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AstraZeneca Aktie Analyse

Der unterschätzte Pharma-Konzern?

 LSE: AZN – Analyse vom 06.08.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Astrazeneca Aktienanalyse Einleitungsbild

AstraZeneca Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: AZNCF | ISIN: GB0009895292 | Ticker: AZN (LSE)

In unser vorletzten Analyse ging es um Pfizer – dem nach Umsatz zweitgrößten Pharmakonzern der Welt aus den Vereinigten Staaten und einem wichtigen Player in der COVID-19-Pandemie. Diese Analyse ist einem Pharmakonzern von der anderen Seite des Atlantiks gewidmet, den Pfizer außerdem 2014 versuchte zu übernehmen: AstraZeneca mit Sitz in Cambridge, Vereinigtes Königreich.

AstraZeneca ist durch die COVID-19 Pandemie der breiten Masse bekannt geworden. Durch den Impfstoff Vaxzevria, welcher unter anderem in Zusammenarbeit mit der University of Oxford entstand, bekam der Konzern 2020 globale mediale Aufmerksamkeit, ist aber schon seit Jahren unter den Top-Pharmakonzernen dieser Welt. Alleine im Jahr 2021 war der Konzern auf Platz 10 mit 37,42 Mrd. USD Umsatz. In dieser Analyse wollen wir einen genaueren Blick auf das Unternehmen werfen, was seinen Hauptsitz in der selben Stadt hat, in der sich auch eine der renommiertesten Universitäten der Welt befindet.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:10:10
Fundamentale Kennzahlen
00:22:07
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:32:33
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:48:59

Kurzportrait

AstraZeneca ist spätestens seit der Corona-Pandemie der breiten Masse bekannt. Nichtsdestotrotz gehörte das Unternehmen schwedischer und britischer Abstammung auch schon vorher zu den größten Pharma-Konzernen weltweit.

Neben dem bekannten COVID-19-Impfstoff, den AstraZeneca zusammen mit der Oxford-Universität entwickelte, war das Unternehmen (bzw. die Vorgänger) auch in der Vergangenheit für bedeutende Errungenschaften verantwortlich. Dazu zählt u. a. ein weit verbreitetes Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels und ein Medikament zur Behandlung von Refluxkrankheiten.

Verglichen mit anderen Platzhirschen aus der Branche konnte die Aktie in den letzten Jahren mit einer deutlich dynamischeren Entwicklung überzeugen. Damit einhergehend ist somit auch die Outperformance jeglicher Konkurrenten. Zuletzt rutschte die Aktie ab und konnte sich wieder etwas fangen – harttechnisch steht sie nun am Scheideweg.

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 05.08.2023.

WKN/ISIN
886455/GB0009895292
Branche
Gesundheitswesen
Peter Lynch Einordnung
Average Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
168,76 Mrd. GBP
Dividendenrendite
2,09 %
KGV
34,91
Firmensitz
Cambridge (Großbritannien)
Gründungsjahr
1999 (Fusion)
Mitarbeiter
83.500

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen AstraZeneca

Historie von AstraZeneca

Gründung und Nobelpreisträger

Die Historie von dem heutigen Konzern AstraZeneca begann bereits 1913, als Astra in Schweden gegründet wurde. 1926 fand Imperial Chemical Industries (ICI) in Großbritannien seinen Start, woraus später die Zeneca Group gegründet wurde.

Eine bedeutende Entwicklung erfolgte 1946, als Astra den Nobelpreis-Gewinner E. B. Chain engagierte, um Penicillin zu entwickeln. Chain erhielt 1945 seinen Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für die Aufklärung der Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten und der chemischen Struktur des Penicillins. Später, in den Jahren 1979 und 1980, trennte sich Astra endgültig von pharmafremden Geschäftsbereichen.

Bei ICI Pharmaceuticals ging die Forschung auch immer weiter voran, so erhielt der Mitarbeiter Sir James W. Black 1988 den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für die Entwicklung der als Arzneimittel genutzten Betablocker und H2-Antihistaminika.

Fusion von Astra und Zeneca

Ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens war die Fusion von Astra und der Zeneca Group PLC im Jahr 1999. In den folgenden Jahren gelang es AstraZeneca, die Therapien für fortgeschrittenen Brustkrebs, Eierstockkrebs, Lungenkrebs, Stoffwechsel- und Atemwegserkrankungen entscheidend voranzubringen. Zwischen 2005 und 2007 erwarb AstraZeneca die Unternehmen KuDOS, Arrow und MedImmune und stieg damit in die Biotechnologie ein.

Zusätzlich zur internen Entwicklung erweiterte der Konzern 2009 die Indikationsgebiete um Diabetes und Lungenkrebs. Im Jahr 2011 reichte AstraZeneca als erstes Unternehmen seine Produkte unter den neuen Kriterien zur Nutzenbewertung durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) ein.

Allianz und Akquisitionen

Durch die Allianz zwischen AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb 2013 konnten fünf Produkte für eine moderne Therapie des Typ-2-Diabetes angeboten werden. In den nächsten sechs Jahren wurden insgesamt zwölf Medikamente mit dem neuem Wirkstoff eingeführt. 2014 erwarb AstraZeneca die Rechte an der Atemwegssparte des spanischen Pharmaunternehmens Almirall und die Diabetessparte von Bristol-Myers Squibb. 2016 folgte der Erwerb der Atemwegssparte von Takeda Pharmaceutical.

Neue Medikamente

Im Jahr 2020 wurden neue Medikamente von AstraZeneca zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sowie zur Therapie bei Herzinsuffizienz, Eierstock-, Prostata-, Bauchspeicheldrüsen- und nicht kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen. Eine bedeutende Errungenschaft war auch die Zulassung des in Kooperation mit der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 durch die EU-Kommission. Im Juli 2021 übernahm AstraZeneca die amerikanische Biotechfirma Alexion.

Im Jahr 2022 wurden elf neue Medikamente in den Kernbereichen Biopharmazie (Herz-Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel, Atemwege und Immunologie, Impfstoffe und Immuntherapien), Onkologie und seltene Erkrankungen für den deutschen Markt zugelassen bzw. haben eine Zulassungserweiterung erhalten. Darunter befindet sich auch ein neues Medikament im Bereich systemischer Lupus Erythematodes, einer Autoimmunerkrankung, und für eine langwirksame Antikörperkombination zur Präexpositions-Prophylaxe von COVID-19 in breiten Bevölkerungsgruppen.

Vision, Werte und Nachhaltigkeit bei AstraZeneca

Vision

AstraZeneca bekennt sich zu den Patienten.

Die Vision für die Patienten besteht darin, die Gesundheitserfahrung und Ergebnisse zu liefern, die den Menschen am meisten am Herzen liegen, damit sie ein erfülltes Leben genießen können.

Alles, was das Unternehmen tut, soll darauf abzielen, das Leben von Menschen mit Krankheiten und Erkrankungen zu verbessern. Die Entscheidungen, die im gesamten Patientenerlebnis getroffen werden, basieren darauf, was den Menschen am wichtigsten ist.

Werte

Das Handeln des Unternehmens basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Neugierde soll gefördert werden und Innovationen in der Forschung werden angestrebt. Durch kreative Zusammenarbeit mit Partnern sollen stets die Grenzen der Wissenschaft erweitert werden.

Die Bedürfnisse der Patienten stehen im Mittelpunkt des Unternehmens. AstraZeneca ist stolz darauf zu versuchen, den Patienten uneingeschränkt zu helfen und ihre Belange in jeder Entscheidung zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Berücksichtigung der vielfältigen Bedürfnisse unterschiedlicher Patientengruppen ist von hoher Bedeutung.

AstraZeneca verfolgt das Ziel, erfolgreich zu sein. Es werden entscheidende und zielgerichtete Maßnahmen ergriffen, um Durchbrüche zu erzielen. Dabei wird großen Wert darauf gelegt, hochleistungsfähige, inklusive und diverse Teams aufzubauen, die eng und kooperativ im gesamten Unternehmen zusammenarbeiten.

Integrität ist von besonderer Bedeutung. Das Unternehmen übernimmt Verantwortung für sein Handeln und für den Erfolg von AstraZeneca. Offene und ehrliche Kommunikation ist die Grundlage, um eine Umgebung zu schaffen, in der es für alle sicher ist, die Meinung frei äußern zu können.

Das Unternehmen fördert eine unternehmerische Kultur. Mut und Widerstandsfähigkeit befähigen dazu, kluge Risiken einzugehen und auf Chancen schnell zu reagieren. Es wird sich mit Dringlichkeit für effiziente Arbeitsabläufe eingesetzt, um Ziele zu erreichen.

Nachhaltigkeit

AstraZeneca verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Nachhaltigkeit. Die Überzeugung besteht darin, dass die Wissenschaft eine nachhaltige Zukunft für die Menschen, die Gesellschaft und den Planeten schaffen kann. Das klare Ziel ist die Entwicklung lebensverändernder Medikamente, während gleichzeitig der Planet geschützt wird. Es besteht Entschlossenheit, die Grenzen der Wissenschaft kontinuierlich zu erweitern.

Als globales Unternehmen wird die Verantwortung für die Bewältigung der dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimawandel, Zugang zur Gesundheitsversorgung und Krankheitsprävention, ernstgenommen. Dabei wird auf die transformative Kraft der Wissenschaft und Innovation sowie die weltweite Reichweite gesetzt, um einen positiven Einfluss auf Gesellschaft, Gesundheitssysteme und die Umwelt auszuüben. Dieser Ansatz beginnt beim Unternehmen, hat aber Auswirkungen auf jeden Menschen, überall.

Nachhaltigkeit wird in sämtlichen Unternehmensbereichen verankert – von der Forschung bis zur Patientenversorgung – und trägt dazu bei, die Gesundheitssysteme zu stärken, um sie zugänglicher und widerstandsfähiger zu machen.

Die Nachhaltigkeitsstrategie beruht auf drei zentralen Prioritäten:

Zugang zur Gesundheitsversorgung:
Durch die Steigerung des Zugangs zu lebensrettenden Behandlungen, die Förderung von Präventionsmaßnahmen und die Stärkung der Gesundheitssysteme weltweit wird sich für eine bessere Gesundheitsversorgung eingesetzt.

Umweltschutz:
Mit dem Ziel, die Klimakrise zu bewältigen, wird eine Reduktion der Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um 59,30 % zwischen 2015 und 2022 angestrebt. Zudem wird der ökologische Fußabdruck verwaltet und in den Schutz der Natur und der Biodiversität investiert.

Ethik und Transparenz:
Es wird für die Förderung und Gewährleistung eines ethischen, transparenten und inklusiven Verhaltens sowohl innerhalb der Organisation als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesorgt.

Die bisherigen Erfolge beinhalten:
Mehr als 44,63 Mio. Menschen wurden durch Zugangsprogramme zur Gesundheitsversorgung erreicht. 49,50 % der Führungspositionen im mittleren Management sind von Frauen besetzt (Stand: Ende Dezember 2022).

Aktionärsstruktur von AstraZeneca

Unter den Top-10-Aktionären von AstraZeneca finden sich bekannte Investmenthäuser wie Capital Research & Management, Vanguard, BlackRock, Fidelity und T. Rowe Price. Jedoch hält nur das erst genannte Investmenthaus Capital Research & Management mehr als 5,00 % (5,85 %) der Anteile des Unternehmens. Wellington ist mit einem prozentualen Wert von 4,27 % in der Nähe an der Grenze. Die restlichen Unternehmen liegen zwischen 1,07 % und 3,33 %.

Geschäftsmodell von AstraZeneca

Allgemein

Das Geschäftsmodell von AstraZeneca entspricht dem eines klassischen Pharmaunternehmens. AstraZeneca verfügt als etablierter Pharmakonzern über ein sehr breites Spektrum an Medikamenten und Wirkstoffen. Das Geschäftsmodell besteht darin, neue Wirkstoffe zu erforschen, diese zu testen und dann zu vermarkten und weiter zu optimieren. Dabei ist AstraZeneca in fünf medizinischen Hauptbereichen tätig: Onkologie (Krebstherapie), Atemwege & Immunologie, Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen, Impfstoffe und Immunologie, seltene Erkrankungen aktiv. Alles andere fällt unter „andere Krankheitsbereiche“.

Vor allem mit den Medikamenten Tagrisso, Imfinzi und Lynparza war AstraZeneca in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Bei allen handelt es sich um Medikamente gegen Krebs. Tagrisso ist ein Medikament zur Behandlung von bestimmten Formen von fortgeschrittenem, oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs. Es wird speziell bei Patienten eingesetzt mit EGFR-Mutationen, die das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen beschleunigen. Imfizi ist für Patienten entwickelt worden, bei denen eine Krebserkrankung bereits im fortgeschrittenen Stadium besteht. Das Medikament weist gute Erfolge bei der Lebensverlängerung von Patienten auf, bei denen Strahlen- und Chemotherapien keine ausreichende Wirkung mehr gezeigt haben. Lynparza wurde in Zusammenarbeit mit Merck & Co. entwickelt. Dabei handelt es sich um einen PARP-Inhibitor, der zur Behandlung bestimmter Formen von Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Prostatakrebs eingesetzt wird. PARP-Indikatoren zielen auf ein Enzym ab, welches eine wichtige Rolle bei der Reparatur von DNA-Schäden spielt. Durch die Hemmung dieses Enzyms werden bestimmte Krebszellen anfälliger für Schäden und den Zelltod.

Kernbereiche

Die erfolgreichsten Medikamente von AstraZeneca sollten uns schonmal einen ersten Einblick in die Welt des Konzerns verschafft haben. Wie bei vielen Pharmazieunternehmen ist auch bei AstraZeneca die Behandlung von Krebs (Onkologie) einer der wichtigsten Kernkompetenzen. Die übrigen haben wir oben bereits besprochen, wollen jetzt aber nochmal einen genaueren Blick auf jeden der Bereiche werfen. Neben den unten genannten Hauptbereichen gibt es noch andere Bereiche, in denen AstraZeneca tätig ist. Diese könnten verschiedene therapeutische Bereiche oder Produktkategorien umfassen, die nicht explizit in den Hauptkategorien aufgeführt sind.

Medizinische Bereiche in denen AstraZeneca aktiv ist
Abb. 1: Medizinische Bereiche in denen AstraZeneca aktiv ist.
Onkologie

AstraZeneca ist eines der führenden Unternehmen in der Krebstherapie. Einige der erfolgreichsten Medikamente in diesem Bereich haben wir bereits oben besprochen. Das Unternehmen besitzt ein weitreichendes Portfolio an Medikamenten zur Behandlung verschiedener Krebsarten. Dazu gehören Medikamente wie Tagrisso (Osimertinib) für nicht-kleinzelligen Lungenkrebs mit EGFR-Mutationen, Lynparza (Olaparib) für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Prostatakrebs mit bestimmten Genmutationen, Imfinzi (Durvalumab) für verschiedene Formen von Lungenkrebs und Blasenkrebs, und weitere innovative Therapien, die sich noch in der Entwicklung befinden

Atemwege und Immunologie

Dieser Bereich umfasst Medikamente, die sich mit Atemwegserkrankungen wie Asthma und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sowie Immunologie und Entzündungskrankheiten befassen. Ein bekanntes Medikament in diesem Bereich ist Symbicort (Budesonid/Formoterol), das zur Behandlung von Asthma und COPD eingesetzt wird. AstraZeneca investiert weiterhin in die Erforschung und Entwicklung von Therapien, die das Leben von Menschen mit Atemwegserkrankungen verbessern können.

Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen

In diesem Bereich konzentriert sich AstraZeneca auf Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit. Medikamente wie Farxiga (Dapagliflozin) sind ebenfalls Teil dieses Segments und werden zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Herzinsuffizienz eingesetzt. Das Unternehmen ist bestrebt, innovative Lösungen für die Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln.

Impfstoffe und Immunologie

Neben der Entwicklung von Medikamenten konzentriert sich AstraZeneca auch auf die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen. Das Unternehmen hat eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Impfstoffen gespielt, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Der von AstraZeneca entwickelte COVID-19-Impfstoff basiert auf einer viralen Vektorplattform und hat weltweit eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie gespielt.

Seltene Erkrankungen

AstraZeneca widmet sich auch der Erforschung und Entwicklung von Therapien für seltene Erkrankungen, die oft eine große medizinische Bedürftigkeit haben und für die es nur begrenzte Behandlungsoptionen gibt. Das Unternehmen arbeitet daran, innovative Therapien zu entwickeln, um das Leben von Patienten mit seltenen Erkrankungen zu verbessern.

Pipeline

Wie bei jeder Analyse, die wir zu einem Unternehmen in der Pharmabranche machen, schauen wir uns natürlich auch bei AstraZeneca die Pipeline an. Es ist immer wichtig zu sehen, welche und wie viele Wirkstoffe ein Unternehmen derzeit besitzt und wie viele in Zukunft dazukommen könnten. Auch wenn AstraZeneca inzwischen eine Größe erreicht hat, bei der ein oder zwei Fehlschläge in der Pipeline nicht den finanziellen Ruin bedeuten, ist es für uns als Investoren dennoch wichtig, diese im Auge zu behalten.

Den klassischen Weg, den ein Medikament, bzw. ein Wirkstoff gehen muss, bevor er beim Endnutzer landen darf, haben wir in vergangenen Pharma-Analysen bereits erklärt. Ein Medikament muss den präklinischen Bereich durchlaufen und kann dann in den Phasen der klinischen Studien an Menschen getestet werden. Hat der Wirkstoff dort Erfolg, kann eine Zulassung beantragt werden.

Entwicklungsstadien für Medikamente und Wirkstoffe bei Astrazeneca
Abb. 2: Entwicklungsstadien für Medikamente und Wirkstoffe

Ende Juli 2023 hatte AstraZeneca insgesamt 172 Projekte in der Pipeline. Die meisten Wirkstoffe entfielen dabei auf den Bereich Onkologie. AstraZeneca unterteilt dabei klassisch wie wir in der Grafik zuvor erklärt haben in die klinischen Phasen I – III, hat aber noch eine sogenannte „LCM-Phase“. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Life-Cycle-Management“-Phase. LCM bezieht sich auf die strategische Planung und Umsetzung von Maßnahmen, die darauf abzielen, den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels zu optimieren. Dies umfasst die kontinuierliche Verbesserung des Arzneimittels, um seine Wirksamkeit, Sicherheit oder Verabreichung zu verbessern. Es beinhaltet auch die Erweiterung der Indikationen oder Anwendungsgebiete eines bereits zugelassenen Medikaments, um neue Märkte oder Patientengruppen zu erreichen. LCM ist entscheidend, um den Wert eines Arzneimittels über die gesamte Laufzeit hinweg zu maximieren und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt aufrechtzuerhalten.

Wir müssen hier also vorsichtig sein, denn bei LCM-Projekten kann es sich um Wirkstoffe handeln, die bereits seit Jahren auf dem Markt sind oder die nur leicht abgewandelt werden. Auch leichtere Änderungen eines Medikamentes müssen die Testphasen durchlaufen. Trotzdem besitzt AstraZeneca derzeit ausreichend NMEs „New Molecular Entitys“, also Medikamente mit komplett neuen chemischen Strukturen in der Pipeline. Aktuell sind es insgesamt 14 NMEs in der Endphase (Phase III) und eine weitere im Zulassungsprozess.  

Aktuelle Pipeline von Astrazeneca
Abb 3: Aktuelle Pipeline von AstraZeneca

Burggraben von AstraZeneca

Einleitung

In unserer Analyse zu Pfizer sind wir bereits auf verschiedene Faktoren eingegangen, die den Burggraben eines etablierten Pharmaunternehmens begünstigen. Von diesen kann auch AstraZeneca profitieren, denn das Unternehmen verfügt über ein ebenso diversifiziertes Produktportfolio, welches zahlreiche Arzneimittel in fünf verschiedenen Therapiebereichen beinhaltet. Mit aktuell 85 Medikamenten belegt AstraZeneca den weltweit sechsten Platz in Bezug auf die Menge an verschiedenen Produkten. Bis zum Ende des Jahrzehnts will der Pharmakonzern 15 weitere Arzneimittel auf den Markt bringen, weshalb mit einer weiteren Diversifizierung des operativen Geschäfts zu rechnen ist. Genau wie andere Player der Branche setzt auch AstraZeneca in diesem Kontext auf strategische Akquisitionen.

Pharma Aktien im Vergleich zu Astrazeneca Aktie
Abb. 4: Pharmaunternehmen nach Anzahl der Arzneimittel

Eine hohe Bekanntheit sowie eine gute Reputation sind für den Erfolg eines Unternehmens in der Pharmaindustrie unerlässlich. Daher haben wir bereits in unserer Analyse zu Pfizer die Markenwerte von führenden Playern der Branche betrachtet. Hier kann AstraZeneca laut Brand Finance mit einem aktuellen Markenwert immerhin den vierten Platz für sich beanspruchen.

Pharma Aktien Markenwert im Vergleich zur AstraZeneca Aktie
Abb. 5: Markenwerte der wertvollsten Pharmaunternehmen
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Adrian Rogl

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