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Kapitel | Timestamp |
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Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur | 00:00:00 |
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung | 00:08:54 |
Fundamentale Kennzahlen | 00:28:00 |
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich | 00:39:47 |
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse | 00:49:55 |
Kurzportrait
Hexagon gehört zu den größten Unternehmen aus Schweden, aber bedient mit den Produkten der Messtechnik Kunden aus aller Welt. Dabei ist der Konzern einer der Profiteure vom heutigen Zeitalter der Daten, denn er hilft den Abnehmern dabei, die schier unendlichen Datenmengen nicht nur zu sammeln, sondern auch zu verarbeiten und sinnvoll zu nutzen.
Fundamental kann die Aktie auf lange Sicht mit einer enormen Kontinuität hinsichtlich des Wachstums und der Verbesserung der Margen überzeugen. Die Aktionäre profitieren u. a. von den stetigen Dividendenanhebungen.
Technisch ist die Aktie ein richtiger Dauerläufer, der sich derzeit jedoch in einer großen Korrektur befindet. So langsam scheint sich die Aktie allerdings zu stabilisieren.
Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 02.12.2023.
WKN/ISIN | A3CMTD/SE0015961909 |
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Branche | IT |
Peter Lynch Einordnung | Average Grower |
Fundamentales WLA-Rating | ?/10 |
Technisches WLA-Rating | ?/10 |
Porters Burggraben-Rating | ?/25 |
Marktkapitalisierung | 24,48 Mrd. SEK |
Dividendenrendite | 1,32 % |
KGV | 28,12 |
Firmensitz | Stockholm (Schweden) |
Gründungsjahr | 1992 |
Mitarbeiter | 24.001 |
WKN/ISIN | A3CMTD/SE0015961909 |
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Branche | IT |
Peter Lynch Einordnung | Average Grower |
Fundamentales WLA-Rating | 07/10 |
Technisches WLA-Rating | 06/10 |
Porters Burggraben-Rating | 18/25 |
Marktkapitalisierung | 24,48 Mrd. SEK |
Dividendenrendite | 1,32 % |
KGV | 28,12 |
Firmensitz | Stockholm (Schweden) |
Gründungsjahr | 1992 |
Mitarbeiter | 24.001 |
Inhaltsverzeichnis
1. Das Unternehmen Hexagon
Historie von Hexagon
Gründung
Die Geschichte des Unternehmens erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte, beginnend im Jahr 1992 mit der Gründung des schwedischen Konzerns Hexagon.
In den Anfangsjahren konzentrierte sich Hexagon auf die Übernahme von Schlüsselunternehmen, um das Portfolio zu erweitern. Im Jahr 2001 wurden die US-Unternehmen Brown & Sharpe und Wilcox akquiriert, was zur Gründung von Hexagon Metrologie führte. Dies war der Beginn einer Expansionsphase, die durch weitere Übernahmen wie die von CE Johansson (2002) und TESA (2004) verstärkt wurde. Die Übernahme der Technodigit SARL im Jahr 2009 verbesserte Hexagons Position im Bereich 3DReshaper®-Software.
Wachstum und Diversifikation
Hexagon wählte in der Vergangenheit den Weg des schnellen Wachstums über viele Akquisitionen. Gleichzeitig konnte sich das Unternehmen so auch schnell diversifizieren.
Die Jahre nach 2010 markierten eine Phase intensiver Diversifikation und Innovation. 2011 verstärkte der Konzern seine Position im Bereich optischer Systeme durch ein Joint Venture mit Dongguan Seven Ocean Metrology Vision. Die Übernahme von Vero Software im Jahr 2014, einem britischen CAD/CAM-Softwareunternehmen, unterstrich Hexagons Bestreben, den Design- und Fertigungsprozess weiter zu optimieren.
Auch in der nahen Vergangenheit setzte sich der Fokus auf Technologie fort. Es folgte die Übernahme von CADLM SAS im Jahr 2021, einem Pionier in der Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in die computergestützte Ingenieuranalyse (CAE). Hexagon hat sich zu einem Schlüsselakteur in verschiedenen Industriebereichen entwickelt, darunter Messtechnik, Fertigungssoftware und Geoinformation. Die fortgesetzte Akquisition von Unternehmen wie CIM3, ETQ und Men at Work im Jahr 2022 zeigt, dass Hexagon weiterhin bestrebt ist, das Angebot zu erweitern und die neuesten Technologien zu integrieren. Dieses Jahr wurde die Übernahme des deutschen Unternehmens CADS Additive, welches Softwares für die additive Fertigung von Metallen anbietet, abgeschlossen.
Vision, Werte und Nachhaltigkeit von Hexagon
Vision
Die Vision von Hexagon erstreckt sich über eine Zukunft, in der Daten vollständig und autonom genutzt werden, um nachhaltigen Erfolg für Unternehmen, Industrien und die Menschheit zu gewährleisten. Hexagon setzt sich dabei für eine datengetriebene Transformation ein, die weit über traditionelle Konzepte hinausgeht.
Werte
Die Werte von Hexagon bilden das Fundament für das Streben nach nachhaltigem Erfolg, Innovation und einer gemeinschaftlichen Unternehmenskultur.
Nachhaltige Rentabilität und damit ein langfristiger wirtschaftlicher Erfolg, welcher gleichzeitig umweltverträglich sein soll, hat einen hohen Stellenwert. Der Fokus von Hexagon liegt auf Leistung anstelle von bürokratischen Prozessen. Das Unternehmen ermutigt dazu, innovative Wege zu finden und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt – die Erreichung von Zielen durch herausragende Leistung. Weiterhin ermutigt Hexagon zu ambitionierten Visionen und einem mutigen Blick in die Zukunft. Der Konzern setzt auf klare, messbare Ziele, die als Leitfaden dienen. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass diese Ziele gemeinschaftlich erreicht werden.
Hexagon erkennt an, dass persönliche Erfüllung durch herausragende Arbeit und Freude an der Tätigkeit erreicht wird. Die Gemeinschaftskultur, welche von Ehrlichkeit, Dringlichkeit und der Abwesenheit von Vorurteilen und Politik geprägt ist, wird gefördert. Als Unternehmen betont Hexagon ehrliche Professionalität. Dies beinhaltet ein tiefes Verständnis für das eigene Geschäft, das Vorleben von Werten durch Beispiel und die Demonstration von Demut auf dem Weg zum Erfolg. Die kontinuierliche Investition in innovative Lösungen ist darauf ausgerichtet, den sich ständig verändernden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Dabei wird ein klares Augenmerk darauf gelegt, nachhaltige Geschäftsmodelle zu schaffen, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch Nutzen für die Menschheit generieren. Hexagon versteht den Erfolg der Kunden als unverzichtbar für den eigenen Erfolg. Das Unternehmen ist engagiert, Effizienz, Produktivität und Qualität für alle, die es bedient, voranzutreiben.
Nachhaltigkeit
Der Konzern betrachtet die Nachhaltigkeit im Kontext seiner Produkte, Lösungen und unternehmenseigenen Prozesse. Die Strategie des Unternehmens konzentriert sich auf fünf Schlüsselbereiche: Förderung nachhaltiger Entwicklung durch Lösungen, nachhaltiges Betreiben zur Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks, Förderung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette, Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur und Mitarbeiterentwicklung sowie Engagement in Aktivitäten zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Jeder dieser Bereiche beinhaltet klare Verpflichtungen und Handlungen, die Hexagon auf dem Weg zu einer nachhaltigen und wirkungsvollen Zukunft vorantreiben.
Aktionärsstruktur von Hexagon
Die Aktionärsstruktur von Hexagon wird von dem Investmentunternehmen Melker Schörling AB angeführt, welches von dem gleichnamigen schwedischen Unternehmer geführt wird. Schörling gehört zu den reichsten Schweden und ist ein ehemaliger Verwaltungsratschef von Hexagon. Die Anteile belaufen sich auf 21,49 %, jedoch besitzt er 42,56 % der Stimmrechte. Der zweitgrößte Aktionär ist mit 8,81 % die State Street Bank and Trust. Über der 5,00 %-Marke liegen außerdem noch JP Morgan Chase mit 6,06 % und Swedbank Robur mit 5,80 %.
Geschäftsmodell von Hexagon
Einleitung
Das schwedische Unternehmen Hexagon ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter von „Digital Reality Solutions“. Hinter diesem abstrakten Begriff verstecken sich wiederum drei verschiedene Technologien, unter welchen sich das Produktportfolio des Unternehmens zusammenfassen lässt:
- Sensorlösungen: Hardware zur Erfassung und Analyse der Umgebung
- Softwarelösungen: Anwendungen zur Modellierung und Simulation von möglichen Szenarien im echten Leben
- Autonome Lösungen: Schnittstelle zwischen Maschinen und Software, welche sich eigenständig verbessern
Bei den Produkten und Dienstleistungen von Hexagon dreht sich mehr oder weniger alles um die Erstellung und die gewinnbringende Nutzung eines digitalen Abbilds der Realität. Das Unternehmen nennt dies „Smart Digital Reality“ und hat den Begriff sogar schützen lassen. Kurz gesagt sollen die Kunden von Hexagon durch die Verwendung der Lösungen in die Lage versetzt werden, schnell wachsende Datenmengen zu ihrem Vorteil zu nutzen und bspw. zur Steigerung der Effizienz, Produktivität, Qualität und Sicherheit einsetzen.
Diese Smart Digital Realities können viele verschiedene Dinge aus dem echten Leben abbilden: von menschlichen Organen über Lagerhallen bis hin zu ganzen Städten. Im Gegensatz zu herkömmlichen, statisch digitalen Zwillingen zeichnen sich Smart Digital Realities, Angaben von Hexagon zufolge, durch drei Eigenschaften aus:
- Sie werden fortlaufend mit Daten gefüttert und können daher auch Prozesse abbilden.
- Sie sind der „Single Point of Truth“, also eine Quelle mit korrekten Daten, auf die sich alle Mitarbeiter beziehen.
- Durch maschinelles Lernen und KI wird die Interpretation von Daten vereinfacht.
Dass die Produkte von Hexagon vielseitig einsetzbar sind, spiegelt sich in den Branchen der Endkunden des Unternehmens wider. Diese stammen aus vielen verschiedenen Industrien mit zahlreichen untergeordneten Branchen, wie Abbildung 2 zu entnehmen ist.
Industrial Enterprise Solutions
Doch die Lösungen von Hexagon lassen sich auch verschiedenen Geschäftsbereichen zuordnen. Hierbei ist u. a. das Segment Industrial Enterprise Solutions zu nennen, welches aus zwei Untersegmenten besteht. Hierzu gehören die sogenannten Divisionen „Manufacturing Intelligence“ und „Asset Lifecycle Intelligence“. Während sich erstere mit Anwendungen rund um die Erfindung, das Design, die Herstellung, das Testen und die Wartung von Produkten befasst, unterstützt letztere die Kunden des schwedischen Unternehmens bei der „Gewinnung von Erkenntnissen über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen, um rentablere, sicherere und nachhaltigere Industrieanlagen zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben“.
Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die Produkte von Hexagon innerhalb dieses Segments in erster Linie bei Kunden aus dem Industriesektor zur Anwendung kommen. Das entsprechende Portfolio umfasst zum einen verschiedene Hardwarelösungen wie Sensoren, aber auch Softwareanwendungen in den Bereichen Computer-Aided Design (CAD), Computer-Aided Manufacturing (CAM) und Computer-Aided Engineering (CAE), welche bei den Herstellungsprozessen einer Vielzahl von alltäglichen Gütern zur Anwendung kommen. Bspw. wurden die Lösungen von Hexagon bei ungefähr 95,00 % aller weltweit produzierten Fahrzeuge verwendet. Bei Smartphones und Flugzeugen liegt dieser Anteil nach Unternehmensangaben bei 75,00 % bzw. 90,00 %.
Geospatial Enterprise Solutions
Das zweite Segment des schwedischen Konzerns verfügt über ein ebenso umfassendes Produktportfolio, welches in erster Linie aus „Reality-Capture-Sensoren“ besteht – also z. B. Laserscanner, Luftaufnahmekameras, unbemannte Luftfahrzeuge (UAV), Überwachungsgeräte oder mobile Geräte zur Kartierung von Landschaften. Auch hier wird die Hardware durch geeignete Softwareanwendungen ergänzt und abgerundet. Der Geschäftsbereich beinhaltet folgende Divisionen:
- Geosystems (Umgebungserfassung für Immobilien, Städte, Länder oder gar Tatorte)
- Safety, Infrastructure & Geospatial („Mapping“ von Personen, Standorten und Anlagen)
- Autonomy & Positioning (Lösungen für automatisierte Bewegungsabläufe an Land, Luft und Wasser)
Die Vielfalt des Produktportfolios von Hexagon in diesem Bereich wird deutlich, wenn man einen genaueren Blick in die Bereiche wirft, in denen das schwedische Unternehmen seine Kunden auf der ganzen Welt unterstützt. Sie werden u. a. für die Planung, den Betrieb und die Wartung vom Luft-, See-, Schienen- und Straßenverkehr verwendet. Darüber hinaus nutzen Behörden die Lösungen von Hexagon für die die Verwaltung von Grund und Boden sowie Volkszählungen. Weitere Projekte innerhalb der Baubranche, bei welchen der Konzern beteiligt war, sind bspw. der Burj Khalifa oder der Gotthard-Basistunnel.
Burggraben von Hexagon
Einleitung
Als wichtigster Faktor für den Burggraben von Hexagon ist zweifelsohne das Produktportfolio des Unternehmens zu nennen. Die Schweden verfügen über eine diversifizierte Palette an Hard- und Softwarelösungen, welche für unterschiedliche Bereiche entwickelt und optimiert wurden. Zudem ist Hexagon seit mehreren Jahrzehnten am Markt und besitzt Dank einer fortlaufenden geographischen Expansion in allen drei großen Wirtschaftsräumen unserer Erde eine hohe Bekanntheit und Reputation als Anbieter von Lösungen im Bereich der Messtechnik.
An dieser Stelle wollen wir außerdem die Übernahmestrategie von Hexagon aufgreifen. Denn neben der eigenständigen Entwicklung neuer Hard- und Software greift der schwedische Technologiekonzern auf die Akquisition innovativer, junger Unternehmen zurück, um sein Produktportfolio sinnvoll zu ergänzen und die organische Wachstumsgeschwindigkeit zu beschleunigen. So wurden alleine im vergangenen Geschäftsjahr vier wichtige Akquisitionen durchgeführt und meherere Minderheitsbeteiligungen vorgenommen.
Porters Five Forces
Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Hexagon aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.
Externe Kraft | Stärke | Begründung |
---|---|---|
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern | 2/5 | Hexagon kann eine beeindruckende Historie sowie eine diversifizierte Produktpalette vorweisen, welche mithilfe von eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie Akquisitionen aufgebaut wurde. Nichtsdestotrotz bewerten wir diese externe Kraft als eher stark und vergeben 2 von 5 Punkten, da mit Keyence, Keysight, Trimble und vielen anderen Unternehmen ernstzunehmende Konkurrenten existieren. |
Bedrohung durch neue Wettbewerber | 4/5 | Aufgrund der langfristigen Wachstumsaussichten ist der Markt für Messtechnik und entsprechende Softwareanwendungen für neue Wettbewerber grundsätzlich als attraktiv zu bewerten. Allerdings halten wir die entsprechende Bedrohung für eher gering, da die bestehenden Player auf diversifizierte Portfolios zurückgreifen können und nicht flächendeckend von Start-Ups bedroht sein dürften. Darüber hinaus könnte Hexagon im Rahmen seiner Übernahmestrategie von der Gründung neuer Wettbewerber profitieren. |
Verhandlungsmacht der Lieferanten | 3/5 | Ein Großteil der Einnahmen von Hexagon entstammt dem Verkauf von Hardwarelösungen. Um diese herstellen zu können, bezieht das schwedische Unternehmen eine Vielzahl an Rohmaterialien von verschiedenen Lieferanten. Nach Unternehmensangaben ist man nicht von einzelnen Zulieferern abhängig, sodass wir die Verhandlungspositionen als ausgeglichen bewerten und drei Punkte vergeben. |
Verhandlungsmacht der Kunden | 4/5 | Wie im Rahmen des Abschnitts zum Geschäftsmodell bereits thematisiert, ist der Kundenstamm von Hexagon hinsichtlich verschiedener Branchen und Regionen äußerst gut diversifiziert. Kein einzelner Abnehmer ist für einen erheblichen Umsatzanteil verantwortlich. Zudem kann Hexagon mit der Verknüpfung seiner Softwareanwendungen und Hardwarelösungen Lock-In-Effekte generieren, sodass wir 4 von 5 Punkten für angemessen halten. |
Bedrohung durch Ersatzprodukte | 5/5 | Die Anwendungszwecke der Produkte von Hexagon sind vielfältig: Sie werden bei der Produktion von elektronischen Geräten wie Smartphones eingesetzt, kommen bei der Konstruktion von Gebäuden zur Anwendung, werden für die Vermessung von Städten eingesetzt, und so weiter. Derzeit sind keine geeigneten Ersatzprodukte denkbar, weshalb wir für diese externe Kraft die volle Punktzahl vergeben. |
Geschäftsführung
Paolo Guglielmini
Guglielmini übernahm die Stelle als CEO von Hexagon in diesem Jahr. In seiner Verantwortung liegt das Wachstum des Unternehmens, sowohl organisch als auch durch strategische Akquisitionen. Zuvor war er als COO tätig und leitete die strategische und kommerzielle Entwicklung der Smart Factory Solutions von Hexagon als Präsident der Abteilung für Fertigungsintelligenz. Seit seinem Eintritt in das Unternehmen 2010 hat er verschiedene Schlüsselpositionen innegehabt, von Strategie und Geschäftsentwicklung über Fusionen und Übernahmen bis hin zu allgemeinem Management. Vor seinem Engagement bei Hexagon hatte Guglielmini Positionen beim CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum (in der Schweiz) und bei Accenture (in Italien) inne. Er verfügt über einen Master of Science in Ingenieurwissenschaften und einen Master of Business Administration.
CEO-Vergütung
Guglielmini übernahm die Rolle des CEOs in diesem Jahr von seinem Vorgänger Ola Rollén. Aus diesem Grund kann die Vergütung nur von Rollén aufgezeigt werden.
Als Grundgehalt erhielt Rollén im Geschäftsjahr 2022 3,92 Mio. EUR, die variable Vergütung belief sich auf 4,97 Mio. EUR und über andere Vorteile wurden ihm 7,84 Mio. EUR vergütet. Die Pension wurde um 0,78 Mio. EUR erhöht. Entsprechend ergibt sich eine Gesamtvergütung von 17,51 Mio. EUR. Warum die variable und die reguläre Vergütung über andere Vorteile in diesem Jahr so hoch ausfiel, wurde nicht genauer begründet.
Im Vorjahr belief sich das Grundgehalt auf 3,36 Mio. EUR und die Gesamtvergütung erreichte einen Wert von 5,78 Mio. EUR. Was gleichzeitig auch bedeutet, dass die variablen Vergütungen und die Einzahlungen in die Pension sich kumuliert auf 2,42 Mio. EUR belaufen.
2. Fundamentale Analyse von Hexagon
Kennzahlen
Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.
Umsatz
Entwicklung
Langfristig kann Hexagon ein recht gleichmäßiges Umsatzwachstum vorweisen. In vergangenen 30 Jahren verzeichnete der schwedische Technologiekonzern lediglich drei Rückgange: Zur Jahrtausendwende, im Zuge der globalen Finanzkrise sowie zuletzt durch die Investitionszurückhaltung im Rahmen der Corona-Pandemie. In allen anderen Jahren konnten die Erlöse gesteigert werden. Das historische Wachstum basiert dabei nicht nur auf einem organischen Anstieg der Nachfrage, sondern auch auf den beschriebenen Übernahmen, welche Hexagon regelmäßig durchführt.
So konnten die Einnahmen auch innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre von 3,76 Mrd. EUR auf 5,16 Mrd. EUR gesteigert werden, was einem Anstieg um immerhin 8,23 % pro Jahr entspricht. Auffällig ist dabei insbesondere der überproportionale Umsatzsprung i. H. v. 18,88 % in 2022, von welchem nur weniger als die Hälfte auf organische Zuwächse zurückzuführen ist. Ca. 10,00 % des Wachstums sind mit für Hexagon günstigen Wechselkursschwankungen sowie Übernahmen zu begründen.
In den kommenden Geschäftsjahren wird sich die Wachstumsgeschichte von Hexagon voraussichtlich fortsetzen. Die Unternehmensführung erwartet einen organischen Zuwachs der Umsätze von 5,00 % bis 7,00 % pro Jahr, welcher neben einer höheren Nachfrage nach bestehenden Lösungen in erster Linie durch neue Produkteinführungen erreicht werden soll. Darüber hinaus plant der schwedische Technologiekonzern, das Wachstum aus eigener Kraft durch weitere Akquisitionen zu beschleunigen. Bis 2026 hält die Unternehmensführung dementsprechend ein durchschnittliches Wachstum der Einnahmen von 8,00 % bis 12,00 % für realistisch. Die Analysten prognostizieren derzeit eine Wachstumsgeschwindigkeit, welche mit 6,30 % pro Jahr innerhalb des Korridors von Hexagon für die organischen Zuwächse liegt.
Umsatzverteilung nach Segmenten
Die zwei Geschäftsbereiche von Hexagon thematisierten wir bereits im Abschnitt zum Geschäftsmodell. Im Hinblick auf deren Relevanz sowie die historische Entwicklung ähneln sich die beiden Segmente sehr. Zum einen beliefen sich die Umsatzanteile im vergangenen Geschäftsjahr auf jeweils ca. 50,00 %. Darüber hinaus liegen die Wachstumsgeschwindigkeiten seit vielen Jahren auf einem Niveau, sodass sich die Relevanz der Geschäftsbereiche nur geringfügig verschiebt.
Unterschiede bestehen hingegen in der Profitabilität. Wenngleich sich hier von Jahr zu Jahr keine unerheblichen Schwankungen beobachten lassen, lag die Gewinnspanne des Segments Geospatial Enterprise Solutions in den vergangenen Jahren stets oberhalb von Industrial Enterprise Solutions.
Umsatzverteilung nach Regionen
Hexagon vertreibt seine Soft- und Hardwarelösungen in ca. 50 verschiedenen Ländern. Dabei ist das schwedische Unternehmen in allen wichtigsten Wirtschaftsräumen unserer Erde vertreten. Nord- und Südamerika stellen mit einem Umsatzanteil i. H. v. 38,56 % im vergangenen Geschäftsjahr den wichtigsten Absatzmarkt von Hexagon dar. Allerdings entfallen ungefähr zwei Drittel der Erlöse beider Kontinente auf die Vereinigten Staaten von Amerika.
Mit einem Anteil etwas mehr als einem Drittel folgt der Wirtschaftsraum EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika) an zweiter Stelle. Allerdings entwickelten sich die Erlöse im Vergleich zum Konzerndurchschnitt zuletzt eher unterdurchschnittlich. Gleiches gilt für den asiatischen Kontinent, welcher im vergangenen Geschäftsjahr für 27,21 % der Einahmen des schwedischen Konzerns verantwortlich war.
EBIT und Konzerngewinn
Im von uns betrachteten Zeitraum entwickelten sich die operativen Ergebnisse und Konzerngewinne von Hexagon im Gleichschritt zueinander. Allerdings ergibt sich im Vergleich zur Umsatzentwicklung ein Unterschied: Im Geschäftsjahr 2019 hatte der schwedische Technologiekonzern trotz höherer Umsätze mit sinkenden Ergebnissen zu kämpfen, was auf einen kurzfristig überproportionalen Anstieg der operativen Aufwendungen zurückzuführen ist. Auch im darauffolgenden Geschäftsjahr schrumpften das EBIT und das Nettoergebnis, da es Hexagon nicht gelungen ist, den Umsatzrückgang im Zuge der Corona-Pandemie mit entsprechenden Einsparungen von Kosten vollständig zu kompensieren.
In 2021 kehrte sich dieser Trend allerdings um und Hexagon konnte analog zu der Erwirtschaftung von Rekordumsätzen neue Bestwerte bei den Gewinnen ausweisen, u. a. Dank einer erfolgreichen Integration der durchgeführten Übernahmen in die Konzernstruktur. Somit steht für die letzten fünf Geschäftsjahre ein durchschnittliches Wachstum der beiden Kennzahlen von 8,60 % bzw. 8,39 % pro Jahr zu Buche.
Zum Zeitpunkt dieser Analyse ist in den kommenden Geschäftsjahren nicht davon auszugehen, dass es bei den Ergebnissen von Hexagon zu erheblichen Schwankungen kommen wird. Einzig der Konzerngewinn könnte in 2023 um etwas mehr als 10,00 % schrumpfen, was hauptsächlich auf höhere Zinskosten im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital zu begründen ist. Bis 2025 sollen beide Kennzahlen neue Höchstwerte erreichen und mit 7,01 % bzw. 7,86 % pro Jahr leicht dynamischer als die Erlöse anwachsen.
Margen
In den vergangenen Geschäftsjahren hat sich der Fokus des operativen Geschäfts von Hexagon zugunsten von Softwareanwendungen entwickelt. Dies hatte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Bruttomarge, welche zwischen 2018 und 2022 fast kontinuierlich von 62,94 % auf 65,13 % gesteigert werden konnte.
Die EBIT Marge entwickelte sich im selben Zeitraum jedoch nicht ganz so positiv. Die vorübergehenden Einbrüche der operativen Gewinne machte sich in diesem Kontext selbstverständlich bemerkbar, sodass zwischen 2018 und 2020 ein recht deutlicher Rückgang von 24,60 % auf 20,91 % verzeichnet wurde. In den letzten zwei Geschäftsjahren ist es dem schwedischen Unternehmen jedoch gelungen, zu alter Stärke zurückzukehren und unterm Strich sogar einen leichten Anstieg der operativen Gewinnspanne auf 24,93 % zu verbuchen. Gleiches gilt für die Nettomarge.
Bis 2025 sind keine erheblichen Veränderungen der Profitabilität von Hexagon zu erwarten. Bis auf einen kurzfristigen Einbruch der Nettomarge im laufenden Geschäftsjahr ist eher mit einer Stagnation zu rechnen. Dementsprechend erwarten die Analysten, dass Hexagon in drei Jahren eine operative Gewinnspanne i. H. v. 25,44 % erwirtschaften können wird. Im Vergleich zur Peer Group liegt das schwedische Unternehmen mit diesen Werten ungefähr im Mittelfeld.
Gewinn- und Verlustrechnung
In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Hexagon dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln.
Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe
Hexagon besitzt eine recht simple Dividendenpolitik: Langfristig soll sich die Ausschüttungsquote in Bezug auf die Konzerngewinne des Unternehmens auf 25,00 % bis 35,00 % belaufen. Nichtsdestotrotz kam es in der bisherigen Dividendenhistorie des schwedischen Konzerns bereits zu deutlich Schwankungen. So wurden die Ausschüttungen im Zuge der Finanzkrise um beinahe 80,00 % gekürzt. Seitdem können jedoch fortlaufende Anhebungen beobachtet werden, sodass zum Zeitpunkt dieser Analyse bereits 14 Jahre eine ununterbrochenen Wachstums zu Buche stehen.
In den letzten fünf Geschäftsjahren wurden die Dividenden vom schwedischen Unternehmen analog zu den Nettoergebnissen von 0,08 EUR je Aktie auf 0,12 EUR erhöht, was einem einem durchschnittlichen Anstieg um 10,67 % pro Jahr entspricht. Die aktuelle Dividendenrendite beläuft sich auf 1,32 % bei einer Ausschüttungsquote von 32,09 %. Die Analysten rechnen bis 2025 derzeit mit weiteren Anhebungen auf 0,15 EUR, wodurch ein Wachstum von 7,72 % pro Jahr zustande kommen würde.
Aktienrückkäufe spielen in der Kapitalallokation von Hexagon bisher eine untergeordnete Rolle. Während die Anzahl ausstehender Anteile zwischen 2013 und 2021 von 2,48 Mrd. auf 2,70 Mrd. Stück angestiegen ist, konnte im vergangenen Geschäftsjahr erstmals ein moderater Rückgang auf 2,69 Mrd. Stück verzeichnet werden. Nichtsdestotrotz steht für den betrachteten Zeitraum ein durchschnittlicher Anstieg von 0,88 %. Derzeit ist aufgrund der Aufnahme eines Rückkaufprogramms tendenziell davon auszugehen, dass die Aktienanzahl von Hexagon in Zukunft sinken wird.
Historische Kennzahlen
KUV
Zwischen 2018 und 2021 hat sich die Aktie von Hexagon mehr als verdoppelt. Im selben Zeitraum konnten die Erlöse um lediglich 15,43 % gesteigert werden, sodass sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis deutlich erhöhte. Im vergangenen Geschäftsjahr kehrte sich dieser Trend um und das Multiple schrumpfte von 8,84 auf 5,17. Während sich das KUV zum Zeitpunkt dieser Analyse auf 4,61 beläuft, könnte bis 2025 ein Rückgang auf 3,95 erfolgen.
KGV
Die historische Entwicklung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Hexagon lässt sich vollständig mit der Entwicklung der Kurs-Umsatz-Verhältnisse vergleichen, da der Anstieg der Marktkapitalisierung nicht annähernd vom Gewinnwachstum kompensiert werden konnte. Folglich stieg die Bewertungskennzahl von 20,22 auf 47,90 an. Derzeit liegt das KGV mit 28,12 bereits recht deutlich unterhalb des historischen Mittelwertes und könnte in Zukunft weiterhin schrumpfen.
KOCV
Der Blick auf das Kurs-Cashflow-Verhältnis überrascht in Anbetracht der zuvor thematisierten Multiples wenig. Von 2018 bis 2021 steht ein stetiger Anstieg von 15,51 auf 29,01 zu Buche. Mit 19,64 befindet sich das KOCV aktuell leicht unterhalb des Durchschnittswertes der letzten fünf Geschäftsjahre von 20,70. Anhand der Analystenschätzungen ist bis 2025 von einem Rückgang der Bewertungskennzahl auf 13,30 auszugehen.
Einordnung nach Peter Lynch
Innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre ist es Hexagon gelungen, die Umsätze und Gewinne mit hohen einstelligen Wachstumsraten zu steigern. Wenngleich ein nicht zu vernachlässigender Anteil dieses Wachstums durch Akquisitionen hervorgerufen wurde, entstammt der Großteil organischen Zuwächsen. Sowohl den Erwartungen der Analysten, als auch den Prognosen des Managements von Hexagon entsprechend wird sich diese Entwicklung in den kommenden Geschäftsjahren nahtlos fortsetzen. Folglich ist eine Einordnung als Average Grower vorzunehmen.
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Jetzt Mitglied werdenFundamentales Wir Lieben Aktien-Rating
In unserem fundamentalen Wir Lieben Aktien-Rating für Average Grower erreicht der schwedische Technologiekonzern mit 7 von 10 möglichen Punkten ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis. Während unsere Kriterien hinsichtlich des historischen und erwarteten Wachstums, der Gewinnstabilität sowie der Bewertung problemlos erfüllt werden, führen die Nettoverschuldung in Relation zum EBITDA, das prognostizierte Wachstum der operativen Gewinnspanne bis 2025 und die Eigenkapitalrendite zum Punktverlust.
3. Konkurrenzvergleich und Branchenanalyse
Allgemeine Infos über die Branche
Einordnung nach dem GICS
Zur besseren Einordnung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.
Betrachtung der Geodatenindustrie
Entwicklung der Marktgröße
Hexagon gilt als einer der führenden Konzerne in der Geodatenindustrie. Geodaten an sich sind Informationen über die physische Welt, die in einem digitalen Format gespeichert sind. Der entsprechende Markt für diese Technologien hatte zwischen dem Jahr 2013 und 2020 ein durchschnittliches Wachstum von 12,41 % p. a.
Die Branche ist damit ein stark wachsender Markt, der zugleich allerdings auch hohes Potenzial für Innovation besitzt. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data und das Internet der Dinge werden den Geodatensektor in den kommenden Jahren weiter verändern und auch auf Hexagon einen unmittelbaren Einfluss nehmen.
Verteilung der Geodatensoftwareanbieter nach Regionen
Im Jahr 2017 war im Hinblick auf Geodatensoftwareanbieter gerade der Raum Nordamerika führend. Insgesamt kamen etwa 40,00 % der entsprechenden Hersteller von hier, lediglich knapp 20,00 % aus Europa. Hier gilt es, den Stand der Grafik zu beachten, denn die Daten stammen, wie bereits erwähnt, aus dem Jahr 2017. Somit werden sich die Werte bereits verschoben haben und man sollte sich nicht zu stark auf die genauen Anteile konzentrieren. Es lässt sich jedoch auch bei heutigen Datenerhebungen ein ähnliches Bild erkennen, bei dem Nordamerika führend ist.
Umsatzmodelle der Geodatenanbieter
Recht interessant ist auch ein Blick darauf, wie sich die Umsatzmodelle der Geodatenanbieter wie Hexagon über die Zeit verändert haben. Gerade das Vertriebsmodell verlor hierbei viele Anteile und über die Zeit sank die Beliebtheit von diesem. Als Gewinner lassen sich u. a. das As-a-service-Modell und das schlüsselfertige Modell betiteln. Beiden gelang es an Beliebtheit zu gewinnen und mittlerweile weit verbreitet zu sein. Mit über 60,00 % ist das As-a-service-Modell zugleich das meistangebotene. Die Vorteile hierbei sind gleich zu denen, die sich sonst auch in anderen Branchen offenbaren. Zu nennen wäre hier bspw. die hohe Flexibilität, bei der Unternehmen ihre Ausgaben in diesem Bereich variabel anpassen können.
Geschäftsbereich der Softwarelösungen
CAD-/CAM-Softwaremarkt
Im Hinblick auf Hexagon sind gerade die beiden Segmente CAD und CAM im Softwarebereich entscheidend. CAD steht hierbei für Computer-Aided Design und wird verwendet, um bspw. Produkte in 2D- und 3D-Modellen darzustellen. CAM steht gleichzeitig für Computer-Aided Manufacturing und bedeutet so viel wie computergestützte Fertigung. In der Industrie kommen sie zum Einsatz, um Fertigungsprozesse zu automatisieren.
Der entsprechende Markt hierzu wird zwischen 2012 und 2024 voraussichtlich eine Wachstumsrate von 3,30 % p. a. besitzen und seine Marktgröße auf über 11,00 Mrd. USD steigern können. Hexagon gilt als einer der innovativsten Konzerne der Branche und genießt sowohl ein gutes Ansehen als auch eine hohe Expertise in diesem Bereich.
3D-Design vs. 2D-Design
Wenig überraschend im CAD-Markt: Gerade die 3D-Technologie ist der ausschlaggebende Wachstumstreiber und nimmt den größten Teil der Umsätze ein. Bis 2028 wird erwartet, dass diese auf über 10,00 Mrd. USD ansteigen werden, während das 2D-Design bei 3,35 Mrd. USD stehen wird.
Um vom Trend des 3D-Designs zu profitieren, investiert auch Hexagon stark in diesen Bereich und erkannte das Potenzial bereits früh. Die Produktlösungen des Konzerns erstrecken sich, wie in jedem anderen Teil des Geschäftsmodells auch, über viele verschiedene Bereiche. Dies ist laut Konzern eines der entscheidenden Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zur Konkurrenz.
Anzahl der Akquisitionen von Geodatenunternehmen
Eine zentrale Säule der Strategie von Hexagon stellt das Akquirieren interessanter Firmen dar. Zwischen 2001 und 2020 übernahm man insgesamt 52 Unternehmen und steht damit an der Spitze der Branche. Konkurrenten wie Trimble oder Google kommen auf deutlich niedrigere Werte und liegen weit hinter Hexagon.
Ende Juni dieses Jahres gab der Konzern die Übernahme von CADS Additive bekannt und verstärkte hiermit die Präsenz in den additiven Fertigungslösungen. Bereits seit 2021 war man verpartnert und arbeitete eng zusammen, ehe vor einem halben Jahr die Übernahme stattfand. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, bezogen auf die Akquisitionshistorie des schwedischen Konzerns.
Überblick über die Konkurrenz
Kennzahlen
In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von Hexagon anhand der Kennzahlen.
Unternehmen | Hexagon | Trimble | Keysight | Keyence |
---|---|---|---|---|
WKN/ISIN | A3CMTD/SE0015961909 | 882295/US8962391004 | A12B6J/US49338L1035 | 874827/JP3236200006 |
Mitarbeiter | 24.001 | 11.825 | 15.000 | 10.580 |
Marktkapitalisierung | 24,48 Mrd. EUR | 11,78 Mrd. USD | 24,48 Mrd. USD | 15.239,39 Mrd. JPY |
Umsatz | 5,32 Mrd. EUR | 3,72 Mrd. USD | 5,46 Mrd. USD | 944,50 Mrd. JPY |
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre) | 8,23 % p. a. | 4,28 % p. a. | 6,15 % p. a. | 11,96 % p. a. |
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre) | 6,30 % p. a. | 2,67 % p. a. | 4,13 % p. a. | 9,40 % p. a. |
Bruttomarge | 66,14 % | 60,67 % | 64,64 % | 82,01 % |
EBIT Marge | 22,56 % | 12,05 % | 24,85 % | 52,42 % |
KUV | 4,61 | 3,16 | 4,48 | 16,13 |
KGV | 28,12 | 35,28 | 23,16 | 42,17 |
Dividendenrendite | 1,32 % | – | – | 0,48 % |
Ausschüttungsquote | 32,09 % | – | – | 20,13 % |
Eigenkapitalquote | 58,73 % | 46,55 % | 53,60 % | 94,01 % |
Nettoverschuldung/EBITDA | 2,24 | 2,60 | -0,43 | -1,63 |
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre* | 18,20 % p. a. | 10,40 % p. a. | 12,20 % p. a. | 15,90 % p. a. |
*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Nettoergebnissen bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben.
Entwicklung des fairen Werts
Bei der Entwicklung des fairen Werts (basierend auf dem bereinigten Gewinn und dem KGV) ist außer dem leichten Dämpfer in 2020 und dem erwarteten temporären Dämpfer in 2023 eine konstante positive Entwicklung erkennbar. Der starke Anstieg in 2020 und 2021 führte zu einer hohen Überbewertung und die folgende Korrektur brachte die Aktie wieder auf ein deutlich niedrigeres Bewertungsniveau zurück. Aktuell notiert sie über 10 % unterhalb des fairen Werts.
Performance seit 10 Jahren
In den vergangenen zehn Jahren konnte Keysight gemeinsam mit Keyence den besten Total Return vorweisen. Auffällig ist zudem die sehr ähnliche Entwicklung von Hexagon und Trimble, welche sich vor allem in der aktuellen Korrekturphase nahezu identisch entwickelten.
4. Chancen und Risiken von Hexagon
Chancen
Digitalisierung der Industrie (1)
Ein unleugbarer Chancenaspekt für Hexagon ist die Digitalisierung der Industrie, durch deren Voranschreiten man essenzielle Vorteile erlangt. Als führender Anbieter von Lösungsmöglichkeiten für viele verschiedene Branchen ist der Konzern sehr gut positioniert, um von diesem Trend zu profitieren. Unterstützt wird das gesamte Vorhaben mit einer sehr weitreichenden Akquisitionsstrategie, auf die wir in der zweiten Chance zu sprechen kommen werden.
Die Digitalisierung der Industrie wird ein immer wichtigerer Bestandteil in der gesamten Wirtschaft. Optimierung von Prozessen, einfacheres Arbeiten und die Entlastung der Mitarbeiter sind nur ein paar Vorteile der Implementierung von digitalen Lösungen. Im Hinblick auf die Digitalisierung der Industrie spielt Hexagon eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich Industrie 4.0. Der Konzern kann hierbei gleich von mehreren Aspekten profitieren.
Im Rahmen der digitalen Transformation steigt die Nachfrage nach Softwarelösungen stark an. Als ein Anbieter von Softwares in vielen verschiedenen Bereichen der industriellen Prozesse, wird sich dies durchaus positiv auswirken. Die angebotenen Lösungsmöglichkeiten von Hexagon reichen hierbei von der Produktentwicklung, über die Fertigung selbst bis hin zur Qualitätskontrolle, wodurch man jeden Prozess begleiten und vereinfachen kann.
Ebenso ist der Konzern führend im Bereich der Messtechnik, die ebenso einen wichtigen Teil in der Zukunft einnehmen wird. Gerade bei industriellen Erzeugnissen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Teile punktgenau und mit dem richtigen Druck platziert werden, was im Rahmen der Messtechnik ermöglicht wird. Hexagon bietet hierbei wichtige Bestandteile an, die die Überprüfung wesentlich leichter machen.
Die beiden genannten Praxisbeispiele sind nur wenige von vielen weiteren Anwendungsmöglichkeiten von Hexagon. Die industrielle Digitalisierung wird dazu führen, dass die Ausgaben nochmals immens steigen und hiermit auch die Nachfrage nach Produkten des schwedischen Unternehmens steigt. Aktuell ist die industrielle Fertigung mit 318,00 Mrd. USD die größte Ausgabenbranche der gesamten Industrie.
Strategische Akquisitionen zur Stärkung und Erweiterung (2)
Wie bereits in der Branchenanalyse dargelegt und angesprochen, ist Hexagon eine auffällig hohe Aktivität bei Akquisitionen zuzurechnen. Dieser Punkt übernimmt eine tragende Säule in der Wachstumsstrategie und ist einer, der den Konzern in der Industrie einzigartig macht. Zwar kann eine solche Strategie auch schnell zu einem Problem werden, offenbart allerdings auch eine Menge Potenzial, die das Unternehmen nutzen kann.
Hexagon versucht laut eigenen Aussagen mit der Akquisitionsstrategie gerade Portfoliolücken zu schließen. Die dabei zu sehende Vorgehensweise ist mitunter der wichtigste Punkt, warum man es auch im Vergleich zur Konkurrenz schafft, so viele Bereiche in einem Geschäftsmodell zu vereinen. In den letzten 21 Jahren hat der Konzern mittlerweile über 170 Akquisitionen abgeschlossen. Betrachtet man den Wert in der Branchenanalyse, der sich nur auf Übernahmen bis 2020 bezog, so lässt sich schnell feststellen, dass viele der Übernahmen erst in diesem Zeitraum stattgefunden haben müssen. Der Konzern verschärfte seine Anstrengungen also nochmals merklich und kann hiermit ein in der Branche sonst nicht vorhandenes, breites Spektrum abbilden.
Ein Beispiel, das die Reichweite der Übernahmen bezogen auf das Produktportfolio darstellt, ist die Akquisition von HARD-Line in diesem Jahr. Hierbei handelt es sich um ein Bergabbauautomatisierungsunternehmen aus Kanada, welches 1996 gegründet wurde. Hexagon verspricht sich hiervon die Bergabbauautomatisierung weiter voranschreiten lassen zu können und in diesem Bereich zusätzlich aufgestellt zu sein. Man könnte eine gesamte Liste an interessanten Akquisitionen von Hexagon in den letzten fünf Jahren erstellen, dies ist hierbei nur ein Beispiel.
Zum Ende lässt sich sagen, dass die Übernahmestrategie für Hexagon eine besondere Bedeutung hat und eine der wichtigsten Bestandteile einnimmt. Mit über 170 Akquisitionen in den letzten 21 Jahren setzt man sich deutlich von den Werten der Konkurrenz ab und kann mithilfe dieser sich sehr breit aufstellen. Auch wachstumstechnisch kommt Hexagon die Strategie zugute, gerade in Zukunft möchte der Konzern hiervon profitieren können.
Risiken
Cyberrisiken (1)
Eintrittswahrscheinlichkeit: niedrig
Auswirkungen: mittel-hoch
Mit dem Voranschreiten der Implementierung von Softwares und weiteren neumodischen Technologien, steigt auch die Attraktivität für Cyberangriffe auf solche Ziele. Das angesprochene Risiko hat sich für Hexagon insbesondere in den vergangenen Jahren nochmals verschärft, was im Zweifelsfall schwerwiegende Auswirkungen haben kann.
Wie im Rahmen der Chancen bereits erwähnt wurde, schreitet die Implementierung von digitalen Lösungen für industrielle Zwecke immer weiter voran. Gerade für Unternehmen wie Hexagon sind cyberbedingte Zwischenfälle ein schwerwiegendes Risiko, was u. a. zu finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führen kann.
Der schwedische Konzern sammelt und verarbeitet eine große Menge an Daten von Kunden, die für Cyberangriffe anfällig und prädestiniert sind. Bei einem erfolgreichen Angriff können u. a. Kundendaten gestohlen werden, weitaus schwerwiegender könnte noch ein Eindringen in die Systeme sein. Hierbei kann es zu fehlerhaften Produktionsabläufen oder einer Unterbrechung der Produktion kommen, wenn bspw. die Software von Hexagon manipuliert wird und hier eingedrungen werden kann.
Hexagon nimmt diesen Risikoaspekt sehr ernst und versucht möglichst viel umzusetzen, damit genau ein solches Szenario nicht eintreten kann. Mindeststandards für alle Abteilungen sollen dafür sorgen, dass man dieses Risiko vorbeugen kann. Auch die enge Zusammenarbeit mit Dritten sorgt dafür, dass sich die Expertise hier merklich erhöht.
Abschließend steigt die Cyberbedrohung dennoch weiter an, da solche Ziele aufgrund der voranschreitenden Verbreitung immer interessanter werden. Mit einem erfolgreichen Angriff können die Angreifer so bspw. auf viele Daten gleichzeitig zugreifen und sich dies zunutze machen.
Wir ordnen die Eintrittswahrscheinlichkeit zum aktuellen Stand auf niedrig ein. Hexagon tut vieles gegen diesen Aspekt der Cyberbedrohungen und erhöhte sowohl die Ausgaben als auch die allgemeingültigen Standards im Unternehmen. Sollte es dennoch zu einem erfolgreichen Angriff kommen, sehen wir die Auswirkungen bei mittel-hoch.
Schnelle technologische Veränderungen (2)
Eintrittswahrscheinlichkeit: niedrig-mittel
Auswirkungen: mittel
Ein weiteres Hauptrisiko für den schwedischen Konzern Hexagon stellen die schnellen technologischen Veränderungen in der Branche dar. Durch die hohe Attraktivität des Marktes gibt es viele Unternehmen, die die Marktführerschaft erobern wollen. Entsprechend hoch sind die Anstrengungen, kostengünstigere, bessere und schnellere Systeme zu entwickeln als die Konkurrenz es kann und hierdurch Marktanteile zu erobern. Diesem Risiko ist Hexagon, wie jedes andere Unternehmen der Industrie auch, ausgesetzt.
Die Branche der Industrieautomatisierung und die damit verbundenen Bestandteile ist eine, die sich in ihrem Umfeld schnell ändert. Es kommt schnell zu neuen Technologien und Innovationen, die Prozesse nochmal weitaus mehr optimieren können als bisherige Einführungen. Die Auswirkungen bei Hexagon könnten bei einem Eintritt bspw. sein, dass Wettbewerbsvorteile verloren gehen und das Unternehmen Marktanteile hergeben muss, da man nicht mit den neuesten Technologien Schritt halten kann.
Hexagon tut vieles, um ein solches Risiko zu minimieren und ist aus unserer Sicht auch nicht in einer Position, bei der sich Anzeichen eines solchen Eintritts zeigen. Um dem Ganzen auch auf lange Sicht entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen u. a. auf hohe Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die dabei helfen sollen, technologisch gesehen auf dem neuesten Stand zu sein. In der Schweiz und in Indien besitzt man zudem Forschungs- und Entwicklungszentren, die die gesetzten Ziele in diesem Bereich zusätzlich unterstützen sollen.
Auch Partnerschaften können dieses Risiko stark mindern und dafür sorgen, dass Hexagon von der Expertise her in vielen Bereichen nochmals stärker wird. Ebenso eine Zusammenarbeit kann sich auf die Forschung und Entwicklung konzentrieren.
Abschließend sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit bei niedrig-mittel und damit etwas höher als bei Risiko 1. Die beschriebenen Branchenstrukturen machen es schwer abschätzbar, wie sich das Ganze in Zukunft entwickeln wird. Die Auswirkungen sehen wir insgesamt bei mittel.
Akquisitionsstrategie als Risiko (3)
Eintrittswahrscheinlichkeit: niedrig
Auswirkungen: niedrig-mittel
Das dritte Risiko bezieht sich auf die Akquisitionsstrategie des Konzerns, die sich durchaus negativ auswirken kann. Wie bereits beschrieben, stellt diese einen zentralen Ankerpunkt in der Wachstumsstrategie des Konzerns dar. Es kann allerdings zu Vorfällen kommen, bei denen Akquisitionen fehlschlagen und nicht wie geplant funktionieren, wodurch in erster Linie finanzielle Schäden zu erwarten wären. Auch die Integrierung in das Geschäft selbst sowie die Vertretung der Werte von Hexagon nach außen können problematisch werden.
Aufgrund der langjährigen Erfahrung von Hexagon im Bereich der Unternehmensübernahmen sehen wir die Wahrscheinlichkeit des Eintritts bei niedrig. Zugleich sind die Auswirkungen bei niedrig-mittel anzutreffen, die, wie bereits erwähnt, vorrangig finanzieller Natur sein würden.
5. Unsere Bewertung von Hexagon
Eigenkapitalkosten
Beginnen wir wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten:
Unsere Werte für Hexagon sind hier wie folgt:
Risikoloser Basiszins: 2,36 %
Risikoprämie: 6,17 %
Marktrendite: 7,00 %
Beta: 1,33
Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 8,53 %.
Bilanzanalyse
Die gesamte, von Hexagon ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2022 etwa 16,48 Mrd. EUR und hat sich damit um ca. 16,90 % verlängert. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.
Kategorie | Begründung |
---|---|
Entwicklung des Umlaufvermögens | Das Umlaufvermögen von Hexagon ist im abgelaufenen Geschäftsjahr von 2,27 Mrd. EUR auf 2,64 Mrd. EUR, also um 16,30 % angewachsen. Diese Entwicklung ist in erster Linie mit einem Anstieg des Inventars sowie ausstehenden Forderungen zu begründen. Alle weiteren Posten haben sich lediglich in einem unwesentlichen Umfang verändert. |
Entwicklung des Anlagevermögens | Auch das Anlagevermögen hat sich in 2022 von 11,82 Mrd. EUR auf 13,83 Mrd. EUR ausgeweitet, was einem Anstieg von glatt 17,00 % entspricht. Während sich die meisten Posten des Anlagevermögens kaum veränderten, stiegen die immateriellen Vermögenswerte von Hexagon aufgrund der Übernahmestrategie des Unternehmens deutlich an. |
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden | Aufgrund der Tatsachen, dass Hexagon in den vergangenen Geschäftsjahren nur in geringem Umfang eigene Aktien zurückgekauft und einen Großteil der Gewinne einbehalten hat, ist das auf die Aktionäre entfallende Eigenkapital kontinuierlich angewachsen. Für 2022 ergibt sich ein Wert von 9,86 Mrd. EUR, wodurch die Eigenkapitalquote in Relation zur Bilanzsumme 59,87 % beträgt. Durch die Aufnahme von Krediten ist das Fremdkapital zuletzt jedoch überproportional stark angestiegen. |
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen | Im vergangenen Geschäftsjahr befanden sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten von Hexagon 2,28 Mrd. EUR oberhalb des Cashbestands, sodass sich ein Faktor von 6,82 ergibt. Die kurzfristigen Investitionen beliefen sich derweil auf 1,80 Mrd. EUR, was 4,60 Mal den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten entspricht. |
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres | Zuletzt war Hexagon in der Lage, ein operatives Ergebnis i. H. v. 1,29 Mrd. EUR zu erzielen. Somit lässt sich in Relation zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten ein Faktor von 2,07 errechnen. Setzt man das EBIT ins Verhältnis zum gesamten Fremdkapital, so erhöht sich dieser auf 5,13. |
Fazit | Anorganische Zuwächse durch eine Vielzahl an Übernahmen gehören zur Wachstumsstrategie von Hexagon dazu. Ein Großteil der hierfür notwendigen finanziellen Mittel beschafft das schwedische Unternehmen über Fremdkapital. Folglich ergibt sich eine aktuelle Nettoverschuldung i. H. v. 3,86 Mrd. EUR. Setzt man diese ins Verhältnis zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf materielle und immaterielle Güter (EBITDA), ergibt sich ein Faktor von 2,24. Auch andernfalls macht die Bilanz von Hexagon einen soliden Eindruck, sodass wir diese aktuell als gesund bewerten. |
Bewertungsszenarien und -modelle
Optimistisches Szenario
Hexagon traut sich in den kommenden Geschäftsjahren selbst ein organisches Wachstum von 5,00 % bis 7,00 % pro Jahr zu. Die Prognosen der Analysen, welche wir für unser optimistisches Szenario berücksichtigen, liegen mit 6,30 % innerhalb dieser Range. Im Anschluss kalkulieren wir nach einer kurzen Beschleunigung der Wachstumsdynamik aufgrund von möglichen Übernahmen mit einer langsamen Abschwächung der Geschwindigkeit. Bis zur ewigen Rente soll der durchschnittliche Anstieg auf 2,00 % sinken.
Unter Schwankungen ist es Hexagon zwischen 2018 und 2022 gelungen, die operative Marge aufrecht zu erhalten bzw. marginal auszubauen. Die Analysten erwarten derzeit, dass sich dieser Trend bis 2025 fortsetzen wird. Wir rechnen im Rahmen unseres optimistischen Szenarios damit, dass ab 2026 noch ein wenig Luft für weitere Zuwächse besteht. Folglich soll die EBIT Marge bis 2032 auf 26,50 % gesteigert werden können.
Statt eines weiteren Anstiegs der Anzahl ausstehender Aktien erwarten wir, dass Hexagon sein Aktienrückkaufprogramm fortsetzen und jedes Jahr 1,00 % der existierenden Anteile erwerben und einziehen wird. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote setzen wir mit 35,00 % ans obere Ende der von Hexagon angestrebten Dividendenpolitik. Mit diesen Annahmen lässt sich ein fairer Wert von 8,66 EUR ermitteln, was einer Überbewertung von 5,33 % entspricht.
Setzt man für 2032 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25,00 an, ergibt sich eine Renditeerwartung von 9,42 % pro Jahr.
Pessimistisches Szenario
Auch beim pessimistischen Szenario rechnen wir bis 2025 mit den vorliegenden Schätzungen der Analysten. Im Anschluss kalkulieren wir allerdings einen deutlich schnelleren Rückgang der Wachstumsdynamik als beim optimistischen Szenario ein. Zudem soll das durchschnittliche Wachstum in der ewigen Rente nur 1,50 % betragen.
Statt eines mehr oder weniger fortlaufenden Anstiegs der operativen Gewinnspanne erwarten wir in unserem pessimistischen Szenario, dass die Profitabilität von Hexagon nach 2025 vergleichsweise stark schwanken wird.
Außerdem rechnen wir mit einer Verwässerung der Anteilseigner und erwarten einen durchschnittlichen Anstieg der Anzahl ausstehender Aktien um 1,00 %. Des Weiteren setzen wir die durchschnittliche Ausschüttungsquote auf nur 25,00 %, was dem unteren Ende der angestrebten Spanne von Hexagon entspricht. Durch diese pessimistischeren Annahmen sinkt der faire Wert auf 6,33 EUR, wodurch die Überbewertung auf 44,16 % ansteigt.
Mit einem KGVe von 20,00 in 2032 beläuft sich die Renditeerwartung auf 1,42 % pro Jahr.
DCF-Modell
In unserem DCF-Modell berechnen wir einen WACC von 7,65 % und verwenden einen Wachstumsabschlag von 2,00 %. Analog zu unseren DNP-Modellen verwenden wir bis 2025 die aktuell vorliegenden Schätzungen der Analysten zu den Free Cashflows von Hexagon.
Zwischen 2018 und 2021 konnte Hexagon die Free Cashflow-Marge unter Schwankungen recht deutlich steigern. Allerdings verzeichnete der schwedische Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Rückgang auf das Ausgangsniveau. Die Analysten erwarten derzeit bis 2025, dass die Free Cashflow-Marge erneut ansteigen wird. Wir halten aufgrund des historischen Trends darüber hinaus weiteren Spielraum für möglich, kalkulieren jedoch vorsichtig und planen auch Schwankungen mit ein.
Mit diesen Erwartungen berechnen wir einen fairen Wert von 6,92 EUR, wodurch eine Überbewertung von 31,75 % zustande kommt.
Unsere Einschätzung
Die Aktie von Hexagon ist in Relation zum ACWI eher schwankungsanfällig, was sich in einem recht hohen Beta-Faktor und dementsprechend in hohen Eigenkapitalkosten bzw. WACC widerspiegelt. Dementsprechend niedrig fallen die fairen Werte unserer besprochenen Bewertungsmodelle aus. Nichtsdestotrotz erreicht das schwedische Unternehmen in unserem optimistischen Szenario eine nicht unattraktive Renditeerwartung von fast 10,00 % pro Jahr. Sollte es Hexagon gelingen, seine Übernahmestrategie erfolgreich fortzusetzen und die Akquisitionsziele nahtlos und gewinnbringend in den Konzern zu integrieren, sind grundsätzlich noch höhere Renditen denkbar.
Nichtsdestotrotz gehen mit einer Investition in das schwedische Unternehmen entsprechende Risiken einher. Bspw. hat der Shortseller Viceroy Research unter der Führung von Fraser Perring, welcher u. a. mit seiner Wette gegen Wirecard große Erfolge feiern konnte, einen Report über Hexagon veröffentlicht, welcher insbesondere die Übernahmestrategie kritisiert und auch sonst schwere Vorwürfe gegen das schwedische Unternehmen erhebt.
Die erwartete Rendite setzen wir auf etwa 8,00 bis 8,50 % pro Jahr.
Die Investmentampel stellen wir auf Gelb. Zum einen kann Hexagon eine sehr erfolgreiche Historie vorweisen, welche sich den aktuell vorliegenden Prognosen entsprechend in Zukunft fortsetzen könnte. Zum anderen haben die Vorwürfe von Viceroy Research einen faden Beigeschmack. Sollten sich die Streitigkeiten mit dem Shortseller intensivieren oder die Vorwürfe im schlimmsten Fall als wahr herausstellen, dürfte sich Hexagon in großen Schwierigkeiten befinden.
6. Technische Analyse von Hexagon
Charttechnische Trendeinordnung
Übersicht
Langfristig
Das langfristige Chartbild der Hexagon-Aktie zeigt einen Aufwärtstrend, welcher sich ungefähr seit dem Jahr 2010 mit der aktuellen Dynamik bewegt. Die Abwärtsphase seit dem Hoch in 2021 ist relativ weit ausgedehnt, aber noch immer im Rahmen der übergeordneten Trendgeschwindigkeit – speziell aufgrund der vorherigen Rallye.
Mittelfristig
Auf der mittelfristigen Zeitebene befindet sich die Aktie in einer abwärtsgerichteten bis neutralen Trendstruktur. Da der letzte Abverkauf von Juni bis Oktober in einer Bewegung erfolgte, ist streng genommen keine Trendstruktur zu identifizieren, weshalb eine Einordnung des Trends als neutral zulässig ist. Dennoch kann das Hoch bei 134,70 SEK als relevantes Strukturhoch identifiziert werden.
Kurzfristig
Im Tages-Chart ist Hexagon bereits der Bruch des Abwärtstrend gelungen. Da die Aktie bereits eine sehr enge, aber dennoch relevante, Aufwärtsstruktur gebildet hat, befindet sie sich in einem kurzfristigen Aufwärtstrend.
Aussicht
Vor kurzem hat die Hexagon-Aktie die wichtigste Unterstützungszone getestet, welche zwar nicht die stärkste ist, aber sich am besten für eine Umkehr eignet. Im Optimalfall rutscht die Aktie nun nicht mehr in die Nähe der Verlaufstiefs ab und etabliert den kurzfristigen Aufwärtstrend auch nach und nach in den höheren Zeiteinheiten, denn in diesem Fall würde der langfristige Trendkanal (seit 2011) intakt bleiben.
Sollte die Aktie dennoch noch einmal auf neue Tiefs abrutschen, stellt der Kursbereich ab 77,00 SEK und vor allem die Zone um 69,00 SEK bis 72,00 SEK eine starke Unterstützung dar. Spätestens hier sollte eine Stabilisierung und Umkehr erfolgen, damit der langfristige Trend nicht gefährdet wird.
Technisches Wir Lieben Aktien-Rating
Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Hexagon mit 6 von 10 Punkten ein eher mittelmäßiges Ergebnis. Da die aktuelle Abwärtsphase so lange anhält, hat sich die Anordnung der EMAs, welche wir zur Bewertung der Trendstabilität verwenden, geändert. Dadurch bleiben der Hexagon-Aktie direkt drei Punkte verwehrt, wobei die aktuelle Korrekturlänge gerade noch in Ordnung im Sinne der übergeordneten Trenddynamik ist. Ein weiterer Punkt geht wegen einer mittelstarken Volumenakkumulation über dem derzeitigen Niveau (bei rund 116,00 SEK bis 120,00 SEK) verloren. Insgesamt wird die technische Qualität der Aktie mit 6 Punkten eher unterrepräsentiert.
Marktsymmetrie
Die aktuelle Korrektur sollte nicht mit den kleineren Abwärtsphasen in den 2010er-Jahren verglichen, sondern ausschließlich im Kontext der größeren Abwärtsphasen in 2011 und 2010 (bzw. 2018 bis 2020) eingeordnet werden. In diesem Zusammenhang ist die Länge der Korrektur gängig und kann als angemessen betrachtet werden.
Die Rainbow-EMAs ermöglichen eine Einordnung der Korrekturlänge, bereinigt um die Trendgeschwindigkeit der Aktie. Die Korrekturen in 2011 und 2020 (bzw. 2018 is 2020) bildeten den Boden auf dem Niveau der „ersten” orangenen EMAs aus. Dies trifft auch auf das bisherige Verlaufstief in der aktuellen Abwärtsphase zu, was die Aussage stützt, dass eine Ausweitung der Korrektur eher unwahrscheinlich und schädigend für die langfristige Trenddynamik wäre.
Systematisches Risiko
Auf Basis der letzten 200 Wochen weisen Hexagon und Trimble einen Beta-Faktor auf, der deutlich über dem Wert des Gesamtmarkts liegt. Auch die Korrelation mit dem ACWI ist bei beiden Aktien sehr hoch. Keyence und Keysight haben hingegen einen Beta-Faktor, der leicht unter dem des ACWI liegt, und auch die Korrelation mit dem Gesamtmarkt ist schwächer.
7. Fazit zur Hexagon Aktie
Allgemein
Hexagon ist ein innovativer Technologiekonzern, welcher seine Kunden mit Hard- und Softwarelösungen in die Lage versetzt, ein digitales Abbild der Realität zu erstellen und dieses gewinnbringend zu nutzen. Die Produkte des schwedischen Konzerns sind vielseitig einsetzbar, wodurch sie in unzähligen Branchen verwendet werden. Dementsprechend ist Hexagon nicht von einzelnen Branchen abhängig und kann eine recht gleichmäßige Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen vorweisen.
Neben eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit, in die jedes Jahr 10 % bis 12 % der Erlöse investiert werden soll, greift Hexagon auf Akquisitionen zurück, um sein Produktportfolio zu diversifizieren und das organisches Wachstum zu beschleunigen. So erwartet das schwedische Unternehmen, seinen Wachstumspfad in Zukunft fortsetzen zu können und hält ein durchschnittliches Wachstum von 8,00 % bis 12,00 % pro Jahr für realistisch.
Wie beschrieben, steht die Investmentampel auf Gelb und die Renditeerwartung beträgt 8,00 % bis 8,50 % pro Jahr.
Langfristig befindet sich die Hexagon-Aktie in einem Aufwärtstrend, welcher aktuell in einem Ausmaß korrigiert, wie es nur alle paar Jahre vorkommt. Die Länge der Abwärtsphase ist angemessen und eine erste Stabilisierung ist bereits gelungen, was dafür spricht, dass die Korrektur nicht mehr nachhaltig ausgeweitet wird.
Meinungen der Team-Mitglieder
Jan
Hexagon ist für mich neben NIBE Industrier einer der Top-Werte aus Schweden, welcher aktuell eine gute Einstiegschance bietet. Besonders gut gefällt mir die weltweite Präsenz und allgemein auch die guten Aussichten für die gesamte Branche. Etwas zweigespalten bin ich jedoch im Hinblick auf die Akquisitionsstrategie, welche zwar in der Regel positive Auswirkungen auf die Marktstellung hat, aber “teuer” ist und auch Spuren in der Bilanz hinterlässt; auch wenn das bislang gut gehändelt wurde. Insgesamt sehe ich die aktuelle Bewertung und die Renditeerwartung als nicht ausreichend an, damit die Aktie auf meine Watchlist kommt. Ich gehe aber auch nicht von einer tieferen Korrektur aus.
Adrian
Nach der erst kürzlich von uns analysierten NIBE Industrier AB kommt mit Hexagon ein weiteres Powerhouse aus dem europäischen Norden hinzu. Für mich ist Hexagon einer der Top Picks aus Europa und sticht für mich vor allem aufgrund des schönen, sauber strukturierten Trends heraus. Nach der kürzlich erfolgten Bodenbildung stehen die Chancen für eine Fortsetzung des langfristigen Trends sehr gut. Ich habe die Aktie auf unsere Watchlist für das Dividendenwachstums-Depot gesetzt.
Autoren dieser Analyse
Jan Fuhrmann
Adrian Rogl
Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.
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