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Kapitel | Timestamp |
---|---|
Einleitung und Unternehmensvorstellung | 00:00:00 |
Fundamentale Analyse | 00:17:03 |
Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich | 00:27:02 |
Chancen und Risiken | 00:37:55 |
Unsere Bewertung | 00:43:34 |
Technische Analyse | 00:49:22 |
Fazit | 00:51:52 |
Kurzportrait Rocket Lab Aktie
Rocket Lab USA ist eines der wenigen Unternehmen, welches in Zukunft maßgeblich vom Weltraum-Trend profitieren kann. Die US-amerikanische Firma betreibt einen Raketenstartplatz in Neuseeland und bietet somit die „Tür” zum Weltraum. Auch Raumfahrzeugkomponenten, Satelliten und mehr gehören zum Portfolio.
In den letzten Jahren konnte Rocket Lab den eigenen Umsatz vervielfachen und eine ähnlich starke Entwicklung wird auch in der Zukunft erwartet. Zwar ist das Unternehmen derzeit noch nicht profitabel, aber für 2026 zeigen die Schätzungen der Analysten bereits einen operativen Gewinn.
Aus der technischen Perspektive ist bei der Aktie eine große Bodenbildung zu erkennen, welche mittlerweile abgeschlossen wurde. Zuletzt erreichte der Aktienkurs im Chart ein Kursziel nach dem nächsten.
Diese Analyse basiert auf dem Stand vom 19.10.2024.
WKN/ISIN | A3CY7P/US7731221062 |
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Branche | Industrie |
Peter Lynch Einordnung | Fast Grower |
Fundamentales WLA-Rating | ?/10 |
Technisches WLA-Rating | ?/10 |
Porters Burggraben-Rating | ?/25 |
Marktkapitalisierung | 5,37 Mrd. USD |
Dividendenrendite | 0,00 % |
KGV | – |
Firmensitz | Long Beach (USA) |
Gründungsjahr | 2006 |
Mitarbeiter | 1.650 |
Inhaltsverzeichnis Rocket Lab Aktie Analyse
1. Das Unternehmen Rocket Lab
Geschäftsmodell
Einleitung
„Building an end-to-end space Company“ – das ist die Vision von Rocket Lab USA, welche in drei Schritte bzw. Notwendigkeiten heruntergebrochen wird:
- Die Raketen: Um das Weltall zu nutzen, muss man erst einmal dorthin gelangen.
- Die Werkzeuge: Satelliten und Raumfahrzeuge, welche im All die Arbeit verrichten.
- Der wichtigste Teil der Wertschöpfungskette: Wer die Raketen und Werkzeuge besitzt, kann Daten und Dienstleistungen aus der Umlaufbahn anbieten.
Während Rocket Lab verschiedene Einnahmequellen besitzt, welche wir im weiteren Verlauf dieses Abschnitts noch genauer unter die Lupe nehmen werden, dreht sich bei dem Unternehmen mehr oder weniger alles um den letzten Punkt. Denn die Nachfrage nach sogenannten Weltraumanwendungen wie die Nutzung von Satelliten für Kommunikationsdienstleistungen, die Beobachtung der Erde, Meteorologie und Navigation ist in den letzten Jahren stetig angestiegen und das Management geht davon aus, dass sich diese Entwicklung in Zukunft fortsetzen und sich weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben werden.
Bevor wir uns genauer mit der Technologie und den Einnahmequellen von Rocket Lab befassen, wollen wir eine weitere Eigenschaft des Unternehmens thematisieren: Wie im Rahmen der Historie beschrieben wurde, liegen die Wurzeln von Rocket Lab in Neuseeland. Dort betreibt man einen privaten Raketenstartplatz, an dem man unter anderem Startdienste anbieten kann – der einzige weltweit, von dem aus die Erdumlaufbahn erreicht wurde. Alle anderen Wettbewerber wie SpaceX greifen auf staatliche Raketenstartplätze wie im Cape Canaveral zurück. Dadurch besitzt Rocket Lab ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, wodurch das Unternehmen die vollständige Kontrolle über Raketenstarts besitzt und in diesem Kontext von keiner dritten Partei abhängig ist.
Die Technologie von Rocket Lab
Im Mittelpunkt des operativen Geschäfts von Rocket Lab stehen aktuell kleine Raketen. Das jüngste und bisher erfolgreichste Modell des Unternehmens trägt den Namen „Electron“ und konnte gleich mehrere Rekorde aufstellen. Erstens ist es Rocket Lab mit Electron gelungen, schneller als jede bisher kommerziell entwickelte Rakete 50 Starts zu verzeichnen. Während Electron nach der Einführung dafür gerade einmal sechseinhalb Jahre benötigte, konnte Falcon 9 von SpaceX diese Marke erst nach rund siebeneinhalb Jahren erreichen. Andere Kleinraketen, wie bspw. Pegasus von Northrop Grumman, konnten diesen Wert noch mehr als 15 Jahre nach ihrer Einführung nicht überschreiten, was das Know-how von Rocket Lab unterstreicht.
Darüber hinaus kann Rocket Lab mit Electron eine weitere, bedeutende Errungenschaft vorweisen: Erst vor wenigen Monaten hat das Unternehmen bekanntgegeben, Electron erfolgreich zu einer wiederverwendbaren Rakete erweitert zu haben – die erste weltweit. Der Prozess, welchen Rocket Lab als „LAUNCH, SPLASH, REPEAT“ bezeichnet und Abbildung 2 entnommen werden kann, sieht wie folgt aus: Nachdem Electron das angestrebte Ziel im Orbit erfüllt hat, wird der Großteil der Rakete auf die Erde fallen gelassen und mit einem Fallschirm verlangsamt, sodass dieser gezielt auf dem Meer landen kann. Anschließend wird die Rakete zurück zu Rocket Lab transportiert, wo sie aufbereitet und wiederverwertet werden kann. Langfristig verspricht sich das Unternehmen dadurch, die Kosten für einen Raketenstart weiter senken zu können, was wiederum eine größere Anzahl an Kunden anziehen dürfte.
Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, das Monopol im Bereich mittelgroßer Raketen aufzubrechen. Hierfür wird mit Hochdruck an der Entwicklung eines neuen Modells namens Neutron gearbeitet. Zur Einordnung: Während Electron Raumfahrzeuge (bzw. ganze Raumfahrtsysteme) und Satelliten mit einem Maximalgewicht von nur 300 kg transportieren kann, wird Neutron in der Lage sein, bis zu 13.000 kg an Gewicht ins All zu befördern. Sollte das Unternehmen mit diesem Modell ähnliche Erfolge wie mit Electron feiern können, würde dies erhebliche Umsatzpotenziale eröffnen sowie die Reputation und die Bekanntheit weiter verbessern. Dies würde dazu führen, dass mehr Kunden Rocket Lab empfehlen und die Aufträge weiter ansteigen sollten.
Einnahmequellen – wie erzielt Rocket Lab Umsätze?
An dieser Stelle werden wir etwas konkreter und widmen uns der Frage: Wie erwirtschaftet Rocket Lab eigentlich Umsätze? Dies ist recht einfach zu beantworten, denn in erster Linie ist das Unternehmen als Hersteller von Raumfahrzeugen und entsprechenden Komponenten sowie Software hervorzuheben, welche sowohl an Regierungsbehörden als auch private Unternehmen vertrieben werden. Als wichtigstes Produkt sind in diesem Zusammenhang die Satelliten der sogenannten Photon-Familie hervorzuheben. Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei umfassend und reichen von wissenschaftlicher Forschung über die Anfertigung von Bildern sowie anderen Fernerkundungsdaten bis zu der Durchführung von sonstigen Mond- und Weltraummissionen.
An zweiter Stelle ist die Dienstleistung der Raketenstarts innerhalb des Segments „Launch Services“ (Startdienste) hervorzuheben. Wer einen Satelliten oder sonstige Raumfahrzeuge und Raumfahrtsysteme ins All befördern will, kann sich an Rocket Lab wenden. Diese sind mit ihrem privaten Raketenstartplatz in Neuseeland in der Lage, bis zu 120 Mal im Jahr Güter in die Umlaufbahn der Erde zu bringen. Der durchschnittliche Umsatz pro Raketenstart, welcher in 2023 insgesamt zehn Mal durchgeführt wurde, lag zuletzt bei 7,10 Mio. USD. Blickt man in die Zukunft, so besteht in zweierlei Hinsicht erhebliches Potenzial: Einerseits wird der Umsatz pro Raketenstart bei einer erfolgreichen Einführung von Neutron erheblich ansteigen und andererseits war der private Raketenstartplatz von Rocket Lab zuletzt nicht vollständig ausgelastet.
Historie
Gründung
Rocket Lab wurde 2006 von Peter Beck dem aktuellen CEO in Auckland, Neuseeland, gegründet. Er hatte das Ziel, das Unternehmen zu einem führenden Anbieter im Bereich der Raumfahrttechnologie zu entwickeln. Drei Jahre später erreichte Rocket Lab als eines der ersten privaten Unternehmen den Weltraum.
Im Jahr 2014 kündigte Rocket Lab die Entwicklung der Electron-Trägerrakete an. Ein Jahr später begann der Bau von Launch Complex 1 in Mahia, Neuseeland, dem weltweit ersten privaten orbitalen Startplatz. Die Bauarbeiten wurden 2016 abgeschlossen, worauf ein Jahr später der erste Start der Electron-Rakete mit der Mission „It’s a Test“ erfolgte.
Börsengang und Expansion
Im Auftrag eines Kunden erreichte das Unternehmen 2018 den Orbit und platzierte dort Nutzlasten. Aufgrund der erfolgreichen Mission folgten Aufträge durch DARPA, dem Space Test Program und der United States Air Force. Gleichzeitig expandierte Rocket Lab in die USA und bauten auf Wallops Island, Virginia, eine zweite Startplattform auf.
Die Erfolgsserie von Rocket Lab ging 2020 weiter. Es folgten sieben weitere Electron-Missionen und der Abwurf des ersten Photon-Satelliten im Orbit. Im selben Jahr wurde das Unternehmen Sinclair Interplanetary übernommen.
Wie SpaceX versucht sich auch Rocket Lab seit 2021 an der Wiederverwendung von Großraketen. Dabei versuchte das Unternehmen u. a. die Raketen mit Hubschraubern abzufangen, um so sicher zu landen. Mit dem IPO an der Nasdaq folgten die Akquisitionen von Advanced Solutions und Planetary Systems Corporation. Zudem erhielt das Unternehmen den Zuschlag für die ESCAPADE-Mission zum Mars.
2022 stellte das Unternehmen mit neun erfolgreichen Electron-Missionen einen neuen Jahresrekord auf und führte erstmals eine Mission zum Mond im Rahmen der NASA-CAPSTONE-Mission durch. Das Unternehmen eröffnete zudem einen weiteren Startplatz in Neuseeland.
Aktionärsstruktur der Rocket Lab Aktie
Die Aktionärsstruktur des Unternehmens wir durch Khosla Ventures mit einem Anteil von 16,20 % angeführt, einer Risikokapitalgesellschaft, die sich bereits früh in Wachstumsmärkten platziert. Gleiches gilt für Bessemer Venture, welche einen Anteil von 8,30 % an Rocket Lab halten. Der Gründer und CEO Peter Beck weist einen Anteil von 10,30 % auf und profitiert somit maßgeblich davon, wenn die Aktie eine hohe Rendite einbringt. Der viertgrößte Investor ist Vanguard mit 5,40 %.
Geschäftsführung
Peter Beck
Beck ist Gründer, President, CEO und Chairman of the Board von Rocket Lab. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2006 hat er Rocket Lab zu einem global agierenden Unternehmen ausgebaut, das fortschrittliche Raketen, Satelliten und Raumfahrzeuge (bzw. ganze Raumfahrtsysteme) entwickelt und startet. Beck leitet das Unternehmen seit Juli 2013 als CEO und wurde im Mai 2021 zum Chairman of the Board ernannt.
Bevor Beck Rocket Lab gründete, begann er 1993 seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung als Feinmechaniker bei Fisher & Paykel, einem globalen Hersteller von Haushaltsgeräten. Später arbeitete er im Bereich Maschinen- und Produktdesign, bevor er 2003 in einem staatlichen Forschungsinstitut tätig wurde. Dort konzentrierte er sich auf fortschrittliche Verbundwerkstoffe und Materialien für Hochleistungsanwendungen und leitete mehrere komplexe technische Forschungsarbeiten u. a. für Windturbinen und Supraleiter.
Für seine Leistungen in der Ingenieurwissenschaft erhielt Beck zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goldmedaille der Royal Aeronautical Society und die Cooper- sowie Pickering-Medaille der Royal Society of New Zealand. Außerdem wurde ihm der Titel Knight Companion des New Zealand Order of Merit für seine Verdienste um die Luft- und Raumfahrt, Wirtschaft und Bildung verliehen. Beck ist zudem als Adjunct Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der University of Auckland tätig.
CEO-Vergütung
Die Vergütung des CEOs fällt im Vergleich zu den zahlreichen Geschäftsführern, die wir in vorherigen Analysen bereits betrachtet hatten, gering aus. Die Vergütung baut sich aus einem Grundgehalt und einem Bonus auf. Im Geschäftsjahr 2023 lag das Grundgehalt bei 0,50 Mio. USD und der Bonus bei 0,46 Mio. USD, was eine Gesamtvergütung i. H. v. 0,96 Mio. USD ergibt. Im Vorjahr war die Höhe des Grundgehalts ähnlich und insgesamt belief sich die Vergütung auf 0,84 Mio. USD.
2. Fundamentale Analyse der Rocket Lab Aktie
Kennzahlen
Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.
Umsatz
Entwicklung
Der Börsengang von dem Raumfahrtunternehmen Rocket Lab USA bzw. der zugrundeliegenden Special Purpose Acquisition Company erfolgte im November 2020, daher lassen sich ausführliche fundamentale Kennzahlen nur bis dahin zurückverfolgen. Für die Geschäftsjahre 2019 und früher konnten keine Daten recherchiert werden.
Die Nachfrage für die Produkte und Lösungen von Rocket Lab steigt stetig mit einer hohen Dynamik an, was auf die Erfolge des Unternehmens, u. a. im Hinblick auf die Electron-Rakete, zurückzuführen ist. So hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht nur zahlreiche Satelliten ins Weltall befördern, sondern auch hoch entwickelte Komponenten für Raumfahrzeuge entwickeln können. Dies führte zu einem Ausbau der Umsätze zwischen 2020 und 2023 von 35,16 Mio. USD auf 244,59 Mio. USD – einem Zuwachs von 90,90 % pro Jahr. Dieser wurde jedoch auch durch zahlreiche Käufe bzw. Akquisitionen begünstigt.
Was die künftige Entwicklung der Einnahmen betrifft, so sind die Analysten weiterhin sehr optimistisch und erwarten, dass Rocket Lab auf dem dynamischen Wachstumspfad verharren können wird. Für 2026 zeigen die Schätzungen, dass das Unternehmen voraussichtlich Erlöse i. H. v. 886,60 Mio. USD erwirtschaftet, was in Relation zu 2023 einem Anstieg um durchschnittliche 53,61 % p. a. entsprechen würde.
Angesichts der Tatsache, dass der Rocket Lab zugrundeliegende Markt noch sehr jung ist, erscheint das langfristige Potenzial enorm. Auch im Hinblick auf die Entwicklung neuer Raketen und Raumfahrzeugen sowie sonstigen Produkten ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. In der Vision von Rocket Lab werden wir Daten und sonstige digitale Dienstleistungen in Zukunft vorwiegend aus der Umlaufbahn der Erde beziehen, was mit einem entsprechenden Umsatzzuwachs einhergehen würde.
Umsatzverteilung nach Segmenten
Im Abschnitt zum Geschäftsmodell von Rocket Lab haben wir die zwei Geschäftsbereiche des Unternehmens vorgestellt: Space Systems und Launch Services. Ersteres Segment, welches in erster Linie die Entwicklung von Raumfahrzeugen, Raumfahrtsysteme sowie dazugehörigen Komponenten umfasst, war in 2023 weitaus wichtiger für Rocket Lab und für 70,61 % der gesamten Umsätze verantwortlich. Doch auch die Dienstleistungen innerhalb des Launch Services-Geschäfts, also Startdienste etc., entwickelten sich zuletzt sehr dynamisch und waren für immerhin 29,39 % der Erlöse verantwortlich.
Umsatzverteilung nach Regionen
Zu den Abnehmern von Rocket Lab gehört in erster Linie die US-amerikanische Regierung bzw. zu ihr gehörende Institutionen wie das Verteidigungsministerium, die NASA oder sonstige Behörden. Darüber hinaus verkauft Rocket Lab seine Produkte vorwiegend an ebenfalls aus den Vereinigten Staaten stammende Rüstungskonzerne. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass rund drei Viertel der Einnahmen auf Konzernebene in 2023 auf das Heimatland von Rocket Lab entfielen.
Neben den USA sind zwei weitere nationale Einzelmärkte als vergleichsweise wichtig zu identifizieren: Kanada und Deutschland. In diesen Ländern erzielte Rocket Lab im vergangenen Geschäftsjahr 14,77 % bzw. 2,25 % der gesamten Einnahmen. Im Umkehrschluss waren 7,45 % der Umsätze allen anderen Regionen zuzuordnen, in denen Rocket Lab operiert. Detaillierte Angaben werden hierbei nicht gemacht.
EBIT und Konzerngewinn
Die bisherige Geschichte von Rocket Lab zeichnet sich durch eines aus: Erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung. Einen anderen Weg wird man als Unternehmen, welches Ambitionen in der Raumfahrt verfolgt, wohl kaum wählen können. Dass sich solche Investitionen, wenn überhaupt, erst nach vielen Jahren auszahlen, liegt auf der Hand und lässt sich an der bisherigen Gewinnentwicklung von Rocket Lab erkennen.
In seiner bisherigen Historie war das Unternehmen nämlich grundsätzlich unprofitabel. Der operative Verlust wurde von 2020 bis 2023 zudem fortlaufend von 52,95 Mio. USD auf 177,92 Mio. USD ausgeweitet. Es war Rocket Lab bis zum heutigen Tag schlichtweg nicht möglich, die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Vertrieb und Marketing durch die Erzielung von Umsätzen auszugleichen. Dies könnte sich jedoch zeitnah ändern: Im laufenden Geschäftsjahr erwarten die Analysten anhand des EBITs einen weiteren Ausbau der Verluste auf 180,36 Mio. USD. Ab 2025 werden sich die Ergebnisse jedoch vermutlich spürbar verbessern. Nachdem sich das operative Ergebnis in 2025 noch auf -112,19 Mio. USD belaufen soll, könnte Rocket Lab bereits in 2026 erstmals die Gewinnschwelle überschreiten und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern i. H. v. 4,19 Mio. USD erzielen.
Ob und inwiefern diese Prognosen realistisch sind, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Nichtsdestotrotz unterstreichen diese das langfristige Potenzial von Rocket Lab, sollte die bisherige Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden können.
Margen
Die historische Entwicklung der Bruttomarge von Rocket Lab ist ein hervorragendes Beispiel für die Auswirkungen von Skaleneffekten. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen seine Produktion von Komponenten für Raumfahrzeuge und Satelliten deutlich ausgeweitet, was zu einer Fixkostendegression führte und darüber hinaus einen Rückgang der Kosten pro Raketenstart von 9,20 Mio. USD auf 7,00 Mio. USD ermöglichte. Dadurch entwickelte sich die Bruttogewinnspanne von Rocket Lab äußerst positiv und konnte zwischen 2020 und 2023 von -33,61 % auf 21,02 % erhöht werden. Betrachtet man die letzten vier Quartale, so steht gar ein Wert von 25,04 % zu Buche.
Die operative Gewinnspanne von Rocket Lab zeichnete sich selbstverständlich durch höhere Schwankungen aus, da diese zusätzlich zu den Umsatzkosten den operativen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für Vertrieb und Marketing unterliegt. Unterm Strich steht dennoch eine sehr positive Entwicklung: Während sich die EBIT Marge von Rocket Lab in 2020 noch auf -150,60 % belief, konnte diese bis zum vergangenen Geschäftsjahr auf -72,74 % verbessert werden. Die Analysten zeigen sich in diesem Zusammenhang sehr optimistisch und erwarten bis 2026 eine erheblichen Verbesserung auf 0,47 %.
Gewinn- und Verlustrechnung
In der folgenden Darstellung ist die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) von Rocket Lab dargestellt. Diese GuV dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zur Fundamentalanalyse vom Umsatz bis zum Gewinn (bzw. Verlust). (Empfehlung: Schaut unbedingt in unserem Ausbildungsbereich vorbei, in dem wir die GuV bzw. diese Darstellung noch einmal detaillierter erklärt haben. Für ein besseres Verständnis ist das sehr zu empfehlen.)
Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe
Dass Rocket Lab in seiner noch sehr kurzen Historie am Aktienmarkt keine Dividenden an seine Aktionäre ausgeschüttet hat, dürfte niemanden überraschen. Denn abgesehen davon, dass das Unternehmen bisher nicht in der Lage war, Gewinne oder positive Cashflows zu generieren, besteht im Hinblick auf die Entwicklung weiterer Produkte und Lösungen ein derart enormes Potenzial: Somit erscheint es sinnvoll, finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen, wenn Rocket Lab in ein paar Jahren profitabel sein sollte. Dies lässt die potenzielle Zahlung von Dividenden seitens Rocket Lab in weite Ferne rücken.
Für die Durchführung von Aktienrückkäufen hat das Management von Rocket Lab bisher ebenfalls kein Geld in die Hand genommen, was in Kombination mit aktienbasierten Vergütungen zu einer Verwässerung der Anteilseigner in den vergangenen Jahren führte. Zwischen 2021 und 2023 ist die Anzahl ausstehender Aktien allerdings nur von 464,78 Mio. auf 489,14 Mio. Stück angestiegen, was 2,59 % p. a. entspricht und somit als „im Rahmen“ zu bewerten ist. Sollte Rocket Lab keine umfangreichen Akquisitionen tätigen, welche durch die Emission junger Anteile finanziert werden, ist von einer Fortsetzung dieser Entwicklung auszugehen.
Historische Kennzahlen
Rocket Lab ist erst seit vier Jahren an der Börse. Eine Betrachtung von Bewertungskennzahlen besitzt im Vergleich zu Unternehmen, welche seit Jahrzehnten am Aktienmarkt sind, daher eine eingeschränkte Aussagekraft. Aus diesem Grund haben wir uns dagegen entschieden, Mittelwerte zu berechnen – zumal dies ohnehin nur beim Kurs-Umsatz-Verhältnis möglich wäre.
KUV
Eine halbwegs sinnvolle Betrachtung der historischen Entwicklung von Multiples ist bei Rocket Lab erst ab dem Geschäftsjahr 2021 möglich. Während das KUV aufgrund der niedrigen Umsatzbasis sowie eines hohen Aktienkurses bei 91,71 lag, schrumpfte die Bewertungskennzahl in den letzten zwei Geschäftsjahren in den hohen einstelligen bzw. niedrigen zweistelligen Bereich. Während das Unternehmen aktuell mit den 16,43-fachen Einnahmen bewertet wird, steht für 2026 ein KUVe von 6,06 zu Buche.
KGV
Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von Rocket Lab lagen bisher stets im negativen Bereich, schließlich haben wir es mit einem defizitären Unternehmen zu tun. Während die Schätzungen der Analysten sehr optimistisch sind, was die künftige Entwicklung der Ergebnisse betrifft, wird Rocket Lab bis 2026 vermutlich nicht in der Lage sein, einen positiven Nettogewinn zu erzielen. Eine sinnvolle Betrachtung dieses Multiples ist daher auch im Hinblick auf die Schätzungen nicht möglich.
KOCV
Dasselbe gilt für das Kurs-Cashflow-Verhältnis. Auch diese Bewertungskennzahl lag in der bisherigen Börsenhistorie von Rocket Lab stets unterhalb der Nulllinie. Hier könnte sich allerdings zeitnah ein spannendes Bild ergeben: Analog zu einem positiven EBIT soll Rocket Lab in 2026 in der Lage sein, einen positiven operativen Cashflow zu erzielen, sodass sich ein KOCVe von 68,50 ermitteln lässt.
Einordnung nach Peter Lynch
Rocket Lab ist ohne Zweifel als Fast Grower einzuordnen. Der Markt für die Produkte und Lösungen des Unternehmens steckt noch in den Kinderschuhen, was sich in äußerst hohen Wachstumsraten widerspiegelt. Während die Einnahmen zwischen 2020 und 2024 fast versiebenfacht werden konnten, erwarten die Analysten bis 2026 mehr als eine Verdreifachung der Umsätze, was zu einem durchschnittlichen Wachstum von 53,61 % pro Jahr führen würde. Auch die Ergebnisse sollen sich sehr dynamisch entwickeln, sodass für 2026 erstmals ein positives EBIT bei Rocket Lab zu Buche stehen könnte.
Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating für die Rocket Lab Aktie
In unserem fundamentalen Wir Lieben Aktien-Rating für Fast Grower erzielt Rocket Lab mit 5 von 10 Punkten ein scheinbar schlechtes Ergebnis. Dieses kommt vorwiegend durch die anhaltende Erwirtschaftung von Verlusten zustande, was sich negativ auf unsere Kriterien bzgl. der historischen Gewinnentwicklung, der aktuellen Margen des erwarteten KGVs in fünf Jahren sowie der Eigenkapitalquote auswirkt. In Anbetracht des noch sehr jungen Entwicklungsstadiums von Rocket Lab sind 5 von 10 Punkten aber als durchaus solide zu beschreiben, zumal die Aussichten anhand der Konsensschätzungen der Analysten positiv sind.
3. Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich Rocket Lab
Allgemeine Infos über die Branche
Einordnung nach dem GICS
Nach der Betrachtung der Fundamentalanalyse nehmen wir die Branche und Konkurrenz näher unter die Lupe. Zur besseren Orientierung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.
Markt für Weltraumwirtschaft
Weltweite Umsatzentwicklung des Marktes für Weltraumwirtschaft
Zwischen 2009 und 2021 konnten sich die weltweiten Umsatzzahlen der Weltraumwirtschaft mehr als verdoppeln. Um über 6,50 % pro Jahr konnten die Erlöse der Gesamtindustrie im Schnitt gesteigert werden, was klar für einen wachsenden Markt steht.
In dem dargestellten Zeitraum war die Industrie gerade von technologischen Fortschritten in Kombination mit sinkenden Kosten geprägt. Allgemein stieg die Nachfrage nach weltraumgestützten Diensten stark an und dies wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern.
Anzahl der Weltraumstarts weltweit
Nachdem gerade ab 1957 ein Weltraumwettlauf zwischen den USA und der damaligen UdSSR begann und infolgedessen die Anzahl der Weltraumstarts explodierte, stagnierten die Zahlen bis in die 1990er-Jahre. Von dort aus wurden bis in die frühen 2000er-Jahre rückläufige Zahlen gemessen. Ab 2019 explodierten die Weltraumstarts erneut und konnten 2021 erstmalig einen neuen Höchststand vermelden.
Einen großen Anteil hieran hat u. a. das von Elon Musk geführte Unternehmen SpaceX, das 2022 für mehr als ein Drittel aller weltweiten Raketenstarts verantwortlich war.
Staatsausgaben für Weltraumprogramme nach Ländern
Für Unternehmen wie Rocket Lab sind neben privaten- auch staatliche Aufträge ein wichtiger Bestandteil der Umsatzerlöse. Nicht ohne Grund besitzt die USA die mit Abstand meisten Satelliten im All, was sich auch an den Staatsausgaben für Weltraumprogramme widerspiegelt.
Im Jahr 2023 investierte nur die USA über 73,00 Mrd. USD in Weltraumprogramme, was mehr als das Doppelte von China, Japan, Russland, der gesamten EU, Indien und dem Vereinigten Königreich zusammen entspricht. Ein Großteil der Ausgaben fließt in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien, aber eben auch bspw. in den Bereich der Satelliten.
Staatliche Ausgaben für Raumfahrtprogramme weltweit
Wie gerade schon angsprochen, ist gerade die USA für einen Großteil der Staatsausgaben im Hinblick auf Raumfahrtprogramme verantwortlich. Dennoch wollen wir an der Stelle noch einmal das Wachstum der Ausgaben hervorheben, das zwischen 2014 und 2022 im Durchschnitt bei knapp 12,00 % pro Jahr lag. Damit sind die Ausgaben der Staaten über doppelt so schnell gewachsen wie die gesamten Umsatzerlöse der Weltraumwirtschaft im gleichen Zeitraum. 2022 konnten die staatlichen Ausgaben erstmalig einen Wert von über 100,00 Mrd. USD vorweisen, Prognosen gehen von weiter steigenden Zahlen aus.
Überblick über die Konkurrenz von Rocket Lab
Konkurrenzumfeld
Führende Raumfahrt-Start-ups weltweit nach Finanzierungssumme
Stand Anfang 2023 war Rocket Lab das drittgrößte Raumfahrt-Start-up, gemessen an der Finanzierungssumme. Die Finanzierungssumme bezieht sich in dem Zusammenhang auf das Kapital, was die jeweiligen Unternehmen bspw. von Investoren zur Verfügung gestellt bekommen haben. Bei SpaceX betrug der Wert 9,60 Mrd. USD, in Bezug auf Rocket Lab waren es 710,00 Mio. USD zum Stand Februar 2023. Auffällig hoch ist die Präsenz US-amerikanischer Firmen in diesem Zusammenhang.
Entwicklungsdauer verschiedener Raketen
Im Bereich der Raketenentwicklung konnte Rocket Lab bereits zweifach seine Stärke unter Beweis stellen. Im Vergleich zu anderen Raketen der Konkurrenten hat Rocket Lab überdurchschnittlich kurz für die Entwicklung seiner Raketen Electron und Neutron gebraucht. Bei letzterer ist ebenso wie auch bei der Rakete auf Platz vier zu beachten, dass sich der Zeitraum auf den zuerst erwarteten Starttermin bezieht.
Kennzahlen
In der folgenden Tabelle vergleichen wir Rocket Lab und die Aktien bzw. Wertpapiere von Wettbewerbern an der Börse anhand der Finanzen, Kennzahlen, Dividende bzw. Dividendenrendite, Schätzungen von Analysten und weiteren Finanzdaten zum aktuellen Kurs.
Unternehmen | Rocket Lab | Virgin Galactic | Astronics | GomSpace |
---|---|---|---|---|
WKN/ISIN | A3CY7P/ US7731221062 | A2PTTF/ US92766K1060 | 867880/ US0464331083 | A2AL9Z/ SE0008348304 |
Mitarbeiter | 1.650 | 805 | 2.500 | 148 |
Marktkapitalisierung | 5,37 Mrd. USD | 665,16 Mio. USD | 219,58 Mio. USD | 630,20 Mio. SEK |
Umsatz | 326,67 Mio. USD | 741,40 Mio. USD | 10,74 Mio. USD | 233,41 Mio. SEK |
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre) | 90,90 % p. a. | -2,82 % p. a. | 15,80 % p. a. | 15,01 % p. a. |
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre) | 53,61 % p. a. | 6,84 % p. a. | 178,63 % p. a. | – |
Bruttomarge | 25,04 % | 19,71 % | – | 28,90 % |
EBIT Marge | -52,99 % | 2,41 % | -3.431,87 % | -24,69 % |
KUV | 16,43 | 0,90 | 20,44 | 2,70 |
Eigenkapitalquote | 38,30 % | 39,99 % | 37,16 % | 22,12 % |
Nettoverschuldung/EBITDA | 0,00 | 2,81 | 0,00 | 0,00 |
*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Gewinnen (Schätzungen) bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben. Ein solcher Vergleich der Renditeerwartung an den Aktienmärkten ist jedoch fehleranfällig und soll nur als erste grobe Orientierung für den Ausblick dienen.
Performance seit dem Börsengang
Der Vergleich der Performance bzw. des Total Returns (also inkl. reinvestierter Dividenden, wobei in diesem Fall von allen Unternehmen keine Dividenden ausgezahlt wurden) ist bei Rocket Lab nur mit einer eher geringen Aussagekraft möglich. Dies liegt an der einerseits kurzen Börsenhistorie und der andererseits hohen Volatilität der Aktien, die zum Vergleich herangezogen werden. Während alle Aktien aus dem Vergleich bis Ende 2022 Kursverluste verbuchen mussten, löste sich Astronics im Anschluss positiv von den restlichen Werten. Rocket Lab konnte durch den starken Anstieg in den letzten Monaten jedoch deutlich zu Astronics aufschließen und weist seit dem Börsengang nun wieder eine positive Rendite auf. Besonders negativ ist der kontinuierliche Kursverlust von Virgin Galactic hervorzuheben.
Burggraben
Einleitung
Der wichtigste Bestandteil des Burggrabens von Rocket Lab liegt im Know-how, welches man im Rahmen der Forschung- und Entwicklungsarbeit, die seit fast 20 Jahren ununterbrochen betrieben wird, gewinnen konnte. Beschränkt man sich auf kleine und mittlere Raketen, so kann Rocket Lab im Hinblick auf mehrere Faktoren wie der Entwicklungszeit sowie der Sicherheit von Launches einen attraktiven Track Record vorweisen, welcher sich äußerst positiv auf die internationale Reputation des Unternehmens auswirkt. Eine hohe Zufriedenheit der Kunden sorgt auch dafür, dass diese (direkt oder indirekt) eine Empfehlung für Rocket Lab aussprechen.
Das Know-how von Rocket Lab, welches selbstverständlich durch entsprechende Patente geschützt wird, spiegelt sich u. a. darin wieder, dass es dem Unternehmen gelungen ist, einen Raketen-Booster von einem früheren Launch aufzufangen und diesen später weiterzuverwenden. Darüber hinaus ist die geographische Positionierung mit den privaten Startanlagen von Rocket Lab in Neuseeland als wichtiger Faktor für den Burggraben hervorzuheben, die das Unternehmen unabhängig von fremden Startanlagen agieren lassen.
Porters Five Forces
Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einstufung von externen Kräften und Faktoren, die auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Rocket Lab aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir bei der Einstufung des Faktors vergeben.
Externe Kraft | Stärke | Begründung |
---|---|---|
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern | 2/5 | Rocket Lab hat eine beeindruckende und bisher sehr erfolgreiche Historie, was die Entwicklung von Raumfahrzeugen, Komponenten sowie dazugehörigen Dienstleistungen betrifft. Gleichzeitig ist die Konkurrenz in diesem Markt vielfältig. Hervorzuheben sind auf der einen Seite mehrere US-amerikanische Militärkonzerne, welche teilweise vergleichbare Lösungen anbieten. Auf der anderen Seite stehen mehrere private Unternehmen wie SpaceX oder auch Organisationen von Regierungen. Daher bewerten wir die Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern als eher hoch. |
Bedrohung durch neue Wettbewerber | 3/5 | Der Markt für die Produkte und Dienstleistungen von Rocket Lab ist noch äußerst jung und wenngleich für neue Wettbewerber zahlreiche Eintrittsbarrieren in Form von einer tiefgreifenden sowie u. U. langwierigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie dem Aufbau einer internationalen Reputation bestehen, halten wir diese externe Kraft in Relation zu anderen ausgereifteren Branchen für nicht zu vernachlässigen und vergeben 3 von 5 Punkten. |
Verhandlungsmacht der Lieferanten | 2/5 | Um Produkte herstellen und Dienstleistungen anbieten zu können, greift Rocket Lab selbstverständlich auf verschiedene Komponenten, Materialien sowie Softwares von unterschiedlichen Lieferanten zurück. Da es sich bei Rocket Lab um einen eher kleinen Abnehmer handelt, sehen wir die etwas bessere Verhandlungsposition auf der Seite der Zulieferer. |
Verhandlungsmacht der Kunden | 3/5 | Zu den Abnehmern von Rocket Lab gehören, wie zuvor beschrieben, sowohl private Unternehmen als auch Regierungsbehörden. Blickt man auf die Umsatzanteile einzelner Kunden, so ist Northrop Grumman hervorzuheben – Der Rüstungskonzern war in 2023 für rund 13,00 % der gesamten Einnahmen von Rocket Lab verantwortlich. Die entsprechende Abhängigkeit bewerten wir insbesondere in Anbetracht des nachhaltig hohen Wachstums als eingeschränkt, sodass wir die Verhandlungspositionen zwischen Rocket Lab und den Kunden insgesamt als ausgeglichen sehen. |
Bedrohung durch Ersatzprodukte | 4/5 | Die Menschheit forscht seit geraumer Zeit an der Entwicklung von Raumfahrzeugen und Raketen zur Erforschung und Nutzung des Weltalls. Rocket Lab ist in diesem Kontext als wichtiger Player hervorzuheben, welcher insbesondere im Bereich von kleinen bis mittlere Raketen über eine solide Positionierung verfügt. Gleichzeitig ist die Branche nicht zuletzt aufgrund ihres noch sehr jungen Entwicklungsstadiums als schnelllebig zu charakterisieren, weshalb wir 4 von 5 Punkten vergeben. |
4. Chancen und Risiken bei Rocket Lab
Chancen
Entwicklung der Neutron-Trägerrakete (1)
Die erste Chance für Rocket Lab sehen wir in der Entwicklung der Neutron-Trägerrakete. Aus unserer Sicht stellt die angesprochene Rakete das aktuell wichtigste Projekt des Konzerns dar, da hierdurch neue Marktmöglichkeiten offengelegt werden.
Nach der bisherigen Raketen-Generation Electron soll nun die neue Generation mit der sogenannten Neutron-Trägerrakete folgen. Bei der Electron-Rakete gibt es eine Tragfähigkeit von maximal 200-300 kg, die Neutron-Trägerrakete soll bis zu 13.000 kg tragfähig sein. Klar ist also, dass Rocket Lab mit dieser neuen Generation also ganz neue Möglichkeiten besitzt. So ist die Trägerrakete für eine Vielzahl von Missionen konzipiert, wie bspw. für Satellitenstarts, der Versorgung von Raumstationen oder der Durchführung von Mondmissionen. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die Neutron-Rakete darauf ausgelegt ist, wiederverwendet zu werden, was die Kosten pro Start erheblich senken soll.
Ursprünglich war der erste Start für Ende dieses Jahres geplant. Allerdings wurden die Pläne neu evaluiert und angepasst, wodurch nun Mitte 2025 der Starttermin sein soll. Erst vor kurzem veröffentlichte das Unternehmen die Meldung, dass man den neuen Raketenantrieb der Neutron-Rakete Archimedes zum ersten Mal heiß gezündet hat. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung dieses Projekts erreicht, da der Antrieb einer der Schlüsselkomponenten ist. Aus dem Test ging ebenso die Erreichung einiger wichtiger Ziele im Hinblick auf die Leistung hervor, wodurch nun weiter in der Entwicklung vorangeschritten wird.
Auftragsbestand und Satellitenwachstum (2)
Die zweite Chance für Rocket Lab sehen wir in dem vorliegenden Auftragsbestand des Unternehmens und gleichzeitig in dem Satellitenwachstum weltweit. Rocket Lab kann aus unserer Sicht von letzterem Punkt gleich auf zwei Weisen profitieren.
Der Auftragsbestand ist für Rocket Lab, ebenso auch wie für die anderen Unternehmen der Raumfahrtindustrie, eine sehr wichtige Kennzahl. Dies liegt u. a. daran, dass hierdurch zukünftige Einnahmen gesichert werden und den Konzernen allgemein Sicherheit verliehen wird. Rocket Lab konnte gerade in der vergangenen Zeit mit sehr vollen Auftragsbüchern positive Schlagzeilen machen. Mittlerweile beläuft sich der Auftragsbestand der abgeschlossenen Verträge auf ca. 1,07 Mrd. USD, wovon knapp 44,00 % innerhalb der nächsten zwölf Monate und der restliche Anteil über die nächsten zwölf Monate hinaus realisiert werden sollte. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch, dass der Anteil der Umsätze durch die US-Regierung oder US-Hauptauftragnehmer von 8,00 % (2021) auf 31,00 % (2023) angestiegen ist.
Der zweite Aspekt dieser Chance ist das vorliegende Satellitenwachstum, wovon Rocket Lab auf zweierlei Weise profitieren kann. Zum einen verfügt Rocket Lab nämlich über den Geschäftsbereich Space Systems, der sich mit der Herstellung der Satelliten befasst. Auf der anderen Seite ist der Konzern auch Anbieter für Starts von Satelliten ins All und kann den Kunden so eine End-to-End-Lösung anbieten. Man sieht, dass die jährlich gestarteten Satelliten gerade im Bereich der Kommunikation und Erdbeobachtung stark steigen sollen. Bei dem Segment der Kommunikation kann man zwischen 2015 und 2025 sogar fast eine Verzehnfachung beobachten. Von diesem Wachstum kann Rocket Lab, wie beschrieben, stark profitieren. Denn die aktuell verwendete Rakete Electron ist die weltweit meist gestartete Kleinrakete und für knapp zwei Drittel aller Orbitalstarts der USA, die nicht von SpaceX durchgeführt wurden, verantwortlich.
Risiken
Startfehler und Rückschläge bei Neutron (1)
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel-hoch
Das erste Risiko bezogen auf Rocket Lab stellen Startfehler ebenso wie Rückschläge in der Entwicklung von Neutron dar. Beide Themenbereiche sind hochkomplex und können Fehler aufzeigen, die Projekte entweder verzögern oder fehlschlagen lassen.
Raketen an sich sind hochkomplexe Maschinen, die zugleich aus unzähligen Komponenten bestehen. Damit ein Startversuch reibungslos funktioniert, ist es zunächst wichtig, dass jeder Bestandteil hier präzise funktioniert. Nicht zu unterschätzen sind ebenso die Extrembedingungen, die bei einem Start vorherrschen. Hohe Temperaturen, starke Vibrationen und enorme Beschleunigungskräfte wirken zugleich auf die Rakete, genau an der Stelle muss jede Komponente perfekt funktionieren. Letzter Aspekt, auf den wir in diesem Zusammenhang eingehen wollen, sind Softwarefehler, die eine Mission ebenso scheitern lassen können. Hier auftretende Fehler können Rückschläge für das Unternehmen bedeuten.
Als nächstes wollen wir auf das aus unserer Sicht so wichtige Projekt Neutron eingehen. Denn auch hier kann es zu unerwarteten Rückschlägen und Fehlern kommen, die das Projekt bspw. verzögern und wesentlich kapitalintensiver machen. Für Rocket Lab stellt Neutron eine wesentlich größere Rakete als Electron da und ist daher im Hinblick auf die technologische Komplexität nicht zu unterschätzen. In dem Bereich besitzt das Unternehmen selbst noch keine Erfahrung und kann daher auf unvorhergesehene Störungen stoßen. Auch die gewollte Wiederverwendbarkeit der Neutron-Rakete kann nicht so wie gewünscht funktionieren, da für eine heile Landung alles bis ins kleinste Detail präzise funktionieren muss. Es gibt hier also noch einen langen Weg zu gehen, bis die Neutron-Rakete wirklich an den Start geht und ebenso zu Ereignissen führen könnte, die sich negativ auf Rocket Lab auswirken würden.
Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel ein, die Auswirkungen zugleich auf mittel-hoch.
Kundenkonzentration und Wettbewerbsdruck (2)
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel
Das zweite Risiko im Bezug auf Rocket Lab stellt die vorliegende Kundenkonzentration dar, die einige Abhängigkeiten offenbart. Des Weiteren ist in der Branche ein nicht zu unterschätzender Druck im Hinblick auf den Wettbewerb vorherrschend.
Nicht selten gibt es bei gerade eher jungen Konzernen starke Umsatzkonzentrationen, was bedeutet, dass ein Großteil der Erlöse auf recht wenige Abnehmer zurückzuführen ist. Auch bei Rocket Lab ist dies der Fall und birgt hiermit einige Risiken. Laut dem Konzern waren zum Ende des Jahres 2023 die fünf größten Kunden für knapp die Hälfte der Erlöse verantwortlich, noch stärker wird die Abhängigkeit im Bezug auf die Auftragsbücher. Denn hier waren die fünf größten Abnehmer für etwa 75,00 % des Auftragsbestandes verantwortlich, was außer Frage starke Abhängigkeiten hervorruft. Die Gefahr ist, dass die Abnehmer selbst einen Abschwung in ihrem Geschäft erleben und daher wichtige Kunden ihre Ausgaben kürzen. Gerade bei staatlichen Kunden ist die Gefahr natürlich gegeben, dass die Regierung ihre Förderungen und Ausgaben kürzt.
In diesem Risiko wollen wir ebenso nochmal die Wettbewerbsintensität dieser Branche hervorheben. Hiermit meinen wir nicht nur SpaceX als sehr großen und mächtigen Konkurrenten, sondern ebenso weitere Konzerne, die mit Rocket Lab konkurrieren. In dem so kapitalintensiven Umfeld kann hierdurch ein noch größerer Preiskampf ausbrechen, was Margen negativ beeinflussen kann.
Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel ein, die Auswirkungen ebenso.
5. Unsere Bewertung der Rocket Lab Aktie
Bilanzanalyse
Die gesamte Bilanzsumme von Rocket Lab beträgt für das vergangene Geschäftsjahr etwa 941,21 Mio. USD. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.
Kategorie | Begründung |
---|---|
Struktur des Umlaufvermögens | Rund die Hälfte der Bilanzsumme von Rocket Lab entfällt auf das Umlaufvermögen des Unternehmens. Als größte Posten sind dabei die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Wertpapiere sowie das Inventar hervorzuheben. Alle anderen Bestandteile wie kurzfristige Forderungen oder sonstige Vermögenswerte spielen eine eher untergeordnete Rolle. |
Struktur des Anlagevermögens | Im Umkehrschluss ist auch das Anlagevermögen für ca. 50,00 % der Bilanzsumme von Rocket Lab verantwortlich. Hier stechen selbstverständlich die Sachanlagen als mit Abstand größter Posten hervor, doch auch langfristige Forderungen, Goodwill und sonstige immaterielle Vermögenswerte sind nicht zu vernachlässigen. |
Struktur der Passivseite | Zum 31. Dezember 2023 war Rocket Lab zu 58,92 % mit Eigenkapital finanziert, welches in Anbetracht der anhaltend hohen Verluste zuletzt rückläufig war. Blickt man auf das Fremdkapital, so besteht dieses vorwiegend aus verzinsten Schulden, Leasingverbindlichkeiten sowie vertraglichen Verbindlichkeiten. |
Nettoverschuldung/EBITDA | Rocket Lab ist ein noch vergleichsweise junges und defizitäres Unternehmen, welches in einem ebenso jungen und noch nicht ausgereiften Markt agiert. Vor diesem Hintergrund ist es als positiv zu bewerten, dass die Nettoverschuldung, also der Bestand an verzinsten Verbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente negativ ausfällt. Diese Kennzahl in Relation zum EBITDA zu setzen, scheint daher wenig sinnvoll – zumal sich letzteres nach wie vor im negativen Bereich befindet. |
Fazit | Die Bilanz von Rocket Lab ist derzeit als sehr solide zu beschreiben. Wie zuvor erwähnt, ist das Unternehmen anhand der vorliegenden Nettoliquidität de facto schuldenfrei, was Rocket Lab ausreichend finanziellen Spielraum gibt, um die Forschung und Entwicklung auch in Zukunft voranzutreiben. Als kleiner Kritikpunkt ist der Bestand an Goodwill hervorzuheben, welcher sich allerdings auf nur 7,55 % der Bilanzsumme beläuft. |
Unsere Einschätzung der Rocket Lab Aktie
Einen fairen Wert sowie eine realistische Renditeerwartung für Rocket Lab zu ermitteln, ist sehr kompliziert. Man kann also nicht mal eben ausrechnen ob die Aktie überbewertet ist, geschweige denn wie viel überbewertet die Aktie ist. Abgesehen davon, dass das Unternehmen in einem äußerst jungen Markt tätig ist, dessen zukünftige Entwicklung an unglaublich vielen Faktoren hängt und demnach schwierig zu prognostizieren ist, war Rocket Lab bisher nicht in der Lage, profitabel zu wirtschaften. Das macht es beinahe unmöglich, ab 2027 und darüber hinaus seriöse Annahmen zu den Margen zu treffen – es liegen schlichtweg keine Werte vor, an denen man sich orientieren könnte. Weder von Rocket Lab noch von einem vergleichbaren Wettbewerber. Darüber hinaus müssen wir uns für die Ermittlung einer Renditeerwartung auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis in zehn Jahren festlegen. Auch hierfür existieren im Falle von Rocket Lab keinerlei Anhaltswerte.
Daher haben wir uns gegen die Anfertigung detaillierter Bewertungsmodelle entschieden. Gleichzeitig wollen wir eine grobe Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung von Rocket Lab geben und auf mehrere Dinge hinweisen, die man als Anleger beachten sollte. Zunächst erscheint die Zukunft von Rocket Lab sehr aussichtsreich. Zum einen konnte das Unternehmen im Bereich kleiner Raketen mit Electron große Erfolge feiern. Sollte es gelingen, diese Erfolge auch auf mittelgroße Raketen bzw. Neutron zu übertragen, könnte der Umsatz je Raketenstart signifikant ansteigen und in Kombination mit einer verbesserten Auslastung des Raketenstartplatzes in Neuseeland zu einem weiterhin dynamischen Wachstum des Launch Services-Segments führen. Diese Entwicklungen bei den Startdiensten sollte man definitiv im Auge behalten.
Bei der Herstellung von hoch entwickelten Satelliten für verschiedene Anwendungszwecke ist Rocket Lab ebenfalls solide positioniert. Zu den Abnehmern gehören nicht nur private Unternehmen, sondern auch Regierungsbehörden, was die Vielseitigkeit der Produkte unterstreicht. Aktuell ist die Nachfrage hoch und der Auftragsbestand prall gefüllt. Aufgrund des hohen Umsatzanteils dieses Segments ist es für die künftige Entwicklung der Fundamentals von Rocket Lab von großer Bedeutung, wie sich der Bedarf für die Photon-Familie entwickelt und ob dieser auf einem hohen Niveau verbleibt.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Rocket Lab wohl zu den spannendsten Unternehmen gehört, welche wir bei Wir Lieben Aktien bisher analysiert haben. Das Weltall ist nicht nur faszinierend, sondern bietet auch Potenziale zur Nutzung auf der Erde, bspw. hinsichtlich der Übertragung von Daten oder Kommunikationsdienstleistungen. Vor diesem Hintergrund ist die Zukunft von Rocket Lab als vielversprechend zu bewerten – vorausgesetzt es kommt zu keinerlei Skandalen oder schwerwiegenden Unfällen. Äußerst wichtig für die weitere Entwicklung des Unternehmens ist auch, inwieweit die sich noch in Entwicklung befindende mittelgroße Rakete Neutron zu einem Erfolg oder Misserfolg wird. Da Rocket Lab einen beeindruckenden Track Record vorweisen kann und sich in diesem Kontext optimistisch zeigt, tendieren wir zu einem positiven Szenario. Nichtsdestotrotz eignen sich die Aktien von Rocket Lab ausschließlich für die Depots risikofreudiger Anleger, für welche wir die Investmentampel aufgrund der beschriebenen Faktoren auf Gelb setzen.
6. Technische Analyse Rocket Lab Aktie
Charttechnische Trendeinordnung
Übersicht
Langfristig
Ein wirklich langfristiger Trend liegt im Chart der Rocket Lab USA Registered Shares nicht vor. Allerdings ist die große Bodenbildung, die wir im weiteren Verlauf des Kapitels noch thematisieren werden, selbst im Monats-Chart erkennbar.
Mittelfristig
Mittelfristig befindet sich der Aktienkurs von Rocket Lab in einem Aufwärtstrend, welcher vor einiger Zeit erst etabliert wurde und zum Erreichen immer höherer Kursziele führte. Zuvor befand sich die Registered Shares (also die Aktien) für rund zwei Jahre in einer großen Seitwärtsbewegung, welche im Gesamtkontext eine Bodenbildung darstellt. Der nun vorliegende Aufwärtstrend wird von einer hohen Aufwärtsdynamik geprägt.
Kurzfristig
Im kurzfristigen Tages-Chart liegt bei Rocket Lab ebenfalls ein Aufwärtstrend mit einem hohen Momentum vor. Dieser bricht erst, wenn es zum entsprechenden Chartsignal kommt. dazu kommt es, wenn das Tief bei 8,80 USD unterschritten wird.
Aussicht
Da der Rocket Lab Aktie vor kurzem der Ausbruch aus der großen Bodenbildung gelungen ist, ist der weitere Ausblick bullisch. Die Bodenbildung bringt all das mit, was eine nachhaltige Umkehr ausmacht:
- eine angemessene Länge
- viel akkumuliertes Volumen
- ein Ausbruch unter hohem Momentum + hohem Volumen
Im weiteren Verlauf ist ein erneuter Test des Ausbruchsniveaus gut vorstellbar, aber optional. Wenn es dazu kommt, sollte die Korrektur dorthin am besten vergleichsweise langsam ablaufen. Sollte der Kursbereich um 7,00 USD bis 7,50 USD nicht als Unterstützung halten, ist auch eine Ausweitung bis knapp unter 6,00 USD möglich. Dieses Szenario wäre jedoch etwas schwächer für das Gesamtbild. Dieses Szenario, in dem tiefere Kursziele zwischenzeitlich anvisiert werden, wird jedoch erst bei einem entsprechenden Chartsignal aktiviert. Dieses Chartsignal ist der Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends.
Sollte es nicht zu dem Rücksetzer kommen, können zur Oberseite die nächsten Widerstandszonen als Kursziele anvisiert werden. Nach dem aktuellen Niveau (um den IPO-Kurs) liegt der nächste Widerstand und somit das nächste Kursziel für den Aktienkurs bei rund 14,00 USD bis 15,00 USD.
Technisches Wir Lieben Aktien-Rating der Rocket Lab Aktie
Das technische Wir Lieben Aktien-Rating ist auf die Bewertung langfristiger Trends ausgelegt, weshalb Dauerläufer-Aktien am besten abschneiden. Rocket Lab kann nur 4 Punkte erzielen, was jedoch auch (im Normalfall) der maximalen Anzahl entspricht, die eine Aktie ohne einen übergeordneten Aufwärtstrend erzielen kann.
Marktsymmetrie
Da bei der Rocket Lab Aktie kein langfristiger Trend vorliegt, ist die Betrachtung der Marktsymmetrie nicht zielführend. Aus diesem Grund verzichten wir in dieser Analyse sowohl auf die Betrachtung der Rallye- und Korrekturlängen als auch auf die Einordnung der Abwärtsphase im Kontext der Trenddynamik mit Rainbow EMAs.
Systematisches Risiko
Das systematische Risiko basierend auf den letzten 200 Wochen liegt bei Rocket Lab ungefähr bei dem doppelten Marktrisiko (basierend auf dem ACWI). Von den Aktien aus dem Konkurrenzvergleich kann nur Virgin Galactic einen noch höheren Wert vorweisen. Man sollte jedoch beachten, dass auch die anderen Aktien in der jüngsten Vergangenheit vorübergehend schon deutlich höhere Beta-Faktoren hatten als heute. Wenn die Volatilität wie zuletzt weiter zunimmt, ist es auch nicht abwegig anzunehmen, dass der Beta-Faktor von Rocket Lab in der Zukunft wieder ansteigt, was wiederum einen erheblichen Einfluss auf die Aktienbewertung hätte.
7. Fazit Rocket Lab Aktie
Allgemein
Es gibt viele Unternehmen an der Börse, welche sich abseits ihres Kerngeschäfts im Rahmen von Randsegmenten mit Produkten und Lösungen rund um das Thema Raumfahrt befassen. Der Fokus ist jedoch in den allermeisten Fällen ein anderer. Nur selten findet man Pure Plays in diesem Bereich und Rocket Lab ist einer von ihnen. Im Vergleich zu anderen Raumfahrtunternehmen, welche sich in einem vergleichbaren Entwicklungsstadium befinden, kann Rocket Lab mit einer stabilen Umsatzentwicklung sowie einer deutlichen Verbesserung der Margen in der jüngeren Vergangenheit punkten. Darüber hinaus scheint das Erreichen von Profitabilität ab dem Jahr 2026 denkbar. Trotz eines bisher sehr erfolgreichen Track Records sowie einer beachtlichen Forschungs- und Entwicklungsleistung darf man nicht vergessen, dass die Zukunft von Rocket Lab an äußerst vielen Faktoren wie bspw. künftigen Erfolgen oder Misserfolgen sowie der allgemeinen Entwicklung des noch sehr jungen Marktes hängt und alles andere als Gewiss ist.
Zum aktuellen Kurs setzen wir die Investmentampel für Anleger auf Basis unserer Recherche auf Gelb.
Rocket Lab kann zwar keinen langfristigen Aufwärtstrend vorweisen, aber der Aktie ist die Ausbildung einer großen und stabilen Bodenbildung gelungen. Im weiteren Verlauf kann es noch einmal zu einem Test des oberen Endes dieser Bodenbildung kommen, aber eine solche Abwärtsbewegung ist optional.
Meinungen der Team-Mitglieder
Jan
Rocket Lab ist eines der Unternehmen, die mich während der Analyse besonders begeistert haben. Ich finde die Aktie auch speziell deshalb spannend, da es kaum Möglichkeiten gibt in ein Pure Play im Weltraum-Trend zu investieren. Nichtsdestotrotz ist auch genau aus dem Grund etwas Vorsicht geboten: Man konkurriert mit „großen Fischen”, die viel Kapital haben und erst gar nicht auf einen Börsengang angewiesen sind. Aktuell ziehe ich kein Investment in Erwägung, aber wenn die Aktie noch einmal das obere Ende der Bodenbildung testen sollte, schaue ich mir Rocket Lab noch einmal an.
Adrian
Rocket Lab ist für mich eine spannende Möglichkeit, um auf den Zukunftsmarkt Weltraum zu spekulieren. Das Risiko besteht hier vor allem darin, dass nicht absehbar ist, wie sich Rocket Lab in diesem Markt schlagen wird. Vor allem weil es, wie Jan bereits geschrieben hat, sehr viele große und kapitalstarke Konkurrenten gibt. Charttechnisch gefällt mir die Bodenbildung bei Rocket Lab sehr gut, ein Kauf lässt sich in Erwägung ziehen, wenn die Aktie den Bereich um die 7,50 USD nochmal antestet und dann ein entsprechendes Chartsignal liefert.
Autoren dieser Analyse
Jan Fuhrmann
Adrian Rogl
Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.
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