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KI Aktie Analyse

Smallcap als Megatrend-Profiteur!

Exklusiver Smallcap – Analyse vom 18.06.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

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Das Thema KI (künstliche Intelligenz) sorgte zuletzt für unfassbare Rallyes bei einigen Aktien wie NVIDIA oder C3.ai. Allerdings gibt es auch bei diesem Trend Aktien, die von der breiten Masse zwar gar keine Aufmerksamkeit erhalten, aber dennoch zu den größten Profiteuren gehören könnten. Wir haben genau so ein Unternehmen gefunden und behalten den Namen aufgrund der Exklusivität unseren Mitgliedern vor. Es handelt sich um einen Fast Grower, der in den letzten Jahren Wachstumsraten von über 35,00 % p. a. erzielen konnte. Darüber hinaus vertrauen einige der größten Konzerne der Welt (bspw. Unilever oder Disney) seit vielen Jahren auf die Leistungen dieses Unternehmens. Zugleich kann die Aktie auch aus der technischen Perspektive mit einem Aufwärtstrend überzeugen.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:09:13
Fundamentale Kennzahlen
00:26:29
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:38:51
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:51:37

Kurzportrait

Der KI-Trend hat in der jüngsten Vergangenheit an der Börse für einen ordentlichen Hype gesorgt, aber wie immer gibt es auch einige Aktien aus der zweiten und dritten Reihe, die die meisten Investoren nicht auf dem Schirm haben. In dieser Analyse beschäftigen wir uns mit einem Smallcap, welcher weltweit etabliert ist und Umsätze in Nordamerika, Südamerika, Europa und Asien erzielt – also sowohl in führenden Industrienationen, aber auch in wachstumsstarken Schwellenländern.

Innerhalb von 12 Jahren konnte der Fast Grower seinen Umsatz mehr als verdreißigfachen und auch die Prognosen für die Zukunft zeigen weiterhin starke Wachstumsraten. Dies ist möglich, denn das Unternehmen profitiert von allen Zukunftstechnologien, die unsere Welt tagtäglich beeinflussen. Warum genau und welche Aktie dieser Top-Profiteur ist, behalten wir exklusiv unseren Mitgliedern vor.

Die Aktienanalyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 17.06.2023.

WKN/ISIN
Exklusiv für Mitglieder
Branche
IT
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
Smallcap
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
profitabel
Firmensitz
Exklusiv für Mitglieder
Gründungsjahr
Exklusiv für Mitglieder
Mitarbeiter
Exklusiv für Mitglieder
WKN/ISIN
A117M8/LU0974299876
Branche
IT
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
9/10
Technisches WLA-Rating
5/10
Porters Burggraben-Rating
14/25
Marktkapitalisierung
7,81 Mrd. USD
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
52,51
Firmensitz
Luxemburg (Luxemburg)
Gründungsjahr
2003
Mitarbeiter
27.122

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen

Historie von Globant

Four Friends in a Bar

Four friends in a bar. So begann die Geschichte von Globant in Argentinien im Jahr 2003. Martín Migoya, Guibert Englebienne, Martín Umaran und Nestor Nocetti teilten einen gemeinsamen Traum, dem sie bis heute nachstreben. Sie wollten das beste Unternehmen aufbauen, welches tiefgreifende Transformationen für Organisationen liefert und weltweite Karrieremöglichkeiten für IT-Profis schafft.

Seit der Gründung verfolgt das Unternehmen dieses gemeinsamen Ziel und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Organisationen durch transformative Lösungen voranzubringen und gleichzeitig weltweite Karrierechancen für IT-Profis zu schaffen. Globant strebt danach, die Spitzenposition in der Bereitstellung von tiefgreifenden Veränderungen für Unternehmen zu erreichen.

Akquisitionen

Die Geschichte von Globant ist geprägt von verschiedenen Meilensteinen und Erfolgen. Im Jahr 2008 erwarb Globant die Unternehmen Accendra und Openware, um die Spezialisierung in Microsoft-Technologien bzw. Infrastrukturdiensten zu vertiefen. Dies war der Beginn einer Reihe von Akquisitionen, welche das Wachstum und die Stärkung der Position von Globant vorantrieben.

Im Jahr 2011 erwarb Globant Nextive, ein in San Francisco ansässiges Unternehmen, um die Expertise im Bereich Mobile-Technologien zu erweitern. Zudem wurde 2012 das Unternehmen TerraForum übernommen, um die Innovationskraft und globale Präsenz zu stärken. Eine weitere bedeutende Akquisition erfolgte 2015 mit dem Erwerb von Clarice Technologies, einem innovativen Softwareunternehmen mit Betrieb in Indien.

Errungenschaften

Neben den Akquisitionen hat Globant auch bedeutende Errungenschaften erzielt. Im Jahr 2005 wurde das Unternehmen als Endeavor Entrepreneur ausgezeichnet und 2010 von Gartner als „Cool Vendor” in Business Process Services genannt. Globant wurde 2014 als erstes Softwareentwicklungsunternehmen aus Lateinamerika an der NYSE (New York Stock Exchange) börsennotiert. Zu finden ist es unter dem Ticker „GLOB“. Darüber hinaus veröffentlichte das Unternehmen zwei Bücher mit den Titeln „Die nie endende digitale Reise” (Englisch: “The Never Ending Digital Journey”), das Einblicke und Erkenntnisse in die digitale Transformation bietet und „Wie man sich künstliche Intelligenz aneignet“ (Englisch: “How to Embrace Artificial Intelligence”), welches versucht, das volle Spektrum der künstlichen Intelligenz zu vermitteln.

Globant konnte durch die kontinuierliche Expansion und Investitionen in verschiedene Länder und Technologieunternehmen die Präsenz und Expertise weiter ausgebauen. Das Unternehmen wurde 2022 zum globalen Plattform Supporter von FIFA+ und regionalen Supporter der FIFA-WeltmeisterschaftTM. Zudem hat Globant im Laufe der Jahre weitere Akquisitionen getätigt, darunter CloudShift, Habitant, Walmeric, Atix Labs, Genexus, Sysdata, eWave, ad_bid, Nescara und KTBO.

Vision, Werte und Nachhaltigkeit bei Globant

Vision

Globant hat die Vision, Organisationen dabei zu unterstützen, ihre Realität zu navigieren und ein nachhaltiges zukünftiges Geschäft aufzubauen. Dazu gehören robuste Geschäftsmodelle, eine agile und innovative Unternehmenskultur, spannende Kundenerfahrungen sowie die richtige Technologiebasis. Globant hat ein tiefes Verständnis dafür, wie Technologie und künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie Unternehmen agieren und wie sie mit ihren Kunden interagieren, maßgeblich verbessern können. Als Partner möchte Globant Kunden dabei helfen, einen Weg nach vorne zu schaffen und die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen.

Werte

Globant verfolgt das Prinzip „Sei freundlich” nicht nur als Leitfaden, sondern als Lebenseinstellung. Es ist ein Aufruf zum Handeln, um gemeinsam eine ausgewogene und gerechtere Zukunft aufzubauen. Es ist ein Bekenntnis, die positive Wirkung aller Initiativen zur Förderung des sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wohls der Menschheit zu multiplizieren.

„Sei freundlich zu dir selbst” ist ein zentraler Wert bei Globant. Das Unternehmen fördert eine Kultur des Wohlbefindens, um den eigens genannten „Globers“ (Mitarbeitern) zu ermöglichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Körper, Geist und Seele sind miteinander verbunden, um in der Gegenwart zu arbeiten und die Zukunft des Unternehmens zu verändern, während man die beste Version seiner selbst entwickeln soll.

„Sei freundlich zu deinen Kollegen” betont die Bedeutung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion im Unternehmen. Technologie erfordert ständigen Fortschritt und dies kann nur gelingen, wenn unterschiedliche Standpunkte zusammengeführt werden. Globant setzt sich dafür ein, die Geschlechtergleichstellung in der Branche zu verbessern, inklusive Einstellungspraktiken zu fördern, die den Menschen dabei helfen, eine Work-Life-Balance zu erreichen.

Nachhaltigkeit

Die nachhaltige Ausrichtung bei Globant umfasst verschiedene Aspekte. Das Unternehmen strebt danach, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft zu haben. Globant verfolgt verschiedene Wege in den Bereichen Diversity, Equity und Inclusion (DEI), darunter:

Geschlecht und Sexualität: Hier wird sich aktiv dafür eingesetzt, die Geschlechterlücke zu schließen und gleiche Chancen für alle unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsausdruck und sexueller Orientierung zu schaffen.

Barrierefreiheit & Neurodiversität: Globant erkennt die Bedeutung von Vorurteilen und Labels und konzentriert sich auf die Fähigkeiten, Kenntnisse, Werte und Einstellungen einer Person. Das Unternehmen strebt danach, eine breite Palette von Fähigkeiten und neurodiversen Menschen einzubeziehen.

Multikulturalismus & Ethnizität: Das Unternehmen betrachtet Multikulturalismus als eine der stärksten Komponenten seiner Identität. Verschiedene Kulturen bieten verschiedene Ansätze zur Lösung von Problemen und finden disruptive Lösungen, um das Geschäft voranzutreiben und den Status quo zu verändern.

Generationenvielfalt: Technologie ist nicht nur für junge Menschen. Das Unternehmen setzt sich für eine generationsübergreifende Vielfalt ein, um einen ausgewogenen Entscheidungsfindungsprozess sicherzustellen.

Globant legt auch großen Wert auf die Beziehung zu Kunden und Mitarbeitern und hat ethische und inklusive Praktiken in den Mittelpunkt der angestrebten Vision gestellt. Das Unternehmen hilft Organisationen dabei, erfolgreich zu sein, indem es die Art und Weise verändert, wie sie mit Kunden und Mitarbeitern interagieren.

Globant engagiert sich auch für digitale Nachhaltigkeit und Ethik in der künstlichen Intelligenz (KI). Das Unternehmen setzt Technologie und digitale Innovationen ein, um den Bedürfnissen von Menschen in humanitären Herausforderungen gerecht zu werden. Das Unternehmen hat einen KI-Manifest entwickelt, um ethische Herausforderungen und soziale Risiken bei der Integration von KI in das Unternehmen zu bewältigen. Globant Labs ist ein Bereich, in dem Bewusstsein, Ethik, Talent und Innovation zusammenkommen sollen, um Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln.

Mit dem eigens gegründeten Be Kind Tech Fund soll in Start-ups investiert werden, welche sich mit dem Missbrauch von Technologie in der Gesellschaft auseinandersetzen. Der Venture-Fonds in Höhe von 10,00 Mio. USD wird von Globant Ventures verwaltet.

Die Nachhaltigkeit von Globant bezieht sich auch auf den Schutz des Planeten. Das Unternehmen ist der Überzeugung, dass es keinen Planet B gibt und dass sich alle verpflichten müssen, sich für diese Sache einzusetzen. Globant setzt sich für die Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks ein und kompensiert alle verbleibenden Emissionen, hat eine Dekarbonisierungsstrategie entwickelt und ist zu 100,00 % auf erneuerbare Energien umgestiegen. Es werden wissenschaftsbasierte Ziele für die Begrenzung der globalen Temperaturerhöhung verfolgt und Projekte zur Wiederherstellung der Umwelt unterstützt.

Aktionärsstruktur von Globant

Das Unternehmen hat bedeutende Aktionäre, die Anteile von mehr als 5,00 % halten. T. Rowe Price Associates ist mit einem Anteil von 11,50 % der größte Aktionär, gefolgt von J.P. Morgan Chase & Co. mit einem Anteil von 8,16%. Ebenfalls signifikante Anteile halten der T. Rowe Price New Horizons Fund mit 7,70 %, BlackRock mit 6,85 %, Wasatch Advisors mit 5,75 % und Morgan Stanley mit 5,11 %. (Stand: 17.06.2023)

Geschäftsmodell von Globant

Einleitung

Nachdem Technologieunternehmen an der Börse zuletzt – dem schwierigen Marktumfeld geschuldet – schwächelten, begann bei vielen bereits der Abgesang auf diese ehemaligen Anlegerlieblinge. Seit einigen Monaten gehört das der Vergangenheit an, denn es gibt ein neues Thema, das in aller Munde liegt: Künstliche Intelligenz (KI).

Nachdem das amerikanische Unternehmen OpenAI seinen auf KI basierenden Chatbot ChatGPT veröffentlichte, wurden einer breiten Öffentlichkeit die vielfältigen und erstaunlichen Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz bekannt. Auch das Unternehmen unserer heutigen Analyse arbeitet seit vielen Jahren u. a. an Lösungen im Bereich KI, doch nicht nur das: Trotz der relativen Unbekanntheit ist das im Jahr 2003 in Argentinien gegründete Technologieunternehmen Globant S.A. einer der global wichtigsten Anbieter von vielfältigen IT-Lösungen wie Softwareentwicklung, Datenanalyse oder der Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

Das Unternehmen hat seinen Sitz, anders als die große Mehrzahl der Hightechunternehmen nicht im Silicon Valley, in den USA, sondern im beschaulichen Luxemburg. Der Entwicklung des operativen Geschäfts hat dies nicht geschadet – ganz im Gegenteil. Globant erwirtschaftet im Jahr 2022 Rekordumsätze in Höhe von etwa 1,78 Mrd. USD. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag der Gesamtumsatz des Unternehmens noch bei etwa 413,00 Mio. USD. Im gleichen Zeitraum verdreifachte sich die Anzahl von Kunden mit einem jährlichen Umsatz von über 1,00 Mio. USD und die Mitarbeiterzahl erhöhte sich von etwas unter 7.000 auf über 26.000.

Mit dem aktuellen Hype um künstliche Intelligenz bietet Globant nun die nächste große Chance an, die erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortzuführen. Globant arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit über 10 Jahren an KI-Lösungen und wurde zuletzt vom renommierten IDC MarketScape report als eines der führenden Unternehmen im Bereich künstlicher Intelligenz eingestuft. Grund genug, uns im Folgenden das Geschäftsmodell von Globant näher anzuschauen.

Globale Ausdehnung und Umsatzverteilung

Globant bietet seinen Kunden vielfältige IT-Services, die individuell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, handelt es sich dabei insbesondere um Entwicklung von Software, Datenanalyse oder die digitale Transformation von Unternehmen. Zudem besteht jahrelange Expertise in Bereichen wie Cloud-Computing, maschinellen Lernens oder künstlicher Intelligenz.

Kurz gesagt: Das Unternehmen begleitet seine Kunden dabei, den digitalen Wandel zu vollziehen, um damit den technologischen Herausforderungen der Neuzeit gewachsen zu sein.

Zur Bewältigung dessen hat Globant sich global in über 25 Ländern Standorte aufgebaut, wie die folgende Grafik zeigt:

Abb. 1: Weltweite Präsenz

An dieser Stelle erwähnenswert: Das Unternehmen erwirtschaftet fast 65,00 % der Umsätze in Nordamerika, wo sich auch die meisten der größten und finanzstärksten Kunden von Globant befinden. Weitere 22,00 % entfallen auf Südamerika und etwas über 10,00 % auf Europa. Gänzlich anders stellt sich die Situation allerdings bei den Mitarbeitern des Unternehmens dar – fast 80,00 % der Arbeitskräfte werden in Südamerika beschäftigt, wo das Lohnniveau zum Vorteil von Globant deutlich unter dem in den USA oder Europa liegt.

Einen Wettbewerbsvorteil hat sich Globant in der Gewinnung von großen Kunden erarbeitet. Viele große, namhafte Konzerne wie etwa Unilever, American Express, Electronic Arts, Dell oder mercado libre nehmen Dienstleistungen oder Lösungen von Globant in Anspruch.

Globant Studios und Akquisitionen

Operativ agiert Globant über ein Studio-Modell – das heißt, dass das Unternehmen nicht gänzlich von einem zentralen Standort aus operiert, sondern über viele kleinere Niederlassungen. Das ermöglicht es dem Konzern, diese Studios hinsichtlich ihrer Aufgabenbereiche und der angebotenen Lösungen auf verschiedenen Branchen zu spezialisieren, um Kunden damit individuellere Lösungen anbieten zu können.

Jedes Studio konzentriert sich auf eine Technologie, eine Disziplin oder Branche – wobei eine Zusammenarbeit natürlich nicht ausgeschlossen ist. Die Globant Studios arbeiten eng mit Kunden zusammen, um deren Bedürfnisse zu verstehen, innovative Ideen zu erarbeiten und diese in hochwertige Technologielösungen umzusetzen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Vision von Globant, Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation und der Nutzung neuer Technologien zu unterstützen.

Unterteilt sind die Globant Studios wie folgt:

  • Industry Reinvention Studios: Hier konzentriert man sich ganz darauf, Kunden aus unterschiedlichen Branchen individuelle Lösungen zu bieten. Dazu gehören etwa große Konzerne aus dem Gesundheitswesen, dem Einzelhandel oder den Medien sowie Banken und Versicherungen.
  • Digital Studios: In diesen Niederlassungen entwickelt Globant neue Technologien, aufgeteilt in unterschiedliche Themenbereiche. Neben künstlicher Intelligenz und Datenanalyse liegen die Schwerpunkte bei der Blockchain, dem Metaverse, Cybersecurity und der Cloud.
  • Enterprise Platforms Studios: In diesen Studios bündelt Globant die Expertise zur Plattformentwicklung und Integration von ERP (Enterprise-Resource-Planning)- oder CRM (Customer-Relationship-Management)- Systemen, etwa derer von SAP oder Salesforce.

Wie bereits erwähnt, hat Globant es geschafft, große Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden. Der Fokus des Unternehmens liegt jedoch nicht nur darin, weiterhin organisch zu wachsen und diese Geschäftsbeziehungen zu intensivieren, sondern der Konkurrenz technologisch voraus zu sein. Dies wird dadurch erreicht, dass das Unternehmen mit der Plattform Globant X innovative und häufig auf künstlicher Intelligenz basierende Lösungen entwickelt.

Abgesehen davon setzt Globant auf zahlreiche strategische Übernahmen innovativer Unternehmen, um so das eigene Produktportfolio zu ergänzen. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Akquisitionen der vergangenen Jahre:

Abb. 2: Strategische Akquisitionen

Burggraben von Globant

Einleitung

Die Palette an Dienstleistungen, welche Globant für Kunden erbringt, ist vielseitig. Hierbei wird das Unternehmen von vielen namhaften Partnern wie z. B. Salesforce, SAP, Microsoft, Cloudflare und Snowflake unterstützt. Diese Partnerschaften leisten insofern einen Betrag zum Burggraben, als dass die Qualität und die Breite der angebotenen Dienstleistungen gesteigert werden kann.

Für ein Unternehmen wie Globant stellt der bestehende Kundenstamm selbstverständlich einen mindestens ebenso großen Faktor für den Burggraben dar. Während die Luxemburger in 2012 lediglich 202 Klienten betreuten, wuchs diese Zahl bis zum vergangenen Geschäftsjahr fast ununterbrochen um 19,98 % pro Jahr auf 1.249 an. Heute gehören mehrere weltweit agierende Konzerne zu den Kunden von Globant. Zu nennen sind u. a. Unilever, Coca Cola, Electronic Arts, MercadoLibre und Puma.

In diesem Kontext ist jedoch auch zu erwähnen, dass ein erheblicher Umsatzanteil von Globant auf eine eher kleine Kundengruppe entfällt. Seit mehr als zehn Jahren ist der Medienkonzern Disney mit einem Anteil von 10,74 % an den gesamten Erlösen in 2022 der größte Abnehmer des Unternehmens. Auf die 20 wichtigsten Kunden von Globant entfiel derweil ein Anteil von 45,64 %. Wenngleich eine gewisse Abhängigkeit demnach nicht zu leugnen ist, gelingt es Globant seit vielen Jahren, seine größten Klienten an sich zu binden und die Zusammenarbeit von Jahr zu Jahr sogar auszubauen.

Abb. 3: Kundenanzahl
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Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Globant aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
1/5
Der Markt für die Dienstleistungen von Globant ist fragmentiert und zeichnet sich durch eine Vielzahl an bestehenden Mitbewerbern wie EPAM Systems, DXC Technology, Cognizant und Accenture aus. Obwohl Globant hinsichtlich der regionalen Expansion, der Akquise neuer Kunden sowie dem Ausbau bestehender Kundschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten große Erfolge feiern konnte, ist das Unternehmen noch immer als relativ kleiner Player einzustufen, weshalb wir für diese externe Kraft nur 1 von 5 Punkten vergeben können.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
3/5
Künstliche Intelligenz und damit verbundene Dienstleistungen stellen einen der Megatrends unserer Zeit dar, weshalb davon auszugehen ist, dass zukünftig kleine, innovative Start-ups versuchen werden, in den Markt einzudringen. Wie in den meisten anderen Branchen auch, bestehen allerdings zahlreiche Eintrittshürden, zu welchen neben den Faktoren, welche im Rahmen des Burggrabens thematisiert wurden, auch die Reputation der bestehenden Wettbewerber gehört.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
4/5
Globant kooperiert mit fast 3.500 Lieferanten von physischen Gütern und Dienstleistungen, von welchen 76 als sehr wichtig hervorgehoben werden. Den Einfluss der Zulieferer stuft das Management dennoch als begrenzt ein. In diesem Zusammenhang sind darüber hinaus die zahlreichen Partnerschaften von Globant hervorzuheben. Sollten sich mehrere Partner entschließen, die Zusammenarbeit mit Globant zu beenden, so würde dies die Attraktivität der Dienstleistungen mindern. Da allerdings beide Seiten von der Kooperation profitieren, halten wir dieses Szenario für eher unwahrscheinlich.
Verhandlungsmacht der Kunden
2/5
Der Kundenstamm von Globant wächst stetig an und ist global und über viele verschiedene Branchen hinweg diversifiziert. Darüber hinaus bemüht sich das Unternehmen, seine Kunden langfristig an sich zu binden. Dennoch ist die Verhandlungsmacht der Abnehmer nicht zu unterschätzen, da u. a. ein nicht zu vernachlässigender Umsatzanteil auf eine eher kleine Kundengruppe entfällt und keine erheblichen Wechselkosten bestehen. Somit halten wir 2 von 5 Punkte für angemessen.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
4/5
Das Thema künstliche Intelligenz hat zuletzt durch die Einführung generativer Technologien deutlich an Popularität gewonnen. Das Management von Globant ist der Ansicht, dass die „KI-Revolution“ sich derzeit stark beschleunigt und die Nachfrage für entsprechende Lösungen in Zukunft ebenso stark wachsen wird, wovon das Unternehmen profitieren will. Da sich Globant seit mehr als zwei Jahrzehnten mit diesem Thema auseinandersetzt, stufen wir die Bedrohung durch Ersatzprodukte aufgrund der Expertise des Unternehmens als eher gering ein.
Abb. 4: In Porters Burggraben-Rating erzielt Globant 14 von 25 Punkte.

Geschäftsführung

Martín Migoya

Migoya ist ein Unternehmer seit seiner frühen Jugend. Er ist seit 2005 Chairman des Vorstands und Chief Executive Officer von Globant. Als CEO hat Migoya das Unternehmen von einem kleinen Start-up zu einer Organisation mit mehr als 27.000 Fachkräften und Präsenz in über 25 Ländern in Amerika, Europa und Asien geführt. Heute arbeitet Globant für erstklassige Kunden wie Google, Electronic Arts, Rockwell und Santander, um nur einige zu nennen.

Migoya ist leidenschaftlich daran interessiert, zukünftige Unternehmer zu inspirieren. Aus diesem Grund hält er häufig Vorträge bei verschiedenen Veranstaltungen und ist Jurymitglied im Panel der Endeavor Entrepreneurs und bei La Red Innova. Die MIT Sloan School of Management verfasste einen Fallbericht über Globant mit dem Titel „Globant, Leading the IT Revolution in Latin America” und lud Migoya ein, Vorträge vor MBA-Studenten zu halten. Auch Harvard und Stanford verfassten Fallberichte über das Unternehmen.

Migoya wurde 2005 zum Endeavor Entrepreneur gewählt und erhielt 2008 den Konex Award als einer der innovativsten Unternehmer des Jahres. Er wurde als einer der kreativsten Argentinier des Jahres 2009 (Círculo de Creativos de la Argentina) geehrt. 2011 wurde Martín Migoya von Latin Trade zum Emerging CEO of the Year ernannt. Er ist Mitglied der Young President’s Organization (YPO), Vorstandsmitglied von Endeavor Argentina, Mitglied der AEA (Asociación Empresaria Argentina), Mitglied des Produktionsrates von Argentinien und wurde 2013 mit dem Entrepreneur of the Year Award von Ernst & Young ausgezeichnet. Er ist Mitautor von zwei Büchern mit den Titeln „The Never Ending Digital Journey” und „Embracing the power of AI”, in denen er seine Gedanken darüber teilt, wie Technologien die Welt verändern und wie Marken sich anpassen müssen, um diese Revolution anzuführen.

Migoya hat einen Abschluss in Elektrotechnik von der Universidad Nacional de La Plata und einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Universidad CEMA.

CEO-Vergütung

Im Zusammenhang mit dem Börsengang des Unternehmens wurde ein Aktienanreizplan angenommen. Dieser Plan beinhaltet die Gewährung von Aktienvergütungen, Optionen, Restricted Stock Units (RSUs), Performance Restricted Stock Units (PRSUs), Stock Equivalent Units (SEUs) und Performance Stock Equivalent Units (PSEUs) an Mitglieder der obersten Führungsebene und bestimmte andere Mitarbeiter.

Seit der Annahme dieses Plans bis zum Datum des vorliegenden Jahresberichts wurden insgesamt 30.000 Aktienvergütungen, 2.248.122 Optionen zum Erwerb von Stammaktien, 2.240.261 RSUs sowie 57.258 SEUs und PSEUs an die berechtigten Mitarbeiter gewährt, abzüglich etwaiger stornierter und/oder verwirkter Vergütungen.

Wie viel der jeweiligen Anteile Martín Migoya erhielt, wird nicht spezifiziert. Einzig seine Vergütung in Höhe von 300.342 RSUs für das Geschäftsjahr 2022 wird erwähnt.

Abb. 5: Martín Migoya

2. Fundamentale Analyse

Kennzahlen

Picture of Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz

Entwicklung

Seit detaillierte fundamentale Kennzahlen von Globant zur Verfügung stehen, ist es dem Unternehmen aus Luxemburg in jedem Jahr gelungen, höhere Erlöse zu generieren. Auch im von uns betrachteten Zeitraum ist die Nachfrage für die Lösungen des Unternehmens stark angewachsen. Demnach war Globant in der Lage, die Erlöse von 522,31 Mio. USD auf 1.780,24 Mio. USD mehr als zu verdreifachen, was einem Anstieg von 35,87 % pro Jahr entspricht und in erster Linie auf eine Kombination aus der fortlaufenden Akquise neuer Kunden sowie dem Ausbau der Beziehungen bestehender Kunden zurückzuführen ist.

Neben dem organischen Wachstum von Globant seit 2018 ist ein Teil der historischen Entwicklung auf Übernahmen zurückzuführen, welche das Management regelmäßig tätigt. So akquirierte Globant allein im vergangenen Geschäftsjahr acht Unternehmen, welche 35,23 Mio. USD zu den gesamten Umsätzen beisteuerten und somit für etwas weniger als ein Zehntel des Wachstums verantwortlich waren. In den kommenden Jahren plant Globant, weiterhin strategische Akquisitionen durchzuführen, um das Angebot an Dienstleistungen ausbauen zu können.

Die Nachfrage für Lösungen im IT-Bereich wird der Ansicht nach von Globant zufolge auch zukünftig stark bleiben, da Unternehmen zunehmend den Fokus auf ihre digitale Transformation legen, um somit ihre betriebliche Effizienz steigern zu können. Globant sieht sich als gut positioniert an, um von dieser Entwicklung profitieren zu können. Die Analysten zeigen sich für die Zukunft ähnlich optimistisch und prognostizieren für 2025 Erlöse i. H. v. 3.152,28 Mio. USD, wodurch ein durchschnittliches Wachstum um 20,98 % erreicht werden würde.

Abb. 6: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Für die Kundschaft erbringt Globant eine breite Palette an Dienstleistungen, welche sich je nach Branche des jeweiligen Kunden unterscheiden. Daher schlüsselt das Unternehmen seine Umsätze detailliert nach verschiedenen Kundengruppen anstelle von klassischen Geschäftsbereichen auf.

Mit einem Anteil i. H. v. 21,13 % waren Abnehmer aus dem Medien- und Entertainmentbereich im vergangenen Geschäftsjahr für einen Großteil der Einnahmen von Globant verantwortlich. Allerdings ist ca. die Hälfte der entsprechenden Erlöse auf den größten Kunden des Unternehmens zurückzuführen: Disney.

Bei Banken, Finanzdienstleistern und Versicherungen sind die Dienstleistungen von Globant ebenfalls von hoher Beliebtheit. Seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts konnte der Umsatzanteil ausgebaut werden, sodass sich dieser seit geraumer Zeit auf mehr als ein Fünftel beläuft.

An dritter, vierter und fünfter Stelle folgen Abnehmer aus den folgenden Bereichen, welche in 2022 jeweils für mehr als ein Zehntel der Umsätze von Globant verantwortlich waren, und deren Umsatzanteile sich in den vergangenen Jahren unwesentlich veränderten:

  • Consumer, Retail & Manufacturing
  • Technology & Telecommunications
  • Professional Services

Des Weiteren betreut Globant Firmenkunden, welche im Reise- und Gastgewerbe, im Gesundheitssektor sowie in sonstigen Branchen tätig sind. Die entsprechenden Umsatzanteile bewegen sich seit vielen Jahren im einstelligen Bereich.

Umsatzverteilung nach Regionen

Globant stellt im Rahmen der Geschäftsberichte eine unglaublich ausführliche Umsatzverteilung nach Regionen zur Verfügung. Fast jedes Land, in welchem das Unternehmen derzeit tätig ist, wird separat ausgewiesen. Der Einfachheit halber beschränken wir uns im Folgenden auf Nord- und Lateinamerika, EMEA sowie Asien und Ozeanien.

Wenngleich der Umsatzanteil infolge der fortlaufenden Expansion von Globant fast stetig sinkt, sind die Vereinigten Staaten der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt des Unternehmens. Im vergangenen Geschäftsjahr waren die USA für mehr als 95,00 % der Erlöse verantwortlich, welche in Nordamerika erwirtschaftet wurden. In Bezug auf die gesamten Umsätze belief sich die Umsatzanteil wiederum auf 63,76 %.

Als zweitwichtigster nationaler Einzelmarkt, mit einem Umsatzanteil von etwas mehr als 5,00 %, ist das ursprüngliche Heimatland von Globant zu nennen, Argentinien. Mit Brasilien, Chile und Mexiko liegen drei weitere Absatzmärkte in Lateinamerika, welche das Unternehmen als relevant hervorhebt. Insgesamt kommen die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas auf einen kumulierten Umsatzanteil i. H. v. 22,94 %.

Auf Europa, den Nahen Osten und Afrika entfallen etwas mehr als ein Zehntel der Erlöse von Globant, Tendenz leicht steigend. Hier sind insbesondere Spanien und das Vereinigte Königreich als wichtige Märkte zu nennen. 

In Asien und Ozeanien erwirtschaftete Globant einen fast zu vernachlässigenden Umsatzanteil von 2,81 %. Allerdings konnte das Unternehmen in den entsprechen Länder zuletzt die höchsten Wachstumsraten verzeichnen.

EBIT und Konzerngewinn

Bei Globant ergibt sich ein Problem, welches wir in unseren bisherigen Analysen bereits häufiger thematisiert haben: Für die operativen Ergebnisse des Unternehmens konnten lediglich bereinigte Schätzungen recherchiert werden, welche bestimmte Aufwendungen wie bspw. aktienbasierte Vergütungen nicht berücksichtigen. Daher haben wir für den Zeitraum zwischen 2018 und 2022 ebenfalls die bereinigten Zahlen verwendet, um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen. Für den Konkurrenzvergleich werden wir allerdings auf die unbereinigten Zahlen zurückgreifen.

Zwischen 2018 und 2022 ist es Globant gelungen, das Umsatzwachstum stets in höhere operative Ergebnisse nach non-IFRS umzumünzen. Die Kennzahl entwickelte sich demnach ohne Auffälligkeiten und konnte von 84,33 Mio. USD auf 289,38 Mio. USD um 36,10 % pro Jahr zulegen. Blickt man auf die Konzerngewinne, so ergibt sich ein etwas anderes Bild: Zwar ist es Globant gelungen, auch diese Kennzahl stetig zu steigern, wenngleich bis einschließlich 2020 nur äußerst niedrige Zuwächse erzielt werden konnten. Erst in den letzten zwei Geschäftsjahren, welche von einem überdurchschnittlichen Umsatzwachstum geprägt waren, konnten die Nettoergebnisse deutlich zulegen, sodass sich immer noch ein durchschnittlicher Anstieg von 30,28 % ermitteln lässt.

Für die kommenden Geschäftsjahre ist anhand der aktuellen Analystenschätzungen davon auszugehen, dass die Gewinne von Globant weiterhin kontinuierlich ansteigen werden. Während die Wachstumsgeschwindigkeit der operativen Ergebnisse nach non-IFRS auf dem Niveau des Umsatzwachstums liegen soll, könnten die Konzerngewinne mit 28,41 % pro Jahr deutlich dynamischer wachsen und somit den Rückstand der letzten fünf Geschäftsjahre ausgleichen.

Abb. 7: EBIT und Konzerngewinn

Margen

Die Umsatzkosten von Globant bestehen in erster Linie aus den Vergütungen der IT-Experten sowie Aufwendungen, welche in Verbindung mit der Eröffnung neuer Standorte stehen. In den letzten vier Quartalen erreichte das Unternehmen eine Bruttomarge i. H. v. 37,02 %, was in Relation zur Peer Group als leicht überdurchschnittlich zu bewerten ist.

Um verschiedene Faktoren (bspw. Abschreibungen, akquisitions- und COVID-bedingte Aufwendungen) bereinigt, schwankte die EBIT Marge von Globant nach non-IFRS in den letzten fünf Geschäftsjahren nur mäßig, da die Wachstumsdynamik sämtlicher operativer Aufwendungen auf Augenhöhe mit den Umsatzerlösen lag. Demnach beliefen sich die bereinigten operativen Ergebnisse der Luxemburger stets auf ca. 16,00 % der Einnahmen.

Betrachtet man hingegen die Entwicklung der Nettomarge von Globant, so ergibt sich ein anderes Bild: In den Geschäftsjahren 2018 und 2019 stellte das Unternehmen eine hohe Anzahl neuer Mitarbeiter ein, um den Wachstumsambitionen gerecht werden zu können. Infolgedessen stiegen auch die aktienbasierten Vergütungen, welche bei der Berechnung des bereinigten EBITs nicht berücksichtigt werden, stark an. Dies hatte einen überproportionalen Anstieg der operativen Aufwendungen und demnach nicht unerheblichen Rückgang der Nettogewinnspanne von 9,89 % auf 6,66 % zur Folge. Allerdings ist Globant in den vergangenen zwei Jahren durch das dynamische Umsatzwachstum erneut eine Verbesserung auf 8,36 % gelungen.

Den Analystenschätzungen zufolge werden sich die im Rahmen dieser Analyse betrachteten Margen von Globant auch zukünftig unterschiedlich entwickeln. Während die bereinigte EBIT Marge bei rund 16,00 % stagnieren soll, könnte die Nettogewinnspanne nach und nach steigen und in 2025 mit 10,00 % den höchsten Wert seit vielen Jahren erreichen.

Abb. 8: EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Globant dargestellt. Hier wird nicht das bereinigte EBIT, wie in den vorherigen Abschnitten, sondern das “normale” EBIT dargestellt.

Abb. 9: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Obwohl die Nettoergebnisse von Globant seit 2013 stets im positiven Bereich liegen, hat das Unternehmen noch nie eine Ausschüttung an seine Anteilseigner vorgenommen. Des Weiteren geht das Management nicht davon aus, in absehbarer Zeit Dividenden an seine Aktionäre zu zahlen. Allerdings ist dies für ein wachstumsstarkes Unternehmen, welches zahlreiche Möglichkeiten für die Verwendung von finanziellen Mitteln besitzt, alles andere als ungewöhnlich.

Allerdings führt Globant seit dem vorletzten Geschäftsjahr in einem eher kleinen Umfang Aktienrückkäufe durch. Bisher war das Unternehmen allerdings nicht in der Lage, die Auswirkungen von aktienbasierten Vergütungen und Kapitalerhöhungen im Zusammenhang mit Akquisitionen zu kompensieren, sodass die Anzahl ausstehender Anteile seit dem Börsengang im Jahr 2014 kontinuierlich um durchschnittlich 2,91 % pro Jahr angestiegen ist.

Abb. 10: Entwicklung der Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Zwischen 2018 und 2020 vervielfachte sich der Aktienkurs von Globant um den Faktor vier. Demnach wurde das Wachstum der Erlöse deutlich übertroffen und das Kurs-Umsatz-Verhältnis stieg infolgedessen stark an. Doch im vergangenen Geschäftsjahr kehrte sich diese Entwicklung um, denn bei einer gleichbleibend hohen Wachstumsdynamik fiel die Marktkapitalisierung des Unternehmens um etwas mehr als 45,00 %. Somit liegt auch das aktuelle KUV mit einem Niveau von 4,22 auf dem Ausgangsniveau des betrachteten Zeitraums. Bis 2025 könnte ein Rückgang auf 2,48 erfolgen.

KGV

Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Globant entwickelten sich innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre vollständig analog zu den Kurs-Umsatz-Verhältnissen. Der vorübergehend starke Anstieg bis 2020 fiel aufgrund der rückläufigen Gewinnspannen sogar noch größer aus. Trotz der jüngsten Korrektur beläuft sich das Gewinnvielfache von Globant immer noch auf 52,51. Allerdings erwarten die Analysten weiterhin ein dynamisches Wachstum der Nettoergebnisse, sodass sich das Multiple im Laufe der nächsten drei Jahre ungefähr halbieren könnte.

KOCV

Die Konzerngewinne von Globant enthalten mehrere, nicht zahlungswirksame Aufwendungen. Wie so oft stellen aktienbasierte Vergütungen in diesem Zusammenhang einen erheblichen Belastungsfaktor für die Profitabilität dar. Diese werden bei der Berechnung des operativen Cashflows jedoch nicht berücksichtigt, sodass dieser zwischen 2018 und 2022 deutlich oberhalb der Nettoergebnisse lag. Obwohl das KOCV demnach stets unter dem KGV von Globant lag, lässt sich die Entwicklung der Multiples vollständig vergleichen. Zum Zeitpunkt dieser Analyse wird das Unternehmen mit den 30,74-fachen Mittelzuflüssen aus dem operativen Geschäft bewertet. Bis 2025 ist anhand der Analystenschätzungen nur mit einem mäßigen Rückgang zu rechnen.

Abb. 11: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Die Frage nach der Einordnung von Globant in die verschiedenen Kategorien nach Peter Lynch ist einfach zu beantworten: Das Unternehmen ist zweifelsohne als Fast Grower einzuordnen. Sämtliche fundamentalen Kennzahlen steigen mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten kontinuierlich an. Des Weiteren arbeitet Globant weiterhin daran, seinen globalen Fußabdruck zu stärken und in weitere Absatzmärkte zu expandieren.

Abb. 12: Globant ist ein Fast Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating

Globant ist in der Lage, die Umsätze und Gewinne stetig mit einer sehr hohen Dynamik steigern und eine solide operative Marge zu erwirtschaften. Des Weiteren verfügt das Unternehmen über eine hohe Eigenkapitalquote und nach Abzug des Cashbestands von den verzinsten Schulden ergibt sich eine Nettoliquidität. Einzig das erwartete EBIT Margen Wachstum bis 2025 führt in unserem fundamentalen Wir Lieben Aktien-Rating für Fast Grower zum Punktabzug. Mit 9 von 10 möglichen Punkten erreicht Globant dennoch ein sehr gutes Ergebnis. 

Abb. 13: Globant erzielt im fundamentalen Rating für Fast Grower 9 von 10 Punkte.

3. Konkurrenzvergleich und Branchenanalyse  

Allgemeine Infos über die Branche

Einordnung nach dem GICS

Zur besseren Einordnung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

Abb. 14: Branchendefinition nach dem GICS

Digitale Transformation

Ausgaben für IT-Dienstleistungen

Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung besaß im vergangen Jahr Internetzugang. Allein dieser Fakt zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich digital aufzustellen und sich diesem Wandel anzupassen. Eine interessante Möglichkeit für die Konzerne ist hierbei das Zurückgreifen auf IT-Dienstleistungen. Dieser Begriff umfasst eine weitreichende Palette an unterschiedlichsten Lösungsansätzen und Einbringungsmöglichkeiten wie z.B. eine Softwareentwicklung, Systemintegration oder eine allgemeine IT-Beratung.

Zwischen 2008 und 2023 wuchs der Markt um durchschnittlich 3,71 %. Die Dienstleistungsangebote wie von Globant wurden in dieser Zeit immer attraktiver und erfuhren insbesondere in den vergangenen Jahren ein zunehmendes Wachstum. Globant selbst unterscheidet sich jedoch von vielen Mitbewerbern dieser Industrie und legt den Fokus insbesondere auf das Thema der künstlichen Intelligenz. Im weiteren Verlauf werden wir deshalb auch nochmals gesondert auf diesen Bereich eingehen und diesen Markt analysieren.

Abb. 15: Ausgaben für IT-Dienstleistungen
Ausgaben für digitale Transformation

Die Ausgaben für digitale Transformation haben bereits in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Unternehmen investieren zunehmend Kapital in die Digitalisierung ihrer Geschäftsabläufe, um diese optimiert auszurichten und von der Kraft solcher Systeme zu profitieren. Gerade in diesem Bereich gibt es nochmals unterschiedlichste Ausgaben, die man je nach Branche isoliert betrachtet. Gerade Industrien wie das Finanzwesen oder Kunden aus dem Gesundheitswesen bemühen sich um eine entsprechende Umsetzung, die sich auch in den Umsätzen nach Sektoren bei Globant bemerkbar machen.

Bis 2026 wird erwartet, dass das Wachstum nochmal zunimmt und die Aufwendungen für die digitale Transformation weiterhin stark steigen. Seit 2017 ergibt sich aus der nachfolgenden Grafik ein durchschnittliches Wachstum pro Jahr von über 15,00 %, die Ausgaben sollen in Zahlen ausgedrückt 2026 etwa 3,40 Bio. USD betragen, umfassen jedoch auch weitaus mehr Dienstleistungsangebote als Globant anbietet.

Abb. 16: Ausgaben für digitale Transformation

Künstliche Intelligenz im Betriebsablauf

Einleitung

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dazu, künstliche Intelligenz in die Betriebsabläufe zu integrieren bzw. sich allgemein diesem digitalen Wandel anzupassen. Dabei stoßen sie auf Anbieter wie Globant, die wiederum auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen können und versuchen, bestmöglich zu beraten und zu unterstützen. In diesem Kapitel wollen wir aus diesem Grund mögliche Vor-, aber auch Nachteile aufzeigen, die sich mit einer entsprechenden Einführung offenbaren könnten.

Mögliche Vorteile

Einer der wohl wichtigsten Punkte der künstlichen Intelligenz, aber auch allgemein des digitalen Wandels, ist die starke Effizienzsteigerung. Aufgaben können automatisiert werden, Betriebsabläufe wesentlich optimierter ablaufen. Hierdurch lässt sich nicht nur Zeit, sondern im Zweifel auch Geld einsparen. Gleichzeitig ergibt sich ein wesentlich besserer Überblick über die eigenen Abläufe im Konzern. Künstliche Intelligenz kann unglaublich viele Datensätze gleichzeitig verarbeiten und analysieren und bietet damit die Möglichkeit, Optimierungsprozesse weiter voranschreiten zu lassen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Ebenso ist bei einer Zusammenarbeit mit Globant positiv zu vermerken, dass die Kunden Zugriff auf ein umfassendes Netzwerk erlangen und auch nach der Implementierung weiter beraten werden können. Der Zugang zu Expertenwissen kann also nicht nur bei der Einführung an sich, sondern, unserer Meinung nach, insbesondere nach diesem Prozess ein ausschlaggebender Vorteil sein.

Mögliche Nachteile

Neben den meist immer nur hervorgehobenen Vorteilen gibt es ebenso zu beachtende Nachteile und Risiken, die mit einer entsprechenden Nutzung einhergehen. Im Vordergrund steht der Schutz der Privatsphäre, denn eine Implementierung erfordert Zugriff auf umfangreiche Datenbestände. Globant muss gerade hier sicherstellen, dass die Daten dementsprechend geschützt sind. Ein nicht direkt gegebener Nachteil, aber ein durchaus zu beachtender Punkt ist die Komplexität. Sollte es zu einer Einführung kommen, wird in jedem Falle entsprechendes Fachpersonal benötigt, um das Projekt erfolgreich abschließen zu können. An dieser Stelle ist es kein Geheimnis, dass der Punkt eines der größten Probleme der Branche darstellt, etwa 140.000 IT-Stellen weltweit sind unbesetzt. Dieses Problem kann insbesondere auf mittelfristiger Ebene eine echte Herausforderung für die Konzerne darstellen und hätte auch Auswirkungen auf das Kundenerlebnis. Abschließend kann man durchaus auch Kostenaspekte als einen übergangsweisen Nachteil darstellen, da mit einer Implementierung vorerst entsprechend hohe Kosten einhergehen, die sich mit der Zeit jedoch auszahlen.

Künstliche Intelligenz

Marktgröße

Das Thema künstliche Intelligenz spielt im Geschäftsmodell von Globant eine zentrale Rolle. Mithilfe der Integrierung dieser Technologie schafft es der Konzern bereits seit mehreren Jahren von den Vorteilen der künstlichen Intelligenz zu profitieren. Doch das Wachstum dieses Marktes steht gerade erst am Anfang und wird voraussichtlich im Laufe der kommenden Jahre erst weiter an Fahrt aufnehmen.

Um dieses Wachstum der Gesamtbranche erstmal verbildlichen zu können, wollen wir unseren Blick zunächst auf die Entwicklung der Marktgröße für künstliche Intelligenz richten. In diesen Bereich fallen logischerweise vielmehr Bereiche und Sektoren, im Gegensatz dazu, in welchen Globant insgesamt tatsächlich tätig ist. Dennoch gibt uns diese Darstellung eine gute Übersicht, um in dieses Thema entsprechend einführen zu können. Mit einem Wachstum von 38,11 % p. a. unterstreicht der Markt unsere bereits aufgestellte These. Bis 2030 soll der Markt auf etwa 1.600,00 Mrd. USD wachsen, während er im Jahre 2021 noch eine Größe von 87,04 Mrd. USD hatte. Man sieht also wie viel Wachstum in diesem Markt steckt und warum diese Branche durchaus interessant sein kann.

Abb. 17: Marktgröße für Künstliche Intelligenz (KI)
Umsatz des KI-Software-Marktes

Im zweiten Schritt spezialisieren wir uns mit der Betrachtung des Umsatzes durch KI-Software etwas mehr auf einen Bereich, der im Hinblick auf Globant eine umfassendere Interpretation zulässt. Das Wachstum in diesem Bereich liegt bei durchschnittlich 43,41 % pro Jahr im Hinblick auf den Umsatz, wodurch sich spürbare Vorteile für Unternehmen wie Globant ergeben könnten.

Fast alle Sektoren können durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz ergänzt werden und sich innerhalb der Branche kostengünstigere und effektivere Alternativen zur Hilfe ziehen. Wir haben bereits viele Unternehmen analysiert, bei denen diese Technologie eine immer größer werdende Rolle spielt und diese zum Teil neu strukturiert. Die flexible Einsetzbarkeit dieser Technologie stellt wohl einer der größten Neuerungen dar, die insbesondere, wenn man sich als Beispiel die Fehleranfälligkeit anschaut, egal ob bspw. im Gesundheits- oder Finanzwesen, zum Vorschein kommt.

Abb. 18: Umsatz mit KI-Software
Unternehmensinvestitionen in die KI

Aus den zuletzt genannten Gründen im vorherigen Abschnitt ergibt sich das folgende Bild. Es wundert uns wenig, dass die Unternehmensaufwendungen für KI weltweit stark angestiegen sind und heutzutage die Mehrzahl der Konzerne an irgendeiner Stelle diese Technologie integrieren möchte.

All dies kommt natürlich Globant zugute, die vor allem mit der KI Unternehmen den Schritt in die Digitalisierung ermöglichen wollen und hierbei in erster Linie unterstützen sowie beraten. Die stark gestiegenen Investitionssummen seitens der Unternehmen haben somit direkten Einfluss auf den Erfolg des Konzerns. An dieser Stelle sei aber dazugesagt, dass Firmen auch über andere Wege in die künstliche Intelligenz investieren können und somit diese Grafik nicht eins zu eins auf das Geschäft von Globant übertragbar ist. 

Abb. 19: Gesamtinvestitionen von Unternehmen in KI

Überblick über die Konkurrenz

Umsatz je Mitarbeiter

Gerade bei Unternehmen, die Beratungsaktivitäten anbieten, ist die Kennzahl des Umsatzes pro Mitarbeiter sehr aufschlussreich und gibt uns auch bei Globant die Möglichkeit, das Gesamtbild nochmals zu vertiefen. Aus dieser Kennzahl kann man herleiten, wie produktiv und effizient die Mitarbeiter im Konzern arbeiten, was insbesondere in der angesprochenen Branche wichtig ist. Im Folgenden haben wir den Wert von Globant mit EPAM Systems und Accenture verglichen.

Schaut man sich die Entwicklung seit 2015 an, lässt sich feststellen, dass Globant es nie an die Spitze schaffte, sondern vielmehr seit 2019 auf dem letzten der drei Plätze liegt. Im Gegensatz zu Accenture konnte man jedoch im vergangen Jahr einen besseren Wert als zu Beginn unserer Darstellung verzeichnen und damit das Bild positiver gestalten. Im Durchschnitt war bei Globant jeder Mitarbeiter für etwa 65.000,00 USD Umsatz verantwortlich, während es bspw. bei Accenture 85.000,00 USD waren. Bei dieser Grafik sollte natürlich beachtet werden, dass der Umsatz pro Mitarbeiter nur ein Teil eines Gesamtbildes über ein Unternehmen sein sollte. Gleichzeitig sind die Konzerne auch nur bedingt vergleichbar, da u. a. die Verhältnisse zu Beratungen und IT-Infrastrukturen sowie dem Thema künstlicher Intelligenz unterschiedlich sind.

Abb. 20: Umsatz je Mitarbeiter

Kennzahlen

In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von Globant anhand der Kennzahlen.

Unternehmen
Globant
EPAM Systems
DXC Technology
Cognizant
WKN/ISIN
A117M8/LU0974299876
A1JS9Q/US29414B1044
A2DM8U/US23355L1061
915272/US1924461023
Mitarbeiter
27.122
59.300
130.000
355.300
Marktkapitalisierung
7,81 Mrd. USD
12,71 Mrd. USD
5,80 Mrd. USD
33,03 Mrd. USD
Umsatz
1,85 Mrd. USD
4,86 Mrd. USD
14,43 Mrd. USD
19,41 Mrd. USD
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
35,87 % p. a.
27,22 % p. a.
-8,68 % p. a.
4,77 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
20,98 % p. a.
7,89 % p. a.
0,60 % p. a.
3,53 % p. a.
Bruttomarge
37,02 %
30,89 %
22,07 %
35,64 %
EBIT Marge
10,81 %
11,60 %
1,83 %
15,17 %
KUV
4,22
2,61
0,40
1,70
KGV
52,51
29,42
14,32
Dividendenrendite
1,78 %
Ausschüttungsquote
25,84 %
Nettoverschuldung
-0,28 Mrd. USD
-1,78 Mrd. USD
2,54 Mrd. USD
-1,84 Mrd. Und
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre*
35,30 % p. a.
28,10 % p. a.
20,70 % p. a.
13,70 % p. a.

*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Nettoergebnissen bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben.

Entwicklung des fairen Werts

Globant notiert aktuell das erste Mal seit rund drei Jahren mit einem deutlichen Abschlag zum Fair Value. Hier sollte allerdings berücksichtigt werden, dass dieses „gängige Fair Value Tool” die Bewertungshöhe nicht hinterfragt, sondern lediglich für eine Hochrechnung verwendet. Eine genauere Analyse des „wirklichen” fairen Werts erfolgt im Kapital zu unserer Bewertung.

Abb. 21: Entwicklung des fairen Werts auf Basis des bereinigten Gewinns

Performance seit dem Börsengang

Seit dem Börsengang von Globant performt die Aktie die Konkurrenten mit einem nennenswerte Abstand aus. Während EPAM Systems zumindest annähernd mit der Trenddynamik von Globant mithalten kann, sind DXC Technology und Cognizant scheinbar deutlich weniger volatil und dementsprechend weiter abgeschlagen. Der erste Blick trügt allerdings etwas, denn eine Auswertung der Performance nach dem Corona-Crash zeigt eine hohe Korrelation aller Aktien (auch hier ist Cognizant aber tendenziell weniger volatil).

Abb. 22: Performance von Globant und Konkurrenten (in USD)

4. Chancen und Risiken

Chancen 

Voranschreitende digitale Transformation (1)

Die digitale Transformation schreitet in nahezu allen Branchen und Ländern voran. Globant ist ein Unternehmen, das von dieser Entwicklung maßgeblich profitieren kann und ist hierfür unserer Meinung nach sehr gut ausgerichtet. Der ursprünglich in Argentinien gegründete Konzern unterstützt Kunden bspw. beim Wechsel in eine Cloud und begleitet dabei den Ablauf von der Strategie bis zur Ausführung.

Schaut man sich u. a. die Branchen an, aus denen die Lösungsimplementierungen stammen, verbirgt sich hier noch enormes Wachstumspotenzial. Viele Unternehmen haben bereits begonnen, erste Einrichtungen vorzunehmen, werden ihre Aufwendungen im Laufe der Zeit jedoch nochmals stark erhöhen. Gerade auch weil eine spürbar höhere Betriebseffizienz sowie niedrigere Kosten als Folge einer Einführung hervorgehen, steigt die Akzeptanzrate dieser Technologien enorm an. Eine, die insbesondere bei Globant im Vordergrund steht, ist die künstliche Intelligenz, die in der Lage sein kann, Betriebsabläufe zu verbessern, zu unterstützen oder gar zu ersetzen.

Aufgrund der Bemühungen von Globant selbst, aber auch wegen der enormen Marktchancen, wollen wir an dieser Stelle, die gerade eben bereits angesprochene Technologie nochmals hervorheben. Der Konzern unterstützt Kunden dabei, die künstliche Intelligenz in die Betriebsabläufe zu integrieren, profitiert jedoch auch selbst von den Vorteilen bei den gesamten Prozessen. So ist es für Globant nicht nur wesentlich einfacher, maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können, sondern auch vielfältigere. Am Ende ist die künstliche Intelligenz nämlich in der Lage, deutlich mehr Informationen und Input zu verarbeiten als es einem Menschen möglich wäre. 

Alles in allem kann man an dieser Stelle behaupten, dass der Konzern auf jeden Fall ein großer Profiteur der Thematik rund um die KI ist und auch in Zukunft durch diese enorme Vorteile zu spüren bekommt. Da diese Branche an der Börse aktuell sehr emotionsgeladen ist, sollte man sich nach einer möglichst objektiven Betrachtung des Ganzen, vor Augen führen, ob der entsprechende Konzern von dieser Thematik nachhaltig profitieren kann bzw. welche Rolle er wirklich spielen wird.

Insgesamt kann man eine deutlich zunehmende Geschwindigkeit der digitalen Transformation beobachten, die sich in den vergangenen Jahren auch in den Umsatzerlösen von Globant bemerkbar gemacht hat. Ein aus unserer Sicht echter Vorteil im Hinblick auf Globant ist die Vielfältigkeit der zugrundeliegenden Kunden. Bei der Betrachtung des Kundenstammes von Globant lässt sich feststellen, dass diese aus sehr unterschiedlichen Industrien stammen und sich neben technologiegetriebenen Kunden auch eher konservative Teile vorweisen lassen. Dies ist aus unserer Sicht positiv anzumerken, da auch Szenarien eintreten können, bei denen einzelne Sektoren und damit auch Kunden von Globant schwierige Zeiten erleben und somit ihre Aufwendungen in diesem Bereich erstmal stoppen könnten. Bei einer solchen Aufteilung ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass das Unternehmen von einer einzelnen Abnehmerbranche abhängig ist.

Tätigkeit in Schwellenländern (2)

Unsere zweite Chance bezieht sich auf die Tätigkeit in Schwellenländern von Globant. Schaut man sich die Regionen an, in denen der Konzern tätig ist, lässt sich zwar eine sehr hohe Gewichtung der USA feststellen, jedoch auch sehr viele Regionen, die sich als Schwellenländer betiteln lassen. Solche Länder offenbaren verschiedenste Vorteile, für uns ist diese vorzuweisende Diversifizierung der Regionen möglicherweise ein weiterer Wachstumstreiber, insbesondere, wenn man sich anschaut, wo der Konzern vor kurzem Neueröffnungen vorgenommen hat. Im Jahr 2022 expandierte Globant in Gebiete wie Puerto Rico und wies insgesamt in sieben Ländern Neueröffnungen aus.

Die gesamte Strategie baut also darauf auf, in möglichst vielen Wirtschaftsregionen tätig zu sein und somit die Kraft vieler Märkte gleichzeitig nutzen zu können. An dieser Stelle brauchen wir uns nichts vormachen – mit über 60,00 % Gewichtung am Gesamtumsatz ist die USA eindeutig der wichtigste Abnehmer und eröffnet so auch ein Stück weit Abhängigkeiten. Wir denken dennoch, dass insbesondere in langfristiger Betrachtung die Schwellenländer erhebliche Vorteile offenbaren können und während ihrer Entwicklung auch ein wichtiger Wachstumstreiber sind.

Globant unterstützt diese Strategie mit zahlreichen Akquisitionen, die das Wachstum des Unternehmens zusätzlich verstärken. Hierbei fasst der Konzern insbesondere Wirtschaftsregionen wie Asien oder Südamerika ins Auge und möchte Marktanteile dazugewinnen. Dieses Vorhaben geht auch mit einer gewollten verbesserten Diversifizierung des Kundenstammes einher.

Bei Akquisitionen müssen sich Konzerne in der Regel erst an neue Märkte gewöhnen bzw. können vielleicht im ersten Moment nicht das Standing haben, das sie in den Heimatmärkten besitzen. An dieser Stelle fanden wir den Net Promoter Score sehr hilfreich. Hierbei handelt es sich um eine Marktforschungskennzahl, bei der die Frage gestellt wird, wie wahrscheinlich es ist, dass Kunden einem Freund oder Kollegen in diesem Fall Globant weiterempfehlen. Sehr interessant ist hierbei, unserer Meinung nach, die Entwicklung mit Berücksichtigung der eben genannten Strategie. Denn obwohl Globant in vielen Märkten erst kurz tätig ist und eigentlich noch dabei ist, sich hier Standorte aufzubauen, stieg die Kennzahl im vergangenen Jahr so schnell wie noch nie und steht 15,00 Punkte höher als noch 2019.

Gleichzeitig erhöhen die wichtigsten Kunden ihre Ausgaben weiterhin sehr stark und entwickeln hierdurch zwar auch Abhängigkeiten, zeigen aber auch ihre Überzeugung der Produkte von Globant. Seit 2014 stiegen die durchschnittlichen Umsätze pro Top-10-Kunde um 24,50 % im Jahr.

Für uns ist dies ein klares Zeichen von Stärke. Obwohl man weiträumig in neuen Märkten tätig ist und auch von dort Kunden hinzugekommen sind, ist die Zufriedenheit unfassbar stark gestiegen. Wir denken, dass dies nur gelingen kann, sofern man direkt einen starken Mehrwert gepaart mit allgemein überzeugenden Produkten liefern kann, was bei Globant offensichtlich klar der Fall ist.

Abschließend denken wir, dass Schwellenländer für Globant in Zukunft nochmal eine wichtige Rolle spielen können und der Konzern einen guten Weg fährt, um in diesen Märkten bereits Fuß zu fassen. Ebenso finden wir die Akquisitionsstrategie sehr interessant, da sie, wie wir anhand der Weiterempfehlungsrate gesehen haben, gut aufgeht und sich der Konzern damit alles in allem auf einem guten Weg befindet.

Risiken

Abhängigkeit von Großkunden (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: hoch

Eines der Hauptrisiken für Globant besteht bei der deutlichen Abhängigkeit von Großkunden, die einen hohen Umsatzanteil einnehmen. In relativ unentwickelten Märkten ist ein solcher Punkt gar nicht mal so unüblich. Zu den Kunden des Konzerns gehören u.a. EA, CocaCola, Mercado Libre oder auch Unilever, also Unternehmen, die zu Teilen in weiten Gebieten der Erde bekannt sind.

Der insgesamt wichtigste Kunde ist jedoch Disney, etwa 11,00 % aller Umsatzerlöse gehen alleine von ihnen aus. Hierbei hat sich der Anteil in den letzten Jahren relativ stabil gehalten und liegt seit dem Jahr 2018 auf demselben Niveau. Solch starke Abhängigkeiten ergeben jedoch zu jeder Zeit weitläufige Risiken, die schnell zu einem Problem für den Konzern werden können, wenn bspw. wichtige Kunden in wirtschaftliche Herausforderungen geraten.

Schaut man sich abseits von Disney an, wie viel der Umsätze von den zehn wichtigsten bzw. am Umsatz gemessen größten Konzernen ausgehen, lässt sich auch hier mit 36,00 % ein hoher Wert erkennen. Dies bedeutet, dass allein diese zehn Unternehmen 36,00 % des Gesamtumsatzes im Geschäftsjahr 2022 erzeugt haben. Im Vergleich zu 2014 ist der Anteil zwar um 8,00 % gesunken, was im ersten Moment bspw. durch die in den Chancen angesprochene Akquisitionsstrategie begründet werden kann, einen niedrigen Wert spiegelt auch dies jedoch nicht wider.

Wir denken, dass dieser Risikoaspekt auf mittel- bis langfristiger Ebene ausgeglichen werden kann und tendenziell eher sinken wird. Denn Globant bemüht sich sehr darum, viele neue Märkte zu erschließen, die in Zukunft auch bedeutende Erlöse generieren können. Hieraus könnte dann resultieren, dass die Umsatzsteigerungen dieser Kunden höher sind als die der aktuell größten Kunden. Es ist aus unserer Sicht dennoch wichtig, diese Gewichtung weiter im Auge zu behalten.

Abschließend sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit bei mittel. Bisher hatte Globant keine negativen Auswirkungen zu spüren, bzw. dieser Punkt wurde ihnen noch nicht zum Verhängnis. Gleichzeitig hielt sich der Anteil vom wichtigsten Kunden Disney über die Jahre recht stabil, der insgesamte Anteil der wichtigsten Kunden ist zudem eher rückläufig. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass diese Nachfrager auch schnell in wirtschaftliche Probleme geraten können bzw. allgemein ihre Aufwendungen hier zurückstellen. Die Auswirkungen sind in dem Fall eher individuell, wir haben uns dennoch für eine Einordnung auf hoch entschieden. Mit einer sinkenden Umsatzgewichtung dieser Unternehmen sinkt aber auch der Wert, bereits jetzt lässt sich eine Tendenz zu mittel-hoch erkennen. Für Globant ist aktuell ein starkes Wegbrechen dieser Erlöse, gerade unter Berücksichtigung der Akquisitionsvorhaben jedoch noch schwerwiegend, insbesondere wenn es sich dabei um einen der Top-3-Kunden handeln sollte.

Fachkräfte in der IT (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel

Unser zweites Risiko stellt ein sich weiter verschärfender und gerade auf Globant stark auswirkender Fachkräftemangel in dem IT-Sektor dar. Im Geschäft vom luxemburgischen Konzern spielen die Mitarbeiter eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Ziele. Kunden müssen jederzeit bestmöglich in teilweise hochkomplexen Angelegenheiten entsprechende Lösungsansätze erwarten dürfen. Dies ist nur entsprechend umzusetzen, sofern es geeignete IT-Fachkräfte innerhalb des Konzerns gibt, was sich insbesondere in den kommenden Jahren weiter verschärfen könnte.

Die Gründe für den so starken Fachkräftemangel innerhalb der Branche sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Einer der ausschlaggebendsten Faktoren ist jedoch die demografische Entwicklung der Weltbevölkerung, die dem stark ansteigenden Bedarf an IT-Arbeitskräften nicht gegenübertreten kann. Oftmals gibt es zusätzlich hierzu noch eine Diskrepanz zwischen den geforderten Fähigkeiten und den eigentlich verfügbaren Qualifikationen einer Arbeitskraft.

Schaut man sich die Herkunft der bei Globant angestellten Personen an, erkennt man, dass die meisten Mitarbeiter aus Ländern in Südamerika stammen. Ein zusätzlicher Aspekt des Mangels an Fachkräften ist gerade in diesen Regionen ein nicht sehr ausgereiftes Bildungssystem.

Es wird erwartet, dass sich der Mangel an Fachkräften in Zukunft nochmals verstärken wird, was auch auf das Geschäft von Globant stark negativen Einfluss nehmen kann. Während 2009 noch etwa 20.000 Stellen unbesetzt waren, sind es 2022 bereits 137.000 gewesen, was dem bisher am höchsten gemessenen Wert entspricht. Bis 2030 könnte dieser Wert nochmal gänzlich neue Dimensionen annehmen.

Wie jedes andere in dem Bereich tätige Unternehmen auch, kann sich der Mangel an entsprechenden Arbeitskräften auch auf Globant auswirken. Gerade dadurch, dass die Hauptherkunft Südamerika ist, gehen hieraus nochmals andere Risikostrukturen hervor als bei anderen Unternehmen, die die Arbeitskräfte aus anderen Umfeldern beziehen. Für Globant sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Auswirkungen bei mittel einzuordnen. Wir denken, dass sich das Thema in den kommenden Jahren nochmals stark verschärfen könnte und daher die Entwicklung in diesem Bereich genauestens im Blick behalten werden sollte.

Abb. 23: Anzahl zu besetzender IT-Stellen in der Gesamtwirtschaft
Abb. 24: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung

Eigenkapitalkosten

Beginnen wir wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten:

Unsere Werte für Globant sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 3,75 %

Risikoprämie: 6,18 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 1,90

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 9,93 %, welche wir, durch das erwartete Wachstum, aufgrund der aktuellen Marktlage durchaus für gerechtfertigt halten.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von Globant ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2022 etwa 2,20 Mrd. USD und hat sich damit um ca. 16,71 % verlängert. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Die Zahlungsmittelbestände sind um etwa 31,64 % gesunken. Die noch ausstehenden Zahlungen dagegen sind um knapp 41,76 % angewachsen und auch das Inventar konnte um ca. 48,58 % gesteigert werden. Zusammenfassend hat sich das Umlaufvermögen damit um etwa 16,71 % erhöht.
Entwicklung des Anlagevermögens
Der von Globant ausgewiesene Goodwill hat sich im letzten Geschäftsjahr um etwa 30,27 % erhöht und auch die Sachanlagen konnten ein Wachstum von knapp 21,26 % verzeichnen. Der Posten der immateriellen Vermögenswerte glänzt sogar mit einer Steigerung von ca. 78,02 %. Das Anlagevermögen konnte so, zusammen mit den übrigen Posten, insgesamt um 25,95 % erhöht werden.
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
Von Globant wird eine Fremdkapitalquote von ca. 29,24 % ausgewiesen. Das Eigenkapital hat sich während des letzten Geschäftsjahres um etwa 18,96 % gesteigert. Gleichzeitig ist auch das Fremdkapital um ca. 11,60 % gestiegen. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind dabei im Jahresvergleich um etwa 13,32 % gestiegen, während auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ca. 10,75 % gewachsen sind.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Die Zahlungsmittelbestände liegen bei Globant zum Stand des Jahresabschlusses von 2022 bei etwa 135,38 Mio. USD unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Zusammen mit den noch ausstehenden Zahlungen lässt sich dieses Defizit allerdings auf ein Plus von ca. 290,04 Mio. USD ausgleichen. Die kurzfristigen Investitionen von Globant betrugen 2022 etwa 269,30 Mio. USD und liegen damit beim ca. 0,92-fachen der Zahlungsmittel.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
Das Ebit von Globant betrug 2022 ca. 226,62 Mio. USD. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (ca. 427,84 Mio. USD) liegen entsprechend bei einem Faktor von ca. 1,89. Im Bezug auf das gesamte Fremdkapital (ca. 643,05 Mio. USD) erhöht sich dieser auf etwa 2,84.
Fazit
Die Bilanz von Globant macht einen guten Eindruck. Die weitere Entwicklung des Goodwills sollte, unserer Meinung nach, weiter beobachtet werden, da dieser zwar hoch, aber noch nicht problematisch ist. Das Fremdkapital nimmt dafür einen eher geringen Teil der Mittelherkunft ein.
Abb. 25: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle 

Optimistisches Szenario

Für die Jahre 2023 bis 2026 rechnen wir mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von ca. 25,05 % p. a. Im Weiteren soll das Wachstum im Jahr 2027 bei 15,00 % liegen und anschließend so abflachen, dass im Jahr 2032 4,00 % und in der ewigen Rente (2033ff.) 2,00 % erreicht werden.

Bezüglich der Margen nehmen wir an, dass diese sich, von den 12,73 % aus dem Geschäftsjahr 2022, bis auf 15,99 % und im Weiteren auf bis zu 18,00 % in der ewigen Rente (2033ff.) steigern.

Für Globant kalkulieren wir weder mit Aktienrückkäufen noch mit Gewinnausschüttungen.

Der dann ermittelte faire Wert beläuft sich auf 208,81 USD und gibt damit eine Unterbewertung von etwa 12,00 % an.

Mit einem KGVe von 26 in 2032 kommen wir dann auf eine Renditeerwartung von 13,22 % p. a.

Pessimistisches Szenario

Das pessimistische Szenario gestalten wir bis 2026 exakt gleich wie das optimistische. Anschließend gehen wir davon aus, dass der Umsatz 2027 einen Rücksetzer von 15,00 % verzeichnen muss, um anschließend wieder um 12,00 % in 2028 zu wachsen. Danach soll das Wachstum langsam rückläufig sein und 3,00 % in 2032 sowie 1,50 % in der ewigen Rente (2033ff.) erreichen.

Für die Margen nehmen wir an, dass diese ab 2027 bis in die ewige Rente (2033ff.) langsam auf 14,00 % abflachen.

Zum aktuellen Zeitpunkt kommen wir damit nur noch auf einen fairen Wert von 116,61 USD und eine Überbewertung von ca. 58,00 %.

Mit einem Gewinnmultiple von 18 kommen wir dann auf eine Rendite von 1,63 % p. a.

Auch hier rechnen wir weder mit Aktienrückkäufen noch mit Gewinnausschüttungen.

DCF-Modell

Bei der DCF-Berechnung berechnen wir einen WACC von 9,90 % und verwenden einen Wachstumsabschlag von 2,00 %.

Für den Zeitraum 2023 bis 2026 verwenden wir hier die Umsatzzahlen der beiden DNP-Szenarien und anschließend Durchschnittswerte dieser.

Wir rechnen damit, dass die Free Cashflow Marge von den für 2023 erwarteten 9,00 % auf bis zu 15,00 % im Jahr 2030 ansteigt.

Damit kommen wir auf einen fairen Wert von 163,02 USD und eine Überbewertung von etwa 13,00 %.

Unsere Einschätzung 

Globant vermittelt ein starkes Bild. Bilanziell gibt es keine wirklichen Kritikpunkte und auch die Bewertung würden wir als fair einstufen und die zu erwartenden Renditen können auf Grundlage unserer Modelle durchaus in einem zweistelligen Bereich liegen.

Um nach unseren Annahmen mit dem DNP-Modell eine etwa faire Bewertung zu erreichen, müsste im Schnitt ein Umsatzwachstum von 14,00 % erreicht werden. Das dann benötigte KGV, um eine Renditeerwartung von ca. 10,00 % zu erreichen, würde bei 22 liegen.

Ein solches Szenario wäre hier auch denkbar.

Die erwartete Rendite setzen wir dementsprechend auf etwa 10,00 % p. a. und orientieren uns damit eher am optimistischen Szenario. Die Investmentampel stellen wir auf Grün, da das Risiko und die Rendite hier, unserer Meinung nach, in einem guten Verhältnis stehen.

Excel-Tabellen zu den Bewertungsmodellen als Download: DNP-Modelle (optimistisch, pessimistisch und eingepreistes Wachstum) und DCF-Modell

Abb. 26: Bewertungsszenarien

6. Technische Analyse

Charttechnische Trendeinordnung

Übersicht

Abb. 27: Trendeinordnung

Langfristig

Langfristig kann Globant einen Aufwärtstrend vorweisen, welcher sich über viele Jahre allerdings in einer sehr engen Struktur bewegte. Die aktuelle Korrektur fällt sowohl vom Längenausmaß als auch vom zeitlichen Ausmaß größer aus, aber fügt sich dennoch gut in das Gesamtbild ein.

Abb. 28: Monats-Chart von Globant

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene hat sich der Abwärtstrend von Globant immer weiter zugespitzt und wurde vor kurzem mit einer impulsiven Aufwärtsbewegung gebrochen. Nun ist die Trendstruktur als neutral zu charakterisieren. 

Abb. 29: Wochen-Chart von Globant

Kurzfristig

Die Trendstruktur im Tages-Chart ähnelt der aus dem Wochen-Chart, in Bezug auf die letzte impulsive Aufwärtsbewegung. Diese kann keine nennenswerte Unterstruktur vorweisen, sodass das kurzfristige Bild ebenfalls einen neutralen Trend zeigt. Hervorzuheben ist zudem die große Kurslücke im Bereich von rund 152,00 USD bis ca. 160,00 USD, welche bei einer Ausweitung der Korrektur eine starke Unterstützung darstellt. Ein Aufwärtstrend wird erst mit dem Ausbruch über das Hoch bei 190,97 USD etabliert.

Abb. 30: Tages-Chart von Globant

Aussicht

Globant hat das bisherige Verlaufstief in einer wichtigen Unterstützungszone beendet, aber den Test weiterer tieferliegender Schlüsselzonen ausgelassen – dies ist nicht weiter schlimm, aber sollte die Aktie noch einmal auf neue Verlaufstiefs abrutschen, ist mit einer schnellen Stabilisierung bis ca. 130,00 USD zu rechnen. Sollte dieses Niveau unterboten werden, rückt der Kursbereich von rund 112,50 USD bis 117,00 USD in den Fokus.

Da der Aktie der erste Befreiungsschlag aber bereits gelungen ist, sind neue Verlaufstiefs ein eher unwahrscheinliches Szenario. Wichtig ist nun die Kursmarke des Hochs bei 190,97 USD, denn hier wird ein neuer Aufwärtstrend etabliert. Dieser kann sich dann sukzessiv auf die höheren Ebenen vorarbeiten. Bevor der Ausbruch auf neue Hochs allerdings geschieht, bietet sich ein erneuter Test der grün markierten Unterstützung (ca. 153,00 USD bis 160,00 USD) an – bei einer Stabilisierung ist dieses Niveau als Kaufzone zu interpretieren und wir haben es auch für einen potenziellen Kauf von Globant im Wachstumsdepot vorgemerkt.

Abb. 31: Globant hat vor kurzem den Abwärtstrend gebrochen.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Globant mit 5 von 10 Punkten ein gutes Ergebnis. Die Aktie ist zwar bereits lang genug an der Börse, um die Trendstabilität mit den EMAs zu bewerten, aber die aktuell (ungewöhnlich lange) Korrektur hat zu einem Einschnitt in der Trenddynamik geführt. Darüber hinaus ist je nach Interpretation darüber zu streiten, ob die Punkte für den sehr langfristigen Aufwärtstrend vergeben werden oder nicht. Ich (Jan) habe mich aufgrund der grundsätzlich aktiven Aufwärtsstruktur dazu entschieden, die 2 Punkte in dieser Kategorie zu vergeben, aber dafür einen Punkt in der subjektiven Kategorie abzuziehen bzw. nicht zu vergeben. Darüber hinaus befinden sich über dem aktuellen Niveau noch nennenswerte Volumenakkumulationen als Widerstände, weshalb ein weiterer Punkt nicht vergeben wird.

Abb. 32: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Globant 5 von 10 Punkte.

Marktsymmetrie

Die aktuelle Korrektur der Aktie ist überdurchschnittlich, aber lässt sich nicht wirklich mit vergangenen Abwärtsphasen der Aktie vergleichen. Zwar gab es auch in der Vergangenheit schon größere Abwärtsbewegungen, aber keine, die auch ein ähnliches zeitliches Ausmaß erreichten. Dementsprechend ist die Aussagekraft der Analyse der Marktsymmetrie gering.

Abb. 33: Rallye- und Korrekturlängen
Abb. 34: Trendbasiertes Chance-Risiko-Verhältnis

Globant ist gerade lange genug an der Börse, dass die Rainbow-EMAs für eine Einordnung der aktuellen Abwärtsphase in Relation zur Trendgeschwindigkeit verwendet werden können; auch hier ist die Aussagekraft allerdings eher gering. Die EMAs zeigen, was bisher schon klar war: Die aktuelle Abwärtsphase ist überdurchschnittlich und nicht mit einer vergangenen Korrektur vergleichbar. Damit einher geht auch ein Verlust der Trendgeschwindigkeit, wobei dieses Urteil nicht zu voreilig gefällt werden sollte (es gibt schließlich keine andere Korrektur dieses Ausmaßes als Vergleichswert).

Abb. 35: Korrekturen im Verhältnis zur Trendgeschwindigkeit, dargestellt mit Rainbow-EMAs.

Systematisches Risiko

Das systematische Risiko von allen betrachteten Aktien liegt auf einem ähnlichen Niveau mit Ausnahme von Cognizant. In Anbetracht des Performance-Vergleichs, in welchem nur EPAM Systems annähernd mit Globant mithalten konnte, sticht nun speziell DXC Technology negativ hervor – dem kann allerdings entgegengebracht werden, dass sich die Kursverläufe der Aktien nach dem Corona-Crash annäherten. Die Korrelation mit dem Gesamtmarkt ist bei allen Werten gut vergleichbar.

Abb. 36: Systematisches Risiko und Korrelation von Globant und Konkurrenten zum ACWI

7. Fazit

Allgemein

Das Management von Globant vertritt die Ansicht, dass wir uns in einer „transzendentalen“ Zeit für Technologie befinden und sich die KI-Revolution derzeit beschleunigen würde. Bereits im Jahr 2026 sollen 85,00 % aller Unternehmen auf der Welt menschliches Fachwissen mit künstlicher Intelligenz verbinden und somit eine deutlich höhere Produktivität erreichen können. Von dieser Entwicklung will Globant mithilfe jahrelanger Expertise profitieren und zusätzlich den Ausbau der Zusammenarbeit mit bestehenden Kunden sowie die regionale Expansion vorantreiben.

Auch die Analysten sind in Bezug auf die zukünftige Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen von Globant optimistisch. Demnach könnten die Umsätze und Gewinne des Unternehmens bis 2025 weiterhin äußerst dynamisch anwachsen, wenngleich die Wachstumsgeschwindigkeit eher abnehmen dürfte. Dass Globant 9 von 10 Kriterien unseres fundamentalen Wir Lieben Aktien-Ratings erfüllt, unterstreicht sowohl die positive Entwicklung des Unternehmens in der Vergangenheit als auch die vielversprechenden Erwartungen der Analysten.

Wie beschrieben, steht die Investmentampel auf Grün, mit einer Renditeerwartung von 10,00 % p. a.

Globant befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend und korrigiert aktuell in einem überdurchschnittlichen Ausmaß. Da es in der Vergangenheit noch keine vergleichbaren Korrekturen gab, ist eine Einschätzung der Marktsymmetrie nur bedingt möglich. Nichtsdestotrotz hat sich die Aktie zuletzt gut stabilisieren können und steht kurz davor einen neuen Aufwärtstrend zu etablieren.

Abb. 37: Fazit unserer Analyse

Meinungen der Team-Mitglieder

Jan

Globant ist ein Fast Grower ganz nach meinem Geschmack – eine stabile technische Situation, weiterhin starke Wachstumsaussichten, bereits stark am Markt positioniert (weltweit!), eine gute operative Entwicklung und zuletzt ist auch die Bewertung fair. Bevorzugen würde ich für einen Einstieg eine weitere Korrektur in dem Bereich um 160,00 USD. Im Gegensatz zu bspw. Zscaler, welche wir in der letzten Woche analysiert haben, kann ich mir bei Globant aufgrund der Renditeerwartung auch vorstellen, die Aktie zu kaufen, wenn der Ausbruch auf ein neues Verlaufshoch (über 190,97 USD) nachhaltig gelingt. In diesem Fall wird eine längere Korrektur unwahrscheinlich.

Adrian 

Globant ist für mich eine sehr interessante Aktie, die sich gut für das Wachstumsdepot eignet. Die strategischen Akquisitionen sorgen für eine gute Positionierung am Markt und im Vergleich zur Konkurrenz kann das Unternehmen beeindruckende Wachstumsraten verbuchen. In Zukunft könnte das KI Thema noch als zusätzlicher Katalysator dienen. Für einen Einstieg liegt die Aktie auf der engen Watchlist.

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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