Papa Johns Aktie Analyse – Bessere Alternative zu McDonalds?

Papa John's Aktie Analyse

Bessere Alternative zu McDonalds?

NASDAQ: PZZA - Analyse vom 21.04.2024
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Papa John's Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: 896795 | ISIN: US6988131024 | Ticker: PZZA (Nasdaq)

Wenn wir in Deutschland über Fast-Food-Ketten reden, kommen uns vor allem Unternehmen wie McDonald's, Burger King, Subway oder Kentucky Fried Chicken in den Sinn. In den Vereinigten Staaten ist das "Fast-Food" Business aber eine ganze andere Welt, ja schon fast eine Religion. Es gibt hunderte verschiedene Fast-Food-Ketten mit unterschiedlichen Angeboten und kulinarischen Erlebnissen. Darunter eben auch Pizza, wie es die heute von uns vorgestellte Kette Papa John's anbietet. In dieser Aktienanalyse wollen wir herausfinden, ob sich die Aktie der Pizzakette als Kauf lohnt und eventuell eine bessere Alternative zu bekannten Peer-Group-Alternativen wie McDonald's, Dominos Pizza oder Yum! Brands darstellt.

Papa Johns Aktie Analyse und Prognose
Papa Johns Aktie Prognose und Analyse

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Kapitel
Timestamp
Einleitung und Unternehmensvorstellung
00:00:00
Fundamentale Analyse
00:15:52
Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich
00:26:52
Chancen und Risiken
00:41:00
Unsere Bewertung
00:49:33
Technische Analyse
00:52:58
Fazit
00:55:44

Kurzportrait

Papa John’s International (ISIN: US6988131024) gehört zu den größten Pizzaketten aus Nordamerika und bietet neben dem Hauptprodukt auch diverse weitere Beilagen und Gerichte an. Wie die meisten Unternehmen aus dem Segment der Schnellrestaurants werden viele Filialen von Papa John’s über ein Franchise-Konzept betrieben. Zudem steht vor allem die Abholung und Lieferung im Vordergrund, auch wenn viele Standorte zumindest über einige wenige Sitzplätze verfügen.

Auf lange Sicht ist es dem Unternehmen gelungen, fundamental stetig zu wachsen, was sich auch im Chart widerspiegelt. Hier ist ein langfristiger Aufwärtstrend erkennbar, der aktuell in einem angemessenen Ausmaß korrigiert. Die Anleger erhalten zudem Ausschüttungen in Höhe von derzeit rund 3,00 % (Dividendenrendite).

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 20.04.2024. Unsere Anlageentscheidung treffen wir somit auf Basis dieser Daten und unsere Meinung kann sich in den nächsten Wochen und Monaten je nach News (bspw. ein veränderter Ausblick) und Performance der Aktie ändern.

WKN/ISIN
896795/US6988131024
Branche
Nicht-Basiskonsumgüter
Peter Lynch Einordnung
Slow Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
2,04 Mrd. USD
Dividendenrendite
2,94 %
KGV
24,87
Firmensitz
Atlanta (USA)
Gründungsjahr
1984
Mitarbeiter
13.200
WKN/ISIN
896795/US6988131024
Branche
Nicht-Basiskonsumgüter
Peter Lynch Einordnung
Slow Grower
Fundamentales WLA-Rating
7/10
Technisches WLA-Rating
6/10
Porters Burggraben-Rating
17/25
Marktkapitalisierung
2,04 Mrd. USD
Dividendenrendite
2,94 %
KGV
24,87
Firmensitz
Atlanta (USA)
Gründungsjahr
1984
Mitarbeiter
13.200

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen Papa John’s

Geschäftsmodell

Einleitung

BETTER INGREDIENTS. BETTER PIZZA.

Jede Fast-Food-Kette hat sich auf ein bestimmtes Produkt bzw. eine bestimmte Art von Essen spezialisiert. Während in den Restaurants von McDonald’s oder Burger King vorwiegend Burger serviert werden, umfasst das Produktportfolio von Subway bspw. in erster Linie Sandwiches. Im Gegensatz zu diesen Konkurrenten hat sich Papa John’s allerdings auf den Verkauf von Pizzen spezialisiert und zählt damit nach Domino’s, Little Caesar’s und Pizza Hut zu den größten Playern in den USA und vielen weiteren Ländern der Welt. Zur Popularität der Kette hat eine bahnbrechende Innovation beigetragen: Dips, welche speziell für Pizzen entwickelt wurden. Diese haben insbesondere beim Verzehr der sonst trockenen Kruste an Beliebtheit gewonnen und wurden teilweise zu einem richtigen Markttrend.

Die Strategie von Papa John’s International namens „BETTER INGREDIENTS. BETTER PIZZA.“ fußt auf fünf „strategischen Prioritäten“, welche wir an dieser Stelle näher beleuchten wollen.

  1. Aufbau einer Unternehmens- und Führungskultur, welche auf Diversität, Inklusivität und Erfolg setzt: Papa John’s vertritt die Ansicht, ein vielfältiges und von Integrität geprägtes Umfeld sei essenziell, um die besten Talente anzuziehen.
  2. Überlegenheit der Pizza durch Werbung transportieren: Die Unternehmensführung von Papa John’s ist überzeugt, über ein hochwertiges, qualitativ einzigartiges Produktportfolio zu verfügen. Das soll den Konsumenten auf der ganzen Welt durch kluge Marketingmaßnahmen (bspw. Empfehlungen auf TikTok, wo in letzter Zeit ein Mitarbeiter von Papa John’s regelmäßig viral geht :D) vermittelt werden.
  3. Profitabilität der Restaurants verbessern: Um ein überproportionales Gewinnwachstum der Restaurants zu ermöglichen, ergreift Papa John’s verschiedene Maßnahmen wie Anpassungen des Produktportfolios, Preiserhöhungen oder eine verbesserte Kundenerfahrung.
  4. Nutzen von digitalen Technologien bzw. Lösungen: Ca. 85,00 % der Bestellungen von Papa John’s werden über digitale Kanäle wie Apps oder Websites aufgegeben, darüber hinaus betreibt der Konzern ein Treueprogramm. Diese Daten sollen in Zukunft gewinnbringend eingesetzt werden. Zudem sollen Kunden so gebunden und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Empfehlungen an Dritte aussprechen, erhöht werden.
  5. Erweiterung des geographischen Fußabdrucks: Sowohl in den USA als auch international arbeitet Papa John’s an einer stetigen Expansion. Um diese zu beschleunigen, will das Unternehmen im Rahmen seiner Franchising-Strategie, welche wir im Folgenden näher betrachten, neue Franchisenehmer für sich gewinnen.

Franchising

Wie im letzten Punkt der Unternehmensstrategie von Papa John’s International bereits beschrieben, baut das Unternehmen, wie die meisten bestehenden Fast-Food-Ketten, sein operatives Geschäft im Wesentlichen auf einem Franchise-Modell auf. Derlei Modelle gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wie Abbildung 1 zu entnehmen ist, wurden zum Ende des letzten Geschäftsjahres 89,03 % aller Papa John’s Restaurants von Franchisenehmern betrieben. Vor zehn Jahren, also im Geschäftsjahr 2013 waren es „nur“ 83,67 %. Interessant ist, dass diese Strategie anders als bei McDonald’s bisher kein Wachstum der Gewinnspannen herbeiführte, doch dazu später mehr in der Fundamentalanalyse.

Papa Johns Aktie Analyse - Bessere Alternative zu McDonalds?
Abb. 1: Franchise als wichtigstes Restaurantmodell von Papa John's

Um ein Papa John’s Restaurant eröffnen zu können, sind verschiedene Investitionen wie bspw. für die Innenausstattung des Restaurants oder die IT-Systeme zu tätigen. In den USA belaufen sich die gesamten Kosten auf ca. 1,00 Mio. USD, was ungefähr auf einem Niveau mit den Aufwendungen für die Eröffnung eines McDonald’s Restaurants liegt. Das Vorgehen bzw. das Franchise-Konzept von Papa John’s ähnelt grundsätzlich dem seiner Konkurrenten. Das Unternehmen erwirbt ein geeignetes Grundstück und erbaut häufig das Gebäude, in welchem das Restaurant betrieben wird. Folglich setzen sich die Gebühren, welche ein Franchisenehmer an Papa John’s zu entrichten hat, aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Initiale Franchisegebühren
  • Beitrag zu Papa John’s Marketingfonds
  • Laufende Lizenzgebühren (5,00 % der Nettoumsätze) 

Auf die Relevanz dieser Einnahmequellen gehen wir im weiteren Verlauf dieser Analyse im Kapitel der Fundamentalanalyse noch detaillierter ein.

Menü von Papa John’s

Wie zuvor bereits thematisiert, fokussiert sich Papa John’s International auf den Verkauf von Pizzen. Aber selbstverständlich bietet die Fast-Food-Kette seinen Kunden auch andere Gerichte bzw. Beilagen an. So wurde das Portfolio bspw. erst vor wenigen Jahren um sogenannte Papadias erweitert, welche am ehesten mit Sandwiches oder Calzonen vergleichbar sind. Abgerundet wird das Menü von folgenden Produktkategorien, welche in Abbildung 3 dargestellt sind.

  • Desserts
  • Fingerfood
  • Gratins
  • Rolls

Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass Papa John’s zum Zeitpunkt dieser Analyse in 50 Ländern auf der ganzen Welt Restaurants betreibt und die Gerichte in einzelnen Regionen auf den vorherrschenden Geschmack der dort lebenden Bevölkerung anpasst.

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Abb. 2: Pizzamenü von Papa John's
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Abb. 3: Weiteres Menü von Papa John's
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Historie

Gründung

Die Geschichte von Papa John’s International begann im Jahr 1984 in Jeffersonville, Indiana, als „Papa” John Schnatter begann, Pizza in der Taverne seines Vaters zu verkaufen. Hierfür baute er den Besenschrank im Hinterzimmer aus und installierte einen Steinofen. Bis Ende 1987 eröffnete Papa John’s sechs weitere Restaurants, darunter das erste Franchise-Restaurant. Die Kunden sprachen an Dritte immer wieder Empfehlungen aus und so boomte das Geschäftsmodell recht schnell.

Expansion

In den folgenden Jahren expandierte Papa John’s International schnell und eröffnete Restaurants in verschiedenen Bundesstaaten, sowohl in den USA als auch international. Im Jahr 1998 wurde das erste internationale Restaurant in Mexiko-Stadt eröffnet. Im darauffolgenden Jahr wurde das erste Restaurant in Großbritannien eröffnet, gefolgt von einer kontinuierlichen Expansion. Um die Effizienz der Versorgung der Franchise-Outlets sicherzustellen, wurde 2004 eine eigene Teigfabrik in Milton Keynes, Großbritannien, eröffnet. Das Hauptverwaltungszentrum für Großbritannien folgte 2010 auf den neuen Campus in Milton Keynes.

Meilensteine

Weitere Meilensteine des Unternehmens waren der Börsengang im Jahr 1993 und die Einführung der Online-Bestellungen im Jahr 2001. 2006 wurde das Unternehmen mit einem Guinness World Record für eine siebenjährige Siegesserie bei der Kundenzufriedenheitsbewertung ausgezeichnet. Heute ist Papa John’s International in allen 50 Bundesstaaten der USA und in über 30 internationalen Märkten vertreten. Das Unternehmen betreibt weltweit über 5.000 Filialen.

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur von Papa John’s International wird durch die weltweit größten Investmenthäuser angeführt. BlackRock hält einen beachtlichen Anteil von 15,80 %, gefolgt von T. Rowe Price und Vanguard mit 11,50 % bzw. 11,00 % der Anteile. Wellington Management liegt mit 5,20 % knapp über der 5,00 %-Marke. Weitere Anleger und Investoren spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Geschäftsführung    

Ravi Thanawala

Thanawala wurde am 20. März 2024 vom Board of Directors zum Interims-CEO ernannt. Er fungiert weiterhin als CFO, die Position, die er im Juli 2023 übernommen hatte. Er kam von Nike zu Papa John’s, wo er zuletzt ebenfalls als CFO für Nike North America tätig war. Während seiner siebenjährigen Tätigkeit bei Nike war Thanawala auch Globaler Vice President (VP) und CFO der Marke Converse. Darüber hinaus war er Globaler VP für Retail Excellence und überwachte die Leistung der Marke in ihren Geschäftskanälen Franchise, Lizenzen, Direktvertrieb und Großhandel. Davor verbrachte er acht Jahre bei dem Unternehmen ANN, einer Tochtergesellschaft von Ascena Retail. Mit zunehmender Verantwortung in den Bereichen Finanzen und Betrieb war er letztendlich in einer leitenden Finanzposition für LOFT tätig. Er leitete die Asienoperationen von ANN, die globale Logistik und den internationalen Handel mit Sitz in Hongkong und wurde schließlich CFO.

Zuvor hielt Robert M. Lynch die Position des CEOs inne, welcher das Unternehmen dieses Jahr verließ.

CEO-Vergütung

Die Vergütung der Geschäftsführung wird immer erst nach dem Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres veröffentlicht, weshalb uns nur die Gehaltsstruktur des ehemaligen Geschäftsführers Lynch vorliegt.

Dieser erhielt 2023 ein Grundgehalt von 1,02 Mio. USD, darauf folgten noch Aktienprämien in einem Gegenwert von 5,00 Mio. USD. Durch ein Anreizprogramm und andere Vergütungen wurden weitere 761,03 Tsd. USD ausbezahlt. Insgesamt erhielt Lynch also eine Vergütung i. H. v. 6,78 Mio. USD.

2022 belief sich das Grundgehalt auf 0,98 Mio. USD und das Anreizprogramm wurde in diesem Jahr ausgesetzt. Insgesamt erhielt er eine Vergütung von 5,64 Mio. USD.

2021 belief sich das Grundgehalt auf 0,90 Mio. USD und die Gesamtvergütung auf 7,24 Mio. USD, welche auf Grund eines sehr hochwertigen Anreizprogramms erreicht wurde.   

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Abb. 4: Ravi Thanawala

2. Fundamentale Analyse

Kennzahlen

Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz 

Entwicklung

Die Fundamentalanalyse beginnen wir wie immer mit dem Blick auf die Umsätze. Um die Umsätze langfristig organisch zu steigern (also exklusiv der Einfüsse von Übernahmen), hat Papa John’s im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

  • Eröffnung neuer Restaurants
  • Wachstum auf bestehender Fläche

Wie wir im weiteren Verlauf der Analyse noch thematisieren werden, kann Papa John’s langfristig ein Wachstum der Anzahl an Restaurants im niedrigen einstelligen Bereich verbuchen. In der Regel gelingt es der Fast-Food-Kette zudem, die Umsätze existierender Restaurants durch Preiserhöhungen oder Absatzsteigerungen zu erhöhen, sodass der gesamte Umsatzzuwachs langfristig im mittleren einstelligen Bereich einzuordnen ist.

Blickt man auf die letzten fünf Geschäftsjahre, so lag das durchschnittliche Wachstum der Erlöse mit 7,17 % pro Jahr oberhalb der langfristigen Mittelwerte. Diese Entwicklung ist allerdings nicht auf einen positiven Umstand wie eine Beschleunigung des Wachstums zurückzuführen, eher im Gegenteil: In 2018 tätigte der Gründer, langjährige CEO und damalige Chairman von Papa John’s International, John Schnatter, fragwürdige und äußerst geschäftsschädigende Aussagen, welche in einem vorübergehenden Rückgang der Einnahmen und somit in einer niedrigen Ausgangsbasis in 2019 resultierten. Ab 2020 konnte sich Papa John’s jedoch zunehmend erholen.

Für die kommenden Jahre erwarten die Analysten, dass sich die Wachstumsdynamik der Umsätze von Papa John’s auf dem langfristigen Durchschnittsniveau bzw. leicht darunter einpendeln wird. Demnach soll die Fast-Food-Kette laut den Prognosen in der Lage sein, die Umsätze weiterhin kontinuierlich auf 2,37 Mrd. USD zu steigern, wodurch sich ein Anstieg von nur 3,58 % pro Jahr ergeben würde.

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Abb. 5: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Papa John’s International unterteilt das operative Geschäft in vier Segmente. Mit 39,91 % im vergangenen Geschäftsjahr ist „North America Commissary“ als wichtigster Geschäftsbereich zu einzuordnen. Wie der Name bereits nahe legt, umfasst dieser eine Lieferantentätigkeit, denn Papa John’s beliefert die Franchisenehmer in Nordamerika mit Pizzasaucen, Teig, Verpackungsprodukten sowie Reinigungsmitteln. An zweiter Stelle folgen die Umsätze, welche durch eigene Restaurants in den USA erzielt werden. Das Segment trägt den Namen „Domestic Company-owned Restaurants” und war mit einem Umsatzanteil von 34,01 % als fast genauso relevant zu bewerten.

Darüber hinaus werden die Umsätze der Restaurants von Papa John’s außerhalb der USA als eigenständiges Segment erfasst, welches in 2023 für 7,36 % der Einnahmen verantwortlich war. Das Franchising-Geschäft von Papa John’s in Nordamerika steuerte zuletzt hingegen 6,77 % zu den gesamten Einnahmen des Unternehmens bei. Etwas mehr als ein Zehntel der Umsatzerlöse werden innerhalb von Randgeschäften erwirtschaftet (bspw. Beitragszahlungen von Franchisenehmern zum Marketingfonds von Papa John’s), welche keinem operativen Segment zugeordnet werden können. 

Umsatzverteilung nach Regionen

Die Umsätze von Papa John’s nach Regionen zu untergliedern, ist verhältnismäßig einfach. Das Unternehmen unterscheidet in dieser Hinsicht lediglich Nordamerika (USA und Kanada) sowie alle anderen internationalen Märkte. Obwohl die Fast-Food-Kette seit Jahrzehnten an ihrer internationalen Expansion arbeitet, ist der nordamerikanische Kontinent mit 80,70 % für den eindeutig überwiegenden Umsatzanteil verantwortlich. Ca. 94,00 % dieser Erlöse entfallen wiederum auf das Heimatland von Papa John’s, die Vereinigten Staaten.

Im Umkehrschluss waren alle anderen Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, für 19,30 % der gesamten Einnahmen verantwortlich, obwohl mehr als 40,00 % der Restaurants in diesen beheimatet sind. Diese Diskrepanz ist ganz einfach dadurch zu erklären, dass Papa John’s außerhalb Nordamerikas keine eigenen Standorte betreibt (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs), sondern diese alle Franchisenehmern „gehören“. Als wichtigste nationale Einzelmärkte sind hierbei folgende zu nennen:

  • Vereinigtes Königreich (524 Restaurants)
  • China (317 Restaurants)
  • Südkorea (254 Restaurants)
  • Chile (154 Restaurants)

EBIT und Konzerngewinn

Dass das operative Geschäft von Papa John’s durch den Skandal, den der Gründer im Geschäftsjahr 2018 auslöste, erheblich beeinträchtigt wurde, spiegelt sich auch in der Gewinnentwicklung wider, die wir in der Fundamentalanalyse als nächstes betrachten. So ist das operative Ergebnis damals um fast 80,00 % eingebrochen, da der Umsatzrückgang von 120,49 Mio. USD nicht durch Kosteneinsparungen kompensiert werden konnte und sich dementsprechend in vollem Umfang auf die Profitabilität auswirkte. Auch der marginale Einbruch der Erlöse in 2019 konnte nicht ausgeglichen werden, sodass das EBIT auf 24,54 Mio. USD und somit auf den tiefsten Stand seit vielen Jahren sank. Selbstverständlich lag auch das Nettoergebnis mit 4,87 Mio. USD deutlich unterhalb der Vorjahreswerte, welche im dreistelligen Millionenbereich einzuordnen waren.

Ab 2020 ist es Papa John’s jedoch zunehmend gelungen, sich aus der Krise zu befreien. Als Fast-Food-Kette, welche den Fokus auf Lieferungen bzw. Abholungen legt, konnte das Unternehmen durch den Ausbruch der Corona-Pandemie ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum verbuchen und neue Rekorde vorweisen. Gleichzeitig sind die operativen Aufwendungen nur unterdurchschnittlich stark angestiegen, wodurch sich das EBIT und der Konzerngewinn erholen konnten. In 2022 hatte das Unternehmen erneut mit rückläufigen Ergebnissen im Zusammenhang mit höheren Kosten für Rohmaterialien bzw. Lebensmittel sowie steigenden Mitarbeitervergütungen zu kämpfen. Erst seit dem vergangenen Geschäftsjahr scheint sich Papa John’s hinsichtlich der Erwirtschaftung von Gewinnen wieder nachhaltig auf dem richtigen Weg zu befinden. Wenngleich noch kein neuer Rekord verbucht werden konnte, sind die Gewinne annähernd auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt, sodass sich ein Wachstum der operativen Ergebnisse von 56,49 % seit 2019 ergibt.

Dass in diesem Zusammenhang jedoch nach wie vor Spielraum besteht, lässt sich anhand der Prognosen der Analysten erkennen. Diese sehen einen Anstieg des EBITs bis 2026 von 9,15 % pro Jahr vor, was deutlich oberhalb des prognostizierten Umsatzwachstums liegt. Sollten diese Erwartungen eintreffen, ist dies jedoch lediglich als Rückkehr zur langfristigen Wachstumsgeschwindigkeit der Ergebnisse zu bewerten.

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Abb. 6: EBIT und Konzerngewinn

Margen

Nachdem die EBIT- und Nettomargen von Papa John’s für viele Jahre mit geringfügigen Abweichungen im hohen einstelligen Bereich schwankten, führte die vom Unternehmensgründer ausgelöste Krise ab dem Geschäftsjahr 2018 einen deutlichen Einbruch der Gewinnspannen herbei. Mit einer operativen Marge von 1,52 % in 2019 ist es dem Unternehmen allerdings gelungen, weiterhin profitabel zu wirtschaften. In 2020 und 2021 konnte die Profitabilität durch die beschriebenen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf 8,13 % gesteigert werden, bevor die höheren Kosten im Zuge der Inflation einen Einbruch auf 5,19 % herbeiführten.

Die Analysten erwarten derzeit, dass Papa John’s bis 2026 den positiven Trend fortsetzen können wird, welcher im vergangenen Geschäftsjahr seinen Anfang nahm. Die EBIT Marge soll gemäß den Prognosen für die Fundamentalanalyse dementsprechend ununterbrochen auf 8,06 % anwachsen, was als finale Befreiung aus der Krise sowie Rückkehr zum alten Profitabilitätsniveau zu bewerten wäre, wenngleich (noch) keine neuen Bestwerte prognostiziert werden. Analog zur operativen Gewinnspanne soll sich auch die Nettomarge spürbar auf 5,32 % erholen.

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Abb. 7: Bruttomarge, EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Papa John’s dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zur Fundamentalanalyse.

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Abb. 8: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe 

Im Geschäftsjahr 2013 hat Papa John’s begonnen, Dividenden an die Anleger zu zahlen. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt hierbei zu gleichen Teilen im Februar, Mai, August und November. Seitdem kann die Fast-Food-Kette eine recht stetige Entwicklung vorweisen und wenngleich die Dividende im Zuge des vorübergehenden Gewinnrückgangs zwischen 2018 und 2020 nicht erhöht wurde, stehen immerhin zehn Jahre zu Buche, in denen die Gewinnbeteiligung in Form einer Dividende nicht gesenkt wurde. Seit 2021 wurden die Dividenden analog zum Gewinnwachstum allerdings wieder gesteigert, sodass sich für die letzten fünf Jahre ein durchschnittlicher Anstieg um 18,25 % pro Jahr ergibt. Derzeit fließen den Aktionären pro Quartal 0,46 USD je Aktie zu, sodass sich eine Dividendenrendite von 2,94 % bei einer Ausschüttungsquote von 70,97 % errechnen lässt. Diese Dividendenrendite ist höher als bei Konkurrenten wie Domino’s Pizza, aber niedriger als die Dividendenrendite von bspw. Nathan’s Famous. Bis 2026 ist in Bezug auf die Dividende eine deutliche Abschwächung der Wachstumsdynamik auf 2,12 USD je Aktie im Gesamtjahr zu erwarten.

Der Rückkauf und Einzug eigener Aktien stellt einen weiteren Weg dar, wie Papa John’s treue Aktionäre und Anleger belohnt – zusätzlich zur Dividende. So konnte die Anzahl ausstehender Anteile zwischen 2014 und 2018 von 39,78 Mio. auf 31,64 Mio. Stück gesenkt werden. In den darauffolgenden Jahren ließ sich ebenfalls im Zusammenhang mit dem Gewinnrückgang jedoch eine vorübergehende Unterbrechung dieses Trends beobachten. Erst seit 2022 erwirbt Papa John’s erneut eigene Anteile, sodass sich in den letzten zehn Geschäftsjahren immer noch ein durchschnittlicher Rückgang um 2,13 % pro Jahr ergibt. Zum Zeitpunkt dieser Analyse beläuft sich das Restvolumen des aktuellen Rückkaufprogramms auf 90,20 Mio. USD, sodass auch in Zukunft mit einer rückläufigen Aktienanzahl zu rechnen ist, von der die Aktionäre neben der Dividende profitieren.

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Abb. 9: Entwicklung der Dividende und Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Zwischen 2019 und 2021 ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Papa John’s recht deutlich von 1,26 auf 2,32 angestiegen, da die Aktie des Unternehmens mehr als eine Verdopplung vorweisen konnte und die Umsätze in Relation nur mäßig gesteigert wurden. Seitdem befinden sich die Anteilsscheine der Fast-Food-Kette jedoch in einer bis heute anhaltenden Korrektur, sodass sich das KUV zum aktuellen Kurs auf 0,96 beläuft und somit sogar unterhalb des Ausgangsniveaus gefallen ist. Für 2026 lässt sich ein KUVe von 0,86 ermitteln.

KGV

Aufgrund der zuvor beschriebenen Sonderfaktoren schwankte das Nettoergebnis von Papa John’s im von uns betrachteten Zeitraum vergleichsweise stark, sodass sich beim Kurs-Gewinn-Verhältnis teilweise sehr hohe Werte ergeben. Der Mittelwert des Multiples in den letzten fünf Geschäftsjahren beläuft sich auf 39,76 und weil es Papa John’s in der jüngeren Vergangenheit zunehmend gelungen ist, zur „alten“ Profitabilität zurückzukehren, war das KGV stark rückläufig. In 2026 könnte sich das Gewinnvielfache den aktuellen Analystenschätzungen entsprechend auf 16,15 (gegenüber dem aktuellen Kurs) belaufen.

KOCV

Auch die Mittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft verzeichneten zwischen 2019 und 2023 nicht unerhebliche Schwankungen, sodass sich das Kurs-Cashflow-Verhältnis um den historischen Durchschnitt von 22,04 bewegte. Derzeit liegt die Bewertungskennzahl mit 10,57 deutlich unterhalb dieses Niveaus. Da die Analysten analog zur Umsatz- und Gewinnentwicklung bis 2026 steigende operative Cashflows prognostizieren, beträgt das KOCVe in drei Jahren nur 8,78.

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Abb. 10: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Blickt man etwas weiter in die Vergangenheit, so konnte Papa John’s ein Wachstum der weltweiten Anzahl an Restaurants im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich vorweisen, hinzu kommt das Wachstum auf bestehender Fläche. Auffällig ist, dass die Fast-Food-Kette zuletzt an Wachstumsdynamik verloren hat, was wir im Laufe der Fundamentalanalyse bereits festgestellt haben. Das durchschnittliche Umsatzwachstum seit 2019 beläuft sich nur aus einem Grund auf 7,17 % pro Jahr: Die geschäftsschädigenden Aussagen von John Schnatter in 2018 führten zu einer niedrigen Ausgangsbasis. Bis 2026 erwarten die Analysten einen Anstieg der Umsätze von nur 3,58 % pro Jahr, sodass wir uns für eine Einordnung als Slow Grower entschieden haben. Diesen eher langsamen Wachstumscharakter sollte man beim Ausblick und Entscheidung hinsichtlich der eigenen Anlagestrategie berücksichtigen.

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Abb. 11: Papa John's ist ein Slow Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating  

Papa John’s erfüllt zum Zeitpunkt dieser Analyse 7 von 10 Kriterien unseres fundamentalen Wir Lieben Aktien-Ratings und erreicht somit zum Abschluss der Fundamentalanalyse ein eher positives Ergebnis. Zum Punktabzug führt die durchschnittliche EBIT Marge der letzten fünf Jahre, welche sich auf 5,34 % beläuft und somit unsere Anforderung von 15,00 % verletzt. Darüber hinaus verletzt das Unternehmen mit seinem negativen Buchwert (Empfehlung: Schaut zum Verständnis der negativen Eigenkapitalquote und einen Ausblick zu der Finanz Situation in das Kapitel zu unserer Bewertung.) unsere Schwellenwerte hinsichtlich der Eigenkapitalquote sowie des Verhältnisses von Nettoverschuldung zum EBITDA.

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Abb. 12: Papa John's erzielt im fundamentalen Rating für Slow Grower 7 von 10 Punkten.

3. Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich     

Allgemeine Infos über die Branche

Einordnung nach dem GICS

Nach der Betrachtung der Fundamentalanalyse, nehmen wir die Branche und Konkurrenz näher unter die Lupe. Zur besseren Orientierung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

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Abb. 13: Branchendefinition nach dem GICS

Markt für Pizzarestaurants

Entwicklung der Umsätze von Pizzarestaurants in den USA

Passend zum Geschäftsmodell der auf Pizza spezialisierten Schnellrestaurantkette Papa John’s, werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Umsätze entsprechender Restaurants. Die entsprechenden Erlöse beziehen sich hierbei auf die USA. Übergeordnet betrachtet, haben wir es mit einem eher langsam wachsenden Markt zu tun, der unter 2,50 % pro Jahr wächst. Interessant hierbei ist, dass das Wachstum in den letzten fünf Jahren nochmal ein bisschen niedriger war und die Umsätze lediglich um 1,56 % pro Jahr wachsen konnten. Diese geringe Wachstumsdynamik spiegelt sich auch bei den Finanzen von Papa John’s wider.

Gerade aufgrund der Bequemlichkeit ist Fast Food äußerst beliebt. Die Branche sieht sich allerdings, bspw. im Bereich des erhöhten Gesundheitsbewusstseins, einigen Problemen und Herausforderungen gegenüber. Gerade auch Pizzarestaurants haben in dem Zuge über die vergangenen Jahre versucht, ihren Bestellprozess zu verbessern und setzen u. a. auf Online-Bestellsysteme, mobile Apps oder Treueprogramme, um Umsatzrückgängen entgegenzuwirken.

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Abb. 14: Entwicklung des Marktes für Pizzarestaurants
Durchschnittliche Umsätze nach Pizzarestaurantart

Um noch tiefgehendere Einblicke in den Markt zu erlangen, schauen wir uns im nächsten Schritt die Entwicklung der durchschnittlichen Umsätze pro Pizzarestaurant in den USA an. Aufgeteilt haben wir die entsprechenden Datensätze zu den Finanzen nach unabhängigen Restaurants und entsprechenden Restaurantketten, zu denen Betreiber mit mindestens zehn Filialen zählen.

Grundsätzlich erkennt man, dass die Restaurantketten umsatzstärker sind als unabhängige Betreiber und im Jahr 2022 über 765,00 Tsd. USD pro Filiale erwirtschaften konnten, während es bei unabhängigen Restaurants nur knapp über 440,00 Tsd. USD waren. Auch die Wachstumsraten sind unterschiedlich und bei Ketten um einiges höher.

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Abb. 15: Entwicklung der durchschnittlichen Umsätze je Pizzarestaurant in den USA nach Restauranttyp
Ausgaben der Verbraucher in Pizzaschnellrestaurants 

Dass die Verbraucherausgaben seit einigen Jahren gestiegen sind, dürfte nach der Betrachtung der Umsatzentwicklung kein großes Wunder sein. Doch insbesondere beim Blick auf die verschiedenen Segmente der Ausgaben ergibt sich, aus unserer Sicht, ein recht interessantes Bild.

Aufgeteilt sind die Verbraucherausgaben nach Bestellungen zum Mitnehmen, Lieferungen oder Vor-Ort-Verzehr, wozu auch Drive-ins zählen. Seit 2004 gibt es in den USA ein klares Bild darüber, was bei den Kunden am beliebtesten ist und was sich eventuell gerade in Zukunft nicht mehr lohnt. Gerade Bestellungen zum Mitnehmen werden hier zunehmend beliebter und weisen ein Wachstum von 2,69 % pro Jahr im Durchschnitt auf. Auch die Lieferungen haben starke Anstiege zu verzeichnen und die Ausgaben der Verbraucher steigen hier um 1,73 % pro Jahr. Der große Verlierer ist allerdings die dritte von uns genannte Kategorie, Dine-in & Sonstige, die mit -3,41 % p. a. das mit Abstand schlechteste und einzige negative Ergebnis vorweisen kann. Gerade durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie hat es hier einen deutlichen Rückgang gegeben, von dem sich die Kategorie seitdem nicht mehr erholen konnte. 

Zusammenfassend lässt sich hier nochmals sagen, dass Lieferdienste sowie Bestellungen zum Abholen und Mitnehmen also gerade in der vergangenen Zeit immer beliebter geworden sind und künftig wohl weiter Zuwachs erwarten werden.

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Abb. 16: Verbraucherausgaben in Pizzaschnellrestaurants in den USA nach Segmenten

Konkurrenzumfeld von Papa John’s

Führende Pizzaschnellrestaurantketten gemessen am Umsatz

Misst man die führenden Pizzaschnellrestaurantketten an ihrem Umsatz, so liegt Papa John’s auf dem vierten Platz und recht deutlich vor den nachfolgenden Konkurrenten. Mit Domino’s Pizza, Pizza Hut und Little Caesars erkennt man im Markt drei weitere recht dominante und starke Konzerne, die zusammen mit Papa John’s einen Großteil des Marktes für sich einnehmen können. Wie wir sehen werden, wird sich dieses Bild der dominanten vier Pizzaschnellrestaurantketten auch in weiteren Metriken fortsetzen.

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Abb. 17: Führende Pizzaschnellrestaurantketten in den USA nach Umsatz
Führende Pizzaschnellrestaurantketten gemessen an der Anzahl an Restaurants

Wie bereits erwähnt, offenbart sich auch in weiteren Betrachtungsweisen ein ähnliches Bild, wer den Markt dominiert. Allerdings fällt hier auf, dass insbesondere Pizza Hut, für die verhältnismäßig eher hohe Anzahl an Filialen, niedrige Umsätze vorweist.

Auch hier liegt Papa John’s auf dem vierten Platz und hatte 2022 etwas weniger als 3.200 Restaurants im Besitz. Die genaue Entwicklung des Umsatzes pro Restaurant werden wir im Konkurrenzvergleich noch behandeln und diesen auch mit anderen Konkurrenten vergleichen.

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Abb. 18: Führende Pizzaschnellrestaurantketten in den USA nach Anzahl der Restaurants

Überblick über die Konkurrenz 

Umsätze pro Restaurant

Im ersten Schritt unseres Konkurrenzvergleichs möchten wir einen Blick auf die Umsätze pro Standort der ausgewählten Konkurrenten von Papa John’s werfen. Als vergleichbare Unternehmen haben wir uns für Nathan’s Famous, Domino’s Pizza sowie Yum! Brands entschieden.

Schaut man sich die Entwicklung der einzelnen Konzerne an, ist hierbei gerade die Entwicklung von Papa John’s als positiv hervorzuheben. Während 2022 pro Standort im Schnitt über 360,00 Tsd. USD an Umsatz erzielt werden konnte, waren es selbst beim Zweitplatzierten über 100,00 Tsd. USD weniger. Zu vermerken ist allerdings auch, dass gerade bei Nathan’s Famous eine differenzierte Betrachtungsweise nötig ist, was u. a. durch den Einbruch über die Jahre auffällt. Denn gerade dieses Unternehmen setzt neben dem Betreiben von Franchise-Filialen und eigenen Restaurants auch auf den Absatz durch Supermärkte und begann in der Corona-Zeit mit sogenannte „Ghost Kitchens“. Dies sind Einrichtungen, die auf die Zubereitung von Gerichten zur Auslieferung ausgerichtet sind und keinen Gastraum, kein Servicepersonal usw. aufweisen.

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Abb. 19: Entwicklung der Umsätze pro Restaurant

Kennzahlen

In der folgenden Tabelle vergleichen wir Papa John’s und die Konkurrenten an der Börse anhand der Finanzen, Kennzahlen, Schätzungen von Analysten und weiteren Finanzdaten. Man sieht direkt, dass Domino’s Pizza und Yum! Brands eher für eine Anlagestrategie geeignet sind, die auf etwas mehr Wachstum ausgerichtet ist. Zumindest der aktuelle Ausblick bei Papa John’s lässt bei dem Unternehmen weniger Wachstum erwarten.

Unternehmen
Papa John’s
Domino’s Pizza
Yum! Brands
Nathan’s Famous
WKN/ISIN
896795/US6988131024
A0B6VQ/US25754A2015
909190/US9884981013
887530/US6323471002
Mitarbeiter
13.200
11.200
35.000
138
Marktkapitalisierung
2,05 Mrd. USD
16,48 Mrd. USD
39,87 Mrd. USD
0,26 Mrd. USD
Umsatz
2,14 Mrd. USD
4,48 Mrd. USD
7,08 Mrd. USD
0,14 Mrd. USD
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
7,17 % p. a.
5,48 % p. a.
6,04 % p. a.
6,47 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
3,58 % p. a.
7,17 % p. a.
8,44 % p. a.
Bruttomarge
30,77 %
38,56 %
49,41 %
39,85 %
EBIT Marge
6,89 %
18,33 %
32,59 %
23,44 %
KUV
0,96
3,68
5,51
1,93
KGV
24,95
31,76
24,40
13,97
Dividendenrendite
2,94 %
1,28 %
1,94 %
3,08 %
Ausschüttungsquote
70,97 %
33,02 %
43,21 %
38,55 %
Eigenkapitalquote
-50,70 %
-243,02 %
-126,11 %
-81,52 %
Nettoverschuldung/EBITDA
3,39
5,42
4,18
1,58
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre*
20,30 % p. a.
9,00 % p. a.
15,80 % p. a.

*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Gewinnen (Schätzungen) bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben. Ein solcher Vergleich der Renditeerwartung an den Aktienmärkten ist jedoch fehleranfällig und soll nur als erste grobe Orientierung für den Ausblick dienen.

Entwicklung des fairen Werts 

Die Betrachtung des fairen Werts, basierend auf der Entwicklung der bereinigten Gewinne, zeigt bei Papa John’s deutlich, dass die Wachstumsdynamik der Gewinne deutlich nachgelassen hat und sich erst ab 2025 wieder beschleunigen soll. Durch die anhaltende Korrektur seit Ende 2021 befindet sich die Aktie zum derzeitigen Kurs dennoch auf einem eher günstigen Bewertungsniveau, basierend auf diesem simplen Tool.

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Abb. 20: Entwicklung des fairen Werts auf Basis der bereinigten Gewinne

Performance seit 10 Jahren

In den letzten zehn Jahren hat Papa John’s (bezogen auf den Total Return, also der Performance vom Kurs inklusive reinvestierter Dividenden) schlechter performt als alle Konkurrenten aus diesem Konkurrenzvergleich und nur eine mittelhohe zweistellige Rendite (in Prozent in Bezug auf die Entwicklung in USD) erwirtschaftet. Während sich Domino’s Pizza deutlich positiv von allen anderen Aktien abhebt und Anleger hier das größte Kursplus verzeichnen konnten, performten Yum! Brands und Nathan’s Famous nur etwas besser als Papa John’s. Dieses „etwas” ist allerdings relativ zum Performance-Unterschied gegenüber Domino’s einzuordnen, denn der Abstand zu Papa John’s ist noch immer recht deutlich. Das ist allerdings kein Grund die Anlageentscheidung pauschal gegen Papa John’s zu fällen, denn die Aktie ist im Vergleich zu den anderen Wertpapieren noch tiefer in einer Korrektur.

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Abb. 21: Performance von Papa John's und Konkurrenten inkl. reinvestierter Dividenden (in USD)

Burggraben

Einleitung

Papa John’s ist zum Zeitpunkt dieser Analyse als viertgrößte Fast-Food-Kette in den USA einzuordnen, welche sich auf Pizzen spezialisiert hat. Mit dieser Positionierung kann das Unternehmen selbstverständlich mehrere Eigenschaften vorweisen, welche hinsichtlich des Burggrabens als positiv zu bewerten sind. Zum einen verfügt der Konzern über eine international bekannte Marke, wenngleich diese durch den Skandal rund um den Gründer John Schnatter mit Sicherheit Schaden genommen hat. Darüber hinaus kann Papa John’s das bestehende Netzwerk sowohl innerhalb der USA als auch international fortlaufend ausbauen. Während 2007 noch 3.208 Restaurants existierten, waren es zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres bereits 5.906, was einem durchschnittlichen Wachstum um 3,89 % pro Jahr entspricht.

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Abb. 22: Entwicklung der Anzahl an Restaurants von Papa John's weltweit

Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einstufung von externen Kräften und Faktoren, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Papa John’s aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir bei der Einstufung des Faktors vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Betrachtet man den gesamten „Fast-Food-Markt“, also nicht nur die Anbieter von Pizzen, so ist Papa John’s als eher kleiner Player einzuordnen, welcher mit deutlich größeren Playern wie McDonald’s, Domino’s Pizza oder Restaurant Brands (alle auch an der Börse gelistet) konkurriert. Daher bewerten wir die Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern als hoch und vergeben 2 von 5 Punkten.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
5/5
Eine ernstzunehmende Bedrohung durch neue Wettbewerber sehen wir kurz- bis mittelfristig als unwahrscheinlich an. Papa John’s und die bestehenden Player verfügen über starke Marken sowie eine internationale Präsenz. Darüber hinaus können diese von ihren bereits akquirierten Standorten nicht mehr vertrieben werden. Demnach vergeben wir für diese externe Kraft die volle Punktzahl.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
3/5
Papa John’s agiert für die Franchisenehmer als Zulieferer von Pizzasaucen, Teigwaren und sonstigen Produkten, welche für die Herstellung der Pizzen benötigt werden. Hierfür müssen verschiedene Rohmaterialien bzw. Lebensmittel wie Geflügel, Käse und Weizen bezogen werden. Papa John’s kooperiert mit mehreren Lieferanten, sodass von einzelnen Partnern keine Abhängigkeit besteht. Die Verhandlungspositionen bewerten wir als ausgeglichen. Wir vergeben hier 3 von 5 Punkten.
Verhandlungsmacht der Kunden
3/5
Dasselbe gilt für die Verhandlungsmacht der Kunden. Als Fast-Food-Kette ist Papa John’s offensichtlich nicht von einzelnen Abnehmern abhängig, da die Restaurants täglich von mehreren Tausend Menschen besucht werden. Auf der anderen Seite können trotz der Bemühungen von Papa John’s im Hinblick auf Treueprogramme keine Lock-in-Effekte generiert werden, sodass wir ebenfalls drei Punkte vergeben.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
4/5
In unserer Analyse zu McDonald’s sind wir bereits darauf eingegangen, dass sich grundsätzlich ein Markttrend zu einer gesünderen bzw. nachhaltigeren Ernährung beobachten lässt. Dieser Umstand spiegelt sich allerdings keineswegs in der langfristigen Entwicklung der Quickservice-Gastronomie wider. Insgesamt bewerten wir die Bedrohung durch Ersatzprodukte aus diesem Grund als eher niedrig. Eine Vergabe von vier Punkten erachten wir daher als angemessen.
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Abb. 23: In Porters Burggraben-Rating erzielt Papa John's 17 von 25 Punkten.

4. Chancen und Risiken bei Papa John‘s

Chancen

Wachstumschancen (1)

Die erste Chance für Papa John’s beinhaltet viele verschiedene Aspekte, die allerdings kumuliert unter „Wachstumschancen“ zusammengefasst werden können. Neben möglichen Expansionen der Standorte kann ebenso ein Ausbau des Lieferdienstes dafür genutzt werden, neues Wachstum zu generieren. Zudem spielt die Technisierung eine große Rolle und ist, aus unserer Sicht, nicht zu vernachlässigen.

Bereits vor vielen Jahren begann Papa John’s damit, das Geschäft international auszurichten und eröffnete u. a. in Großbritannien und auch in Deutschland Restaurants. Solch eine Veränderung der Strategie birgt gerade in dieser Industrie so manches Risiko, was vielerlei Fragen aufwerfen kann: Wie ist das bestehende Konkurrenzumfeld aus Schnellrestaurants und wie kommen die Produkte im neu erschlossen Markt an etc.? 

Bei Papa John’s gab es allerdings keine wirklichen Probleme und man konnte sich in den genannten Regionen bereits gute Marktpositionen aufbauen. Möglichkeiten zum Wachstum gibt es zudem mit weiteren Expansionen in neue Märkte, die die Strategie von dem Unternehmen indirekt vorsieht.

Gleichzeitig kann Papa John’s die bestehenden Dienstleistungen für Lieferungen weiter ausweiten. Wie wir bereits in der Branchenanalyse gesehen haben, geht die Nachfrage nach Vor-Ort-Verzehr bereits seit Jahren zurück und Lieferdienste sowie die Mitnahme von Speisen werden immer beliebter. Gerade mithilfe von Dienstleistungen für Lieferungen ist es möglich, den Verzehr der eigenen Produkte für den Konsumenten noch angenehmer und bequemer zu machen.

Als dritte und letzte Säule wollen wir noch den Markttrend der Technisierung anführen. Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass insbesondere Restaurantketten eigene Apps anbieten. Gerade dieser Aspekt kann, aus unserer Sicht, zu zusätzlichem Wachstum beitragen, bspw. aufgrund eines besseren Verständnisses dafür, was der Kunde für Vorlieben hat. So ist klar, dass die Unternehmen exklusive Angebote in den Apps nicht nur aufgrund Nettigkeit anbieten, sondern in dem Fall sind Daten für die Betreiber Gold wert. Sie können analysieren, ob es z. B. regionale oder persönliche Vorlieben gibt oder wie das Kundenverhalten im Allgemeinen ist.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass Papa John’s viele Aspekte und Anhaltspunkte hat, mit denen sich ein stärkeres Wachstum realisieren lassen würde. All die genannten Faktoren können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass die Ergebnisse gesteigert werden können. Ebenso im Hinblick auf die Markenbekanntheit kann ein Zugewinn entstehen.

Markenbekanntheit und Effizienzsteigerungen (2)

Der zweite Themenblock in den Chancen umfasst die Markenbekanntheit sowie die Steigerung der Effizienz in verschiedenen Bereichen. Den Bereich der Markenbekanntheit kann man u. a. mithilfe von bahnbrechenden Innovationen noch weiter ausbauen, wie es einst die Dips speziell für Pizzen waren, die Papa John’s bekannt machten. Den Punkt der Effizienzsteigerungen sehen wir gerade im Hinblick auf die Erhöhung der Margen als Chance an, worauf bezogen der Konzern erst kürzlich eine einschneidende Entscheidung traf.

Unabhängig von der Art der Verkäufe in der Fast-Food-Branche, auf die man sich spezialisiert hat, ist eine hohe Markenbekanntheit sowie eine treue Kundschaft sehr von Vorteil, um Ergebnisse stabil und wachstumsorientiert zu halten. Papa John’s zählt speziell im Heimatmarkt, den USA, zu einer der bekanntesten und größten Pizzaschnellrestaurantketten, die eine treue Kundschaft vorweisen kann. Mit bereits angesprochenen Maßnahmen, wie das Integrieren einer App, die bei Papa John’s ein bereits sehr wichtiger Bestandteil ist, kann dieser Aspekt verstärkt werden. Dies sehen wir diesem amerikanischen Pizzaschnellrestaurant als gegeben.

Als zweites Thema hatten wir bereits zu Anfang die Effizienzsteigerungen angesprochen, die das Ergebnis von Papa John’s verbessern könnten. So lassen sich bspw. mithilfe eines Bestellvorgangs über eine App oder Website Personalkosten sparen, was langfristig gesehen, einen hohen Kosten-Block einspart. Doch dies ist nicht die einzige Maßnahme, die Papa John’s treffen könnte, denn mit Blick auf aktuelle Nachrichten im Zusammenhang mit dem Unternehmen fällt auf, dass es gerade in Großbritannien zu vermehrten Restaurantschließungen kommt. Über 40 Filialen werden innerhalb dieses Frühjahres geschlossen, was in erster Linie an fehlender Effizienz und Wirtschaftlichkeit liegt. Bei der Suche nach Gründen findet man zwar ebenso Faktoren, die aufgrund schlechten Handelns seitens Papa John’s ausgelöst wurden, allerdings erachten wir das Schließen von  Restaurants, die zu hohen Verlusten führen, als sinnvoll.

Eine durchaus wichtige Kennziffer der Branche, um die Effizienz von Betriebsabläufen zu betrachten, ist der Umsatz pro Restaurant. Im Konkurrenzvergleich hatten wir bereits ein ganzheitliches Bild im Vergleich zur Konkurrenz vermittelt, wollen nun allerdings einen Blick auf eine etwas längere Historie nur bei Papa John’s werfen. Auch wenn die Änderungen auf den ersten Blick nicht stark aussehen, konnte man über den Zeitraum die durchschnittlichen Umsätze pro Restaurant recht deutlich steigern. Bereits der Konkurrenzvergleich offenbarte, dass die Erlöse pro Filiale bei Papa John’s höher sind als bei vergleichbaren Konkurrenten.

Insgesamt sehen wir die Markenbekanntheit in Kombination mit treuer Kundschaft sowie effizienteren Abläufen im Betrieb als Vorteil und Chance für Papa John’s an, Ergebnisse auch zukünftig nochmals zu verbessern. Gerade die Entwicklung der Erlöse pro Restaurant könnte man hierfür im Auge behalten.

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Abb. 24: Entwicklung des Umsatzes pro Restaurant

Risiken

Wettbewerbsdruck (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel-hoch
Auswirkungen: mittel

Als erstes größeres Risiko für Papa John’s erachten wir den Wettbewerbsdruck der Branche, der unterschiedliche Bereiche des Konzerns beeinflusst. Mit Domino’s hat das Unternehmen bspw. einen ähnlichen Konkurrenten, der sehr stark ist und weite Teile des Marktes für sich beanspruchen kann. Für Papa John’s gilt es, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen und die Kunden langfristig zu überzeugen/zu binden.

Die Pizza gilt weitestgehend als eines der beliebtesten Fast-Food-Gerichte  überhaupt und ist nicht nur in ihrem Heimatland Italien weit verbreitet. Eine solche Beliebtheit ist natürlich zweifelsohne positiv für Papa John’s zu werten, da ein potenziell größerer Abnehmerkreis vorzufinden ist. Allerdings gibt es ebenso viele weitere Konkurrenten, die von dieser Beliebtheit profitieren möchten und z. B. in den USA auch größere Teile des Marktes einnehmen als Papa John‘s. Nachfolgend haben wir hierzu eine recht interessante Grafik eingefügt, die darlegt, dass insbesondere Domino’s in vielen Teilen der Vereinigten Staaten groß vertreten ist und die meisten Anteile einnimmt.

Mit so einem Wettbewerbsdruck geht ebenso ein recht hoher Preisdruck einher, der auf den Anbieter lastet. Insbesondere in Zeiten hoher Inflationsraten geht es Kunden neben dem Geschmack stets auch um die Preise der entsprechenden Gerichte. Zur selben Zeit sind aber auch die Qualitätsansprüche sehr hoch, ein Punkt, auf den wir im zweiten Risiko noch näher eingehen werden. Man merkt aber recht schnell, dass an dieser Stelle viele Faktoren konvergieren und erheblichen Einfluss auf Papa John’s und die Konkurrenz nehmen.

Obwohl ein hoher Konkurrenz- und Wettbewerbsdruck vorzufinden ist, sind wir der Ansicht, dass Papa John’s einen guten und ansehnlichen Platz in der Branche einnimmt. Zwar steht man gemessen an den Marktanteilen der Verkäufe aus Q4 2021 auch mancherorts auf dem vierten Platz (z. B. Kalifornien und New York), kann auf der anderen Seite aber auch in Staaten wie Georgia mit hohen Marktanteilen überzeugen. Klar ist, dass der amerikanische Pizzaschnellrestaurantbetreiber sich stets diesem Wettbewerbsdruck im Klaren sein muss und seine Abläufe entsprechend ausrichtet.

Wir sehen die Eintrittswahrscheinlichkeit abschließend bei mittel-hoch, da nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass der Konkurrenzdruck nachlässt. Mithilfe einer Internationalisierung des Vertriebs ist es allerdings möglich, sich zumindest regional von Wettbewerbseinflüssen unabhängiger zu machen, weshalb wir die Auswirkungen auf mittel einstufen.

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Abb. 25: Anteil führender Pizzaschnellrestaurants an der Verkäufen

Lebensmittelsicherheit und Kundenpräferenzen (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: niedrig-mittel
Auswirkungen: mittel

Als zweiten Risikofaktor identifizieren wir den Aspekt der Lebensmittelsicherheit im Zusammenhang mit sich schnell ändernden Kundenpräferenzen. Beide Punkte haben insbesondere Einfluss auf die Gestaltung des Produktangebots von Papa John’s, wobei hier gerade letzteres eine wichtigere Rolle spielt.

In der Herstellung bzw. Zubereitung der Pizzen von Papa John’s kommen Lebensmittel zum Einsatz, die eine richtige Handhabung, Lagerung sowie Kühlung erfordern. Zu nennen ist hier bspw. Käse oder auch fleischhaltiger Belag für die Pizzen, die bei einer Nichteinhaltung bereits schnell entsprechende Folgen hervorrufen können. Klar ist, dass ein entsprechender Vorfall insbesondere öffentlich schwerwiegende Folgen haben könnte und sich auf die Reputation negativ auswirken kann. Geht man nach verschiedenen Rankings, die Fast-Food-Restaurants anhand ihrer Hygienevorschriften und der Einhaltung dieser beurteilen, so liegen einige Filialen von Papa John’s auf den letzten Plätzen, was kein unerhebliches Risiko auf die öffentliche Sicht darstellt.

Insbesondere vor Risiken der Fehlinformationen im Zusammenhang mit Allergien und Ähnlichem möchte sich der amerikanische Pizzaschnellrestaurantbetreiber schützen und führte so Ende vergangenen Jahres eine neue Technologie ein. Papa John’s setzt hierbei auf die Allergen- und Fehlererkennungstechnologie von LiberEats, um die Allergendatenprozesse zu stärken und die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen. Die verwendete Technologie sorgt dafür, dass in allen Phasen des Lebensmittelprozesses Allergendaten richtig übermittelt und angezeigt werden, was im Endeffekt die Sicherheit für den Endkunden erhöhen soll. Ebenso soll diese Einführung Einfluss auf das Gefühl der Kunden hinsichtlich der Sicherheit bei ihrer Bestellung haben.

Neben den angesprochenen Punkten sieht sich Papa John’s zudem in einem Markt agieren, in dem sich Kundenvorlieben schnell ändern können, woraufhin eine schnelle Reaktion möglich sein muss. Zu nennen ist hier bspw. der klare Markttrend hin zu einem gesünderen Lebensstil, der sich selbstverständlich auch auf die Art und Weise, wie und was gegessen wird, auswirkt.

Abschließend stellen auch diese beiden Aspekte Risiken für Papa John’s da, die man beachten sollte. Wir sehen die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Risikos bei niedrig-mittel und die Auswirkungen bei mittel. Mithilfe der beschriebenen Zusammenarbeit mit LiberEats sollen die Anstrengungen unterstrichen werden, die sowohl für Papa John’s als auch für den Endkunden Vorteile mit sich bringen.

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Abb. 26: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung 

Eigenkapitalkosten

Beginnen wir bei der Bewertung des Wertpapiers wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten:

Unsere Werte für die Faktoren bei Papa John’s sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 4,62 %

Risikoprämie: 2,74 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 1,15

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 7,36 %.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von Papa John’s ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2023 etwa 0,88 Mrd. USD und hat sich damit um ca. 1,25 % verlängert. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Das Umlaufvermögen von Papa John’s umfasst im Wesentlichen drei Posten: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen sowie das Inventar. Letzteres schrumpfte infolge eines Abbaus um ca. ein Zehntel. Alle anderen Bestandteile veränderten sich nur in einem unwesentlichen Umfang, sodass das Umlaufvermögen unterm Strich um 4,17 % sank.
Entwicklung des Anlagevermögens
Im Umkehrschluss verzeichnete das Anlagevermögen der Fast-Food-Kette einen Anstieg um 5,02 %, welcher in erster Linie auf ein Wachstum der Sachanlagen (bspw. Grundstücke, Immobilien, Maschinen) zurückzuführen ist.
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
Seit dem Geschäftsjahr 2017 befindet sich das Eigenkapital von Papa John’s im negativen Bereich. Zum Zeitpunkt dieser Analyse ergibt sich ein Wert von -0,44 Mrd. USD. Genau wie bei McDonald’s ist dies hauptsächlich mit äußerst aggressiven Aktienrückkäufen zu begründen, durch welche fortlaufend Eigenkapital vernichtet wird.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Die gesamten Verbindlichkeiten von Papa John’s liegen derzeit bei 1,32 Mrd. USD, sodass sich im Verhältnis zum Cashbestand ein Faktor von 31,22 ergibt. In Relation zu den kurzfristigen Investitionen belaufen sich die gesamten Schulden auf das 17,57-fache.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
Das gesamte Fremdkapital von Papa John’s belief sich zum Ende des Geschäftsjahres auf 1,32 Mrd. USD. Stellt man dieses dem operativen Ergebnis gegenüber, so lässt sich ein Faktor von 8,80 ermitteln.
Fazit
Unterm Strich macht die Bilanz von Papa John’s einen mäßigen Eindruck. Dass das Eigenkapital im negativen Bereich liegt, ist, wie beschrieben, auf Aktienrückkäufe zurückzuführen und als nicht weiter tragisch zu bewerten. Auch der Goodwill hält sich mit 0,08 Mrd. USD, was weniger als ein Zehntel der Bilanzsumme entspricht, in Grenzen. Allerdings ist das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA mit 3,39 als leicht erhöht einzuordnen.
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Abb. 27: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle   

Optimistisches Szenario

Durch die niedrige Ausgangsbasis aufgrund des beschriebenen Skandals lag das historische Umsatzwachstum von Papa John’s zwischen 2019 und 2023 im hohen einstelligen Bereich. Langfristig liegt dieses eher im mittleren einstelligen Bereich. In den letzten 15 Jahren setzte sich dieses ungefähr wie folgt zusammen: 

  • Wachstum der Anzahl an Restaurants um 4,00 % pro Jahr
  • Wachstum auf bestehender Fläche um 0,50 % pro Jahr

Blickt man auf die kommenden Geschäftsjahre, so erwarten die Analysten im Konsens einen durchschnittlichen Anstieg der Erlöse um nur 3,58 %, was deutlich unterhalb der langfristigen Dynamik liegt. Im Rahmen unseres optimistischen Szenarios nehmen wir ab 2027 daher an, dass Papa John’s eine Beschleunigung des Umsatzwachstums bspw. durch Preiserhöhungen, Produktinnovationen oder eine schnellere internationale Expansion gelingen wird. Für 2033 ergeben sich Umsätze von 3,25 Mrd. USD, was einem Zuwachs von 4,27 % pro Jahr entsprechen würde.

In den vergangenen Quartalen konnten sich auch die Gewinnspannen von Papa John’s zunehmend erholen, wenngleich diese nach wie vor unterhalb des „Vorkrisenniveaus“ einzuordnen sind. Die Analysten erwarten zum Zeitpunkt dieser Analyse jedoch, dass sich die Erholung in den kommenden Geschäftsjahren fortsetzen wird. Dementsprechend soll sich das EBIT der Fast-Food-Kette auf 8,06 % der Umsätze belaufen. Für unser optimistisches Szenario unterstellen wir auch ab 2027 und darüber hinaus eine positive Entwicklung unter geringfügigen Schwankungen auf bis zu 9,00 % in 2033.

Durch die hohe Volatilität der Gewinne schwankte die Ausschüttungsquote von Papa John’s in den vergangenen Geschäftsjahren äußerst stark. Zuvor belief sich diese auf rund ein Drittel der Konzerngewinne. Die Analysten erwarten für die kommenden Geschäftsjahre jedoch einen Anstieg der Ausschüttungsquote, sodass wir in unserem optimistischen Szenario mit durchschnittlich 50,00 % kalkulieren. Zudem unterstellen wir einen Rückgang der Aktienanzahl um 2,00 % pro Jahr. Der faire Wert beläuft sich unter diesen Annahmen auf 88,22 USD je Aktie, was einer Unterbewertung von 30,91 % entspricht. Mit einem KGVe von 19,00 in zehn Jahren liegt die Renditeerwartung beim derzeitigen Aktienkurs bei 10,40 % pro Jahr.

Pessimistisches Szenario

Analog zum optimistischen Szenario rechnen wir in unserem pessimistischen Szenario bis 2026 mit den aktuell vorliegenden Analystenschätzungen zu den Umsätzen und Gewinnen von Papa John’s. Wenngleich wir in den darauffolgenden Jahren weiterhin mit einem stetigen Wachstum der Einnahmen kalkulieren, unterstellen wir mit 3,16 % pro Jahr eine spürbar langsamere Wachstumsdynamik.

Statt einer positiven und stetigen Entwicklung der Gewinnspannen rechnen wir in unserem pessimistischen Szenario mit schwankenden Werten im mittleren einstelligen Prozentbereich. Unterm Strich würde das Profitabilitätsniveau von Papa John’s somit unterhalb der langfristigen Durchschnittswerte liegen. Darüber hinaus senken wir die Ausschüttungsquote auf 40,00 % und kalkulieren mit einem Rückgang der Anzahl ausstehender Anteile von 1,00 % pro Jahr. Somit errechnen wir einen fairen Wert je Aktie von 56,01 USD, was einer Überbewertung von 8,82 % entspricht. Die erwartete Rendite pro Jahr bis 2033 liegt mit einem KGVe von 14,00 und dem aktuellen Aktienkurs bei 2,06 %.

Discounted Cashflow-Modell

Die Ermittlung des fairen Werts von Papa John’s erfolgt in unserem Discounted Cashflow-Modell mit einem WACC von 6,27 %. Für 2024, 2025 und 2026 nutzen wir die Analystenschätzungen zu den Einnahmen der Fast-Food-Kette. Ab 2027 kalkulieren wir hingegen mit Durchschnittswerten unserer optimistischen und pessimistischen Szenarien.

Auch der Free Cashflow von Papa John’s schrumpfte in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 deutlich. In allen anderen Jahren des von uns betrachteten Zeitraums schwankte dieser verhältnismäßig stark, sodass sich Free Cashflow-Margen zwischen 1,48 % und 8,32 % beobachten ließen. Die Analysten erwarten zum aktuellen Zeitpunkt, dass sich der Free Cashflow analog zu den Gewinnen von Papa John’s sehr positiv entwickeln soll. So unterstellen sie für 2026 im Konsens eine Marge von 6,70 %. In Anbetracht der langfristigen historischen Entwicklung halten wir eine Stagnation unter geringfügigen Schwankungen auf diesem Niveau für denkbar, sodass wir einen fairen Wert je Aktie von 81,37 USD ermitteln. Die Unterbewertung beläuft sich somit auf 25,10 %.

Unsere Einschätzung  

Papa John’s gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Fast-Food-Ketten der USA, sondern auch in Europa, Asien sowie in Südamerika. Betrachtet man nur jene Mitbewerber, welche sich auf den Verkauf von Pizzen fokussieren, so ist das Unternehmen als viertgrößter Player in seinem Heimatland einzustufen. Während die jüngere Historie des Unternehmens von Skandalen rund um seinen Gründer geprägt war, scheint sich Papa John’s aktuell von den negativen Auswirkungen befreien zu können. Gleichzeitig scheint das Wachstumspotenzial der Fast-Food-Kette begrenzt: Wie dem Konkurrenzvergleich zu entnehmen ist, liegt das erwartete Wachstum in den kommenden drei Geschäftsjahren deutlich unterhalb der Werte von Mitbewerbern wie Domino’s Pizza, Yum! Brands und Nathan’s Famous. Offensichtlich trauen die Analysten Papa John’s nur mäßigen Erfolg bei der Wachstumsstrategie zu.

Die Investmentampel stellen wir auf Gelb. Obwohl unser optimistisches Szenario zum Ertragswertverfahren sowie unser DCF-Modell Unterbewertungen anzeigen und grundsätzlich attraktive Renditen erwarten lassen, stören uns mehrere Punkte. Zum einen weist die Bilanz nicht unerhebliche Makel auf und im Vergleich zu anderen Fast-Food-Ketten enttäuschte das Wachstum auf bestehender Fläche in den vergangenen Jahren, was nicht gerade für Papa John’s spricht. Darüber hinaus existieren zahlreiche Unternehmen aus dem Sektor, welche nicht vor wenigen Jahren im Mittelpunkt eines Skandals standen. Die erwartete Rendite setzen wir zum aktuellen Aktienkurs auf 7,00 % bis 7,50 % pro Jahr. Sollte die Korrektur noch einmal ausgeweitet werden, fällt die Erwartung für die Rendite natürlich etwas höher aus, sofern sich die anderen Faktoren nicht ändern.

Papa Johns Aktie Analyse - Bessere Alternative zu McDonalds?
Abb. 28: Bewertungsszenarien

6. Technische Analyse

Charttechnische Trendeinordnung 

Übersicht

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Abb. 29: Trendeinordnung

Langfristig 

Im langfristigen Chartbild (Monats-Chart) liegt bei Papa John’s seit dem Gang an die Börse ein Aufwärtstrend vor, welcher in eine gröbere und feinere Struktur unterteilt werden kann. Dies erkennt man speziell in der langen Trendphase, die von 2008 bis 2016 reichte. Die engere Trendstruktur wurde in der darauffolgenden großen Korrektur gebrochen, aber die relevantere übergeordnete Struktur blieb intakt.

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Abb. 30: Langfristiger Trend im Monats-Chart

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene (Wochen-Chart) liegt bei dem Aktienkurs der Papa John’s-Aktie ein Abwärtstrend vor, der in der letzten Woche mit einem geringfügig tieferen Tief im Wochen-Chart fortgesetzt wurde. Zum Trendbruch im Wochen-Chart kommt es hingegen, wenn das Hoch bei 78,67 USD herausgenommen wird.

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Abb. 31: Mittelfristiger Trend im Wochen-Chart

Kurzfristig

In der kurzfristigen Perspektive (Tages-Chart) ist bei Papa John’s eine hohe Abwärtsdynamik erkennbar, welche sich in einem abwärtsgerichteten Trend zeigt. Dieser ist intakt solange das Hoch bei 68,66 USD nicht überboten wird.

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Abb. 32: Kurzfristiger Trend im Tages-Chart

Aussicht 

Da der Abwärtstrend auf der kurz- und mittelfristigen Zeiteinheit weiterhin problemlos intakt ist, ist im nächsten Schritt mit nachhaltig neuen Verlaufstiefs zu rechnen. Damit steuert Papa John’s allerdings auf relevante Unterstützungsniveaus zu, die zunächst bei rund 57,00 USD bis 60,00 USD und dann bei ca. 50,00 USD bis 53,00 USD liegen, Dies sind also die nächsten Kursziele für die Aktie mit dem Ticker PZZA. Letztere Unterstützung ist noch wesentlich stärker und eine Stabilisierung auf diesem Niveau ist aus aktueller Sicht das wahrscheinlichste Szenario. Die entsprechenden Signale müssen jedoch abgewartet werden und zeigen dann schließlich auch, welcher Kursbereich für eine nachhaltige Umkehr sorgt.

Erst wenn die Widerstandszone der Hochs bis ungefähr 78,00 USD überboten wird, ändert sich das wahrscheinlichste Szenario. Sollte dieses Niveau überboten werden, ist eine erneute Korrekturausweitung unwahrscheinlich. Das langfristige Kursziel bzw. der Ausblick ist in jedem Fall die Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends.

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Abb. 33: Bislang hat Papa John's keine Bodenbildung vollendet.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating 

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Papa John’s zum aktuellen Kurs an der Börse mit 6 von 10 Punkten ein mittelmäßiges Ergebnis. Wie bereits im Absatz zum langfristigen Trend beschrieben, kann die Struktur auf dieser Zeitebene in eine engere und gröbere Struktur unterteilt werden. Dies zeigt bereits, dass der langfristige Trend insgesamt etwas gröber ist, weshalb es nicht überrascht, dass Papa John’s in der Kategorie der Trendstabilität keine Punkte erzielt. Sollte sich die Aktie wieder für einige Jahre in einer Trendphase mit einer engeren Struktur befinden, wird Papa John’s die Punkte in dieser Kategorie wahrscheinlich wieder erhalten. Darüber hinaus befindet sich über dem aktuellen Niveau eine ausgeprägte Volumenakkumulation bei rund 75,00 USD bis 78,00 USD, die für einen weiteren Punktverlust sorgt.

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Abb. 34: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Papa John's 6 von 10 Punkten.

Marktsymmetrie

Die Korrekturen auf der langfristigen Zeitebene hatten in der Vergangenheit immer eine ähnliche Länge, wenn man die Abwärtsphasen der groben Trendstruktur untersucht. Die aktuelle Korrektur ist mit einer Länge von unter 60,00 % als unterdurchschnittlich anzusehen und die bereits genannte Ausweitung der Abwärtsphase (bspw. in die Zone um 50,00 USD bis 53,00 USD) würde zu einer gängigen Korrekturlänge führen. Diese tieferen Kursziele müssen allerdings nicht zwingend erreicht werden.

Papa Johns Aktie Analyse - Bessere Alternative zu McDonalds?
Abb. 35: Rallye- und Korrekturlängen
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Abb. 36: Trendbasiertes Chance-Risiko-Verhältnis

Die Rainbow-EMAs zeigen, dass die großen Abwärtsphasen in der Vergangenheit immer auf dem Niveau der roten gleitenden Durchschnitte (auf Monatsschlusskursbasis) endeten. Auf diesem Niveau befindet sich die Aktie aktuell auch, was eine temporäre Ausweitung der Abwärtsphase jedoch nicht ausschließt. 

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Abb. 37: Korrekturen im Verhältnis zur Trendgeschwindigkeit, dargestellt mit Rainbow-EMAs.

Systematisches Risiko 

Das systematische Risiko liegt bei Papa John’s, basierend auf den letzten 200 Wochen, leicht über dem Wert des gesamten Aktienmarktes. Währenddessen weisen Domino’s Pizza und Yum! Brands zwar eine ähnliche mittelhohe Korrelation mit dem ACWI auf, aber deren Beta-Faktor liegt unter 1 (Risiko des Gesamtmarktes). Nathan’s Pizza sticht durch einen noch geringeren Korrelationswert und Beta-Faktor hervor.

Das höhere Risiko (gegenüber dem Aktienmarkt) von Papa John’s im Betrachtungszeitraum sollte auch durch höhere Renditen ausgeglichen werden, was Papa John’s jedoch nicht geschafft hat. Natürlich kann sich das zukünftig ändern, aber man sollte es dennoch bei seiner Entscheidung und Anlagestrategie berücksichtigen.

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Abb. 38: Systematisches Risiko und Korrelation zum ACWI

7. Fazit 

Allgemein

Papa John’s gehört zu den führenden Fast-Food-Ketten in den USA, welche sich auf den Verkauf von Pizzen sowie auf Lieferung bzw. Abholung fokussiert hat. Darüber hinaus umfasst das Produktportfolio weitere Gerichte wie Gratins, Rolls oder die sogenannten Papadias.

Obwohl das Unternehmen seit Jahren ins Ausland expandiert, entfällt mit ca. 80,00 % der Großteil der Umsätze auf die USA, das Heimatland von Papa John’s. In den kommenden Jahren will das Management seine internationale Expansion beschleunigen und mit entsprechenden Kampagnen geeignete Franchisenehmer für sich gewinnen. Nichtsdestotrotz scheint das Wachstumspotenzial der Kette, insbesondere in Relation zu vergleichbaren Playern aus der QSR-Branche, begrenzt zu sein. Die Aktionäre profitieren dennoch unter anderem von der Dividendenrendite in Höhe von ca. 3,00 %.

Zum aktuellen Kurs setzen wir die Investmentampel auf Gelb und die Renditeerwartung beträgt rund 7,00 % bis 7,50 % p. a.

Langfristig kann Papa John’s einen etwas groben Aufwärtstrend auf der übergeordneten Zeitebene vorweisen, welcher bereits seit geraumer Zeit korrigiert. Nichtsdestotrotz ist mit einer Ausweitung der Abwärtsphase zu rechnen, da bislang noch keine nachhaltige Stabilisierung gelungen ist und sich die wichtigsten Unterstützungszonen noch unterhalb des aktuellen Niveaus befinden. 

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Abb. 39: Fazit unserer Analyse

Meinungen der Team-Mitglieder 

Jan

Für mich und meine Anlagestrategie ist die Papa John’s-Aktie (ISIN: US6988131024) nicht weiter interessant, da mir die übergeordnete Trendstruktur für eine Dividendenaktie etwas zu grob ist – da gibt es am Aktienmarkt einfach zu viele gute Alternativen, die ich für meine Anlagestrategie bevorzuge. Dennoch bin ich positiv für die Aktie gestimmt, aber würde, sofern man einen Kauf plant, eine erneute Ausweitung der Abwärtsphase mit einer anschließenden Bodenbildung abwarten. Auch mit der Bewertung und der damit einhergehenden Renditeerwartung lässt sich ein Kauf, aus meiner Sicht, rechtfertigen, auch wenn meine Anlageentscheidung negativ ausfällt.

Adrian  

Auch wenn mich die Papadias geschmacklich bei meiner USA Reise im März zunächst bullish für die Aktie gestimmt haben, muss ich leider nach unserer ausführlichen Analyse die Anlageentscheidung fällen, dass Papa John’s mich nicht ganz überzeugen kann. Die Aktie ist grundsätzlich “nicht schlecht” und ich gehe auch davon aus, dass der aktuelle Bereich schon bald der Nährboden eines Turnarounds sein wird und langfristig höhere Kursziele erreicht werden – insgesamt ist mir der langfristige Trend im Chart aber im Vergleich zu schwach und auch fundamental sind das Wachstum und die Bewertung lediglich “okay”. Auch die Dividendenrendite von rund 3,00 % kann mich da nicht umstimmen. Andere Unternehmen am Aktienmarkt finde ich für mein Depot und meine Anlagestrategie dementsprechend interessanter.

Autoren dieser Analyse  

Adrian Rogl
Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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