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CrowdStrike Aktie Analyse – Der beste Cybersecurity Play?

CrowdStrike Aktie Analyse

Der beste Cybersecurity Play?

NASDAQ: CRWD - Analyse vom 25.08.2024
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

CrowdStrike Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: A2PK2R | ISIN: US22788C1053 | Ticker: CRWD (NASDAQ)

CrowdStrike dürfte vielen erst seit einigen Wochen ein Begriff sein. Am 19. Juli 2024 führte ein fehlerhaftes Update der Cybersecurity Plattform des Unternehmens, die in der Cloud läuft und für Sicherheit bei den Kunden sorgen soll, zu einem globalen Ausfall von mehr als 8 Millionen Windows PCs. In den Medien wird dieser Vorfall als größter gleichzeitiger Ausfall in der bisherigen Geschichte der Informationstechnologie bezeichnet. In Folge des Vorfalls stürzte die Aktie von CrowdStrike zunächst zweistellig ab. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch, wie wichtig die Software von CrowdStrike für die globale Wirtschaft ist und wie groß die Tragweite der Funktionalität ist. In dieser Analyse stellen wir uns die Frage, ob sich ein Einstieg bei der Aktie von CrowdStrike jetzt lohnt, oder ob zunächst Vorsicht geboten ist, da so ein Vorfall ja durchaus einen Rattenschwanz an Klagen nach sich ziehen kann.

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Kapitel
Timestamp
Einleitung und Unternehmensvorstellung
00:00:00
Fundamentale Analyse
00:15:45
Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich
00:25:48
Chancen und Risiken
00:34:49
Unsere Bewertung
00:41:42
Technische Analyse
0:49:18
Fazit
00:53:17

Kurzportrait

CrowdStrike ist ein weltweit führender Konzern aus dem Cybersecurity-Sektor, welcher diverse Dienste und Softwares zum Schutz in der digitalen Welt anbietet. Im Fokus steht eine Plattform, die in der Cloud läuft und die digitale Sicherheit für ein Unternehmen optimiert. Die Umsätze werden dabei nahezu ausschließlich in Form von wiederkehrenden Abo-Einnahmen erzielt.

Fundamental entwickelt sich CrowdStrike sehr dynamisch und zählt deshalb zu der Kategorie der Fast Grower. Darüber steht das Unternehmen aktuell an der Schwelle zur Profitabilität und in Zukunft ist mit einer deutlichen Ausweitung der Margen zu rechnen.

Aus Sicht der technischen Analyse ist bei der Aktie ein junger Aufwärtstrend auf der langfristigen Zeitebene erkennbar. Zuletzt ging die Aktie in eine große Korrektur über – eine mögliche Kaufchance?

Die Analyse zu der Aktie bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 24.08.2024. 

WKN/ISIN
A2PK2R/US22788C1053
Branche
IT
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
66,08 Mrd. USD
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
501,93
Firmensitz
Austin (USA)
Gründungsjahr
2011
Mitarbeiter
7.925
WKN/ISIN
A2PK2R/US22788C1053
Branche
IT
Peter Lynch Einordnung
Fast Grower
Fundamentales WLA-Rating
7/10
Technisches WLA-Rating
6/10
Porters Burggraben-Rating
18/25
Marktkapitalisierung
66,08 Mrd. USD
Dividendenrendite
0,00 %
KGV
501,93
Firmensitz
Austin (USA)
Gründungsjahr
2011
Mitarbeiter
7.925

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen CrowdStrike

Geschäftsmodell

Einleitung

Als CrowdStrike im Jahr 2011 gegründet wurde, war es für Hacker häufig sehr einfach, einen Cyberangriff auf Unternehmen, welche lediglich über eine On-Prem-Software verfügten, durchzuführen. Dies nahmen die Gründer von CrowdStrike als Anlass, einen grundlegend anderen Ansatz zu wählen: Die Einführung einer cloudbasierten Plattform namens Falcon. Diese verfolgt den Anspruch, durch ihre umfassenden Module, auf die wir im weiteren Verlauf dieses Abschnitts eingehen werden, sämtliche Bedrohung umgehend stoppen zu können. Hierfür werden auf der Falcon-Plattform u. a. Daten von allen Nutzern gesammelt und integriert, um die künstliche Intelligenz auf die Erkennung von Gefahren sowie deren umgehende Eliminierung zu trainieren. Dieses Vorgehen bezeichnet das Unternehmen auch als „Power of the Crowd“.

CrowdStrike Aktie Analyse - Der beste Cybersecurity Play?
Abb. 1: Anwendungsbereice der Falcon-Plattform

Die Falcon-Plattform

Wie zuvor beschrieben, will CrowdStrike mit der Falcon-Plattform, die in der Cloud läuft, sämtliche Arten von Bedrohungen in der digitalen Welt stoppen. Hierfür werden auf Falcon verschiedene sogenannte Module zur Verfügung gestellt, welche die Kunden bei Bedarf buchen können. Hierzu gehören folgende:

  • Cloud Security
  • Endpoint Security and XDR
  • Exposure Management
  • Managed Services
  • usw.

Diese Module zielen selbstverständlich auf unterschiedliche Anwendungsbereiche ab. Während der Bereich „Cloud Security“ bspw. die grundsätzlichen Funktionen der Plattform (Workload Protection, Monitoring) umfasst, werden durch das Modul „Endpoint Security and XDR“ in erster Linie Lösungen gegen Malware oder der Schutz von IoT-Geräten (also den Endpunkten eines Netzwerks) angeboten. Der Umfang der Falcon-Plattform ist an dieser Stelle als wesentliche Säule des Geschäftsmodells von CrowdStrike hervorzuheben, da diese die wichtigsten Sicherheitslücken von Unternehmen heutzutage abdeckt.

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Abb. 2: Module der Falcon-Plattform

Wachstumsstrategie

Um die Wachstumsraten auf Konzernebene langfristig aufrechterhalten zu können, verfügt CrowdStrike über eine detaillierte Wachstumsstrategie, welche eine Vielzahl an Punkten umfasst. Als wichtigste Zielsetzung ist an dieser Stelle selbstverständlich die fortlaufende Akquise von neuen Kunden hervorzuheben, wodurch nicht nur die Abhängigkeit von bestehenden Großabnehmern reduziert werden kann, sondern auch zusätzliche Daten für die Falcon-Plattform gewonnen werden können, wodurch die Software wiederum verbessert werden kann, was u. U. neue Kunden anzieht. Darüber hinaus strebt das Unternehmen danach, seine bestehenden Kunden zu einer immer umfassenderen Nutzung unternehmenseigener Lösungen zu bewegen. In diesem Zusammenhang werden bspw. kostenlose Trials der Module innerhalb der Falcon-Plattform angeboten. Dies soll den Kunden einen Einblick in die unterschiedlichen Funktionen gewähren.

Weitere Bestandteile der Strategie sind folgende:

  • geographische Expansion
  • Erweiterung der Plattform für zusätzliche Branchen
  • Akquise von Kunden des öffentlichen Sektors
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Historie

Gründung

CrowdStrike wurde 2011 von George Kurtz, Dmitri Alperovitch und Gregg Marston gegründet. Kurtz übernahm dabei die Rolle des CEOs, Alperovitch fungierte als CTO, während Marston als CFO tätig war, bis er sich in den Ruhestand verabschiedete. Im Jahr 2012 trat Shawn Henry, ein ehemaliger Beamter des Federal Bureau of Investigation (FBI), dem Unternehmen bei und übernahm die Leitung der Tochtergesellschaft CrowdStrike Services, die Security- und Response Services anbietet.

Im Juni 2013 brachte CrowdStrike mit Falcon das erste Produkt auf den Markt, ein Antivirus-Programm. Das Unternehmen konnte sich in den ersten Jahren bereits einen guten Namen machen, indem es Hacker aufspürte und die Informationen an die Justiz übergab. So wurden fünf chinesische Militärhacker aufgrund von Industriespionage sowie die Hackergruppe Energetic Bear aufgespürt und angeklagt.

Auch nach dem Hackerangriff auf Sony Pictures 2014 konnte CrowdStrike Beweise vorlegen, welche die Regierung Nordkoreas als Urheber identifizierten und den Ablauf des Angriffs nachzeichnen konnten.

2015 veröffentlichte CrowdStrike Informationen über VENOM, eine kritische Sicherheitslücke in einem Open-Source-Hypervisor, die es Angreifern ermöglichte, auf sensible persönliche Daten zuzugreifen. Im Oktober desselben Jahres enthüllte das Unternehmen, dass chinesische Hacker trotz einer öffentlichen Vereinbarung zwischen den USA und China weiterhin Technologie- und Pharmaunternehmen angreifen und spionieren würden.

Auf dieser Basis ging das Unternehmen in mehrere Finanzierungsrunden, wo bis 2019 insgesamt 480,00 Mio. USD gesammelt werden konnten. Investiert hatte u. a. auch Google. Mit dem Ende der Finanzierungsrunden ging das Unternehmen an die Börse und führte ein Initial Public Offering (IPO) an der Nasdaq durch.

Akquisitionen

2020 erwarb CrowdStrike Holdings das Unternehmen Preempt Security, einen Anbieter von Zero-Trust- und Conditional-Access-Technologien, für 96,00 Mio. USD. Kein Jahr später folgte die Übernahme der dänischen Log-Management-Plattform Humio für 0,40 Mrd. USD. CrowdStrike plante, Humios Log-Aggregation in sein erweitertes Erkennungs- und Reaktionsangebot (XDR) zu integrieren. Im selben Jahr folgte das SaaS-basierte Cybersicherheitsunternehmen SecureCircle, um die Zero-Trust-Sicherheitsstrategie des Unternehmens auf Datenebene auszuweiten.

In Zusammenarbeit mit Cribl.io führte das Unternehmen den CrowdStream-Dienst ein und intensivierte damit die Verbindungen mit der US-Regierung. 2023 wurde das israelische Cybersicherheits-Start-up Bionic.ai erworben und in diesem Jahr folgte das israelische Start-up Flow Security. Seit Juni ist CrowdStrike im S&P 500-Index zu finden.

CrowdStrike Holdings wurde mehrfach von Gartner und Forrester in verschiedensten Bereichen als einer der Leader ausgezeichnet. Weiterhin konnten die Security Services bei Auswertungen durch MITRE Engenuity ATT&CK® und SE Labs herausragende Ergebnisse erzielen.

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur von CrowdStrike Holdings wird angeführt durch den CEO selbst. Kurtz hält 55,16 % der B-Shares und damit 20,12 % der Stimmrechte. Weitere 40,77 % der B-Shares hält die US-amerikanische Investmentgesellschaft Accel, was 14,39 % der Stimmrechte entspricht.

Betrachtet man die im free-float befindlichen A-Shares, finden sich hier, wie so oft, zwei der größten Investmentgesellschaften der Welt: BlackRock und Vanguard. BlackRock führt die Liste mit 7,35 % (4,77 % der Stimmrechte), gefolgt von Vanguard mit 6,83 % (4,43 % der Stimmrechte). Alle weiteren Aktionäre halten weniger als 5,00 % der Anteile am Unternehmen und wurden deshalb nicht veröffentlicht.

Geschäftsführung    

George Kurtz

Kurtz ist der CEO und Gründer von CrowdStrike Holdings. Vor der Gründung war er in führenden Positionen bei McAfee tätig, ebenfalls einem Sicherheitsunternehmen. Dort bekleidete er die Rollen des weltweiten CTO, General Manager und Executive Vice President. Hiervor gründete er im Jahr 1999 Foundstone, ein weltweit agierendes Unternehmen für Sicherheitsprodukte und -dienstleistungen. Foundstone galt als eines der führenden Unternehmen im Bereich der Reaktionsdienste bei Sicherheitsvorfällen und wurde im Oktober 2004 von McAfee übernommen.

Kurtz hat einen Bachelor in Accounting von der Seton Hall University in New Jersey, USA

CEO-Vergütung

Die Vergütung des CEOs schwankte in den letzten Jahren stark. 2022 belief sich die Gesamtvergütung auf 147,70 Mio. USD, 2023 lag diese bei 36,53 Mio. USD und für das Geschäftsjahr 2024 wurde Kurtz mit 46,98 Mio. USD vergütet. In den vergangenen Jahren machten die Stock Awards bei weitem den größten Anteil der Vergütung aus. Im Geschäftsjahr 2024 lagen diese bei einem Gegenwert i. H. v. 44,09 Mio. USD und das Grundgehalt belief sich auf 0,95 Mio. USD. Über einen Incentive Plan erhielt Kurtz 1,24 Mio. USD und über alle weiteren Vergütungen verdiente er 0,70 Mio. USD.

2. Fundamentale Analyse

Kennzahlen

Picture of Aktienfinder
Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz 

Entwicklung 

Das Geschäftsjahr von CrowdStrike unterscheidet sich vom Kalenderjahr und endet am 31. Januar. Dementsprechend stehen die Daten für 2024 bereits zur Verfügung und wir betrachten den historischen Zeitraum seit 2020.

Die Umsatzentwicklung von CrowdStrike wird von einer Vielzahl an Faktoren positiv beeinflusst. Zum einen befindet sich das Unternehmen nach wie vor in einer relativ frühen Entwicklungsphase, was zu einer niedrigen Ausgangsbasis sowie dementsprechend hohen relativen Wachstumsraten führt. Darüber hinaus wächst die Bedrohung, welche von Cyberattacken für Unternehmen ausgeht, fortlaufend an – was wiederum das Wachstum der Kundenanzahl positiv beeinflusst. Dieses wird darüber hinaus von der immer noch aggressiven internationalen Expansion von CrowdStrike vorangetrieben.

Zu guter Letzt tendieren die Kunden von CrowdStrike dazu, die Lösungen des Unternehmens in einem immer größeren Umfang in Anspruch zu nehmen. Die Kombination aller genannten Faktoren ermöglichte es CrowdStrike, die Einnahmen auf Konzernebene zwischen den Geschäftsjahren 2020 und 2024 von 0,48 Mrd. USD auf 3,06 Mrd. USD zu erhöhen, was mehr als einer Versechsfachung oder einem durchschnittlichen Anstieg von 58,72 % p. a. entspricht.

Dass CrowdStrike schneller als die zugrundeliegende Branche wächst, hängt darüber hinaus mit der Entwicklung der Marktanteile zusammen. Während etablierte Player wie Palo Alto Networks, Fortinet oder Cisco aktuell noch die Nase vorne haben, kann CrowdStrike zunehmend Anteile für sich beanspruchen. Doch mehr dazu in der Branchenanalyse. Aktuell trauen die Analysten CrowdStrike trotz des jüngsten Skandals weiterhin ein dynamisches Wachstum um durchschnittlich 25,65 % p. a. auf 6,06 Mrd. USD in 2027 zu.

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Abb. 3: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Im Wesentlichen besitzt CrowdStrike zwei Einnahmequellen: Abonnementeinnahmen durch die Nutzer der Falcon-Plattform sowie die Erbringung von professionellen Dienstleistungen. Es ist wenig verwunderlich, dass erstere mit einem Umsatzanteil von mehr als 90,00 % im vergangenen Geschäftsjahr als wichtigstes Segment hervorzuheben sind. Doch auch die sogenannten Professional Services, welche verschiedene Dienstleistungen wie technischer Support, strategische Beratung oder das Training von Mitarbeitern der Kunden umfassen, entwickeln sich äußerst stetig. Nichtsdestotrotz war der Umsatzanteil zuletzt rückläufig und lag im Umkehrschluss zuletzt im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Umsatzverteilung nach Regionen

Die USA sind nicht nur das Heimatland von CrowdStrike, sondern auch die größte Wirtschaftsnation unserer Erde und dementsprechend Zuhause unzähliger Milliardenkonzerne. Diese streben, genau wie alle anderen Unternehmen, nach einer ausreichenden Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur. Viele der führenden US-Konzerne greifen hierfür zumindest teilweise auf die Lösungen von CrowdStrike zurück, sodass das Land wenig überraschend als wichtigster Absatzmarkt hervorzuheben ist. Der Umsatzanteil ist aufgrund eines überdurchschnittlichen Wachstums im Ausland in den vergangenen Jahren allerdings geschrumpft. Während in 2020 noch rund drei Viertel der gesamten Einnahmen von CrowdStrike auf die Vereinigten Staaten entfielen, waren es im vergangenen Geschäftsjahr nur noch 68,34 %.

Zu den wachstumsstärksten Regionen von CrowdStrike gehören vorwiegend der asiatisch-pazifische Raum mit einem Anteil von 10,33 % in 2024 sowie kleinere Länder, deren Einnahmen nicht separat ausgewiesen werden. Doch auch in Europa, dem Mittleren Osten sowie Afrika (EMEA) erzielte das Cybersecurity-Unternehmen mit 15,31 % im vergangenen Geschäftsjahr einen nicht unerheblichen Umsatzanteil. Wie im Abschnitt zum Geschäftsmodell bereits beschrieben, ist, der Wachstumsstrategie von CrowdStrike entsprechend, davon auszugehen, dass die internationalen Einnahmen in Zukunft weiterhin dynamischer als in den USA ansteigen werden.

EBIT und Konzerngewinn

Zwischen den Geschäftsjahren 2020 und 2023 schwankte der operative Verlust von CrowdStrike zwischen 0,09 Mrd. USD und 0,19 Mrd. USD, da sich die operativen Kosten ebenso dynamisch wie die Einnahmen des Cybersecurity-Konzerns entwickelten. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung. In 2024 ergab sich allerdings eine ungewöhnlich hohe Differenz: Während es CrowdStrike gelungen ist, die Einnahmen um 36,33 % im Vergleich zum Vorjahr zu erhöhen, sind die gesamten Aufwendungen nur um ca. ein Viertel angestiegen, was das Unternehmen unglaublich nah an die Gewinnschwelle führte: Für 2024 steht ein Verlust von gerade einmal 2,00 Mio. USD zu Buche. Gleichzeitig führten hohe Zinseinnahmen zur Erwirtschaftung eines positiven Nettoergebnisses bzw. eines Gewinns.

Dieser positive Trend bei den Gewinnen wird sich in den kommenden Jahren gemäß den aktuellen Schätzungen fortsetzen. In 2025 soll CrowdStrike, den aktuell vorliegenden Prognosen der Analysten entsprechend, erstmals in der Lage sein, auch nach GAAP ein positives EBIT zu erzielen. Dieses soll daraufhin zudem stets erhöht werden können, sodass sich für 2027 ein Wert von 0,75 Mrd. USD ergibt. Aufgrund der negativen Ausgangsbasis kann allerdings kein durchschnittliches Wachstum ermittelt werden. Anders sieht es beim Konzerngewinn aus: Der Gewinn könnte sich in drei Jahren bereits auf 0,60 Mrd. USD belaufen, wodurch sich ein Anstieg um durchschnittlich 88,38 % pro Jahr ergeben würde.

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Abb. 4: EBIT und Konzerngewinn

Margen 

Um die Falcon-Plattform sowie die professionellen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, fallen vergleichsweise geringe Umsatzkosten an. Folglich kann CrowdStrike, wie fast alle Softwareunternehmen, eine hohe Bruttomarge vorweisen. Diese konnte in den vergangenen Jahren zudem recht stetig von 70,58 % auf 75,27 % ausgebaut werden, was nicht nur hinsichtlich der Preissetzungsmacht als sehr positiv und attraktiv zu bewerten ist.

Stagnierende Verluste bei steigenden Umsätzen – dass das einer stetigen Verbesserung der Margen entspricht, sollte auf der Hand liegen. So ist es CrowdStrike gelungen, die operative Marge zwischen 2020 und 2024 von -30,34 % auf -0,07 % zu erhöhen. Wie im vorherigen Abschnitt bereits angesprochen, erwarten die Analysten ab dem laufenden Geschäftsjahr, dass das Unternehmen nachhaltig profitabel wirtschaften wird, was sich in den Prognosen bzgl. der Gewinnspannen widerspiegelt. So könnte die EBIT Marge in 2026 bereits bei 12,33 % liegen. Die Nettogewinnspanne wird sich vermutlich im Gleichschritt hierzu bewegen und gemäß den aktuellen Schätzungen in drei Jahren auf 9,85 % belaufen.

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Abb. 5: EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Darstellung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von CrowdStrike dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zur Fundamentalanalyse(Empfehlung: Schaut unbedingt in unserem Ausbildungsbereich vorbei, in dem wir diese Darstellung noch einmal detaillierter erklärt haben. Für ein besseres Verständnis ist das sehr zu empfehlen.)

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Abb. 6: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe 

CrowdStrike ist ein vergleichsweise junges Unternehmen, welches hohe Investitionen in den Ausbau seiner Falcon-Plattform sowie die Erweiterung des geographischen Fußabdrucks tätigt. Zudem war der Anbieter von Cybersecurity-Lösungen bisher nicht in der Lage, nachhaltig Gewinne zu erzielen. Vor diesem Hintergrund dürfte es niemanden verwundern, dass bisher keine Ausschüttungen von Dividenden vorgenommen wurden. Die finanziellen Mittel sind innerhalb des Unternehmens während des aktuellen Entwicklungsstadiums nun mal viel besser aufgehoben. Auch in naher Zukunft sollte man als Aktionär nicht mit dem Erhalt einer Dividende rechnen. Die Dividendenrendite liegt somit bei 0,00 %.

Auch für den Erwerb und das Einziehen eigener Anteile wurde bisher kein Cash aufgewandt. Aufgrund der Auswirkungen von aktienbasierten Vergütungen ließ sich seit dem Börsengang dementsprechend ein fortlaufender Anstieg der Anzahl ausstehender Anteile beobachten. Während zum Ende des Geschäftsjahres 2020 noch 213,21 Mio. Aktien existierten, waren es zuletzt bereits 241,87 Mio. Stück, was einem Anstieg von durchschnittlich 3,20 % p. a. entspricht. Wenngleich den aktuellen Prognosen entsprechend kurzfristig keine Änderung dieses Trends zu erwarten ist, können wir uns mittel- bis langfristig gut vorstellen, dass CrowdStrike insbesondere vor dem Hintergrund der sich stetig verbessernden Profitabilität ein Aktienrückkaufprogramm einführen wird.

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Abb. 7: Kapitalrückführung

Historische Kennzahlen

KUV

Während des Geschäftsjahres 2021 hat sich die Aktie von CrowdStrike mehr als verdreifacht. Dieser Anstieg lag weit oberhalb des Umsatzwachstums, wodurch das KUV von 27,06 auf sage und schreibe 55,05 angestiegen ist. In den darauffolgenden Geschäftsjahren konnte eine gegenteilige Entwicklung beobachtet werden: Trotz des weiterhin sehr dynamischen Umsatzwachstums hat sich der Aktienkurs gedrittelt, was zu einem Rückgang des Multiples führte. Aktuell lässt sich ein Wert von 20,05 ermitteln, welcher deutlich unterhalb des historischen Mittelwerts von 29,02 liegt.

KGV

Wenngleich CrowdStrike im vergangenen Geschäftsjahr einen operativen Verlust erzielte, steht dank hoher Zinseinnahmen dennoch ein positives Nettoergebnis von 0,09 Mrd. USD zu Buche. Das sich daraus ergebende Kurs-Gewinn-Verhältnis von 792,00 hat allerdings genau so wenig Aussagekraft wie nie negativen Werte in den vorherigen Jahren. Allerdings soll CrowdStrike zukünftig auch nach GAAP die Erwirtschaftung von Überschüssen gelingen, sodass sich für 2027 ein KGVe von 110,29 ergibt.

KOCV

Abschreibungen sowie andere Belastungsfaktoren der Profitabilität wie aktienbasierte Vergütungen werden bei der Berechnung des operativen Cashflows nicht berücksichtigt, weshalb dieser bereits seit mehreren Jahren im positiven Bereich liegt. Demnach lassen sich beim KOCV schon seit 2019 positive Werte beobachten. In den letzten fünf Jahren ist das Multiple von 130,33 auf 60,66 geschrumpft. Aktuell liegt ein Wert von 53,25 vor, welcher bis 2027 auf 24,86 sinken könnte.

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Abb. 8: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch 

Lösungen im Bereich der Cybersecurity stellen in Anbetracht der allgegenwärtigen Gefahren im IT-Zeitalter einen der wichtigsten Trends unserer Zeit dar (siehe auch unser Report die 8 besten Cybersecurity Aktien) , wie auch die folgende Branchenanalyse verdeutlichen wird. Als noch vergleichsweise junges Unternehmen mit führenden Lösungen ist CrowdStrike einer der größten Profiteure dieser Entwicklung, was sich in einem sehr dynamischen Wachstum der Kundenanzahl sowie der Umsätze widerspiegelt. Mit den aktuellen Analystenschätzungen und Prognosen, welche in den kommenden Geschäftsjahren ein Umsatzwachstum von weit mehr als 20,00 % p. a. erwarten lassen, ist CrowdStrike zweifelsohne als Fast Grower einzustufen.

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Abb. 9: CrowdStrike ist ein Fast Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating  

Aktuell erfüllt CrowdStrike 7 der 10 Kriterien, welche wir an Fast Grower stellen und erreicht somit ein solides Ergebnis. Zum Abzug führen die aktuelle Eigenkapitalquote, welche mit 37,54 % unterhalb unserer Anforderungen von mindestens 50,00 % liegt. Darüber hinaus verfehlen das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis in fünf Jahren sowie die operative Gewinnspanne zum Zeitpunkt dieser Analyse unsere Schwellenwerte. Positiv hervorzuheben ist gleichzeitig das Wachstum der Erlöse sowie die stetige Verbesserung der Margen.

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Abb. 10: CrowdStrike erzielt im fundamentalen Rating für Fast Grower 7 von 10 Punkten.

3. Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich      

Allgemeine Infos über die Branche 

Einordnung nach dem GICS  

Nach der Betrachtung der Fundamentalanalyse, nehmen wir die Branche und Konkurrenz näher unter die Lupe. Zur besseren Orientierung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

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Abb. 11: Branchendefinition nach dem GICS

Markt für Informations- und Cybersicherheit

Entwicklung des Marktes für Informationssicherheitsprodukte und -dienstleistungen

In den vergangenen Jahren durchlebte der Markt für Informationssicherheitsprodukte und -dienstleistungen eine sehr rasante Entwicklung, die von einem hohen Wachstum geprägt war. Aufgrund von Faktoren wie der Digitalisierung, einer erhöhten Cyberkriminalität und einem damit einhergehenden Bewusstsein für Cyberrisiken, stieg die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen merklich.

Die Umsätze diesbezüglich stiegen seit 2011 um durchschnittlich knapp 11,00 % pro Jahr und näherten sich im Jahr 2023 einmal mehr der 200,00 Mrd. USD-Marke an. CrowdStrike gilt als einer der führenden Konzerne der Branche und konnte ebenso von dieser Entwicklung profitieren.

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Abb. 12: Entwicklung des Marktes für Informationssicherheitsprodukte und -dienstleistungen
Wachstum der IT-Sicherheitsausgaben nach Segmenten

Obwohl das übergeordnete Wachstum sehr hoch ist, gibt es in den einzelnen Segmenten des IT-Sicherheitssektors große und erwähnenswerte Unterschiede. Im Jahr 2024 sind insbesondere die Segmente der Cloudsicherheit und des Datenschutzes von einer überdurchschnittlichen Wachstumsrate geprägt, die sich in Zahlen ausgedrückt auf 24,70 % und 24,60 % beläuft. Ein integriertes Risikomanagement hat im Vergleich lediglich Anstiege von knapp über 10,00 %.

Gerade bei CrowdStrike liegt der Fokus klar auf dem Bereich der Cloudsicherheit, wodurch sich das hohe Wachstum hier auch positiv auf den Konzern auswirkt.

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Abb. 13: Wachstum des IT-Marktes nach Segmenten
Markt für Cybersicherheit nach Ländern

Wenn man den Markt für Cybersicherheitslösungen nach entsprechenden Ländern aufschlüsselt, stellt man fest, dass dieser gerade sehr US-lastig ist. Im Hinblick auf die Gesamterlöse sollen im Jahr 2024 allein über 80,00 Mrd. USD aus den USA stammen, was mehr als dem Fünffachen des Zweitplatzierten China entspricht.

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Abb. 14: Markt für Cybersicherheit nach Ländern

Überblick über die Konkurrenz 

Konkurrenzumfeld von CrowdStrike

Marktanteile führender Cybersecurity-Konzerne weltweit

Zum Zeitpunkt der letzten Datenerhebung der vorliegenden Grafik (Q2 2023) kam CrowdStrike auf einen Marktanteil von 3,80 % (Markt für Cybersicherheit) und belegte damit den vierten Platz. Damit konnte man im Vergleich zu Q3 2021 etwa 1,40 % zulegen, was auch im Vergleich zu anderen Unternehmen ein guter Wert ist. Klar führend war zum selben Zeitpunkt Palo Alto, die etwa 10,00 % des Gesamtmarktes für sich beanspruchen konnten und im selben Zeitraum etwa 2,00 % zulegten.

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Abb. 15: Entwicklung der Marktanteile führender Cybersecurity-Unternehmen
Marktanteile moderner Endpoint-Security-Softwareprodukte nach Anbietern

Der entsprechende Schutz von Endgeräten ist in der modernen Welt wichtiger denn je geworden. Entsprechend wollen wir uns im nächsten Schritt anschauen, wie es um die Marktanteile der Endpunkt-Sicherheitslösungen im Hinblick auf Softwareprodukte aussieht.

Zum Stand Juli 2022 galt CrowdStrike als führender Konzern in diesem Bereich und konnte sich u. a. gegen Microsoft durchsetzen. Etwa 18,00 % dieses Sektors fielen auf das US-amerikanische Unternehmen zurück, auf Microsoft etwa 16,50 %. Zwar kann sich das Bild über die Zeit bereits wieder etwas verschoben haben, zeigt allerdings eindrucksvoll die Stärke von CrowdStrike in der Branche.

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Abb. 16: Verteilung der Marktanteile bei modernen Endpoint-Security-Softwareprodukten

Kennzahlen

In der folgenden Tabelle vergleichen wir CrowdStrike und die Aktien bzw. Wertpapiere von Wettbewerbern an der Börse anhand der Finanzen, Kennzahlen, Dividende bzw. Dividendenrendite, Schätzungen von Analysten und weiteren Finanzdaten zum aktuellen Kurs.

Unternehmen
CrowdStrike
Palo Alto Networks
Fortinet
SentinelOne
WKN/ISIN
A2PK2R/ US22788C1053
A1JZ0Q/ US6974351057
A0YEFE/ US34959E1091
A3CTJC/ US81730H1095
Mitarbeiter
7.925
13.948
13.568
2.300
Marktkapitalisierung
66,08 Mrd. USD
113,57 Mrd. USD
57,16 Mrd. USD
7,90 Mrd. USD
Umsatz
3,28 Mrd. USD
8,03 Mrd. USD
5,54 Mrd. USD
0,67 Mrd. USD
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
58,72 % p. a.
28,99 % p. a.
25,24 % p. a.
91,21 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
25,65 % p. a.
14,93 % p. a.
11,56 % p. a.
26,57 % p. a.
Bruttomarge
75,29 %
74,35 %
77,99 %
71,96 %
EBIT Marge
0,74 %
8,52 %
26,05 %
-49,35 %
KUV
20,12
14,15
10,32
11,72
KGV
501,93
43,46
44,22
Dividendenrendite
Ausschüttungsquote
Eigenkapitalquote
37,54 %
25, 86 %
3,58 %
69,95 %

Performance seit dem Börsengang

Seit dem Börsengang performte die CrowdStrike Aktie (Total Return inkl. Dividende, wobei die Dividende in diesem Fall bei allen Aktien bei 0,00 USD liegt) ähnlich gut wie Palo Alto und Fortinet und auch die Korrelation der Aktien zueinander ist auffällig. Nichtsdestotrotz ist die Volatilität von der CrowdStrike Aktie bei den Bewegungen etwas erhöht. Schwächer schneidet SentinelOne in dem Performance-Vergleich ab, was aber teilweise auch darauf zurückzuführen ist, dass der Börsengang des Unternehmens erst Mitte 2021 erfolgte.

CrowdStrike Aktie Analyse - Der beste Cybersecurity Play?
Abb. 17: Performance von CrowdStrike und Konkurrenten inkl. reinvestierter Dividenden (in USD)

Burggraben

Einleitung

Trotz seiner noch sehr kurzen Unternehmenshistorie kann CrowdStrike bereits mehrere Errungenschaften vorweisen, welche sich positiv auf den Burggraben des Unternehmens auswirken. Mit Ausnahme des jüngsten Vorfalls bzgl. der weltweiten Ausfälle von IT-Systemen, welche durch Softwareänderungen seitens CrowdStrike hervorgerufen wurden, konnte sich das Unternehmen in den letzten 15 Jahren ein gute Reputation als Anbieter von hochmodernen Lösungen im Cybersecurity-Bereich erarbeiten. Dementsprechend schenken nicht nur 62 der Fortune 100-Unternehmen CrowdStrike ihr Vertrauen, sondern darüber hinaus rund 30.000 gewerbliche Kunden. Sobald diese die Falcon-Plattform in ihrer IT-Infrastruktur implementiert haben, ist es nicht ohne erheblichen Aufwand oder Wechselkosten möglich, sich von dieser zu trennen bzw. auf die Lösungen eines Konkurrenten von CrowdStrike umzusteigen, was sich wiederum positiv auf den Burggraben des Unternehmens auswirkt.

Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einstufung von externen Kräften und Faktoren, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser CrowdStrike aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir bei der Einstufung des Faktors vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
2/5
Wie die Branchenanalyse verdeutlicht hat, gehört CrowdStrike trotz der Erfolge, welche das Unternehmen bisher erzielen konnte, nach Konzernen wie Palo Alto Networks oder Fortinet immer noch zu den eher kleineren Playern der Branche, weshalb wir die Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern als hoch bewerten und 2 von 5 Punkten vergeben.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
3/5
Die Bedrohung durch neue Wettbewerber ist wie immer als etwas geringer zu bewerten. Wenngleich Start-ups zahlreiche Hürden zu überwinden haben, um zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten heranzuwachsen, halten wir dies aufgrund der vielversprechenden Wachstumsaussichten des Cybersecurity-Marktes für nicht auszuschließen.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
4/5
CrowdStrike stellt keine physischen Güter her und ist demnach nicht von Lieferanten von Rohstoffen oder sonstigen Komponenten abhängig. Als eine Art „Zulieferer“ lässt sich allerdings die Gruppe der Partner identifizieren. Deren Einfluss bewerten wir insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass beide Seiten große Vorteile durch die Zusammenarbeit besitzen, als gering.
Verhandlungsmacht der Kunden
4/5
Die Anzahl an Kunden, welche auf die Lösungen von CrowdStrike zurückgreifen, steigt stetig an. Darüber hinaus kann das Unternehmen eine hohe Kundenbindung vorweisen, was auf tiefgreifende Lock-in-Effekte zurückzuführen ist. Dass CrowdStrike über eine ausgezeichnete Verhandlungsposition gegenüber den Kunden verfügt, spiegelt sich u. a. in der positiven Entwicklung der Bruttomarge wider.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
5/5
Cyberangriffe auf Unternehmen können heutzutage äußerst lukrativ sein. Aus diesem Grund ist die davon ausgehende Gefahr im digitalen Zeitalter nicht nur allgegenwärtig, sondern steigt auch stetig an. Folglich investieren die meisten Konzerne viel Geld, um sich vor entsprechenden Bedrohungen zu schützen. Ein geeignetes Ersatzprodukt für die Dienstleistungen von CrowdStrike und die der Konkurrenz können wir uns dementsprechend nicht vorstellen.
CrowdStrike Aktie Analyse - Der beste Cybersecurity Play?
Abb. 18: In Porters Burggraben-Rating erzielt CrowdStrike 18 von 25 Punkten.

4. Chancen und Risiken bei CrowdStrike

Chancen

Marktwachstum (1)

Die erste Chance für CrowdStrike bezieht sich auf das in der Branchenanalyse bereits aufgezeigte Marktwachstum. Von der Steigerung der Gesamterlöse im Markt konnte das US-amerikanische Unternehmen bereits in der Vergangenheit profitieren und kann dies auch definitiv in der Zukunft.

Aufgrund einer immer weiter steigenden Anzahl an Cyberangriffen auf Unternehmen weltweit steigt infolge der potenziellen Bedrohung auch die Bereitschaft, die Ausgaben dieses Bereichs zu steigern. Diese Kausalkette war gerade einer der Gründe für die vergangenen Anstiege im Markt der Cybersicherheit, und wird dies, aus unserer Sicht, auch in den kommenden Jahren bleiben. Mit der vorliegenden Marktposition von CrowdStrike wird es dem Unternehmen definitiv möglich sein, die Erträge zu steigern und die Position weiter zu stärken.

Schaut man sich an, wie verbreitet Cyberangriffe auf Unternehmen verschiedener Länder heutzutage sind, lässt sich zwischen 2021 und 2023 ein klar aufsteigender Trend erkennen. Während in Deutschland 2021 noch 46,00 % der Unternehmen angaben, mindestens einen Cyberangriff erlebt zu haben, waren es zwei Jahre später bereits fast 60,00 %. Diese vorliegenden Daten verdeutlichen die zunehmende Bedrohung, der Unternehmen ausgesetzt sind, und, warum ein Weg an Lösungen wie die von CrowdStrike nicht vorbeiführt.

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Abb. 19: Anteil der Unternehmen, die mindestens einen Cyberangriff erlebt haben, nach Ländern

Starke Kundenbasis und steigende ARR (2)

Die zweite Chance bei CrowdStrike sehen wir in der sehr starken Kundenbasis des Unternehmens, gepaart mit sehr wachstumsstarken Annual Recurring Revenues (ARR, wiederkehrende Umsätze). Auch hieraus kann das Unternehmen, aus unserer Sicht, Kapital schlagen und langfristig profitieren.

Zu den Kunden von CrowdStrike gehören weltweit bekannte Konzerne, die zum Teil in verschiedenen Bereichen auf die Systeme des US-Unternehmens vertrauen. Zu nennen sind hier u. a. Microsoft oder Kaspersky, wodurch man natürlich auch eine große Verantwortung trägt, allerdings ebenso Qualität unter Beweis stellen kann.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte CrowdStrike die ARR in Q1 2025 um etwa 33,00 % steigern. Diese wiederkehrende Umsätze sind, anders als einmalige Verkäufe von Systemen, regelmäßig stattfindende Zahlungen der Kunden bspw. für Abonnementgebühren oder SaaS-Lösungen. Da genau solche Einnahmen eine wesentlich bessere Vorhersehbarkeit und Planbarkeit ermöglichen, werten wir die weitere Steigerung dieser Umsätze klar als Chance für CrowdStrike. Denn klar ist auch, dass diese wiederkehrenden Umsätze auch für die Kundenbindung sprechen, die möglicherweise nicht nur Verträge verlängert, sondern diese ebenso ausbaut.

Risiken

Reputationsverlust durch Störungen der Computersysteme (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: hoch

Das erste Risiko für CrowdStrike sehen wir im Bereich des Reputationsverlustes durch die Störungen der Computersysteme. Wenig verwunderlich bezieht sich dies auf das zuletzt eingetretene Szenario, das wir in diesem Aspekt gründlich aufarbeiten wollen. Ende Juli kam es zur Installation eines fehlerhaften Updates, wodurch es zu globalen IT-Ausfällen kam.

Wie in Chance 2 erwähnt, geht mit der starken Kundenbasis auch eine unheimlich hohe Verantwortung einher – die zum genannten Zeitpunkt zum Verhängnis wurde. Die Tragweite des Ausfalls symbolisiert zwar wie verbreitet CrowdStrikes‘ Systeme sind, offenbart natürlich aber auch Risiken. Primär soll es hier nicht um einen Blick in die Vergangenheit gehen, sondern eher darum, was ein solches Szenario auch in Zukunft für Auswirkungen haben kann.

Kunden, die in ihren Betriebsabläufen bspw. auf die Endgerätsicherung von CrowdStrike vertrauen, müssen sich zu jedem Zeitpunkt auf die Sicherheit dieser verlassen können. Doch wie der vergangene Vorfall zeigt, kann es immer Szenarien geben, bei denen es zu großflächigen Ausfällen kommt und worunter, aus unserer Sicht, gerade die Reputation zu leiden hat. Zweifelsohne entstanden innerhalb weniger Stunden Schäden in Milliardenhöhe und gegenüber eingereichten Klagen wird sich CrowdStrike wohl auch verantworten müssen. Allerdings denken wir nicht, dass es zu exorbitant hohen Ausgleichszahlungen kommen wird. In aller Regel schützt sich das Unternehmen in Verträgen über verschiedene Klauseln, nicht für Folgeschäden aufkommen zu müssen.

Viel mehr kann aus einem solchen Szenario die Reputation mächtig leiden und Kundenverluste können die Folge sein. Selbst wenn sich die Klienten des Unternehmens nicht abwenden, wird das Verhältnis zwischen Kunden und Konzern merklich gelitten haben. Und dies, obwohl gerade in dieser Industrie der gute Ruf ein zentraler Bestandteil ist.

Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel ein. Durch das kürzlich eingetretene Szenario wird die Reputation gelitten haben. Auf die Zukunft  bezogen, werden solche Vorkommnisse allerdings (hoffentlich) nicht die Regel sein.

Konkurrenzumfeld des Marktes (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel-hoch
Auswirkungen: mittel

Abgesehen von der kürzlichen Störung, durch welche sich das Konkurrenzumfeld nochmals geändert hat, ist die Stärke der Konkurrenz im Umfeld zu beachten. Denn obwohl CrowdStrike mancherorts zu den führenden Akteuren der Branche gehört, ist man gewiss nicht das einzige Unternehmen, das sich das vorliegende Marktwachstum zunutze machen- und Kunden für sich gewinnen möchte.

Ein starkes Konkurrenzumfeld in einer Branche kann sich auf verschiedene Art und Weise offenbaren, tut dies in dieser Industrie aber insbesondere durch aggressivere Preisbildungen und vor allem durch schnelle Innovationszyklen. Da die Sicherheit der Produkte, aus unserer Sicht, mehr im Vordergrund steht, ist gerade der Punkt von schnellen Innovationszyklen zu beachten.

Um bei schnellen Innovationszyklen mithalten zu können und bspw. Bedrohungen zuverlässiger als Konkurrenten erkennen zu können, ist gerade der Posten Forschung & Entwicklung entscheidend. CrowdStrike sieht das Potenzial nach eigenen Aussagen vorrangig im Bereich der Kooperationen, wodurch man bspw. eng mit Intel zusammenarbeitet. Diese Kooperation bezieht sich insbesondere auf die Verstärkung der Cybersicherheit durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und zielt darauf ab, die Effektivität und Effizienz von Sicherheitslösungen zu steigern.

Doch gerade auch mit Anbindung an Risiko 1 dürfte sich das Umfeld aus Sicht von CrowdStrike nochmals verschärft haben. Der gesamten Industrie wurde gezeigt, dass auch die Systeme von CrowdStrike aus dem Gleichgewicht gebracht werden können. Aus unserer Sicht kann gerade dieser Aspekt in naher Zukunft also nochmal wesentlich entscheidender für das Unternehmen werden. Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mittel-hoch ein, die Auswirkungen zugleich auf mittel.

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Abb. 20: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung 

Eigenkapitalkosten 

Beginnen wir bei der Bewertung des Wertpapiers wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten (Cost of Equity):

Unsere Werte für die Faktoren bei CrowdStrike sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 3,87 %

Risikoprämie: 5,14 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 1,64

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten (Cost of Equity) von 9,01 %.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von CrowdStrike ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2024 etwa 6,65 Mrd. USD und hat sich damit um ca. 32,23 % verlängert. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Mit Ausnahme der kurzfristigen Investitionen sind alle Posten des Umlaufvermögens von CrowdStrike (Cash, Forderungen usw.) im vergangenen Geschäftsjahr angewachsen, was analog zur Bilanzsumme einen Anstieg um ebenfalls ein Drittel herbeiführte.
Entwicklung des Anlagevermögens
Auch das Anlagevermögen ist in 2024 um etwas mehr als 30,00 % angewachsen. Auch hier sind sämtliche Posten wie der Goodwill, Sachanlagen oder sonstige immaterielle Vermögenswerte für diese Entwicklung verantwortlich.
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
CrowdStrike erzielte in seiner bisherigen Unternehmenshistorie stets Verluste. In der jüngeren Vergangenheit waren diese allerdings „im Rahmen“ und wirken sich nicht allzu negativ auf das Eigenkapital aus. So konnte dieses durch die Auswirkungen von aktienbasierten Vergütungen fast stetig erhöht werden. Zum 31. Januar dieses Jahres ergab sich dementsprechend eine Eigenkapitalquote von 35,16 %.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Setzt man die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Relation zur gesamten Verschuldung von CrowdStrike, so ergibt sich ein Verhältnis von 1,27. im Vergleich zu den kurzfristigen Investitionen steigt dieser Faktor auf 12,65.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte CrowdStrike mit -0,02 Mrd. USD ein negatives EBIT, weshalb eine Gegenüberstellung zur Verschuldung an dieser Stelle wenig Sinn ergibt.
Fazit
Die Bilanz von CrowdStrike erscheint zum Zeitpunkt dieser Analyse rundum gesund. Nach Abzug der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ergibt sich zum einen keine Nettofinanzverschuldung und zum anderen liegt der Goodwill bei weniger als einem Zehntel der Bilanzsumme. Darüber hinaus ist im Zusammenhang mit den optimistischen Analystenschätzungen bzgl. der künftigen Gewinnentwicklung davon auszugehen, dass die Eigenkapitalquote in der Bilanz stetig erhöht werden kann.
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Abb. 21: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle    

Optimistisches Szenario 

Dass ein Unternehmen nicht ewig Wachstumsraten von mehr als 60,00 % p. a. aufrechterhalten kann, liegt auf der Hand. Schon deutlich realistischer erscheint ein jährlicher Zuwachs der Einnahmen um rund 20,00 %. Dies ist zumindest die Erwartungshaltung der Analysten bis zum Geschäftsjahr 2027. Für unser optimistisches Szenario nehmen wir an, dass CrowdStrike diese Dynamik auch ab 2028 und darüber hinaus halten kann und unterstellen sogar eine kurzfristige Beschleunigung der Geschwindigkeit. Somit ergeben sich für das Geschäftsjahr 2024 Umsätze i. H. v. 22,88 Mrd. USD.

Sämtliche Margen von CrowdStrike haben sich in der jüngeren Vergangenheit deutlich verbessert. Im vergangenen Geschäftsjahr ist es dem Cybersecurity-Konzern bereits fast gelungen, die Gewinnschwelle anhand des EBITs zu überschreiten. Dies soll im bereits laufenden Geschäftsjahr 2025 final passieren und auch ab 2026 ist den Prognosen der Analysten entsprechend von einer sehr positiven Entwicklung auszugehen. Diese Erwartungshaltung schreiben wir in die Zukunft fort und rechnen bis 2034 mit einem recht stetigen Ausbau der operativen Gewinnspanne auf bis zu 24,50 %. Dieser Wert scheint in Anbetracht der Profitabilität vergleichbarer Unternehmen durchaus realistisch.

Dass CrowdStrike in den kommenden zehn Jahren damit beginnt, Dividenden an Aktionäre zu zahlen, halten wir für nahezu ausgeschlossen. Dass das Unternehmen eigene Anteile erwirbt, um die Effekte aktienbasierter Vergütungen auszugleichen, erscheint hingegen denkbar. Demnach erwarten wir für unser optimistisches Szenario keine Veränderung der Aktienanzahl. Der faire Wert je Aktie liegt aufgrund der hohen Eigenkapitalkosten mit diesen Annahmen bei nur 271,63 USD, was einer Überbewertung von 50,79 % entspricht. Die erwartete Rendite liegt mit einem KGVe von 35,00 bei 9,03 % pro Jahr.

Pessimistisches Szenario 

Während wir auch ab 2028 und darüber hinaus in unserem optimistischen Szenario mit einem Zuwachs der Einnahmen um mehr als 20,00 % p. a. kalkulieren, senken wir diese Annahme für unser pessimistisches Modell zum Ertragswertverfahren recht deutlich. So unterstellen wir zum einen keine Beschleunigung des Umsatzwachstums und zum anderen eine etwas höhere Volatilität. So ergeben sich für 2034 Umsätze von „nur“ 20,21 Mrd. USD im Vergleich zu 22,88 Mrd. USD.

Die operative Gewinnspanne von CrowdStrike wird sich aller Voraussicht nach bis zum Geschäftsjahr 2027 sehr positiv entwickeln und etwas mehr als 10,00 % betragen. Wenngleich wir auch innerhalb unseres pessimistischen Szenarios weiteren Spielraum für denkbar halten, kalkulieren wir mit deutlich höheren Schwankungen sowie einem Anstieg auf nur 19,00 %. Des Weiteren unterstellen wir einen Zuwachs der Aktienanzahl um 1,00 % p. a. sowie keine Dividendenzahlungen. Der faire Wert schrumpft somit auf 116,45 USD, was einer Überbewertung von 133,26 % entspricht. Die zu erwartende Rendite liegt mit einem KGVe von 30,00 bei 1,80 %.

Discounted Cashflow-Modell

Der WACC in unserem Discounted Cashflow-Modell liegt bei 8,93 % und somit auf Augenhöhe zu den Eigenkapitalkosten in unseren Szenarien zum Ertragswertverfahren. Für die Geschäftsjahr 2025, 2026 und 2027 gestalten wir dieses Modell entsprechend der aktuell vorliegenden Analystenschätzungen. Darüber hinaus verwenden wir für die Umsätze Durchschnittswerte unserer vorherigen Modelle.

Aus den zuvor beschriebenen Gründen lagen sowohl der operative als auch der Free Cashflow von CrowdStrike in der Vergangenheit im positiven Bereich. Zuletzt stagnierte die Marge allerdings bei etwas mehr als 30,00 %. Auch hier sind die Analysten leicht optimistisch und rechnen bis 2027 mit einem Anstieg auf 34,70 %. Wir halten einen moderaten Anstieg darüber hinaus ebenfalls für wahrscheinlich und berücksichtigen diese Erwartungshaltung entsprechend. Der faire Wert liegt dennoch bei nur 211,15 USD, was einer Überbewertung von 28,64 % entspricht.

Unsere Einschätzung  

Es ist immer interessant, sich mit Unternehmen zu befassen, welche mit ihren Lösungen an Megatrends partizipieren. Im Fall von CrowdStrike handelt es sich um den Markt für Cybersecurity, welcher weltweit stetig an Bedeutung gewinnt und äußerst hohe Wachstumsraten ermöglicht. Dank der zuvor beschriebenen Faktoren wie einem Ausbau des Marktanteils sowie einer aggressiven internationalen Expansion kann CrowdStrike darüber hinaus schneller als der zugrundeliegende Markt wachsen. Neben der weiterhin dynamischen Umsatzentwicklung soll es ab dem laufenden Geschäftsjahr zudem gelingen, auch nach GAAP nachhaltig profitabel zu wirtschaften und attraktive Gewinnspannen zu erzielen. Bietet sich hier also die einmalige Gelegenheit, frühzeitig bei einem Profiteur eines der wichtigsten säkularen Trends unserer Zeit zu investieren?

Grundsätzlich ist das so. Allerdings darf man hierbei verschiedene Punkte nicht aus den Augen lassen. Denn obwohl das Bewertungsniveau von CrowdStrike anhand des Kurs-Umsatz-Verhältnisses und des Kurs-Cashflow-Verhältnisses bereits unterhalb der langfristigen Mittelwerte liegt, liegen diese aktuell bei mehr als 20,00 bzw. 50,00. Die Marktteilnehmer sind also bereit, für das riesige Potenzial von CrowdStrike auch entsprechende Multiples zu bezahlen. Dass das Bewertungsniveau von CrowdStrike generell recht hoch ist, spiegelt sich auch in unserer Modellen wider. In diesem Zusammenhang müssen wir zwar auf die äußerst hohen Eigenkapitalkosten bzw. WACC von rund 9,00 % hinweisen, welche aber in sämtlichen Szenarien zu einer Überbewertung führen.

Nicht zu vernachlässigen sind des Weiteren die Auswirkungen des jüngsten Skandals, wie wir im Rahmen der Chancen und Risiken beschrieben haben. Unterm Strich können wir anhand einer optimistischen Renditeerwartung von 9,23 % pro Jahr aus der rein fundamentalen Sicht kein Investment rechtfertigen. Dies könnte sich allerdings ändern, sollte die Aktie ihre Korrektur fortsetzen. Aktuell stellen wir die Investmentampel allerdings auf Gelb mit Tendenz zu Rot und setzen die zu erwartende Rendite auf 4,50 % bis 5,00 % pro Jahr.

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Abb. 22: Bewertungsszenarien

6. Technische Analyse

Charttechnische Trendeinordnung 

Übersicht

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Abb. 23: Trendeinordnung

Langfristig 

Seit der Ausbildung eines neuen Allzeithochs zu Beginn dieses Jahres weist die CrowdStrike-Aktie (gelistet an der Nasdaq Börse) einen langfristigen Aufwärtstrend im Monats-Chart auf. Dieser hat aufgrund der kurzen Charthistorie aber keine lange historische Stabilität vorzuweisen.

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Abb. 24: Langfristiger Trend im Monats-Chart

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene (Wochen-Chart) kam es mit einer schnellen Abwärtsbewegung im Juli zum Bruch des Aufwärtstrends. Zwar hat sich die Aktie seit dem Tief nun wieder deutlich erholt, aber diese neue Aufwärtsbewegung ist noch sehr weit davon entfernt, einen neuen Aufwärtstrend im Wochen-Chart einzuleiten. Aktuell ist die Trendstruktur als neutral einzuordnen. Sollte auf die aktuelle Aufwärtsbewegung ein erneuter Abverkauf auf neue Verlaufstiefs folgen, wird ein mittelfristiger Abwärtstrend etabliert.

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Abb. 25: Mittelfristiger Trend im Wochen-Chart

Kurzfristig

Im kurzfristigen Tages-Chart ist der beschriebene Abverkauf aus der mittelfristigen Perspektive als sehr enge abwärtsgerichtete Trendstruktur erkennbar. Die Relevanz dieser Struktur ist jedoch nicht besonders hoch, denn die Aufwärtskorrekturen während der Abwärtsbewegung sind kaum nennenswert. Dementsprechend ist auch dem erneuten Bruch dieser abwärtsgerichteten Struktur, der zuletzt erfolgte, keine hohe Relevanz zuzuordnen.

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Abb. 26: Kurzfristiger Trend im Tages-Chart

Aussicht

Der jüngste Abverkauf hat das Chartbild der CrowdStrike-Aktie deutlich eingetrübt und auch schwierig einschätzbar gemacht. Im Optimalfall hätte sich die letzte langfristige Trendbewegung noch weiter entfaltet, bevor dann eine Korrektur startet, die vergleichsweise langsam abläuft – so wie davor (größtenteils) in 2022.

Im weiteren Verlauf muss man davon ausgehen, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung in einer der markierten Widerstandszonen endet. Diese Widerstände sind deshalb die ersten Kursziele auf der Oberseite. Spätestens die rote Zone ab ca. 320,00 USD sollte (aus Sicht der Verkäufer) für erneuten Abwärtsdruck sorgen, denn andernfalls werden die Käufer wieder zu schnell zu stark – dann kann es sein, dass direkt neue Allzeithochs die bärische Situation auflösen. In diesem Fall werden tiefere Kursziele oder zumindest ein Test der Verlaufstiefs sehr unwahrscheinlich. Kommt es jedoch in einer der Widerstandszonen zu einer nachhaltigen Umkehr, ist sowohl eine längere Korrekturphase als auch ein „einfaches” zweites Abwärtsbein möglich, welches mindestens noch einmal bis zu den Verlaufstiefs reichen sollte. Die Verlaufstiefs entsprechen somit dem mindesten Kursziel auf der Unterseite.

Insgesamt ist das aktuelle Chartbild sehr wacklig. Hier auf gut Glück reinzugreifen, kann gut gehen, aber ist mit Glücksspiel gleichzusetzen. Besser, für gute Einstiegschancen und Einschätzbarkeit des Chartbilds, wäre ein erneuter Abverkauf, der mindestens bis zu den Verlaufstiefs reicht. Wenn bspw. in der Zone um 200,00 USD dann ein kurzfristiger Boden ausgebildet wird, kann eine Kaufchance entstehen.

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Abb. 27: Über der CrowdStrike-Aktie liegen diverse Widerstandszonen.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating 

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt die CrowdStrike-Aktie mit 6 von 10 Punkten ein mittelmäßiges Ergebnis. Zwar ist der langfristige Aufwärtstrend intakt, welcher auch im Drei-Monats-Chart aktiv ist und somit als sehr langfristiger Trend angesehen werden kann, und es befinden sich wenige ausgeprägte Volumenakkumulationen über dem aktuellen Niveau, aber es gibt keine langfristige Trendstabilität. Darüber hinaus vergeben wir beide Punkte aus der subjektiven Perspektive nicht, da das aktuelle Chartbild angeschlagen und schwieriger einzuschätzen ist als bei anderen Aktien.

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Abb. 28: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt CrowdStrike 6 von 10 Punkten.

Marktsymmetrie 

Da sich die CrowdStrike-Aktie in der zweiten bzw. dritten Korrektur auf der langfristigen Zeitebene befindet, ist die Betrachtung der Marktsymmetrie nicht zielführend. Weder die absolute Länge der Rallye- und Korrekturlängen noch die Rainbow-EMAs sind in diesem Fall hilfreich. Zudem muss beachtet werden, dass die aktuelle Korrektur bislang auch nur ein Abverkauf ist, während die vergangenen großen Korrekturen einen deutlich größeren zeitlichen Rahmen abdeckten.

Systematisches Risiko 

Das systematische Risiko basierend auf den letzten 200 Wochen liegt bei allen Aktien aus dem Konkurrenzvergleich über dem Wert des Gesamtmarktes (ACWI). Während Fortinet und CrowdStrike ungefähr das 1,50-fache Marktrisiko vorweisen, ist SentinelOne als noch risikoreicher und Palo Alto tendenziell als etwas risikoärmer einzustufen. Die Korrelation aller Aktien mit dem Gesamtmarkt ist ähnlich und als mittelstark einzuordnen.

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Abb. 29: Systematisches Risiko und Korrelation zum ACWI

7. Fazit 

Allgemein

Spätestens seit dem globalen Ausfall von IT-Systemen, welcher auf eine fehlerhafte Softwareänderung seitens CrowdStrike zurückzuführen ist, dürfte das Unternehmen weltweit bekannt sein. Dieser Vorfall verdeutlicht allerdings, wie weit das Unternehmen bereits in unserer heutigen IT-Infrastruktur verwurzelt ist. Wenngleich es in diesem Zusammenhang kurz- bis mittelfristig zu Verwerfungen kommen kann, scheinen die langfristigen Trends auch bei CrowdStrike weiterhin intakt zu sein. Unabhängig von der Frage, ob das Unternehmen zum aktuellen Kurs ein Kauf wert ist, werden sich die Umsätze und insbesondere die Gewinne in den kommenden Jahren voraussichtlich mit einer attraktiven Dynamik entwickeln.

Zum aktuellen Kurs setzen wir die Investmentampel für Anleger auf Basis unserer Recherche auf Gelb mit Tendenz zu Rot und die zu erwartende Performance bzw. Rendite beträgt rund 4,50 % bis 5,00 % pro Jahr.

Langfristig kann die CrowdStrike-Aktie einen Aufwärtstrend vorweisen, aber der letzte Abverkauf hat das Chartbild etwas eingetrübt. Wenn es zu guten Kaufchancen in dieser Korrekturphase kommen soll, ist mindestens ein erneuter Test der Verlaufstiefs und eine daran anschließende Bodenbildung nötig.

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Abb. 30: Fazit unserer Analyse

Meinungen der Team-Mitglieder 

Jan

Zwar finde ich die fundamentale Entwicklung von CrowdStrike beeindruckend und ich verspreche mir noch viel Wachstum von dem Cybersecurity-Sektor, aber dennoch hat es die Aktie nicht einmal auf meine Watchlist geschafft. Das Chartbild ist nach dem jüngsten Abverkauf nicht gut für einen Einstieg geeignet, die Bewertung ist zum aktuellen Aktienkurs zudem teuer und mit einer leicht erhöhten Cloudflare-Position fühle ich mich gut in der Branche positioniert.

Sollte CrowdStrike die Abwärtsphase noch einmal ausweiten (vor allem auch zeitlich), schaue ich mir das Unternehmen ggf. noch einmal an. Eventuell verändert sich bis dahin auch die Volatilität der Aktie (also sie ist weniger riskant), was die Bewertung günstiger “machen” würde. (Empfehlung dazu: Schaut die neuen Module im fundamentalen Ausbildungsbereich an. Für ein besseres Verständnis ist das sehr zu empfehlen.)

Adrian

CrowdStrike ist für mich ein spannender Wachstumskandidat – ich hätte mir die Aktie auch gerne Anfang 2023 ins Portfolio gelegt, hatte mich damals dann aber für Cloudflare entschieden. Diese Entscheidung scheint zwar mittelfristig die schlechtere gewesen zu sein, da der Aktienkurs von CrowdStrike zuletzt höhere Kursziele als Cloudflare erreicht hat – ich bleibe aber von meiner Cloudflare Position weiter überzeugt und sehe hier ein attraktiveres Chance vs. Risiko Verhältnis, als bei CrowdStrike. Durch den zuletzt erfolgten Rücksetzer aufgrund eines negativen Newsflows hat sich das Chartbild der Aktie langfristig nicht wirklich verbessert.

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung durch “Wir Lieben Aktien”, oder durch einen für “Wir Lieben Aktien” tätigen Autor statt. Dieser Beitrag soll eine journalistische Publikation darstellen und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Börsengeschäfte sind mit erheblichen Risiken verbunden. Wer an den Finanz- und Rohstoffmärkten handelt, muss sich zunächst selbstständig mit den Risiken vertraut machen. Der Kunde handelt immer auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. “Wir Lieben Aktien” und die für uns tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Es kann zu Interessenkonflikten kommen, durch Käufe und einen darauffolgenden Profit durch eine positive Kursentwicklung von in Artikeln erwähnten Aktien. 

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