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Johnson & Johnson Aktie Analyse

Kaufchance im Pharmasektor?

NYSE: JNJ – Analyse vom 09.04.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Johnson & Johnson Aktien Analyse & Prognose Einleitungsbild

Johnson & Johnson Aktie kaufen? | Aktienanalyse | WKN: 853260 | ISIN: US4781601046 | Ticker: JNJ (NYSE)

Der US-amerikanische Pharmakonzern macht derzeit vor allem durch negative Schlagzeilen von sich reden. Dem Unternehmen wird vorgeworfen wissentlich Babypflegeprodukte verkauft zu haben, in denen geringe Mengen von Asbest nachgewiesen wurden. In den USA sieht sich der Konzern deshalb mit Zehntausenden Klagen konfrontiert. Dementsprechend bewegt sich auch die Aktie seit Ende 2020 leicht abwärts, beziehungsweise seitwärts. Nun will Johnson & Johnson das Thema aus der Welt schaffen und bietet den Klägern 8,9 Mrd. USD als Entschädigung an. Sollte dies akzeptiert werden, könnte dies der Aktie neuen Auftrieb geben. Wir haben das Unternehmen daher für euch genau unter die Lupe genommen und sind auf alle Chancen & Risiken eingegangen.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:14:36
Fundamentale Kennzahlen
00:25:20
Konkurrenzvergleich & Branchenanalyse
00:37:38
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:59:38

Kurzportrait Johnson & Johnson Aktie

Johnson & Johnson gehört zu den weltweit größten Pharma-Konzernen und hat sich über viele Jahrzehnte hinweg am Markt etabliert. Das Portfolio umfasst ein breites Spektrum an medizinischen Geräten, Pharmazeutika und Verbraucherprodukten.

Die starke Markstellung spiegelt die Aktie in Form eines Aufwärtstrends wider, der seit über 50 Jahren anhält, und gleichzeitig hat sich der Konzern auch den Status eines Dividendenkönigs erarbeitet.

Ein Dividendenkönig wie Johnson & Johnson erhöht seit mindestens 50 Jahren kontinuierlich die Dividende, sodass die Aktionäre von stetig steigenden Ausschüttungen profitieren. Darüber hinaus erscheint die Dividendenrendite mit knapp 3,00 % sehr attraktiv.

Die Aktienanalyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 08.04.2023.

WKN/ISIN
853260/US4781601046
Branche
Gesundheitswesen
Peter Lynch Einordnung
Slow Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
430,10 Mrd. USD
Dividendenrendite
2,74 %
KGV
23,97
Firmensitz
New Brunswick (USA)
Gründungsjahr
1886
Mitarbeiter
155.800

Inhaltsverzeichnis Johnson & Johnson Aktie Analyse

1. Das Unternehmen Johnson & Johnson

Historie von Johnson & Johnson

Vorgeschichte

Die Gründungsgeschichte von Johnson & Johnson geht zurück bis ins Jahr 1861. Damals begann in Amerika ein Bürgerkrieg, welcher mehr als 720.000 Menschen das Leben kostete. Doch die meisten Soldaten starben nicht direkt an ihren Verletzungen, sondern durch Infektionen und Krankheiten nach der Behandlung dieser. Gerade Infektionen entstanden mehrheitlich bei Amputationen von Gliedmaßen durch unreine Utensilien und Übertragung durch Ärzte, Personal und anderen Patienten.

Robert Wood Johnson erfuhr damals durch seine dienenden Brüder, James und Edward, aus erster Hand von den dort herrschenden Bedingungen. Er selbst war mit 16 Jahren noch zu jung und wurde nicht eingezogen. Robert Johnson‘s Interesse am Gesundheitswesen wurde geweckt und er begann eine Ausbildung in der Apotheke Wood & Tittamer, geführt durch die Familie mütterlicherseits. Damals ging die Arbeit eines Apothekers deutlich über das Herausgeben von Medizin hinaus, die Kunden gingen als erstes zur Apotheke und ließen sich beraten, bevor sie einen Arzt aufsuchten. Medikamente wurden mehrheitlich in Apotheken vor Ort hergestellt.

Während der Ausbildung lernte Robert, wie man medikamentöse Pflaster herstellte, was den Grundstein für sein erstes Business legte. Die Firma nannte sich Seabury & Johnson und wurde zusammen mit George Seabury im Jahr 1873 in New York City gegründet. Sie expandierten rasant und schnell wurde Seabury & Johnson zur weltweit bekanntesten Marke für medikamentöse Pflaster.

Wendepunkt

Robert Johnson besuchte 1876 die erste Weltausstellung, welche zur Feier des 100. Jubiläums der Unabhängigkeit der USA in Philadelphia stattfand. Dort lernte Johnson den Arzt Dr. Joseph Lister kennen, welcher seine radikale und neue antiseptische Chirurgie vorstellte. Johnson war einer der wenigen, die von Lister’s Ansatz überzeugt waren.

Gründung von Johnson & Johnson

Inspiriert durch Lister’s Methoden entschied sich Robert Johnson 1886, die Zusammenarbeit mit Seabury zu beenden und gemeinsam mit seinen Brüdern Edward und James Johnson, Johnson & Johnson zu gründen. Sie entwickelten die ersten in Massen produzierten sterilen Operationsutensilien. 

Die drei Brüder gaben ein beeindruckendes Team ab. Robert hatte den unternehmerischen Scharfsinn und die Expertise im Produktdesign. Edward’s Stärke lag im Bewerben der Produkte. James war ein talentierter Ingenieur, welcher neuartige Maschinen entwarf.

Weg zur modernen Medizin

Die Johnson Brüder erkannten schnell, dass das Entwickeln von sterilen Utensilien nicht ausreichte – sie mussten den Ärzten auch zeigen, wie sie zu verwenden waren. So veröffentlichten sie 1888 den Leitfaden „Moderne Methoden der antiseptischen Wundbehandlung”. Mittels reisender Verkäufer verteilte sich der Leitfaden schnell in der ganzen USA und wurde von den meisten Ärzten in den Alltag aufgenommen. Die Produkte von Jonson & Johnson wurden auf der letzten Seite beworben, wodurch die  Verkaufszahlen deutlich gesteigert werden konnten.

Erweiterung des Portfolios

Während des Ersten Weltkrieges verließ sich das U.S. Militär auf die sterilen Produkte von Johnson & Johnson. Die Produkte wurden verwendet, um verletzte Soldaten zu behandeln und Infektionen während Gefechten in schlammigen Gräben zu verhindern. Am Ende des Krieges brach die globale Grippepandemie aus. Die Grippeimpfung gab es damals noch nicht, so half Johnson & Johnson mit einer Epidemie-Maske aus. Die Maske verhinderte die Verbreitung der Viren und half so die Pandemie etwas zu dämpfen.

Auch im Zweiten Weltkrieg wurde sich erneut auf Johnson & Johnson Produkte verlassen. Dieses Mal ging es darum, die Soldaten im Südpazifik gegen zahlreiche Krankheiten, übertragen durch Insekten, zu schützen. So erfand der Konzern ein Plastiknetz, welches für Zelte und Hütten verwendet wurde.

Nach den Weltkriegen passte das Unternehmen die Erfindungen an, um auch der Zivilbevölkerung zu helfen. Weiterhin expandierte Johnson & Johnson in den Bereich der pharmazeutischen Arzneimittel.

Great Depression

Während der großen Depression 1930, war Johnson & Johnson bestimmt, die Mitarbeiter bei der Arbeit zu halten. Robert Wood Johnson II, der Sohn des Mitgründers und neuer Präsident, ging einen Schritt weiter und erhöhte die Löhne, reduzierte die Arbeitszeit und erschuf neue Jobs um noch mehr Menschen und deren Familie durch die Krise zu helfen. Johnson schrieb, dem damaligen Präsidenten der USA Franklin D. Roosevelt, einen Brief und forderten nach einem Bundesgesetz, welches die Löhne erhöhen und die Arbeitszeit für alle amerikanischen Arbeiter reduzieren sollte.

Börsengang und Expansion

1944 ging Johnson & Johnson an die Börse und wurde an der NYSE unter dem Ticker JNJ gelistet.

1959 akquirierten sie Cilag Chemie in der Schweiz und McNeil Laboratories in den Vereinigten Staaten. 1961 folgte Janssen Pharmaceutica in Belgien. Gegründet durch Dr. Paul Janssen, wessen innovativen Methoden die Industrie der pharmazeutischen Arzneimittel maßgeblich änderte und zur Entdeckung einiger neuer Medikamente führte.

Ende des 20. Jahrhunderts erweiterte Johnson & Johnson ihr Portfolio durch die Entwicklung von modernen Diagnosetests für HIV und Hepatitis A, B und C.

Credo und Nachhaltigkeit bei Johnson & Johnson

Credo

Die Verantwortung von Johnson & Johnson liegt primär bei den Patienten, Ärzten und Krankenschwestern, Eltern und allen anderen, die ihre Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Das Unternehmen setzt sich kontinuierlich dafür ein, einen Mehrwert zu schaffen, Kosten zu senken und angemessene Preise zu halten. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Aufträge der Kunden schnell und präzise auszuführen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Johnson & Johnson strebt zudem danach, seinen Geschäftspartnern die Möglichkeit zu geben, faire Gewinne zu erzielen.

Die Firma hat sich dazu verpflichtet, ihren Mitarbeitern gegenüber weltweit Verantwortung zu tragen. Dabei legen sie großen Wert auf ein integratives Arbeitsumfeld, in dem jeder Mitarbeiter als Individuum betrachtet wird und seine Vielfalt und Würde respektiert wird. Die Entlohnung soll fair und angemessen sein und die Arbeitsbedingungen sicher und sauber. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter sind von großer Bedeutung und sollen durch die Förderung von Familien- und persönlichen Verpflichtungen unterstützt werden. Mitarbeiter sollen sich frei fühlen, Vorschläge und Beschwerden vorzubringen und gleiche Beschäftigungs-, Entwicklungs- und Aufstiegschancen erhalten.

Die Firma Johnson & Johnson sieht sich auch in der Verantwortung in den Bereichen, in denen sie tätig sind, zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Gemeinschaften beizutragen. Wohltätigkeitsorganisationen, die Bildung und Gesundheit verbessern wollen, werden gefördert.

Eine weitere Verantwortung von Johnson & Johnson liegt bei ihren Aktionären. Um ihnen eine angemessene Rendite zu bieten, arbeiten sie nach dem Prinzip, einen soliden Gewinn zu erzielen und mit neuen Ideen zu experimentieren. Dabei setzen sie auf kontinuierliche Forschung und innovative Programme, um für die Zukunft zu investieren und Rücklagen für schlechte Zeiten zu bilden.

Nachhaltigkeit

Globale Gesundheitsgerechtigkeit fördern

Johnson & Johnson engagiert sich weltweit in der Bekämpfung von Gesundheitsproblemen wie COVID-19, Antibiotikaresistenzen, Tuberkulose und HIV. Das Unternehmen strebt nach globaler Gesundheitsgerechtigkeit und möchte durch globale Zugangspläne sicherstellen, dass bedürftige Menschen Zugang zu Lösungen haben, die Leben retten, Patienten heilen und Krankheiten verhindern. Johnson & Johnson arbeitet auch daran, die Gesundheitssysteme zu stärken, indem es sich auf unterversorgte Gemeinschaften konzentriert und die Lücken in der Personalausstattung im Gesundheitswesen angeht. Das Ziel ist eine gesündere Zukunft für die am stärksten unterversorgten Bevölkerungsgruppen der Welt.

Die Ziele sind:

  • Erstellung globaler Zugangspläne für alle relevanten F&E-Pipeline-Produkte von Johnson & Johnson Global Public Health und Janssen Infectious Diseases & Vaccines bis 2025.
  • Bis 2030 soll das Johnson & Johnson Center für Gesundheitspersonal Innovation im Rahmen seiner Bemühungen, die Gesundheitssysteme weltweit gestärkt werden. Dabei sollen mindestens eine Million Krankenschwestern, Hebammen und Gemeindegesundheitshelfer mit Fähigkeiten, Werkzeugen und Wachstumsmöglichkeiten ausgestattet und gefördert werden.
Befähigung der Mitarbeiter

Die globale Belegschaft wird von Johnson & Johnson als einer der größten Trümpfe angesehen, da sie unterschiedliche Fähigkeiten, regionale und branchenspezifische Erfahrungen, Hintergründe, Rassen, ethnische Zugehörigkeiten, Geschlechter und andere einzigartige Merkmale widerspiegelt. Es wird betont, dass das Unternehmen sich weiterhin verpflichtet fühlt, eine Kultur zu pflegen, die die Vielfalt begrüßt, Gleichberechtigung fördert und Integration unterstützt. Der anhaltende Erfolg des Unternehmens hängt davon ab, dass den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, ihr Bestes zu geben und dabei sie selbst zu sein. Das Unternehmen bietet umfassende Programme für Gesundheit und Wohlbefinden an, die sich auf psychische Gesundheit und Belastbarkeit konzentrieren, um das Ziel zu erreichen, die gesündeste Belegschaft zu haben. Durch die Schaffung einer Organisation, in der sich die Menschen wohlfühlen und zugehörig fühlen, möchten sie einen Beitrag zum Wohlstand der Gesellschaft leisten. Die Ziele bis 2025 lauten:

  • Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll weltweit auf 50 % steigen.
  • Ein Anteil von 35 % ethnischer/rassischer Vielfalt in Führungspositionen in den USA soll erreicht werden.
  • Der Anteil an schwarzen und afroamerikanischen Mitarbeiter in Führungspositionen in den USA soll um 50 % gesteigert werden.
Fortgeschrittene Umweltgesundheit

Johnson & Johnson betont als führendes Unternehmen in der Gesundheitsbranche, dass die Gesundheit des Planeten untrennbar mit der Gesundheit des Menschen und der Gemeinschaft verbunden ist. Deshalb bündelt das Unternehmen seine Ressourcen, Fachwissen und Einflussmöglichkeiten, um einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Planeten zu nehmen und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens für zukünftige Generationen zu sichern. Das Unternehmen verpflichtet sich, den ökologischen Fußabdruck seiner Geschäftstätigkeit, Produkte und Wertschöpfungskette kontinuierlich zu verbessern. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen bereits in den letzten Jahrzehnten Fortschritte bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks erzielt und setzt sich jetzt zum Ziel, auf 100 % erneuerbaren Strom umzustellen und seine weltweite Geschäftstätigkeit CO2-neutral zu gestalten. Darüber hinaus zielt das Unternehmen darauf ab, vorgelagerte Emissionen durch die Einbeziehung seiner Lieferanten zu reduzieren. Johnson & Johnson ist sich bewusst, dass seine Möglichkeiten, positive Veränderungen voranzutreiben, über seine Wertschöpfungskette hinausgehen. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen, um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der gesundheitlichen Chancengleichheit zu begegnen. Die Ziele bis 2030 sind:

  • Erreichen von Kohlenstoffneutralität für den eigenen Betrieb.
  • Reduzierung der vorgelagerten Wertschöpfungskette um 20 % gegenüber 2016.
Führen mit Verantwortlichkeit und Innovation

Johnson & Johnson betont seine Verantwortung gegenüber seinen Stakeholdern und dem Vertrauen, das es sich kontinuierlich verdienen muss. Das Unternehmen verpflichtet sich zu ethischem und wertebasiertem Verhalten in allen Bereichen seines Geschäfts und stellt sicher, dass seine Mitarbeiter und Lieferanten die geltenden Gesetze, Vorschriften und internen Standards einhalten.

Die Patientensicherheit hat für Johnson & Johnson oberste Priorität und wird in jeder Phase der Produktentwicklung, Herstellung, Lieferkette und Vermarktung berücksichtigt. Das Unternehmen legt Wert auf ethische Standards in allen Märkten, in denen es tätig ist, und hat globale Datenschutzrichtlinien sowie strenge Kontrollen für Datenschutz, Datensicherheit und Cybersicherheit eingeführt. Johnson & Johnson verpflichtet sich auch, seine Verantwortung für Menschenrechte in der gesamten Wertschöpfungskette zu erfüllen.

Johnson & Johnson hat eine Governance-Struktur und Prozesse eingerichtet, die den Bedürfnissen seiner Aktionäre und anderer Stakeholder dienen und eine Kultur der Verantwortlichkeit im gesamten Unternehmen fördern. Insgesamt scheint Johnson & Johnson seinen Verpflichtungen gegenüber den Interessengruppen und den ethischen Standards sehr ernst zu nehmen.

Johnson & Johnson setzt sich für verantwortungsvolle Geschäftspraktiken ein, die klare Ziele und Erwartungen fördern und Innovationen unterstützen. Die Fähigkeit zu innovieren ist eine treibende Kraft für den Fortschritt der Menschheit und trägt zum Aufbau einer integrativen Gesellschaft bei. Um den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen, investiert Johnson & Johnson in interne Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie in spezialisierte Innovationszentren, Start-up-Inkubationszentren, strategisches Risikokapital und Geschäftsentwicklung. Digitales Gesundheitswesen und Data Science werden in fast allen R&D-Bereichen genutzt, um innovative Lösungen für die gesamte Bandbreite der Gesundheitsversorgung zu entwickeln und den Nutzen für die Patienten zu maximieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Datenanalyse, neue Technologien und umfassende Zusammenarbeit sind Schlüsselfaktoren, die bei dem Aufbau innovativer Lösungen berücksichtigt werden.

Aktionärsstruktur von Johnson & Johnson

Unter den Top 10 Aktionären von Johnson & Johnson befinden sich bekannte Fonds Manager und Investmenthäuser. Unter anderem The Vanguard Group, Capital Research & Management, SSgA Funds Management und BlackRock Fund Advisors. The Vanguard Group hat mit 9,07 % die größte Position an Johnson & Johnson. SSgA Funds Management liegt mit 5,46% ebenfalls über der 5% Marke. Die restlichen Top 10 Aktionäre halten Anteile im Bereich von 1-2%.

Geschäftsmodell von Johnson & Johnson

Einleitung

Im Jahr 2022 war Johnson & Johnson gemessen am Umsatz der drittgrößte Pharmakonzern der Welt. Insgesamt arbeiten mehr als 152.000 Menschen für das Unternehmen oder seine Tochtergesellschaften. Das Geschäftsmodell besteht im Wesentlichen in der Herstellung, dem Vertrieb und der Erforschung einer breiten Palette von Produkten im Bereich der Gesundheitsfürsorge. Der Konzern ist in nahezu allen Ländern der Welt aktiv. Zu den Kunden zählen Krankenhäuser, Ärzte, der Einzelhandel und Endverbraucher.

Das Geschäft von Johnson & Johnson gliedert sich in drei Bereiche: Consumer Health, Pharmaceuticals und MedTech. Der Bereich Consumer Health soll demnächst als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Die Ausgliederung und der entsprechende Börsengang sollen bis spätestens November 2023 abgeschlossen sein. Es handelt sich um die größte Umstrukturierung des Unternehmens seit 135 Jahren. Die im Vergleich zur Konkurrenz eher schwache Sparte Consumer Health soll dadurch neue Wachstumsimpulse erhalten.

Johnson & Johnson Geschäftsmodell
Abb. 1: Die Sparten von Johnson & Johnson im Überblick

Consumer Health

Das Segment Consumer Health umfasst eine breite Palette von Produkten für die persönliche Gesundheitspflege. Es geht um die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Pflegeprodukten, Hygieneartikeln und nicht-verschreibungspflichtigen Arzeinmitteln. In Zukunft sollen die Marken hier noch intensiver vorangetrieben werden, unter anderem durch den Spin-Off dieses Segments, über den wir bereits oben geschrieben haben. Die Kunden sind hier direkt die Endverbraucher.

Dabei werden Bereiche abgedeckt wie Hautpflege/Schönheit, Wundpflege, Frauengesundheit, Babypflege oder Mundgesundheit. In Deutschland bekannte Produkte und Marken sind beispielsweise die Tampons der Marke o.b., die Mundspülung Listerine, Penaten-Creme oder auch das Shampoo Regaine, welches gegen Haarausfall wirken soll.

Insgesamt verfügt die Consumer Health Sparte über 23 weltbekannte Marken und bedient damit mehr als 1.2 Milliarden Kunden. Global sind mehr als 19.000 Mitarbeiter, alleine für diese Sparte aktiv. In Deutschland hat die Sparte Standorte in Wuppertal, Berlin und Neuss. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland beläuft sich auf 750.

Consumer Health Sparte von Johnson & Johnson
Abb. 2: In Deutschland bekannte Marken der Sparte Consumer Health

(Janssen) Pharmaceutical

Das Pharmasegment von Johnson & Johnson konzentriert sich auf verschreibungspflichtige Medikamente und Therapien. Ziel ist es, innovative Therapien zu entwickeln, die Krankheiten heilen, Schmerzen lindern und Leben verlängern. Bei der Entwicklung arbeitet Johnson & Johnson mit strategischen Partnern zusammen (z. B. auch mit Firmen wie Medpace oder Icon). Entstanden ist die Sparte durch die Übernahme des belgischen Unternehmens Janssen Pharmaceutica, unter dessen Namen Johnson & Johnson auch heute noch firmiert.

Der Konzern konzentriert sich auf folgende Therapiegebiete Immunologie (z. B. rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen und Schuppenflechte), Infektionskrankheiten (z. B. HIV/ AIDS), Neurowissenschaften (z. B. Stimmungsstörungen und Schizophrenie), Onkologie (z. B. Prostatakrebs, hämatologische Erkrankungen, Lungen- und Blasenkrebs), Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Thrombose, Diabetes und Makuladegeneration) und Lungenhochdruck (z.B. pulmonale arterielle Hypertonie).

Zu den wichtigsten Produkten zählen REMICADE (Wirkstoff: Infliximab), ein Medikament zur Behandlung verschiedener immunvermittelter Entzündungskrankheiten; SIMPONI (Wirkstoff: Golimumab), ein subkutan zu verabreichendes Therapeutikum für Erwachsene z. B. mit STELARA (Wirkstoff Ustekinumab), ein Medikament für Erwachsene und Kinder mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis oder REZOLSTA (Wirkstoff Darunavir/Cobicistat), ein antiretrovirales Medikament zur Behandlung des humanen Immundefizienz-Virus (HIV-1). Dies ist nur eine kleine Auswahl der erfolgreichsten Medikamente, die Liste ist noch viel länger. Allein in Deutschland hat Johnson & Johnson seit 2014 16 Medikamente auf den Markt gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft 18 Medikamente von Johnson & Johnson als unentbehrlich ein. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 885.000 Patienten mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln der Sparte Pharmazeutik behandelt.

Die Arzneimittel dieses Segments werden direkt an Einzelhändler, Großhändler, Distributoren und Krankenhäuser vertrieben.

MedTech

Im Bereich Medtech (Medizintechnik) vertreibt, entwickelt und produziert Johnson & Johnson eine Vielzahl medizinischer Produkte und Technologien. Diese kommen in verschiedenen medizinischen Fachbereichen wie Chirurgie, Orthopädie, Diabetes, Augenheilkunde oder Herz-Kreislauf zum Einsatz. In enger Partnerschaft arbeitet das Unternehmen direkt mit seinen Kunden zusammen, um klinische Ergebnisse zu verbessern und die Effizienz von Krankenhäusern zu steigern. Drei Tochtergesellschaften gehören zu diesem Segment: DePuy Synthes, Ethicon und Animas.

Johnson & Johnson verkauft jährlich rund 90 Millionen medizintechnische Produkte. Weltweit beschäftigt das Segment über 80.000 Mitarbeiter, davon allein in Deutschland über 2.700. Zu den Innovationen gehören modernes Nahtmaterial, chirurgische Instrumente, orthopädische Implantate (z. B. künstliche Gelenke), kardiovaskuläre Diagnostik und Therapie, Infektionsprävention, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie sowie Kontaktlinsen.

Burggraben von Johnson & Johnson

Einleitung

Johnson & Johnson bezeichnet sich selbst als „größtes und am breitesten aufgestellte Unternehmen für Gesundheitsprodukte weltweit“. In Anbetracht der Umsätze und Gewinne des Gesundheitskonzerns sowie des äußerst umfassenden Produktportfolios, welches wir im Abschnitt zum Geschäftsmodell thematisiert haben, ist diese Bezeichnung durchaus zutreffend. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls hervorzuheben, dass mehr als 70,00 % der Erlöse von Johnson & Johnson Produkten entstammen, welche den größten oder zweitgrößten Marktanteil besitzen.

Außerdem wollen wir an dieser Stelle die Innovationskraft von Johnson & Johnson hervorheben. Denn die Historie des Unternehmens zeichnet sich durch die kontinuierliche Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte aus. Ungefähr ein Viertel der aktuellen Erlöse entstammt Produkten, welche innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre eingeführt wurden. Diese Entwicklung soll sich zukünftig fortsetzen, denn die Unternehmensführung prognostiziert, dass allein bis 2025 über 50 neuartige Therapiemöglichkeiten entwickelt werden können.

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Adrian Rogl

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