"Markets are never wrong, only opinions are."
- Jesse Livermore
Splunk ist ein Unternehmen aus den USA. Hauptprodukt ist eine Software, die es Unternehmen ermöglicht, große Datenmengen aus den meisten Quellen ihres Geschäftsprozesses auszulesen und darzustellen. Aus den Darstellungen können Unternehmen Schlüsse ziehen, um Prozesse zu verbessern, oder Fehler vorab zu vermeiden.
Splunk nennt sich deshalb auch selbst “The Data-to-Everything™ Platform”.
Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, welcher seit August 2020 korrigiert wird. Zwangsläufig ist damit ein mittelfristiger Abwärtstrend aktiv.
Allerdings scheint sich Splunk nun in einer relevanten Unterstützungszone zu stabilisieren.
Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 02.07.2021.
WKN/ ISIN | A1JV4H / US8486371045 |
---|---|
Branche | Software |
Peter Lynch Einordnung | Fast Grower |
WLA-Rating | 4/10 |
Marktkapitalisierung | 23,32 Mrd. USD |
Dividendenrendite | 0,00 % |
KGV | -21 |
Firmensitz | San Francisco (Kalifornien, USA) |
Gründungsjahr | 2003 |
Mitarbeiter | > 7.500 |
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Jetzt Mitglied werdenSplunk wirbt auf der eigenen Webseite direkt mit ihren bekanntesten Kunden, wovon es tatsächlich viele gibt:
91 der Fortune 100-Unternehmen vertrauen Splunk laut ihrer Aussage, darunter Coca-Cola und Hyatt (Hotelkette), die als Beispiel genannt werden können.
Für den Software-Konzern stehen Daten, dessen Nutzung und Auswertung im Mittelpunkt. Welchen Vorteil die Produkte von Splunk aber nun genau haben, werden wir im Geschäftsmodell noch einmal detaillierter ausführen.
Splunk wurde im Jahr 2003 von Michael Baum, Eric Swan und Rob Das gegründet. In den ersten Jahren musste wie üblich Kapital aufgenommen werden und zu Beginn beteiligten sich auch andere Gesellschaften. Gewinne wurden im Jahr 2009 zum ersten Mal verbucht und wiederum drei Jahre später erfolgte der Börsengang an der NASDAQ in den USA.
Seit 2013 hat Splunk 16 Unternehmen übernommen, alleine 12 seit dem Jahr 2017. Dies zeigt durchaus den Willen eines “kleinen” dynamischen Konzerns, welcher Expansion anstrebt und stark wachsen möchte.
Mit einer der führenden Technologieberatungen der US-Regierung (Booz Allen Hamilton) arbeitet Splunk seit 2015 zusammen.
Das Sicherheitsunternehmen sollte einigen, im Zusammenhang mit dem bekannten Whistleblower Edward Snowden, bekannt sein. Booz Allen Hamilton stellte ihn als IT-Techniker an, wodurch Snowden Zugriff auf Geheimunterlagen erhielt, welche er im weiteren Verlauf der Zeit an die Presse weitergab. Daraus entstand schlussendlich die NSA-Affäre, die das Ausmaß der Überwachung durch die Geheimdienste verdeutlichte.
An diesem Beispiel kann recht gut erkannt werden, in was für einem Besitz von sensiblen Daten Unternehmen wie Booz Allen Hamilton sind. Die “Cybersecurity-Allianz” (von dem Unternehmen mit Splunk) aus Gründen der Datenanalyse und Sicherheit ist daher durchaus bemerkenswert für den Software-Konzern.
Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes verlieh Splunk diverse Auszeichnungen, welche die Qualitäten als arbeitgebendes Unternehmen betonen. Gemäß Fortune gehört der Softwarekonzern zu den am meisten bewunderten Firmen 2021, den Top-100 Unternehmen zum Arbeiten und bietet mit die besten Arbeitsplätze in der Bay Area (Metropolregion im Norden von Kalifornien). Darüber hinaus wurde Splunk von der Human Rights Campaign als einer der besten Arbeitgeber*innen für LGBTQ-Gleichheit ausgezeichnet.
Der soziale Aspekt wird auch bei weiteren Engagements deutlich: Mit “Splunk for Good” und “Splunk Pledge” hat der Konzern Spenden im Wert von mindestens 100 Mio. USD für einen Zeitraum von 10 Jahren zugesagt. Diese sollen für Software-Lizenzen, Schulungen, Unterstützung und Bildung von Non-Profit-Organisationen sowie Bildungseinrichtungen auf der ganzen Welt genutzt werden.
Weitere 150 Mio. USD sind für Organisationen bestimmt, die den Geschäftswert von Daten ausweiten, verstärken und zugleich einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. In diesem Fall kann natürlich auch ein gewisses Maß an Eigeninteresse unterstellt werden. Splunk unterteilt diesen Bereich der “Splunk Ventures” noch einmal in den “Innovation Fund” (Wachstum von Unternehmen, die zu der Transformation von Daten zu einem Geschäftswert beitragen) und den “Social Impact Fund” (Wachstum von Unternehmen, die Daten auch nutzen, um zugleich einen positiven sozialen Einfluss zu bewirken).
The Data-to-Everything™ Platform. Diesen Namen hat sich Splunk als Trademark eintragen lassen. Warum? Weil diese kleine Phrase das Ziel von Splunks Geschäftsmodell perfekt beschreibt.
Splunks Produkt, ihre Plattform, ermöglicht es Unternehmen Daten aus der eigenen IT-Infrastruktur auswerten zu lassen, um Antworten auf unternehmensspezifische Fragen mit Daten zu untermauern und dadurch verbessern zu können. Firmen sollten ihre Entscheidungen z. B. für Verbesserungen nicht aus dem Bauch heraus subjektiv treffen, sondern objektiv mit Hilfe der von Splunk ausgewerteten Datensätze. Dadurch soll das Unternehmen (egal welche Größe) mittels Splunk kostengünstig und effizienter gemacht werden.
"Splunk steigert die Effizienz von Unternehmen erheblich - mit deutlich höherer Produktivität, niedrigeren Kosten und neuen Erkenntnissen, die die Konkurrenz in den Schatten stellen."
Swer Rieger, Senior Consultant bei Consist
Eines der wichtigsten Merkmale von Splunks Software Lösungen ist die Fähigkeit, von nahezu jeder Quelle Daten empfangen zu können. Zum Beispiel auch aus den Logs von Produktionsmaschinen, Messgeräten, Fahrzeugen etc.
Mögliche Quellen und das schematische Prinzip haben wir in Abbildung 3 grafisch dargestellt.
Grundlage der Software ist “MapReduce”, ein von Google Inc. ins Leben gerufenes Programmiermodell, das es möglich macht große Datenmengen auf Computerclustern nebenläufig zu berechnen.
Splunk sammelt die Daten, vereint sie auf einem Dashboard und ist dadurch vergleichbar mit einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung, die Probleme erkennen soll, bevor sie den geschäftlichen Prozess eines Unternehmens beeinflussen. Laut verschiedener Untersuchungen werden 80% aller Log-Daten nicht ausgewertet.
Splunk Enterprise
Das Hauptprodukt von Splunk bezieht sich auf all das, was wir in den vorherigen Absätzen angeprochen haben. Es handelt sich um ein Softwarepaket, das direkt auf der Homepage von Splunk heruntergeladen werden kann. Nach einer 60-tägigen, kostenlosen Testversion kann der Kunde entscheiden, ob er nun auf die Free Version (mit max. 500 MB Logvolumen / Tag) umschalten möchte, oder die Vollversion kauft.
Splunk Cloud
Ist im Endeffekt wie Splunk Enterprise, nur das die Software cloudbasiert anstatt On-Premises (lokal installiert) ist.
Splunk Enterprise Security
Soll die Lösung für unternehmensinterne IT-Sicherheitsabteilungen sein. Wird als App auf Splunk Cloud oder Splunk Enterprise installiert.
Splunk IT Service Intelligence
Wird ebenfalls auf Splunk Enterprise oder Cloud installiert und soll dann sämtliche IT-Prozesse in einem Unternehmen Real-Time überwachen und Schwachstellen frühzeitig erkennen.
Splunk bietet die eigene Software über verschiedene Tarifvarianten an.
Workload- infrastrukturbasierte Tarife: Metriken auf Basis von Rechenleistung.
Predictive Pricing: Mehrstufige Preisoptionen mit planbarer Skalierung.
Kommentar eines Brancheninsiders, exklusiv für Wir Lieben Aktien
Splunk bietet mit seinen Services ein sehr mächtiges Produkt.
Mit diesem lassen sich relativ einfach von den unterschiedlichsten Geräten und Anwendungen wie z. B. Webserver, IOT Geräte usw. Logs und andere anfallende Daten sammeln.
Durch die automatische Indexierung ist es möglich, nach Events in der gesamten IT-Infrastruktur zu suchen.
Mit automatisierten Modellen u. a. auf Basis von künstlicher Intelligenz bietet Splunk die Möglichkeit, nach Auffälligkeiten und Veränderungen in den Daten zu suchen.
Anhand dessen lassen sich anschließend leichter Entscheidungen treffen oder es wird ein frühzeitiges Eingreifen bei Erkennung von Fehlern ermöglicht.
Es gibt viele Konkurrenzprodukte, die aber meistens nur einen Teil anbieten. Zum Beispiel nur das Sammeln oder eben nur das Auswerten.
In meinen Augen hat Splunk eine super Lösung geschaffen, von den Daten bis zur Entscheidung. Es ist dadurch für jede Firma, egal wie groß, möglich die Sammlung und Auswertung seiner anfallenden Daten „abzugeben“.
– Luca, Wir Lieben Aktien Abonnent, beruflich in der IT-Branche tätig.
Doug Merritt ist seit 2015 der CEO und President von Splunk. In dem Unternehmen hat er bereits bei großen Umstrukturierungen, u. a. der technologischen Ausrichtung, mitgewirkt.
Insgesamt ist Merritt seit über 30 Jahren in der Branche tätig und hat zuvor bei vielen global bekannten Konzernen gearbeitet. Dazu gehören z. B. SAP und Cisco. In seiner Rollen als Führungskraft war er zudem in unterschiedlichen Segmenten aktiv und arbeitete schon immer an den jeweiligen Produkten, aber auch im Marketing-Sektor. Dadurch ist sein Erfahrungsschatz ziemlich breit gefächert.
An der University of the Pacific absolvierte er ein Bachelor-Studium in “Business”.
Teresa Carlson ist ebenfalls President von Splunk und als Chief Growth Officer für das Unternehmenswachstum zuständig.
Zuvor war Carlson bei der Cloud-Sparte von Amazon (AWS = Amazon Web Services) tätig und war dort Vice President für den Bereich “Worldwide Public Sector and Industries” (öffentlicher Sektor und Branchen, weltweit). Diesen gründete sie im Jahr 2010, woraufhin ihr Kompetenzbereich im weiteren Verlauf auf weitere Segmente ausgeweitet wurde.
Vor der Zeit bei AWS leitete sie Organisationen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Geschäftsentwicklung (u. a. bei Microsoft).
Des Weiteren setzt sich Carlson für Minderheiten bzw. unterrepräsentierte Gruppen ein. Ein Beispiel dafür ist ihr Einsatz für die Stärkung der Frauen im Technologie-Sektor.
An der Western Kentucky University absolvierte sie sowohl ein Bachelor-, als auch ein Master-Studium.
Betrachten wir die letzten Jahre, so können wir einen beachtlichen jährlichen Umsatzanstieg von im Durchschnitt 23,9 % erkennen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von 2.23 Mrd. USD berichtet. Trotz der guten Jahre zuvor, konnte der Umsatz im letzten Jahr nicht dem Durchschnitt entsprechend ansteigen. Es musste sogar ein Umsatzrückgang von rund 5 % hingenommen werden. Dies ist zum Teil auf den Umbruch bzw. die Änderung des Geschäftsmodells zurückzuführen. Die Änderung besteht darin, dass die einzelnen Geschäftsbereiche vermehrt auf Abomodelle umgestellt werden. Durch diese Veränderung wird die Realisation des Umsatzes teilweise in die zukünftigen Jahre verschoben. Trotz dieses wachstumstechnisch „schlechten“ Jahres soll der Umsatz zukünftig wieder seinen Anstieg von ca. 21,4 % p. a. fortsetzen.
Regionen
Den Großteil des Umsatzes konnte Splunk mit knapp 66 % in den USA erwirtschaften. Der Rest verteilt sich auf die anderen Kontinente.
Der operative Verlust von Splunk hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgeweitet. Dies liegt u. a. daran, dass Splunk sehr viel in Marketing investiert.
Von 2017 bis 2021 hat sich der angesprochene operative Verlust mehr als verdoppelt und betrug zum Geschäftsjahr 2021 rund 780 Mio. USD.
Zukünftig wird jedoch erwartet, dass Splunk immer lukrativer wird und ab 2024 die Profitabilität endgültig erreicht.
Ähnlich ist die Ansicht des Konzerngewinns: Mit den immer höher werdenden operativen Kosten, hat auch der Gesamtverlust immer weiter zugelegt und 2021 einen Rekord von 908 Mio. USD erreicht.
Die operative Marge von Splunk ist natürlich stark negativ. Dies ist auf die hohen operativen Kosten zurückzuführen, auf welche wir später bei den Chancen und Risiken noch zu sprechen kommen.
Die Bruttomargen von Splunk sind jedoch sehr beachtlich und können mit fast allen Technologiefirmen mithalten bzw. diese sogar überbieten. Rund 75 % beträgt die segmentübergreifende Bruttomarge. Besonders gehoben wird diese durch den Umsatzanteil, der durch die Überlassung von Lizenzen erzielt wird. Hier ist die Umsatzmarge bei 98 %. Dies zeigt, welches Potenzial in den Erlösen von Splunk steckt.
Splunk schüttet derzeit natürlich noch keine Dividenden an die Investor*innen aus. Auch zukünftig ist dies nicht vorgesehen.
Splunk ist eindeutig ein Fast Grower. Dies lässt sich von dem starken Umsatzwachstum der Vergangenheit, aber auch der Zukunftsprognosen, ableiten. Ebenfalls werden keine Dividenden ausgeschüttet.
Aktuell spricht man von sechs treibenden Kräften, die gemeinsam für eine nie dagewesene Veränderungen in der Datenwelt sorgen könnten. Diese wäre vor allem für die globale Bevölkerung bzw. für entsprechend vorbereitete Unternehmen eine Riesenchance, um entweder eigenes Wachstum zu generieren/beschleunigen oder sich von der Konkurrenz abzusetzen. Die primären Treiber des Datenzeitalters sind neue Technologien, die auf dem exponentiellen Datenwachstum basieren und gleichzeitig selbst einen Beitrag zu diesem Wachstum leisten:
Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens “True Global Intelligence” erwarten weltweit zwei Drittel aller Unternehmen, dass sich allein die Datenmenge bis 2025 nahezu verfünffachen wird (Quelle: blog.wiwo.de Beitrag vom 31.08.2020). Dies würde Splunk und dessen Geschäftsmodell natürlich extrem in die Karten spielen. Nicht nur die Datenmenge wird immer mehr, auch die Menge an sogenannten „dunklen Daten“ also versteckte, unbekannte Daten – engl. „Dark Data“. Bei Dark Data handelt es sich um betriebliche Daten, die allerdings ungenutzt sind. Dark Data ist möglicherweise die größte ungenutzte Ressource, die in einem Konzern gefunden werden kann. Dunkle Daten entstehen als Nebenprodukt unseres Online-Lebens. Beispiele dafür sind:
Oder auch mobile Ortungsdaten und die das daraus resultierenden Nutzungsmuster könnten bei der Geschäftsplanung helfen.
Der jährliche wiederkehrende Umsatz (Annual Recurring Revenue – ARR) ist eine wesentliche SaaS-Geschäftskennzahl, die zeigt, wie viel wiederkehrender Umsatz basierend auf aktiven Abonnements sowie befristeten Lizenz- und Wartungsverträgen erwartet werden kann. Zur Ergänzung gibt es auch noch den „Cloud ARR“ – dieser bezieht sich auf die aktiven Abonnementverträge bis zum Ende eines Berichtzeitraumes. Nachdem Splunk noch nicht in der Lage ist Gewinne von allein zu erwirtschaften, ist das Unternehmen gewissermaßen auf regelmäßige Einnahmen über die nächsten Jahre hinweg angewiesen. Wie in der Grafik zu erkennen, konnte und kann Splunk ein Umsatzwachstum von ca. 40% pro Jahr vorweisen. Splunk geht davon aus, dass dies auch der Fall für die kommenden Jahre sein wird. Damit wächst der wiederkehrende Umsatz von Splunk prozentual schneller als der von Konkurrenten wie Salesforce oder ServiceNow (Quelle: Splunk).
Ebenfalls eine sehr relevante Kennzahl für SaaS- bzw. PaaS-Unternehmen (Software/Platform as a Service) ist die sog. Nettoexpansionrate (dollar-based net retention rate = DBNRR). Sie gibt an wie viel Prozent an Umsatzwachstum oder Abwanderung das Unternehmen im Vergleich zum letzten Jahr hatte. Der Vergleich wird nur mit den bestehenden Kund*innen des letzten Jahres durchgeführt. Neukundschaft zählt nicht in die Berechnung mit ein. Diese Kennzahl zeigt somit das Wachstumspotenzial des Konzerns mit bestehenden Kund*innen auf.
Splunk verzeichnete eine Nettoexpansionsrate von 133% für das Gesamtjahr 2020, was bedeutet, dass bestehenden Kundschaft 33% mehr Geld für ihre Dienstleistungen von Splunk ausgaben als im Vorjahr. Im Jahr 2021 ging die Rate zusammen mit den Umsätzen leicht auf 129 % zurück. Somit liegt Splunk trotzdem noch über dem Durchschnitt der meisten SaaS Unternehmen, der bei ca. 110% liegt.
Eine Veränderung des Geschäftsmodells – In diesem Fall der Übergang vom Lizenzverkauf hin zu einem Cloud-Modell mittels Abonnements kann und wird, kurz- bis mittelfristig, negative Auswirkungen auf die Gewinnmargen des Unternehmens haben. Obwohl die jährlich wiederkehrenden Erlöse über das gesamte Angebot um 5 Prozent auf 2,77 Mrd. USD und die der Cloud sogar um 77 Prozent auf 544 Mio. USD wuchsen, litten die Gewinnmargen im ersten Geschäftsquartal 2021 massiv unter der Umstellung. Splunk war bis dato nie profitabel und dies liegt u. a. an den hohen operativen Ausgaben. Zur Veranschaulichung haben wir die Entwicklung der operativen Kosten grafisch dargestellt. Hier inbegriffene Kosten sind: Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing sowie allgemeine und administrative.
Was im Jahresabschlussbericht für 2021 besonders auffällt, ist das Verhältnis zwischen dem Kostenpunkt Vertrieb und dem Gesamtumsatz. Demnach hat Splunk im vergangenen Jahr 59,9% des erwirtschafteten Umsatzes in „Vertrieb & Marketing“ gesteckt. Auch in den Jahren zuvor, 2019 und 2020, wurde mit knapp 57,1% und 53,6% (im Bezug zum Umsatz) respektive, ähnlich viel Geld in diesen Bereich investiert.
Ein weiteres Problem, welches auftreten könnte, ist der Abgang von bestehenden Kund*innen. Splunks Geschäftsmodell basiert und generiert den Umsatz durch Kundenkäufe, Verlängerungen, Upgrades und Erweiterungen von befristeten Lizenzen. Wenn diese wichtige Säule wegfällt wird das Unternehmen über kurz oder lang nicht mehr profitabel sein.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine dauerhafte Unprofitabilität in den kommenden Jahren sehe ich als mittel an. Es sprechen zu viele Fakten für weiteres Wachstum im Bereich Datenanalyse. Auch die Unternehmensführung blickt mit Optimismus in die Zukunft und setzt auf eine weiterhin hohe Wachstumsrate – die auch nötig sein wird. Natürlich würde ein Nichteintreffen dieser Abschätzung hohe Auswirkungen haben.
Keine Frage: Die Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen eröffnet Unternehmen neue Chancen, bietet aber auch viel Spielraum für Cyberattacken und Cyberkriminalität. Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre ist das A und O und muss an erster Stelle stehen, denn Daten sind das neue Gold. Kaum ein Unternehmen kann sich Fehler mit dem Umgang von Daten der Kundschaft leisten. Daher ist Splunk sehr danach bestrebt etwaige Sicherheitsverletzungen oder unbefugten Zugriff auf eigenen Daten, Daten der Kund*innen oder Daten der Cloud-Dienste zu verhindern.
Dabei stützt sich Splunk auf drei Grundlagen oder besser gesagt agiert nach diesen Richtlinien:
Data Privacy
Splunks Programme, Produkte und Dienstleistungen sind so strukturiert, dass diese Splunk, seinen Kund*innen, Partner*innen und Mitarbeiter*innen einen wirksamen Datenschutz bieten.
Security
Bereits während des gesamten Entwicklungsprozesses steht Datensicherheit an erster Stelle. Splunks Produkte und Dienstleistungen wurden entwickelt, um Datensicherheitsanforderungen zu erfüllen, einschließlich Zugriffskontrollen, Überwachung und Verschlüsselung.
Compliance
Splunk entspricht den branchenspezifischen und internationalen Sicherheitsstandards. Dazu gehört die Teilnahme an strengen Audits von Drittanbietern, die die Sicherheitskontrollen der Cloud-Dienste überprüfen.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Verlust der sensiblen Daten der Kundschaft durch einen Cyberangriff sehe ich persönlich als gering – mittel an. Splunk bietet selbst Lösungen im Bereich Datensicherheit an und besitzt somit das nötige Know-How, um genau dies zu unterbinden. Nichtsdestotrotz haben auch die besten Systeme ihre Schwachstellen. Auswirkungen wären natürlich hoch einzustufen.
Ferner möchte ich noch die negativen Auswirkungen auf das zukünftige Geschäft erwähnen. Ein Vertrauensbruch wird unweigerlich auch zum Verlust des Kundenstamms (m/w/d) führen.
Die Splunk-Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, welcher derzeit eine große Korrektur erfährt. Im letzten Monat kehrten die Käufer aber bereits deutlich zurück.
Der Trend im Wochen-Chart ist derzeit abwärtsgerichtet. Sollten die Bullen weiter Stärke beweisen und das Hoch bei 151,12 USD überbieten, dann ist die Abwärtsstruktur aber gebrochen.
Der kurzfristige Tages-Chart zeigt in enormes Momentum der Käufer, was auch an der Aufwärts-Gap (Kurslücke) vom 22. Juni 2021 erkennbar ist. Deshalb lässt sich hier ein Aufwärtstrend ausmachen.
Die Chancen stehen derzeit nicht schlecht, dass die Korrekturphase vorüber ist und das Hoch bei 151,12 USD überboten wird. In diesem Fall wäre der Abwärtstrend beendet und eine neue Aufwärtsstruktur kann etabliert werden. Dabei sollte jedoch zwingend auf die markierten Zonen geachtet werden – regelmäßige Rücksetzer sind durchaus einzuplanen.
Sollte Splunk allerdings auf neue Tiefs abrutschen, droht auch der langfristige Aufwärtstrend zu kippen. Unterhalb von 93,92 USD würde dieses Szenario zur Realität werden.
Splunk erreicht in unserem Rating 4 von 10 Punkten. Die Punkte gehen an verschiedenen Stellen verloren. Zum einen kommen durch die operative und absolute Unprofitabilität Punkte abhanden. Zudem ist eine leichte Verschuldung vorhanden, welche durch das negative EBIT ebenfalls zum Punktverlust führt.
Trotz des mäßigen Ratings ist Splunk fundamental durchaus spannend. Es besteht ein attraktiver Wachstumsmarkt durch das allgemeine Datenwachstum, in dem wir uns sehr gut vorstellen können, dass Splunk als Profiteur hervorgeht.
Aus der charttechnischen Perspektive besteht bei Splunk eine gute Gelegenheit, sich in einen jungen Aufwärtstrend einzukaufen. Noch ist dieser nicht vorhanden, weshalb zwingend ein Überbieten des Hochs bei 151,12 USD erforderlich ist, allerdings stehen die Chancen aus unserer Sicht nicht schlecht.
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