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Veröffentlicht am 10.11.21 | Lesedauer: 15 Minuten
Von Sven Klünder
Seit 2019 hält uns SARS-CoV-2 in Atem. Der Virus, besser bekannt unter den Namen COVID-19 oder Corona, trat zum ersten Mal am 01. Dezember 2019 in Wuhan (China) auf. AM 13. Januar 2020 trat Corona erstmals außerhalb Chinas in Thailand auf. Außerhalb Asiens war der erste dokumentierte Fall am 23.Januar 2020 in den USA. Der erste Fall in Deutschland wurde am 27. Januar in Bayern festgestellt. Es stellte sich heraus, dass sich im Zuge einer firmeninternen Weiterbildung mehrere Mitarbeiter infiziert hatten.
Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer weltweiten Pandemie.
Die Coronaviren sind eine Familie von Viren, die sowohl Tiere als auch Menschen infizieren können. Beim Menschen lösen sie vor allem Erkrankungen des Respirationstrakts aus. Die Schwere der Erkrankung reicht dabei von harmlosen Erkältungen bis hin zu tödlichen Verläufen. Die Art und Ausprägung der Symptome ist sehr individuell. Vorerkrankungen gelten allgemein als Risiko für schwere Verläufe.
Abbildung 1 zeigt die weltweite Entwicklung der Fallzahlen. Auch sich die Lage in Deutschland zwischenzeitlich entspannt zu haben schien, das Virus ist weltweit weiterhin am Ausbreiten.
Die wirtschaftlichen Folgen von Corona sind schwer greifbar und noch lange nicht absehbar, zumal die Krise noch lange nicht gemeistert ist. Daher soll hier ein Versuch anhand einzelner Kennzahlen erfolgen:
4,6% Abnahme des BIP
Insbesondere im 2. Quartal 2020 gab es einen historischen Einbruch. Ein Minus von 9,7% im Vergleich zum Vorquartal war der stärkste Einbruch seit Beginn der vierteljährlichen Berechnung im Jahr 1970. Im 3. Quartal folgte dann eine spürbare Erholung.
4,2% Defizitquote
Im Bundeshaushalt wurde das zweithöchste Finanzierungsdefizit seit der Wiedervereinigung erzielt. Übertroffen wird 2020 nur vom Rekorddefizit des Jahres 1995, in dem die Treuhandschulden in den Staatshaushalt übernommen wurden.
4,6 % weniger Konsumausgaben
Der Konsum der Privathaushalte sank so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Besonders stark in den Bereichen Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (-33,2 % gegenüber 2019) oder für Verkehr (-11,7 % gegenüber 2019). Gegen den allgemeinen Trend wurde mehr Geld für Ernährung und Getränke ausgeben (+6,3% zum Vorjahr).
Mit wachsender Intensität der Coronakrise begann weltweit in Pharmalaboren die fieberhafte Suche nach Gegenmaßnahmen wie Impfungen und Medikamenten um einen Weg aus der Krise zu finden und Menschen effektiv zu schützen und zu heilen.
Bereits im August 2020 wurde mit Sputnik V ein erster Impfstoff in Russland zugelassen, allerdings unter Verzicht auf die Phase-III-Studien.
Im Dezember folgten weitere Impfstoffe, zunächst Tozinameran (BioNTech/Pfizer) als erster zugelassener Impfstoff im Sinne der WHO, kurz darauf folgten mRNA-1273 (Moderna/NIAID), AZD1222 (AstraZeneca/Oxford) und Ad26.COV2.S (Janssen/Johnson & Johnson).
Bis heute sind nur diese vier Impfstoffe in der EU zugelassen. Bei ihnen handelt es sich um mRNA- und Vektorimpfstoffe. Sie schleusen einen Bauplan des Spike-Protein des Coronavirus in die Körperzellen ein, damit der Körper selber das Protein produziert. Hierdurch wird das Immunsystem angeregt und die geimpfte Person geschützt. Die Impfstoffe unterscheide sich durch die Art der Baupläne und die „Schutzhülle“ des Bauplans (mRNA + Fetthülle bei mRNA-Impfstoffen/DNA + Adenovirushülle bei Vektorimpfstoff).
Valneva SE ist ein französisches Biotechnologieunternehmen. Valneva entstand 2013 durch den Zusammenschluss des österreichischen Unternehmens Intercell und des französischen Unternehmens Vivalis SA. Seit 2013 ist die Aktie u.a. an der EuroNext notiert.
Valneva entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Zu den Produkten zählen unter anderem Impfungen gegen FSME, Tollwut, Influenza, Cholera oder Japanische Enzephalitis.
Im Bezug auf Covid-19 ist Valneva aktuell der aussichtsreichste Kandidat für den ersten zugelassen Totimpfstoff in der EU. Zwar gibt es weltweit bereits vergleichbare Impfstoffe, jedoch ohne die nötige Zulassung für Europa. Der Impfstoff von Valneva befindest sich gerade in Phase 3 der klinischen Studie. Die Zulassung für Großbritannien wird noch für 2021, für Europa bis Anfang 2022, angepeilt.
Pfizer ist ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen, das 1849 von den deutschstämmigen Cousins Karl Pfizer und Karl Erhardt gegründet wurde. Der Börsengang erfolgte 1942 und heute ist es der größte Pharmakonzern der Welt.
Pfizer entwickelt und produziert, entweder alleine oder in Kooperationen, eine riesige Bandbreite von Medikamenten. Die Bandbreite reicht von Antibiotika, Mittel gegen Herz-Kreislauferkrankungen über Schmerzmittel bis zum Medikament gegen psychische Erkrankungen. Pfizer ist damit quasi ein „Allroundanbieter“.
Bei der Entwicklung eines Coronaimpfstoffes kooperierte Pfizer mit BioNTech und profitierte so vom ersten zugelassen Impfstoff nach WHO-Standards. BioNTech haben wir hier für dich analysiert.
Pfizer plant aktuell ein Medikament gegen Corona namens Paxlovid auf den Markt zu bringen. Das Medikament ersetzt zwar keine Impfung, zeigt aber eine hohe Wirksamkeit gegen schwere Verläufe in klinischen Studien. Die Zulassung bei der FDA ist in Planung.
Moderna Inc. ist ein US-amerikanisches Biotechnologieunternehmen. Moderna wurde 2010 gegründet und der Börsengang erfolgte 2018.
Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln auf der Basis von mRNA. Bei der Produktion von Proteinen spielt mRNA eine entscheidende Rolle. In der DNA sind Baupläne für Proteine gespeichert. Diese werden in mRNA „umgeschrieben“ und zu Ribosomen “transportiert”. In den Ribosomen erfolgt dann die Produktion der Proteine.
Moderna hat bisher nur ein Produkt bis zur Marktreife gebracht – den Coronaimpfstoff auf mRNA Basis. Weitere Medikamente befinden sich in der Pipeline, allerdings maximal in Phase 2. Darunter sind spannende Innovationen, zum Beispiel ein Impfstoff gegen Krebs.
Seit Februar 2020 hat Corona einiges auf den Kopf gestellt. Am 08.11.2021 waren es weltweit fast 250 Mio. Infizierte und etwa 5 Mio. Tote (aktuelle Statistiken findest du immer hier). Lockdowns, social distancing, Kurzarbeit und wirtschaftliche Schäden sind mit Blick auf diese Zahlen fast schon kleine Folgen. Wir alle hoffen auf ein baldiges Ende der Coronakrise. In diesem Blog haben wir dir drei Unternehmen vorgestellt, die dazu beitragen könnten.
Welche der drei Aktien wäre dein Favorit?
Ich bedanke mich fürs Lesen und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen bei Wir Lieben Aktien.
Liebe Grüße und bleib gesund
Sven Klünder
Autor dieses Blogs:
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