktien auf. ETFs bieten durch die Diversifikation weniger Risiko.
Transparenzhinweis und Haftungsausschluss:
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6 Antworten
Richtig schöne Vorstellung. Gerade wegen den ETF und Einzelinvestment Vorschlägen. Weiter so.
Freut mich, vielen Dank 🙂
Richtig guter Beitrag. Vielen Dank dafür 🙂
Sehr gerne. Es ist mir eine Ehre.
Richtig geil gemacht, auch optisch sehr ansprechend! Sehr informativ!
Vielen Dank :*