Hexagon Aktie Analyse – Innovation aus Schweden

Hexagon Aktie Analyse

Innovation aus Schweden

OMXSTO: HEXA_B - Analyse vom 03.12.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Hexagon Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: A3CMTD | ISIN: SE0015961909 | Ticker: HEXA_B (OMXSTO)

Im heute herrschenden globalen Wirtschaftsklima ist es entscheidend, Investitionen in Unternehmen zu tätigen, die nicht nur finanzielle Stabilität und Wachstumspotenzial bieten, sondern auch technologische Innovation und Nachhaltigkeit vorantreiben. In dieser Hinsicht sticht Hexagon AB, ein weltweit führender Anbieter von digitalen Lösungen, deutlich hervor. Diese Analyse bietet einen umfassenden Einblick in Hexagon, ein Unternehmen, das sich durch seine Expertise in sensorischen Technologien, Software und autonomen Lösungen auszeichnet und in verschiedenen Branchen wie der Fertigung, Infrastruktur, Sicherheit und Mobilität tätig ist.

In dieser Analyse untersuchen wir, ob das Unternehmen auf Basis aller Facetten der Aktienanalyse und vor allem nach der Korrektur 2022 und 2023 ein Kauf Wert ist.

Hexagon-Aktie-Analyse-Einleitungsbild
Hexagon-AB-Aktienanalyse

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:08:54
Fundamentale Kennzahlen
00:28:00
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:39:47
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:49:55

Kurzportrait  

Hexagon gehört zu den größten Unternehmen aus Schweden, aber bedient mit den Produkten der Messtechnik Kunden aus aller Welt. Dabei ist der Konzern einer der Profiteure vom heutigen Zeitalter der Daten, denn er hilft den Abnehmern dabei, die schier unendlichen Datenmengen nicht nur zu sammeln, sondern auch zu verarbeiten und sinnvoll zu nutzen.

Fundamental kann die Aktie auf lange Sicht mit einer enormen Kontinuität hinsichtlich des Wachstums und der Verbesserung der Margen überzeugen. Die Aktionäre profitieren u. a. von den stetigen Dividendenanhebungen.

Technisch ist die Aktie ein richtiger Dauerläufer, der sich derzeit jedoch in einer großen Korrektur befindet. So langsam scheint sich die Aktie allerdings zu stabilisieren.

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 02.12.2023.

WKN/ISIN
A3CMTD/SE0015961909
Branche
IT
Peter Lynch Einordnung
Average Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
24,48 Mrd. SEK
Dividendenrendite
1,32 %
KGV
28,12
Firmensitz
Stockholm (Schweden)
Gründungsjahr
1992
Mitarbeiter
24.001

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen Hexagon

Historie von Hexagon

Gründung

Die Geschichte des Unternehmens erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte, beginnend im Jahr 1992 mit der Gründung des schwedischen Konzerns Hexagon.

In den Anfangsjahren konzentrierte sich Hexagon auf die Übernahme von Schlüsselunternehmen, um das Portfolio zu erweitern. Im Jahr 2001 wurden die US-Unternehmen Brown & Sharpe und Wilcox akquiriert, was zur Gründung von Hexagon Metrologie führte. Dies war der Beginn einer Expansionsphase, die durch weitere Übernahmen wie die von CE Johansson (2002) und TESA (2004) verstärkt wurde. Die Übernahme der Technodigit SARL im Jahr 2009 verbesserte Hexagons Position im Bereich 3DReshaper®-Software.

Wachstum und Diversifikation

Hexagon wählte in der Vergangenheit den Weg des schnellen Wachstums über viele Akquisitionen. Gleichzeitig konnte sich das Unternehmen so auch schnell diversifizieren.

Die Jahre nach 2010 markierten eine Phase intensiver Diversifikation und Innovation. 2011 verstärkte der Konzern seine Position im Bereich optischer Systeme durch ein Joint Venture mit Dongguan Seven Ocean Metrology Vision. Die Übernahme von Vero Software im Jahr 2014, einem britischen CAD/CAM-Softwareunternehmen, unterstrich Hexagons Bestreben, den Design- und Fertigungsprozess weiter zu optimieren.

Auch in der nahen Vergangenheit setzte sich der Fokus auf Technologie fort. Es folgte die Übernahme von CADLM SAS im Jahr 2021, einem Pionier in der Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die computergestützte Ingenieuranalyse (CAE). Hexagon hat sich zu einem Schlüsselakteur in verschiedenen Industriebereichen entwickelt, darunter Messtechnik, Fertigungssoftware und Geoinformation. Die fortgesetzte Akquisition von Unternehmen wie CIM3, ETQ und Men at Work im Jahr 2022 zeigt, dass Hexagon weiterhin bestrebt ist, das Angebot zu erweitern und die neuesten Technologien zu integrieren. Dieses Jahr wurde die Übernahme des deutschen Unternehmens CADS Additive, welches Softwares für die additive Fertigung von Metallen anbietet, abgeschlossen.

Vision, Werte und Nachhaltigkeit von Hexagon

Vision

Die Vision von Hexagon erstreckt sich über eine Zukunft, in der Daten vollständig und autonom genutzt werden, um nachhaltigen Erfolg für Unternehmen, Industrien und die Menschheit zu gewährleisten. Hexagon setzt sich dabei für eine datengetriebene Transformation ein, die weit über traditionelle Konzepte hinausgeht.

Werte

Die Werte von Hexagon bilden das Fundament für das Streben nach nachhaltigem Erfolg, Innovation und einer gemeinschaftlichen Unternehmenskultur.

Nachhaltige Rentabilität und damit ein langfristiger wirtschaftlicher Erfolg, welcher gleichzeitig umweltverträglich sein soll, hat einen hohen Stellenwert. Der Fokus von Hexagon liegt auf Leistung anstelle von bürokratischen Prozessen. Das Unternehmen ermutigt dazu, innovative Wege zu finden und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt – die Erreichung von Zielen durch herausragende Leistung. Weiterhin ermutigt Hexagon zu ambitionierten Visionen und einem mutigen Blick in die Zukunft. Der Konzern setzt auf klare, messbare Ziele, die als Leitfaden dienen. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass diese Ziele gemeinschaftlich erreicht werden.

Hexagon erkennt an, dass persönliche Erfüllung durch herausragende Arbeit und Freude an der Tätigkeit erreicht wird. Die Gemeinschaftskultur, welche von Ehrlichkeit, Dringlichkeit und der Abwesenheit von Vorurteilen und Politik geprägt ist, wird gefördert. Als Unternehmen betont Hexagon ehrliche Professionalität. Dies beinhaltet ein tiefes Verständnis für das eigene Geschäft, das Vorleben von Werten durch Beispiel und die Demonstration von Demut auf dem Weg zum Erfolg. Die kontinuierliche Investition in innovative Lösungen ist darauf ausgerichtet, den sich ständig verändernden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Dabei wird ein klares Augenmerk darauf gelegt, nachhaltige Geschäftsmodelle zu schaffen, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch Nutzen für die Menschheit generieren. Hexagon versteht den Erfolg der Kunden als unverzichtbar für den eigenen Erfolg. Das Unternehmen ist engagiert, Effizienz, Produktivität und Qualität für alle, die es bedient, voranzutreiben.

Nachhaltigkeit

Der Konzern betrachtet die Nachhaltigkeit im Kontext seiner Produkte, Lösungen und unternehmenseigenen Prozesse. Die Strategie des Unternehmens konzentriert sich auf fünf Schlüsselbereiche: Förderung nachhaltiger Entwicklung durch Lösungen, nachhaltiges Betreiben zur Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks, Förderung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette, Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur und Mitarbeiterentwicklung sowie Engagement in Aktivitäten zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Jeder dieser Bereiche beinhaltet klare Verpflichtungen und Handlungen, die Hexagon auf dem Weg zu einer nachhaltigen und wirkungsvollen Zukunft vorantreiben.

Aktionärsstruktur von Hexagon

Die Aktionärsstruktur von Hexagon wird von dem Investmentunternehmen Melker Schörling AB angeführt, welches von dem gleichnamigen schwedischen Unternehmer geführt wird. Schörling gehört zu den reichsten Schweden und ist ein ehemaliger Verwaltungsratschef von Hexagon. Die Anteile belaufen sich auf 21,49 %, jedoch besitzt er 42,56 % der Stimmrechte. Der zweitgrößte Aktionär ist mit 8,81 % die State Street Bank and Trust. Über der 5,00 %-Marke liegen außerdem noch JP Morgan Chase mit 6,06 % und Swedbank Robur mit 5,80 %.

Geschäftsmodell von Hexagon 

Einleitung

Das schwedische Unternehmen Hexagon ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter von „Digital Reality Solutions“. Hinter diesem abstrakten Begriff verstecken sich wiederum drei verschiedene Technologien, unter welchen sich das Produktportfolio des Unternehmens zusammenfassen lässt:

  • Sensorlösungen: Hardware zur Erfassung und Analyse der Umgebung
  • Softwarelösungen: Anwendungen zur Modellierung und Simulation von möglichen Szenarien im echten Leben
  • Autonome Lösungen: Schnittstelle zwischen Maschinen und Software, welche sich eigenständig verbessern

Bei den Produkten und Dienstleistungen von Hexagon dreht sich mehr oder weniger alles um die Erstellung und die gewinnbringende Nutzung eines digitalen Abbilds der Realität. Das Unternehmen nennt dies „Smart Digital Reality“ und hat den Begriff sogar schützen lassen. Kurz gesagt sollen die Kunden von Hexagon durch die Verwendung der Lösungen in die Lage versetzt werden, schnell wachsende Datenmengen zu ihrem Vorteil zu nutzen und bspw. zur Steigerung der Effizienz, Produktivität, Qualität und Sicherheit einsetzen.

Abb. 1: Das Schema zu Smart Digital Realities

Diese Smart Digital Realities können viele verschiedene Dinge aus dem echten Leben abbilden: von menschlichen Organen über Lagerhallen bis hin zu ganzen Städten. Im Gegensatz zu herkömmlichen, statisch digitalen Zwillingen zeichnen sich Smart Digital Realities, Angaben von Hexagon zufolge, durch drei Eigenschaften aus:

  • Sie werden fortlaufend mit Daten gefüttert und können daher auch Prozesse abbilden.
  • Sie sind der „Single Point of Truth“, also eine Quelle mit korrekten Daten, auf die sich alle Mitarbeiter beziehen.
  • Durch maschinelles Lernen und KI wird die Interpretation von Daten vereinfacht.

Dass die Produkte von Hexagon vielseitig einsetzbar sind, spiegelt sich in den Branchen der Endkunden des Unternehmens wider. Diese stammen aus vielen verschiedenen Industrien mit zahlreichen untergeordneten Branchen, wie Abbildung 2 zu entnehmen ist.

Abb. 2: Industrien, die die Produkte von Hexagon nutzen

Industrial Enterprise Solutions

Doch die Lösungen von Hexagon lassen sich auch verschiedenen Geschäftsbereichen zuordnen. Hierbei ist u. a. das Segment Industrial Enterprise Solutions zu nennen, welches aus zwei Untersegmenten besteht. Hierzu gehören die sogenannten Divisionen „Manufacturing Intelligence“ und „Asset Lifecycle Intelligence“. Während sich erstere mit Anwendungen rund um die Erfindung, das Design, die Herstellung, das Testen und die Wartung von Produkten befasst, unterstützt letztere die Kunden des schwedischen Unternehmens bei der „Gewinnung von Erkenntnissen über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen, um rentablere, sicherere und nachhaltigere Industrieanlagen zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben“.

Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die Produkte von Hexagon innerhalb dieses Segments in erster Linie bei Kunden aus dem Industriesektor zur Anwendung kommen. Das entsprechende Portfolio umfasst zum einen verschiedene Hardwarelösungen wie Sensoren, aber auch Softwareanwendungen in den Bereichen Computer-Aided Design (CAD), Computer-Aided Manufacturing (CAM) und Computer-Aided Engineering (CAE), welche bei den Herstellungsprozessen einer Vielzahl von alltäglichen Gütern zur Anwendung kommen. Bspw. wurden die Lösungen von Hexagon bei ungefähr 95,00 % aller weltweit produzierten Fahrzeuge verwendet. Bei Smartphones und Flugzeugen liegt dieser Anteil nach Unternehmensangaben bei 75,00 % bzw. 90,00 %.

Geospatial Enterprise Solutions

Das zweite Segment des schwedischen Konzerns verfügt über ein ebenso umfassendes Produktportfolio, welches in erster Linie aus „Reality-Capture-Sensoren“ besteht – also z. B. Laserscanner, Luftaufnahmekameras, unbemannte Luftfahrzeuge (UAV), Überwachungsgeräte oder mobile Geräte zur Kartierung von Landschaften. Auch hier wird die Hardware durch geeignete Softwareanwendungen ergänzt und abgerundet. Der Geschäftsbereich beinhaltet folgende Divisionen:

  • Geosystems (Umgebungserfassung für Immobilien, Städte, Länder oder gar Tatorte)
  • Safety, Infrastructure & Geospatial („Mapping“ von Personen, Standorten und Anlagen)
  • Autonomy & Positioning (Lösungen für automatisierte Bewegungsabläufe an Land, Luft und Wasser)

Die Vielfalt des Produktportfolios von Hexagon in diesem Bereich wird deutlich, wenn man einen genaueren Blick in die Bereiche wirft, in denen das schwedische Unternehmen seine Kunden auf der ganzen Welt unterstützt. Sie werden u. a. für die Planung, den Betrieb und die Wartung vom Luft-, See-, Schienen- und Straßenverkehr verwendet. Darüber hinaus nutzen Behörden die Lösungen von Hexagon für die die Verwaltung von Grund und Boden sowie Volkszählungen. Weitere Projekte innerhalb der Baubranche, bei welchen der Konzern beteiligt war, sind bspw. der Burj Khalifa oder der Gotthard-Basistunnel.

Burggraben von Hexagon

Einleitung

Als wichtigster Faktor für den Burggraben von Hexagon ist zweifelsohne das Produktportfolio des Unternehmens zu nennen. Die Schweden verfügen über eine diversifizierte Palette an Hard- und Softwarelösungen, welche für unterschiedliche Bereiche entwickelt und optimiert wurden. Zudem ist Hexagon seit mehreren Jahrzehnten am Markt und besitzt Dank einer fortlaufenden geographischen Expansion in allen drei großen Wirtschaftsräumen unserer Erde eine hohe Bekanntheit und Reputation als Anbieter von Lösungen im Bereich der Messtechnik.

An dieser Stelle wollen wir außerdem die Übernahmestrategie von Hexagon aufgreifen. Denn neben der eigenständigen Entwicklung neuer Hard- und Software greift der schwedische Technologiekonzern auf die Akquisition innovativer, junger Unternehmen zurück, um sein Produktportfolio sinnvoll zu ergänzen und die organische Wachstumsgeschwindigkeit zu beschleunigen. So wurden alleine im vergangenen Geschäftsjahr vier wichtige Akquisitionen durchgeführt und meherere Minderheitsbeteiligungen vorgenommen.

Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Hexagon aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.  

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Hexagon kann eine beeindruckende Historie sowie eine diversifizierte Produktpalette vorweisen, welche mithilfe von eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Akquisitionen aufgebaut wurde. Nichtsdestotrotz bewerten wir diese externe Kraft als eher stark und vergeben 2 von 5 Punkten, da mit Keyence, Keysight, Trimble und vielen anderen Unternehmen ernstzunehmende Konkurrenten existieren.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
4/5
Aufgrund der langfristigen Wachstumsaussichten ist der Markt für Messtechnik und entsprechende Softwareanwendungen für neue Wettbewerber grundsätzlich als attraktiv zu bewerten. Allerdings halten wir die entsprechende Bedrohung für eher gering, da die bestehenden Player auf diversifizierte Portfolios zurückgreifen können und nicht flächendeckend von Start-Ups bedroht sein dürften. Darüber hinaus könnte Hexagon im Rahmen seiner Übernahmestrategie von der Gründung neuer Wettbewerber profitieren.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
3/5
Ein Großteil der Einnahmen von Hexagon entstammt dem Verkauf von Hardwarelösungen. Um diese herstellen zu können, bezieht das schwedische Unternehmen eine Vielzahl an Rohmaterialien von verschiedenen Lieferanten. Nach Unternehmensangaben ist man nicht von einzelnen Zulieferern abhängig, sodass wir die Verhandlungspositionen als ausgeglichen bewerten und drei Punkte vergeben.
Verhandlungsmacht der Kunden
4/5
Wie im Rahmen des Abschnitts zum Geschäftsmodell bereits thematisiert, ist der Kundenstamm von Hexagon hinsichtlich verschiedener Branchen und Regionen äußerst gut diversifiziert. Kein einzelner Abnehmer ist für einen erheblichen Umsatzanteil verantwortlich. Zudem kann Hexagon mit der Verknüpfung seiner Softwareanwendungen und Hardwarelösungen Lock-In-Effekte generieren, sodass wir 4 von 5 Punkten für angemessen halten.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
5/5
Die Anwendungszwecke der Produkte von Hexagon sind vielfältig: Sie werden bei der Produktion von elektronischen Geräten wie Smartphones eingesetzt, kommen bei der Konstruktion von Gebäuden zur Anwendung, werden für die Vermessung von Städten eingesetzt, und so weiter. Derzeit sind keine geeigneten Ersatzprodukte denkbar, weshalb wir für diese externe Kraft die volle Punktzahl vergeben.
Abb. 3: In Porters Burggraben-Rating erzielt Hexagon 18 von 25 Punkte.

Geschäftsführung   

Paolo Guglielmini

Guglielmini übernahm die Stelle als CEO von Hexagon in diesem Jahr. In seiner Verantwortung liegt das Wachstum des Unternehmens, sowohl organisch als auch durch strategische Akquisitionen. Zuvor war er als COO tätig und leitete die strategische und kommerzielle Entwicklung der Smart Factory Solutions von Hexagon als Präsident der Abteilung für Fertigungsintelligenz. Seit seinem Eintritt in das Unternehmen 2010 hat er verschiedene Schlüsselpositionen innegehabt, von Strategie und Geschäftsentwicklung über Fusionen und Übernahmen bis hin zu allgemeinem Management. Vor seinem Engagement bei Hexagon hatte Guglielmini Positionen beim CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum (in der Schweiz) und bei Accenture (in Italien) inne. Er verfügt über einen Master of Science in Ingenieurwissenschaften und einen Master of Business Administration.

CEO-Vergütung

Guglielmini übernahm die Rolle des CEOs in diesem Jahr von seinem Vorgänger Ola Rollén. Aus diesem Grund kann die Vergütung nur von Rollén aufgezeigt werden.

Als Grundgehalt erhielt Rollén im Geschäftsjahr 2022 3,92 Mio. EUR, die variable Vergütung belief sich auf 4,97 Mio. EUR und über andere Vorteile wurden ihm 7,84 Mio. EUR vergütet. Die Pension wurde um 0,78 Mio. EUR erhöht. Entsprechend ergibt sich eine Gesamtvergütung von 17,51 Mio. EUR. Warum die variable und die reguläre Vergütung über andere Vorteile in diesem Jahr so hoch ausfiel, wurde nicht genauer begründet.

Im Vorjahr belief sich das Grundgehalt auf 3,36 Mio. EUR und die Gesamtvergütung erreichte einen Wert von 5,78 Mio. EUR. Was gleichzeitig auch bedeutet, dass die variablen Vergütungen und die Einzahlungen in die Pension sich kumuliert auf 2,42 Mio. EUR belaufen.

Abb. 4: Paolo Guglielmini

2. Fundamentale Analyse von Hexagon

Kennzahlen

Picture of Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz 

Entwicklung 

Langfristig kann Hexagon ein recht gleichmäßiges Umsatzwachstum vorweisen. In vergangenen 30 Jahren verzeichnete der schwedische Technologiekonzern lediglich drei Rückgange: Zur Jahrtausendwende, im Zuge der globalen Finanzkrise sowie zuletzt durch die Investitionszurückhaltung im Rahmen der Corona-Pandemie. In allen anderen Jahren konnten die Erlöse gesteigert werden. Das historische Wachstum basiert dabei nicht nur auf einem organischen Anstieg der Nachfrage, sondern auch auf den beschriebenen Übernahmen, welche Hexagon regelmäßig durchführt.

So konnten die Einnahmen auch innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre von 3,76 Mrd. EUR auf 5,16 Mrd. EUR gesteigert werden, was einem Anstieg um immerhin 8,23 % pro Jahr entspricht. Auffällig ist dabei insbesondere der überproportionale Umsatzsprung i. H. v. 18,88 % in 2022, von welchem nur weniger als die Hälfte auf organische Zuwächse zurückzuführen ist. Ca. 10,00 % des Wachstums sind mit für Hexagon günstigen Wechselkursschwankungen sowie Übernahmen zu begründen.

In den kommenden Geschäftsjahren wird sich die Wachstumsgeschichte von Hexagon voraussichtlich fortsetzen. Die Unternehmensführung erwartet einen organischen Zuwachs der Umsätze von 5,00 % bis 7,00 % pro Jahr, welcher neben einer höheren Nachfrage nach bestehenden Lösungen in erster Linie durch neue Produkteinführungen erreicht werden soll. Darüber hinaus plant der schwedische Technologiekonzern, das Wachstum aus eigener Kraft durch weitere Akquisitionen zu beschleunigen. Bis 2026 hält die Unternehmensführung dementsprechend ein durchschnittliches Wachstum der Einnahmen von 8,00 % bis 12,00 % für realistisch. Die Analysten prognostizieren derzeit eine Wachstumsgeschwindigkeit, welche mit 6,30 % pro Jahr innerhalb des Korridors von Hexagon für die organischen Zuwächse liegt.

Abb. 5: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Die zwei Geschäftsbereiche von Hexagon thematisierten wir bereits im Abschnitt zum Geschäftsmodell. Im Hinblick auf deren Relevanz sowie die historische Entwicklung ähneln sich die beiden Segmente sehr. Zum einen beliefen sich die Umsatzanteile im vergangenen Geschäftsjahr auf jeweils ca. 50,00 %. Darüber hinaus liegen die Wachstumsgeschwindigkeiten seit vielen Jahren auf einem Niveau, sodass sich die Relevanz der Geschäftsbereiche nur geringfügig verschiebt.

Unterschiede bestehen hingegen in der Profitabilität. Wenngleich sich hier von Jahr zu Jahr keine unerheblichen Schwankungen beobachten lassen, lag die Gewinnspanne des Segments Geospatial Enterprise Solutions in den vergangenen Jahren stets oberhalb von Industrial Enterprise Solutions.

Umsatzverteilung nach Regionen

Hexagon vertreibt seine Soft- und Hardwarelösungen in ca. 50 verschiedenen Ländern. Dabei ist das schwedische Unternehmen in allen wichtigsten Wirtschaftsräumen unserer Erde vertreten. Nord- und Südamerika stellen mit einem Umsatzanteil i. H. v. 38,56 % im vergangenen Geschäftsjahr den wichtigsten Absatzmarkt von Hexagon dar. Allerdings entfallen ungefähr zwei Drittel der Erlöse beider Kontinente auf die Vereinigten Staaten von Amerika.

Mit einem Anteil etwas mehr als einem Drittel folgt der Wirtschaftsraum EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika) an zweiter Stelle. Allerdings entwickelten sich die Erlöse im Vergleich zum Konzerndurchschnitt zuletzt eher unterdurchschnittlich. Gleiches gilt für den asiatischen Kontinent, welcher im vergangenen Geschäftsjahr für 27,21 % der Einahmen des schwedischen Konzerns verantwortlich war.

EBIT und Konzerngewinn 

Im von uns betrachteten Zeitraum entwickelten sich die operativen Ergebnisse und Konzerngewinne von Hexagon im Gleichschritt zueinander. Allerdings ergibt sich im Vergleich zur Umsatzentwicklung ein Unterschied: Im Geschäftsjahr 2019 hatte der schwedische Technologiekonzern trotz höherer Umsätze mit sinkenden Ergebnissen zu kämpfen, was auf einen kurzfristig überproportionalen Anstieg der operativen Aufwendungen zurückzuführen ist. Auch im darauffolgenden Geschäftsjahr schrumpften das EBIT und das Nettoergebnis, da es Hexagon nicht gelungen ist, den Umsatzrückgang im Zuge der Corona-Pandemie mit entsprechenden Einsparungen von Kosten vollständig zu kompensieren.

In 2021 kehrte sich dieser Trend allerdings um und Hexagon konnte analog zu der Erwirtschaftung von Rekordumsätzen neue Bestwerte bei den Gewinnen ausweisen, u. a. Dank einer erfolgreichen Integration der durchgeführten Übernahmen in die Konzernstruktur. Somit steht für die letzten fünf Geschäftsjahre ein durchschnittliches Wachstum der beiden Kennzahlen von 8,60 % bzw. 8,39 % pro Jahr zu Buche.

Zum Zeitpunkt dieser Analyse ist in den kommenden Geschäftsjahren nicht davon auszugehen, dass es bei den Ergebnissen von Hexagon zu erheblichen Schwankungen kommen wird. Einzig der Konzerngewinn könnte in 2023 um etwas mehr als 10,00 % schrumpfen, was hauptsächlich auf höhere Zinskosten im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital zu begründen ist. Bis 2025 sollen beide Kennzahlen neue Höchstwerte erreichen und mit 7,01 % bzw. 7,86 % pro Jahr leicht dynamischer als die Erlöse anwachsen.

Abb. 6: EBIT und Konzerngewinn

Margen

In den vergangenen Geschäftsjahren hat sich der Fokus des operativen Geschäfts von Hexagon zugunsten von Softwareanwendungen entwickelt. Dies hatte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Bruttomarge, welche zwischen 2018 und 2022 fast kontinuierlich von 62,94 % auf 65,13 % gesteigert werden konnte.

Die EBIT Marge entwickelte sich im selben Zeitraum jedoch nicht ganz so positiv. Die vorübergehenden Einbrüche der operativen Gewinne machte sich in diesem Kontext selbstverständlich bemerkbar, sodass zwischen 2018 und 2020 ein recht deutlicher Rückgang von 24,60 % auf 20,91 % verzeichnet wurde. In den letzten zwei Geschäftsjahren ist es dem schwedischen Unternehmen jedoch gelungen, zu alter Stärke zurückzukehren und unterm Strich sogar einen leichten Anstieg der operativen Gewinnspanne auf 24,93 % zu verbuchen. Gleiches gilt für die Nettomarge.

Bis 2025 sind keine erheblichen Veränderungen der Profitabilität von Hexagon zu erwarten. Bis auf einen kurzfristigen Einbruch der Nettomarge im laufenden Geschäftsjahr ist eher mit einer Stagnation zu rechnen. Dementsprechend erwarten die Analysten, dass Hexagon in drei Jahren eine operative Gewinnspanne i. H. v. 25,44 % erwirtschaften können wird. Im Vergleich zur Peer Group liegt das schwedische Unternehmen mit diesen Werten ungefähr im Mittelfeld.

Abb. 7: Bruttomarge, EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Hexagon dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln.

Abb. 8: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Hexagon besitzt eine recht simple Dividendenpolitik: Langfristig soll sich die Ausschüttungsquote in Bezug auf die Konzerngewinne des Unternehmens auf 25,00 % bis 35,00 % belaufen. Nichtsdestotrotz kam es in der bisherigen Dividendenhistorie des schwedischen Konzerns bereits zu deutlich Schwankungen. So wurden die Ausschüttungen im Zuge der Finanzkrise um beinahe 80,00 % gekürzt. Seitdem können jedoch fortlaufende Anhebungen beobachtet werden, sodass zum Zeitpunkt dieser Analyse bereits 14 Jahre eine ununterbrochenen Wachstums zu Buche stehen.

In den letzten fünf Geschäftsjahren wurden die Dividenden vom schwedischen Unternehmen analog zu den Nettoergebnissen von 0,08 EUR je Aktie auf 0,12 EUR erhöht, was einem einem durchschnittlichen Anstieg um 10,67 % pro Jahr entspricht. Die aktuelle Dividendenrendite beläuft sich auf 1,32 % bei einer Ausschüttungsquote von 32,09 %. Die Analysten rechnen bis 2025 derzeit mit weiteren Anhebungen auf 0,15 EUR, wodurch ein Wachstum von 7,72 % pro Jahr zustande kommen würde.

Aktienrückkäufe spielen in der Kapitalallokation von Hexagon bisher eine untergeordnete Rolle. Während die Anzahl ausstehender Anteile zwischen 2013 und 2021 von 2,48 Mrd. auf 2,70 Mrd. Stück angestiegen ist, konnte im vergangenen Geschäftsjahr erstmals ein moderater Rückgang auf 2,69 Mrd. Stück verzeichnet werden. Nichtsdestotrotz steht für den betrachteten Zeitraum ein durchschnittlicher Anstieg von 0,88 %. Derzeit ist aufgrund der Aufnahme eines Rückkaufprogramms tendenziell davon auszugehen, dass die Aktienanzahl von Hexagon in Zukunft sinken wird.

Abb. 9: Entwicklung der Dividende und Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Zwischen 2018 und 2021 hat sich die Aktie von Hexagon mehr als verdoppelt. Im selben Zeitraum konnten die Erlöse um lediglich 15,43 % gesteigert werden, sodass sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis deutlich erhöhte. Im vergangenen Geschäftsjahr kehrte sich dieser Trend um und das Multiple schrumpfte von 8,84 auf 5,17. Während sich das KUV zum Zeitpunkt dieser Analyse auf 4,61 beläuft, könnte bis 2025 ein Rückgang auf 3,95 erfolgen.

KGV

Die historische Entwicklung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Hexagon lässt sich vollständig mit der Entwicklung der Kurs-Umsatz-Verhältnisse vergleichen, da der Anstieg der Marktkapitalisierung nicht annähernd vom Gewinnwachstum kompensiert werden konnte. Folglich stieg die Bewertungskennzahl von 20,22 auf 47,90 an. Derzeit liegt das KGV mit 28,12 bereits recht deutlich unterhalb des historischen Mittelwertes und könnte in Zukunft weiterhin schrumpfen.

KOCV

Der Blick auf das Kurs-Cashflow-Verhältnis überrascht in Anbetracht der zuvor thematisierten Multiples wenig. Von 2018 bis 2021 steht ein stetiger Anstieg von 15,51 auf 29,01 zu Buche. Mit 19,64 befindet sich das KOCV aktuell leicht unterhalb des Durchschnittswertes der letzten fünf Geschäftsjahre von 20,70. Anhand der Analystenschätzungen ist bis 2025 von einem Rückgang der Bewertungskennzahl auf 13,30 auszugehen.

Abb. 10: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre ist es Hexagon gelungen, die Umsätze und Gewinne mit hohen einstelligen Wachstumsraten zu steigern. Wenngleich ein nicht zu vernachlässigender Anteil dieses Wachstums durch Akquisitionen hervorgerufen wurde, entstammt der Großteil organischen Zuwächsen. Sowohl den Erwartungen der Analysten, als auch den Prognosen des Managements von Hexagon entsprechend wird sich diese Entwicklung in den kommenden Geschäftsjahren nahtlos fortsetzen. Folglich ist eine Einordnung als Average Grower vorzunehmen.

Abb. 11: Hexagon ist ein Average Grower.
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