Kurzfristig ist die Deutsche Post abwärtsgerichtet. Gegen Ende der Woche rutschte die Aktie auf neue Tiefs ab und bestätigte die Richtung damit erneut.
XETR: DPW
Von Jan Fuhrmann und Christian Lämmle
▲ Deutsche Post AG | WKN: 555200 | ISIN: DE0005552004 | Ticker: DPW (Xetra)
Das 21. Jahrhundert ist geprägt von einer globalisierten Welt. Dieser Trend hat in den letzten Jahren vielleicht sogar seinen Höhepunkt erfahren. Die Lieferketten von allen weltweiten Playern erstrecken sich über zahlreiche Länder. All das benötigt intelligente Logistiklösungen. Hinzu kommt der massive Trend des Einzelhandels hin zum E-Commerce. Auch hier braucht die Welt Unternehmen, die den Transport von Waren über Wasser, Luft und Land bewerkstelligen. Die Deutsche Post ist eines dieser Unternehmen und bestimmt jeder in Deutschland war bereits Kunde. Wir haben uns den Konzern für Dich genauer angeschaut und überlegt, ob die Aktie nach dem jüngsten Rücksetzer ein Investment wert ist.
Der Podcast zu unserer Aktienanalyse
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Kapitel | Timestamp |
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Einleitung | 00:00:00 |
Geschäftsmodell | 00:11:57 |
Fundamentale Kennzahlen | 00:30:14 |
Branche & Konkurrenz | 00:41:01 |
Chancen, Risiken, Bewertung, Technische Analyse | 00:49:56 |
Die Deutsche Post ist eine der beliebtesten Aktien der deutschen Anleger, und das von Anfang an: Bereits beim Börsengang gab es eine achtfache Überzeichnung der herausgegebenen Anteile.
Im Laufe der Jahre profitierte der weltweit etablierte Logistiker von der Globalisierung und Trends wie E-Commerce. Zugleich setzte man sehr früh auf das Thema der Nachhaltigkeit und tut dies auch weiterhin. Auch mit der Strategie 2025 richtet man sich klar auf diese Thematik aus.
Charttechnisch ist die Deutsche Post / DHL in einem langfristigen Aufwärtstrend, welcher aktuell in einem großen, aber angemessenen Ausmaß korrigiert wird. Sobald sich die Aktie stabilisiert bietet sich eine gute Gelegenheit für einen Einstieg.
Die Aktienanalyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 07.05.2022.
WKN/ ISIN | 555200/DE0005552004 |
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Branche | Industrie (Logistik) |
Peter Lynch Einordnung | Slow Grower |
Fundamentales WLA-Rating | ?/10 |
Technisches WLA-Rating | ?/10 |
Porters Burggraben-Rating | ?/25 |
Marktkapitalisierung | 48,30 Mrd. EUR |
Dividendenrendite | 4,62 % |
KGV | 9,26 |
Firmensitz | Bonn (Deutschland) |
Gründungsjahr | 1995 |
Mitarbeiter | 590.000 |
WKN/ ISIN | 555200/DE0005552004 |
---|---|
Branche | Industrie (Logistik) |
Peter Lynch Einordnung | Slow Grower |
Fundamentales WLA-Rating | 7/10 |
Technisches WLA-Rating | 7/10 |
Porters Burggraben-Rating | 16/25 |
Marktkapitalisierung | 49,97 Mrd. EUR |
Dividendenrendite | 4,62 % |
KGV | 9,26 |
Firmensitz | Bonn (Deutschland) |
Gründungsjahr | 1995 |
Mitarbeiter | 590.000 |
Die Geschichte der Post im heutigen Deutschland begann zu der Zeit als Kolumbus Amerika entdeckte. 1490 startete das neuzeitliche Postwesen mit dem Begründer Franz von Taxis. Im Auftrag der riesigen habsburgischen Familiendynastie baute das Hause Taxis bis ins 16. Jahrhundert einen weit verzweigten Kurierdienst in ganz Westeuropa aus. Die Poststationen, welche in sämtlichen Städten und Dörfern errichtet wurden, waren wichtige Zentralpunkte für die jeweilige Region.
Mit der neuen Postordnung im Jahr 1646 errichtete Kurfürst Wilhelm Friedrich schließlich einen regelmäßigen Postdienst zwischen ein paar Städten. Damit wollte er immer schnellstmöglich auf dem aktuellen Stand zu den Friedensverhandlungen des Dreißigjährigen Kriegs sein. Zugleich war die neue Postordnung aber eine Revolution für die Post, denn der Dienst des Kurfürsten wurde nun auch für Privatleute zugänglich.
Über 200 Jahre später, im Jahr 1874, entstand aus einer deutschen Initiative der Vorläufer für den Weltpostverein (ging 1878 daraus hervor).
1924 wurde die Deutsche Reichspost als eigenständiges Unternehmen gegründet, welches nach dem 2. Weltkrieg dann zur Deutschen Bundespost wurde. Auch wenn der Name etwas anderes suggeriert umfasste das Angebot neben der normalen „Post” auch bspw. einen Rundfunk- und Postreisedienst.
Mit der ersten Postreform aus dem Jahr 1989 wurde die Deutsche Bundespost in den Postdienst, die Postbank und die Telekom aufgeteilt. Zugleich fand in diesem Zuge die Etablierung von unternehmerischen Organen wie Vorständen und Aufsichtsräten statt. Dennoch hingen die drei Abteilungen weiterhin zusammen, denn es wurde ein Direktorium gebildet, dem die Vorstandsvorsitzenden aller Bereiche angehörten.
Nachdem 1990 die Deutsche Post aus der DDR eingegliedert wurde, fand 1995 die zweite Postreform statt. Alle drei Unternehmen wurden in die privatrechtliche Rechtsform von Aktiengesellschaften überführt und im Laufe der Zeit sollten Aktien auch zum Verkauf angeboten werden. Wie wir alle wissen, sind Unternehmungen des Staates selten so erfolgreich im Gegensatz zu privaten Firmen, die sich ständig weiterentwickeln und behaupten müssen. Dies war also der entscheidende Schritt auf dem Weg zur heutigen Marktmacht.
2000 erfolgte der Börsengang, wobei zunächst 29 % der Aktien angeboten wurden. Die Nachfrage war unglaublich hoch, einerseits von den Mitarbeitern, aber auch allgemein. Insgesamt war das Angebot achtfach überzeichnet — die Marktteilnehmer wollten also insgesamt acht Mal so viele Aktien erwerben wie es eigentlich gab.
2004 ging auch die Deutsche Postbank an die Börse, an der die Deutsche Post weiterhin eine Minderheitsbeteiligung hielt. Diese wurde 2009 aber an die Deutsche Bank veräußert.
Die Deutsche Post übernahm DHL zwar erst im Jahr 2002, aber gegründet wurde der Logistik-Konzern bereits 1969. Der Unternehmensname leitet sich von den Gründernamen Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn ab. Begonnen hatte das Trio mit dem Transport von Frachtdokumenten von San Francisco, dem Gründungsort, nach Hawaii. Der Vorteil davon war, dass Schiffsfracht bereits vor der eigentlichen Ankunft der Ware verzollt werden konnte und die Wartezeit am Hafen deshalb geringer war. Heute würde man solche Dokumente einfach per Mail verschicken. Dieses Anfangsgeschäft von DHL war ein komplett neuer Geschäftszweig: Der internationale Luftexpress-Service. In den 70er-Jahren expandierte das Unternehmen schließlich weltweit und etablierte sich auf den verschiedensten Kontinenten. Sogar in China war man ab 1986 im Rahmen eines Joint Ventures tätig.
So wie DHL wurden auch andere Unternehmen aus der Branche im Rahmen der Expansionsstrategie übernommen. Dazu gehörten z. B. Danzas aus Frankreich (1999), Air Express International aus den USA (1999) sowie Exel (2005) und UK Mail aus Großbritannien (2016).
Von der Globalisierung durch eine weltweite Präsenz zu profitierten, war aber nur ein Ansatz der Deutschen Post. Darüber hinaus wurde viel in schnelleren und besseren Versand mit mehreren Logistikzentren investiert. Eine Zeit lang lautete das Motto aus diesem Grund auch „First Choice”, denn man wollte die Nummer 1 für die Kunden werden und stellte deshalb die Kundenzufriedenheit an oberste Stelle. Damit einhergehend war auch die Einführung neuer Produkte wie 2010 die E-Post, welche eine sichere Kommunikationslösung im Internet darstellen soll.
Bekannt ist der Konzern u. a. für das hochmoderne Logistik- und Sortierzentrum in Leipzig. Ein Großteil aller vorstellbaren Prozesse findet hier automatisiert statt und Rekordmengen an Fracht kommen täglich an und werden verschickt. Im Durchschnitt landen hier pro Nacht 80 bis 90 Flugzeuge.
Im DHL Innovation Center bei Bonn setzt der Konzern zudem auf die Entwicklung weiterer Zukunftstechnologien, um weiterhin führend in der Branche tätig zu sein. Gemeinsam mit der renommierten RWTH Aachen und der Deutschen Flugsicherung hat die Deutsche Post auch ein Drohnenforschungsprojekt begonnen. Das Ziel liegt hier in der Integration der Drohnen in den Luftverkehr, was eine Revolution für den Sektor bedeuten würde.
Die Thematik der Nachhaltigkeit ist für die Deutsche Post schon seit geraumer Zeit relevant. Im Jahr 2008 begann unter dem Namen GoGreen die Festlegung von klar messbaren Klimazielen: Bis 2020 sollte die CO2-Effizienz um 30 % gesenkt werden. Dieses Ziel galt sowohl für die Deutsche Post selbst als auch für Subunternehmer. Schon seit 2011 werden alle nationalen Päckchen und Pakete an DHL Privatkunden komplett CO2-neutral ausgeliefert. Darüber hinaus investiert die Deutsche Post in Klimaschutzprojekte und möchte bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf Null reduzieren.
Man begann also als Vorreiter in der gesamten Branche in Bezug auf die Nachhaltigkeitsthematik. Dieser Anspruch wird noch heute fortgeführt: Klimaneutrale Gebäude, die Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe bspw. für LKWs und auch Flugzeuge und Frachtschiffe, mehr Effizienz in der Routenplanung und eine klimaneutrale Zustellung der Sendungen sind nur ein paar Aspekte, die die Deutsche Post täglich verfolgen.
Der wohl offensichtlichste Schritt in puncto Umweltschutz, den wir im Alltag merken, ist die Lieferung unserer Sendungen mit Elektrofahrzeugen. Dies praktiziert der Konzern bereits seit 2013. Damals begannen sie im Raum Bonn mit dem CO2-freien Fahrzeugkonzept, was anschließend ausgeweitet wurde.
Aber der Begriff Nachhaltigkeit bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf den sozialen Bereich und die Unternehmensführung. Im Bereich „Soziales“ möchte der Logistik-Riese der beste Arbeitgeber für alle sein und unter „Governance“ fällt der Anspruch, eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu haben. Mit sämtlichen Programmen wird das übergeordnete Ziel verfolgt, Menschen zu verbinden und deren Leben zu verbessern.
Die Bedeutung der Nachhaltigkeit kann man auch gut daran erkennen, dass die Vergütung des Vorstands u. a. an die Ziele aus diesem Segment geknüpft ist.
An einer nachhaltigen Logistik wird künftig kein Weg vorbeiführen. Wir entscheiden heute, in welcher Welt wir und unsere Kinder in 30 Jahren leben werden. Es sollte eine noch bessere sein — und dazu wollen wir maßgeblich beitragen.
Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group
Die Strategie 2025 für die nächsten Jahre läuft unter dem Motto „Spitzenleistungen in einer digitalen Welt”, wobei die Mission kurz und knapp lautet: „Excellence. Simply delivered.”
Zugleich ist die Strategie 2025 eng mit dem Thema der Nachhaltigkeit verknüpft. Dabei teilt man die Ansprüche in drei Zieldimensionen auf:
Um diese Ziele auch erreichen zu können und in der angesprochenen digitalen Welt zu bestehen, möchte man bis 2025 insgesamt 2 Mrd. EUR in die Digitalisierung investieren.
Der einzige nennenswerte Großaktionär der Deutschen Post ist die KfW Bankengruppe mit 20,50 %. Die Förderbank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts aus Deutschland. Der weitere Streubesitz beträgt 78,29 %, wovon 17,04 % auf Privataktionäre entfallen.
Die Deutsche Post DHL Group bezeichnet sich seit einiger Zeit selbstbewusst als den weltweit führenden Post- und Logistikanbieter. Dabei profitiert der Konzern von der seit Jahrzehnten wachsenden Anzahl an Waren-, Post- und Paketsendungen sowie stetig zunehmenden internationalen Handelsverflechtungen. Große Teile globaler Lieferketten sind heute abhängig von Dienstleistungen der Deutschen Post.
Wer in dem Unternehmen also bisher nur den nationalen Zusteller von Brief- und Postsendungen gesehen hat, verkennt die immensen Ausmaße des Konzerns in seiner heutigen Struktur.
Namensgebend für das Unternehmen sind die zwei Marken, unter denen das weitreichende Serviceportfolio angeboten wird: Deutsche Post und DHL. Operativ gliedert sich die Deutsche Post AG in folgende fünf Unternehmensbereiche: Express, Global Forwarding, Freight, Supply Chain, E-Commerce Solutions und Post & Paket Deutschland.
Im Fokus der Konzernsparte „Express“ steht die Beförderung eiliger Sendungen und Dokumente. Diese werden durch die Deutsche Post DHL Group zeitgenau und international in mehr als 220 Ländern und Territorien zugestellt. Das Unternehmen selbst bezeichnet diese Dienstleistung als Time Definite International (TDI), also die Beförderung von Waren zu einem vorab definierten Zustellungszeitpunkt. Ergänzt wird dieses Angebot durch spezifische und auf Kunden aus der Industrie angepasste Lösungen, etwa der Transport gekühlter oder temperaturkontrollierter Produkte für Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Abgewickelt werden diese Dienste der Deutschen Post DHL Group über das eigene Luftfrachtnetzwerk, das aus mehreren, teilweise zu 100 % im eigenen Besitz befindlichen Fluggesellschaften besteht.
Zeitgemäß legt das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz, was für den eigenen Luftverkehr bedeutet, dass leerer Frachtraum möglichst vermieden werden soll. In der Praxis verkauft die Deutsche Post sich ergebende Kapazitäten flexibel an Kunden aus der Luftfrachtbranche und wickelt diese Dienstleistungen u. a. über den Unternehmensbereich Global Forwarding & Freight ab.
Über den am Umsatz gemessenen zweitstärksten Konzernbereich „Global Forwarding & Freight“ werden allgemeine Speditionsleistungen des Unternehmens für Luftfracht, Seefracht und Landverkehr angeboten. Auch hier bietet das Unternehmen, neben standardisierten Transportdienstleistungen, spezifische und individualisierte Lösungen für Kunden aus verschiedenen Bereichen der Industrie. Anders als in der Konzernsparte Express wickelt die Deutsche Post DHL Group große Teile der allgemeinen Speditionsleistungen nicht über das eigene Frachtnetzwerk ab. Stattdessen werden Kunden an Frachtunternehmen vermittelt, seitens der Deutschen Post erfolgt die Optimierung der logistischen Herausforderungen, die sich im Rahmen internationaler Transporte ergeben: Beratung bei Zolldienstleistungen, Optimierung der Lieferketten und eine möglichst effiziente Routenführung.
Trotz der niedrigen Kapitalbindung in diesem Geschäftsbereich sind die Ausmaße der globalen Speditionsdienstleistungen der Deutschen Post AG immens. Allein in Europa finden sich 410 operative Standorte des Unternehmens. Dazu kommen 120 Standorte in Amerika, 230 in Asien und weitere 120 im Mittleren Osten und Afrika.
Zusätzlich zu den in den bisherigen Geschäftsbereichen erläuterten Transportdienstleistungen betreibt das Unternehmen einen eigenen Lager- und Verpackungsbetrieb und bietet somit ganzheitliche Lösungen für die Logistikbranche. Daneben werden durch das Unternehmen auch Lagerstandorte von Kunden im Rahmen der Kontraktlogistik ganzheitlich und langfristig betreut und optimiert. Kontraktlogistik bedeutet, dass neben logistischen Basisleistungen wie Transport und Umschlag, auch komplexere Probleme entlang verschiedener Bereiche der Logistikkette für Kunden gelöst werden bspw. Auftragsabwicklung, Sendungsverfolgung und Retouren-Management.
Von dieser Geschäftsbeziehung profitieren im Ergebnis beide Parteien: Das Unternehmen, welches Dienstleistungen im Bereich der Logistik an die Deutsche Post auslagert, kann sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Die Deutsche Post DHL Group gewinnt langfristige, lukrative Geschäftsbeziehungen und profitiert von Wettbewerbsvorteilen im Bereich der Logistik aufgrund langjähriger Erfahrung und optimierten sowie modernen Prozessen.
Auch im Bereich der Kontraktlogistik ist der Konzern Weltmarktführer.
Seit dem Geschäftsjahr 2019 bündelt das Unternehmen die nationale und internationale Paketzustellung auf der letzten Meile in ausgewählten Ländern Europas, Asiens, den Vereinigten Staaten und Indien in der Konzernsparte E-Commerce Solutions. Unter diesem kleinsten Segment des Unternehmens werden alle Transportdienstleistungen nicht-zeitsensibler Güter geführt. Dabei bietet das Unternehmen mit der „DHL Parcel Connect”-Plattform eine speziell für den europäischen E-Commerce entwickelte Liefer- und Retourenlösung.
Kunden profitieren hier von gemeinsamen IT-Systemen, Kernfunktionen und einheitlichen Etiketten.
Nicht zuletzt und wenig überraschend ist die Deutsche Post AG als größtes Postunternehmen Europas mit dem Geschäftsbereich „Post & Paket Deutschland“ nach wie vor für den Großteil der nationalen Waren- und Briefsendungen verantwortlich. Das eigenen Paket- und Briefnetz ist in Deutschland flächendeckend ausgebaut und die Angebote erstrecken sich von Standarddienstleistungen wie dem klassischen Briefversand über Zusatzleistungen wie bspw. die Zustellung per Einschreiben oder Nachnahme. Auch in Deutschland bietet die Deutsche Post Post DHL Group über die konzerneigene Sparte „Supply Chain“ ganzheitliche Logistiklösungen für Geschäftskunden an.
Trotz des immer noch überwältigenden Marktanteils des Unternehmens im nationalen Post- & Paketversand zeigt sich hier zunehmender Wettbewerbsdruck: Erfolgreiche Online-Händler wie Amazon nutzen für Transport und Lieferung ihrer Paketsendungen eigene Distributionsnetze. Daneben ist die Tendenz zu Briefsendungen seit Jahren leicht rückläufig. Diese strukturellen und wettbewerbsgetriebenen Veränderungen führen jedoch dazu, dass die Deutsche Post ihre eigene Lieferkette zunehmend modernisiert und vor allem im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Verkehrsentlastung weiter ausbaut.
Als größter Beitrag für den Burggraben kann das weltweite Netzwerk der Deutschen Post genannt werden, welches wir bereits beim Geschäftsmodell thematisiert haben. Dieses besteht aus einer Infrastruktur von unzähligen Service Points, Verkaufsstellen, Brief- und Paketzentren sowie Verkehrsmitteln. Auf dem Heimatmarkt verfügt das Unternehmen bspw. über ein flächendeckendes Netzwerk. Der Deutschen Post lässt sich somit eine wichtige Rolle für den weltweiten Handel zuschreiben.
Mit DHL gehört außerdem eine überaus wertvolle Marke zum Konzern. Neben FedEx und UPS zählt sie laut Interbrand als einzige Marke aus dem Logistiksektor zu den 100 wertvollsten der Welt. Auch wenn sich die Markenwerte der genannten Konkurrenten seit 2014 besser entwickelten, kann auch DHL stetig Zuwächse verzeichnen und wurde zuletzt auf 6,75 Mrd. USD beziffert.
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Jetzt Mitglied werdenNachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser die Deutsche Post aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.
Externe Kraft | Stärke | Begründung |
---|---|---|
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern | 2/5 | Der Wettbewerb innerhalb des Logistiksektors kann als ausgeprägt beschrieben werden. Die Deutsche Post verfügt zwar insbesondere in Deutschland über hohe Marktanteile, in anderen Regionen sind jedoch auch weitere Player äußerst präsent. Daher erachten wir 2 von 5 Punkten für diese externe Kraft als angemessen. |
Bedrohung durch neue Wettbewerber | 4/5 | Dass ein neuer Wettbewerber in die Logistikbranche eintritt und für ernstzunehmende Konkurrenz gegenüber den etablierten Playern sorgt, halten wir für unwahrscheinlich. Die Deutsche Post verfügt wie alle der bestehenden Mitbewerber über eine weltweite Infrastruktur, welche nicht ohne Weiteres aufgebaut werden kann. Daher vergeben wir 4 von 5 Punkten. |
Verhandlungsmacht der Lieferanten | 3/5 | Um Sendungen auf der Straße, auf dem Meer oder in der Luft zu transportieren, ist die Deutsche Post auf verschiedenste Verkehrsmittel angewiesen. Als ein wichtiger Lieferant kann demnach z. B. Airbus identifiziert werden. Die Verhandlungsmacht dieser Gruppe stufen wir als nicht sehr hoch ein, da die Deutsche Post als wichtiger Kunde betrachtet werden kann. |
Verhandlungsmacht der Kunden | 3/5 | Im Vergleich zur Gruppe der Anbieter existieren extrem viele Kunden, zu denen neben Unternehmen, welche die Dienstleistungen des Logistikkonzerns in Anspruch nehmen, auch Privatpersonen gehören. Daher sehen wir die stärkere Verhandlungsposition tendenziell bei der Deutschen Post gegeben. |
Bedrohung durch Ersatzprodukte | 4/5 | Logistikdienstleistungen spielen in der Weltwirtschaft eine zentrale Rolle. Weiterhin geht die Deutsche Post davon aus, dass auch der Trend zum E-Commerce nach einer vorübergehenden Abkühlung an sein strukturelles Wachstum anknüpfen wird. Eine Alternative zu den Tätigkeiten des Unternehmens ist aktuell also kaum vorstellbar. |
Dr. Frank Appel ist bereits seit 2008 der Vorstandsvorsitzende von der Deutschen Post und noch bis 2023 bestellt. Mitglied des Vorstands ist er bereits seit dem Jahr 2002, weshalb er bereits über ein breites Spektrum an Erfahrungen verfügt.
Bevor Appel im Jahr 2000 zur Deutschen Post wechselte, war er bereits sieben Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey tätig. Vom Berater und Projektleiter hat er sich bis zum Mitglied der deutschen Geschäftsführung und Partner hochgearbeitet.
Von seiner Karriere würde man nicht unbedingt auf seinen Studienabschluss schließen. Diesen absolvierte er 1989 an der Universität München mit einem Diplom in Chemie. 1993 erwarb er seinen Doktortitel in Neurobiologie an der ETH Zürich.
Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.
In den vergangenen fünf Jahren war die Deutsche Post in der Lage, in jedem Geschäftsjahr, einen kontinuierlichen Anstieg der Erlöse zu verbuchen.
Dabei fällt unmittelbar die Beschleunigung der Wachstumsdynamik in 2021 auf. Während die Erlöse zwischen 2017 und 2020 lediglich mit 3,35 % pro Jahr stiegen, konnte der Logistikkonzern im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 22,53 % mehr als im Vorjahr umsetzen.
Laut der Unternehmensführung führte ein verstärkter weltweiter Handel zu erhöhten Sendungsvolumen sowohl im B2B-, als auch B2C-Bereich, sodass alle Geschäftsbereiche von einem signifikanten Nachfrageanstieg für Transportdienstleistungen profitieren konnten.
Ab sofort soll sich das Unternehmenswachstum wieder den historischen Niveaus annähern. Demnach könnte die Deutsche Post in drei Jahren 86,79 Mrd. EUR umsetzen, was einer durchschnittlichen Steigerung um 2,01 % pro Jahr entsprechen würde.
Das operative Geschäft der Deutschen Post lässt sich in die fünf Unternehmensbereiche gliedern, welche wir im Rahmen des Geschäftsmodells ausführlich beschrieben haben.
Mit einem Umsatzanteil i. H. v. 29,04 % waren die Tätigkeiten im Bereich „Express“ am wichtigsten für den Logistikkonzern. Dieses Segment besitzt somit nicht nur die größte Relevanz in Bezug auf die Erlöse, sondern ist mit einer EBIT Marge von 17,80 % auch das profitabelste der Deutschen Post.
Auf den darauffolgenden Plätzen befinden sich die Konzernbereiche Global Forwarding, Freight, Post & Paket Deutschland sowie Supply Chain mit Anteilen zwischen 16,84 % und 26,38 %.
Die Aktivitäten, welche sich den E-Commerce Solutions zuordnen lassen, waren in 2021 lediglich für 7,09 % der Erlöse verantwortlich. Neben den Segmenten Express und Global Forwarding, Freight konnte dieser Geschäftsbereich in den letzten Jahren jedoch das größte Wachstum verzeichnen.
Seit geraumer Zeit stellt Europa (ohne Deutschland) den wichtigsten Markt für die Deutsche Post dar. Zuletzt war der Kontinent für 29,04 % der Erlöse verantwortlich.
Mit einem Umsatzanteil i. H. v. 26,37 % erwirtschaftet der Logistikkonzern trotz eines stetigen Ausbaus des internationalen Geschäfts noch mehr als ein Viertel der Einnahmen in Deutschland, wenngleich der Anteil seit Jahren rückläufig ist.
Den amerikanischen Kontinenten sowie dem Raum Asien-Pazifik lassen sich jeweils ungefähr ein Fünftel der Erlöse zuordnen. Bei beiden Gebieten kann bereits seit mehreren Jahren eine steigende Tendenz der Umsatzanteile beobachtet werden.
Die mit Abstand geringste Relevanz für die Deutsche Post besitzen Afrika und der Mittlere Osten. Auf diese Regionen entfielen in 2021 lediglich 3,95 % der Umsätze.
Obwohl der Fokus der Deutschen Post auf dem Heimatmarkt liegt, lässt sich festhalten, dass das operative Geschäft insbesondere im Vergleich zu den wichtigsten Konkurrenten global diversifiziert ist.
Analog zu den Umsatzerlösen konnte die Deutsche Post das EBIT und die Konzerngewinne in den letzten Jahren kontinuierlich ausbauen. Einzig in 2018 belasteten vergleichsweise hohe Abschreibungen die Profitabilität, weshalb die Ergebnisse kurzfristig sanken.
Auch hier lässt sich der hohe Anstieg im vergangenen Wirtschaftsjahr wiedererkennen. Das Wachstum der operativen Ergebnisse und Jahresüberschüsse war mit 64,60 % bzw. 69,62 % im Vergleich zum Vorjahr jedoch ca. drei Mal so hoch wie das der Umsätze. Denn während die Materialaufwendungen der Deutschen Post zwar ebenfalls angestiegen sind, stagnierten die restlichen operativen Kosten eher. Das durchschnittliche Wachstum der letzten fünf Jahre liegt bei beiden Kennzahlen somit deutlich im zweistelligen Bereich.
Bis 2024 wird erwartet, dass die Ergebnisse der Deutschen Post höchstens geringfügig anwachsen werden. Die Schätzungen der Analysten decken sich dabei größtenteils mit der Guidance der Unternehmensführung, wenngleich diese etwas optimistischer in die Zukunft blickt.
Mit Ausnahme von 2018 konnte die Deutsche Post die betrachteten Gewinnspannen stets ausbauen und somit eine positive Entwicklung verbuchen. Während die Nettomarge bis 2021 um 37,71 % auf 6,18 % gesteigert wurde, ist die EBIT Marge sogar um über 50 % angewachsen und belief sich zuletzt auf einen historischen Bestwert i. H. v. 9,76 %.
Die Analysten gehen derzeit davon aus, dass das Wachstum der Margen vorerst ausgereizt ist. Dennoch soll die Deutsche Post lediglich fähig sein, das aktuelle Niveau aufrechtzuerhalten. Bspw. soll die Nettomarge in 2024 mit 6,02 % nur minimal unterhalb des Wertes vom vergangenen Geschäftsjahr liegen.
Im Vergleich mit den größten Konkurrenten aus dem Logistiksektor, welche wir in der folgenden Branchenanalyse näher betrachten werden, können die Margen der Deutschen Post insgesamt als attraktiv beurteilt werden.
Die Deutsche Post schüttet bereits seit über 20 Jahren eine Dividende an ihre Aktionäre aus. Das Unternehmen verfolgt dabei eine eindeutig definierte Politik, welche eine Ausschüttungsquote von 40 % bis 60 % in Bezug auf den Nettogewinn vorsieht. Seit der letzten Kürzung im Jahr 2009, die im Zuge der Finanzkrise vorgenommen wurde, können sich die Anteilseigner zumindest über stabile Dividendenzahlungen freuen.
Da sich die Konzerngewinne zwischen 2017 und 2019 ungleichmäßig entwickelten, schüttete die Deutsche Post eine unveränderte Dividende i. H. v. 1,15 EUR je Aktie aus. In Folge der positiven Ergebnisse, welche in den letzten zwei Geschäftsjahren erzielt wurden, hat die Deutsche Post die Gewinnbeteiligungen signifikant erhöht. Im Rahmen der Hauptversammlung vergangenen Freitag wurde den Aktionären ein Dividendenvorschlag von 1,80 EUR unterbreitet, welcher angenommen wurde. Für Anleger, welche die Aktie bereits in ihrem Depot haben, beträgt die aktuelle Dividendenrendite demnach 4,62 % bei einer Ausschüttungsquote von 43,90 %. Für die kommenden drei Jahre rechnen die Analysten mit einer durchschnittlichen Steigerung um 5,61 % pro Jahr auf 2,12 EUR.
Weiterhin kauft die Deutsche Post regelmäßig eigene Anteile zurück. Diese werden entweder für die Vergütungsprogramme von Führungskräften verwendet oder eingezogen, also „vernichtet“. Die Anzahl ausstehender Aktien hat sich jedoch seit geraumer Zeit nicht nennenswert verändert.
Nachdem die Aktie der Deutschen Post in 2018 einen erheblichen Wertverlust erlitten hat, ist auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis entsprechend stark eingebrochen. Bis zum letzten Geschäftsjahr konnten hingegen neue Höchststände erreicht werden, sodass das Multiple ebenfalls kontinuierlich angestiegen ist. Während sich der historische Mittelwert auf 0,71 beläuft, wird das Unternehmen aktuell mit den 0,57-fachen Erlösen bewertet. Bis 2024 wird sich dies voraussichtlich nicht in einem nennenswerten Umfang ändern.
Die Entwicklung der historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisse lässt sich mit jener der Umsatzvielfachen vergleichen: Nach einem Rückgang in 2018 erholte sich die Bewertungskennzahl. Aufgrund des überaus hohen Gewinnwachstums erreichte das Multiple zum Ende des letzten Geschäftsjahres jedoch keinen neuen Höchststand. Derzeit beträgt das Gewinnvielfache 9,26 und liegt somit deutlich unterhalb des historischen Durchschnitts von 15,80. Da die Nettogewinne bis 2024 stagnieren sollen, verändert sich das erwartete KGV kaum.
Die Deutsche Post war innerhalb der letzten fünf Jahre in der Lage, die operativen Cashflows um den Faktor 3 zu steigern. Das Kurs-Cashflow-Verhältnis war dementsprechend insgesamt stark rückläufig und schwankte seit 2018 zwischen 5,10 und 7,01. In Bezug auf die letzten vier Quartale beläuft sich das Multiple aktuell auf einen Wert i. H. v. 4,86. Der historische Mittelwert beläuft sich hingegen auf 8,08. Da die Analysten für die kommenden drei Jahre von leicht rückläufigen Cashflows ausgehen, steigt das erwartete KOCV für 2024 auf 5,27 an.
Das Jahr 2021 war ein außergewöhnliches für die Deutsche Post. Das Unternehmen konnte nach eigenen Angaben von einer Beschleunigung des Welthandels profitieren und dadurch ein überproportionales Wachstum in allen Geschäftsbereichen verzeichnen. Die Analysten erwarten jedoch, dass sich die Umsatz- und Gewinnentwicklung nach dem Sprung im vergangenen Geschäftsjahr wieder normalisieren und den historischen Mittelwerten annähern wird. Demnach sollen die durchschnittlichen Steigerungen der kommenden drei Jahre im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen, weshalb wir eine Einordnung als Slow Grower vorgenommen haben.
Mit 7 von 10 möglichen Punkten erfüllt die Deutsche Post die meisten Kriterien unseres fundamentalen Wir Lieben Aktien-Ratings für Slow Grower. Der Logistikkonzern konnte in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt eine attraktive Entwicklung der Erlöse und Ergebnisse ausweisen, ist dauerhaft profitabel, vergleichsweise gering verschuldet und erwirtschaftet eine hohe Eigenkapitalrendite. Lediglich das prognostizierte Wachstum sowie die durchschnittliche EBIT Marge liegen außerhalb unserer Anforderungen.
An dieser Stelle möchten wir vorab ein wenig auf die spannende Geschichte und Entwicklung der Postbrache eingehen. Zur besseren Veranschaulichung haben wir die wichtigsten Meilensteine der Branche in Abbildung 21 dargestellt.
Postdienste spielten seit jeher eine wichtige Rolle und existieren bereits seit mehr als 2000 Jahren. Grundvoraussetzung war natürlich die Schrift und ein geeignetes transportables Schriftmedium wie Holz, Leder oder natürlich auch Papier in der heutigen Form. Obwohl die ersten Ansätze eines geregelten Nachrichtenaustausches im alten Ägypten und Persien liegen, entwickelte sich erstmals eine eigene Staatspost im Römischen Reich. Wohl gemerkt handelte es sich hier nur um einen für das Reich bestimmten Service. Nach dem Untergang des Römischen Reiches und mit dem Aufkommen des Staates als gesellschaftliche Organisationsform erhöhte sich stetig der Stellenwert der Post als Dienstleistung für alle Bürger.
Heutzutage besteht der Postservice nicht nur aus dem klassischen Briefverkehr, sondern beinhaltet diverse Dienstleistungen, die ein starkes Logistiknetz voraussetzen. Ebenfalls hat auch die Digitalisierung im Postbereich Einzug gehalten, was sich auch im Rückgang der weltweiten Briefsendungen in Abbildung 22 zeigt. Wurden im Jahr 2011 noch rund 361 Mrd. Briefe zugestellt, so waren es im Jahr 2020 nur noch 263 Mrd. zugestellte Briefe. Dies entspricht einem Rückgang von 27 %.
Im weiteren Verlauf der Branchenanlayse wird sich zeigen, dass der Umsatz davon kaum betroffen ist. Im Gegenteil, dieser soll in Zukunft durch einen Anstieg der Paketmengen ebenfalls weiter ansteigen.
Wie bereits angesprochen, ist die Deutsche Post DHL Gruppe ein weltweit agierendes Logistikunternehmen und findet sich im Transport- und Lagersektor wieder. Nachfolgende Abbildung betrachtet die Entwicklung der Logistikbranche und liefert auch einen Ausblick bis zum Jahr 2024. Aufgrund der Corona-Pandemie erfuhr die Branche einen kurzfristigen Rückgang im Jahr 2020 auf 5,73 Bio. EUR. Bis 2024 soll die Logistikbranche eine Größe von über 6,88 Bio. EUR erreichen.
Mit rund 45,46 % Marktanteil im Jahr 2020 war und ist der Logistikmarkt im asiatisch-pazifischen Raum der größte weltweit. Dies lässt sich durch die Verlagerung der Produktion westlicher Unternehmen in weniger entwickelte Länder Asiens erklären. Die Ausweitung der Handelswege und die Verlagerung der Industrieproduktion in asiatische Länder trugen immens zur Entwicklung des Logistikmarktes bei. Hinzu kommt, dass die Region die größten Häfen der Welt beherbergt, die ebenfalls eine zentrale Säule im Logistikwesen bilden. Betrachtet man jedoch die Verteilung der führenden Logistikunternehmen nach Herkunft des Landes, so haben viele der führenden Unternehmen ihren Hauptsitz nicht in Asien.
Den Schiffsverkehr bereits angesprochen, unterteilt sich der Transport- und Lagersektor in mehrere nachfolgend beschriebene Subbereiche. Erklärend muss noch erwähnt werden, dass der Transport- und Lagersektor als solcher vieles abdeckt. So beinhaltet er z. B. den Personen- oder Gütertransport auf Schienen, auf der Straße, auf dem Wasser oder in der Luft sowie den Transport per Pipeline. Ebenfalls umfasst dieser Sektor die Handhabung und Lagerung von Gütern sowie Post- und Kurierdienste. Die Umsatzentwicklung nach Verkehrsart wird in Abbildung 24 dargestellt.
Im Folgenden wollen wir auf die für die Deutsche Post relevanten Bereiche eingehen.
Die älteste Art Ware zu transportieren, erfolgt nach wie vor über den Landweg. Benutzte man im alten Rom noch vorwiegend das Pferd als Transportmittel, besteht der Güterverkehr heutzutage aus motorisierten Fahrzeugen, vorwiegend Lastkraftwagen.
Die Daten in Abbildung 25 zeigen die insgesamt transportierte Gütermenge im Straßengüterverkehr der 27 Länder der Europäischen Union im Zeitraum von 2008 bis 2020. Im Jahr 2020 betrug das Frachtaufkommen im Straßenverkehr rund 13 Mrd. Tonnen.
Der Schienengüterverkehr (SGV) umfasst, wie der Name schon sagt, den Transport von Gütern mittels Güterzügen. Zum Schienentransport besonders geeignete Güter sind jene, deren Verladung schnell und automatisierbar ist, wie Schüttgüter, Containergüter, kranbare Wechselaufbauten und Flüssiggüter. Nicht zum SGV zählen der Transport von Personen und deren Gepäck. Der Transport von Post- und Paketsendungen stellt eine Mischform dar, da diese zum Teil von Kurierdiensten in Personenzügen transportiert werden.
Im Jahr 2010 wurde im internationalen Schienengüterverkehr ein Frachtvolumen von rund 4.300 Bio. Tonnenkilometer erbracht. Analysten erwarten bis zum Jahr 2050 einen starken Anstieg und so sollen es laut Prognose im Jahr 2050 mehr als 19.000 Bio. Tonnenkilometer sein. Ein Tonnenkilometer ist eine Kennzahl zur Bemessung der Transportleistung.
Eine weitere Methode, um Güter effizient zu transportieren, bietet der Seeweg. Hier werden Güter vorwiegend mittels Container auf großen Frachtschiffen verladen und weltweit verschifft. Insgesamt betrug das Handelsvolumen im Jahr 2020 rund 11,51 Mrd. Tonnen, wobei Rohöl mit 1,86 Mrd. Tonnen das größte Handelsvolumen vor den Containertransporten mit 1,85 Mrd. Tonnen aufweist. Eisenerz lag im Jahr 2020 mit 1,50 Mrd. Tonnen an dritter Stelle der Waren, die verschifft wurden.
Im Jahr 2020 transportierte das Schweizer Unternehmen Kühne + Nagel insgesamt rund 4.570.000 TEU Seefracht und belegte damit Platz 1 in Abbildung 26. Die Bezeichnung TEU wird für die Ladekapazität von Containerschiffen verwendet und bedeutet im englischen „Twenty-foot Equivalent Unit“. Ein TEU bezeichnet somit die Größe eines 20 Fuß Containers. Neben der DHL Supply Chain & Global Forwarding mit 2,832 Mio. TEU findet sich auch ein zweites deutsches Unternehmen, nämlich DB Schenker mit 2,042 Mio. TEU unter den Top 5 wieder.
Der Begriff Luftfracht umfasst alle Güter, die durch den Luftverkehr transportiert werden. Hier erfolgt der Transport jeweils etwa zur Hälfte in designierten Frachtflugzeugen, die speziell für den Transport von kleinen sowie großen sperrigen Produkten spezialisiert sind, sowie im Frachtraum von Passagierflugzeugen. Da der Lufttransport im Vergleich zum Land- und Seetransport bedeutend teurer ist, werden vor allem hochwertige und zeitsensible Waren mit dem Flugzeug befördert. Das größte je entwickelte Frachtflugzeug, die Antonov An-225, konnte eine Zuladung von bis zu 250 Tonnen aufnehmen.
Hier wird ebenfalls die Transportleistung in Tonnenkilometer angegeben. Im Jahr 2019 belief sich der weltweite Luftfracht- und Luftpostverkehr der Airlines auf rund 263,70 Mrd. Frachttonnenkilometer. Davon 17,93 Mrd. Frachttonnenkilometer auf Charterflüge und 7,08 Mrd. Frachttonnenkilometer auf die Luftpost.
In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von der Deutschen Post anhand der Kennzahlen.
Unternehmen | Deutsche Post | United Parcel Service | FedEx | Österreichische Post |
---|---|---|---|---|
WKN / ISIN | 555200 / DE0005552004 | 929198 / US9113121068 | 912029 / US31428X1063 | A0JML5 / AT0000APOST4 |
Mitarbeiter | 587.737 | 534.000 | 600.000 | 27.275 |
Hauptsitz | Bonn, Deutschland | Atlanta, USA | Memphis, USA | Wien, Österreich |
Marktkapitalisierung | 48,30 Mrd. EUR | 156,64 Mrd. USD | 54,47 Mrd. USD | 1,96 Mrd. USD |
Umsatz | 85,48 Mrd. EUR | 98,76 Mrd. USD | 91,68 Mrd. USD | 2,52 Mrd. EUR |
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre) | 7,84 % p. a. | 10,24 % p. a. | 8,62 % p. a. | 6,77 % p. a. |
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre) | 2,01 % p. a. | 3,86 % p. a. | 6,45 % p. a. | 0,08 % p. a. |
EBIT | 8,23 Mrd. EUR | 13,30 Mrd. USD | 6,12 Mrd. USD | 0,20 Mrd. EUR |
EBIT Marge | 9,62 % | 13,46 % | 6,67 % | 8,12 % |
KUV | 0,57 | 1,59 | 0,59 | 0,78 |
KGV | 9,26 | 14,56 | 10,61 | 12,86 |
KGV 2024e | 9,24 | 13,37 | 8,47 | 13,93 |
KOCV | 4,86 | 10,47 | 6,00 | 3,97 |
Dividendenrendite | 4,62 % | 3,38 % | 1,43 % | 6,55 % |
Ausschüttungsquote | 43,90 % | 37,24 % | 15,46 % | 84,44 % |
Eigenkapitalquote | 32,60 % | 20,56 % | 29,16 % | 14,03 % |
Nettoverschuldung | 16,46 Mrd. EUR | 9,30 Mrd. USD | 14,44 Mrd. USD | 0,66 Mrd. EUR |
Während die Anzahl klassischer, dokumententragender Briefsendungen weiter sinkt, verzeichnet der Paketmarkt weiterhin einen deutlichen Zuwachs, der durch eine anhaltende Verlagerung vom stationären Einzelhandel zum Onlinehandel getrieben wird und sich über viele Warenkategorien hinweg zeigt. Im Krisenjahr 2020 beförderte die Deutsche Post 1,61 Mio. Pakete und konnte dies im Folgejahr sogar noch auf 1,82 Mio. Pakete steigern. Der Onlinehandel boomte bereits vor der Corona Krise, erfuhr aber während der Pandemie nochmal einen massiven Umsatzanstieg. In fast allen Produktkategorien hat der E-Commerce seinen Umsatz deutlich ausbauen können. Im Jahr 2021 wurden im Onlinehandel rund 3,84 Bio. USD weltweit umgesetzt. Für das aktuelle Jahr erwarten Analysten einen Anstieg auf 3,44 Bio. USD. Laut Prognose soll im Jahr 2025 ein Marktvolumen von 4,57 Bio. USD erreicht werden. Dies entspricht einem erwarteten jährlichen Umsatzwachstum von 9,96 %.
Eine weitere Chance für die Deutsche Post sehen wir im Bereich der Digitalisierung. Derzeit investiert das Unternehmen umfassend in ein Digitalisierungsprogramm im Post- und Paketbereich. Dadurch sollen Verbesserungen in den Bereichen Versand und Empfang sowie der Nachverfolgbarkeit von Brief- und Paketsendungen erfolgen. Diese sind zum Beispiel:
Bereits im Dezember 2020 eingeführt, gibt es die mobile Briefmarke. Kunden erhalten am Mobiltelefon einen Code und können diesen statt der Briefmarke auf die Sendung schreiben. Mit der mobilen Paketmarke kann der Kunde die Frankierung für DHL Pakete direkt im DHL Shop oder an der Packstation ausdrucken.
Auch die bereits bekannten Packstationen fallen in den Bereich „Digitalisierung“ und werden zunehmend von DHL Kunden wahrgenommen. Damit besteht für Kunden die Möglichkeit, rund um die Uhr, Briefe oder Pakete zu versenden, bargeldlos Frankierungen zu kaufen oder auch eine persönliche Beratung an dieser Station zu bekommen.
Die Deutsche Post investiert aber auch hinter den Kulissen und somit in für den Kunden nicht direkt einsehbare Bereiche des Konzerns. Hier spielen vor allem die künstliche Intelligenz sowie die Datennutzung eine zentrale Rolle. Als Beispiel führt Herr Apple in einem Handelsblatt-Interview die Flugroutenoptimierung von Frachtflugzeugen, basierend auf Rückenwind und somit Spriteinsparungen, auf sowie die Teilautomatisierung der Lager durch die Unterstützung der Mitarbeiter mittels Roboter. Ebenfalls durch künstliche Intelligenz beeinflusst, wird an den Realtime Volumen der Zustellbezirke gearbeitet. Fallen Beschäftigte aus, so kann die Ware umgehend an andere Zustellbezirke gesteuert werden und von dort aus zu den Kunden ausgeliefert werden. Zusammengefasst erwarten die Analysten der Deutschen Post durch diese Maßnahmen Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich.
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel-hoch
Auswirkungen: mittel-hoch
Erfahrungsgemäß hängt das Wachstum der Deutschen Post DHL Gruppe stark von der lokalen sowie globalen Konjunktur ab. Es kann daher nicht völlig ausgeschlossen werden, dass einzelne Wirtschaftsregionen einbrechen bzw. Transportmengen stagnieren oder rückläufig werden. Allerdings geht die Deutsche Post davon aus, dass dies nicht alle Geschäftsbereiche gleichermaßen beeinflussen wird. Bestes Beispiel liefert die aktuelle Corona-Situation, in der es zu einem Anstieg an Paketsendungen aufgrund des erhöhten Online-Einkaufverhaltens gekommen ist. So existiert z. B. intern eine eigene Task Force, die schnell und flexibel auf Veränderungen im Marktumfeld reagieren kann. Dennoch können sich länger anhaltende Rezessionen oder Depressionen stark auf die Geschäftstätigkeit auswirken.
Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch
Auswirkungen: mittel
Amazon hat im Juli des Jahres 2021, also letztes Jahr, offiziell ein neues Partnerprogramm für Transportunternehmen ins Leben gerufen, welches unter dem Namen Amazon Freight Partner Programm (AFP) bekannt ist. Als Franchisenehmer transportiert man Fracht durch das Amazon Netzwerk von Logistik-, Sortier- und Verteilerzentren. Der Ausbau der eigenen Transportkette mittels Vertragspartner sei laut Experten wahrscheinlich nur der erste Schritt, bevor Amazon-Lkws in einem nächsten Schritt auch fremdes Stückgut transportieren.
In diesem Jahr will Amazon einen weiteren Service für Kunden anbieten, nämlich „Buy with Prime“. Dieser Service ermöglicht es, Drittanbietern die Lager und Versandmöglichkeiten von Amazon zu nutzen. Der Händler muss sich also nicht selbst um den Versand kümmern und darüber hinaus kommt die Ware noch schneller beim Kunden an. Dadurch kommen aber andere Logistikunternehmen wie DHL oder UPS noch stärker in Bedrängnis.
Die Deutsche Post steht diesem Wettbewerb aber gelassen gegenüber, denn man ist davon überzeugt, dass die Deutsche Post in Fragen der Logistik, Zustellquote und Zustellverlässigkeit die Nase vorne hat. Des Weiteren ist man auch auf den geringen CO2–Fußabdruck der laut eigener Auskunft größten elektrischen Flotte stolz, mit der Amazon ebenfalls nicht mithalten kann.
Beginnen wir wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten.
Unsere Werte für die Deutsche Post sind hier wie folgt:
Risikoloser Basiszins: 1,50 %
Risikoprämie: 6,05 %
Marktrendite: 7,00 %
Beta: 1,10
ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 7,55 %. Bilanziell sieht die Situation recht gut aus. Die verzinsten Schulden betragen ca. 19 Mrd. EUR. Diesen stehen ca. 6,60 Mrd. EUR liquide Mittel gegenüber, was für die Gewinnkontinuität vollkommen in Ordnung ist. Die Goodwill-Position beträgt seit mehreren Jahren rund 11,50 Mrd. EUR. Dementsprechend sind diese für mich unproblematisch.
Beim Umsatzwachstum gehen wir davon aus, dass dieses dauerhaft mit 2 % aufrechterhalten werden kann. In der ewigen Rente nehmen wir keinen Wachstumsabschlag vor.
Die Marge soll langfristig auf 11,50 % ansteigen. Dies stellt nur eine kleine Steigerung dar, allerdings liegt dies auch an der relativ geringen Bruttomarge in der Logistikbranche.
Der faire Wert je Aktie wäre dann zum heutigen Stichtag bei 76,08 EUR.
Die Renditeerwartung taxieren wir mit ca. 11,40 % pro Jahr. Hier einkalkuliert ist ein KGVe 2031 von 13,50 und eine Ausschüttungsquote von 55 % der Gewinne.
Skeptisch kalkuliert gehen wir von einem schwächeren Wachstum und einem Umsatzrückgang von 4 % im Jahr 2025 aus. Danach soll das Wachstum auf bis zu 0,50 % abflachen.
Die Marge ist in diesem Szenario sehr schwankend und beträgt max. 8 %.
Der faire Wert je Aktie würde sich in diesem Szenario auf 50,55 EUR belaufen.
Der Kurs ist somit dennoch über dem aktuellen Niveau. Allerdings müssen wir unser KGVe 2031 im Vergleich zum optimistischen Szenario anpassen. Aufgrund der kleineren Wachstumsraten und der niedrigeren Marge, ist unserer Auffassung nach nur ein KGVe von 11 realistisch.
Die Renditeerwartung beläuft sich dann nur noch auf 3,80 % pro Jahr.
Im DCF-Modell kommen wir auf einen WACC von 6,10 %, mit welchem die zukünftigen Free Cashflows abgezinst werden. Die Free Cashflow Marge liegt durchschnittlich zwischen 4-5 %.
Der Wachstumsabschlag beläuft sich auf 0 %.
Damit kommen wir auf einen fairen Wert je Aktie von 62,53 EUR.
Die klassische DCF-Bewertung kommt auf eine entsprechende Unterbewertung.
Das Modell findest du hier.
Ich (Christian) sehe in der Deutschen Post eine sehr solide Aktie, welcher ich ein durchschnittliches Wachstum von 2 % zutraue. Hier sehe ich vor allem den E-Commerce als Umsatzsicherung. Die Sicherheit der Umsätze kostet allerdings auch etwas an Rendite. Das sollte jedem Investor, in meinen Augen, klar sein.
Dennoch sehe ich 8-10 % Renditeerwartung langfristig als realistisch. Somit stelle ich die Ampel auf Grün. Natürlich ist diese Renditeerwartung nicht ganz so hoch wie bei den sonstigen Aktien, bei denen die Ampel auf Grün steht. Allerdings hat die Deutsche Post für mich ein sehr solides Geschäftsmodell mit deutlich weniger Risiken als andere Aktien. Daher gebe ich mich mit einer kleineren Renditeerwartung vollends zufrieden. Wichtige Kennzahlen wären für mich hier der Umsatz, der Free Cashflow und natürlich der operative Gewinn.
Die genaue Berechnung kann der Exceltabelle (DNP-Modell) durch einen Klick entnommen werden.
Langfristig ist seit dem Tief der Finanzkrise ein Aufwärtstrend aktiv, welcher zuletzt für einige Jahre korrigierte. Nach dem Corona-Crash wurde der übergeordnete Aufwärtstrend mit neuen Allzeithochs erneut bestätigt und die derzeitige Abwärtsbewegung ist als angemessene Korrektur zu werten.
Im Wochen-Chart ist ein Abwärtstrend erkennbar, der seit dem Allzeithoch aktiv ist. Dies ist in Anbetracht dessen, dass wir uns in einer langfristigen Korrektur befinden, völlig normal und nicht weiter bedenklich.
Kurzfristig ist die Deutsche Post abwärtsgerichtet. Gegen Ende der Woche rutschte die Aktie auf neue Tiefs ab und bestätigte die Richtung damit erneut.
Die wichtigste Unterstützungszone liegt im Bereich um 35 EUR. Hier ist eine Reaktion der Käufer sehr wahrscheinlich und es könnte zu einer kurzfristigen Bodenbildung kommen. Sobald dies passiert, kann man die Gelegenheit für einen Einstieg gut nutzen, sofern man die Aktie gerne im Depot haben möchte.
Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt die Deutsche Post 7 von 10 möglichen Punkten. Aufgrund der größeren Korrektur, die 2020 endete, ist die langfristige Trendstabilität noch angeschlagen, sodass hier zwei Punkte verloren gehen. Nichtsdestotrotz ist der übergeordnete Aufwärtstrend problemlos intakt. Weitere Kritik kann aufgrund von Volumen-Clustern (Widerstände) geübt werden, welche oberhalb des derzeitigen Niveaus liegen. Dies ist allerdings nicht weiter problematisch und eher normal für eine Aktie, die sich gerade in einer Korrektur befindet.
Die aktuelle Korrektur der Aktie ist als gesund einzustufen und könnte auch problemlos noch etwas ausgeweitet werden. Dies geht mit der grünen Zone einher, welche in Abb. 36 markiert wurde. Korrekturen, die nur temporär sind und ein bis zwei Jahre anhalten, hatten bis jetzt immer eine Länge von knapp 40 %. Der Schnitt wird durch die ausgeprägte Korrektur von 2017 bis 2020, die im Corona-Crash endete, nach oben gezogen.
Die Deutsche Post ist ein weltweit agierender Logistikkonzern, welcher in den letzten Jahren von einem steigenden Sendungsaufkommen profitieren konnte. Nach dem Umsatz- und Gewinnsprung in 2021 ist das Management der Auffassung, dass sich die Ertragskraft des Unternehmens nachhaltig auf einem neuen Niveau befindet. Dies wird trotz aufkommender Schwierigkeiten, welche u. a. durch den Krieg in der Ukraine hervorgerufen werden, durch die aktuelle Jahresprognose bestätigt. Mit 7 von 10 möglichen Punkten in unserem fundamentalen Wir Lieben Aktien-Rating für Slow Grower wird außerdem ein solides Ergebnis erreicht.
Wie beschrieben steht die Investmentampel auf Grün, mit einer Renditeerwartung von rund 8-10 % pro Jahr.
Aus der charttechnischen Sicht ist die Deutsche Post in einem schönen langfristigen Aufwärtstrend, welcher aktuell in einem großen, aber noch angemessenen Ausmaß korrigiert wird. Sobald eine kurzfristige Stabilisierung stattfindet, kann die Chance genutzt werden, um sich für den langfristigen Aufwärtstrend zu positionieren.
"Markets are never wrong, only opinions are."
- Jesse Livermore
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Mehr Infos unter: https://wir-lieben-aktien.de/haftungsausschluss/
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