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Rohstoffe – der Anfang von allem

Veröffentlicht am 02.12.21 | Lesedauer: 15 Minuten

Von Sven Klünder 

 Rohstoffe – der Anfang von allem

Rohstoffe sind die Basis für alle Produkte in unserem täglichen Leben. Wir Lieben Aktien wirft einen Blick auf drei Rohstoffe und dazu passende Aktien.

Einleitung

Rohstoffe sind die Basis aller Produkte unseres Alltags. Sie werden aus verschiedenen Quellen gewonnen und entweder direkt verbraucht oder zu Produkten weiterverarbeitet. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Rohstoffen:

Primärrohstoffe werden aus erneuerbaren (nachwachsenden) oder nicht-erneuerbaren Quellen der Natur gewonnen. Zu den erneuerbaren Quellen zählen vor allem lebende Quellen wie Wälder, Fische oder Wildpflanzen. Zu den nicht-erneuerbaren (erschöpflichen) Quellen zählen neben den fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas auch die bergmännisch gewonnen Rohstoffe wie Eisen oder Lithium.

Sekundärrohstoffe unterscheiden sich von den Primärrohstoffen durch die Art der Gewinnung. Sie entstammen keinen natürlichen Quellen (Primärquelle), sondern werden durch Wiederaufbereitung (Recycling) gewonnen. Unterschieden wird hierbei zwischen Upcycling, wo die Qualität gleichbleibend oder besser wird und Downcycling, wo die Qualität mit jeder Aufbereitung sinkt.

Rohstoffe, wie seltene Erden oder Lithium, gewinnen im Zuge der globalen Technisierung und ihrer Seltenheit immer mehr an Bedeutung. In diesem Blog schauen wir uns drei Rohstoffe einmal genauer an:

Entwicklung der Rohstoffpreise Lithium Kobald
Abb. 1: Für einige Rohstoffe wird ein regelrechter Preisboom erwartet.

Lithium

Lithium ist ein Alkalimetall. Das Leichtmetall besitzt unter Normalbedingungen die geringste Dichte. Lithium ist das 27. häufigste Element der Erdhülle mit 60 ppm (Millionstel) Massenanteil.

Lithium wird auf zwei Arten gewonnen:
Klassisch-bergmännisch durch Bohren und Sprengen kann Lithium aus einigen Mineralen gewonnen werden. Der Abbau findet hier unter anderem in Australien, Russland oder Kanada statt. Lithium wird dabei nur bei hohen Konzentrationen abgebaut oder als Nebenprodukt, beispielsweise bei dem Abbau von Tantal, gewonnen. In anderen Fällen ist der Abbau aktuell noch zu aufwendig und zu teuer. Im Zuge des wachsenden Bedarfs wird der Abbau aber auch an solchen Lagerstätten, u.a. im Erzgebirge, geprüft.
Hauptsächlich wird Lithium im Solebergbau in Salzseen gewonnen. Hierbei wird eine Salzsole mit hohem Lithiumanteil erzeugt, deren Flüssigkeitsanteil in offenen Becken durch Verdunstung reduziert wird. Aktuell wird auch die Gewinnung aus Meerwasser geprüft.

Im Anschluss an beide Gewinnungsverfahren erfolgt die Aufbereitung, in der aus dem gewonnen Rohstoff mit hohem Lithiumanteil reines Lithium gewonnen wird.

Lithium gewinnt im Rahmen der wachsenden E-Mobilität als Batteriewerkstoff an Bedeutung.

Standard Lithium

Standard Lithium ist ein kanadischer Chemiekonzern. Das Unternehmen wurde 1998 gegründet. Der Börsengang erfolgte 2000.

Standard Lithium arbeitet an zwei Projekten zur Förderung von Lithium in Nordamerika. Dabei würde es sich um die ersten Projekte seit 50 Jahren auf dem Kontinent handeln.

Flaggschiff ist ein Vorkommen in Arkansas, dass eine Lagerstätte von ca. 3 Mio. t Lithium besitzt. Der Abbau soll ca. 20.000 t pro Jahr betragen. (Zum Vergleich: Weltweit wurden 2020 etwa 80.000 t Lithium gewonnen.). Das Lithium soll dabei in einem Solungsprozess gewonnen werden und als “batteriefertiges” Produkt ausgeliefert werden. Die Aufbereitung von der Sole zum Endprodukt soll dabei nur 8 Stunden dauern.

Ein weiteres Projekt in Kalifornien ist aktuell noch im Explorationsstatus.

Rohstoffe - der Anfang von allem
Abb. 2: Trendeinordnung für Standard Lithium Ltd.

Stahl

Stahl selbst ist ein Werkstoff, der größtenteils aus Eisen besteht. Eisen ist das vierhäufigste Element der Erdhülle nach Sauerstoff, Silizium und Aluminium mit einem Massenanteil von 4,7 %.

Eisen wird vornehmlich im Tagebau durch Sprengung gewonnen. Die Gewinnung unter Tage ist deutlich komplexer und damit teurer und findet daher nur selten Anwendung, beispielsweise in der Mine von Kiruna (Schweden). Aus dem gewonnene Eisenerz wird im Verhüttungsprozess in Hochöfen Eisen gewonnen. Bei der Weiterverarbeitung zu Stahl spielen die recycelten Sekundärrohstoffe eine große Rolle: Weltweit liegt der Anteil von Stahlschrott bei der Produktion von Stahl bei 40%. 

Rio Tinto

Rio Tinto ist ein britisch-australischer Bergbaukonzern. Das Unternehmen wurde 1873 als Aktiengesellschaft gegründet. Der Name leitet sich vom Fluss Rio Tinto (Roter Fluss) ab, der seine rötliche Färbung durch einen hohen Eisen- und Schwermetallanteil hat.

Rio Tinto ist der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt nach BHP. Kerngeschäft von Rio Tinto ist die Produktion von Rohstoffen wie Kupfer, Eisenerz, Bauxit, Diamanten, Uran und Industriemineralien wie Titandioxid, Salz, Gips und Boraten. Hierbei ist Rio Tinto insbesondere in den Bereichen Bauxit (Aluminiumrohstoff), Borate und Eisenerz weltweit führend.
Neben dem Kerngeschäft der Rohstoffgewinnung besitzt Rio Tinto auch Anlagen zur Weiterverarbeitung, insbesondere von Bauxit zu Aluminium und von Eisenerz zu Roheisen.
Trotz der vielen Geschäftsfelder liegt Rio Tintos Schwerpunkt im Bereich Eisenerz, der 2020 fast 78 % vom EBITDA ausmachte.

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Abb. 3: Trendeinordnung für Rio Tinto plc

Kalium

Kalium ist ebenso wie Lithium ein Alkalimetall. Es ist das 10. häufigste Element der Erdhülle mit einem Massenanteil von 2,7 %.

Kalium ist sicherlich der unbekannteste Rohstoff in dieser Reihe. Kalium findet unter anderem als Düngemittel Anwendung.

Die Gewinnung kann auf zwei Arten erfolgen: Im Solungsbergbau wird eine Salzsole mit hohem Kaliumanteil erzeugt und das Kalium abgeschieden. Häufiger ist jedoch der klassische bergmännische Abbau unter Tage durch Bohrung und Sprengung. In Deutschland finden ca. 10 % der weltweiten Kaliumgewinnung statt.

K+S

Die K+S AG ist ein deutscher Bergbaukonzern. Das Unternehmen entstand durch die schrittweise Zusammenführung des deutschen Kalibergbaus. Die Geschichte des Unternehmens geht bis ins Jahr 1889 zurück.

Die K+S AG, früher auch Kali und Salz AG, hat, wie der Name schon verrät, zwei Säulen:
Düngemittel auf Kaliumbasis sind der Schwerpunkt des Unternehmens. Die Gewinnung erfolgt hauptsächlich in Deutschland unter Tage, sowie seit 2017 im Solungsverfahren in Kanada. Die Mine in Kanada war das größte Investitionsprojekt in der Geschichte von K+S. Wirtschaftlich ist das Unternehmen stark vom Kalipreis abhängig.
Im Bereich Salz war K+S der weltweit größte Produzent bis zum Verkauf des nordamerikanischen Salzgeschäftes. Dieser war zur Entschuldung aufgrund des teuren kanadischen Minenprojektes notwendig. Schwerpunkt des Salzgeschäftes ist Deutschland im klassischen Bergbau unter Tage; ergänzend existiert ein Tagebau in China.
Nebenaktivitäten wie eine chemische Fabrik und die untertägige Deponierung von Abfällen runden das Portfolio ab. K+S ist der letzte deutsche Bergbaukonzern von Weltrang.

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Abb. 4: Trendeinordnung für K+S AG

Abschluss

Rohstoffe beeinflussen unser tägliches Leben. Ohne sie wären die Produkte, die wir täglich benutzen nicht vorhanden. In diesem Blogartikel haben wir uns einmal 3 Rohstoffe und dazugehörige Produzenten angeschaut.

Investierst du bereits in Rohstoffe?
Welcher Rohstoff ist dein Favorit?

Ich bedanke mich fürs Lesen und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen bei Wir Lieben Aktien.

Liebe Grüße und bleib gesund

Sven Klünder

Autor dieses Blogs:

2 Antworten

  1. Hallo!
    schöne Aufstellung. Rio Tinto habe ich selber im Depot und sehe ich langfristig als guten Dividendenzahler.
    Standard Lithium ist eine spannende Aktie die ich überhaupt nicht auf dem Schirm habe. Gerade für die Zukunft ein spannendes Thema. Eventuell eine Aktienanalyse von Standard Lithium?

  2. Hallo Daniel,

    vielen Dank für dein Feedback.
    Ich gebe es mal an das Analyseteam weiter.
    Ansonsten haben wir hier schon ein Lithiumunternehmen analysiert.

    Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
    Sven

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