Von Jan Fuhrmann
Veröffentlicht am 29.04.2023 | Lesedauer: 10 Minuten
Es ist wichtig, dass man seine eigenen Investments regelmäßig überprüft und dies bietet sich immer zu den Quartalszahlen an, wenn die Unternehmen ihre neuesten Zahlungen und Meldungen vorlegen. Die meisten Anleger haben die Unternehmen, in die sie investieren, leider nicht wirklich im Blick und stellen erst fest, dass etwas nicht rund läuft, wenn die Aktie stark abrutscht. Wir überzeugen uns regelmäßig von der Qualität unserer Aktien und haben deshalb für jede Aktie in unseren Depots (Cashflowdepot, Dividendendepot und Wachstumsdepot) eine eigene Seite eingerichtet. Hier werden immer nach den Quartalszahlen die Fundamentaldaten überprüft – nicht nur Umsatz & Co., sondern nach Bedarf auch wichtige Ratios wie bspw. die Effizienz der Marketing-Ausgaben anhand der Magic Number. Hier gelangst du zu unseren Depots.
AbbVie hat am Donnerstag die neuen Quartalszahlen vorgelegt und brach daraufhin um rund 8 % ein. Die Umsätze im ersten Quartal des Jahres liegen rund 9,7 % unter dem Vorjahreswert. Nachdem der Konzern im Januar den Patentschutz auf Humira verlor, erwartet das Management einen Einbruch der Humira-Umsätze um 37 %. Da dieser Wirkstoff einen beachtlichen Anteil des Gesamtumsatzes ausmacht (37 %), sind die Folgen schwerwiegend. Aus diesem Grund haben wir in unserer großen Analyse zum Pharma-Riesen Johnson & Johnson genau analysiert bei welchen Pharma-Konzernen welche Patente bis 2030 auslaufen und wie viel Umsatz mit den entsprechenden Medikamenten generiert wird.
Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer Seitwärtsbewegung, die die Formation eines symmetrischen Dreiecks zeigt. Hier ist AbbVie nun wieder an der Unterkante angelangt. Das Worst Case-Szenario beinhaltet einen Ausbruch zur Unterseite und somit eine Ausweitung der Korrekturphase. Aus der langfristigen Perspektive wäre dies nicht weiter problematisch – das erste Kursziel wäre der Kursbereich ab 120 USD. Eine Stabilisierung sollte bis spätestens 100 USD erfolgen. Im Best Case-Szenario schafft AbbVie allerdings eine schnelle und nachhaltige Stabilisierung, sodass der Ausbruch nach unten erst gar nicht geschieht. Sobald der Ausbruch zur Oberseite gelingt, kann der langfristige Aufwärtstrend kurz darauf bestätigt und fortgesetzt werden.
Cloudflare legte am Donnerstag nachbörslich die neuen Quartalszahlen vor und passte dabei den Ausblick nach unten an. Bei einer solch hohen Bewertung, wo ein sehr hohes Wachstum eingepreist ist, stößt das natürlich negativ auf und die Aktie gab nachbörslich bis zu 25 % nach. Dabei drängt sich nun zwangsläufig die Frage auf ob dies eine große Chance ist endlich bei der Aktie einzusteigen, die führend für Schnelligkeit und Sicherheit im Internet sorgt.
Das mittelfristige Chartbild hat sich bei Cloudflare nicht nennenswert verändert. Die Aktie hat den wichtigen Ausbruch über das Hoch bei 51,97 USD nicht geschafft und testete daraufhin die starke Unterstützung auf der Höhe der Verlaufstiefs. Es gilt nun darauf zu achten, dass die Aktie nicht nachhaltig auf neue Tiefs abrutscht und sich schnell stabilisiert. Wenn das gelingt, kann ein neuer Anlauf für einen Ausbruch gestartet werden – das kann jetzt aber erstmal wieder etwas dauern. Kurzfristig wäre es am besten, wenn so viel wie möglich von der entstandenen Abwärtskurslücke wieder geschlossen wird.
Danaher legte schon am Dienstag die neuen Zahlen vor und rutschte direkt auf neue Verlaufstiefs ab. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach sämtlichen Produkten mit Bezug zur Corona-Pandemie lag der Umsatz ca. 7 % unter dem Vorjahreswert.
Technisch ist die Aktie auf lange Sicht ein absoluter Dauerläufer, welcher fast nie in einem solchen Ausmaß korrigiert wie jetzt gerade. Nichtsdestotrotz ist die derzeitige Abwärtsphase noch immer angemessen, wenn man sie in Relation zu der starken Aufwärtsbewegung nach dem Corona-Crash sieht. Der kurzfristige Abwärtstrend ist allerdings voll intakt und der, wenn auch noch nicht ganz nachhaltige, Ausbruch auf neue Verlaufstiefs setzt neues Abwärtspotenzial frei. Für eine Stabilisierung kann man sich aber auf die Lauer legen. Der wichtigste Kursbereich ist folgender:
Nachdem NVIDIA eine immense Rallye hingelegt hat und nicht mehr weit von den Rekordhochs entfernt ist, befindet sich AMD noch deutlicher von dem Allzeithoch entfernt. Die langfristige Struktur der Aktie ist bei weitem nicht so sauber wie bei NVIDIA, aber dafür ergibt sich mittelfristig eine Chance zum Einstieg – sofern man die Aktie haben möchte. Seit dem Tief der gesamten Abwärtsphase läuft eine Aufwärtsstruktur mit regelmäßigen Korrekturen. Aktuell ist AMD wieder in einer solchen Korrektur und stabilisiert sich. Vom aktuellen Niveau aus ist der Beginn der nächsten Trendbewegung vorstellbar. In der nächsten Aufwärtsbewegung kann dann auch endlich das Hoch bei 104,59 USD überboten werden um den mittelfristigen Abwärtstrend final zu beenden. Dies ist vor allem auch für die langfristigen Aussichten relevant.
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