Veröffentlicht am 10.11.2023 I Lesedauer: 10 Minuten
Von Jan Fuhrmann und Tilman Reichel
▲ Sollte man die Diageo Aktie nach dem Crash kaufen?
Am 10. November startete die Aktie vom weltweit führenden Spirituosenhersteller Diageo mit einem Minus von fast 10,00 % im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages in den Handel und weitete den Crash auf bis zu -15,00 % weiter aus. Dieser ungewöhnlich starke Einbruch ist auf eine Pressemitteilung zurückzuführen, in welcher das Unternehmen seine Investoren über eine unerwartet langsame Rückkehr auf den Wachstumspfad in Kenntnis setzt. In den ersten Handelsstunden wurden die Verluste sogar ausgeweitet. Ist die Aktie nach dieser Mitteilung immer noch einen Blick wert?
Blickt man auf die Höhe der Umsätze und die Anzahl an verschiedenen Marken, so ist Diageo als größter Hersteller von Spirituosen der (westlichen) Welt einzuordnen. Mit seinem umfassenden Produktportfolio deckt das britische Unternehmen beinahe das gesamte Spektrum der zugrundeliegenden Branche ab, was sich nicht zuletzt in folgendem Statement aus dem aktuellen Geschäftsbericht des Unternehmens widerspiegelt: “Von einem Pint Guinness über einen Johnnie Walker Highball, eine Don Julio Margarita bis hin zu einem Tanqueray und Tonic sind die Marken hinter unseren Getränken zu bekannten Namen geworden.” Hervorzuheben ist außerdem, dass sich Diageo zunehmend auf das Premium-Segment des Marktes für alkoholische Getränke fokussieren und durch höhere Preise ein eher stagnierendes Absatzvolumen ausgleichen will.
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Jetzt Mitglied werdenUm zu verstehen, auf welche Zeiträume sich die Pressemitteilung von Diageo bezieht, ist es wichtig über das Geschäftsjahr des Unternehmens Bescheid zu wissen. Denn dieses unterscheidet sich vom Kalenderjahr und erstreckt sich jeweils vom 01. Juli bis zum 30. Juni.
In erster Linie bezieht sich Diageo in dem sogenannten Trading Update auf aktuelle Entwicklungen der Regionen Lateinamerika und Karibik, welche im vergangenen Geschäftsjahr für immerhin 10,57 % der gesamten Einnahmen verantwortlich waren. In den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres blieb die Umsatzentwicklung aufgrund von makroökonomischen Schwierigkeiten deutlich hinter den Erwartungen zurück. Für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2024 rechnet die Unternehmensführung nun sogar mit einem Rückgang der Erlöse um etwas mehr als ein Fünftel.
Gleichzeitig weist Diageo darauf hin, dass sich die Geschäfte in allen anderen Regionen weiterhin in einem zufriedenstellenden Ausmaß entwickeln. Während die Umsätze in Nordamerika und Afrika dynamischer als angenommen wachsen, verzeichnet der europäische Absatzmarkt leicht niedrigere Anstiege als erwartet. Dennoch kann der Einbruch in Lateinamerika und in der Karibik nicht vollständig kompensiert werden. Unterm Strich müssen die Erwartungen für die erste Jahreshälfte von 2024 also verringert werden.
Trotz dieser kurzfristigen Verwerfungen zeigt sich Diageo langfristig weiterhin zuversichtlich. Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2024 (Januar bis Juni) erwartet das Management auf Konzernebene eine Erholung der Wachstumsgeschwindigkeit. Mittelfristig traut sich der Spirituosenhersteller nach wie vor ein durchschnittliches Umsatzwachstum zwischen 5,00 % und 7,00 % pro Jahr zu und unterstellt eine Abschwächung der Inflationsraten sowie Verbesserungen der Lieferketten. Folglich sollen die Gewinne noch schneller steigen können.
Verständlicherweise reagierte die Börse auf die unerwartet schwache Entwicklung der Geschäfte von Diageo in Lateinamerika und in der Karibik, welche sich auch auf Konzernebene bemerkbar machen wird, ernüchtert. Schenkt man der Unternehmensführung sein Vertrauen, so ist dennoch davon auszugehen, dass die langfristigen Trends der fundamentalen Kennzahlen des Spirituosenherstellers intakt sind. Denn dieser geht derzeit bereits in der kommenden zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2024 von einer Erholung aus.
In unserer ausführlichen Analyse zur Diageo Aktie notierte diese noch deutlich höher und wir haben die Wahrscheinlichkeit für eine Ausweitung der Korrektur als hoch erachtet. Nun hat die Aktie durch den Kursrutsch den wichtigsten Kursbereich angelaufen, wodurch die Abwärtsphase eine angemessene Länge erreicht hat. Jetzt kommt es darauf an, dass sich die Aktie stabilisiert, wobei das nach einem solchen Kursrutsch einige Wochen dauern kann. Es ist also Geduld gefragt… Wenn ihr meint, dass sich ein Boden gebildet hat, fragt jederzeit gerne im Discord nach.
“Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ - André Kostolany
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