VERBIO Aktie Analyse

Investieren in den Treibstoff der Zukunft

 XETR: VBK – Analyse vom 21.05.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Verbio Aktie Analyse, Prognose und Kursziel

VERBIO AG Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: A0JL9W | ISIN: DE000A0JL9W6 | Ticker: VBK (Xetra)

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Das ist eine Frage, die sich viele Investoren derzeit stellen. Es ist eine Entwicklung, die auch an der Börse viel verändern wird und, wenn richtig wahrgenommen, einige große Chancen bietet. Um Chancen richtig erkennen zu können, müssen wir aber richtiges Research betreiben. Das wollen wir dir jetzt in dieser Analyse zu VERBIO mitgeben. Die VERBIO AG (das ist die Abkürzung für Vereinigte Bioenergie AG) ist einer der führenden, konzernunabhängigen Bioenergieproduzenten in Europa. Das Unternehmen stellt im großen Stil Biodiesel, Bioethanol und Biomethan her. Damit können z. B. die Kohlenstoffdioxid-Emissionen von Kraftfahrzeugen um bis zu 90,00 % reduziert werden. Mit dieser Zukunftstechnologie im Ärmel ist die Aktie von VERBIO seit dem Tief 2020 um fast 1.400,00 % gestiegen und erfreute sich großer Beliebtheit bei Privatanlegern. Nach der inzwischen seit fast einem Jahr andauernden Korrektur über ein Ausmaß von mehr als 60,00 % stellen wir uns nun die Frage, ob die Aktie langsam für einen Kauf spannend wird.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:11:23
Fundamentale Kennzahlen
00:29:03
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:42:02
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
01:01:24

Kurzportrait VERBIO Aktie

VERBIO steht für Vereinigte Bioenergie und ist somit ein großer Profiteur vom Wandel hin zu einer nachhaltigen Energiewelt. Auf diese Weise profitiert der deutsche Konzern von einem der größten Trends der aktuellen Zeit.

Dies lässt sich auch mit einem Blick auf die Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen bestätigen, denn VERBIO konnte die Umsätze in den letzten Jahren mehr als verdoppeln und die Margen zugleich enorm steigern.

Aus der technischen Perspektive kann der Small Cap mit einem langfristigen Aufwärtstrend überzeugen, wobei auch die aktuelle Korrekturphase bisher als gesund einzuordnen ist. Nun kommt es darauf an, ob es VERBIO gelingt, in einer der stärksten Unterstützungszonen, einen nachhaltigen Boden auszubilden.

Die Aktienanalyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 20.05.2023.

WKN/ISIN
A0JL9W/DE000A0JL9W6
Branche
Energie
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
2,16 Mrd. EUR
Dividendenrendite
0,59 %
KGV
8,98
Firmensitz
Zörbig (Deutschland)
Gründungsjahr
2006
Mitarbeiter
1.227
WKN/ISIN
A0JL9W/DE000A0JL9W6
Branche
Energie
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
7/10
Technisches WLA-Rating
7/10
Porters Burggraben-Rating
14/25
Marktkapitalisierung
2,16 Mrd. EUR
Dividendenrendite
0,59 %
KGV
8,98
Firmensitz
Zörbig (Deutschland)
Gründungsjahr
2006
Mitarbeiter
1.227

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen VERBIO

Historie von VERBIO

Gründung

Claus Sauter übernahm 1990 die Führung des Agrarhandelsunternehmens von seinem Vater. Sauter expandierte 1991 in die neuen Bundesländer und begann 1995, Biodiesel für den Eigenbedarf herzustellen. 2000 baute er mit Georg Pollert eine Umesterungsanlage in Bitterfeld auf. Es folgten ein Bioethanolwerk in Zörbig, welches 2004 in Betrieb genommen wurde, sowie zwei Produktionsanlagen für Biodiesel und Bioethanol in Schwedt/Oder. Nun wurde auch über den Eigenbedarf hinaus produziert.

Gemeinsam mit dem in St. Gallen ansässigen Handels- und Anlagenbauunternehmen Swiss Bioenergie wurden die vier Produktionsfirmen und -standorte der Sauter-Gruppe im Mai 2006 unter der neuen Dachgesellschaft Verbio Vereinigte Bioenergie AG (VERBIO) zusammengefasst. Ende des Jahres kündigte VERBIO seinen Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse an. Mit dem Erlös sollten staatliche Förderungen zurückgezahlt und die Produktion ausgebaut werden.

Die Produktion von Biomethan aus Schlempe begann 2010 in Zörbig und Schwedt/Oder. 2011 startete VERBIO ein Pilotprojekt zur Strohverarbeitung für die Biogasgewinnung, worauf 2014 die Inbetriebnahme einer Stroh-Biomethan-Anlage am Standort Schwedt/Oder folgte. Ein Jahr später lief auch die Sterolproduktion am Standort Bitterfeld an.

Expansion und Akquisitionen

Das Unternehmen fing an, global zu expandieren und gründete 2016 die VERBIO India Pvt. Ltd. 

2017 folgte die VERBIO North America Corp. Weiterhin kaufte das Unternehmen eine Zellulose-Ethanol-Anlage in Nevada, Iowa, USA.

Im Jahr 2018 übernahm das Unternehmen die XiMo AG in der Schweiz und die XiMO Kft. in Ungarn. Im darauffolgenden Jahr wurde die VERBIO Diesel Canada Corp. gegründet und eine Biodieselanlage in Dain City, Ontario, Kanada wurde übernommen.

Im selben Jahr begann auch der Bau von Stroh-Biomethan-Anlagen in Indien und den USA. Darüber hinaus wurde die dritte Ausbaustufe der Sterolproduktion am Standort Bitterfeld fertiggestellt. Heute hat sich VERBIO als führender Produzent von erneuerbaren Energien etabliert und setzt die globale Expansion und Diversifikation der Produktion fort.

Vision, Mission, Werte und Nachhaltigkeit bei VERBIO

Vision

VERBIO möchte der alternative Energieversorger des 21. Jahrhunderts sein.

Die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen wird ein wesentlicher Bestandteil im Energiemix der Zukunft darstellen. Das Unternehmen ist fest der Meinung, dass nachwachsende Rohstoffe auf Dauer die fossilen Ressourcen ersetzen können und gleichzeitig das Problem der landwirtschaftlichen Überproduktion in Europa lösen. VERBIO möchte die Position als einer der führenden europäischen Biokraftstoffproduzenten weiter festigen und ausbauen.

Mission

VERBIO möchte stets eine Generation voraus sein.

Das Unternehmen verpflichtet sich dem Nachhaltigkeitsprinzip und möchte verantwortungsvoll sowie schonend mit den natürlichen Ressourcen unserer Umwelt umgehen.

Mit modernster Technologie möchte VERBIO einen Beitrag zur Energieversorgungssicherheit leisten und mit einer nachweislichen CO2-Einsparung von bis zu 90,00 % gegenüber fossilen Kraftstoffen setzt der Konzern als Biokraftstoffproduzent Akzente beim Klimaschutz.

Werte

VERBIO möchte für eine nachhaltige Produktion von innovativen Biokraftstoffen und Koppelprodukten stehen. Das Unternehmen möchte eine maximale CO2-Ersparnis der produzierten Biokraftstoffe erreichen und möchte mit seinen Kraftstoffen einen Beitrag für eine ökologisch und ökonomisch effiziente Mobilität liefern. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Landwirtschaft ist dem Konzern sehr wichtig. Weiterhin soll ein solides Wachstum und ein verantwortungsvolles Miteinander gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Aktionären, Politik, Wissenschaft, Interessengruppen und Partnern aufgebaut werden.

Nachhaltigkeit

VERBIO möchte Vorreiter einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sein. Das Geschäftsmodell ist der Inbegriff ökologischer Nachhaltigkeit. Mit den Bioraffinerien möchte das Unternehmen ein einzigartiges System mit mehrfach ineinander geschlossenen Kreisläufen schaffen. In den eigens entwickelten und patentierten Technologien der Bioraffinerien werden Roh- und Reststoffe aus der regionalen Landwirtschaft zu klimafreundlichen Kraftstoffen und hochwertigen Biokomponenten für die Futter-, Nahrungsmittel-, Pharma- und Chemieindustrie verarbeitet.

Beim Bioraffinerie-Konzept wird ein System geschlossener Kreisläufe verwendet, welches die Ganzpflanze bei der Herstellung von Biokraftstoffen nutzt. Weiterhin werden nach eigenen Angaben, 99,58 % der anfallenden Reststoffe in weiteren Verarbeitungsstufen zu hochwertigen Koppelprodukten veredelt. Damit möchte VERBIO einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und Dekarbonisierung der regionalen Landwirtschaft leisten.

Der Ressourceneinsatz ist in kontinuierlicher Optimierung, damit soll die Energieeffizienz verbessert und die Emissionen von Treibhausgasen reduziert werden. Nach eigenen Angaben entstehen bei VERBIO aus 1,00 MWh Produktionsenergie 10,00 MWh Biokraftstoff.

VERBIO produziert nicht nur Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation, sondern auch Biodünger und Futtermittel. Außerdem werden mit Sterolen und Glyzerin erneuerbare Rohstoffe für die Gesundheits-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie geliefert. Die Produktionsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe sowie die Nutzung des CO2 aus den Anlagen ist aktuell in der Prüfung.

VERBIO hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 CO2-neutral zu sein. Jedoch nicht nur das Unternehmen selbst versucht nachhaltig zu handeln, durch die Produktion von erneuerbaren Energien, bietet VERBIO auch den Kunden die Möglichkeit, nachhaltiger zu leben. So konnte die Kundschaft mit den im Geschäftsjahr 2021/22 ausgelieferten Produkten einen CO2-sparenden Effekt von 2,60 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente erreichen. Bis 2025 möchte VERBIO diese CO2-Reduktion auf 8,00 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vergrößern.

Aktionärsstruktur von VERBIO

Im Gegensatz zu vielen anderen börsengelisteten Unternehmen, sind bei VERBIO die größten Aktionäre die Gründerfamilien selbst. Besonders hervorzuheben sind Claus Sauter, der CEO von VERBIO, mit einem Anteil von 21,33 %, Bernd Sauter, Vorstandmitglied und COO, mit 15,27 % und die Familie Poliert mit 10,42 %. Auch Alois Sauter und Daniela Sauter halten mit 9,10 % bzw. 7,19 % signifikante Anteile. Marion Sauter hält mit 5,47 % einen etwas kleineren Anteil. In Summe halten die Gründerfamilien 68,79 % der Anteile des Unternehmens. Die restlichen Aktionäre, darunter BlackRock Fund Advisors, Norges Bank Investment Management, The Vanguard Group, Inc. und BlackRock Advisors (UK) Ltd., sind alle unter 1,16 % beteiligt. (Stand: 20.05.2023)

Geschäftsmodell der VERBIO AG

Einleitung

VERBIO schreibt sich selbst den Titel „Vorreiter in der Bioenergiebranche“ zu. Dabei ist der Konzern tatsächlich einer der führenden Bioenergieproduzenten in Europa und konzentriert sich auf die Herstellung von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan. Die Produktionsprozesse und Produktionsanlagen werden von VERBIO selbst immer weiterentwickelt, um noch effizienter und energiesparender zu arbeiten. So ist das Unternehmen als Technologieführer gut positioniert. Die Biokraftstoffe von VERBIO erreichen eine CO2-Einsparung von 90,00 % im Vergleich zu Diesel oder Benzin.

Der deutsche Hersteller ist davon überzeugt, dass Biokraftstoffe einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie helfen dabei, langfristig von fossilen Treibstoffen unabhängig zu werden und die CO2-Emissionen im Verkehrssektor deutlich zu reduzieren. Allein im Geschäftsjahr 2021/2022 konnten mit den ausgelieferten Produkten von VERBIO mehr als 2,60 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Bis 2025 soll die Reduktion auf 8,00 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent vergrößert werden. Das soll vor allem durch den Einsatz von Biomethan und Biodiesel passieren, aber auch durch die Bereitstellung von Biokomponenten für die Chemieindustrie, die VERBIO ab 2024 anbieten will.

Biokraftstoffe müssen seit der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung von 2010 in Deutschland nachhaltig hergestellt werden. Mit der Technologie von VERBIO werden die ökologischen Kreisläufe geschlossen, denn die Anlagen des Unternehmens produzieren praktisch keinen Abfall. Aber das ist erst der Anfang, denn VERBIO nutzt Rohstoffe, die zuvor nicht zum Einsatz kamen, wie bspw. Stroh. Damit wird ein neues Feld eröffnet, für Stoffe, die in VERBIO’s Futter- und Düngemittelanlagen als Koppelprodukte entstehen.

Verbio Aktie Analyse Standorte
Abb. 1: Länder, in denen VERBIO Standorte oder Tochterunternehmen betreibt.

Als großindustrieller Produzent ist VERBIO bei der Herstellung unabhängig von anderen großen Unternehmen. Weltweit werden mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, die in Deutschland an den Standorten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg tätig sind. Weitere Standorte werden über Tochtergesellschaften in Indien, USA, Kanada und Polen unterhalten. Die Muttergesellschaft ist die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG und fungiert als Management Holding. Darunter ordnen sich mehrere spezialisierte Tochtergesellschaften ein. Dabei gibt es mit der VERBIO Logistik GmbH eine eigene Logistik-Sparte oder mit der Ximo Kft. eine spezielle Forschungsabteilung für die Optimierung der Produkte und Produktionsketten. Es gibt drei Sparten, die VERBIO für die Aufteilung des Umsatzes verwendet: Biodiesel, Bioethanol (inkl. Biomethan) und Übrige. Die beiden ersten wollen wir genau unter die Lupe nehmen.

Unternehmensstruktur der VERBIO AG
Abb. 2: Die Unternehmensstruktur der VERBIO AG

Biodiesel/verbiodiesel

Unter dem Namen verbiodiesel bietet VERBIO eine nachhaltige Alternative zu fossilen Treibstoffen in der Mobilität an. Dieser Biokraftstoff wird hauptsächlich aus Rapsöl, einem erneuerbaren Rohstoff, hergestellt, der in Europa weit verbreitet ist. In Asien und Amerika hingegen basiert die Produktion vorrangig auf Pflanzenölen, einschließlich Soja und Palmöl. Die Herstellung und Verwendung von Biodiesel führen zu wesentlich geringeren CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel: Durch die Verwendung von einem Liter Biodiesel werden die CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel um mindestens 70,00 % reduziert. Die Produktion und Verwendung von Biodiesel weisen einige Vorteile auf. Bei der Verbrennung von Biodiesel wird nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die zuvor von den Pflanzen während ihres natürlichen Wachstums gebunden wurde. 

Ein weiterer Vorteil der Biodiesel-Produktion liegt in der nahezu vollständigen Verwertung der Ausgangsmaterialien. Praktisch keine Abfälle entstehen während des Produktionsprozesses. Stattdessen werden hochwertige Koppelprodukte erzeugt, die entweder wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt oder zu wertvollen Substanzen wie Pharmaglycerin und Phytosterolen weiterverarbeitet werden können. Dieser umfassende Nutzungskreislauf trägt zur Nachhaltigkeit der Biodiesel-Produktion bei.

Die Produktion von Biodiesel gemäß der europäischen Norm DIN EN 14214 basiert auf der Verwendung von Pflanzenöl als Ausgangsstoff. In VERBIO’s Anlagen wird hauptsächlich auf nachhaltig zertifiziertes europäisches Rapsöl gesetzt, das überwiegend per Bahntransport geliefert wird. Zusätzlich verarbeitet das Unternehmen Fettsäuren, die als Reststoffe oder Abfälle bei der Biodieselherstellung und der Pflanzenölraffination anfallen.

Die Kunden bzw. Hauptabnehmer von VERBIO’s Biodiesel sind Mineralölkonzerne, die ihrem Diesel bis zu 7,00 % Biodiesel (B7) beimischen. In diesem Verhältnis können praktisch alle Motoren Biodiesel problemlos vertragen. Daneben wird Biodiesel aber auch als reiner Kraftstoff (B100) vermarktet. Abnehmer sind hier Speditionen und Fuhrparkanbieter.

Abb. 3: Herstellungsprozess von Biodiesel/verbiodiesel

Bioethanol/verbioethanol

Bioethanol ist ein Alkohol, der durch die Fermentation von zucker- und stärkehaltigen Rohstoffen gewonnen wird. Die Verwendung von Alkohol als Kraftstoff ist dabei keine neue Idee. Bereits im Jahr 1860 setzte Nikolaus August Otto Ethanol als Treibstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors ein.

verbioethanol wird zu 95,00 % aus Roggen, Triticale oder Mais hergestellt. Das Getreide wird von VERBIO’s regionalen Partnern bezogen, die sich rund um die Produktionsanlagen in Zörbig und Schwedt befinden. Durch die Verarbeitung des Getreides werden nicht nur Ethanol, sondern auch Schlempe aus den Reststoffen und Biomethan sowie Biodünger aus dem Stroh gewonnen. Diese nachhaltige Verarbeitung führt zu einer um 50,00 % gesteigerten Energieausbeute pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche und stärkt gleichzeitig die heimische Landwirtschaft. 

Darüber hinaus werden im Vergleich zu Benzin bis zu 80,00 % der CO2-Emissionen eingespart. Bioethanol-Kraftstoffe werden weltweit in Verbrennungsmotoren als biogene Energieträger eingesetzt. Insbesondere der Einsatz als Benzinersatz oder als Beimischung in Kraftfahrzeugen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Brasilien bspw. verwendet bereits in vielen Fahrzeugen einen Bioethanolanteil von 85,00 % im Benzin, teilweise sogar zu 100,00 %. In Deutschland wird seit Anfang 2011 an Tankstellen die Kraftstoffsorte E10 angeboten, die einen Bioethanolanteil von bis zu 10,00 % aufweist. Vorher waren Superkraftstoffe mit einem Ethanolanteil von 5,00 % (E5) erhältlich.

Es ist spannend zu sehen, wie Bioethanol als erneuerbarer Kraftstoff einen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leistet und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. Durch die regionale Beschaffung der Rohstoffe und die vielseitige Nutzung der Reststoffe trägt die Bioethanol-Produktion auch zur Förderung der heimischen Landwirtschaft und zur Schaffung eines nachhaltigen Energiekreislaufs bei.

Abb. 4: Herstellungsprozess von Bioethanol/verbioethanol

Biomethan/verbiogas

verbiogas, ein innovatives Bioenergieprodukt, wird in speziellen Bioraffinerien hergestellt. Dieses Biogas wird ausschließlich aus agrarischen Reststoffen gewonnen wie z. B. Schlempe, ein Abfallprodukt der Bioethanol-Produktion sowie Stroh. Dabei werden bewusst keine Nahrungsmittel verwendet.

Die Rohstoffe werden in große Fermenter mit einem Fassungsvermögen von etwa 8.000 bis 10.000 m³ gegeben. Dort verbleibt die Biomasse für einen Zeitraum von etwa 30 bis 150 Tagen, während Bakterien hinzugefügt werden. Während des Fermentationsprozesses entsteht Rohbiogas, das zu etwa 60,00 % aus Methan besteht. Der verbleibende Anteil setzt sich aus Kohlendioxid, Schwefel und anorganischen Elementen zusammen. Diese Bestandteile werden durch eine Entschwefelungs- und CO2-Abtrennungsanlage entfernt, während die anorganischen Elemente ebenfalls separiert werden. Das gereinigte Biomethan, das einen Reinheitsgrad von 99,00 % aufweist, wird direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Gleichzeitig entstehen wertvolle Nebenprodukte wie Ammoniumsulfatlösung, Strohhumus sowie Phosphat und Kalium, die als Biodünger genutzt werden können.

Abb. 5: Werbung von VERBIO für verbiogas

VERBIO wurde im Dezember 2010 sogar für die technologische Entwicklung der Monovergärung von Schlempe im großtechnischen Maßstab mit dem Biogas-Innovationspreis der Deutschen Energie-Agentur (dena) ausgezeichnet. verbiogas wird an CNG-Stationen im gesamten Bundesgebiet angeboten, die zum Großteil von Stadtwerken betrieben werden. Dies ermöglicht eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative für Fahrzeuge, die mit komprimiertem Erdgas (CNG) betrieben werden.

Abb. 6: Herstellungsprozess von Biomethan/verbiogas

Burggraben von VERBIO

Einleitung

Obwohl die Wurzeln von VERBIO weit in die Vergangenheit reichen, besteht der Konzern in seiner heutigen Form erst seit etwas mehr als 15 Jahren. Allerdings hat sich VERBIO, nach eigener Einschätzung, in dieser Zeit einen Wettbewerbsvorsprung erarbeiten können, welchen das Management insbesondere im Bereich der Biodiesel-Produktion verortet. Durch höhere Forschungs- und Entwicklungsausgaben soll dieser Status zukünftig erhalten und sogar ausgebaut werden. Darüber hinaus verfügt VERBIO über eine einzigartige Produktpalette: Mit der Herstellung und dem Vertrieb von Biodiesel, Bioethanol und Biogas ist das deutsche Unternehmen derzeit der einzige Anbieter aller marktfähigen Biokraftstoffe.

An dieser Stelle wollen wir außerdem die Produktionskapazitäten des Unternehmens in Bezug auf die einzelnen Biokraftstoffe hervorheben. Derzeit ist VERBIO im Stande, jährlich bis zu 660.000 Tonnen des umsatzstärksten Produkts, Biodiesel, herzustellen. Seit 2013 wurde die Kapazität etappenförmig ausgebaut. Gleiches gilt für Bioethanol: Während sich bis einschließlich 2022 keine wesentliche Änderung der Produktionskapazität ergeben hat, konnte im laufenden Geschäftsjahr ein Anstieg von 260.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen erreicht werden. Die Kapazitäten für Biomethan stiegen hingegen vergleichsweise stetig an und beliefen sich zum Ende des letzten Quartals auf 1.300 GWh.

Abb. 7: Entwicklung der Produktionskapazitäten

Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser VERBIO aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Wenngleich sich VERBIO als Technologieführer in Europa bezeichnet, ist der deutsche Bioenergieproduzent in Anbetracht der Wettbewerbssituation als mittelgroßer Player einzustufen. Neben einer Vielzahl an kleineren Akteuren gehören auch größere Unternehmen wie Andritz, Renewable Energy Group oder Green Plains zu den bestehenden Mitbewerbern. Daher ordnen wir diese externe Kraft als eher stark ein.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
4/5
Der Markt für Biokraftstoffe ist aufgrund seiner hohen Wachstumsdynamik und Gewinnpotenziale auch für neue Wettbewerber als attraktiv einzustufen. Setzen wir die Bedrohung durch potenzielle Marktteilnehmer im Vergleich zur Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern, so ist diese als eher gering einzustufen, da für die Forschung und Entwicklung sowie für den Aufbau von Produktionskapazitäten hohe Investitionen zu tätigen sind und die bestehenden Playern in dieser Hinsicht über einen hohen Vorsprung verfügen.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
2/5
Für die Herstellung von Biodiesel und Bioethanol benötigt VERBIO in erster Linie Rohstoffe wie Pflanzenöl und Getreide. Bei der Beschaffung dieser Produkte konkurriert der Bioenergieproduzent mit einer hohen Anzahl anderer Unternehmen. Des Weiteren ist VERBIO (in Relation zur gesamten Kundschaft seiner Zulieferer) als eher kleiner Abnehmer einzustufen, weshalb wir die bessere Verhandlungsposition auf der Seite der Lieferanten sehen.
Verhandlungsmacht der Kunden
3/5
Seit mehreren Jahren lässt sich eine Konzentration der Erlöse von VERBIO auf eine geringe Anzahl an Kunden beobachten. So waren im vergangenen Geschäftsjahr zwei Abnehmer gemeinsam für mehr als ein Drittel sämtlicher Einnahmen verantwortlich. Obwohl sich eine gewisse Abhängigkeit in diesem Zusammenhang nicht leugnen lässt, gelingt es VERBIO seit vielen Jahren, diese Großkunden an sich zu binden. Für die Verhandlungsmacht des Bioenergieproduzenten spricht außerdem der stetige Ausbau der Gewinnmargen.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
3/5
Grundsätzlich stieg die Nachfrage für Biokraftstoffe in den vergangenen Jahren stark an und es ist derzeit davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Allerdings bestehen schon heute zahlreiche Alternativlösungen und allgemein fließt eine hohe Summe an finanziellen Mitteln in die Forschung an fortschrittlichen Energiequellen. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass zukünftige Innovationen den Bedarf an Biokraftstoffen, wie VERBIO sie produziert, potenziell senken werden. Daher vergeben wir 3 von 5 Punkte.
Abb. 8: In Porters Burggraben-Rating erzielt VERBIO 14 von 25 Punkte.

Geschäftsführung

Claus Sauter

Seit der Gründung von VERBIO im Mai 2006 ist Claus Sauter der Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender. Sauter verantwortet in seiner Position als Vorstandsvorsitzender die Bereiche Global Business Development, Mergers & Acquisitions, Post Merger Integration, Global Human Resources, Global Marketing & Communications und ESG (Environmental Social Governance). Außerdem sind ihm die Business Unit Spezialprodukte sowie die Verbio Tochtergesellschaft in Indien unterstellt.

Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität in Augsburg übernahm er 1990 den Familienbetrieb, die Alois Sauter Landesprodukten-Großhandlung GmbH & Co. KG, ansässig in Obenhausen, Bayern, und führte diesen fort. Im Anschluss war Sauter als geschäftsführender Gesellschafter, Geschäftsführer und Aktionär für mehrere von ihm mitgegründeten Gesellschaften in Bayern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und der Schweiz tätig.

Sauter erhielt für das Geschäftsjahr 2021/2022, welches im Juni 2022 endete, 3,47 Mio. EUR. Der Betrag ergibt sich aus 0,77 Mio. EUR fixe Bezüge, 16.200,00 EUR sonstige Vergütungsbestandteile, 234.000,00 EUR variable Bezüge (Jahresbonus) und 2,45 Mio. EUR variable Bezüge (langfristiger Bonus). Der durchaus sehr hoch angesetzte langfristige Bonus ist durch die gemeldeten Rekordergebnisse im vergangenen Geschäftsjahr zu erklären.   

Abb. 9: Claus Sauter

2. Fundamentale Analyse zu VERBIO

Kennzahlen

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Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz

Entwicklung

Um ein aussagekräftigeres Bilanzbild abgeben zu können, hat VERBIO das Geschäftsjahr in 2012 an den Erntezyklus der Hauptrohstofflieferanten angepasst. Dementsprechend weicht dieses vom Kalenderjahr ab und endet bereits am 30. Juni.

VERBIO verzeichnete im betrachteten Zeitraum eine bemerkenswerte Umsatzentwicklung, welche jedoch differenziert betrachtet werden muss. Zwischen 2018 und 2021 stiegen die Erlöse des Unternehmens vergleichsweise stetig um 14,37 % pro Jahr an. Dieser gleichmäßige Anstieg ist in erster Linie mit einer Ausweitung der Produktionskapazitäten und der dadurch höheren Absatzmenge bei einer leicht schwankenden Preisentwicklung zu begründen.

Im letzten Geschäftsjahr gelang es VERBIO erneut, eine Rekordmenge an Biokraftstoffen zu produzieren und abzusetzen. Allerdings steht dieser Produktionszunahme, welche sich im niedrigen einstelligen Bereich befindet, ein Umsatzanstieg i. H. v. 76,65 % gegenüber. Als entscheidender Faktor für den Umsatzsprung lassen sich demnach die starken Preisanstiege für Biodiesel und Bioethanol identifizieren. Während eine Tonne Biodiesel im Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich noch 1,01 Tsd. EUR kostete, belief sich der Preis in 2022 im Mittel auf 1,81 Tsd. EUR. Der Preis für einen Kubikmeter Bioethanol stieg ebenfalls stark von 0,62 Tsd. EUR auf 1,01 Tsd. EUR an. Das durchschnittliche Umsatzwachstum konnte demnach auf 27,50 % erhöht werden.

Im laufenden Geschäftsjahr entwickelten sich die Preise für Biokraftstoffe uneinheitlich. Während VERBIO bei Biodiesel einen leichten Rückgang zu verzeichnen hatte, stiegen die Verkaufspreise für Bioethanol weiterhin an. Für 2023 rechnen die Analysten demnach mit einem Umsatzrückgang i. H. v. 5,90 %. Allerdings soll VERBIO im Anschluss den vorherigen Wachstumstrend wieder aufnehmen können und bereits in 2024 neue Umsatzrekorde ausweisen. Das prognostizierte Wachstum soll aufgrund der schwierigen Ausgangsbasis deutlich abflachen und sich auf 5,66 % belaufen.

Abb. 10: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

VERBIO verfügt über zwei Hauptsegmente: Biodiesel und Bioethanol. Ersteres stellt dabei den Kern des operativen Geschäfts dar, dennoch entwickelt sich der Umsatzanteil uneinheitlich. Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich dieser auf 70,05 %. Doch der Geschäftsbereich Bioethanol ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen, denn der Bioenergieproduzent erwirtschaftete mit den entsprechenden Produkten zuletzt 29,29 % der Einnahmen. Erwähnenswert ist außerdem, dass VERBIO in der Lage ist, mit Bioethanol eine weitaus höhere Gewinnspanne zu realisieren.

Weiterhin ist VERBIO in verschiedenen Randgeschäften (insbesondere Transport- und Logistikdienstleistungen) tätig, welche unter das Segment „Übrige“ fallen. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden im Rahmen dieses Geschäftsbereichs Erlöse i. H. v. 21,35 Mio. EUR erwirtschaftet, was einem Umsatzanteil von 0,66 % entspricht.

Umsatzverteilung nach Regionen

Trotz einer Expansionsstrategie, welche die fortlaufende Erschließung neuer Absatzmärkte zum Ziel hat und im vollen Gange ist, entfällt der überwiegende Anteil der Einnahmen von VERBIO auf das Heimatland des Unternehmens. Demnach war Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr für 69,96 % der Einnahmen verantwortlich, wenngleich sich seit 2018 ein moderater Rückgang des Umsatzanteils beobachten ließ.

Im Umkehrschluss erwirtschaftete VERBIO einen Umsatzanteil von 30,40 % im Ausland. Eine detaillierte Aufschlüsselung existiert zwar nicht, allerdings ist den Geschäftsberichten zu entnehmen, dass ein Großteil der Einnahmen auf die Aktivitäten in Europa und Nordamerika zurückzuführen ist. Hervorzuheben ist außerdem, dass das Management des Bioenergieproduzenten die USA und Indien als wichtige Wachstumsmärkte identifiziert, deren Potenzial in den kommenden Geschäftsjahren ausgeschöpft werden soll. In beiden Ländern nahm VERBIO in 2022 die jeweils erste Produktionsanlage in Betrieb.

EBIT und Konzerngewinn

Die Entwicklung der Gewinnkennzahlen von VERBIO zwischen 2018 und 2022 ist ebenfalls als beachtlich einzustufen. Bis 2021 machte sich die Optimierung der Produktionsprozesse bemerkbar, welche es dem Bioenergieproduzenten ermöglichte, die Gewinne in Relation zu den Umsätzen mit einer deutlich höheren Dynamik zu steigern. In 2022 explodierten die Überschüsse des Unternehmens förmlich.

Zwar hatte VERBIO infolge des Ukraine-Krieges mit höheren Rohstoffpreisen sowie einer Vervielfachung der Energiekosten zu kämpfen, doch der daraus resultierende Anstieg der operativen Aufwendungen konnte durch den überproportionalen Umsatzsprung mehr als kompensiert werden. Nach 136,63 Mio. EUR in 2021 konnte das Unternehmen zuletzt ein operatives Ergebnis von 462,02 Mio. EUR ausweisen, wodurch sich seit 2018 ein durchschnittlicher Anstieg i. H. v. 113,08 % ergibt.

Wie zuvor beschrieben, hat VERBIO allmählich mit rückläufigen Verkaufspreisen bei seinem Kernprodukt, Biodiesel, zu kämpfen. Gleichzeitig wird das Unternehmen aktuell von höheren Kosten für den Bezug von Pflanzenöl belastet, sodass sich die Rekordgewinne des vergangenen Geschäftsjahres vorerst nicht wiederholen lassen werden. Dementsprechend prognostizieren die Analysten für 2023 einen erheblichen Rückgang der Ergebnisse. Obwohl in 2024 und 2025 erneut mit einer deutlichen Erholung der Gewinne zu rechnen ist, beläuft sich das erwartete Wachstum auf -11,05 % bzw. -12,44 % pro Jahr.

Abb. 11: EBIT und Konzerngewinn

Margen

Bei einer Betrachtung der Margenentwicklung seit 2018 sticht das letzte Geschäftsjahr unmittelbar hervor. Nachdem VERBIO in 2019 eine knappe Verdreifachung der EBIT Marge von 3,27 % auf 9,46 % gelungen ist, stiegen die Gewinnspannen dank der beschriebenen Effizienzgewinne bis einschließlich 2021 moderat um einige Prozentpunkte an. Das ungewöhnlich hohe Gewinnwachstum im vergangenen Geschäftsjahr hatte eine erneute Verdopplung der operativen Marge auf 25,49 % zur Folge.

Im laufenden Geschäftsjahr, welches in wenigen Wochen bereits endet, zeichnet sich insbesondere aufgrund der höheren Materialaufwendungen ein nicht unerheblicher Einbruch der Gewinnspannen ab. Die Analysten prognostizieren eine knappe Halbierung der EBIT Marge auf 13,92 %, was allerdings noch oberhalb des vorherigen Bestwertes aus 2021 liegt. Des Weiteren stellt 2022 aufgrund der außergewöhnlichen Preisentwicklung keinen Maßstab für die zukünftige Entwicklung von VERBIO dar. In den kommenden Geschäftsjahren ist erneut mit einem moderaten Ausbau der Profitabilität zu rechnen: In 2025 könnten demnach 15,21 % der Erlöse als operativer Gewinn anfallen.

Abb. 12: EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von VERBIO verkürzt und vereinfacht dargestellt. Diese beinhaltet teilweise die Aussagen der letzten Kapitel und fasst die Erkenntnisse noch einmal zusammen.

Abb. 13: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Nach eigenen Angaben verfolgt VERBIO eine auf Kontinuität ausgerichtete Dividendenpolitik, deren Ziel es ist, sowohl die Wachstumsfinanzierung des Unternehmens sicherzustellen, als auch die Interessen der Aktionäre zu wahren. Für das Geschäftsjahr 2015 schüttete der Bioenergieproduzent erstmals eine Dividende von 0,10 EUR an seine Anteilseigner aus. In den zwei darauffolgenden Jahren erfolgte jeweils eine Erhöhung um 0,05 EUR.

Seitdem stagniert das Ausschüttungsniveau allerdings bei 0,20 EUR, sodass sich das durchschnittliche Wachstum für den vorliegenden Zeitraum auf 0,00 % beläuft. Es ist davon auszugehen, dass VERBIO auch für das laufende Geschäftsjahr keine Anpassung der Dividende vornehmen wird, sodass sich eine aktuelle Dividendenrendite von 0,59 % bei einer Ausschüttungsquote von 4,01 % ergibt. Für 2025 erwarten die Analysten allerdings eine Erhöhung auf 0,35 EUR je Aktie, was einem Anstieg von 20,51 % pro Jahr entsprechen würde.

Aktienrückkäufe spielen in der Kapitalallokation von VERBIO bisher hingegen keine Rolle. Die Anzahl ausstehender Anteile stagnierte bis einschließlich 2020 demnach bei 63,00 Mio. Stück. In 2021 und 2022 entschied der Aufsichtsrat des Unternehmens erstmals, den Vorständen von VERBIO einen Teil ihrer Bonusvergütungen in Aktien auszuzahlen. Hierfür wurden entsprechende Kapitalerhöhungen vorgenommen, sodass sich die aktuelle Anzahl an Aktien auf 63,52 Mio. beläuft.

Abb. 14: Entwicklung der Dividende und Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Bis einschließlich 2020 stieg der Kurs von VERBIO solide an und konnte vom Umsatzwachstum nicht vollständig kompensiert werden, sodass das Kurs-Umsatz-Verhältnis ebenfalls leicht zunahm. In 2021 verzeichneten die Aktien des Bioenergieproduzenten hingegen eine Rendite i. H. v. 359,35 %, sodass das KUV von 0,67 auf 2,63 anstieg. Während sich das Multiple im vergangenen Geschäftsjahr bereits seinem historischen Mittelwert von 1,22 annäherte, lässt sich ein aktueller Wert von 1,03 berechnen. In den kommenden Geschäftsjahren ist anhand der Analystenschätzungen nach einem vorübergehenden Anstieg mit einem weiteren Rückgang auf 1,01 zu rechnen.

KGV

Bei der historischen Entwicklung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind deutlich stärkere Schwankungen zu beobachten. In 2018 war der Bioenergieproduzent mit einer Nettomarge im niedrigen einstelligen Bereich noch vergleichsweise wenig profitabel, sodass sich ein hohes KGV ergab. Während sich in 2021 analog zum KUV ebenfalls ein hoher Anstieg beobachten ließ, fiel der Rückgang aufgrund des überproportionalen Gewinnsprungs in 2022 noch größer aus. Zum Zeitpunkt dieser Analyse lässt sich ein Gewinnvielfaches i. H. v. 8,98 ermitteln, zum Ende des laufenden Geschäftsjahres ist jedoch mit einem Anstieg auf 14,40 zu rechnen. Bis 2025 könnte das Multiple erneut auf das aktuelle Niveau sinken.

KOCV

Die Entwicklung der operativen Cashflows lässt sich mehr oder weniger mit der Entwicklung der Nettogewinne vergleichen, obwohl die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft in fast jedem Jahr höher ausfielen und unterm Strich ein kleines Stück dynamischer wachsen konnten. Infolgedessen schwankte das KOCV im betrachteten Zeitraum ähnlich stark. Doch es ergibt sich eine weitere Besonderheit: Im laufenden Geschäftsjahr ist aufgrund des zahlungsmittelmindernden Aufbaus des Vorratsvermögens mit einem deutliche Rückgang des Cashflows zu rechnen, sodass die Bewertungskennzahl voraussichtlich stark ansteigen wird. Für 2025 lässt sich ein prognostizierter Wert i. H. v. 7,60 ermitteln.

Abb. 15: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Nachdem sich das operative Geschäft und die fundamentalen Kennzahlen von VERBIO bereits zwischen 2018 und 2021 hervorragend entwickelten, sorgten die beschriebenen Preisanstiege für die Produkte des Unternehmens in 2022 für einen unverhältnismäßig starken Umsatz- und Gewinnsprung. In Zukunft ist von einer Normalisierung der Preise auszugehen, sodass der jüngste Anstieg vorerst nicht zu replizieren sein wird und das vergangene Geschäftsjahr demnach eine ungünstige Ausgangsbasis für die Berechnung zukünftiger Wachstumsraten darstellt.

Somit liegt das prognostizierte Umsatz- und Gewinnwachstum im mittleren einstelligen bzw. sogar im negativen Bereich. Nichtsdestotrotz haben wir uns für eine Einordnung als Fast Grower entschieden. Denn blendet man das vergangene Geschäftsjahr aufgrund der besonderen Umstände aus, so ist ersichtlich, dass VERBIO voraussichtlich an den vorherigen Wachstumstrend anknüpfen können wird. Dies wird deutlich, indem man das zu erwartende Umsatz- und Gewinnwachstum zwischen 2018 und 2025 berechnet: Dieses beträgt 17,64 % bzw. 46,54 % pro Jahr.

Abb. 16: VERBIO ist ein Fast Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating

VERBIO erreicht mit 7 von 10 Punkten ein solides Ergebnis in unserem Wir Lieben Aktien-Rating für Fast Grower. Die meisten Kriterien erfüllt der Bioenergieproduzent problemlos. Doch wie zuvor bereits thematisiert wurde, stellt das vergangene Geschäftsjahr eine schwierige Ausgangsbasis für das prognostizierte Umsatz-, Gewinn- und Margenwachstum bis 2025 dar. Demnach müssen einige Punkte abgezogen werden.

Abb. 17: VERBIO erzielt im fundamentalen Rating für Fast Grower 7 von 10 Punkte.

3. Konkurrenzvergleich und Branchenanalyse  

Allgemeine Infos über die Branche

Einordnung nach dem GICS

Zur besseren Einordnung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

In diesem Fall ist zu erwähnen, dass die GICS-Struktur keine direkte Einordnung für VERBIO zulässt und die Auswahl daher nicht gänzlich zutreffend ist:

Abb. 18: Branchendefinition nach dem GICS

Biokraftstoff

Weltweite Produktion

Bevor wir an dieser Stelle mit Interpretationen o. Ä. anfangen, sollten wir uns kurz mit der Maßeinheit beschäftigen. Dargestellt sind die unten abgebildeten Werte in Barrel Öläquivalent pro Tag. Einfach ausgedrückt,  steht dies für die Menge an Energie, die hier im Bezug auf die tägliche Produktion von Biokraftstoffen erzeugt wird. Ein höherer Wert bedeutet also, dass mehr Energie erzeugt wurde und kann vorrangig durch eine höhere Effizienz der Anlagen oder durch mehr Produktion erzeugt werden, wobei hier eher letzteres ausschlaggebend ist.

Ein Blick auf die weltweite Produktion von Biokraftstoffen bestätigt die bereits erwähnte, steigende Wichtigkeit dieser Antriebsart. In der Zukunft können Biokraftstoffe eine entscheidende Rolle beim Wandel hin zu einer immer nachhaltigeren Welt spielen und wurden bereits in den letzten Jahren im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien oder Herstellungsprozesse weiter optimiert. So basierte die erste Generation der Biokraftstoffe hauptsächlich auf Nahrungsmittelpflanzen wie Getreide oder Mais, mittlerweile werden jedoch auch Rohstoffe wie Algen oder Abfallprodukte zur Herstellung verwendet.

Schaut man sich die dargestellten Werte an, stellt man fest, dass die Jahre 2018 bis 2021 in ihrer Entwicklung eher stagnierend sind und das vorherige Wachstum nicht wirklich fortgesetzt wurde. Insgesamt liegt zwar eine durchschnittliche Wachstumsrate i. H. v. 11,58 % p. a. vor, das Wachstum verlangsamte sich jedoch aufgrund von Faktoren wie einer begrenzten landwirtschaftlichen Fläche sowie der immer mehr im Vordergrund stehenden Frage, ob mit einer noch stärkeren Nachfrage die Nahrungsmittelversorgung adäquat gesichert werden kann. Auf diese Problemstellungen werden wir im weiteren Verlauf jedoch nochmal gesondert Bezug nehmen. 

Abb. 19: Weltweite Produktion von Biokraftstoff
Produzierende Länder im Vergleich

Schaut man sich an, wie das produzierte Volumen auf die Länder verteilt ist, stechen insbesondere die USA und Brasilien hervor. Aber auch europäische Staaten wie Deutschland, Frankreich oder die Niederlande gelten als eine der führenden Nationen in diesem Bereich.

Insgesamt hängt viel davon ab, wie die Gegebenheiten sich innerhalb des Landes darstellen. So hängt natürlich neben der allgemeinen Verfügbarkeit von Rohstoffen auch viel mit der Verbraucherakzeptanz und politischen Unterstützung zusammen, die allesamt das produzierte Volumen beeinflussen. Sofern die Infrastruktur entsprechend ausgebaut wurde, stellt sich das Herstellen von Biokraftstoffen nicht nur wesentlich einfacher, sondern auch kostengünstiger dar.

Auf Deutschland und damit auch auf VERBIO bezogen, zeigt sich gerade eine hohe Tankstellendichte als Vorteil, wodurch man die Produkte wesentlich einfacher absetzen kann und bereits eine ausgebaute Infrastruktur vorfindet. Ihm entgegen stehen jedoch Faktoren, wie eine wesentlich begrenztere Rohstoffverfügbarkeit, verbunden mit höheren Kosten sowie eher hohen sozialen und ethischen Bedenken der Produktion hierzulande. Auch diese Punkte werden im Verlauf noch weiter vertieft.

Abb. 20: Führende Länder bei der Produktion von Biokraftstoff
Großhandelspreis für Biodiesel

Ein ebenfalls interessantes Thema für einen Branchenüberblick ist die aktuelle Preisentwicklung für Biodiesel. Entsprechend hierzu haben wir in Abbildung 21 den Großhandelspreis für den deutschen Raum dargestellt, dessen Entwicklung aus unserer Sicht vieles aussagt.

Allgemein ist wichtig zu verstehen, dass die Preise bspw. für Biodiesel, aber auch weitere Biokraftstoffarten eng mit den jeweiligen Rohstoffpreisen für Raps, Soja usw. korrelieren und hiervon beeinflusst werden. Dies liegt daran, dass diese biologischen Erzeugnisse ein Hauptbestandteil der Produktion sind. Steigt der Preis der Rohstoffe in diesem Fall an, steigen auch die Kosten der Produzenten und damit am Ende auch der Großhandelspreis.

Man erkennt insbesondere ab 2021 einen wahnsinnig starken Anstieg des Preises, der sich innerhalb dieses Jahres etwa verdoppelte. Während man über den Zeitraum von 2019 bis Anfang 2021 immer zwischen 100,00 Cent pro metrischer Tonne und etwa 130,00 Cent pro metrischer Tonne schwankte, stand der Preis Ende 2021 bei 250,00 Cent. Dieses hohe Niveau wurde vor allem ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt, zumindest fast nochmal erreicht, blieb im Jahr 2022 jedoch nochmal weitaus länger auf dem angesprochenen Preisniveau. Auch noch heute befindet sich der Preis auf einem Level, das durchaus als hoch angesehen werden kann.

Die Auswirkungen auf Unternehmen kann man nicht verallgemeinern, da sie am Ende sowohl positive als auch negative Einflüsse haben können. Hier hängt es davon ab, ob die gestiegenen Kosten, bspw. für die Rohstoffe, entsprechend weitergegeben werden konnten oder nicht. VERBIO selbst konnte diese Aufwendungen mehr als weitergeben und machte bspw. im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 im zweiten Halbjahr mehr als doppelt so viel Gewinn. Natürlich liegt der Zeitraum mittlerweile schon knapp zwei Jahre zurück, gibt aber dennoch ein gutes Bild darüber ab, wie Preisanpassungen weitergereicht werden können und wie es um die finanzielle Stärke steht.

Abb. 21: Großhandelspreis für Biodiesel in Deutschland

Weiterentwicklung der Biokraftstoffe

Einleitung

Bei den Biokraftstoffen gibt es mittlerweile viele verschiedene Arten, die sich im Hinblick auf Herstellungsprozesse sowie ihre verwendeten Rohstoffe unterscheiden. Allgemein hat die Weiterentwicklung der Biokraftstoffe gerade in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und bietet vielversprechende Möglichkeiten für eine nachhaltigere Energieversorgung.

Verschiedene Generationen

In der Vergangenheit konzentrierte sich die Entwicklung von Biokraftstoffen hauptsächlich auf die Nutzung von Nahrungspflanzen wie Mais, Zuckerrohr oder Raps zur Herstellung von Ethanol und Biodiesel und auch heute nimmt diese Art den Großteil der Erzeugnisse ein. Diese sogenannten Biokraftstoffe der ersten Generation haben jedoch mit einigen Punkten wie ethischen Sachproblemen zu kämpfen. Denn auf der einen Seite konkurrierten sie mit der Nahrungsmittelproduktion um Ackerflächen und Wasserressourcen, einige sahen bei einer raschen Zunahme der Produktion mit diesen Rohstoffen die Nahrungsmittelversorgung gefährdet. Darüber hinaus war ihre Energiebilanz nicht immer optimal, da bei der Herstellung und Verarbeitung der Rohstoffe oft mehr Energie aufgewendet wurde, als letztendlich im Biokraftstoff gewonnen wurde.

Um diese Probleme zu lösen, beschäftigte sich die Wissenschaft mit der Forschung an neuen, besseren Herstellungsmethoden für Biokraftstoffe. So nutzt bspw. die zweite Generation von Biokraftstoffen nicht essbare Pflanzenmaterialien wie Stroh, Holzreste oder Algen, um diese Konflikte zur Nahrungsmittelversorgung aus dem Weg zu schaffen. Mittlerweile gibt es auch schon die dritte Generation, die einfach gesagt auf alternative Rohstoffquellen wie Mikroalgen setzt.

Zukünftige Entwicklungen

Bereits jetzt wird verstärkt auf Erzeugnisse der zweiten und dritten Generation gesetzt. Dieser Wandel wird sich in Zukunft noch weiter verstärken und dabei die angesprochenen Probleme der ersten Generation mindern. Ebenso sind weitere Verbesserungen der Biokraftstoffe zu erwarten, die den gesamten Herstellungs- und Verwendungsprozess nochmals effektiver gestalten können. Zur selben Zeit sind zukünftig zumindest in manchen Ländern noch stärkere Unterstützungen im Hinblick auf die Weiterentwicklung und Verbreitung von Biokraftstoffen seitens der Regierungen zu erwarten, auch um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu vermindern. Bereits jetzt gibt es in einigen Ländern eine Art Mindestanforderung zur Beimischung von Biokraftstoffen bei der Herstellung von fossilen Kraftstoffen, die sich auch positiv auf das Geschäft von VERBIO auswirken. Auf diese Punkte kommen wir jedoch nochmals später zurück und führen diese weiter aus.

Produktion in Deutschland

Rohstoffanteile in der Herstellung

Das Thema Biokraftstoff wird, wie bereits schon erwähnt, ebenso sehr kontrovers diskutiert und hat auch eine große Anhängerschaft, die prinzipiell gegen das Fördern dieser Antriebsart ist. Zumindest die Argumente scheinen auch gar nicht mal so unberechtigt, wenn man sich anschaut, welche Rohstoffe bzw. Nebenerzeugnisse für die Herstellung noch heute verwendet werden. 

Denn mit 57,00 % wird über die Hälfte des in Deutschland produzierten Biodiesels aus Rapsöl hergestellt, wodurch sich zwei interessante Punkte offenbaren. Zum einen wird hieraus deutlich, dass die allgemeine Produktion und damit auch die Hersteller wie VERBIO maßgeblich vom Preis für Rapsöl abhängig sind, da dieser einen beachtlichen Teil in den Kosten der Produktion darstellt. 

Auf der anderen Seite zeigt es, dass die Biokraftstoffe der ersten Generation, also diejenigen die aus Nahrungsmitteln hergestellt werden, noch immer einen großen Teil des hergestellten Biodiesels einnehmen. Insgesamt 25,00 % des hergestellten Biodiesels hat gebrauchtes Speiseöl als Basis. Damit zeigt das, dass auch durchaus kein geringer Anteil auf Biokraftstoffe der zweiten Generation zurückzuführen ist und diese Art bereits jetzt eine wichtige Rolle einnimmt. Durch diese Art werden ethische Probleme und potenzielle Konflikte vermieden, da dies in dem Fall lediglich Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie darstellt. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass der Anteil weiter steigen kann.

Abb. 22: Rohstoffe bei der Erzeugung von Biodiesel
Entwicklung Produktionskapazität, -menge und Absatz

Die unten stehende Grafik zeigt uns die Entwicklung der Produktionskapazität und -menge sowie des Absatzes in Deutschland von Biodiesel für die Jahre 2005 bis 2021, wobei für das Jahr 2020 keine Angaben vorliegen.

Betrachtet man zunächst nur die Produktionskapazität, lässt sich seit etwa 2008 ein klarer Rückgang erkennen, sowie seit 2013 stagnierende Werte. Was man dieser Abbildung nicht gänzlich entnehmen kann, ist ein rasanter Anstieg der Kapazität, Produktion und des Absatzes bis ins Jahr 2008, der insbesondere durch Steuerbefreiungen ausgelöst war. Nach Rücknahme bzw. Abänderung dieser Verordnung verblieben die drei Messgrößen jedoch erstmal ungefähr auf gleichbleibendem Niveau und gingen anschließend, nach Verabschiedung der Beimischungspflicht für Biokraftstoff, deutlich zurück.

Auch beim Vergleichen von Produktionskapazität sowie der tatsächlich produzierten Menge gibt es Auffälligkeiten. Während man bspw. 2008 noch eine Auslastungsquote von 50,00 % besaß, sind es Stand 2021 etwa 88,00 %, was sowohl mit der seitdem rückläufigen Produktionskapazität als auch der langsam aber stetig steigenden Produktionsmenge zu begründen ist. Die nächsten Auffälligkeiten ergeben sich beim Blick auf die Produktion und den Absatz. Hier entwickelt sich seit 2010 eine Divergenz der beiden Werte; die Erzeugnisse steigen weiter, während der Absatz mehr oder weniger stagniert und auf einem wesentlich niedrigeren Niveau liegt. Dies liegt u. a. daran, dass die Nachfrage hierzulande nicht wirklich stark steigend ist und der Absatz eher gleichbleibt, wohingegen bspw. Exporte immer mehr an Bedeutung gewinnen.   

Abb. 23: Kennziffern für Biodiesel in Deutschland
Produktionsanlagen in Deutschland

Im Zuge der gerade vorgenommenen Einschätzung der Produktion innerhalb Deutschlands, wollen wir ebenso einen Blick auf die größten Produktionsanlagen hierzulande werfen. Wir haben dabei lediglich Anlagen mit einer Kapazität von über 200.000,00 Tonnen pro Jahr berücksichtigt und unten mitaufgeführt. VERBIO besitzt hierbei selbst die viergrößte Anlage in Schwedt, Brandenburg, mit einer Kapazität von 250.000,00 Tonnen pro Jahr.

Alleinstehend ist dieser Wert im Hinblick auf die Effizienz der jeweiligen Unternehmen recht unaussagekräftig, da Parameter wie die Auslastungsquote nicht berücksichtigt werden. Im vergangenen Geschäftsjahr wies VERBIO selbst bei der Produktion von Biodiesel und Bioethanol eine Auslastung von über 91,00 % aus, was auch im Vergleich mit der vorher gezeigten Abbildung ein doch hoher Wert ist.

Abb. 24: Größte Produktionsanlagen für Biodiesel in Deutschland

Überblick über die Konkurrenz

Kennzahlen

In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von VERBIO anhand der Kennzahlen.

Unternehmen
VERBIO
CropEnergies
EnviTec Biogas
Eni
WKN/ISIN
A0JL9W/DE000A0JL9W6
A0LAUP/DE000A0LAUP1
A0MVLS/DE000A0MVLS8
897791/IT0003132476
Mitarbeiter
1.227
427
518
32.188
Marktkapitalisierung
2,16 Mrd. EUR
0,90 Mrd. EUR
0,68 Mrd. EUR
48,04 Mrd. EUR
Umsatz
2,10 Mrd. EUR
1,47 Mrd. EUR
0,38 Mrd. EUR
128,57 Mrd. EUR
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
27,50 % p. a.
5,08 % p. a.
19,66 % p. a.
15,19 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
5,66 % p. a.
1,07 % p. a.
-10,09 % p. a.
EBIT Marge
16,94 %
18,24 %
15,80 %
11,41 %
KUV
1,03
0,61
1,77
0,37
KGV
8,98
4,30
14,05
3,78
Dividendenrendite
0,59 %
5,80 %
4,42 %
6,54 %
Ausschüttungsquote
4,01 %
58,82 %
61,54 %
23,98 %
Nettoverschuldung
-121,30 Mio. EUR
-236,06 Mio. EUR
13,07 Mio. EUR
16,77 Mrd. EUR
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre*
17,80 % p. a.
16,50 % p. a.
15,70 % p. a.

*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Nettoergebnissen bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben.

Entwicklung des fairen Werts

Der faire Wert entwickelte sich in den letzten Jahren ähnlich wie der Aktienkurs von VERBIO selbst. Nach dem extrem starken Geschäftsjahr 2022 folgen nun schwächere Gewinnprognosen, die von einer starken Korrektur begleitet werden. Derzeit notiert die Aktie leicht unter dem Fair Value.

Abb. 25: Entwicklung des fairen Werts auf Basis des bereinigten Gewinns

Performance seit 5 Jahren

In den letzten 5 Jahren konnte VERBIO die anderen Aktien aus dem Vergleich zwar outperformen, aber war auch deutlich volatiler. Bspw. Envitec Biogas war dahingehend wesentlich stabiler.

Abb. 26: Performance von VERBIO und Konkurrenten inkl. reinvestierter Dividende (in EUR)

4. Chancen und Risiken bei VERBIO

Chancen 

Nachfragestrukturen (1)

Unsere erste Chance sind sich positiv auswirkende Faktoren auf die Nachfrage. Hier spielen Punkte wie gesetzliche Vorschriften und Anreize sowie Zertifizierungssysteme mit rein, die Unternehmen wie VERBIO unterstützen und ihre Marktposition ebenfalls absichern können.

Bereits in der bisherigen Analyse haben wir davon geredet, dass es quasi eine indirekte Vorschrift zur Mindestanforderung für die Beimischung von Biokraftstoffen gibt. Die sogenannte Treibhausgasminderungsquote legt fest, dass Mineralölkonzerne den CO2-Ausstoß ihrer Kraftstoffe um einen bestimmten Prozentsatz senken müssen. Dieser Prozentwert liegt aktuell bei 6,00 %, soll jedoch bis 2030 auf 25,00 % ansteigen. Prinzipiell heißt dies nicht, dass zwingend der gesamte Anstieg auf höhere Beimischungsquoten von Biokraftstoff zurückzuführen ist, jedoch ist zu erwarten, dass hierdurch dieser Wert steigen kann.

Natürlich ist es so, dass wir gerade in Deutschland auch eine Gruppierung haben, die grundlegend gegen die Verwendung von Biokraftstoff ist und ein möglichst schnellen Ausstieg fordert. Auch an uns ist dies bei der Recherche nicht vorbeigegangen, da gerade auch in der Politik dieses Thema oft kontrovers diskutiert wird. Der Hauptkritikpunkt ist hierbei die Verwendung von Nahrungsmitteln und Pflanzen wie Soja, Getreide oder Raps, was zur Herstellung benötigt wird. Bei der Verwendung dieser Arten sprechen wir jedoch immer stets von Biokraftstoff der ersten Generation, der aktuell zwar noch einen großen Teil der Erzeugnisse einnimmt, hingegen durch Erweiterungen und Entwicklungen, auf die wir in der zweiten Chance nochmal zurückkommen, in Zukunft immer unattraktiver werden könnten und auch im Hinblick auf die Effizienz überholt werden kann. Dies ist mit Sicherheit nicht über einen Zeitraum von wenigen Jahren zu erwarten, auf lange Sicht kann man jedoch von einem abnehmenden Teil ausgehen.

Gleichzeitig gibt es ein sogenanntes Zertifizierungssystem in der Branche für die Herstellung von Biokraftstoffen. Dieses legt fest, dass die Herstellung und Produktion von Biomaterialien und damit auch von Biokraftstoffen sozial gerecht, ökologisch verantwortungsvoll und wirtschaftlich tragfähig ist. Durch solche Vorschriften werden zwar auch Unternehmen wie VERBIO in der Produktion eingeschränkt und unterliegen strengeren Auflagen, gerade für neue Mitbewerber stellen solche Anforderungen jedoch in der Regel eine weitaus größere Herausforderung dar. Hierdurch kann man davon ausgehen, dass bei erfolgreicher Umsetzung und Einhaltung dieser Vorgaben die Marktposition von VERBIO als zunehmend gesichert angesehen werden kann.

Weiterentwicklungen und Expansionen (2)

Die zweite Chance stellen Weiterentwicklung und Expansionen dar. Bei diesem Punkt spielen Aspekte wie die Forschung an neuen Generationen sowie Effizienzsteigerungen und neue Wachstumschancen u. a. durch den amerikanischen Markt eine Rolle.

Aktuell ist, wie bereits erwähnt, noch die erste Generation der Biokraftstoffe für den Großteil der Erzeugnisse verantwortlich und verwendet so Rohstoffe wie Raps, Getreide oder Soja als Basis. Was in den kommenden Jahren jedoch zu erwarten ist, ist sowohl eine verstärkte Forschung an neuen, bisher unbekannten Möglichkeiten zur Herstellung, aber auch die Weiterentwicklung bestehender Arten. So kann man davon ausgehen, dass die erwähnte erste Generation nach und nach abgelöst werden kann und andere Hauptbestandteile sich durchsetzen werden.

Gerade verbesserte Produktionsabläufe können darüber hinaus für eine bessere Effizienz der Enderzeugnisse, aber auch für die Unternehmen an sich sorgen und damit die Kosten für VERBIO positiv beeinflussen. Auch dies ist erst in den kommenden Jahren zu erwarten, offenbart jedoch auch Chancen bei erfolgreicher Umsetzung.

VERBIO ist über diese Punkte hinaus zudem bestrebt, in weitere, attraktivere Märkte zu expandieren. Mögliche Ziele des Unternehmens sind hierbei Standorte wie USA und Indien, die insgesamt nochmal ganz neue Wachstumsmöglichkeiten offenbaren. Bereits jetzt hat der Konzern die ersten Anlagen übernommen und plant für die kommenden Jahre noch viele weitere. Eine solche Expansion offenbart nicht nur eine bessere geografische Verteilung und in dem Fall auch bessere Wachstumsaussichten, sondern auch ganz neue Möglichkeiten zur Implementierung neuer Produkte. Die Märkte in Indien und in den USA sind denen in Europa nicht wirklich sehr ähnlich. So ist seit vielen Jahren in amerikanischen Märkten E-10 der Standard und erste Bundesstaaten fangen an, E-15 einzuführen, in Deutschland und Europa ist dieser Trend bspw. nicht erkennbar. 

Zudem ist es, wie wir bereits gehört haben, in Europa auch so, dass das Standing von Biokraftstoffen sehr unterschiedlich ist und damit einhergehend auch die Akzeptanz und Förderung. Mit dem Schritt der Expansion geht man u. a. dem möglichen Verbot von Biokraftstoffen in Deutschland aus dem Weg, was aus unserer Sicht zwar nicht sonderlich wahrscheinlich ist, das öffentliche Bild von Biokraftstoffen dann aber doch spürbar verschlechtert.

Insgesamt denken wir, dass gerade die Synergie aus kommenden Weiterentwicklungen, die viele Prozesse effektiver und kostengünstiger gestalten, zusammen mit dem Vorhaben in neue Märkte zu expandieren für VERBIO eine attraktive Chance darstellt. Zwar muss sich der Konzern auch dort erstmal beweisen und mehr oder weniger das neue Umfeld kennenlernen sowie wohl verstärkte finanzielle Risiken auf sich nehmen, wir sind von diesem Schritt jedoch durchaus überzeugt und halten dies für die richtige Entscheidung. Dennoch sollte man auch in naher Zukunft das ganze aufmerksam verfolgen und neben den Chancen auch die möglichen Risiken diesem Thema gegenüberstellen.

Risiken

Schwankungen der Rohstoffpreise (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch
Auswirkungen: mittel

Unser erstes Risiko bezieht sich auf die Schwankungen der Rohstoffpreise, die sich insgesamt negativ auf VERBIO auswirken können. Bereits in jüngster Vergangenheit sah man bspw., ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt, im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stark steigende Preise. Eine solche Veränderung der für die Produktion benötigten Stoffe wirkt sich in dem Fall gerade auf die Rohstoffkosten der Hersteller aus, deren Entwicklung wir auch bei VERBIO gleich näher betrachten wollen.

Das isolierte Betrachten der Rohstoffkosten macht in diesem Zusammenhang nicht wirklich viel Sinn, da logischerweise bei einer vermehrten Produktion auch die Kosten für Rohstoffe steigen. Daher ist es wichtig, in einem solchen Falle nie die Ausgaben an sich zu betrachten, sondern diese immer in Relation zu der gesamtproduzierten Menge anzusehen. Im Geschäftsjahr 2020/2021 wies VERBIO eine produzierte Menge i. H. v. etwa 834.000,00 Tonnen aus, im Jahr 2021/2022 waren es knapp 840.000,00 Tonnen. Im Vergleich dazu schauen wir uns insgesamt den Materialaufwand an, der u. a. die Rohstoffkosten sowie die Energie- und Transportkosten berücksichtigt. 2020/2021 beliefen sich die Kosten an dieser Stelle auf etwa 779,00 Mio. Euro, während sie im darauffolgenden Jahr bei über 1,20 Mrd. Euro lagen.

Es lässt sich also erkennen, dass auch VERBIO beachtliche Mehrkosten in Kauf nehmen musste und die gestiegenen Kosten ganz offensichtlich nicht an einer übermäßig stark gestiegenen Produktion gelegen haben. Solche, auf Rohstoffe angewiesene, Hersteller sichern sich in aller Regel zumindest zum Teil mit Futures ab (wegen sich schnell ändernder Marktbedingungen). Diese Futures stellen Terminkontrakte da, die vorher festlegen, zu welchem Preis und Termin eine bestimmte Ware geliefert wird. VERBIO kann in dem Beispiel dann u. a. Futures auf Rapsöl eröffnen und sich dadurch schützen.

Gerade 2022 stieg der Preis für Rapsöl enorm an. Innerhalb von etwa eineinhalb Jahren lag der Preis für eine Tonne Rapsöl mehr als doppelt so hoch und zeigte, wie gerade erwähnt, auch bei VERBIO stark negative Auswirkungen. Aus unserer Sicht bleibt auch für die Zukunft dieses Problem bestehen und Schwankungen an den Rohstoffmärkten können zu unerwartet hohen Kosten im Bereich der Rohstoffaufwendungen führen.

Insgesamt sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit bei hoch. Sobald die Preise bspw. für Raps oder Getreide enorm ansteigen, ist auch davon auszugehen, dass die Mehrbelastungen für VERBIO zunehmen. Die Auswirkungen sehen wir bei mittel. Mit Futures können sich solche Unternehmen in aller Regel wenigstens zum Teil schützen, wodurch die Auswirkungen abgeschwächt werden. Wie man der jüngsten Vergangenheit jedoch entnehmen kann, ziehen diese Entwicklungen stark steigende Kosten bei VERBIO nach sich. Sofern diese Preise nicht weitergegeben werden können und die Nachfrage dies nicht ausgleichen kann, hat VERBIO enorme Nachteile zu erwarten.

Abb. 27: Rapsölpreis

Politischer Gegenwind und Expansionsrisiken (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel

Weitere auf VERBIO bezogene Risiken stellen der teils politische Gegenwind und die aktuell einhergehenden Expansionsrisiken dar. Bereits in der Vergangenheit wurde der Sektor durch politische Entscheidungen geschwächt und ist diesem Risiko auch weiterhin ausgesetzt. Gleichzeitig stellt die geplante Expansion in neue Märkte aus unserer Sicht ebenfalls, vor allem aus finanzieller Sicht, ein Risiko dar.

Möglicherweise verwundert einige der erste Bestandteil unseres zweiten Risikos. Denn in der ersten Chance sprachen wir noch von einer Entscheidung der Politik, die auch die Nachfrage nach Biokraftstoff erhöhen könnte. Was man jedoch nicht vergessen darf, sind Entscheidungen der Vergangenheit, die bspw. hier in Deutschland getroffen wurden und die Branche auch nachhaltig schwächten. So gab es bis ins Jahr 2012 eine direkte Beimischungspflicht von Biokraftstoff, die jedoch aufgrund bereits genannter, ethischer Gesichtspunkte sowie entstehender Landnutzungskonflikte beendet wurde. Zum selben Zeitpunkt beendete die Bundesregierung direkte Subventionen im Zusammenhang mit Biokraftstoffen.

Besonders interessant wird das Bild unserer Meinung nach, wenn man sich nochmal die Entwicklung der Produktionskapazitäten, -menge und des Absatzes zum genannten Zeitpunkt anschaut. Denn was man ab da sieht, ist der Beginn des Rückgangs der Produktionskapazität, ebenso ging der Absatz erwähnenswert stark zurück. Genau von diesen Entwicklungen sind auch heute noch Unternehmen wie VERBIO abhängig bzw. dem Risiko ausgesetzt, dass ein ähnliches Szenario wieder eintritt. Unter dem Motto „Kein Essen in den Tank“ stehen viele Menschen bereits seit fast einem Jahrzehnt für den Stopp der Herstellung von Biokraftstoffen ein.

Auch, um dieses Risiko zu minimieren, entschied sich VERBIO die Abhängigkeit gegenüber dem europäischen, aber gerade dem deutschen Markt zu verringern und expandiert, wie bereits erwähnt, in die Märkte in den USA und Indien. Um sich in diesen Ländern jedoch eine adäquate Marktposition aufbauen zu können, benötigt es anfangs enorme finanzielle Aufwendungen, welche auch für ein bisher so etabliertes Unternehmen wie VERBIO Risiken offenbart, die nicht zu vernachlässigen sind.

Abschließend sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit bei mittel. Gerade dadurch, dass es bereits in der Vergangenheit zu solchen, aus Sicht von VERBIO, negativen Entscheidungen kam, sollte ein solches Risiko mit einkalkuliert werden. Auch, dass die Expansion Risiken offenbart und ebenso finanziell Herausforderungen darstellt, ist aus unserer Sicht nicht gerade unwahrscheinlich. Die Auswirkungen sehen wir in beiden Fällen etwa bei mittel.  

Abb. 28: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung für VERBIO

Eigenkapitalkosten

Beginnen wir wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten:

Unsere Werte für VERBIO sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 3,75 %

Risikoprämie: 6,18 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 1,90

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 9,93 %, welche wir, durch das erwartete Wachstum, aufgrund der aktuellen Marktlage durchaus für gerechtfertigt halten.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von VERBIO ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2022 etwa 1,13 Mrd. EUR und hat sich damit um ca. 450,00 Mio. EUR verlängert. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Die Zahlungsmittelbestände sind um etwa 194,59 Mio. EUR auf ca. 299,61 Mio. EUR gestiegen. Die noch ausstehenden Zahlungen sind ebenfalls um knapp 42,67 Mio. EUR auf ca. 112,23 Mio. EUR angewachsen und auch das Inventar konnte um ca. 67,87 Mio. EUR auf etwa 169,34 Mio. EUR steigen. Zusammenfassend hat sich das Umlaufvermögen damit um etwa 289,99 Mio. EUR auf ca. 656,33 Mio. EUR erhöht.
Entwicklung des Anlagevermögens
Einen Goodwill weist VERBIO nicht aus. Die Sachanlagen liegen dafür, nach einem Wachstum von fast 100,97 Mio. EUR, bei knapp 391,52 Mio. EUR. Der Posten der sonstigen Vermögenswerte beträgt ca. 57,76 Mio. EUR, nachdem dieser im vorherigen Jahr nicht ausgewiesen wurde und stellt eine Anzahlung i. H. v. 60,00 Mio. USD für einen langfristigen Liefervertrag von Rohstoffen dar. Das Anlagevermögen konnte um ca. 160,01 Mio. EUR auf knapp 472,29 Mio. EUR gesteigert werden.
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
Von VERBIO wird eine Fremdkapitalquote von ca. 27,48 % ausgewiesen. Das Eigenkapital hat sich während des letzten Geschäftsjahres um etwa 308,58 Mio. EUR auf ca. 818,46 Mio. EUR gesteigert. Gleichzeitig ist auch das Fremdkapital um ca. 141,42 Mio. EUR auf etwa 310,16 Mio. EUR gestiegen. Dieses verteilt sich auf etwa 252,14 Mio. EUR kurz- und ca. 58,03 Mio. EUR langfristige Verbindlichkeiten. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind dabei im Jahresvergleich um etwa 12,57 Mio. EUR gestiegen, während auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ca. 128,84 Mio. EUR gewachsen sind.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Die Zahlungsmittelbestände liegen bei VERBIO zum Stand des Jahresabschlusses von 2022 etwa 47,48 Mio. EUR über den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die kurzfristigen Investitionen von VERBIO lagen 2022 bei etwa 113,62 Mio. EUR und betrugen damit etwa das 0,38-fache der Zahlungsmittelbestände.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
Das EBIT von VERBIO betrug 2022 etwa 475,23 Mio. EUR. Die kurzfristigen Schulden belaufen sich damit auf das ca. 0,53-fachen dessen. Die gesamten Verpflichtungen im Verhältnis zum EBIT weisen dagegen einen Faktor von 0,65 auf.
Fazit
Die Bilanz von VERBIO macht einen ziemlich guten Eindruck. Obwohl die Bilanzsumme stark verlängert wurde, macht die Struktur einen stabilen Eindruck. In den ersten drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres scheint sich dies auch fortzusetzen. So wurden vorrangig weitere Investitionen in Sachanlagen getätigt.
Abb. 29: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle 

Optimistisches Szenario

Für die Jahre 2023 bis 2026 rechnen wir mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von ca. 6,68 % p. a. Im Weiteren soll sich das Wachstum von 6,00 % in 2027 so abflachen, dass im Jahr 2032 3,00 % und in der ewigen Rente (2033ff.) 2,00 % erreicht werden.

Bezüglich der Margen nehmen wir an, dass diese sich, von den 26,22 % aus dem Geschäftsjahr 2022, auf 11,78 % in 2023 reduzieren und anschließend auf bis zu 14,00 % in der ewigen Rente (2033ff.) steigen können.

Für VERBIO kalkulieren wir ohne Aktienrückkäufe und mit einer Ausschüttungsquote von ca. 10,00 %.

Der dann ermittelte faire Wert beläuft sich auf 47,02 EUR und gibt damit eine Unterbewertung von etwa 28,00 % an.

Mit einem KGVe von 19 in 2032 kommen wir dann auf eine Renditeerwartung von 12,36 % p. a.

Pessimistisches Szenario

Das pessimistische Szenario gestalten wir bis 2026 exakt gleich wie das optimistische. Anschließend gehen wir davon aus, dass der Umsatz 2027 ein Wachstum von 3,00 % verzeichnen kann, um sich anschließend auf 1,50 % in 2032 und der ewigen Rente (2033ff.) abzuflachen.

Für die Margen nehmen wir an, dass diese sich, ähnlich zum optimistischen Szenario, weiter auf bis zu 12,72 % im Jahr 2026 steigern und dann bis in die ewige Rente (2033ff.) wieder bis auf 10,00 % rückläufig sind.

Zum aktuellen Zeitpunkt kommen wir damit nur noch auf einen fairen Wert von 32,33 EUR und eine Überbewertung von ca. 5,00 %.

Mit einem Gewinnmultiple von 12 kommen wir dann auf eine Rendite von 0,73 % p. a.

Auch hier rechnen wir ohne Aktienrückkäufe, allerdings mit einer Ausschüttungsquote von etwa 5,00 %.

DCF-Modell

Bei der DCF-Berechnung berechnen wir einen WACC von 9,83 % und verwenden einen Wachstumsabschlag von 2,00 %.

Für den Zeitraum 2023 bis 2026 verwenden wir hier die Umsatzzahlen der beiden DNP-Szenarien und anschließend Durchschnittswerte dieser.

Wir rechnen damit, dass die Free Cashflow Marge von den für 2023 erwarteten -14,00 % auf bis zu 10,00 % im Jahr 2028 ansteigt.

Damit kommen wir auf einen fairen Wert von 32,62 EUR und eine Überbewertung von etwa 4,00 %.

Das Modell findest du hier.

Unsere Einschätzung 

VERBIO macht im Gesamten einen sehr guten Eindruck und auch unsere Modelle zeigen eine durchaus faire Bewertung und lassen eine ordentliche Rendite erwarten. Akute Risiken sind hierbei nicht erkennbar und dürften vermutlich eher struktureller Natur sein.

Um nach unseren Annahmen mit dem DNP-Modell eine etwa faire Bewertung zu erreichen, müsste im Schnitt ein Umsatzwachstum von 1,50 % erreicht werden. Das dann benötigte KGV, um eine Renditeerwartung von ca. 10,00 % zu erreichen, würde bei 23 liegen.

Die erwartete Rendite setzen wir hier auf etwa 9,50 % p. a.

Die Investmentampel stellen wir auf Grün, da hier Risiko und potenzielle Rendite passen und die Bilanz einen sehr guten Eindruck macht.

Die genaue Berechnung kann der Exceltabelle (DNP-Modell) durch einen Klick entnommen werden.

Abb. 30: Bewertungsszenarien für VERBIO

6. Technische Analyse zu VERBIO

Charttechnische Trendeinordnung

Übersicht

Abb. 31: Trendeinordnung für VERBIO

Langfristig

VERBIO kann einen langfristigen Aufwärtstrend vorweisen, welcher im Vergleich zu vielen anderen Aktien eine eher grobe Struktur hat. Die aktuelle Korrektur ist mit der Abwärtsphase in 2017/2018 vergleichbar und ist bisher als angemessen zu charakterisieren.

Abb. 32: Monats-Chart von VERBIO

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene ist bei VERBIO ein kontinuierlicher Abverkauf erkennbar, welcher seit rund einem halben Jahr kaum Gegenwehr von den Käufern erfährt. Aus diesem Grund kann auch keine nennenswerte Abwärtsstruktur identifiziert werden. Das letzte, etwas relevantere Hoch befindet sich bei 51,50 EUR, sodass ein Überschreiten dieses Niveaus als Ende des Abwärtstrends festgelegt werden kann. Allerdings ist diese Einordnung mit Vorsicht zu genießen, da die genannte Struktur fehlt.

Abb. 33: Wochen-Chart von VERBIO

Kurzfristig

Im Tages-Chart läuft seit Monaten ein Abwärtstrend, der von starken Abwärtsbewegungen und schwachen Aufwärtskorrekturen geprägt ist. Die Trendstärke der Verkäufer hält scheinbar ununterbrochen an. Erst über dem Hoch bei 38,56 EUR wird der Abwärtstrend gebrochen.

Abb. 34: Tages-Chart von VERBIO

Aussicht

Bisher konnte sich VERBIO auf keinem Unterstützungsniveau nachhaltig stabilisieren und vollendete auf der mittelfristigen Zeitebene sogar eine ausgeprägte Top-Bildung. Die Unterstützung im Bereich um 30,00 EUR ist eher schwach, weshalb die Wahrscheinlichkeit vergleichsweise gering ist, dass sie für einen nachhaltigen Boden dient. Sollte im kurzfristigen Tages-Chart trotzdem eine Bodenbildung vollendet werden (bspw. erneuter Test der Verlaufstiefs und dann Anstieg auf neue Hochs), dann wird es wahrscheinlicher, dass das aktuelle Niveau das Ende der Korrektur darstellt.

Deutlich stärker ist der Kursbereich ab rund 23,00 EUR; hier besteht eine viel bessere Chance auf eine nachhaltige Stabilisierung. Sollte dies auch hier nicht passieren, rückt der Kursbereich um 15,00 EUR in den Fokus. Unabhängig davon, welche Zone letzten Endes für eine Umkehr sorgt, sollte zuerst auf eine kurzfristige Bodenbildung gewartet werden. Auf diese Weise kann man vermeiden, in ein fallendes Messer zu greifen.

Abb. 35: Die aktuelle Unterstützung ist nur mittelmäßig stark.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt VERBIO mit 7 von 10 Punkten ein gutes Ergebnis. Punktabzug gibt es für die fehlende langfristige Trendstabilität, welche vor einigen Jahren durch die ausgeprägte Korrektur verletzt wurde. Diese grobe Trendstruktur ist auch der Anlass dafür, dass ich (Jan) aus der subjektiven Sicht nur einen Punkt vergebe. Darüber hinaus liegen ausgeprägte Volumenakkumulationen über dem aktuellen Kursniveau, wodurch ein weiterer Punkt verloren geht. 

Abb. 36: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt VERBIO 7 von 10 Punkte.

Marktsymmetrie

Die aktuelle Korrekturphase von VERBIO lässt sich nur mit der Abwärtsphase in 2017/2018 vergleichen. Aus diesem Grund ist eine Einschätzung der Marktsymmetrie nur bedingt aussagekräftig. Die wenigen vorliegenden Daten lassen eine Einordnung der derzeitigen Abwärtsphase als unterdurchschnittlich zu – eine weitere Ausweitung der Abwärtsphase ist somit wahrscheinlich.

Abb. 37: Rallye- und Korrekturlängen
Abb. 38: Trendbasiertes Chance-Risiko-Verhältnis

Die Betrachtung der Rainbow-EMAs lässt eine Einordnung der Korrekturlänge, bereinigt um die Trendgeschwindigkeit, zu. In diesem Fall zeigen die EMAs direkt, dass die Trendstruktur der Aktie sehr grob ist. Darüber hinaus ist die Historie des Aufwärtstrends nicht lang genug, um einen EMA-Kursbereich als wahrscheinliche Zone für eine Stabilisierung festzulegen. Tendenziell dreht VERBIO im orangenen oder roten EMA-Bereich, aber diese Einschätzung beruht nur auf der einen Korrektur aus 2017/2018.

Abb. 39: Korrekturen im Verhältnis zur Trendgeschwindigkeit, dargestellt mit Rainbow-EMAs.

Systematisches Risiko

Das systematische Risiko von VERBIO ist im direkten Vergleich zu den anderen Aktien aus dem Konkurrenzvergleich sehr hoch und übersteigt auch den Beta-Faktor des Gesamtmarkts. Auffällig ist zudem, dass alle Aktien eine niedrige Korrelation mit dem All Country World Index aufweisen.

Abb. 40: Systematisches Risiko und Korrelation von VERBIO zum ACWI

7. Fazit zur VERBIO Aktie

Allgemein

Der Vorstand von VERBIO bezeichnet den Markt für fortschrittliche Biokraftstoffe als globalen Wachstumsmarkt und sieht sich mit seinen eigens entwickelten Produktionsanlagen als europäischen Technologieführer. Doch es ist nicht nur in Europa von einem strukturellen Anstieg des Marktvolumens auszugehen: Insbesondere in den Vereinigten Staaten sowie Asien ist mit hohen Wachstumsraten zu rechnen, von welchen VERBIO durch eine weitere Internationalisierung des operativen Geschäfts profitieren will.

Zwischen 2018 und 2022 entwickelten sich die fundamentalen Kennzahlen von VERBIO mit durchschnittlichen Wachstumsraten im mittleren zweistelligen bzw. niedrigen dreistelligen Bereich äußerst positiv. Allerdings ist ein Großteil des Wachstums auf die besonderen Umstände im vergangenen Geschäftsjahr zurückzuführen, weshalb der überproportionale Anstieg voraussichtlich nicht fortgeführt werden kann. Hingegen ist davon auszugehen, dass VERBIO an den vorherigen Wachstumstrend anknüpfen können wird.

Wie beschrieben, steht die Investmentampel auf Grün, mit einer Renditeerwartung von 9,50 % p. a.

VERBIO kann einen langfristigen Aufwärtstrend vorweisen, welcher sich jedoch in einer ziemlich groben Struktur befindet. Mittelfristig könnte eine nachhaltige Stabilisierung in mehreren Kursbereichen erfolgen und es ist ratsam eine Bodenbildung auf der kurzfristigen Zeitebene abzuwarten. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Korrektur auf dem derzeitigen Niveau endet.

Abb. 41: Fazit unserer Analyse zu VERBIO

Meinungen der Team-Mitglieder

Jan

VERBIO gehört für mich insgesamt zu den spannendsten Wachstumsaktien aus Deutschland, sowie auch generell aus dem Energiesektor, deren extrem zyklische Entwicklung mich allerdings stört. Da mir aber noch ein Engagement in dieser Branche fehlt, habe ich mir VERBIO zunächst auf die Watchlist gelegt, um bei einer weiteren tieferen Korrektur ggf. einzusteigen. Auf dem aktuellen Niveau finde ich die Aktie aber weder aus Sicht der Bewertung noch aus technischer Sicht besonders spannend.

Adrian

VERBIO ist für mich ein spannender Growth-Kandidat aus Deutschland. Das ist an sich ist ja schon einmal etwas Besonderes. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist relativ unbekannt, sprich es ist nicht “en vogue”, wie viele andere Dinge wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung und so weiter. Das spiegelt sich auch in der relativ attraktiven Bewertung von VERBIO wider, was wir sehr selten bei Growth-Titeln sehen, insbesondere bei den bekannten US-Werten nicht. Natürlich liegt dies aber auch an der zyklischen Branche. Der langfristige Aufwärtstrend der Aktie ist zwar noch eher jung, bietet aber durchaus Potenzial. Ab ca. 27 EUR würde die Aktie in meinen Fokus rücken mit entsprechenden Umkehrsignalen.

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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