Inhaltsverzeichnis Beste Aktien aus den Emerging Markets
Einleitung zu den Besten Aktien aus den Emerging Markets
Im Folgenden beziehen wir uns auf die Indizes von MSCI, da diese über eine vergleichsweise detaillierte und lange Historie verfügen. Darüber hinaus ist der Indexanbieter in seiner Methodik sehr transparent und gehört in seiner Branche zu den größten und wichtigsten Playern.
Bzgl. der Einordnung von Ländern entsprechend ihres Entwicklungsstands unterscheidet MSCI aktuell vier Gruppen:
- Developed Markets: Hochentwickelte Industrieländer mit funktionierenden Kapitalmärkten
- Emerging Markets: Schwellenländer mit weniger entwickelten Kapitalmärkten
- Frontier Markets: Sehr junge Märkte bzw. Entwicklungsländer
- Standalone Markets: Länder, die sich nicht zuordnen lassen (bspw. aufgrund mangelnder Daten)
Um ein Land zuzuordnen, blickt MSCI auf folgende Kriterien: Grad der wirtschaftlichen Entwicklung, Liquidität und Marktzugänglichkeit. Letzterer Punkt ist bspw. dafür verantwortlich, dass Südkorea trotz seiner entwickelten Wirtschaft den Emerging und nicht den Developed Markets zugeordnet wird: Für Ausländer ist es schlicht zu schwierig, direkt in Aktien aus Südkorea zu investieren.
Da es in diesem Report um Emerging Markets bzw. Schwellenländer geht, blicken wir in Abbildung 1 auf die Anpassungen des entsprechenden Index von MSCI in den letzten 36 Jahren. Auffällig ist, dass dieser stetig angewachsen ist, also mehr Länder den Sprung vom Frontier Market zum Emerging Market, als vom Emerging Market zum Developed Market geschafft haben.
Historische Performance
Vergleicht man die Performance bzw. den Gross Total Return (Kursgewinne und Dividenden von Steuern) von Developed und Emerging Markets anhand des MSCI World Index und des MSCI Emerging Market Index, so ergibt sich für die letzten 15 Jahre ein eindeutiges Bild: Die Aktien der Industrienationen konnten sich unterm Strich mehr als verfünffachen und die Schwellenländer, welche sich nur in etwa verdoppelten, somit meilenweit hinter sich lassen.
Das war jedoch nicht immer so: Wie Abbildung 2 entnommen werden kann, lag der Gross Total Return der Emerging Markets zwischen 2000 und 2010 deutlich oberhalb der Developed Markets. Die Outperformance war dermaßen eindeutig, dass sich die Industrieländer in den letzten 25 Jahren trotz ihrer Aufholjagd seit 2010 geschlagen geben müssen. Somit lässt sich nicht pauschal sagen, das Eine sei besser als das Andere: In einem diversifizierten Portfolio sollten sowohl Developed, als auch Emerging Markets enthalten sein.
Es gibt nämlich verschiedene Anzeichen dafür, dass die aufstrebenden Volkswirtschaften in Zukunft nach vielen Jahren der Underperformance wieder besser als die Industrieländer performen werden. Ein Indiz ist das aktuelle Bewertungsniveau, welches in Abbildung 4 dargestellt ist: Während die Aktien der Industrieländer zum Zeitpunkt dieses Reports mit einem KGV von ca. 22,00 bewertet werden, was einem Aufschlag zum Mittelwert in Höhe von 31,26 % entspricht, sind die Unternehmen der Schwellenländer im historischen Kontext zumindest fair bewertet.
Darüber hinaus sind verschiedene Banken optimistisch für eine Outperformance in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. So bspw. Goldman Sachs: Die Investmentbank prognostiziert, dass die Marktkapitalisierung der Aktien aus Schwellenländern bis 2075 sehr viel dynamischer als in den entwickelten Märkten anwachsen wird – ein Trend, welcher sich bereits seit 1980 beobachten lässt, zuletzt jedoch ins Stocken geraten ist. Nach nur 30,00 % in 2024 soll der Anteil der Emerging Markets an der globalen Marktkapitalisierung in 2075 bereits bei mehr als 50,00 % liegen.
Makroökonomische Betrachtung
Gesamtbevölkerung
Indien und China sind nicht nur die größten Volkswirtschaften der Emerging Markets, sondern auch die bevölkerungsreichsten Länder dieser Kategorie. Wie Abbildung 6 entnommen werden kann, leben in beiden Nationen jeweils mehr als 1,00 Mrd. Menschen. In den USA, der größten und wichtigsten Industrienation, wohnen hingegen nur ca. 340,00 Mio. Personen. Diese Diskrepanz verdeutlicht das enorme Potenzial, welches insbesondere Indien und China als Märkte bei einem weiteren Ausbau des Wohlstands bergen.
Alter der Bevölkerung
Darüber hinaus zeichnen sich viele Emerging Markets durch eine vergleichsweise junge Bevölkerung aus – jedenfalls in Relation zu den größten Industrienationen. Während der durchschnittliche Japaner fast 50 Jahre alt ist, befinden sich die Menschen in Russland und China im Mittel in ihrem 40. Lebensjahr. Besonders positiv sticht in diesem Kontext Indien hervor: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei weniger als 30 Jahren, was zu einem enormen Anstieg der Arbeitskräfte sowie des Konsums führt, was als wichtiger sowie starker Wachstumstreiber hervorzuheben ist.
Arbeitslosigkeit
Bei der Arbeitslosigkeit ergibt sich ein gemischtes Bild: Mit etwas mehr als 7,00 % steht Frankreich als Developed Market in diesem Kontext eher schlecht da. Während das Gleiche für Brasilien gilt, ist die Arbeitslosigkeit in Indien und China mit jeweils etwas mehr als 4,00 % schon etwas gesünder.
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts
Betrachtet man die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von Industrienationen und Schwellenländern, so sind Letztere naturgemäß weitaus wachstumsstärker. So soll das gesamte BIP von Emerging Markets zwischen 2021 und 2027 um mehr als 26,00 % anwachsen. Zum Vergleich: Die Wirtschaftsleistung der entwickelten Länder wie USA, Deutschland, Japan, Italien und Co. soll im gleichen Zeitraum um nur rund ein Zehntel zunehmen.
Verteilung des Bruttoinlandsprodukts
Dieser Trend, welcher sich nicht erst seit 2021 beobachten lässt, bewirkte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine erhebliche Verschiebung der globalen Verteilung des kaufkraftbereinigten BIPs: Während die Emerging Markets in 1980 noch kaum vertreten waren, ist China anhand dieser Kennzahl schon heute die größte Volkswirtschaft der Welt und soll diese Positionierung bis 2030 festigen. Auch Indien, Russland, Brasilien und Co. werden dann eine wichtige Rolle spielen und die meisten Industrieländer in den Schatten stellen.
Währungsschwankungen
Vorab: Schwankungen von Wechselkursen haben vielschichtige Auswirkungen auf verschiedene Stakeholder und sind in einem gewissen Rahmen keinesfalls per se gut oder schlecht. So profitiert eine exportlastige Volkswirtschaft bspw. von einer tendenziell schwachen Heimatwährung, da die Produkte im Ausland günstiger werden. Im Folgenden fokussieren wir uns jedoch auf die Auswirkungen der Wechselkurse auf die Performance von Aktien für Euro-Anleger.
Wer in Aktien fremder Währungsräume investiert, sollte sich grundsätzlich mit den Auswirkungen der Wechselkursschwankungen befassen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung in Euro haben können. Bei den Emerging Markets, deren Währungen häufig vergleichsweise instabil sind, ist es umso wichtiger, diesen Umstand zu berücksichtigen. Bspw. scheint nahezu jede türkische Aktie auf den ersten Blick eine gigantischer Outperformer zu sein – bis man sich die Wertentwicklung nicht in Lira, sondern in Euro anzeigen lässt. Auf der anderen Seite geht mit jedem Währungsrisiko auch eine Währungschance einher: Wer bspw. in Aktien aus der Schweiz investiert, konnte in der Vergangenheit stets von einem starken schweizer Franken profitieren, welcher die Entwicklung von Aktien aus der Alpenrepublik in Euro begünstigte.
Deshalb haben wir uns bei der Auswahl der besten Aktien aus den Emerging Marktes nicht von der Entwicklung gemessen in der jeweiligen Heimatwährung blenden lassen, sondern sichergestellt, dass auch in Euro kontinuierlich Werte für Aktionäre geschaffen werden.
Übersicht zu den besten Aktien aus den Emerging Markets
Hinweis zu ETFs von Aktien aus den Emerging Markets
Auch im Bereich der Aktien aus aufstrebenden Volkswirtschaften gibt es für Anleger und Investoren an der Börse die Möglichkeit ein Investment über einen Index bzw. ETF vorzunehmen um sein Anlageziel zu verfolgen. Die Anbieter von einem ETF ermöglichen es, dass man mit einem Finanzinstrument in einen Index investiert, der aus diversen Aktien aus den Emerging Markets zusammengesetzt wird. Bekannt ist bei Anlegern unter anderem der “iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF“ (WKN von dem ETF: A111X9), welcher in verschiedenste Unternehmen aus den Emerging Markets entsprechend ihrer Marktkapitalisierung investiert. Ob eine Anlageentscheidung für ein solches Finanzinstrument allerdings besonders gut ist, steht auf einem anderen Blatt. Wir denken, man schneidet anstelle eines ETF-Sparplans mit einer durchdachten Auswahl der attraktivsten Aktien langfristig am besten ab – vor allem dann, wenn man eine Investition in das jeweilige Unternehmen dann vornimmt, wenn die Aktie zum aktuellen Kurs unterbewertet ist.
Zudem bringt ein Fonds oder ETF jährliche Kosten mit sich, die der jeweilige ETF Anbieter berechnet, was auf Aktien an der Börse nicht zutrifft. Diese Kosten des ETFs schmälern die potenzielle Rendite und verschieben deshalb das Verhältnis zwischen Chance und Risiko zugunsten der Risiken. Im weiteren Verlauf des Reports präsentieren wir deshalb noch die besten Aktien aus den Emerging Markets mit der lukrativsten Wertentwicklung der Aktienkurse und attraktiven Dividendenrenditen, welche auch in Zukunft höhere Gewinne als ein ETF einbringen sollten.
In Deutschland nicht handelbare Aktien
Im Zuge unserer Recherche sind uns vier Unternehmen aufgefallen, an welchen sich Deutsche Anleger bislang gar nicht oder nur mit erheblichen Umwegen beteiligen können. Nichtsdestotrotz wollen wir diese nicht unerwähnt lassen, falls die Handelbarkeit eines Tages erleichtert werden sollte.
Aktie | Land | Branche | Capitec Bank | Südafrika | Finanzwesen |
|---|---|---|
E.SUN Financial | Taiwan | Finanzwesen |
Topco Scientific | Taiwan | IT |
QL Resources | Malaysia | Grundstoffe |
Beste Aktien aus den Emerging Markets
Alle besten Aktien aus den Emerging Markets werden auch in die große “Beste Aktien“-Tabelle eingefügt, in der sämtliche weitere Informationen wie unsere Ratings, die Marktkapitalisierung und Dividendenrendite zum aktuellen Kurs, die gängige Korrekturlänge der Aktien oder diverse Fundamentaldaten wie der Dividende sichtbar sind. Darüber hinaus berücksichtigen wir alle diese Aktien auch in unserem monatlichen Aktien-Blog zu aktuell kaufenswerten Aktien, damit ihr optimale Investitionsentscheidungen treffen könnt. Wenn sich eine Chance bei einem Wertpapier ergibt, dann taucht die börsennotierte Aktie mit einem entsprechenden Aktienkurs als Kaufsignal bzw. Kaufempfehlung in diesem Blog auf.
Bitte beachten: Indien und Lateinamerika gehören auch zu den Emerging Markets. Da wir allerdings in der Vergangenheit bereits entsprechende Beste Aktien-Reports veröffentlicht haben, bleiben diese in der folgenden Tabelle unberücksichtigt.
Aktie | WKN | Land | Branche | TSMC | 909800 | Taiwan | IT |
|---|---|---|---|
SK Hynix | A1JWRE | Südkorea | IT |
Kweichow Moutai | A0M6R4 | China | Basiskonsumgüter |
PT Bank Central Asia | A0NBWE | Indonesien | Finanzwesen |
International Container Terminal Services | 899618 | Philippinen | Industrie |
Accton Technology | 900407 | Taiwan | IT |
Elite Material | A0M597 | Taiwan | IT |
Clicks Group | A0RPRJ | Südafrika | Gesundheitswesen |
Budimex | 896676 | Polen | industrie |
Shanxi Xinghaucun Fen Wine Factory | A0M3S8 | China | Basiskonsumgüter |
Anta Sports | A0MVDZ | China | Nicht-Basiskonsumgüter |
Luxshare Precision | A0X79A | China | IT |
Haier Smart Home | A0M3SA | China | Nicht-Basiskonsumgüter |
Autoren dieses Blogs
Jan Fuhrmann
Tilman Reichel
“Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ - André Kostolany
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