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Kapitel | Timestamp |
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Einleitung und Unternehmensvorstellung | 00:00:00 |
Fundamentale Analyse | 00:22:49 |
Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich | 00:34:29 |
Chancen und Risiken | 00:45:24 |
Unsere Bewertung | 00:53:34 |
Technische Analyse | 00:57:37 |
Fazit | 01:03:01 |
Kurzportrait
Associated British Foods plc (ABF) ist ein britisches Unternehmen mit einem großen Markenportfolio im Bereich der Lebensmittel, des Einzelhandels, der Agrarerzeugnisse und mehr. Besonders bekannt ist die Modekette „Primark“. Den dahinterstehenden Konzern ABF kennen jedoch nur wenige, obwohl die Marktkapitalisierung fast 17,00 Mrd. GBP beträgt.
Fundamental entwickelte sich das Unternehmen aus Großbritannien in der Vergangenheit positiv, wenn auch mit kleinen Rückschlägen. In Zukunft wird damit gerechnet, dass die Margen und Umsätze neue Rekordhochs erreichen. Die Aktionäre profitieren davon auch in Form einer Dividende. Die Dividendenrendite beträgt im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs fast 2,50 %.
Aus der technischen Perspektive befindet sich die Aktie auf sehr lange Sicht in einem Aufwärtstrend, welcher nun einige Jahre korrigierte. Aus dieser Korrektur scheint sich die Aktie nun zu lösen, denn es gab vor kurzem ein wichtiges Chartsignal.
Diese Analyse basiert auf dem Stand vom 21.09.2024.
WKN/ISIN | 920876/GB0006731235 |
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Branche | Basiskonsumgüter |
Peter Lynch Einordnung | Slow Grower |
Fundamentales WLA-Rating | ?/10 |
Technisches WLA-Rating | ?/10 |
Porters Burggraben-Rating | ?/25 |
Marktkapitalisierung | 17,20 Mrd. GBP |
Dividendenrendite | 2,40 % |
KGV | 14,58 |
Firmensitz | London (Großbritannien) |
Gründungsjahr | 1935 |
Mitarbeiter | 133.000 |
Inhaltsverzeichnis
1. Das Unternehmen Associated British Foods
Geschäftsmodell
Einleitung
In der vorliegenden Aktienanalyse befassen wir uns mit einem Unternehmen, dessen Name bereits verrät, worum sich das operative Geschäft dreht. Associated British Foods plc, ein Hersteller von Lebensmitteln aus Großbritannien – falsch. Zumindest entspricht dieser Satz nicht der ganzen Wahrheit. Bis zum Jahr 1969 war Associated British Foods tatsächlich ausschließlich als Produzent von verschiedenen verarbeiteten Lebensmitteln sowie Zutaten tätig.
Dann erfolgte jedoch die Gründung der Fast Fashion Brand Primark, welche anfangs eine untergeordnete Rolle für die Briten spielte. In den ersten 35 Jahren nach der Einführung von Primark, welche im Rahmen des sogenannten Retail-Segments von Associated British Foods plc geführt wird, konnte der Umsatzanteil in den niedrigen zweistelligen Bereich erhöht werden. Die letzten 20 Jahre waren von einem sehr starken Wachstum der Erlöse geprägt, wodurch der Verkauf von Kleidung inzwischen als wichtigste Einnahmequelle des britischen Unternehmens hervorzuheben ist, doch dazu später mehr.
Dennoch darf man hierbei nicht vergessen, dass Associated British Foods plc nach wie vor einen erheblichen Anteil der Umsätze mit dem Verkauf von verschiedenen Lebensmitteln und Zutaten erwirtschaftet. Diese werden unter mehreren weltweit bekannten Marken wie Twinings, Patak’s oder oder ovomaltine vertrieben. Eine Übersicht der Markenvielfalt von Associated British Foods plc kann Abbildung 1 entnommen werden. Auf die genaue Struktur des Lebensmittelgeschäfts mit seinen Untersegmenten gehen wir in einem weiteren Abschnitt des Kapitels zum Geschäftsmodell ein.
Zunächst wollen wir jedoch einen Blick auf die geographische Präsenz von Associated British Foods plc werfen. Wenngleich das Unternehmen seine Herkunft und den Kernmarkt im Namen trägt, werden die Produkte keineswegs nur in Großbritannien verkauft. Im Gegenteil: Associated British Foods plc besitzt eine Präsenz in mehr als 100 Ländern weltweit und gehört damit zu den größten Playern der Branche. Den genauen Anteil weiterer Absatzmärkte greifen wir im fundamentalen Kapitel detailliert auf.
Retail-Geschäft
Nun kommen wir zur eigentlichen Tätigkeit von Associated British Foods plc. Wie zuvor bereits erwähnt, besteht die wichtigste Einnahmequelle nicht mehr im ursprünglichen Kerngeschäft der Briten, sondern im Verkauf von Fast Fashion unter der Marke Primark, welche im Rahmen des Geschäftsbereichs „Retail“ geführt wird. Unternehmensangaben zufolge ist Primark mit 432 Stores in 16 Ländern einer der größten Verkäufer von Klamotten in Europa. Während der Fokus aktuell noch auf Ländern wie Großbritannien, Spanien und Deutschland liegt, arbeitet Associated British Foods plc intensiv an einer Expansion der Marke in den USA.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du Primark nicht kennst, sagen dir vielleicht New Yorker oder H&M etwas. Diese Brands verfolgen allesamt eine ähnliche Strategie und Zielgruppe: Sie bieten hauptsächlich Ware im Niedrigpreissegment (sogenannte Fast Fashion) an und wollen damit vorwiegend junge Menschen ansprechen. Wenngleich dieses Geschäftsmodell aus ethischer Perspektive sowie mit Blick auf die Umweltauswirkungen häufig negativ beäugt wird, scheint Associated British Foods mit Primark den Zahn der Zeit zu treffen. Das Geschäft ist hochprofitabel und konnte erst im vergangenen Geschäftsjahr einen neuen Umsatz- und Gewinnrekord vorweisen.
Lebensmittelgeschäft
Wesentlich diversifizierter ist das Lebensmittelgeschäft von Associated British Foods, welches sich derzeit in vier Segmente gliedern lässt:
- Grocery: Verkauf von Lebensmitteln wie Heißgetränke, Brot, Käse, Pflanzenöle, Süßungsmitteln, usw.
- Sugar: Anbau und Verarbeitung von Zuckerrüben und Zuckerrohr sowie anschließender Verkauf an Abnehmer wie Restaurants oder konkurrierende Lebensmittelkonzerne
- Ingredients: Herstellung und Verkauf von Backhefe und sonstigen Backwaren sowie Enzymen und Getreidespezialitäten
- Agriculture: Herstellung und Verkauf von Futtermitteln für die Landwirtschaft sowie Bereitstellung von sonstigen Dienstleistungen für den Agrarsektor
Viele Konzerne in der Lebensmittelindustrie fokussieren sich auf eine bestimmte Produktkategorie. So produziert Coca Cola in erster Linie alkoholfreie Softgetränke. Hershey vertreibt hingegen vorwiegend süße und salzige Snacks. Das Portfolio von Associated British Foods ist im Vergleich zu diesen Konzernen äußerst diversifiziert, was ein fokussiertes Vorgehen zwar erschwert, dafür aber eine stetige Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen gewährleistet und etwaige Risiken einzelner Teilbereiche des Lebensmittelgeschäfts reduziert. Ein Überblick über das aktuelle Angebot von Associated British Foods kann Abbildung 4 entnommen werden.
Historie
Gründung
Associated British Foods wurde 1935 gegründet und hat sich im Laufe der mehr als 85-jährigen Unternehmensgeschichte durch gezielte Expansion, den Aufbau populärer Marken sowie Übernahmen in angrenzenden Geschäftsbereichen und Märkten kontinuierlich weiterentwickelt.
Der Ursprung des Unternehmens liegt in der Bäckereibranche. Als Garfield Weston nach dem Ersten Weltkrieg zurück in das Vereinigte Königreich kam, sah er eine gute Möglichkeit, das Familienunternehmen seines Vaters in Kanada auch in Großbritannien aufzubauen. Mit diesem Ziel vor Augen investierte er in sieben Bäckereien und gründete das Unternehmen Allied Bakeries. In den folgenden 20 Jahren erwarb Weston mehr als ein Dutzend regionale Bäckereien, wodurch Allied Bakeries zu einem der führenden Unternehmen der industriellen Bäckerei in Großbritannien aufstieg.
1949 wurde das Unternehmen um den Lebensmittelhandel erweitert, beginnend mit der Übernahme von Ryvita, dem heutigen Marktführer im Segment der Knäckebrote im Vereinigten Königreich. Mit dem weiteren Ausbau des Lebensmittelhandels und der geplanten Diversifikation über das Backen und Mahlen hinaus, änderte Allied Bakeries 1949 den Namen in Associated British Foods.
In den folgenden Jahrzehnten erlangte das Unternehmen durch Übernahmen in den 1950er-Jahren und den Erwerb der britischen Supermarktkette Fine Fare im Jahr 1963 eine zunehmend bedeutende Rolle im Lebensmitteleinzelhandel.
Associated British Foods wurde schließlich zum führenden Lebensmitteleinzelhändler in Irland und Nordirland mit den Marken Quinnsworth und Stewarts. Parallel dazu expandierte das Unternehmen auch in den Bekleidungshandel in Irland, insbesondere mit der Gründung von Primark. Dies basierte teilweise auf den Erfahrungen, die im Verkauf von Non-Food-Artikeln in den eigenen Supermärkten gesammelt wurden sowie auf der Expertise im Aufbau marktführender Einzelhändler in Quinnsworth und Stewarts.
Primark
Im Jahr 1969 wurde das erste Primark-Geschäft in Dublin unter dem Namen Penneys eröffnet. Die Geschäftsidee stammte von Arthur Ryan, dem Gründer von Primark. Ryans Vision war es, ein erschwingliches Bekleidungsgeschäft zu eröffnen, das modische Kleidung für breite Bevölkerungsschichten zugänglich macht. Mit Unterstützung des ABF-Konzerns und dessen Expertise im Einzelhandel entwickelte sich Primark zu einer der weltweit führenden Discount-Ketten.
Primarks Expansion begann 2004 mit dem Erwerb des Filialportfolios der ehemaligen Littlewoods-Gruppe, wodurch die Verkaufsfläche um 60,00 % erweitert wurde. Zwei Jahre später folgte die erste Eröffnung einer Filiale außerhalb von Großbritannien und Irland, was den Beginn der internationalen Expansion markierte. Im Jahr 2015 folgte das erste Geschäft in den USA, genauer in Boston. Heute ist Primark in 13 europäischen Ländern sowie den USA vertreten.
Expansion
In den 1950er-Jahren erkannte Garfield Weston die Möglichkeit, das Geschäft nach Australien und Neuseeland auszuweiten. Sein Sohn Garry Weston reiste dorthin und nutzte überschüssige Ausrüstung des UK-Geschäfts, um die schnell wachsenden Märkte mit Backwaren zu versorgen. Nach einer erfolgreichen Expansion wurde 1962 George Weston Foods gegründet, um die Aktivitäten von Associated British Foods in diesen Regionen zu überwachen.
In den 1990er-Jahren suchte Associated British Foods nach weiteren Möglichkeiten zur Diversifikation und strebte den Einstieg in den US-amerikanischen Markt an. Basierend auf den Erfahrungen des britischen Marktes für Bäckerei-Zutaten begann das Unternehmen, durch mehrere Übernahmen von Zutatenherstellern, in den USA Fuß zu fassen. Dazu gehörten ABITEC, ein Unternehmen für Oleochemikalien, sowie AC Humko, ein Unternehmen zur Raffinierung und Mischung von Pflanzenölen.
Nachdem der Markteintritt in den USA erfolgreich verlaufen war, begann Associated British Foods in den 2000er-Jahren mit der Expansion in den Bereich der Markenprodukte für Verbraucher. Diese Übernahmen bildeten die Grundlage für das heutige ACH-Geschäft. Zu den Übernahmen gehörten 2002 Mazola, das führende Maiskeimöl in den USA, sowie 2003 Karo, ein Hersteller von Maissirup, und Argo, ein Unternehmen für Maisstärke. 2004 folgte die Übernahme des Hefeherstellers Fleischmann’s. Heute umfasst ACH auch Capullo, ein Premium-Rapsöl-Geschäft in Mexiko, sowie Anthony’s Goods, eine Marke für hochwertige, biologische und natürliche Spezialbackzutaten.
British Sugar
Durch umsichtiges Finanzmanagement und disziplinierte Kapitalnutzung baute Associated British Foods erhebliche finanzielle Mittel auf und nutzte diese für die groß angelegte Übernahme von British Sugar um in das Geschäft mit Zucker einzusteigen. Zum Zeitpunkt der Übernahme war British Sugar unterinvestiert, doch Associated British Foods erkannte erhebliches Potenzial, den Wert des Unternehmens zu steigern, insbesondere aufgrund von Parallelen zum Brotgeschäft. British Sugar ist seit über 100 Jahren ein wichtiger Akteur in der britischen Landwirtschaft und heute der einzige Verarbeiter von Zuckerrüben in dem Vereinigten Königreich. Die Produktionsprozesse beim Zucker sind nahezu abfallfrei, wobei Nebenprodukte zu Humus und Tierfutter verarbeitet oder in Elektrizität gewandelt werden.
AB Agri entstand genau aus solch einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion und wurde 1993 als eigenständige Geschäftseinheit ausgegliedert und entwickelte sich durch eine Reihe erfolgreicher Übernahmen zum Marktführer im Bereich Mischfuttermittel im Vereinigten Königreich.
Im Jahr 2006 erweiterte der ABF-Konzern seine Aktivitäten in der Zuckerindustrie durch den Kauf eines 51-prozentigen Anteils an Illovo, dem größten Produzenten von Zucker in Afrika. 2016 übernahm Associated British Foods das Unternehmen vollständig. Illovo betreibt umfangreiche Produktionsstätten in sechs afrikanischen Ländern, wo Zucker und Folgeprodukte aus Zuckerrohr hergestellt werden. Das Zuckerrohr stammt sowohl von den konzerneigenen landwirtschaftlichen Betrieben als auch von unabhängigen lokalen Anbauern.
Akquisition bekannter Marken
1964 erwarb Associated British Foods Twinings im Rahmen einer klaren Diversifikationsstrategie in andere Branchen. Das Unternehmen Twinings, das bereits seit über 300 Jahren Tees mischt, wurde 1706 von Thomas Twining gegründet, der den berühmten Tea Shop in der Londoner Strandstraße eröffnete. Im Jahr 1837 erhielt Twinings von Königin Victoria den ersten „Royal Warrant“ für Tee, was Twinings zum offiziellen Teelieferanten des britischen Königshauses machte, eine Ehre, die das Unternehmen bis heute innehat.
Im Jahr 2002 erwarb Associated British Foods die Marke Ovomaltine, einen Hersteller von Malzgetränken und Snacks, und fusionierte diese mit Twinings. Ovomaltine wurde von dem Schweizer Chemiker Dr. Albert Wander entwickelt, der Eier und Malz zu einem nahrhaften Getränkepulver kombinierte. Seitdem hat sich Ovomaltine zu einer Marke entwickelt, die eine breite Produktpalette bietet, darunter das ursprüngliche Getränkepulver sowie Müsli, Eiscreme und sogar Pizzabeläge.
In den Jahren 2017 und 2018 tätigte Associated British Foods eine Reihe von Übernahmen von spezialisierten Herstellern, um den anspruchsvollen Geschmack der Konsumenten zu bedienen und der steigenden Nachfrage nach hochwertigen und trendigen Lebensmitteln gerecht zu werden. 2017 erwarb Associated British Foods Acetum, einen der führenden Produzenten von Balsamico-Essig in Italien mit der Marke Mazzetti. Acetum ist in Ländern wie Deutschland, Australien und den Niederlanden marktführend und wächst auch im Vereinigten Königreich sowie in den USA. 2018 übernahm George Weston Foods Yumi’s, einen der führenden Hersteller von Hummus, Gemüse-Dips und Snacks in Australien.
Garfield Weston Foundation
Eine Besonderheit von Associated British Foods ist die von Garfield Weston im Jahr 1958 gegründete Foundation, in welche er einen Großteil der Unternehmensanteile der Familie Weston einbrachte. Ziel war es, die Dividendenerträge aus diesen Anteilen für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In einem Schreiben an seine Kinder erklärte Garfield Weston damals: „Großer Reichtum bringt große Verantwortung mit sich. Er kann diejenigen zerstören, die ihn besitzen, oder, wenn sie ihn weise verwalten, kann er in seiner Verteilung große Segnungen bringen. Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, wie wir mit dem, was wir zu geben haben, das meiste Gute tun können.“
Heute zählt die Stiftung zu den führenden gemeinnützigen Organisationen in der UK, die finanzielle Unterstützung durch Spenden gewährt. Die Hauptfinanzierung der Stiftung erfolgt über Dividenden des ABF-Konzerns, welche bis zu ihrem 60. Jubiläum im Jahr 2019 mehr als 1,00 Mrd. Pfund an eine Vielzahl von britischen Wohltätigkeitsorganisationen, sowohl große als auch kleine, spenden konnte.
Aktionärsstruktur
Wittington Investments ist mit 56,10 % der Mehrheitsaktionär und hat damit die Kontrolle über den Konzern Associated British Foods. Dieser gehört wiederum zu der Garfield Weston Foundation, welche im Jahr 1958 von dem Gründer aufgebaut wurde.
Neben Wittington Investment gibt es keinen weiteren Aktionär, welcher mehr als 5,00 % der Anteile hält. Der zweitgrößte Investor ist Artisan Partners, ein amerikanischer Vermögensverwalter, welcher 3,11 % der Anteile an Associated British Foods hält. Auch zwei der größten Investmenthäuser sind mit einem vergleichsweise geringen Anteil zu finden: Vanguard mit 1,47 % und BlackRock mit 1,10 %.
Geschäftsführung
Georg Weston
George Weston, ein Sohn von Garfield Weston, wurde 1999 in den Vorstand von Associated British Foods berufen und übernahm im April 2005 die Position des CEOs. In früheren Rollen bei Associated British Foods war er Geschäftsführer von Westmill Foods, Allied Bakeries und George Weston Foods in Australien.
CEO-Vergütung
Im Fiskaljahr 2023 wurde Weston mit einem Grundgehalt i. H. v. 1,12 Mio. GBP (1,33 Mio. EUR) vergütet. Weiterhin besteht seine Vergütung aus einem Short-Term Incentive Plan welcher 1,46 Mio. GBP umfasst. Abgerundet wird dies noch durch einen Long-Term Incentive Plan (LTIP), welcher einem Gegenwert von 1,33 Mio. GBP entspricht. Insgesamt wurde Weston somit für das Jahr 2023 mit 4,10 Mio. GBP (4,85 Mio. EUR) vergütet.
Im Vorjahr ist die Gesamtvergütung deutlich niedriger ausgefallen, was vor allem an einem nicht vorhandenen LTIP lag. Hier belief sich die Vergütung auf 2,29 Mio. GBP.
2. Fundamentale Analyse der Associated British Foods Aktie
Kennzahlen
Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.
Umsatz
Entwicklung
Als der Verkauf von Nahrungsmitteln vor 20 Jahren mit einem Umsatzanteil von mehr als vier Fünfteln noch im Vordergrund stand, entwickelten sich die Umsätze und Gewinne von Associated British Foods wie für nichtzyklische Unternehmen äußerst stetig und konnten mit Wachstumsraten im niedrigen einstelligen Bereich erhöht werden. Mitte der 2000er-Jahre ist es den Briten durch den Erfolg ihres Retail-Geschäfts rund um die Marke Primark allerdings gelungen, die Dynamik für einen gewissen Zeitraum in den niedrigen zweistelligen Bereich zu erhöhen. Seit 2013 sind die Briten jedoch auf ihren vorherigen Wachstumspfad zurückgekehrt, was sich im uns detailliert betrachteten Zeitraum zeigt: Zwischen 2019 und 2023 sind die Einnahmen unterm Strich von 15,82 Mrd. GBP auf 19,75 Mrd. GBP angestiegen, was einem Zuwachs von 5,70 % p. a. entspricht.
Dieses Wachstum verlief jedoch nicht linear. Denn während sich die Segmente von Associated British Foods, welche sich dem Verkauf von Lebensmitteln widmen, auch während der Coronapandemie solide entwickelten, hatte der Konzern in seinem Retail-Geschäft mit vorübergehenden Schließungen der Stores auf der ganzen Welt zu kämpfen, was einen vorübergehenden Einbruch der Umsätze in 2020 auslöste, von welchem sich die Briten erst in 2022 vollständig erholen konnten. Die letzten zwei Jahre zeichnen sich jedoch durch eine wiederkehrende Kauflust der Konsumenten sowie Preissteigerungen durch das inflationäre Umfeld durch ungewöhnlich starke Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aus.
Im noch laufenden Geschäftsjahr, welches im Übrigen bereits am 30. September endet, ist anhand der ersten drei Quartale sowie den Schätzungen der Analysten von einer Normalisierung der Umsatzentwicklung auszugehen. Die Erlöse sollen demnach um 2,54 % auf 20,25 Mrd. GBP ansteigen. In 2026 belaufen sich die Prognosen im Konsens auf 21,85 Mrd. GBP, wodurch sich das Wachstum auf 3,43 % p. a. belaufen würde und somit auf dem langfristigen Durchschnittsniveau läge.
Umsatzverteilung nach Segmenten
Das operative Geschäft von Associated British Foods lässt sich in die fünf Segmente gliedern, welche wir im Abschnitt zum Geschäftsmodell bereits erwähnt haben. Während das Retail-Geschäft vor 20 Jahren mit einem Anteil von nur 16,61 % an den gesamten Erlösen eher zu vernachlässigen war, ist das zugrundeliegende Segment mit seinen Marken Primark und Penneys (Primark in Irland) dank einer aggressiven internationalen Expansion inzwischen zur wichtigsten Einnahmequelle der Briten herangewachsen. In 2023 lag der Umsatzanteil bei immerhin 45,61 %.
Auf das ursprüngliche Kerngeschäft von Associated British Foods, den Verkauf von verarbeiteten Lebensmitteln und Zutaten für Menschen als auch Tiere, entfiel im Umkehrschluss ein gesamter Umsatzanteil von 54,39 %. Dieser muss jedoch erneut auf die zugrundeliegenden Segmente aufgeteilt werden. Für das vergangene Geschäftsjahr ergeben sich somit folgende Werte:
- Grocery: 21,26 %
- Sugar: 12,90 %
- Ingredients: 10,92 %
- Agriculture: 9,32 %
Was die historische Entwicklung dieser Segmente betrifft, konnten insbesondere die letzteren drei in den vergangenen Geschäftsjahren in Relation zum Konzerndurchschnitt überproportional stark wachsen.
Umsatzverteilung nach Regionen
Der Name Associated British Foods bezieht sich einzig auf die Herkunft des Nahrungsmittel- und Konsumkonzerns. Denn im Laufe seiner bisherigen Historie hat das Unternehmen global expandiert und besitzt aktuell Standorte in 55 Ländern, von welchen die Produkte in über 100 nationale Einzelmärkte geliefert werden. Der höchste Umsatzanteil entfällt mit 36,82 % im vergangenen Geschäftsjahr dennoch auf das Vereinigte Königreich als Heimatmarkt von Associated British Foods.
Eine ähnliche Höhe an Umsätzen ist mit 38,24 % auf die Kontinente Europa und Afrika zurückzuführen. Hier sind die Briten insbesondere mit ihrem Retail-Geschäft vertreten und beliefern in erster Linie folgende Märkte: Spanien, Deutschland, Irland, Frankreich und die Niederlande. An dritter und vierter Stelle mit jeweils etwas mehr als ein Zehntel der Einnahmen folgen die Wirtschaftsräume Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik. Was die historische Entwicklung der geographischen Märkte betrifft, so ergeben sich nur geringfügige Abweichungen.
EBIT und Konzerngewinn
Die zuvor beschriebene, langfristige Umsatzentwicklung von Associated British Foods lässt sich im Grunde vollständig auf den historischen Gewinnverlauf des Unternehmens übertragen: bei steigenden Umsätze erwirtschaftet der Nahrungsmittel- und Konsumkonzern höhere Überschüsse – und umgekehrt. Der einzige Unterschied besteht in der weitaus höheren Schwankungsbreite der Ergebnisse. Zur Einordnung: Während die Erlöse von Associated British Foods im Zuge der Coronapandemie in 2020 um 11,92 % schrumpften, sank das operative Ergebnis um 36,72 %, was mit den weiterhin laufenden Kosten, welche nicht unmittelbar gesenkt werden konnten sowie ungewöhnlich hohen Abschreibungen zu erklären ist. Nachdem sich das operative Ergebnis von Associated British Foods in 2021 stabilisierte, ist dieses im Einklang mit den Umsätze in den letzten zwei Jahren ebenfalls auf ein neues Rekordhoch gestiegen, wodurch sich ein Anstieg von 1,91 % p. a. ergibt.
Die historische Dynamik der Gewinnentwicklung liegt somit spürbar unterhalb der Umsatzentwicklung, was hauptsächlich mit dem inflationären Umfeld der letzten zwei bis drei Jahre zu erklären ist. Obwohl Associated British Foods versucht hat, diesem mit Preissteigerungen entgegenzuwirken, konnten die kostensteigernden Effekte nicht in vollem Umfang kompensiert werden. Dies könnte allerdings in den kommenden Geschäftsjahren gelingen, denn die Analysten erwarten in diesem Zusammenhang ein ordentliches Aufholpotenzial. So könnte sich das EBIT der Briten gemäß den aktuellen Schätzungen in 2026 bereits auf 1,94 Mrd. GBP belaufen, was einem durchschnittlichen Wachstum von 11,98 % p. a. entsprechen würde. Im Anschluss ist tendenziell von einer Angleichung der Wachstumsgeschwindigkeiten der Erlöse und Ergebnisse auszugehen.
Margen
Bei einem Unternehmen wie Associated British Foods ist es natürlich sehr aufschlussreich und interessant, auf die vergangene Entwicklung der Bruttomarge zu blicken, um ein Gefühl für die Preissetzungsmacht des Unternehmens zu bekommen. Diese Kennzahl ist bei den Briten zwischen 2019 und 2023 unter geringfügigen Schwankungen von 22,95 % auf 21,80 % geschrumpft, was, wie bereits erwähnt, mit der hohen Preissteigerungen für Zutaten und Rohstoffe in der jüngeren Vergangenheit zu erklären ist.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man auf den Verlauf der operativen Gewinnspanne blickt. Während sich diese zuvor im hohen einstelligen Bereich bewegte, wurde in den Jahren 2020 und 2021 ein Rückgang auf 5,81 % bzw. 5,82 % verzeichnet. Wenngleich Associated British Foods zuletzt eine marginale Verbesserung der Profitabilität anhand des EBITs auf exakt 7,00 % in 2023 gelungen ist, konnten die bisherigen Bestwerte noch nicht wieder erreicht werden. Allerdings zeigen sich die Analysten für die kommenden Geschäftsjahre vergleichsweise optimistisch und erwarten im Mittel einen Anstieg der operativen Marge auf 8,89 %, was den besten Wert in der bisherigen Historie der Briten darstellen würde.
Gewinn- und Verlustrechnung
In der folgenden Darstellung ist die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) von Associated British Foods plc dargestellt. Diese GuV dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zur Fundamentalanalyse vom Umsatz bis zum Gewinn (bzw. Verlust). (Empfehlung: Schaut unbedingt in unserem Ausbildungsbereich vorbei, in dem wir die GuV bzw. diese Darstellung noch einmal detaillierter erklärt haben. Für ein besseres Verständnis ist das sehr zu empfehlen.)
Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe
Im Jahr 1993 hat Associated British Foods begonnen, seine Aktionäre in Form von Dividenden an den erwirtschafteten Gewinnen zu beteiligen. In den darauffolgenden Jahren wurden die Ausschüttungen bzw. Dividenden für die Anleger kontinuierlich erhöht bzw. zumindest auf dem Vorjahresniveau belassen – bis einschließlich 2019. Im Zuge der Coronapandemie, welche sich sehr negativ auf die Einnahmen der Briten auswirkte, hat das Management als Vorsichtsmaßnahme eine erhebliche Senkung der Dividenden beschlossen. Zunächst wurden diese von 0,45 GBP auf 0,34 GBP gesenkt. In 2021 zahlte Associated British Foods sogar nur 0,06 GBP an seine Anteilseigner aus. Erst in 2022 hat der Nahrungsmittel- und Konsumkonzern erneut Anhebungen vorgenommen: Während die reguläre Dividende auf 0,34 GBP stieg, wurde zusätzlich eine Sonderdividende i. H. v. 0,14 GBP vorgenommen.
Im aktuell noch laufenden Geschäftsjahr zahlte Associated British Foods eine Gewinnbeteiligung von 0,54 GBP – ein neuer Rekord. Auch hier ist den Aktionären eine Sonderdividende von 0,13 GBP zugeflossen. Was die kommenden Jahre betrifft, so zeigen sich die Analysten sehr optimistisch. Denn in 2026 könnte Associated British Foods bereits 0,76 GBP ausschütten, was einer Dynamik von 19,89 % p. a. entsprechen würde und in Anbetracht der moderaten Ausschüttungsquote sowie des prognostizierten Gewinnwachstums realistisch scheint. Die Dividendenrendite gegenüber dem aktuellen Kurs (angenommen man nimmt in den nächsten Tagen oder Wochen ein Investment vor) würde also deutlich steigen.
Für die Durchführung von Aktienrückkäufen hat Associated British Foods für viele Jahre keinerlei finanzielle Mittel in die Hand genommen. Zwischen 2014 und 2022 stagnierte die Anzahl ausstehender Anteile demnach bei 791,67 Mio. Stück. Im vergangenen Geschäftsjahr haben die Briten jedoch tatsächlich ein Rückkaufprogramm eingeführt und immerhin 3,00 % der existierenden Aktien erworben und eingezogen. Diese Entwicklung wird sich als weiteres Standbein der Kapitalrückführung in den kommenden Jahren voraussichtlich fortsetzen, sodass die Anleger neben einer Dividende auch in dieser Form von der Kapitalrückführung profitieren.
Historische Kennzahlen
KUV
Zwischen den Geschäftsjahren 2019 und 2022 verzeichnete die Aktie von Associated British Foods einen deutlichen Rückgang und halbierte sich auf Grundlage der Jahresschlusskurse beinahe. Dies spiegelt sich natürlich in den historischen Kurs-Umsatz-Verhältnissen wider, welche von 1,15 auf 0,59 schrumpften. Zuletzt stieg das Multiple zwar wieder, liegt mit 0,86 jedoch immer noch unterhalb des Durchschnitts von 0,93. Für 2026 errechnen wir mit den derzeitigen Schätzungen für den Umsatz in Relation zum aktuellen Aktienkurs ein KUVe von 0,79.
KGV
Die Geschäftsjahre 2020 und 2021 zeichnen sich im Zuge der Coronapandemie und damit einhergehenden Sondereffekten durch einen vorübergehenden Gewinnrückgang aus, welchen wir aufgrund des einmaligen Charakters bei der Ermittlung des historischen Mittelwertes vom KGV nicht berücksichtigen. Dieser liegt somit bei 16,73. Während Associated British Foods zum Zeitpunkt dieser Analyse mit den 14,58-fachen Überschüssen der letzten vier Quartale bewertet wird, ergibt sich für 2026 ein erwartetes KGV von nur 11,53. Dieses Multiple wirkt im Vergleich zum Branchendurchschnitt grundsätzlich attraktiv.
KOCV
Blickt man auf die Kurs-Cashflow-Verhältnisse von Associated British Foods, so ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Kurs-Gewinn-Verhältnissen, obwohl sich hier in den Jahren 2020 und 2021 kein Rückgang der Kennzahl ergab. So schwankte das Multiple um den historischen Mittelwert von 9,85. Aktuell lässt sich ein Wert von 6,40 ermitteln, welcher den vorliegenden Analystenschätzungen entsprechend relativ zum derzeitigen Kurs bis 2026 auf 7,08 steigen könnte.
Einordnung nach Peter Lynch
Während es den Briten, wie zuvor beschrieben, Mitte der 2000er-Jahre gelungen ist, die Wachstumsgeschwindigkeit auf Konzernebene vorübergehend zu beschleunigen, ist Associated British Foods zuletzt auf seinen langfristigen Wachstumspfad zurückgekehrt, welcher stetig mit einer Dynamik im niedrigen einstelligen Bereich verläuft. Dies spiegelt sich im von uns detailliert betrachteten Zeitraum wider, welcher Wachstumsraten von 5,70 % p. a. in den letzten fünf Jahren bzw. 3,43 % in den nächsten drei Jahren hervorbringt. Folglich haben wir uns für eine Einordnung als Slow Grower entschieden.
Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating
In unserem fundamentalen Wir Lieben Aktien-Rating für Slow Grower erzielt Associated British Foods mit 8 von 10 möglichen Punkten ein sehr gutes Ergebnis. Während der Nahrungsmittel- und Konsumkonzern die meisten Anforderungen mit links erfüllt, müssen wir aufgrund eines historischen EBIT Wachstums von nur 1,91 % p. a., welches unterhalb unseres Schwellenwertes von 3,00 % liegt, sowie einer durchschnittlichen EBIT Marge von 6,73 %, die unser Kriterium von mindestens 15,00 % verletzt, zwei Punkte abziehen.
3. Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich Associated British Foods Aktie
Allgemeine Infos über die Branche
Einordnung nach dem GICS
Nach der Betrachtung der Fundamentalanalyse nehmen wir die Branche und Konkurrenz näher unter die Lupe. Zur besseren Orientierung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.
Markt des Einzelhandels
Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes weltweit
Die Branchenanalyse zu Associated British Foods starten wir mit einem Blick auf den gesamten Einzelhandelsmarkt. Dies ist grundlegend ein sehr breit gefächerter Begriff, der in Bezug auf das Unternehmen sowohl die Lebensmitteltätigkeit als auch das Bekleidungsgeschäft umfasst. Beide Bestandteile des Geschäftsmodells werden wir allerdings auch noch gezielt vertiefen.
Zwischen 2021 und 2026 ergibt sich ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 4,44 % im Bezug auf die gesamten Einzelhandelsumsätze. Zwar betrachten wir hier einen recht kurzen Zeitraum, erkennen allerdings gut, dass sich Erlöse auch nach der 30,00 Bio. USD-Marke weiter steigern können. Mit als entscheidendster Faktor hierbei ist der E-Commerce auszumachen.
Wachstumsraten des Einzelhandelsmarktes nach Produktkategorien
Wie in der ersten Grafik der Branchenanalyse bereits beschrieben, ist der Einzelhandel selbst ein sehr weitläufiger Begriff. So reicht dieser von dem Bekleidungsgeschäft über Elektronikartikel hin zu Gesundheitsprodukten. Aufgrund dieser Tatsache haben wir uns dazu entschieden, den Markt nochmal in seine Produktkategorien zu unterteilen und die Wachstumsraten zwischen 2021 und 2026 darzustellen.
Die Bandbreite der Wachstumsraten reicht von 3,70 % bis hin zu 8,70 % – an erster Stelle das für Associated British Foods so wichtige Mode- und Bekleidungsgeschäft. Die Produktkategorie der essbaren Lebensmittel kommt zum selben Zeitpunkt nur auf ein durchschnittliches jährliches Wachstum von exakt 4,00 %.
Markt des Bekleidungsgeschäfts weltweit
Entwicklung der Umsätze des Bekleidungsmarktes weltweit
Nach schwierigen Jahren, rund um die Coronapandemie, konnte die Bekleidungsindustrie wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden und soll diesen Weg voraussichtlich auch in den kommenden Jahren so fortsetzen können.
Während zwischen 2018 und 2022 faktisch keine Umsatzsteigerungen möglich waren, soll bis 2028 die 2,00 Bio. USD-Marke geknackt werden. Dies würde seit dem Jahr 2018 einem Wachstum von knapp 2,40 % p. a. entsprechen, wodurch hier keine starken Umsatzsprünge zu erwarten sind. Dennoch ist dieses vorliegende Marktwachstum im Bezug auf Associated British Foods, die mit der Marke Primark unterschiedlichste Bekleidungsartikel verkaufen, positiv zu deuten und zeigt auf, dass die Nachfrage nach Bekleidungswaren weiter steigt.
Umsätze der Bekleidungsindustrie nach Land
Auch gerade im Bekleidungsgeschäft gibt es starke Unterschiede in der Marktzusammensetzung im Hinblick auf verschiedene Länder. So fallen in der Abbildung 17 gerade die USA und China mit enorm hohen Umsatzerlösen auf, die jenseits der 300,00 Mrd. USD-Marke liegen. Das Vereinigte Königreich, das als Heimatland bei Associated British Foods gilt, kommt mit Umsätzen von über 80,00 Mrd. USD auf den fünften Platz und liegt damit bspw. vor Deutschland. Gerade das Vereinigte Königreich sowie Europa sind für den gesamten Konzern wichtige Absatzmärkte.
Markt für Lebensmittelzutaten
Entwicklung der Marktgröße weltweit
Associated British Foods gilt in der Branche für Lebensmittelzutaten als einer der wichtigsten Unternehmen und erzielt ebenso wichtige Umsatzerlöse in diesem Segment. Ausgehend von 2022 ergibt sich über den dargestellten Zehn-Jahres-Zeitraum ein durchschnittliches Wachstum von 4,75 % pro Jahr. 2032 soll erstmals die 500,00 Mrd. USD-Marke im Hinblick auf die Marktgröße geknackt werden, was die Wachstumsdynamik nochmals unterstreicht. Zum Stand 2022 war das Segment der Süßstoffe am größten und konnte knapp 60,00 % des Marktes für Lebensmittelzutaten für sich beanspruchen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch noch, dass der Hauptmarkt, die USA, langsamer als der Gesamtmarkt wächst und die Anstiege daher eher aus anderen Regionen stammen werden. Hierzu gleich mehr.
Markt für Lebensmittelzutaten nach Regionen
Im Jahr 2022 war, wie gerade eben schon erwähnt, der nordamerikanische Markt die dominierende Größe der Branche für Lebensmittelzutaten. Knapp die Hälfte der gesamten Marktgröße ist nur auf diese Region zurückzuführen, die allerdings bis 2032 langsamer als der Gesamtmarkt wachsen wird. So wird gerade der Raum Asien-Pazifik mit hohen Wachstumsraten punkten können; aktuell schafft es die Region nicht einmal auf 20,00 % der gesamten Marktanteile. Auch Europa ist eine wichtige und feste Größe und kann etwa 30,00 % für sich beanspruchen. Gerade hier ist die Sensibilisierung und das Potenzial für nachhaltige und ethisch einwandfreie Zutaten groß.
Überblick über die Konkurrenz
Kennzahlen
In der folgenden Tabelle vergleichen wir Associated British Foods und die Aktien bzw. Wertpapiere von Wettbewerbern an der Börse anhand der Finanzen, Kennzahlen, Dividende bzw. Dividendenrendite, Schätzungen von Analysten und weiteren Finanzdaten zum aktuellen Kurs.
Unternehmen | Associated British Foods | Nestlé | Kraft Heinz | Danone |
---|---|---|---|---|
WKN/ISIN | 920876/ GB0006731235 | A0Q4DC/ CH0038863350 | A14TU4/ US5007541064 | 851194/ FR0000120644 |
Mitarbeiter | 133.000 | 270.000 | 36.000 | 88.843 |
Marktkapitalisierung | 17,20 Mrd. GBP | 214,94 Mrd. CHF | 42,27 Mrd. USD | 43,79 Mio. EUR |
Umsatz | 19,92 Mrd. GBP | 91,75 Mrd. USD | 26,32 Mrd. USD | 27,21 Mrd. USD |
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre) | 5,70 % p. a. | 0,12 % p. a. | 1,62 % p. a. | 2,24 % p. a. |
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre) | 3,43 % p. a. | 2,46 % p. a. | 0,35 % p. a. | 1,56 % p. a. |
Bruttomarge | 21,80 % | 46,65 % | 34,91 % | 48,44 % |
EBIT Marge | 8,29 % | 17,40 % | 20,58 % | 12,83 % |
KUV | 0,86 | 2,34 | 1,61 | 1,61 |
KGV | 14,58 | 19,21 | 22,27 | 41,32 |
Dividendenrendite | 2,40 % | 3,66 % | 4,58 % | 3,26 % |
Ausschüttungsquote | 34,71 % | 70,26 % | 101,91 % | 134,62 % |
Eigenkapitalquote | 59,58 % | 30,51 % | 29,00 % | 37,50 % |
Nettoverschuldung/EBITDA | 0,94 | 2,53 | 2,95 | 2,01 |
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre* | 34,10 % p. a. | 21,60 % p. a. | 22,20 % p. a. | 8,70 % p. a. |
*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Gewinnen (Schätzungen) bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben. Ein solcher Vergleich der Renditeerwartung an den Aktienmärkten ist jedoch fehleranfällig und soll nur als erste grobe Orientierung für den Ausblick dienen.
Performance seit 10 Jahren
In den letzten zehn Jahren konnte Associated British Foods keine wirkliche Rendite vorweisen (bezogen auf den Total Return, also inklusive reinvestierter Dividende). Dies ist auf die lange und große Korrektur der ultra-langfristigen Zeitebene zurückzuführen, die die Aktie durchlaufen hat. Deutlich gleichmäßiger und positiver entwickelte sich vor allem die Nestlé-Aktie, die in diesem Performance-Vergleich positiv auffällt. Kraft Heinz musste in den letzten 10 Jahren sogar einen negativen Total Return vorweisen und Danone ging 2019 in eine große Korrektur über. Der französische Konzern löste sich aus der Abwärtsphase zwar inzwischen wieder, aber die Performance-Differenz zu Nestlé konnte das Unternehmen nicht aufholen.
Burggraben
Einleitung
Angaben von Associated British Foods zufolge werden die Produkte des Unternehmens in neun von zehn Haushalten im Vereinigten Königreich regelmäßig konsumiert. Dieser Fakt unterstreicht die Positionierung des Unternehmens auf seinem Heimatmarkt. Doch der Burggraben der Briten erstreckt sich noch viel weiter: Wie zuvor beschrieben, werden viele der Marken neben dem Vereinigten Königreich weltweit vertrieben, was die Abhängigkeit von einzelnen Wirtschafts- und Währungsräumen reduziert. Zu den internationalen Marken bzw. Geschäften von Associated British Foods gehören in erster Linie Twinings, Ovaltine, Patak’s, Blue Dragon und Jordans. Darüber hinaus besitzen die Briten mehrere regionale Marken wie bspw. Tip Top Bakery oder Mazola, welche exklusiv in Australien und den USA angeboten werden. Als weiterer, wichtiger Faktor für den Burggraben von Associated British Foods sind die mitunter langjährigen Beziehungen zu den Abnehmern hervorzuheben. Hierzu gehören neben Privatpersonen in erster Linie Supermärkte, andere Nahrungsmittelkonzerne sowie Landwirte. In Summe verfügt Associated British Foods als weltweit agierender Produzent von Lebensmitteln und sonstigen Konsumprodukten über einen soliden Burggraben.
Porters Five Forces
Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einstufung von externen Kräften und Faktoren, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Associated British Foods aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir bei der Einstufung des Faktors vergeben.
Externe Kraft | Stärke | Begründung |
---|---|---|
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern | 2/5 | Im vorherigen Abschnitt haben wir die solide internationale Positionierung von Associated British Foods hervorgehoben. In Bezug auf die Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern müssen wir allerdings darauf hinweisen, dass die Briten mit zahlreichen Konzernen wie Nestlé oder Danone in Konkurrenz stehen, welche über eine vergleichbare oder sogar bessere Positionierung verfügen. Demnach vergeben wir 2 von 5 Punkten. |
Bedrohung durch neue Wettbewerber | 5/5 | Eine Bedrohung durch neue Wettbewerber halten wir aus mehreren Gründen für sehr unwahrscheinlich. Zum einen entwickelt sich der Markt für Lebensmittel und sonstige Konsumgüter vergleichsweise langsam, was die Attraktivität für potenzielle Gründer verringert. Darüber hinaus verfügen Associated British Foods und die bestehenden Wettbewerber über derart solide Positionierungen, dass der Aufbau eines Unternehmens in dieser Branchen insgesamt wenig aussichtsreich erscheint – 5 von 5 Punkten. |
Verhandlungsmacht der Lieferanten | 3/5 | Für die Herstellung der Lebensmittel und Kleidung kooperiert Associated British Foods weltweit mit einer hohen Anzahl an Lieferanten, welche die Briten mit Zutaten bzw. Stoffen versorgen. Einerseits gehört Associated British Foods zu den weltweit führenden Konzernen in diesem Bereich, andererseits dürfte seitens der Zulieferer keine erhebliche Abhängigkeit von den Briten bestehen, sodass wir insgesamt 3 von 5 Punkten für angemessen erachten. |
Verhandlungsmacht der Kunden | 3/5 | Associated British Foods ist Inhaber mehrerer, weltweit beliebter Marken. In der Regel sind die Abnehmer bereit, auch während inflationärer Zeiten für ihre Lieblingsprodukte etwas mehr Geld auszugeben, was für die Verhandlungsmacht des Nahrungsmittel- und Konsumkonzerns spricht. Auf der anderen Seite kann Associated British Foods keinerlei Lock-in-Effekte generieren, sodass wir die Verhandlungspositionen unterm Strich als ausgeglichen ansehen. Wir vergeben daher 3 von 5 Punkten. |
Bedrohung durch Ersatzprodukte | 4/5 | Obwohl sich das Retail-Geschäft von Associated British Foods in der Vergangenheit derart positiv entwickelte, dass es inzwischen die wichtigste Einnahmequelle darstellt, erzielen die Briten mit ihrer diversifizierten Tätigkeit in der Lebensmittelbranche mehr als die Hälfte ihrer gesamten Umsätze. Hierfür sind keine Ersatzprodukte denkbar. Einen Punkt ziehen wir hingegen für die Fokussierung auf Fast Fashion unter Marken wie Primark ab – 4 von 5 Punkten. |
4. Chancen und Risiken bei Associated British Foods
Chancen
E-Commerce-Wachstum (1)
Die erste Chance für Associated British Foods ist das vorliegende E-Commerce-Wachstum gleich mehrerer Geschäftsbereiche, von welchem der britische Konzern profitieren kann. In diesem Aspekt werden wir ebenso auf die, aus unserer Sicht, besondere Strategie des Unternehmens eingehen.
Um von dem Wachstum des E-Commerce-Geschäfts adäquat profitieren zu können, übernahm der britische Konzern gerade im Bereich des Lebensmittelgeschäfts mehrere Unternehmen. Eines der größten Meilensteine war in dieser Hinsicht die Übernahme von Anthony’s Goods, einem schnell wachsenden und digital ausgerichteten Unternehmen, das auf Bio-Mehl, vegane Lebensmittel, Vollkornsnacks und viele andere Naturprodukte spezialisiert ist. Die entsprechenden Produkte der Marke werden in den USA online vertrieben und stellen nur ein Beispiel dar, wie Associated British Foods vom Wachstum profitieren kann.
Die in der Einleitung angesprochene besondere Strategie bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das Bekleidungsgeschäft, in welchem gerade die Marke Primark im Vordergrund steht. Denn anders als auch viele weitere Konkurrenten baute man sich keinen eigenen Onlineshop auf, bei dem Artikel nach Hause geliefert werden, sondern setzt auf ein „Click and Collect“-System. Hierdurch werden insbesondere Kosten für das Lieferkettennetzwerk eingespart. Auf der anderen Seite lässt man sich eventuell aber auch Einnahmen entgehen – bisher hat die Strategie sich aber als richtig erwiesen.
Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell kann Associated British Foods in verschiedenen Märkten vom Wachstum des E-Commerce-Geschäfts profitieren. Klar ist, dass das Potenzial zu Umsatzsteigerungen definitiv gegeben ist und sich bereits jetzt positive Auswirkungen bspw. aufgrund von Übernahmen zeigen.
Diversifizierung des Geschäftsmodells (2)
Die zweite Chance im Bezug auf Associated British Foods stellt das sehr diversifizierte und breit aufgestellte Geschäftsmodell im Ganzen dar. Nicht nur die Geschäftsbereiche an sich, sondern ebenso die geographische Diversifizierung ist in dieser Hinsicht hervorzuheben.
Anders als viele weitere Konzerne, weist Associated British Foods ein Geschäftsmodell vor, das viele Branchen und unterschiedliche Geschäftsbereiche umfasst. Klar geworden sein dürfte dies nicht nur im Kapitel zum Geschäftsmodell selbst, sondern ebenso in der breit aufgestellten Branchenanalyse, in welcher wir gleich drei Märkte betrachten mussten, um das Unternehmen entsprechend widerzuspiegeln.
Mit der Diversifizierung des Geschäftsmodells geht eine möglicherweise wesentlich stabilere fundamentale Entwicklung einher, wenn es zu Unsicherheiten in einzelnen Märkten kommt.
Nicht unerwähnt bleiben sollte ebenso die geographische Diversifizierung von Associated British Foods, die auch einen wichtigen Beitrag zum Erfolg beisteuert. Denn gerade Wachstumschancen in einzelnen Märkten können so wesentlich besser wahrgenommen werden bzw. als eigener Vorteil in die Realität umgesetzt werden.
Man sieht also, dass mit der Diversifizierung des Geschäftsmodells nicht nur eine stabilere fundamentale Entwicklung einhergehen kann, sondern Wachstumschancen ebenso besser für sich genutzt werden können.
Risiken
Konsumtrends und Wettbewerb (1)
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel-hoch
Auswirkungen: mittel
Das erste Risiko, das wir bei Associated British Foods ausfindig gemacht haben, bezieht sich auf veränderte Konsumstrukturen und damit einhergehend der Wettbewerb der Märkte. Dieser Risikoaspekt zieht sich über sehr weite Teile des Geschäftsmodells und betrifft sowohl den Bereich Mode, aber auch das Lebensmittelgeschäft sowie die Produktion von Zucker.
Gerade in der aktuellen Zeit wird der Einfluss der sich verändernden Konsumtrends für Associated British Foods immer wichtiger. Als einer der Hauptthemen lassen sich bspw. die Nachhaltigkeit und ein ethischer Konsum ausfindig machen, bei denen Verbraucher wesentlich mehr Wert auf nachhaltig produzierte Produkte und Unternehmen mit ethischen Werten legen. Dies kann sowohl starken Einfluss auf das Lebensmittel- aber gerade auch auf das Bekleidungsgeschäft nehmen. Denn insbesondere die Kritik an der Fast Fashion nahm in den vergangenen Jahren enorm zu, was natürlich Einfluss auf Marken wie Primark hat.
Erwähnt werden sollte ebenso der Wettbewerbsdruck in der Branche, der sich über mehrere Geschäftsbereiche erstreckt. So kann man zum einen andere Fast Fashion Brands wie Zara oder Shein als Konkurrenten ausfindig machen, aber eben auch Konkurrenten aus dem Lebensmittelsektor.
Es ist schwer bei Associated British Foods die Risikoaspekte ausführlich zu behandeln, einfach weil nicht der Eindruck entstehen darf, dass einzelne Geschäftsbereiche vernachlässigt werden. So könnte man zu jedem Aspekt ein einzelnes Kapitel, nur bezogen auf einen Geschäftsbereich, schreiben, was den Rahmen deutlich sprengen würde. Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Risikos auf mittel-hoch ein, da sich gerade Konsumtrends weiter verändern werden und Einfluss nehmen dürften. Die Auswirkungen ordnen wir zum selben Zeitpunkt auf mittel ein.
Lieferkettenrisiken (2)
Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel
Das zweite Risiko für Associated British Foods ist ein erhöhter Druck auf die weltweiten Lieferketten, was starke negative Folgen für das Unternehmen in gleich mehreren Hinsichten haben könnte. Denn sowohl das Bekleidungsgeschäft als auch der Lebensmitteleinzelhandel leben von gut funktionierenden Lieferketten und zeigen gerade dann Schwäche, wenn der Druck auf diese erhöht ist.
In Abbildung 22 sehen wir den globalen Lieferkettendruckindex seit 2010, aus welchem hervorgeht, dass gerade in 2020 und 2021 die Situation angespannt war. In seinem Hoch wies der Index einen Wert von über 4,30 auf, was Ende 2021 der Fall war. Die These, dass stark unter Druck stehende Lieferketten negative Folgen für Associated British Foods haben, wird unterstrichen, wenn man sich für diesen Zeitraum die fundamentalen Daten anschaut. Nicht nur in den Umsatzerlösen gab es starke Rückgänge, sondern ebenso in den Margen des britischen Unternehmens. Während beispielhaft die Nettomarge 2019 noch bei 5,55 % lag, brach diese in 2020 und 2021 auf 3,27 % bzw. 3,44 % ein. Dies sind nur zwei von möglichen Indikatoren, die die Abhängigkeit von Lieferketten offenbaren.
Aktuell ist es rund um das Thema gestörte Lieferketten ruhig geworden. Aber gerade mit einem langfristigen Blick ist es durchaus vorstellbar, dass Lieferketten wieder unter Druck geraten. Wir denken, dass man dieses Risiko für Associated British Foods durchaus auf dem Schirm haben sollte und sich den Auswirkungen bewusst sein muss. Denn sowohl das Bekleidungsgeschäft als auch die Lebensmittelsparten würden, wie in der Einleitung bereits erwähnt, hiervon stark betroffen sein.
Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel ein, die Auswirkungen ebenso. Gerade bei den Auswirkungen ist es schwer zu prognostizieren, wie sich diese verhalten werden, da es in unterschiedlichen Szenarien zu unterschiedlichen Folgen für das Unternehmen kommen kann.
5. Unsere Bewertung der Associated British Foods Aktie
Eigenkapitalkosten
Beginnen wir bei der Bewertung des Wertpapiers wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten (Cost of Equity):
Unsere Werte für die Faktoren bei Associated British Foods sind hier wie folgt:
Risikoloser Basiszins: 3,90 %
Risikoprämie: 2,89 %
Marktrendite: 7,00 %
Beta: 0,93
Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten (Cost of Equity) von 16,79 %.
Bilanzanalyse
Die gesamte, von Associated British Foods ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2023 etwa 18,84 Mrd. GBP und hat sich damit um ca. 4,71 % verkürzt. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.
Kategorie | Begründung |
---|---|
Entwicklung des Umlaufvermögens | Die kurzfristigen Vermögenswerte von Associated British Foods sind im vergangenen Geschäftsjahr um rund 1,00 Mrd. GBP geschrumpft, was in erster Linie mit einem Rückgang des Bestands an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zu erklären ist. |
Entwicklung des Anlagevermögens | Das Anlagevermögen ist gleichzeitig geringfügig von 11,94 Mrd. GBP auf 12,11 Mrd. GBP angestiegen. Allerdings bewegten sich sämtliche Posten der langfristigen Vermögenswerte in einem nicht nennenswerten Umfang. |
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden | Associated British Foods ist kontinuierlich profitabel und hat mit Ausnahme von 2023 in den letzten zehn Jahren keinerlei Aktienrückkäufe durchgeführt, sodass sich das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote sehr positiv entwickelten. Zum 30. September letzten Jahres belief sich diese auf 59,40 %. |
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen | In Relation zu den Verbindlichkeiten von Associated British Foods lagen die Zahlungsmittel bei einem Faktor von 5,25. Im Verhältnis zu den kurzfristigen Investitionen ergibt sich hingegen ein Multiple von 8,44. |
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres | Die gesamte Verschuldung von Associated British Foods lag zuletzt bei 7,65 Mrd. GBP. Stellt man diese dem EBIT des vergangenen Geschäftsjahres gegenüber, so ergibt sich ein Faktor von 5,54. |
Fazit | Zum Zeitpunkt dieser Analyse ist die Bilanz des britischen Nahrungsmittel- und Konsumkonzerns als grundsolide einzuordnen. Der Bestand an Goodwill belief sich auf 7,30 % der gesamten Summe der Bilanz und liegt somit im Rahmen. Zieht man den Cashbestand von den verzinsten Verbindlichkeiten ab und setzt die sich daraus ergebende Nettoverschuldung in Relation zum EBTIDA, so ergibt sich ein Faktor von gerade einmal 0,94, was als sehr gesund zu bewerten ist. Dementsprechend liegen bei der Bilanz keine nennenswerten Makel vor. |
Bewertungsszenarien und -modelle
Optimistisches Szenario
Die Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen von Associated British Foods wurde in den letzten fünf Jahren von mehreren Sonderfaktoren beeinflusst. Während die Coronapandemie einen vorübergehenden Umsatz- und Gewinneinbruch herbeiführte, sorgte das inflationäre Umfeld der letzten Jahre zu einem überproportionalen Anstieg der Kosten, sodass die historische Entwicklung als durchwachsen zu beurteilen ist. Allerdings erwarten die Analysten im Konsens, dass Associated British Foods bis 2026 in der Lage sein wird, kontinuierlich neue Rekorde verbuchen zu können. So sollen die Umsätze um 3,43 % pro Jahr auf 21,85 Mrd. GBP erhöht werden können. Ab 2027 unterstellen wir in unserem optimistischen Szenario, dass den Briten unterm Strich eine Beschleunigung der Dynamik in den mittleren einstelligen Bereich gelingen wird, was bspw. durch eine erfolgreiche Expansion von Primark in den USA hervorgerufen werden könnte. Somit ergeben sich für das Geschäftsjahr 2033 Umsätze i. H. v. 31,77 Mrd. GBP.
Die operative Gewinnspanne von Associated British Foods entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahren unterdurchschnittlich. Bisher war das Unternehmen nicht in der Lage, sich vollständig vom Einbruch im Zuge der Coronapandemie zu erholen. Genau wie bei den Umsätzen sind die Analysten auch hier jedoch eher optimistisch und erwarten einen Ausbau der EBIT Marge bis 2026 auf 8,89 %, was einen neuen Rekordwert in der Geschichte von Associated British Foods darstellen würde. Im Rahmen unseres optimistischen Szenarios kalkulieren wir in Anbetracht der kurz- bis mittelfristigen Dynamik mit weiterem Spielraum und unterstellen bis 2033 einen recht stetigen Zuwachs der operativen Gewinnspanne auf bis zu 10,00 %.
Um Sondereffekte bereinigt, schwankte die Ausschüttungsquote von Associated British Foods in den letzten 20 Jahren zwischen 30,00 % und 40,00 %. Für unser optimistisches Bewertungsmodell nehmen wir einen Anstieg dieser Kennzahl auf 45,00 % an. Darüber hinaus kalkulieren wir in Anbetracht der Tatsache, dass die Briten im vergangenen Geschäftsjahr ein Aktienrückkaufprogramm eingeführt haben, mit einem durchschnittlichen Rückgang der Aktienanzahl um 2,00 %. Mit diesen Annahmen ergibt sich ein fairer Wert von 42,61 GBP je Aktie, was einer Unterbewertung von 47,50 % entspricht. Mit einem KGVe i. H. v. 15,00 in zehn Jahren liegt die Renditeerwartung bei 11,32 % pro Jahr.
Pessimistisches Szenario
Unser pessimistisches Bewertungsmodell gestalten wir bis 2026 anhand der vorliegenden Analystenschätzungen analog zu unserem optimistischen Szenario. Allerdings erwarten wir in den darauffolgenden Geschäftsjahren keine Beschleunigung des Wachstums, sondern eine Stagnation der Dynamik im niedrigen einstelligen Bereich. Unterm Strich stehen für das Geschäftsjahr 2033 somit Umsätze von 27,93 Mrd. GBP zu Buche, was ab 2026 einem Zuwachs von nur 3,57 % pro Jahr entsprechen würde. Dieser würde unterhalb des langfristigen Wachstumskorridors von Associated British Foods liegen.
Was die künftige Entwicklung der Margen betrifft, so stellen wir uns in unserem pessimistischen Szenario gegen die durchaus optimistischen Analystenschätzungen und unterstellen, dass das prognostizierte Wachstum bis 2026 nicht fortgeschrieben werden kann. Wir kalkulieren hingegen mit sporadischen Einbrüchen sowie unterm Strich einem marginalen Rückgang auf 8,50 % in zehn Jahren. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote senken wir auf 35,00 % und auch den Rückgang der Aktienanzahl sehen wir bei nur 1,00 % pro Jahr. Der faire Wert sinkt somit auf 26,53 GBP, was nach wie vor einer Unterbewertung von 15,67 % entspricht. Mit einem KGVe von 12,00 in 2033 liegt die zu erwartende Rendite bei 4,19 % pro Jahr.
Discounted Cashflow-Modell
Das Discounted Cashflow-Modell der vorliegenden Analyse gestalten wir mit einem WACC von 5,78 %, welcher genau wie die Eigenkapitalkosten i. H. v. 6,78 % als vergleichsweise niedriger Abzinsungssatz hervorzuheben ist. Für die Geschäftsjahre 2024, 2025 und 2026 verwenden wir die Prognosen der Analysten. Was die Umsätze betrifft, so verwenden wir in den darauffolgenden Jahren Durchschnittswerte unserer Modelle zum Ertragswertverfahren.
Für den Ausbau des operativen Geschäfts bzw. in erster Linie des Retail-Segments nahm Associated British Foods vergleichsweise viel Geld in die Hand, was in Kombination mit den Einflüssen der Coronapandemie sowie der Inflation in den vergangenen Jahren zu einer schwankenden Free Cashflow-Marge führte. Diese lag zwischen 2,78 % und 8,55 %. Bis 2026 erwarten die Analysten, dass die Kennzahl sich weiterhin unstetig im mittleren einstelligen Bereich bewegen wird. Diese Erwartungshaltung schreiben wir ab 2027 fort, sodass sich ein fairer Wert von 28,30 GBP und somit ebenfalls eine Unterbewertung von 21,96 % ergibt.
Unsere Einschätzung
Associated British Foods ist der etwas andere Nahrungsmittelkonzern. Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche wie Nestlé, Danone, Hershey, Mondelez oder General Mills fokussieren sich die Briten seit geraumer Zeit nicht mehr auf die Herstellung und den Vertrieb von Nahrungsmitteln, sondern auf den Verkauf von Fast Fashion unter der Marke Primark. Diese hat seit ihrer Gründung vor 55 Jahren nicht nur zu einer Beschleunigung des Umsatzwachstums geführt, sondern auch ein überproportionales Gewinnwachstum ermöglicht, da die Margen im Regelfall oberhalb jener des Nahrungsmittelgeschäfts einzuordnen sind. Die zugrundeliegenden Sparten von Associated British Foods (Grocery, Ingredients, Sugar, Agriculture), welche sich verschiedenen Teilbereichen der Branche widmen, sind jedoch keineswegs zu vernachlässigen. Mit diesen verfügen die Briten nämlich über eine attraktive Positionierung und einen international hohen Bekanntheitsgrad. Darüber hinaus führt das grundsolide Nahrungsmittelgeschäft auf Konzernebene zu einer stetigen Entwicklung der Fundamentals (siehe Kapitel zur Fundamentalanalyse).
Nachdem wir in den vergangenen Wochen mit Albemarle und BICO zwei Unternehmen betrachtet haben, bei denen sich die Analysten uneinig sind, was die kurz- bis mittelfristige Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen betrifft, so ergibt sich bei den aktuell vorliegenden Schätzungen für Associated British Foods, wie für ein im Kern nichtzyklisches Konsumgüterunternehmen typisch, ein vergleichsweise niedriges Delta. Dieses spiegelt sich wiederum in einer vergleichsweise niedrigen Diskrepanz in den Renditeerwartungen unserer Modelle zum Ertragswertverfahren. Diese liegen zwischen 4,19 % und 11,32 % pro Jahr, was deutlich „enger“ als bei Albemarle und BICO ist. Blickt man allgemein auf die Bewertung des britischen Unternehmens, so ist diese als nicht unattraktiv einzuordnen. Denn während sämtliche Multiples derzeit unterhalb der historischen Mittelwerte liegen, ergibt selbst bei unserem pessimistischen Szenario zur zukünftigen Entwicklung von Associated British Foods eine Unterbewertung. Aus einer rein fundamentalen Perspektive ergibt sich, aus unserer Sicht, für Dividendeninvestoren eine spannende Gelegenheit, zumal in den kommenden Jahren mit einer hohen Dynamik der Ausschüttungen zu rechnen ist. Die Investmentampel setzen wir auf Basis unserer kompletten Fundamentalanalyse auf Grün und die zu erwartende Rendite für ein Investment sehen wir bei 8,00 % bis 8,50 % pro Jahr.
6. Technische Analyse Associated British Foods Aktie
Charttechnische Trendeinordnung
Übersicht
Langfristig
Auf der ultra-langfristigen Zeitebene befindet sich Associated British Foods in einem Aufwärtstrend, welcher nach der Ausbildung des Allzeithochs in 2015 in eine große Korrektur abrutschte. Diese gefährdete die übergeordnete Trendstruktur nicht, denn die Dynamik der Abwärtsphase war eher langsam und auch das Ausmaß steht im Verhältnis zur vorherigen Rallye-Länge. Da sich die Korrektur jedoch auf der hohen Zeitebene befindet, hat sich dadurch ein Abwärtstrend im langfristigen Monats-Chart gebildet, welcher zuletzt jedoch neutralisiert wurde. Dieser Trendbruch ist ein wichtiges Chartsignal, damit die Aktie die große Korrektur beendet und auf längere Sicht wieder höhere Kursziele erreicht.
Mittelfristig
Auf der mittelfristigen Zeitebene (Wochen-Chart) liegt bei Associated British Foods ein neutraler bis abwärtsgerichteter Trend vor. Durch den letzten Abverkauf wurde der zuvor aktive Aufwärtstrend gebrochen und je nachdem wie eng man die Trendstruktur wertet, ist nun eine Einordnung des mittelfristigen Trends als „neutral” oder „abwärts” zulässig.
Kurzfristig
Im kurzfristigen Tages-Chart hat Associated British Foods einen Abwärtstrend etabliert, welcher speziell zuletzt eine hohe Dynamik zeigte. Aus diesem Grund liegt das relevante Hoch, das zum Trendbruch führen würde, erst bei 25,27 GBP.
Aussicht
Mit dem Aufwärtsimpuls von Ende 2022 bis Anfang 2024 konnte Associated British Foods den Abwärtstrend im Monats-Chart brechen, weshalb nun eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends im Drei-Monats-Charts wahrscheinlich ist. Als Nächstes muss nun eine Stabilisierung in einer der markierten Unterstützungszonen erfolgen, damit von dort aus der nächste Aufwärtsimpuls eingeleitet werden kann. Wenn diesem der Ausbruch über das Verlaufshoch bei 27,65 GBP gelingt, wird ein neuer Aufwärtstrend im Monats-Chart etabliert und neue Allzeithochs können (auf Sicht) als Kursziel angepeilt werden. Bislang ist der Aktienkurs von diesem Kursziel und dem entsprechenden Chartsignal jedoch weit entfernt, denn es ist noch keine Stabilisierung oder ein Ansatz einer solchen kurzfristigen Bodenbildung zu sehen.
Technisches Wir Lieben Aktien-Rating
Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Associated British Foods mit 6 von 10 Punkten ein durchschnittliches Ergebnis. Da die Aktie nicht nur eine gleichmäßige langfristige Trendstruktur hat, sondern auch (ungefähr) alle zehn Jahre in eine ultra-langfristige Korrektur abrutscht, schneidet sie schlechter ab als andere Dauerläufer. Sollte im weiteren Verlauf wieder ein neuer Aufwärtstrend im Monats-Chart etabliert werden, wird die Punktzahl im Rating voraussichtlich wieder deutlich zunehmen – bis die nächste Korrektur auf der ultra-langfristigen Zeitebene stattfindet.
Marktsymmetrie
Aus Sicht der Marktsymmetrie kann aus aktueller Sicht nur die Länge der ultra-langfristigen Korrektur eingeordnet werden, die Associated British Foods aktuell zu beenden scheint. Aber auch hier liegen nur zwei weitere Korrekturen als Vergleich vor, sodass die Aussagekraft begrenzt ist. Insgesamt ist die Länge der Abwärtsphase als angemessen einzuordnen und eine weitere Ausweitung mit neuen Verlaufstiefs ist unwahrscheinlich – auch, weil die Aktie den Abwärtstrend im Monats-Chart bereits gebrochen hat.
Der WLA-Marktsymmetrie-Indikator dient zur Einordnung der Korrekturen relativ zur Trenddynamik. Da in diesem Fall aber nicht nur eine Trendstruktur auf der langfristigen Ebene vorliegt, sondern die letzte Korrektur auf der ultra-langfristigen Zeitebene stattfand, ist der Indikator nur begrenzt hilfreich. Sollte nun jedoch der Ausbruch auf ein neues Hoch im Monats-Chart gelingen, ist mit einer Trenddynamik wie von 2009-2015 zu rechnen. Hier korrigierte die Aktie maximal in den ersten Sektor der EMAs und verhielt sich somit sehr dynamisch. Dafür bildete sie im Anschluss aber, wie bereits besprochen, eine größere Korrektur auf der ultra-langfristigen Zeitebene aus.
Systematisches Risiko
Das systematische Risiko basierend auf den letzten 200 Wochen liegt bei Associated British Foods nahezu beim Risiko des Gesamtmarktes (ACWI). Dieser Wert ist deutlich höher als bei anderen Aktien aus dem Konkurrenzvergleich. Die Korrelation von Associated British Foods mit dem Gesamtmarkt ist als mittel einzustufen.
7. Fazit Associated British Foods Aktie
Allgemein
Während viele nichtzyklische Konsumgüterkonzerne ihre Kernmarke auch als Unternehmensnamen verwenden, kann man bei Associated British Foods nicht unmittelbar entnehmen, welche Brands die Briten unter ihrem Dach vereinen. Hinzu kommt, dass neben dem Nahrungsmittelgeschäft ein Großteil der Einnahmen auf den Verkauf von Fast Fashion entfällt, womit sich Associated British Foods erheblich von den Konkurrenten unterscheidet. Während der Konzern in den vergangenen Geschäftsjahren mit mehreren Sonderfaktoren zu kämpfen hatte, zeigen sich die Analysten optimistisch, dass der Nahrungsmittel- und Konsumgüterkonzern in absehbarer Zeit wieder auf die Beine kommt und einen Umsatz- und Gewinnrekord nach dem anderen verbuchen wird.
Zum aktuellen Kurs setzen wir die Investmentampel für Anleger auf Basis unserer Recherche auf Grün und die zu erwartende Performance bzw. Rendite beträgt rund 8,00 % bis 8,50 % pro Jahr.
Auf der ultra-langfristigen Zeitebene kann Associated British Foods einen Aufwärtstrend vorweisen, welcher in den letzten Jahren korrigierte. Nun hat die Aktie aber die ersten positiven Signale geliefert und es ist davon auszugehen, dass die große Korrektur vorüber ist. Sobald nun eine Stabilisierung in einer Unterstützungszone gelingt, ist im nächsten Schritt mit der Etablierung eines neuen Aufwärtstrends im Monats-Chart zu rechnen.
Meinungen der Team-Mitglieder
Jan
Associated British Foods ist für mein Portfolio nicht weiter interessant, denn mir gefällt die Aktie aus Sicht der charttechnischen Perspektive nicht. Zwar sehe ich sie positiv und gehe davon aus, dass nun einer neuer Aufwärtstrend im Monats-Chart etabliert wird, aber ich bevorzuge die „typischen Dauerläufer”. Damit meine ich Aktien, die ihre Struktur im Monats-Chart nicht brechen, um in eine sehr langfristige Korrektur abzurutschen. Darauf muss man sich bei Associated British Foods jedoch auch in (ferner) Zukunft wieder einstellen.
Bei einer Cashflow-Aktie würde ich so etwas schon eher in Kauf nehmen, aber ich verfolge ohnehin nur eine Dividendenwachstumsstrategie + Wachstumsstrategie. Darüber hinaus ist die Dividende von ABF aktuell zu gering um ein Investment aus Cashflow-Sicht zu rechtfertigen. “Spekuliert” man jedoch darauf, dass die Ausschüttungen in den nächsten Jahren erheblich steigen, kann ich das verstehen, denn aus Sicht der Fundamentalanalyse spricht vieles dafür. In diesem Fall ergibt sich in naher Zukunft ggf. eine wesentlich höhere Dividendenrendite in Relation zum aktuellen Kurs.
Adrian
Aus meiner Perspektive ist Associated British Foods vor allem für Investoren interessant, die wirklich gar keine Volatilität im Portfolio haben wollen. Ich gehe davon aus, dass die Aktie ihren langfristigen Aufwärtstrend in den kommenden Monaten und Jahren re-etablieren kann und dann solide in Richtung des ultra-langfristigen Trends läuft. Hinzu kommt eine ansprechende Dividendenrendite, die für Cashflow-orientierte Investoren spannend wird. Ich schließe einen Kauf für mich nicht aus, wenn die Aktie mir einen Einstieg um die 3,00 % Div. Rendite bieten kann. Bei einem deftigeren Rücksetzer auf mittelfristiger Ebene ist das möglich, ohne das langfristige Szenario zu gefährden.
Autoren dieser Analyse
Jan Fuhrmann
Adrian Rogl
Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.
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