Veröffentlicht am 12.02.2023 | Lesedauer: 10 Minuten
Von Jan Fuhrmann
In der letzten Woche veranstaltete nicht nur Microsoft ein KI-Event, sondern auch Alphabet präsentierte ihre Pläne und Fortschritte. Aufgrund von einer Falschaussage der ChatGPT-Alternative (Bard) des Google-Konzerns geriet die Aktie dann ordentlich ins Wanken, denn dies wirft große Fragen über die Qualität der KI auf. Ob das aber der einzige Grund für den herben Abverkauf ist, sei erst einmal dahingestellt.
Mich erinnert das aber eher an die damalige Cybertruck-Präsentation von Tesla, in der die Scheiben wider Erwarten kaputt gingen. Nachhaltig hat sich auch bei Alphabet absolut nichts am Geschäft geändert und die jüngsten Zahlen haben gezeigt, dass bspw. die Cloud-Sparte noch immer ein recht ordentliches Wachstum vorweisen kann. Es lohnt sich aus meiner Sicht also mal genauer bei der Aktie hinzusehen.
Adidas legte am Donnerstag die neuen Quartalszahlen vor und enttäuschte dabei unter anderem mit dem Ausblick. Problematisch ist die Trennung von Kanye West in Bezug auf die Erfolgsmarke Yeezy, denn hier ist noch ein relativ großer Lagerbestand übrig. Im schlimmsten Fall erwartet Adidas in 2023 nun ein operativer Verlust in Höhe von 700 Mio. EUR, der daraus resultiert.
Charttechnisch hat die Aktie schon vor einigen Monaten den langfristigen Aufwärtstrend gebrochen und hat damit die langjährige Wachstumsphase beendet. Aus der kurzfristigen Sicht konnte die Aktie seit dem Tief im November 2022 bereits eine ordentliche Rallye hinlegen, aber diese wurde durch den rapiden Kursrutsch am Freitag wieder gestoppt. Die Struktur im Tages-Chart ist somit wieder als neutral einzuordnen und die Aktie muss sich neu stabilisieren. Ingesamt ist die technische Sicht für ein langfristiges Investment nicht attraktiv.
Am Donnerstag meldete auch PayPal nachbörslich die neuen Quartalszahlen, aber schnell rückte eine andere Ankündigung vom CEO Schulman in den Vordergrund. Dieser gab bekannt, dass er seinen aktuellen Posten zum Ende des Jahres hin aufgeben wird, wodurch PayPal allerdings noch genug Zeit bleibt einen geeigneten Nachfolger zu finden.
Aus der charttechnischen Perspektive erkennt man sofort, dass die PayPal Aktie während der Corona-Krise eine Sonderkonjunktur erfahren hat – deutlich höhere Margen, ein anderes Marktumfeld, viel höhere Wachstumsraten usw. Ein langfristiger Aufwärtstrend liegt nun leider nicht mehr vor, aber immerhin besteht oberhalb des Hochs bei 103,03 USD die Chance auf eine mittelfristige Bodenbildung. Um dies zu realisieren sollte die Aktie aber nun Momentum aufbauen, denn ansonsten wird der Boden asymmetrisch.
Die Deutsche Post Aktie hat nach langer Zeit endlich ihre Bodenbildung abgeschlossen und einen neuen mittelfristigen Aufwärtstrend etabliert. Aus der langfristigen Perspektive gibt es zwar deutlich bessere Alternativen, die stabilere Trends aufweisen, aber dennoch ist bei dem deutschen Logistikkonzern übergeordnet eine Aufwärtstrendrichtung erkennbar.
Ein alternatives Unternehmen aus dem Logistikbereich, welches unter anderem mit höheren Margen und einer starken Outperformance überzeugen kann, haben wir erst neulich analysiert:
Aufgrund der Bodenbildung am Gesamtmarkt ergeben sich bei vielen Aktien gerade gute Einstiegschancen. Allerdings muss man vorsichtig sein, denn während bei manchen Unternehmen die Abwärtstrends noch problemlos aktiv sind, sind andere Aktien schon wieder relativ teuer bewertet und nur wenige sind wirklich noch einen Blick wert. Unsere Favoriten haben wir in einem separaten Blog vorgestellt, den du ab sofort hier lesen kannst:
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