XETR: HRPK
Von Jan Fuhrmann und Christian Lämmle
▲ 7C Solarparken AG | WKN: A11QW6 | ISIN: DE000A11QW68 | Ticker: HRPK (Xetra)
Die Energie der Sonne und der Natur nutzen, um Strom zu erzeugen! – Seit Jahren ist das eines der größten Projekte, mit dem sich weltweit Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Unternehmer*innen beschäftigen. Der Klimawandel zwingt uns, auf Basis von Daten und Fakten, etwas an der derzeitigen Herstellung von Strom zu ändern.
7C Solarparken geht als noch kleines bzw. mittelständisches Unternehmen an diese Sachlage heran und möchte Teil der Lösung sein, während gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum erzeugt wird. Wir haben uns in dieser Analyse dem nach Marktkapitalisierung bisher kleinsten Unternehmen unserer bisherigen Analyse-Historie gewidmet und uns das simple, aber doch spannende Geschäft genau angeschaut.
Der Podcast zu unserer 7C Solarparken Aktienanalyse
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7C Solarparken ist eine eher unbekannte Aktie aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Mit einer Marktkapitalisierung von nicht einmal 300 Mio. EUR ist vielen Anleger*innen dieser Wachstumswert nicht präsent, welcher mit seinem Geschäft vor allem in Deutschland tätig ist.
Die Energiewende scheint für die breite Masse der Bevölkerung nur eine Frage der Zeit zu sein und genau davon kann und möchte 7C Solarparken profitieren. Wie der Name bereits verrät, ist man hauptsächlich im Segment des Solarstroms tätig und besitzt und betreibt hierbei Photovoltaikanlagen im großen Stil. Darüber hinaus macht auch die Windkraft einen kleinen Teil des Portfolios aus.
Mittel- bis langfristig ist die Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend, der in der letzten Zeit korrigierte. Der kurzfristige Abwärtstrend konnte jedoch erheblich abgeschwächt werden und der Wert stabilisierte sich in einer sehr relevanten Unterstützungszone.
WKN/ ISIN | A11QW6 / DE000A11QW68 |
---|---|
Branche | Versorger |
Peter Lynch Einordnung | Average Grower |
Fundamentales WLA-Rating | ?/10 |
Technisches WLA-Rating | ?/10 |
Marktkapitalisierung | 286 Mio. EUR |
Dividendenrendite | 2,93 % |
KGV | 59,93 |
Firmensitz | Bayreuth (Deutschland) |
Gründungsjahr | 2005 |
Mitarbeiter*innen | 32 (31.12.2020) |
Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 02.10.2021.
Im Jahr 2005 ging der Projektentwickler für Photovoltaikanlagen Reinecke + Pohl Energy AG an die Börse. Im selben Jahr tätigte man noch zwei Übernahmen im Gesamtwert von knapp 20 Mio. EUR.
Diese Unternehmen hießen Nastro und Maaß und wurden im Jahr 2007 in der Tochtergesellschaft “colexon” (abgeleitet von collect sun = “Sonne sammeln”) zusammengeführt. Ende desselben Jahres erfolgte die Umbenennung des gesamten Unternehmens in Colexon Energy AG.
Nachdem man im Photovoltaik-Großhandel und der Projektentwicklung weiterhin tätig war, kam dann der Betrieb von Solarkraftwerken hinzu. Dieser Unternehmensbereich geriet im weiteren Verlauf auch immer mehr in den Fokus.
Seit Ende 2008 standen dann Gerüchte über eine Fusion mit dem dänischen Solarparkbetreiber Renewagy A/S im Raum. Dieses Unternehmen war selbst Großaktionär bei Colexon und wurde 2009 schlussendlich von der Colexon Energy AG übernommen.
2011 startete eine schwierige Zeit für die gesamte Branche, da Fördergelder gestrichen wurden. Mitarbeiter*innen mussten entlassen werden und der Umsatz brach rapide ein. Das Unternehmen reagierte mit dem Verkauf von Solarparks in Projektgesellschaften z. B. an die 7C Solarparken NV.
Diese belgische Aktiengesellschaft gründete Steven De Proost im Jahr 2008. 2012 wurden die ersten Pläne einer Übernahme durch die Colexon Energy AG bekannt, welche jedoch an der fehlenden Zustimmung der eigenen Aktionär*innen (der Colexon Energy AG) scheiterte. 2014 konnte für das Vorhaben jedoch eine Mehrheit der Stimmen erreicht werden. Die Übernahme selbst war dann etwas komplizierter:
Colexon musste eine Kapitalerhöhung vornehmen und (ehemalige) Aktionär*innen von 7C Solarparken bekamen Aktien von Colexon. 7C Solarparken war nun zwar eine Tochter von Colexon, aber die ehemaligen Anteilseigner*innen von 7C Solarparken hielten nun eine Mehrheit der Aktien der Muttergesellschaft.
Erst seit 2015 heißt das gesamte Unternehmen 7C Solarparken AG.
2017 verkaufte 7C Solarparken den letzten Solarpark in Italien. Man gab aber bereits bei der “Übernahme” von 7C Solarparken durch Colexon bekannt, dass man sich zukünftig auf den Besitz und Betrieb von Photovoltaikanlagen in Deutschland konzentrieren möchte. Im Laufe der Zeit wurde das eigene Portfolio dann stetig durch Zukäufe z. B. von Solarparks erweitert.
Im Dezember 2020 wurde der Expansionskurs mit der Übernahme von EnerVest aus Belgien noch einmal bestätigt. 7C Solarparken kaufte die belgische Tochter von der deutschen EnerVest AG (Windkraftbetreiber). Das übernommene Unternehmen ist im eigenen Land (Belgien) laut eigener Aussage als Pionier im Photovoltaik-Markt anzusehen.
Im August 2021 platzierte das Unternehmen dann eine Kapitalerhöhung, um das angestrebte Wachstum weiter finanzieren zu können. Künftige Ziele sollen damit noch schneller erreicht werden als ursprünglich geplant.
Natürlich ist ein Unternehmen wie 7C Solarparken stets im Sinne der Nachhaltigkeit in Bezug auf die erneuerbaren Energien tätig. Immerhin verdient die Aktiengesellschaft genau damit ihr Geld und profitiert auch von der fortschreitenden Energiewende.
Genaue ESG-Kriterien oder bestimmte Ziele setzt sich 7C Solarparken hier nicht. In unseren Analysen konnten wir davon meist sehr ausführlich berichten, häufig auch von sonstigen Engagements der Unternehmen. Man sollte jedoch beachten, dass 7C Solarparken mit 32 Mitarbeiter*innen und einer Marktkapitalisierung von 300 Mio. EUR hier nur schwierig verglichen werden kann.
Für die nächsten Jahre setzt sich der Konzern aber natürlich weitere Ziele.
Im eigenen Portfolio als unabhängiger Stromerzeuger möchte man bis 2023 400 MW erreichen, wovon 90 % der Kapazität aus dem Bereich Photovoltaik kommen soll. Auf der europäischen Ebene möchte man zudem zu den führenden Unternehmen im eigenen Segment gehören und damit den Bekanntheitsgrad steigern. 7C Solarparken ist bewusst, dass dieses Ziel kapitalintensiv sein wird.
Zu diesen 400 MW kommen weitere 100 MW (auch bis 2023), die durch das eigene Asset & Fund Management (also die Verwaltung des eigenen Vermögens/ Kapitals) erreicht werden sollen. Als Chance wird generell vor allem Belgien gesehen, wo man mit der Übernahme von EnerVest Belgium den Einstieg gewagt hat.
Aktuell kommt man auf 315 MW bzw. mit den verwalteten Anlagen auf 375 MW.
Während 74 % der Aktien im Streubesitz sind, ist der Rest bestimmten Personen und Unternehmen zuzuordnen. 7 % hält Rodolphe de Spoelberch, ein belgischer Geschäftsmann. Die Vlaamse Energieholding aus Belgien hält Anteile an verschiedenen Unternehmen aus dem Energiesektor und auch 6 % von 7C Solarparken. Die Unternehmen Librae Holding Ltd. und District Beheer 21 haben jeweils weitere 5 % inne.
Erwähnenswert ist jedoch die Position des Vorstands von insgesamt 3 %. Dies zeigt generell das Vertrauen in das eigene Unternehmen und in die eigene Vision.
Das Geschäftsmodell von 7C Solarparken ist relativ simpel und lässt sich in einigen Sätzen erklären. Der Konzern profitiert von der weltweiten Energiewende: Weg von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas, hin zu erneuerbaren Energien wie Solar- und Windenergie. Überwiegend als Eigentümer betreibt man hierfür mehrere Solar- und Windkraftanlagen in Deutschland und seit 2021 auch verstärkt in Belgien (bis 2025 will das Land aus der Atomkraft aussteigen).
Der Name des Unternehmens lässt auf ein reines Solarenergie-Unternehmen schließen, jedoch hatte man immer wieder hohe Schwankungen des Einkommens durch geringere oder höhere Sonneneinstrahlung in einer bestimmten Periode. Deswegen wurde 2019 beschlossen, auch Windkraft in das Portfolio aufzunehmen. Die Logik dahinter: Wenn die Sonne nicht scheint, ist es tendenziell windig vice versa. Ein besser diversifiziertes Portfolio also, mit einer insgesamt geglätteten Kurve der Stromproduktion (in Zukunft soll der Anteil von Windkraft auf 10% erhöht werden). Der von den Anlagen produzierte Strom wird dann verkauft.
Interessant ist dabei, dass das in Deutschland gültige Erneuerbare-Energien-Gesetz dafür sorgt, dass die Einspeisevergütung (also das, was Stromerzeuger für ihren Strom bekommen) über einen Zeitraum von 20 Jahren gesichert ist. Dadurch hat 7C Solarparken einen äußerst konstanten und kalkulierbaren Cashflow, mit dem man gut arbeiten kann.
Das Unternehmen vermietet außerdem einige Teile der im eigenen Besitz befindlichen Grundstücke teilweise an Drittparteien (bspw. andere Unternehmen) und bietet Fonds an Anlagen für sie als Investitionsmöglichkeit zu bauen.
Auch wenn das Unternehmen eine Balance im Portfolio durch, wie oben geschrieben, bis zu 10 % Windkraft schaffen möchte, so bleibt das wichtigste Segment weiterhin die Solarenergie. Stand Mitte 2021 betreibt das Unternehmen laut Halbjahresbericht fast 160 Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 297 MWp. Ende 2020 waren es noch 140.
Exkurs: Was bedeutet “MWp”?
MWp – das ist eine Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen. Da die Leistung von Solarzellen stark von externen Faktoren wie Sonnenstand, Luftbeschaffenheit, Bewölkung etc. abhängt, ist eine pauschale elektrische Leistungsfähigkeit unter Standardtestbedingungen gefragt. Diese sind (wir fanden das interessant, deswegen schreiben wir es hier dazu):
Die Solaranlagen sind in ganz Deutschland verteilt, wobei der Fokus natürlich auf den sonnenreichsten Gebieten liegt. Dementsprechend sind fast ein Drittel der Solaranlagen in Bayern lokalisiert. Ende 2020 wurde außerdem das Land Belgien als weiterer Fokus des Unternehmens festgelegt.
Die durchschnittliche Größe der Solarparks liegt bei 1,7 MWp pro Anlage und zwei Drittel befinden sich auf Freifläche. Im Vergleich zu größeren Konzernen hat 7C Solarparken einen relativ hohen Anteil an Dachsolaranlagen.
Laut eigenen Angaben sollen diese etwas weniger effizient in der Stromerzeugung sein als freie Anlagen (suboptimaler Winkel, schwächere Module). Der wirtschaftliche Nutzen durch eine höhere Chance auf einen guten Strompreis nach Ablauf des Einspeisevergütungszeitraums ist aber trotzdem gegeben.
Exkurs: Unterschied Solarthermie und Photovoltaik
Umgangssprachlich werden alle gläsern aussehenden Körper auf Dächern oder freier Fläche als „Solarzellen“ bezeichnet. Doch tatsächlich gibt es da einen Unterschied. Photovoltaik erzeugt Energie, Strom durch Siliziumzellen – diese werden durch Sonneneinstrahlung bewegt. Solarthermie „sammelt“ Wärme über eine Wärmeträgerflüssigkeit und erhitzt Wasser (i. d. R. in einem Haushalt).
Das zweite Segment, welches wir bereits des Öfteren erwähnt haben, ist das Betreiben von Windkraftanlagen. Seit 2019 ist 7C Solarparken hier mit von der Partie und konnte seitdem (Stand: Halbjahresbericht 2021) zwei Windanlagen erwerben. Beide Anlagen haben eine Gesamtkapazität von 5,90 Megawatt und haben folgende technische Daten:
Medard 2
Stetten 2
Zusätzlich zu den zwei Segmenten Investition und den operativ betriebenen Wind- und Solaranlagen, kauft 7C Solarparken sich außerdem in Immobilien ein, die vor allem für die Erzeugung von Solarstrom genutzt werden. Mitte 2021 hatte man dadurch 157 Hektar an Grundfläche im Besitz, auf denen Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von nochmals 64,20 MWp installiert sind.
Der CEO Steven De Proost wurde 1974 geboren und ist ein gelernter Wirtschaftsingenieur. Im Alter von 23 Jahren schloss er ein Studium in diesem Gebiet in Brüssel ab.
Bei Delta Lloyd Securities und Dexia Securities arbeitete er für viele Jahre als Chefanalyst. Dabei analysierte er speziell Versorgungsunternehmen und erneuerbare Energien, was perfekt zu seiner heutigen Tätigkeit bei 7C Solarparken passt.
Das Handelsblatt zeichnete De Proost im Jahr 2008 sogar als besten Aktienanalyst im Bereich deutscher Energieversorgungsunternehmen aus.
Nachdem De Proost Ende 2008 die 7C Solarparken NV gründete und als CEO führte, gelangte er durch die beschriebene Übernahme durch Colexon in die heutige Position bei der 7C Solarparken AG.
Der spannendste Teil des Artikels mit vielen exklusiven Informationen folgt erst noch. Werde jetzt Wir Lieben Aktien Mitglied und sichere dir Zugriff auf alle wichtigen Informationen, um einen Vorteil an der Börse zu erhalten!
Jetzt Mitglied werden7C Solarparken konnte in den vergangenen Jahren ein starkes und gleichmäßiges Wachstum der Erlöse verzeichnen. Dank mehrerer Akquisitionen, dem fortlaufenden Ausbau der eigenen Solar- und Windparks sowie einer überdurchschnittlichen Sonneneinstrahlung in den letzten Jahren, wurde die Stromproduktion insgesamt deutlich erhöht. Dadurch konnte ein jährliches Umsatzwachstum in Höhe von 13,68 % erzielt werden. In 2020 beliefen sich die Erlöse des Konzerns auf 50,59 Mio. EUR und übertrafen erneut die Ziele des Managements.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das operative Geschäft von 7C Solarparken müssen differenziert betrachtet werden. Zum einen nahm der Bedarf an Strom zu Beginn der Krise vorübergehend deutlich ab, sodass der Konzern zeitweise unter negativen Strompreisen litt. Des Weiteren haben sich aufgrund der Hygienemaßnahmen Schwierigkeiten bei Wartungsarbeiten ergeben und wegen einer Störung der Lieferketten verzögerte sich die Umsetzung einiger Projekte.
Der Konzern profitierte dennoch von einer erhöhten Wahrnehmung für den Klimaschutz, welche das Management mit der Corona-Krise begründet. Dadurch konnte man nach eigenen Angaben ein zinsgünstiges Darlehen bei ESG-orientierten Investoren aufnehmen.
Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres lag die Sonneneinstrahlung in Deutschland unter dem langfristigen Mittelwert. Nichtsdestotrotz war 7C Solarparken durch die Erweiterung des Portfolios in der Lage, diesen Umstand vollständig zu kompensieren. Somit wurde ein weiteres Rekordhalbjahr verzeichnet und die Erlöse konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,65 % gesteigert werden.
In den kommenden Jahren wird eine Verlangsamung des Wachstums erwartet. Für 2023 prognostizieren die Analyst*innen, dass 7C Solarparken 61,73 Mio. EUR erlösen wird, was einem Wachstum von 6,86 % pro Jahr entsprechen würde.
Wie zuvor erläutert, fokussiert sich 7C Solarparken mit der operativen Tätigkeit auf den deutschen Markt. Dies wird durch die Umsatzverteilung nach Regionen verdeutlicht, denn in 2020 erwirtschaftete das Unternehmen 95,99 % der Erlöse in Deutschland. Dementsprechend entfielen 4,01 % auf die Tätigkeit in Belgien.
In den letzten Monaten hat sich das zunehmende Engagement von 7C Solarparken in Belgien merklich auf die Umsatzverteilung nach Regionen ausgewirkt. Während das Land in der ersten Hälfte von 2020 für 3,67 % der Erlöse verantwortlich war, konnte dieser Anteil im vergangenen Halbjahr bereits auf 5,95 % ausgebaut werden. Insgesamt wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Belgien ein Umsatzwachstum in Höhe von 74,59 % erzielt. Die Gründe für den Markteintritt werden im weiteren Verlauf der Analyse näher betrachtet.
Innerhalb Belgiens konzentriert sich der Konzern auf die Region Flandern. Der Vorstand ist der Auffassung, dass sich das bevölkerungsreiche Gebiet, welches über eine dynamische Wirtschaft verfügt, insbesondere aufgrund vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen für die weitere Expansion eignet. Nichtsdestotrotz will man auch in den anderen beiden Großregionen Wallonien und Brüssel aktiv sein, um zukünftig die Präsenz des Konzerns in ganz Belgien auszubauen.
Mit 96,67 % entstammte der mit Abstand größte Anteil der Umsätze von 7C Solarparken aus dem Verkauf des elektrischen Stroms, welcher mit Hilfe der Solar- und Windparks erzeugt wird.
In 2020 hat auch ein anderes Standbein des Konzerns an Bedeutung gewonnen. Für die Solaranlagen von Dritten übernimmt 7C Solarparken nämlich diverse Dienstleistungen technischer und kaufmännischer Natur wie Reparaturen und Wartungen. Dieses Segment war im vergangenen Jahr für 2,89 % der Erlöse verantwortlich.
Weiterhin ist 7C Solarparken mit seinem PV-Estate Portfolio Eigentümer diverser Grundstücke und Immobilien, die teilweise für den Betrieb von Solaranlagen verpachtet werden. Die daraus resultierenden Umsätze werden dem Segment Sonstiges zugeordnet und hatten im letzten Geschäftsjahr einen Anteil von 0,35 % an den Umsatzerlösen.
Für gewöhnlich betrachten wir die Profitabilität eines Unternehmens anhand der historischen EBITs. In Bezug auf 7C Solarparken halten wir aufgrund der immensen Abschreibungen das EBITDA für aussagekräftiger, um die Entwicklung des operativen Geschäfts zu beurteilen und dieses mit der Konkurrenz zu vergleichen. Zur Einordnung: Seit 2016 schwankte der Anteil von Abschreibungen auf Sachanlagen zwischen 40 % und 55 % der Umsätze von 7C Solarparken.
In den letzten fünf Jahren entwickelte sich das EBITDA ohne Auffälligkeiten mit 11,33 % pro Jahr. Dieses Wachstum ähnelt dem der Erlöse sehr, da sämtliche Betriebsaufwendungen (z. B. Verwaltungs- und Beratungskosten) in einem ähnlichen Tempo anstiegen.
Bis einschließlich 2019 wuchsen die Konzerngewinne ebenfalls relativ stark an. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde diese Kennzahl jedoch durch überproportional hohe Abschreibungen belastet, sodass sich das durchschnittliche Wachstum seit 2016 nur auf 2,75 % beläuft.
In den nächsten drei Jahren erwarten die Analyst*innen, dass die Entwicklung der EBITDAs sich weiterhin am Umsatz orientieren wird und prognostizieren ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Die Konzerngewinne hingegen sollen sich von ihrem Tief in 2020 deutlich erholen und mit 31,12 % pro Jahr wachsen.
Um genauer zu betrachten, welche Menge an Cash 7C Solarparken in der Vergangenheit durch das operative Geschäft generieren konnte, schauen wir zusätzlich auf den Netto-Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit.
Diese Kennzahl umfasst im Gegensatz zu den Konzerngewinnen auch nicht zahlungswirksame Aufwendungen. In diesem Fall handelt es sich dabei hauptsächlich um die erläuterten Abschreibungen auf Sachanlagen.
In der historischen Betrachtung haben sich die Cashflows sehr zufriedenstellend entwickelt und übertrafen mit 17,50 % pro Jahr sogar das Umsatzwachstum. Insbesondere das vergangene Jahr war mit einer Steigerung in Höhe von 35,03 % sehr ertragreich für 7C Solarparken.
Der Vorstand ist sich bewusst, dass es nicht einfach sein wird, das sonnenreiche 2020 künftig zu übertreffen. Dies lässt sich auch an den prognostizierten Cashflows erkennen. Für 2021 wird zunächst ein Rückgang erwartet, bevor in den Folgejahren neue Rekorde erzielt werden sollen. Das errechnete durchschnittliche Wachstum liegt bei 1,81 %.
Da sich die Betriebs- und Personalaufwendungen von 7C Solarparken in Relation zu den Erlösen in Grenzen halten, erwirtschaftet der Konzern im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen sehr hohe EBITDA- und Cashflow-Margen.
Seit 2016 stagnierten die betrachteten Gewinnspannen jedoch eher bzw. waren leicht rückläufig. Nur die Netto-Cashflow-Marge konnte 7C Solarparken steigern.
Weil der prognostizierte Anstieg dieser Kennzahlen ungefähr auf Höhe des erwarteten Umsatzwachstums liegt, soll sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen.
Einzig bei den Konzerngewinnen kann mit einem Ausbau der Marge gerechnet werden. Bis 2023 soll sich diese auf 19,16 % ungefähr verdoppeln.
Im Jahr 2017 beteiligte 7C Solarparken seine Anteilseigner*innen erstmals mit einer Dividende in Höhe von 10 Cent am Unternehmensgewinn. Für das Geschäftsjahr 2018 wurde eine Erhöhung auf 11 Cent beschlossen. Seitdem stagnieren die Ausschüttungen und auch bis 2023 werden keine weiteren Anhebungen erwartet. Unter dieser Voraussetzung ergibt sich eine Dividendenrendite in Höhe von 2,93 %. Das Management plant jedoch, das langfristige Dividendenwachstum an die Entwicklung der Cashflows anzupassen, so lange die Eigenkapitalquote nicht unter 25 % sinkt.
Da die Konzerngewinne von 7C Solarparken durch die erläuterten Abschreibungen verzerrt werden, ist die Betrachtung der Ausschüttungsquote anhand dieser Kennzahl nicht sinnvoll. Legt man den Netto-Cashflow zugrunde, beläuft sich die Ausschüttungsquote im vergangenen Geschäftsjahr auf 18,77 %.
Außerdem ergibt sich bei den Dividenden von 7C Solarparken eine Besonderheit: Mindestens ein Teil der Ausschüttungen entstammte bisher dem steuerlichen Einlagekonto des Unternehmens und nicht unmittelbar dem im Vorjahr erzielten Gewinn. Für deutsche Anteilseigner*innen unterlag dieser Teil der Dividenden daher nicht der Abgeltungssteuer. Zum Beispiel wurden in 2021 von den 11 Cent, welche je Aktie gezahlt wurden, 7 Cent vorerst ohne Abfluss an das Finanzamt ausgeschüttet.
Wirklich steuerfrei sind die Dividenden dennoch nicht. Denn der persönliche Einstandskurs wird in diesem Fall um die Höhe der Ausschüttung von dem steuerlichen Einlagekonto verringert, sodass die Besteuerung lediglich in die Zukunft verschoben wird, nämlich zum Zeitpunkt des Verkaufs. Nichtsdestotrotz profitieren die Anleger*innen von einem Steuerstundungseffekt, da die Ausschüttungen länger arbeiten können, bevor der volle steuerpflichtige Betrag an das Finanzamt abgeführt werden muss.
Ob diese Vorgehensweise auch bei den folgenden Dividendenausschüttungen zur Anwendung kommt, wird im Rahmen der jeweiligen Hauptversammlung entschieden bzw. bekanntgegeben. 7C Solarparken hat hier nämlich nur bedingt Einfluss auf die Entscheidung, da der Gesetzgeber hier einen engen Rahmen vorgibt.
Aus den zuvor erläuterten Gründen betrachten wir im Anschluss auch die historischen und erwarteten Kurs-Cashflow-Verhältnisse von 7C Solarparken.
Schaut man sich die bisherige Entwicklung der Kurs-Umsatz-Verhältnisse von 7C Solarparken an, erkennt man einen deutlichen Bewertungsaufschlag ab 2019. Während das Multiple zuvor bei einem Wert von ca. 3,40 stagnierte, wurde zum Ende des letzten Geschäftsjahres ein Anstieg auf 6,12 verzeichnet. Da der Kurs in den letzten Wochen einen Teil der vorherigen Aufwärtsbewegung korrigiert hat und die Erlöse parallel angewachsen sind, liegt das aktuelle KUV bei 5,44. Für 2023 wird ein KUV von 4,64 erwartet.
Dass die Konzerngewinne von 7C Solarparken in der Vergangenheit etwas stärker als die Umsätze schwankten, spiegelt sich bei den historischen Kurs-Gewinn-Verhältnissen wider. Insbesondere der Einbruch in 2020 macht sich durch einen Anstieg des Multiples auf 58,97 bemerkbar. Aufgrund des hohen prognostizierten Wachstums ist das erwartete KGV jedoch stark rückläufig und liegt in 2023 bei 24,21.
Das KBV schwankte in der Vergangenheit zwischen 1,30 und 1,90. Auch hier lässt sich ein zunehmender Bewertungsaufschlag erkennen. Da bis 2023 weiterhin mit steigenden Buchwerten zu rechnen ist, nimmt das erwartete Multiple auf 1,57 ab.
Die KCVs sind seit 2016 ebenfalls kontinuierlich angestiegen, da das Wachstum der Marktkapitalisierung von 7C Solarparken über dem der Cashflows lag. Zum Ende des letzten Geschäftsjahres lag dieses Multiple bei 8,23. Den Prognosen steigender Cashflows entsprechend, sinkt das erwartete KCV bis 2023 auf 7,21 ab.
Die Bewertung von 7C Solarparken nehmen wir in unserem üblichen Muster vor. Zunächst bestimmen wir den WACC. Der Branchen-WACC ist hier relativ niedrig anzusetzen. Die Energieerzeugung ist eine verhältnismäßig unzyklische Branche, weswegen der WACC von uns mit 7 % angesetzt wird. Dies betrachten wir schon als relativ hoch. Zusätzlich gehen wir mit einem Sicherheitszuschlag von 1 %, da das Unternehmen von der Marktkapitalisierung doch recht klein ist. Erhöht wird der WACC noch zusätzlich um 1,50 %, da eine hohe FK-Quote die Bilanz belastet.
Somit beträgt der WACC 9,50 %.
Im optimistischen Szenario gehen wir davon aus, dass der Umsatz bis 2026 auf 81 Mio. EUR anwächst. Danach kalkulieren wir weiterhin mit einem Wachstum von 8 %, welches dann auf bis zu 4 % abflacht. Das Wachstum soll vor allem durch Expansion in die umliegenden EU-Länder gesteigert werden.
Bei der EBIT-Marge gehen wir von rund 35-38 % aus. Sofern die Anlagen abgeschrieben sind, erhöht sich die Marge automatisch, da ein großer Aufwandsposten in der Gewinn- und Verlustrechnung wegfällt. Dies setzt allerdings voraus, dass die Anlagen auch nach der gewöhnlichen Nutzungsdauer noch in Betrieb sind und Umsatz erzeugen.
Damit kommen wir auf einen Gewinn in 2031 von rund 30 Mio. EUR. Dies ist aus unserer Sicht durchaus konservativ kalkuliert für den Fakt, dass es sich hier um ein optimistisches Szenario handelt.
Die Unterbewertung beläuft sich dann zum Standpunkt 01.10.2021 auf -11 %. Der faire Wert beläuft sich in der Höhe auf 4,23 EUR je Aktie.
Im pessimistischen Szenario gehen wir von deutlich weniger Wachstum aus. 2026 soll der Umsatz demnach nur 75 Mio. EUR betragen. Auch die EBIT-Marge wird in diesem Szenario deutlich geringer wachsen als in der optimistischen Variante.
Insgesamt kommt so eine Überbewertung von 15 % zustande, bei einem fairen Wert von 3,26 EUR.
Ich (Christian) gehe eher vom optimistischen Szenario aus. 2031 sehe ich hier ein Gewinn-Multiple von rund 22. Zusätzlich nehme ich eine Ausschüttungsquote von 75 % an. Hier werden 25 % als Kapitalertragsteuer von der Performance abgezogen. Damit ergibt sich eine attraktive Renditeerwartung von rund 10,40 % pro Jahr.
Die genaue Berechnung kann der Exceltabelle durch einen Klick entnommen werden.
Seit 2016 entwickelte sich das Geschäft von 7C Solarparken sehr zufriedenstellend. Die Umsätze, EBITDAs und Cashflows wuchsen deutlich im zweistelligen Bereich. Für die kommenden Jahre wird den meisten Kennzahlen jedoch ein schwächeres Wachstum prognostiziert, welches sich im mittleren einstelligen Bereich befindet. Aus diesem Grund ordnen wir das Unternehmen als Average Grower ein. Dafür spricht außerdem eine moderate Dividendenrendite in Höhe von 2,93 %.
Im Wir Lieben Aktien-Rating für Average Grower erreicht 7C Solarparken 6 von 10 Punkten. Da das Geschäftsmodell sehr kapitalintensiv ist und der Konzern somit einen sehr hohen Buchwert akkumuliert hat, liegt die Eigenkapitalrendite unterhalb unserer Anforderungen. Des Weiteren führen die leicht erhöhte Verschuldung sowie das erwartete EBITDA-Wachstum zum Punktverlust.
Für die folgende Branchenanalyse betrachten wir zunächst den globalen Markt für erneuerbare Energien mit einem Fokus auf Photovoltaikanlagen. Aufgrund der regionalen Tätigkeit von 7C Solarparken blicken wir anschließend auf die Entwicklung in Deutschland und Belgien.
Anhand sämtlicher Statistiken zu erneuerbaren Energien lässt sich zweifellos sagen, dass diese in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Wie in Abbildung 23 ersichtlich, konnte die Leistung aller weltweit installierten Photovoltaikanlagen seit 2010 von 38 GW auf 760 GW verzwanzigfacht werden. Spitzenreiter hierbei sind China, die USA und Japan. In Europa besitzt Deutschland den größten Photovoltaik-Markt und nimmt in der globalen Rangliste den vierten Platz ein.
Der Ausbau an Solaranlagen zeigt eine weitere interessante Entwicklung auf. Während zwischen 2016 und 2019 sowohl in Deutschland als auch in Europa und dem Rest der Welt der Leistungsausbau in GW pro Jahr kontinuierlich angewachsen ist, führten die Einschränkungen der Corona-Pandemie im letzten Jahr dazu, dass dieser Wert weltweit um 8,47 % rückläufig war.
Daher finden wir es umso beachtlicher, dass der Leistungsausbau in Deutschland gegen den globalen Trend um 0,90 GW bzw. um 23,08 % im Vergleich zum Vorjahr angewachsen ist. Dies spricht für den Standort Deutschland als attraktiver Markt für Solarenergie.
Es ist davon auszugehen, dass der jährliche Leistungsausbau ab diesem Jahr auch global wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren wird.
Im Folgenden betrachten wir den deutschen Markt für erneuerbare Energien anhand der Nettostromproduktion seit 2014. Damit ist der elektrische Strom gemeint, welcher tatsächlich aus der Steckdose kommt.
Wie sich die entsprechenden Anteile aller verschiedenen Energiequellen entwickelten, ist in Abbildung 30 ersichtlich. In 2020 ist die Nettostromproduktion in Deutschland zwar um 4,83 % gesunken, dennoch stieg die Relevanz der erneuerbaren Energien deutlich und ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung überschritt zum ersten Mal die 50 %-Marke.
Seit Beginn der vorliegenden Statistik wuchs die Windenergie mit 17,01 % pro Jahr am dynamischsten. Auf Platz 2 und 3 befinden sich Erdgas und Photovoltaik mit einem jährlichen Wachstum in Höhe von 10,09 % bzw. 7,77 %.
In 2020 war jedoch die Solarenergie die wachstumsstärkste Energiequelle in Deutschland. Dies lässt sich vor allem auf ein sehr sonnenreiches Jahr sowie den erwähnten Ausbau an Photovoltaikanlagen zurückführen. Im Vergleich zu 2019 stieg die Nettostromproduktion um 10,54 % an.
7C Solarparken hat Belgien aus mehreren Gründen zum zweiten Kernmarkt des Unternehmens erklärt. Zum einen studierten beide Vorstände an belgischen Universitäten und haben ihren aktuellen Wohnsitz dort. Sie bringen also eine gewisse Affinität zu diesem Markt mit.
Zum anderen ist es dem Land nicht gelungen, die Klimaziele einzuhalten. Dass zusätzlich eine Abschaltung der Atomkraftwerke geplant ist, verschärft die Situation und macht den verstärkten Ausbau an erneuerbaren Energien unverzichtbar.
Abbildung 31 stellt die Stromproduktion in Belgien mittels Photovoltaikanlagen dar. Im letzten Jahrzehnt wurde bereits ein starker Anstieg erreicht, denn seit 2012 konnte ein jährliches Wachstum von 10,25 % erzielt werden.
Daher plant 7C Solarparken, in Belgien zukünftig eine marktführende Rolle einzunehmen.
Mit Neoen und NextEra Energy betrachten wir zwei Konzerne, welche nicht in direkter Konkurrenz zu 7C Solarparken stehen und zum Teil auch andere Geschäftsbereiche neben erneuerbaren Energien besitzen. Alle Kennzahlen wurden auf Grundlage der letzten vier Quartale berechnet.
Unternehmen | 7C Solarparken | Encavis | Neoen | NextEra Energy |
---|---|---|---|---|
WKN / ISIN | A11QW6 / DE000A11QW86 | 609500 / DE0006095003 | A2N6LV / FR0011675362 | A1CZ4H / US65339F1012 |
Mitarbeiter*innen | 32 | 40 | 127 | 4.900 |
Hauptsitz | Bayreuth, Deutschland | Hamburg, Deutschland | Paris, Frankreich | Juno Beach, USA |
Marktkapitalisierung | 286,36 Mio. EUR | 2,28 Mrd. EUR | 3,84 Mrd. EUR | 155,29 Mrd. USD |
Umsatz | 52,64 Mio. EUR | 299,71 Mio. EUR | 306,50 Mio. EUR | 16,83 Mrd. USD |
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre) | 13,68 % p.a. | 19,83 % p.a. | 38,45 % p.a. | 2,74 % p.a. |
Erwartetes Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre) | 6,86 % p.a. | 7,09 % p.a. | 24,31 % p.a. | 8,38 % p.a. |
EBITDA | 44,90 Mio. EUR | 243,99 Mio. EUR | 248,1 Mio. EUR | 7,08 Mrd. USD |
EBITDA-Marge | 85,30 % | 81,41 % | 80,95 % | 42,07 % |
KUV | 5,44 | 7,61 | 12,52 | 9,23 |
KGV | 54,57 | 65,47 | - | 49,36 |
KCV | 7,36 | 11,01 | 16,93 | 20,20 |
KBV | 1,77 | 2,88 | 2,98 | 3,44 |
Dividendenrendite | 2,93 % | 1,81 % | - | 1,95 % |
Ausschüttungsquote | 18,77 % | 24,57 % | - | 37,51 % |
Eigenkapitalquote | 36,74 % | 25,91 % | 38,76 % | 33,41 % |
Nettoverschuldung | 181,04 Mio. EUR | 1,49 Mrd. EUR | 1,97 Mrd. EUR | 51,74 Mrd. USD |
In diesem Vergleich sticht 7C Solarparken zunächst als kleinstes Unternehmen hervor. Die Börsenwerte von Encavis, Neoen und NextEra Energy liegen hingegen allesamt im Milliardenbereich.
Das vergangene und erwartete Umsatzwachstum von 7C Solarparken liegt in Relation eher im Mittelfeld. Hier kann insbesondere Neoen mit einer starken Entwicklung überzeugen. Dies spiegelt sich unter anderem in den Bewertungskennzahlen wider, denn anhand des KUVs, KCVs und KBVs ist 7C Solarparken am niedrigsten bewertet.
Bis auf Neoen schütten alle Unternehmen ihren Anteilseigner*innen eine Dividende aus. Hier weist 7C Solarparken die höchste Rendite bei der geringsten Ausschüttungsquote (im Verhältnis zum Cashflow) auf.
Interessant ist außerdem, dass die Geschäftsmodelle der anderen Unternehmen auf mehreren Standbeinen hinsichtlich der Energieerzeugung beruhen. Der Anteil der Solarenergie ist dabei wie folgt:
Im Verlauf der letzten fünf Jahre performte 7C Solarparken schlechter als die gezeigten Konkurrenten: Encavis, Neoen und NextEra.
Im vorherigen Kapitel sind wir umfangreich auf die Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland, Belgien und der ganzen Welt eingegangen. In den letzten Jahren haben diese im Zuge eines wachsenden Umweltbewusstseins stark an Bedeutung gewonnen, die herkömmlichen Energiequellen hingegen verloren.
Mit Wind- und Photovoltaikanlagen im Portfolio profitiert 7C Solarparken von den wachstumsstärksten erneuerbaren Energiequellen in Deutschland. Es ist davon auszugehen, dass diese auch zukünftig an Relevanz gewinnen werden, denn zum einen müssen gemäß dem deutschen Atomgesetz bis zum 31. Dezember 2022 alle sechs verbliebenen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Diese hatten in 2020 immerhin einen Anteil in Höhe von 12,46 % an der Nettostromproduktion. Zum anderen wurde das Klimaschutzgesetz in diesem Jahr verschärft, wonach die Bundesrepublik bereits im Jahr 2045 Klimaneutralität erreichen will. Daher müssen erneuerbare Energien zwangsläufig weiterhin ausgebaut werden.
Aus den zuvor erläuterten Gründen bietet außerdem der Markteintritt in Belgien weitere attraktive Chancen für 7C Solarparken. Der Vorstand erwartet dort das größte Wachstum bei gewerblichen Dachanlagen. In diesem Bereich hat der Konzern aufgrund des bestehenden Portfolios in Deutschland Erfahrung sammeln können.
7C Solarparken hat im Rahmen des Geschäftsplans für 2018 bis 2020 das Ziel angegeben, zu einem sogenannten Tier-2-Player aufzusteigen, das heißt Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mindestens 200 MWp zu betreiben. Je größer das Portfolio eines Energieversorgers ist, desto besser wird er am Kapitalmarkt wahrgenommen und umso größer ist das Vertrauen in ihn.
Im Februar 2020 ist es 7C Solarparken gelungen, den Tier-2-Status zu erreichen. Der neue Geschäftsplan bis 2023 sieht einen Ausbau der Photovoltaikanlagen auf mindestens 500 MWp vor, sodass man zum Tier-1-Player aufsteigen und dadurch in einer Liga mit Konkurrenten wie Encavis und Neoen spielen würde.
7C Solarparken verspricht sich somit noch mehr Aufmerksamkeit von der Börse. Infolgedessen sollen die Liquidität der Aktie ansteigen und aufgrund des verbesserten Ansehens die Zinssätze für Fremdkapital sinken. Insgesamt erwartet der Vorstand durch das Erreichen des Tier-1-Status verringerte Kapitalkosten, wodurch das Unternehmen selbstverständlich profitieren würde.
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkung: mittel
Neben dem Ausbau des bestehenden Portfolios spielte Sonneneinstrahlung in Deutschland, welche in den letzten Jahren oberhalb des langfristigen Durchschnitts lag, eine wichtige Rolle für das historische Umsatzwachstum von 7C Solarparken. Da der Konzern bis zum heutigen Tag den überwiegenden Anteil des verkauften Stroms mit Hilfe von Solarenergie erzeugt, ist die weitere Unternehmensentwicklung auch von der zukünftigen Sonneneinstrahlung abhängig.
Hierfür ist das laufende Geschäftsjahr ein gutes Beispiel. Denn aufgrund unterdurchschnittlicher Witterungsverhältnisse, schrumpfte die Stromproduktion von 7C Solarparken um 13 %. Trotzdem war das Unternehmen durch das schnelle Portfoliowachstum in der Lage, die Umsätze zu steigern. Zusätzliche Bestandserweiterungen und verstärkte Investitionen in Windenergie werden die Diversifikation vorantreiben und dem Konzern auch durch schlechte Wetterjahre helfen.
Daher ordnen wir die Auswirkung eines solchen Szenarios als mittelschwer ein.
Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch
Auswirkung: niedrig/ mittel
Auf die langfristig garantierten Einspeisevergütungen, von denen 7C Solarparken im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes profitiert, sind wir bereits eingegangen. Wie in der nebenstehenden Abbildung erkennbar, waren die durchschnittlichen Vergütungen für neue Anlagen in den letzten Jahren stark rückläufig. Während eine Kilowattstunde in 2010 noch mit 43,40 Cent für 20 Jahre ab der Inbetriebnahme vergütet wurde, liegt der erwartete Wert für 2021 nur noch bei 22,80 Cent. Dies entspricht einer jährlichen Abnahme von 5,68 % und senkt tendenziell die Rentabilität neuer Solarparks.
Demgegenüber stehen kontinuierlich sinkende Systempreise von Photovoltaikanlagen, dargestellt in Abbildung 34. In 2010 war es mit 4.731 USD noch fünf Mal teurer als heute, ein Kilowatt an Leistung zu installieren. Dadurch werden die sinkenden Einspeisevergütungen zum Teil kompensiert.
Problematisch wird es, wenn die Systempreise gleichzeitig steigen, was sich derzeit beobachten lässt. Nachdem ein vorläufiger Tiefstand in 2020 erreicht wurde, sind die durchschnittlichen Systempreise in Deutschland im laufenden Jahr aufgrund von Lieferengpässen leicht angestiegen. Ursache hierfür war unter anderem ein Unfall in einer chinesischen Wafer-Fabrik.
Viele Anlagen von 7C Solarparken profitieren noch einige Jahre von den historischen Einspeisevergütungen. Da sich die Probleme bezüglich der Lieferketten lösen lassen und die Systempreise anschließend ihren jahrelangen Abwärtstrend wieder aufnehmen sollten, stufen wir die Auswirkung dieses Risikos insgesamt als niedrig bis mittelschwer ein.
Als Versorgungsunternehmen ist es 7C Solarparken praktisch unmöglich, ein Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich der Erzeugnisse zu generieren, da kaum ein Gut so fungibel ist wie elektrischer Strom.
Den Burggraben von 7C Solarparken sehen wir in den folgenden Punkten:
Die mittel- bis langfristige Trendstruktur bei 7C Solarparken ist aufwärtsgerichtet. Regelmäßig gibt es gesunde Abwärtskorrekturen, wovon die letzte größere der Corona-Crash im Jahr 2020 war. Diesen hat 7C Solarparken aber auch ohne Probleme gut überstanden, denn die Aktie stieg anschließend auf neue Höchststände und bestätigte den Aufwärtstrend.
Kurzfristig könnte sich bei der Aktie ein Boden ausbilden, denn der Abwärtstrend der letzten Wochen wurde zunehmend langsamer und konnte zuletzt sogar neutralisiert werden. Die Trendstruktur wechselte somit eher zu neutral.
Sollte ein kurzfristiger Aufwärtstrend etabliert werden, dann könnte die Korrekturphase der letzten Monate beendet werden. Dieses Szenario tritt in Kraft, wenn die Aktie über das Hoch bei 3,97 EUR ansteigt.
Hält die aktuelle Unterstützungszone jedoch nicht und 7C Solarparken fällt auf neue Zwischentiefs, dann ist kurzfristig wieder ein Abwärtstrend aktiv. Man sollte dann die nächsten Unterstützungszonen unter dem aktuellen Kurs für eine mögliche Stabilisierung im Auge behalten.
7C Solarparken ist ein vergleichsweise kleines Unternehmen, welches sich in einer wachstumsstarken Branche befindet. Dementsprechend entwickelten sich die Kennzahlen in den letzten fünf Jahren sehr positiv und es wurde ein Umsatzrekord nach dem nächsten aufgestellt. Angetrieben durch die Klimaziele, kann davon ausgegangen werden, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung Deutschlands weiterhin zunehmen wird. Unter der Voraussetzung, dass die künftige Expansion ohne Schwierigkeiten verläuft und die Witterungsbedingungen in Deutschland und Belgien sich nicht deutlich verschlechtern, sollte der Konzern an sein historisches Wachstun anknüpfen können.
Die Aktie kann für dividendenorientierte Anleger*innen interessant sein, die von der Branche überzeugt sind und ihr Portfolio dahingehend ergänzen wollen.
Bei 7C Solarparken liegt zunächst einmal ein mittel- bis langfristiger Aufwärtstrend vor, welcher für Investor*innen essenziell sein sollte. Die derzeitige Korrektur ist aus diesem Grund nur als temporär einzustufen. Sobald eine Stabilisierung vollendet und ein kurzfristiger Aufwärtstrend etabliert wurde, könnte sich eine gute Einstiegsgelegenheit bieten.
Autoren dieser Analyse:
"Markets are never wrong, only opinions are."
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