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Pepsi Aktie Analyse – Die bessere Coca-Cola Alternative?

Pepsi Aktie Analyse

Die bessere Coca-Cola Alternative?

NASDAQ: PEP - Analyse vom 05.11.2023
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

PepsiCo Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: 851995 | ISIN: US7134481081 | Ticker: PEP (Nasdaq)

Das Getränk Pepsi sollte den meisten Menschen in Deutschland und auch sonst überall auf der Welt bekannt sein. Das Kultgetränk ist inzwischen vom Bekanntheitsgrad auf einem ähnlichen Niveau wie die klassische Coca-Cola. Doch dass der Konzern PepsiCo, der hinter dem Getränk selbst steht, noch wesentlich mehr als nur eine Cola zu bieten hat, ist eher wenigen Leuten bekannt. Die Aktie des Unternehmens gehört mit einer stabilen Wertsteigerung und Dividendenrendite seit den 1980er-Jahren zu den stabilsten Unternehmen auf dem US-amerikanischen Aktienmarkt und auch global. Nach dem kürzlichen Rücksetzer des Kurses wollen wir in dieser Analyse die Frage beantworten, ob die Aktie sich bereits für einen Kauf lohnt. 

Pepsico Aktienanalyse Einleitungsbild
Pepsi Aktie Analyse und Prognose

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Kapitel
Timestamp
Einleitung, Historie, Werte und Nachhaltigkeit, Aktionärsstruktur
00:00:00
Geschäftsmodell, Burggraben und Geschäftsführung​
00:14:45
Fundamentale Kennzahlen
00:31:18
Branchenanalyse & Konkurrenzvergleich
00:44:00
Chancen und Risiken, Unsere Bewertung, Technische Analyse
00:55:01

Kurzportrait

Pepsi ist weltweit einer der größten und bekanntesten Konzerne aus dem Bereich der Basiskonsumgüter. Neben der Eigenmarke gehört ein breites Markenportfolio mit Getränken und Snacks zu dem Unternehmen: Lipton, Rockstar, Lay’s, Doritos und mehr…

Aus der fundamentalen Perspektive kann die Aktie nicht nur mit einer recht konstanten Bruttomarge, sondern auch mit stabilen Wachstumsraten überzeugen. Die Aktionäre profitieren darüber hinaus von den konstanten Dividendensteigerungen, denn die Aktie gehört sogar zu den Dividendenkönigen.

Charttechnisch kann Pepsi seit vielen Jahrzehnten einen übergeordneten Aufwärtstrend vorweisen, wobei die aktuelle Korrektur nur ein gesunder und angemessener Rücksetzer ist. Ist das allerdings schon eine gute Kaufchance?

Die Analyse bezieht sich auf den Kenntnisstand unserer Recherche vom 04.11.2023.

WKN/ISIN
851995/US7134481081
Branche
Basiskonsumgüter
Peter Lynch Einordnung
Slow Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
229,31 Mrd. USD
Dividendenrendite
3,03 %
KGV
27,66
Firmensitz
Purchase (USA)
Gründungsjahr
1965
Mitarbeiter
315.000
WKN/ISIN
851995/US7134481081
Branche
Basiskonsumgüter
Peter Lynch Einordnung
Slow Grower
Fundamentales WLA-Rating
8/10
Technisches WLA-Rating
9/10
Porters Burggraben-Rating
18/25
Marktkapitalisierung
229,31 Mrd. USD
Dividendenrendite
3,03 %
KGV
27,66
Firmensitz
Purchase (USA)
Gründungsjahr
1965
Mitarbeiter
315.000

Inhaltsverzeichnis

1. Das Unternehmen Pepsi

Historie von Pepsi

Gründung

Im Jahr 1965 erfolgte die Gründung von PepsiCo durch eine Vereinbarung zwischen dem CEO von Pepsi-Cola, Don Kendall, und dem CEO von Frito-Lay, Herman Lay, was zur Entstehung des modernen „PepsiCo“ führte. Im selben Jahr wurde das Unternehmen an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet, während der jährliche Umsatz bereits die 500,00 Mio. USD überschritt.

In den folgenden Jahren gab es zahlreiche Produktneueinführungen, darunter Doritos im Jahr 1966 und Mountain Dew, die 1966 die erste Werbekampagne starteten. Funyuns, Chips mit Zwiebelgeschmack, wurden 1969 von George Bigner, einem Mitarbeiter von Frito-Lay, erfunden.

Im Jahr 1970 verlegte PepsiCo den Hauptsitz von New York City nach Purchase, New York, USA, wo ein beeindruckendes Gelände mit einem Skulpturengarten und einem Gebäude des Architekten Edward Durrell Stone entstand. Im Jahr 1971 übernahm Donald M. Kendall die Position des Vorsitzenden des Verwaltungsrats von PepsiCo, nachdem Herman W. Lay, der Gründer von Frito-Lay, in den Ruhestand gegangen war.
Das Unternehmen verzeichnete weiterhin ein beeindruckendes Umsatzwachstum und erreichte 1971 die Marke von 1,00 Mrd. USD. 1972 wurde Pepsi das erste US-Verbraucherprodukt, das in der Sowjetunion produziert, vermarktet und verkauft wurde.

Expansion und Partnerschaften

Die 1980er-Jahre waren von bedeutenden Entwicklungen geprägt, darunter die Einführung von Tostitos, eines Produktes von Frito-Lay. Im Jahr 1986 übernahm D. Wayne Calloway die Position des Vorstandsvorsitzenden und CEOs von PepsiCo bei der Pensionierung von Donald M. Kendall. Ende der 1980er-Jahre wurde das Unternehmen in die Top-25 der Fortune 500 aufgenommen. Zur gleichen Zeit wurden auch bedeutende Akquisitionen getätigt, darunter die Übernahme von Walker Crisps und Smiths Crisps, zwei der führenden Snack-Food-Marken im Vereinigten Königreich, sowie Kentucky Fried Chicken (KFC).

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung von PepsiCo erfolgte im Jahr 1990 mit der Akquisition von Gamesa, dem größten Keksunternehmen in Mexiko. Der Konzern erwarb dabei eine maßgebliche Beteiligung an Gamesa.

1995 fand die internationale Einführung von Lay’s Kartoffelchips statt. In weltweit 20 Märkten konnten die Produkte zum Start gekauft werden. Gleichzeit war dies auch für PepsiCo ein großer Schritt in eine internationale Expansion.

Die Strategie wurde weiter fortgesetzt, das Unternehmen erwarb 7-Up International und baute Partnerschaften im indischen Markt auf. 1998 erfolgte die Übernahme von Tropicana von der Seagram Company, was gleichzeitig die größte Übernahme in der Geschichte des Unternehmens darstellte. Weiterhin trennte man sich von den Unternehmen KFC, Taco Bell und Pizza Hut, welche als Zusammenschluss unter dem Namen Yum! Brands operieren.

2006 folgt eine Erweiterung des Produktsortiments durch die Übernahme von Naked Juice, IZZE und Stacy’s Pita Chips. Durch die Übernahme von Lebedyansky wurde PepsiCo zu einem führenden Saftunternehmen in Russland. Kurz darauf folgte die Übernahme von Wimm-Bill-Dann, einem weiteren Unternehmen in Russland, um dort die Präsenz zu stärken.

Zusammen mit Unilever’s Marken Lipton Tea ging PepsiCo ein Joint Venture ein, um die Entwicklung und Vermarktung von Tee-basierten Getränken voranzutreiben. Dabei ist u. a. die „Sparkling IceTea“-Produktpalette entstanden. Gemeinsam mit Starbucks wurde die North American Coffee Partnership gebildet, hierbei wurden Ready-to-drink-Kaffeegetränke entwickelt. Diese Partnerschaft trug dazu bei, dass PepsiCo das Sortiment um kalt servierbaren Kaffee erweiterte und die Marke Starbucks auf dem Getränkemarkt etablierte.

Nachhaltigkeit

Frito-Lay setzte 2005 einen Schritt in Richtung Umweltverantwortung, indem das Unternehmen das erste zertifizierte „grüne” Distributionszentrum in Rochester, New York, USA eröffnete. Diese Einrichtung ist darauf ausgelegt, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. 2010 folgte der erste vollelektrische Lieferwagen, der im Vertriebsnetz von PepsiCo eingesetzt wurde.

Das Unternehmen wurde bereits mit dem Stockholm Industry Water Award ausgezeichnet, um die innovativen und herausragenden Initiativen des Unternehmens zur Wasserbewirtschaftung anzuerkennen.

2016 veröffentlichte PepsiCo die Nachhaltigkeitsinitiative 2025. Das Ziel ist es, ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem aufzubauen. Drei Jahre später folgte die Verpackung von Lifewtr in 100,00 % rPET (recyceltem Plastik) und die Umstellung auf plastikfreie Alternativen bei den Marken bubly und Aquafina, welche in den USA nur noch in Aluminiumdosen verpackt werden. 2020 erreichte das Unternehmen einen Anteil der erneuerbaren Energien von 100,00 % in den US-Produktionsstätten. Unter dem neuen Green Bond entscheidet sich PepsiCo 10,00 Mrd. USD in wichtige Umweltschutzinitiativen im Rahmen der pep+Agenda zu investieren.

Neue Trends

Mit der Einführung von Pepsi Spire stieg das Unternehmen in den Markt der Getränkeautomaten ein. 2016 folgte Hello Goodness, ein innovativer Snack- und Getränkeautomat, welcher eine praktische Auswahl an gesunden Alternativen anbietet.

PepsiCo entwickelte in der Zeit auch weitere gesunde Alternativen. So wurde Tropicana Probiotics auf den Markt gebracht. Ein Saft, dem Probiotika, lebende Mikroorganismen, zugesetzt wurden. Im Anschluss zu der Produkteinführung folgte schnell die Übernahme von KeVita, ein führender Hersteller von fermentierten Probiotika- und Kombucha-Getränken.

Im Jahr 2018 erwarb PepsiCo SodaStream, um in den Markt für Heim-Sprudelgeräte einzutreten und das Engagement zur Reduzierung von Plastikmüll zu unterstützen. Dazu passend versucht Pepsi seit 2022 Nitro Pepsi zu etablieren, ein Cola-Getränk, welches mit Helium statt CO2 aufgesprudelt wird.

Mission, Werte und Nachhaltigkeit von Pepsi

Mission

Die Mission von PepsiCo lautet: „Mit jedem Schluck und jedem Bissen mehr Freude schaffen.”

PepsiCo möchte fröhliche Momente durch köstliche und nahrhafte Produkte sowie das einzigartige Markenerlebnis schaffen. Das Unternehmen möchte dazu beitragen, die Lebensqualität der Kunden zu steigern und ihnen unvergessliche Genussmomente zu bescheren. PepsiCo möchte Innovationen vorantreiben und ein Wachstum erreichen, welches in der Branche seinesgleichen sucht. Weiterhin verpflichtet sich der Konzern, nachhaltige Spitzenrenditen für die Aktionäre zu liefern und beste Praktiken in der Unternehmensführung zu übernehmen. Das Vertrauen der Aktionäre soll gestärkt und langfristiger Mehrwert geschaffen werden.

Werte

PepsiCo strebt danach, schneller zu wachsen, indem das Unternehmen im Markt erfolgreich ist, noch stärker auf die Bedürfnisse der Verbraucher eingeht und die Investitionen ausweitet. Dies beinhaltet die Erweiterung des Produktportfolios, Einführung neuer Lebensmittel und Getränke, die Stärkung der nordamerikanischen Geschäfte und die beschleunigte internationale Expansion, insbesondere in den Märkten, in denen das Unternehmen ein großes Potenzial sieht.

PepsiCo arbeitet daran, zu einem stärkeren und besser vereinten Unternehmen zu werden, indem Fähigkeiten gesteigert, Kosten gesenkt und neue Technologien zum Vorteil genutzt werden. Kernkompetenzen sollen durch fortschrittliche Technologien skaliert werden. Weiterhin werden Investitionen in Talentförderung und die Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur gelebt.

PepsiCo möchte noch mehr für unseren Planeten tun. Dies beinhaltet die Nutzung der globalen Reichweite und des Fachwissens des Unternehmens in Bereichen, in denen es den größten Umwelteinfluss erzielen kann, darunter zählt Landwirtschaft, Wasser, Verpackungen und Produkte. PepsiCo verpflichtet sich dazu, nicht nur wirtschaftlichen Erfolg zu verfolgen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt und zur Gesellschaft zu leisten.

Nachhaltigkeit

Die Geschäftstätigkeit von PepsiCo ist intrinsisch mit der Gesundheit des Planeten und der Widerstandsfähigkeit des Lebensmittelsystems verbunden. Daher ist die Investition in Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Aspekte von entscheidender Bedeutung für das Unternehmen und soll dem Geschäft langfristig zum Erfolg verhelfen. Dabei wird angenommen, dass eine nachhaltigere Arbeitsweise dazu beiträgt, eine widerstandsfähige Lieferkette und ein Lebensmittelsystem aufzubauen. Der Fokus des Konzerns liegt auf drei miteinander verbundenen Säulen.

Es soll daran gearbeitet werden, Ernten und Zutaten so zu beschaffen, dass sie die Erde wiederherstellen und landwirtschaftliche Gemeinschaften stärken. Weiterhin soll dazu beigetragen werden, eine kreislauforientierte und inklusive Wertschöpfungskette aufzubauen. Ebenfalls sollen Menschen durch die Marken von PepsiCo dazu inspiriert werden, Entscheidungen zu treffen, die sowohl für sie als auch für den Planeten mehr Freude schaffen.

Aktionärsstruktur von Pepsi

PepsiCo gibt nur Aktionäre an, welche mehr als 5,00 % der Anteile des Unternehmens halten. Diese sind Vanguard mit 9,50 % und BlackRock mit 8,00 %. Alle weiteren Aktionäre halten weniger als 5,00 %.

Geschäftsmodell von Pepsi 

Einleitung

Coca-Cola fokussiert sich auf den Vertrieb von meist alkoholfreien Getränken. Die Schwerpunkte von Unternehmen wie Hershey oder Mondelez liegen im Verkauf von süßen und salzigen Snacks. Und obwohl das Erfrischungsgetränk Pepsi als Namensgeber für den Konsumgütergiganten PepsiCo dient, welchen wir im Rahmen dieser Analyse detailliert betrachten, vereint der Konzern diese beiden Geschäfte zu vergleichbaren Umsatzanteilen unter einem Dach und verfügt mit mehreren bekannten Marken über eine führende Positionierung. Nach eigenen Angaben sind die globalen Marktanteile im hohen einstelligen Bereich anzusiedeln.

Wie im weiteren Verlauf der vorliegenden Analyse noch thematisiert werden wird, verfügt Pepsi über eine nicht ganz unkomplizierte Aufteilung des operativen Geschäfts nach Segmenten. Um es an dieser Stelle übersichtlich zu halten, nehmen wir allerdings eine Unterscheidung des Produktportfolios anhand von Snacks und Getränken vor.

Bevor wir jedoch dazu kommen, wollen wir auf einen zentralen Unterschied des Geschäftsmodells von Pepsi im Vergleich zum größten Konkurrenten im Bereich alkoholfreier Erfrischungsgetränke eingehen. Dazu blicken wir ein paar Jahrzehnte in die Vergangenheit. In den 1970er- und 1980er-Jahren hat Coca-Cola nämlich damit begonnen, Abfüllunternehmen in eigenständige Gesellschaften auszugliedern. Als Ziel dieses Vorgehens sind eine geringere Kapitalbindung, eine bessere Fokussierung auf die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte sowie verbesserte Effizienzen zu nennen.

Während Pepsi vor vielen Jahren noch eine vergleichbare Strategie verfolgte, entschied sich der Konzern im Geschäftsjahr 2009 dazu, seine wichtigsten Abfüllunternehmen, Pepsi Bottling Group und PepsiAmericas, zu übernehmen und wieder in die eigene Konzernstruktur zu integrieren. Der damalige CEO des Unternehmens, Indra Nooyi, begründete diesen Schritt mit einer höheren Flexibilität und einer dadurch verbesserten Fähigkeit von Pepsi, auf etwaige Veränderungen des Marktes reagieren zu können. Während der Konsumgütergigant auch mit unabhängigen Abfüllern kooperiert, wird ein Großteil der Produktionsprozesse folglich selbst übernommen. 

Im Anschluss an die Herstellung existieren mehrere Wege, wie die Produkte von Pepsi zum Konsumenten gelangen. Für Händler, welche sich durch einen hohen Umschlag auszeichnen, bietet der Konzern eine Direktlieferung ohne Umwege in die jeweilige Filiale an. Ist der Umschlag geringer und die Belieferung mit neuen Produkten infolgedessen nicht zeitkritisch, beliefert Pepsi auch größere Lager der Abnehmer mit Snacks und Getränken. Als Ergänzung zum klassischen Vertrieb in Supermärkten oder Tankstellen gewinnt außerdem bei Pepsi der Verkauf über das Internet zunehmend an Bedeutung.

Snacks

Vermutlich hast auch du schon einmal Chips von der Marke Lay’s gegessen. Seit der Übernahme von Frito-Lay im Jahr 1965 stellt die Marke einen zentralen Bestandteil des Portfolios von Pepsi dar und gehört und zu den weltweit beliebtesten Chips-Brands. Dies ist nicht zuletzt auf die Produktvielfalt von Lay’s zurückzuführen, denn die Geschmacksrichtungen werden an die Vorlieben der Menschen in verschiedenen Absatzmärkten angepasst.

Natürlich besitzt Pepsi im Snacking-Bereich auch andere Marken, welche hierzulande bekannt sind. So befinden sich häufig auch sogenannte Tortilla-Chips aus Mais der Brand Doritos in den hiesigen Regalen. In den Vereinigten Staaten erfreuen sich außerdem Cheetos, Ruffles und Tostitos einer hohen Beliebtheit. Somit ist Pepsi zum aktuellen Zeitpunkt insbesondere im Bereich salziger Snacks präsent, plant jedoch durch Übernahmen und eigene Produktinnovationen in weitere Bereiche des „Convenience-Foods“-Sektors zu expandieren. Neben den fünf erwähnten Marken des Konsumgütergiganten, welche gemeinsam für ca. 60,00 % der Segmenterlöse stehen,  sind in Abbildung 1 weitere Brands dargestellt.

Abb. 1: Marken von PepsiCo im Snack-Segment

Getränke 

Nicht minder relevant für Pepsi ist die Herstellung und der Verkauf von Getränken. Wenngleich in diesem Zusammenhang allen voran das gleichnamige Erfrischungsgetränk zu nennen ist, verfügt der Konzern über viele weitere Marken. Eine hohe Relevanz besitzen bspw. die Marken Mountain Dew, Gatorade und Tropicana, sodass sich der kumulierte Umsatzanteil dieser Getränke auf mehr als 50,00 % des Geschäftsbereichs beläuft.

Darüber hinaus hat Pepsi vor fast 30 Jahren ein Joint Venture mit Starbucks gegründet, an welchem beiden Unternehmen jeweils zur Hälfte beteiligt sind. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit befassen sich Starbucks und Pepsi mit dem Verkauf von Ready-to-drink-Kaffeeprodukten. Während anfangs nur der bekannte Frappuccino vertrieben wurde, wuchs das Produktportfolio in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Und das mit großem Erfolg: Die Umsätze belaufen sich derzeit auf mehr als 2,00 Mrd. USD bei einem Marktanteil von ca. 97,00 % in den USA (nach eigenen Angaben).

Abb. 2: Getränkemarken von PepsiCo

Doch Pepsi ruht sich nicht auf bereits existierenden Marken aus. Zwischen 2016 und 2021 hat der Konzern allein in den USA 342 neue Getränkemarken eingeführt und belegt in diesem Zusammenhang noch vor Coca-Cola und Nestlé den ersten Platz. Ein Auszug der Produktvielfalt von Pepsi im Getränkebereich ist Abbildung 2 zu entnehmen.

Abb. 3: Führende Unternehmen im Bereich der alkoholfreien Getränke in den USA, basierend auf neuen Produkteinführungen

Akquisitionen und Veränderungen bestehender Produkte

Das Kerngeschäft von Pepsi zeichnet sich durch den Verkauf von zuckerhaltigen und zumeist ungesunden Süßigkeiten bzw. Snacks und Erfrischungsgetränken aus. Da sich aktuell jedoch gesellschaftliche Trends in Richtung gesünderer und nachhaltigerer Ernährung beobachten lassen, ist das Unternehmen seit mehreren Jahren bemüht, das Produktportfolio u. a. in dieser Hinsicht umzubauen bzw. zu ergänzen. So existieren bereits seit geraumer Zeit „Zero-Varianten“ der beliebtesten Getränke von Pepsi. Im Snack-Bereich fokussiert sich der Konsumgütergigant zunehmend auf fettreduzierte Produkte. 

Doch die Umstellung des bestehenden Produktportfolios stellt in diesem Zusammenhang nicht die einzige Maßnahme dar. In den vergangenen Geschäftsjahren hat Pepsi nämlich eine äußerst hohe Menge an finanziellen Mitteln in die Hand genommen, um die Produktpalette durch Akquisitionen zu diversifizieren. Als prominentes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Übernahme von SodaStream zu nennen, einem Hersteller von Trinkwassersprudlern aus Israel. Darüber hinaus wurden Rockstar Energy und Muscle Milk, letzteres Unternehmen ist ein Hersteller von proteinreichen Lebensmitteln, akquiriert.

Abb. 4: Neu akquirierte Marken von PepsiCo

Burggraben von Pepsi

Einleitung

In einer globalen Betrachtung ist Pepsi nach Coca-Cola als zweitgrößter Anbieter von Erfrischungsgetränken einzuordnen. Im Bereich (salziger) Snacks verfügt das Unternehmen sogar über die Position des Marktführers. In beiden Segmenten kann Pepsi vom umfassenden Markenportfolio profitieren, welches mehr als 500 Brands und eine noch größere Anzahl an Produkten umfasst. Allen voran ist in diesem Kontext natürlich die Marke hervorzuheben, die dem Konzern seinen Namen verleiht: Pepsi. Während die Markenagentur Interbrand den Wert in 2013 noch auf 17,89 Mrd. USD bezifferte, konnte bis zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres unter Schwankungen ein Anstieg auf 19,62 Mrd. USD erreicht werden.

Abb. 5: Markenwert von Pepsi

An dieser Stelle wollen wir außerdem auf die tiefe Integration des Geschäftsmodells von Pepsi hinweisen. Wie im Abschnitt zum Geschäftsmodell bereits erwähnt, hat das Unternehmen vor vielen Jahren einen Strategiewechsel vollzogen und seine ehemals unabhängigen Abfüller übernommen. Demnach übernimmt Pepsi von der Entwicklung neuer Produkte und Geschmackssorten über die Produktion und die Vermarktung bis hin zur Auslieferung an die Kunden einen Großteil der Aktivitäten der Wertschöpfungskette und verfügt folglich über eine hohe Kontrolle der Prozesse.

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Porters Five Forces

Nachstehend die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter. Diese dient der Einordnung von externen Kräften, welche auf die Unternehmen einer Branche einwirken. Unsere Skala reicht hierbei von 0 bis 5. Je besser Pepsi aufgestellt ist, desto höher ist die Punktzahl, welche wir vergeben.

Externe Kraft
Stärke
Begründung
Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
3/5
Der nichtzyklische Konsumsektor ist stark umkämpft. Zahlreiche, global operierende Milliardenkonzerne wie Coca-Cola, Nestlé oder Mondelez kämpfen mit ihren Produkten um die Gunst der Konsumenten. Dennoch vergeben wir für die Rivalität unter bestehenden Mitbewerbern 3 von 5 Punkte, da Pepsi weltweit über hohe Marktanteile verfügt und mit der Position als Marktführer in mehreren Teilbereichen als einer der größten Player der Branche einzustufen ist.
Bedrohung durch neue Wettbewerber
4/5
Es passiert nicht selten, dass Start-ups oder junge Unternehmen mit einzelnen Produkten im Getränke- und Snack-Bereich Erfolge feiern. Dennoch bewerten wir diese externe Kraft als vergleichsweise schwach, da junge Unternehmen einfach nicht über eine ausreichende Menge an finanziellen Mitteln verfügen, um einen diversifizierten Konsumgüterkonzern wie Pepsi aufzubauen. Zudem stellen neue Wettbewerber unter Umständen geeignete Akquisitionsziele dar.
Verhandlungsmacht der Lieferanten
3/5
Für die Herstellung der Produkte bezieht Pepsi zahlreiche Zutaten von einer Vielzahl an Lieferanten. Hierzu zählen in erster Linie Aspartam, Mais, Mehl, Saftkonzentrate, Kartoffeln, Reis und viele mehr. Für viele dieser Eingangsstoffe sind die Preise in den vergangenen Quartalen stark angestiegen. Dennoch bewerten wir diese externe Kraft mit 3 von 5 Punkten, da Pepsi als mitunter größter Player der Branche ein wichtiger Abnehmer für Zulieferer ist und beide Seiten hohes Interesse an einer reibungslosen Zusammenarbeit haben dürften.
Verhandlungsmacht der Kunden
3/5
Auf dem Weg der Produkte zum Endkunden ist häufig ein Einzelhändler zwischengeschaltet. Bspw. stellt Walmart mit einem Umsatzanteil von ca. 14,00 % in 2022 einen wichtigen Abnehmer des Konsumgüterunternehmens dar. Die Verhandlungspositionen bewerten wir insgesamt als ausgeglichen, da die sich die Snacks und Getränke von Pepsi bei den Konsumenten einer hohen Beliebtheit erfreuen und das Unternehmen in den vergangenen Monaten in der Lage war, einen Großteil der höheren Umsatzkosten weiterzureichen.
Bedrohung durch Ersatzprodukte
5/5
Die meisten Produkte, welche Pepsi produziert, sind ungesund. In den Erfrischungsgetränken befinden sich hohe Mengen an Zucker, die Chips des Unternehmens sind fetthaltig. Darüber hinaus lassen sich gesellschaftliche Trends in Richtung gesunder und nachhaltiger Ernährung beobachten. Nichtsdestotrotz vergeben wir aus zwei Gründen 5 von 5 Punkte für diese externe Kraft: Erstens halten wir es für äußerst unwahrscheinlich, dass die breite Masse der Gesellschaft bereit ist, auf „Convenience Food“ zu verzichten. Und zweitens widmet sich Pepsi durch die Abwandlung bestehender Produkte sowie durch die Durchführung von Übernahmen dem Umbau des Produktportfolios hinsichtlich gesünderer Produkte.
Abb. 6: In Porters Burggraben-Rating erzielt Pepsi 18 von 25 Punkte.

Geschäftsführung  

Ramon L. Laguarta

Laguarta ist seit 25 Jahren bei PepsiCo tätig, seit 2018 CEO und seit 2019 Vorstandsvorsitzender. Laguarta positioniert das Unternehmen neu, um schneller, stärker und besser zu werden.

Vor seiner Zeit als CEO war er Präsident von PepsiCo. In dieser Rolle war er für die Gestaltung der Unternehmensstrategie verantwortlich, arbeitete eng mit den Geschäftseinheiten zusammen, um das Umsatzwachstum zu steigern, steuerte die Produktivität zur Ermöglichung dieses Wachstums und investierte in neue Bereiche disruptiver Innovation.

Zwischen 2015 und 2017 war Laguarta CEO des Sektors, der zuvor als Europe Sub-Saharan Africa (ESSA) bekannt war, einem der komplexesten Geschäftsbereiche von PepsiCo. In dieser Rolle hat er erfolgreich das Getränkeportfolio von ESSA transformiert, das Saftgeschäft des Unternehmens entwickelt und die Nachhaltigkeitsmission des Unternehmens vorangetrieben.

Davor hatte Laguarta verschiedene Positionen mit wachsender Verantwortung in Europa inne, darunter die Leitung der Akquisition und erfolgreiche Integration des Molkereigeschäfts des Unternehmens in Russland. Bevor er 1996 zu PepsiCo kam, arbeitete er für Chupa Chups, ein führendes spanisches Süßwarenunternehmen, in dem er verschiedene internationale Positionen in Asien, Europa, dem Nahen Osten und den Vereinigten Staaten innehatte.

Laguarta stammt aus Barcelona und hat einen MBA von der ESADE Business School in Spanien sowie einen Master in International Management (M.M.) von der Thunderbird School of Global Management.

CEO-Vergütung

Das Grundgehalt belief sich 2022 auf 1,64 Mio. USD. Durch Stock Awards erhielt der CEO zusätzlich 9,40 Mio. USD und durch einen Non-Equity Incentive Plan 12,48 Mio. USD. Sein Pensionswert wurde um 4,25 Mio. USD erhöht und durch andere Vergütungen steigerte er sein Gehalt um 0,60 Mio. USD. Insgesamt beläuft sich damit der Verdienst des CEOs von PepsiCo auf 28,39 Mio. USD.
2021 lag im Vergleich das Grundgehalt bei 1,54 Mio. USD und insgesamt erhielt er 25,51 Mio. USD.
2020 belief sich das Grundgehalt auf 1,47 Mio. USD und der Gesamtverdienst auf 21,49 Mio. USD.

Das CEO Pay Ratio, also das Verhältnis der jährlichen Vergütung des CEOs im Vergleich zu dem Median der Beschäftigten, liegt bei 543 zu 1. Hierbei wurde ein mittlerer Verdienst der Mitarbeiter in Höhe von 52.315,00 USD berechnet.

Abb. 7: Ramon L. Laguarta

2. Fundamentale Analyse von Pepsi

Kennzahlen

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Aktienfinder

Die Prognosen aus diesem Abschnitt werden vom Aktienfinder zur Verfügung gestellt.

Umsatz

Entwicklung 

Nachdem die Umsätze von Pepsi bis 2011 kontinuierlich angewachsen sind, ging das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren in ein eine Phase der Stagnation über, welche bis 2018 anhielt. Um dies zu ändern, schmiedete das Management des Unternehmens eine Strategie, um auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Als eine von mehreren Maßnahmen im Rahmen dieser Strategie tätigte der Konsumgütergigant zwischen 2018 und 2020 zahlreiche Übernahmen im Wert von ca. 10,00 Mrd. USD. Dies führte zu einer Beschleunigung des organischen Wachstums. Zudem beschäftigte sich Pepsi mit der Pflege bestehender Marken und Produkte und entwickelte gesündere Alternativen (bspw. Zero-Getränke und fettreduzierte Chips).

Und tatsächlich führten die Maßnahmen unmittelbar zu wachsenden Erlösen. So konnten die Einnahmen im vorliegende Zeitraum von 64,66 Mrd. USD auf 86,39 Mrd. USD gesteigert werden, was einem durchschnittlichen Anstieg um 7,51 % pro Jahr entspricht. Dass das Umsatzwachstum auf breiter Basis in sämtlichen Geschäftsbereichen erzielt wurde, ist dem Wachstum einzelner Marken zu entnehmen (2020 bis 2022):

  • Gatorade (13,00 % p. a.)
  • Mountain Dew (8,00 % p. a.)
  • Pepsi-Cola (7,00 % p. a)
  • Doritos (11,00 % p. a.)
  • Cheetos (11,00 % p. a.)
  • Lay’s (9,00 % p. a.)

Nicht zu vernachlässigen ist an dieser Stelle der Einfluss von Preiserhöhungen, denn im Zuge der höheren Inflation hat auch Pepsi die Produkte teurer gemacht. Somit ist nur ein Bruchteil des historischen Wachstums auf einen Anstieg der Verkaufsvolumen zurückzuführen.

Derzeit erwarten sowohl die Analysten als auch das Management von Pepsi, dass sich der seit 2018 intakte Wachstumstrend in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Das Konsumgüterunternehmen hält einen langfristigen Anstieg der Einnahmen um 4,00 % bis 6,00 % pro Jahr für realistisch. Die Analysten gehen mit und erwarten bis 2025 einen Anstieg auf erstmals mehr als 100,00 Mrd. USD, was einem Anstieg von 5,27 % pro Jahr entsprechen würde.

Abb. 8: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Grundsätzlich lässt sich das operative Geschäft von Pepsi in den Verkauf von Snacks und Erfrischungsgetränken untergliedern. Beide Produktkategorien sind für ungefähr die Hälfte der Einnahmen verantwortlich, wenngleich die Relevanz von Chips und sonstigen Produkten des Snack-Bereichs überwiegt. Pepsi greift jedoch auf eine andere, etwas umständlichere Methode der Umsatzverteilung nach Segmenten zurück. So werden lediglich die Erlöse, welche in Nordamerika erwirtschaftet werden, den verschiedenen Produktkategorien zugeordnet.

Folglich war das Segment PBNA (Pepsi Beverages North America), welches den Verkauf von Erfrischungsgetränken in den USA und Kanada umfasst, mit 30,34 % für den höchsten Umsatzanteil verantwortlich. Auf dem zweiten Platz folgt der Vertrieb von Snacks in Nordamerika innerhalb des Geschäftsbereichs FLNA (Frito-Lay North America) mit einem Anteil von etwas mehr als einem Viertel. Darüber hinaus werden die Umsätze, welche unter den Marken von Quaker Foods erwirtschaftet werden, separat ausgewiesen (QFNA). Hierzu gehören u. a. Frühstücksflocken, Reis und Nudeln. Der entsprechende Umsatzanteil belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf lediglich 3,66 %.

Die restlichen „Segmente“ von Pepsi beziehen sich ohne Unterscheidung der verkauften Produkte auf die restlichen geographischen Absatzmärkte (Europa, Lateinamerika, Asien). Da sich diese erheblich mit der folgenden Umsatzverteilung nach Regionen überschneiden, gehen wir an dieser Stelle nicht näher auf diese ein.

Umsatzverteilung nach Regionen

Derzeit verkauft Pepsi Produkte in über 200 Ländern auf der ganzen Welt. Dass der nordamerikanische Absatzmarkt eine übergeordnete Relevanz für das Konsumgüterunternehmen besitzt, ist der Umsatzverteilung nach Segmenten bereits zu entnehmen. Auf die USA entfielen im vergangenen Geschäftsjahr folglich 57,17 % der gesamten Umsätze.

An diesen Umsatzanteil kommt kein weiteres Land auch nur annähernd heran. Auf dem zweiten Platz folgt Mexiko, welches für 6,33 % der gesamten Umsätze in 2022 verantwortlich war. Darüber hinaus werden die Umsatzanteile folgender Länder separat ausgewiesen:

  • Russland (4,77 %)
  • Kanada (4,09 %)
  • China (3,19 %)
  • Vereinigtes Königreich (2,13 %)
  • Südafrika (2,13 %)

Alle anderen Länder und Regionen, deren Umsätze nicht einzeln dargestellt werden, kommen auf einen kumulierten Umsatzanteil von etwas mehr als ein Fünftel. Hier sind bspw. Deutschland, Frankreich, Vietnam und Thailand hervorzuheben.

EBIT und Konzerngewinn 

Im Großen und Ganzen spiegelt sich der nichtzyklische Charakter des Geschäftsmodells von Pepsi auch in der historischen Gewinnentwicklung wider. Die operativen Ergebnisse konnten mit Ausnahme des Geschäftsjahres 2020, welches von Sondereffekten im Zuge der Corona-Pandemie negativ beeinflusst wurde, analog zu dem Umsätzen fortlaufend um durchschnittlich 3,30 % gesteigert werden. Bei der Betrachtung der Nettoergebnisse ergibt sich eine Besonderheit: In 2018 konnte das Unternehmen von einmaligen Steuervorteilen profitieren und mit 12,52 Mrd. USD ein ungewöhnlich hohes Nettoergebnis verbuchen. In den darauffolgenden Jahren normalisierte sich die Gewinnentwicklung und erfolgte parallel zum EBIT Wachstum. Durch die hohe Ausgangsbasis steht allerdings ein durchschnittlicher Rückgang um 8,14 % pro Jahr zu Buche.

Der Blick auf die vorliegenden Schätzungen lässt in den kommenden Geschäftsjahren auf ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum hoffen. Die Analysten erwarten nämlich, dass Pepsi in der Lage sein wird, das EBIT bis 2025 weiterhin ununterbrochen auf 15,85 Mrd. USD zu steigern, was einem Anstieg von 11,26 % pro Jahr entsprechen würde. Dieser Wert, welcher für ein nichtzyklisches Unternehmen als durchaus attraktiv zu bewerten ist, könnte u. a. durch den Einsatz von neuartigen Technologien zur Effizienzsteigerung sowie den Ausbau der Profitabilität akquirierter Marken erreicht werden. Das prognostizierte Wachstum der Nettoergebnisse befindet sich mit 10,66 % in derselben Größenordnung.

Abb. 9: EBIT und Konzerngewinn

Margen 

Für die Herstellung der Produkte benötigt Pepsi zahlreiche Zutaten, welche wir in vorherigen Abschnitten der Analysen bereits erwähnten. Zudem muss das Unternehmen Energie aufwenden und seine Mitarbeiter in der Produktion bezahlen. All diese Aufwendungen gehören zu den Umsatzkosten, nach deren Abzug sich der Bruttogewinn ermitteln lässt. Dieser wuchs in den vergangenen fünf Geschäftsjahren um 6,75 % pro Jahr an, also etwas schwächer als die Umsätze. Dies spiegelt sich in der Bruttomarge von Pepsi wider: Während sich diese in 2018 auf 54,56 % belief, steht für die letzten vier Quartale ein Wert von 53,93 % zu Buche. Demnach ist es dem Konsumgüterkonzern nicht gelungen, die höheren Preise für Zutaten vollumfänglich an die Abnehmer weiterzugeben.

Bis auf das Geschäftsjahr 2018, in welchem Pepsi durch die erwähnten Steuervorteile eine Nettomarge von 19,35 % erwirtschaften konnte, bewegten sich die betrachteten Gewinnspannen im Gleichschritt, weshalb wir uns im Folgenden auf die EBIT Marge konzentrieren. Durch das unterdurchschnittliche Gewinnwachstum von Pepsi innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre entwickelte sich dieses nicht gerade positiv und schrumpfte von 15,64 % auf 13,33 %. Dies ist neben höheren Umsatzkosten auf eine Intensivierung der Marketingmaßnahmen sowie die Integration akquirierter Unternehmen zurückzuführen.

Die Analysten erwarten jedoch, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren umkehren wird. Demnach soll die EBIT Marge von Pepsi bis 2025 zu alter Stärke zurückkehren und sich auf 15,73 % belaufen, da sich die Effekte der letzten Geschäftsjahre normalisieren könnten. Das Management des Unternehmen rechnet langfristig übrigens mit einem Ausbau der operativen Gewinnspanne um 20 bis 30 Basispunkte pro Jahr.

Abb. 10: Bruttomarge, EBIT Marge und Gewinnmarge

Gewinn- und Verlustrechnung

In der folgenden Abbildung ist die Gewinn- und Verlustrechnung von Pepsi dargestellt. Diese dient als Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln.

Abb. 11: Gewinn- und Verlustrechnung

Dividendenpolitik und Aktienrückkäufe

Dass Pepsi über eine beeindruckende Dividendenhistorie verfügt, dürfte den meisten Anlegern bekannt sein. Der Konsumgütergigant legt einen hohen Wert auf die stetige Entwicklung der Ausschüttungen, wie durch Betrachtung der eindeutig definierten Kapitalallokationsstrategie verdeutlicht wird. Diese berücksichtigt folgende Bestandteile in abnehmender Relevanz:

  1. Investitionen in den Ausbau des operativen Geschäfts
  2. Zahlung und stetige Erhöhung von Dividenden
  3. Optimierung des Produkt- und Markenportfolios (bspw. durch Akquisitionen)
  4. Aktienrückkäufe

Dieses Vorgehen ermöglichte Pepsi in den vergangenen 51 Jahren, die Gewinnbeteiligungen fortlaufend anzuheben, sodass das Unternehmen zum Kreis der sogenannten Dividendenkönige zählt. Im vorliegenden Zeitraum steht ein Wachstum von 3,59 USD auf 4,53 USD je Aktie zu Buche, was einem Zuwachs von 5,99 % pro Jahr entspricht. Somit ergibt sich eine Dividendenrendite von 3,03 %. In den vergangenen Geschäftsjahren schwankte die Ausschüttungsquote zwischen 70,00 % und 80,00 %, sodass sich in Kombination mit dem erwarteten Gewinnwachstum auch in Zukunft Spielräume für weitere Erhöhungen ergeben. Die Analysten prognostizieren bis 2025 immerhin einen Anstieg der Dividenden auf 5,72 USD, was einem Wachstum um 8,09 % pro Jahr entsprechen würde.

Im Gegensatz zu den Dividendenzahlungen, welche eine äußerst stetige Entwicklung vorweisen können, schwankt die Höhe an finanziellen Mitteln, welche Pepsi für den Erwerb eigener Anteile aufwendet, vergleichsweise stark. In der Regel liegt diese jedoch im niedrigen einstelligen Milliardenbereich. Dies führte seit 2013 zu einem Rückgang der Anzahl ausstehender Anteile zum Jahresende um 1,11 % pro Jahr. Das aktuelle Rückkaufprogramm des Unternehmens mit einem Gesamtvolumen i. H. v. 10,00 Mrd. USD hat noch eine Restlaufzeit bis 2026, sodass davon auszugehen ist, dass sich dieser Trend zukünftig fortsetzen wird.

Abb. 12: Entwicklung der Dividende und Anzahl ausstehender Aktien

Historische Kennzahlen

KUV

Analog zur gleichmäßigen Entwicklung der Umsätze stieg auch die Aktie von Pepsi bis einschließlich 2022 auf Grundlage der Jahresschlusskurse kontinuierlich an. Das Umsatzwachstum konnte diesen Anstieg nicht ausgleichen, sodass sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,40 auf 3,02 erhöhte. Durch die Korrektur der vergangenen Wochen liegt das Multiple bereits unterhalb des historischen Durchschnitts seit 2018 und könnte anhand der aktuellen Prognosen bis 2025 auf 2,28 sinken.

KGV

Aufgrund der beschriebenen Steuervorteile verzeichnete Pepsi in 2018 einen ungewöhnlich hohen Jahresüberschuss, weshalb wir das Jahr bei der Berechnung des historischen Mittelwerts nicht berücksichtigen, welcher sich auf 28,49 beläuft. Von 2019 bis 2022 schwankten die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von Pepsi unter geringfügigen Abweichungen um diesen Wert. Während sich das aktuelle Gewinnmultiple des Konsumgütergiganten auf 27,66 beläuft, lässt sich anhand der vorliegenden Prognosen für 2025 ein KGVe von 18,99 ermitteln.

KOCV

In Anbetracht der Kurs-Umsatz- und Kurs-Gewinn-Verhältnisse ergeben sich bei einer Betrachtung der Kurs-Cashflow-Verhältnisse von Pepsi keinerlei Auffälligkeiten. Die Bewertungskennzahl stieg im historischen Zeitraum ebenfalls tendenziell an und schwankte um den Mittelwert i. H. v. 19,80. Auch hier ist in Bezug auf den aktuellen Kurs von einem Rückgang des Bewertungsniveaus auszugehen. Denn die Analysten erwarten, dass der operative Cashflow bis 2026 stetig ansteigen wird. Somit liegt der KOCVe bei 14,55.

Abb. 13: Entwicklung von KUV, KGV und KOCV

Einordnung nach Peter Lynch

Die meisten Unternehmen aus dem nichtzyklischen Konsumsektor können langfristig eine recht stabile Umsatz- und Gewinnentwicklung vorweisen. Dies gilt auch für Pepsi, denn während der letzten fünf Geschäftsjahre konnten die Erlöse ununterbrochen gesteigert werden. Mit Ausnahme eines vorübergehenden Rückgangs wuchsen die operativen Ergebnisse ebenfalls kontinuierlich an. In den kommenden Geschäftsjahren traut sich Pepsi ein durchschnittliches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich zu, was sich mit den Schätzungen der Analysten deckt. Insgesamt haben wir uns für eine Einordnung als Slow Grower entschieden, da u. a. eine Bewertung der fundamentalen Kennzahlen von Pepsi anhand unserer Kriterien für Average Grower die Qualität des Unternehmens nicht akkurat widergespiegelt hätte. 

Abb. 14: PepsiCo ist ein Slow Grower.

Fundamentales Wir Lieben Aktien-Rating 

Mit 8 von 10 Punkten erfüllt Pepsi zum Zeitpunkt dieser Analyse den überwiegenden Anteil der Anforderungen hinsichtlich Wachstum, Profitabilität, Bewertung und Verschuldung, welche wir an Slow Grower stellen. Somit erreicht der Hersteller von Getränken und Snacks ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis. Der einzige Kritikpunkt liegt im Mittelwert der EBIT Marge seit 2018, welcher mit 14,58 % unseren Schwellenwert von 15,00 % verletzt. Des Weiteren liegt die Eigenkapitalquote mit 18,98 % aktuell unterhalb unserer Anforderungen.

Abb. 15: PepsiCo erzielt im fundamentalen Rating für Slow Grower 8 von 10 Punkte.

3. Konkurrenzvergleich und Branchenanalyse      

Allgemeine Infos über die Branche

Einordnung nach dem GICS

Zur besseren Einordnung definieren wir zuerst die Branche, basierend auf der zentralen Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Wir beziehen uns hierbei auf den Global Industry Classification Standard (kurz GICS), der zunächst den Sektor definiert, welcher sich wiederum in Industriegruppe, Industrie und Subindustrie unterteilen lässt.

Abb. 16: Branchendefinition nach dem GICS

Betrachtung der Snack-Industrie

Umsatzentwicklung der Snack-Industrie

Aufgrund der Tatsache, dass bei PepsiCo sowohl das Geschäft mit Lebensmitteln (vorrangig Snacks) als auch das Geschäft mit Getränken wichtige Umsatztreiber sind, werden wir in der Branchenanalyse beide Märkte beleuchten.

Im ersten Schritt werden wir uns hierbei auf den Snack-Food-Markt konzentrieren. Das Markenportfolio von PepsiCo reicht zwar noch ein Stück weiter, wird allerdings gerade vom Snack-Segment dominiert. Mit der Chipsmarke Lay’s kann man weite Teile des Marktes für Kartoffelchips für sich beanspruchen. Über den Zeitraum von 2018 bis 2028 soll der Gesamtmarkt für Snacks um etwa 6,00 % pro Jahr wachsen können. Am schnellsten soll hierbei der Markt für Kekse und Cracker wachsen und eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 6,56 % aufweisen können.

Der Schlüsseltreiber für dieses Wachstum der Branche ist u. a. ein klar erkennbarer Trend hin zu einem Lebensstil, der im Tagesablauf auf Snacks anstatt auf vollwertige Mahlzeiten setzt. Ebenso treibt der zunehmende Onlinehandel die Umsätze in die Höhe bzw. fördert das Wachstum.

Abb. 17: Entwicklung des Marktes für Snacks
Führende Nationen im Snack-Sektor 2023

Der Snacksektor wird gerade von den vier Ländern China, Indien, Japan und den USA dominiert. Stand 2023 war die USA allerdings das einzige Land, das bei der Umsatzstärke auf über 100,00 Mrd. USD kam und somit klar die wichtigste Nation ist. Diese Position wird die USA auch weiterhin noch ausbauen können, denn bis 2028 wird erwartet, dass man die Erlöse auf über 130,00 Mrd. USD steigern kann. Als einziges europäisches Land ist in der Top-12 Frankreich vertreten, mit Umsätzen, die sich auf knapp 7,00 Mrd. USD belaufen.

Die USA ist mit einem Umsatzanteil von etwa 60,00 % auch bei PepsiCo die wichtigste Region. Zwar nimmt dieses Land damit einen Großteil der Erlöse des Konzerns ein, geographisch gesehen, lässt sich PepsiCo dennoch als sehr gut diversifiziert beschreiben.

Abb. 18: Markt für Snacks nach Ländern

Betrachtung der Getränkesparte

Entwicklung der Umsätze für nicht-alkoholische Getränke

Als zweiten Bestandteil betrachten wir nun den Getränkemarkt. Wir beginnen zunächst mit der Umsatzentwicklung des Marktes für nicht-alkoholische Getränke. Zwar vereint PepsiCo ebenso alkoholhaltige Getränke im Portfolio, das Unternehmen ist aber gerade für die nicht-alkoholhaltige Sparte bekannt.

Im Vergleich zum Lebensmittelsektor wächst der nicht-alkoholische Getränkemarkt wesentlich langsamer. Zwischen 2016 und 2027 ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von lediglich 1,71 % und ist damit um etwa 4,50 % p. a. geringer als bei den Lebensmitteln.

Bis 2027 wird erwartet, dass sich die Umsätze dieser Branche auf 940,00 Mrd. USD steigern werden. Obwohl das Wachstum eher moderat ist, hat Pepsi eine sehr gute Marktstellung und hat im Vergleich zu vielen der Mitbewerber zusätzlich die Lebensmittelsparte im Geschäftsmodell inkludiert.

Abb. 19: Entwicklung des Marktes für nicht-alkoholische Getränke
Erwartete Umsätze für verschiedener Länder in 2023

Beim Blick auf die erwarteten Umsätze für 2023 im Bereich der nicht-alkoholischen Getränke nach Ländern ist insbesondere die USA klar dominierend. Etwa 330,00 Mrd. USD an Erlösen sollen allein auf dieses Land zurückzuführen sein, während der Zweitplatzierte China einen Wert von 42,00 Mrd. USD vorweisen kann.

Dieses Bild wird vor allem durch die Vorliebe der US-amerikanischen Bevölkerung gegenüber Softdrinks erzeugt, die dort in wesentlich größeren Mengen konsumiert werden. Auch für PepsiCo ist die USA mit einer Gewichtung von unter 60,00 % die wichtigste Umsatzregion. Gerade auf die Getränkesparte des Unternehmens hat dies positive Auswirkungen.

Abb. 20: Markt für nicht-alkoholische Getränke nach Ländern

Unternehmensumfeld

Marktanteile bei kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken in den USA

Um zunächst einen strukturellen Überblick über die Marktsituation in den USA erlangen zu können, werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Marktanteile bei kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken in den USA. Man erkennt schnell, dass der Markt gerade von den drei Unternehmen Coca-Cola, PepsiCo und Keuring Dr. Pepper dominiert wird. Allein Coca-Cola und PepsiCo konnten im Jahr 2022 über 70,00 % des Marktes für sich beanspruchen.

PepsiCo selbst verlor seit 2008 etwa 6,00 % der Marktanteile und kommt somit noch auf einen Wert von knapp 25,00 %. Coca-Cola konnte gleichzeitig 4,00 % hinzugewinnen und kommt mittlerweile auf einen Anteil von über 46,00 % des Gesamtmarktes.

Wie bereits oft erwähnt, ist PepsiCo vom Geschäftsmodell allerdings wesentlich breiter aufgestellt und vereint neben dem Geschäft mit Getränken ebenso Snacks und weitere Lebensmittel im Produktportfolio.

Abb. 21: Marktanteile für kohlensäurehaltige Softdrinks
Markenwert verschiedener Softdrink-Marken

Im Jahr 2023 war Coca-Cola die mit Abstand wertvollste Softdrink-Marke und konnte einen Wert von etwa 100,00 Mrd. USD vorweisen. Aber auch die Marke Pepsi muss sich nicht verstecken und kann in dieser Hinsicht auf dem dritten Platz hinter Nongfu Spring landen.

Neben der Marke Pepsi gehört zum Unternehmen PepsiCo auch noch eine weitere Marke innerhalb der Top-13-Marken weltweit. Denn auch Gatorade gehört zu PepsiCo und kann einen Wert von über 6,50 Mrd. USD vorweisen. In Deutschland ist die Marke eher weniger populär und wird nur vereinzelt in Supermärkten anzutreffen sein. In den USA gilt das Getränk allerdings als eines der beliebtesten Getränke, wenn es um Sportgetränke geht.

Abb. 22: Wert von Marken für Softdrinks
Produkteinführungen zwischen 2016 und 2021

Die Branche der nicht-alkoholischen Getränke zeichnet sich dadurch aus, dass die Kunden schnell andere Vorlieben entwickeln können und sich von bisher üblichen Gewohnheiten abwenden. Es gibt eine große Auswahl an Produkten in der Industrie, die alle versuchen, den Kunden möglichst gezielt anzusprechen.

Aufgrund dieser Strukturen ist es von entscheidender Bedeutung, sich möglichst vielfältig aufzustellen und ebenso immer wieder mit neuen Produkteinführungen überzeugen zu können. Gerade aus diesem gegebenen Anlass schauen wir uns nun an, welches Unternehmen zwischen 2016 und 2021 die meisten Produkteinführungen hatte.

An der Spitze des Ganzen steht PepsiCo mit insgesamt 342 neuen Produkten in fünf Jahren. Damit ist man absoluter Branchenführer und stellt Innovationskraft unter Beweis. PepsiCo lässt u. a. The Coca-Cola Company (327) und Nestlé/Nestlé Waters (327) hinter sich und kann sich damit auch gegen internationale Konkurrenten beweisen. 

Abb. 23: Führende Konzerne bei nicht-alkoholischen Getränken nach Produkteinführungen

Überblick über die Konkurrenz 

Kennzahlen

In folgender Tabelle vergleichen wir die Konkurrenten von Pepsi anhand der Kennzahlen.

Unternehmen
PepsiCo
Coca-Cola
Mondelez
Nestlé
WKN/ISIN
851995/US7134481081
850663/US1912161007
A1J4U0/US6092071058
A0Q4DC/CH0038863350
Mitarbeiter
315.000
82.500
91.000
275.000
Marktkapitalisierung
229,31 Mrd. USD
245,31 Mrd. USD
91,19 Mrd. USD
266,33 Mrd. CHF
Umsatz
91,62 Mrd. USD
45,03 Mrd. USD
35,40 Mrd. USD
95,14 Mrd. CHF
Umsatzwachstum (letzten 5 Jahre)
7,51 % p. a.
5,82 % p. a.
4,97 % p. a.
0,81 % p. a.
Umsatzwachstum (nächsten 3 Jahre)
5,27 % p. a.
4,59 % p. a.
7,15 % p. a.
2,79 % p. a.
Bruttomarge
53,93 %
59,14 %
37,77 %
45,04 %
EBIT Marge
12,14 %
24,68 %
14,53 %
13,63 %
KUV
2,50
5,45
2,69
2,80
KGV
27,66
22,77
20,77
27,54
Dividendenrendite
3,03 %
3,24 %
2,47 %
2,96 %
Ausschüttungsquote
80,63 %
73,39 %
47,02 %
86,26 %
Eigenkapitalquote
18,98 %
28,52 %
40,30 %
27,98 %
Nettoverschuldung/EBITDA
2,46
2,01
2,90
3,38
Renditeerwartung für die nächsten drei Geschäftsjahre*
12,60 % p. a.
13,40 % p. a.
8,50 % p. a.
14,40 % p. a.

*Die Renditeerwartung entstammt der „Fairer Wert“-Funktion von Aktienfinder.net. Für die Ermittlung haben wir das durchschnittliche KGV der letzten fünf Jahre verwendet und in Kombination mit den erwarteten Nettoergebnissen bis zum Ende der nächsten drei Geschäftsjahre fortgeschrieben.

Entwicklung des fairen Werts

Bei der Entwicklung des fairen Werts (basierend auf dem bereinigten Gewinn und dem KGV) fällt direkt auf, dass die Volatilität der Aktie eher gering ist. Pepsi schwankt nur geringfügig um den Fair Value und tendiert dazu, leicht oberhalb des fairen Werts zu notieren. Der aktuelle Kurs entspricht nahezu dem Fair Value.

Abb. 24: Entwicklung des fairen Werts auf Basis des bereinigten Gewinns

Performance seit 10 Jahren

In den vergangenen zehn Jahren entwickelten sich alle Aktien aus dem Konkurrenzvergleich recht ähnlich, wobei sich Pepsi und Mondelez etwas von Nestlé und Coca-Cola abheben konnten. Dennoch ist die Korrelation aller Aktien bemerkenswert.

Abb. 25: Performance von Pepsi und Konkurrenten inkl. reinvestierter Dividenden (in EUR)

4. Chancen und Risiken von Pepsi

Chancen 

Onlinehandel als weitere Absatzmöglichkeit (1)

Als erste Chance für PepsiCo sehen wir den gesamten Onlinehandel an, der als weitere Absatzmöglichkeit fungieren kann. Der Lebensmittel- und Getränkemarkt sieht sich zunehmend diesem Wandel gegenüber und hat hierdurch verschiedene Vorteile. Mehr personalisiertes Marketing sowie leichtere und effizientere Expansionen sind u. a. die Folge.

PepsiCo erkannte früh das Wachstum im E-Commerce-Geschäft und begann somit bereits vor einigen Jahren erste Anstrengungen in diesem Bereich zu unternehmen. Als wichtige Säule im Zusammenhang mit der E-Commerce-Strategie des Konzerns ist die Zusammenarbeit mit führenden Online-Plattformen zu nennen. Gerade am Anfang war dies ein sehr wichtiger Schritt, dem auch heute noch eine wichtige Rolle zuzuordnen ist. So arbeitet man bspw. im chinesischen Markt mit Alibaba zusammen, um die Reichweite zu erhöhen und die Produkte über diese Seiten zu verkaufen. In Deutschland sind in diesem Zusammenhang u. a. Amazon und REWE zu nennen, die als Partner fungieren.

Der Vorteil für PepsiCo ist, dass die Akzeptanz der Kunden, auch einen Onlineshop-Bestellung durchzuführen, hoch ist und weiterhin ansteigt. Für das US-amerikanische Unternehmen bietet dies bspw. die Chance personalisierte Werbung zu schalten, um Kunden direkter anzusprechen und am Ende zu einem Kauf anzuregen. Betrachtetet man die Prognosen, wie sich der Anteil des E-Commerce-Umsatzes in der US-Lebensmittel- und Getränkeindustrie entwickeln soll, wird bis 2027 von einem Wert von 21,50 % ausgegangen. Dies ist mehr als eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren und weist auch darüber hinaus steigende Tendenzen auf.

Insgesamt hat der Ausbau des E-Commerce-Netzwerkes unterschiedliche Vorteile für PepsiCo. Eine erhöhte Reichweite und personalisierte Angebotsmöglichkeiten sind nur zwei mögliche. In Zukunft wird der Onlinehandel eine noch weitaus wichtigere Rolle spielen und zunehmende Anteile bei den Verkäufen des Sektors einnehmen können.

Abb. 26: E-Commerce-Anteil in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in den USA

Markenstärke und Übernahmen (2)

Die zweite Chance bezieht sich auf die Stärke der Marken von PepsiCo, was zum Teil auch durch Übernahmen verstärkt wird. Zu dem ohnehin sehr stark und breit aufgestellten Produktportfolio des US-amerikanischen Konzerns kommt, dass der Konzern in vielen Kategorien als einer der führenden Mitbewerber gilt.

Vergleicht man den Aufbau des Geschäftsmodells von PepsiCo mit denen der Konkurrenz, lässt sich im Wesentlichen folgender Unterschied feststellen: PepsiCo schafft es sowohl den Getränkebereich als auch vorwiegend den Snack-Markt zu vereinen. Diese Strukturen werden gestützt von führenden Marken wie bspw. Pepsi im Softdrinks-Bereich oder Lay’s im Snacking-Sektor. 

Die genannte Markenstärke, die PepsiCo auch über die beiden genannten Beispiele hinaus vorweisen kann, hat gleich mehrere Vorteile auf das operative Geschäft der Firma. Im ersten Moment denkt man hier an die Preissetzungsmacht des Konzerns, was im Wettbewerb ein entscheidender Vorteil sein kann. Kunden wissen, dass sie beim Kauf der Produkte von PepsiCo auch entsprechende Qualität erwarten können. Des Weiteren vereinfacht die Markenstärke sowie das hohe Vertrauen der Kundenbasis die Einführung neuer Produkte in jeglicher Art. Gerade wenn es darum geht, neue Trends zu setzen oder bei sich entwickelnden Trends mitzuziehen, ist dies ein wichtiger Vorteil, der bei vielen der Konkurrenten nicht in dieser Weise vorzufinden ist.

Trotz eines bisher sehr stabilen Produktportfolios ergänzt PepsiCo dieses immer wieder mit neuen Übernahmen, um sich weiterhin möglichst breit aufzustellen. Vor vor knapp fünf Jahren übernahm man bspw. SodaStream für knapp 3,00 Mrd. USD und erweiterte hiermit die Markenbreite zusätzlich. PepsiCo ist nicht dafür bekannt, aggressiv möglichst viele Mitbewerber zu akquirieren, dies würde auch nicht ins Gesamtbild der Branche passen. Vielmehr geht es dem Konzern darum, seine Qualität stets voranzutreiben und seine Übernahmen gezielt auszuwählen. Bisher wird dies in einer, aus unserer Sicht, sehr durchdachten und vorteilhaften Weise durchgeführt, die klar für die Führungsqualitäten des Managements sprechen.

Insgesamt denken wir, dass gerade in Zukunft die Markenstärke von PepsiCo eine Chance und einen entscheidenden Vorteil darstellen kann. Wie bereits erwähnt, bezieht sich dies u. a. auf die wesentlich leichtere Einführung neuer Produkte, ebenso wie auf eine höhere Resistenz gegen konjunkturelle Schwankungen und sonstige Ereignisse, die bei einigen Konkurrenten zu deutlich mehr Schwierigkeiten führen könnten.

Risiken

Eigenmarken und Substitutionsprodukte (1)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: mittel

Als erstes Risiko für PepsiCo identifizieren wir die Eigenmarken der Supermärkte sowie andere Substitutionsprodukte, was mit einem hohen Konkurrenzdruck der Brache einhergeht. PepsiCo hat zwar, wie bereits beschrieben, eine loyale Kundenbasis sowie ein starkes Markenportfolio, gerade die Eigenmarken in den USA verbreiten sich allerdings zunehmend. Dies könnte bisher bekannte Strukturen verändern.

Hierzulande ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass Supermarktketten Eigenmarken anbieten und die Produkte zu weitaus besseren Preisen vertreiben. Für einige stellen diese Produkte ernsthafte Alternativen da, einfach weil die Premiummarken in diesem Bereich weitaus höhere Preise verlangen. Dieser Trend hat sich nun auch in Richtung der USA bewegt und man erkennt, dass die Eigenmarken eine steigende Nachfrage verspüren können. Gerade aufgrund der gestiegenen Inflation ist die sonst so markentreue Kundschaft in den Vereinigten Staaten zu Teilen auf Eigenmarken umgestiegen. Auch in den kommenden Jahren wird erwartet, dass die Nachfrage hier steigen wird, was zweifelsohne Auswirkungen auf das Geschäft von PepsiCo haben kann. Wenn Kunden vermehrt auf Eigenmarken zurückgreifen, sinkt der Bedarf nach Produkten von Markenprodukten, auch wenn diese oftmals qualitativ und geschmacklich besser sind.

Ebenso muss an dieser Stelle der sehr hohe Konkurrenzdruck innerhalb der Branche aufgelistet werden. PepsiCo konkurriert bspw. im Getränkesegment u. a. mit Coca-Cola, Keurig Dr. Pepper oder Nestlé, die sich in ihrem Geschäftsmodell teilweise sehr stark überschneiden und gleiche oder sehr ähnliche Produkte anbieten. Gerade Marketing spielt in der Branche eine übergeordnete Rolle und entscheidet in seiner Effizienz darüber, wie sehr sich ein Kunde angesprochen fühlt und dementsprechend auch zu Kaufentscheidungen verhilft.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Auswirkungen sehen wir bei mittel. Der Wandel hin zu einer höheren Akzeptanz der Eigenmarken sowie der allgemein hohe Konkurrenzdruck der Branche können sich durchaus auf PepsiCo auswirken. Auch aufgrund eines im Vergleich stark diversifizierten Geschäftsmodells von PepsiCo nehmen wir eine niedrigere Bewertung an als es bei einigen der Mitbewerber der Fall sein würde.

Wandel hin zur gesünderen Ernährung (2)

Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel
Auswirkungen: niedrig-mittel 

Das zweite Risiko bezieht sich bei PepsiCo auf einen Wandel hin zu einer gesünderen/bewussten Ernährung, was bereits seit Jahren in der Bevölkerung zu beobachten ist. Aktuell ist das Produktportfolio des Konzerns nicht gerade bekannt dafür, überwiegend gesunde Bestandteile anzubieten, sondern eher genau das Gegenteil.

Mit Produkten wie Lay’s oder Pepsi gilt PepsiCo als ein Unternehmen, was nicht gerade mit gesunden Produkten überzeugen kann. Hauptbestandteil der Artikel sind zumeist entweder Zucker oder Fett, die beide in einem überwiegend gesunden Lebensstil keinen weitreichenden Platz finden. Immer mehr Personen geben an, einen gesünderen Lebensstil führen zu wollen und sich hierbei gerade im Bereich der Ernährung zu ändern. Dies kann dementsprechend auch Auswirkungen auf den Konsum der Produkte von PepsiCo haben.

Der Konzern gibt an, dass man sich in Zukunft mehr auf diesen Bereich konzentrieren möchte und unterstreicht dies bereits mit einzelnen Produkten und Marken, die gesunde Alternativen darstellen. Auch bisher etablierte Produkte sollen in Zukunft weniger Zucker enthalten. Bei Pepsi-Cola, Lipton Ice Tea und 7-Up soll bspw. im europäischen Raum bis 2025 der Zuckergehalt um 25,00 % im Vergleich zu 2019 reduziert werden. Bis 2030 sollen es insgesamt 50,00 % sein. Des Weiteren strebt PepsiCo in Europa an, im Hinblick auf den „Nutri-Score“ bei Snacks die Häufigkeit der Bewertung „B“ oder besser bis 2025 um mehr als das Zehnfache zu steigern.

Man muss dennoch zugeben, dass es bisher nicht gänzlich geschafft wurde, sich diesen Kundenwünschen anzupassen. Auch im Vergleich zur Konkurrenz besitzt der Konzern ein eher mageres Angebot an gesunden Snacks oder Getränken. PepsiCo hat in dieser Hinsicht noch einen langen Weg vor sich, um mit einigen Mitbewerbern gleichzuziehen, die hier bereits besser aufgestellt sind. Dieser Schritt bedarf sowohl finanzielle Mittel als auch allgemein neue Produkteinführungen, um sich dem Fortschritt stetig anzupassen.

Abschließend denken wir, dass die Auswirkungen auf niedrig-mittel einzuordnen sind. Der Konzern bemüht sich sehr darum, sein Produktportfolio in vielerlei Hinsicht gesünder zu gestalten und sich dem Wandel des gesünderen Lebensstils anzupassen. Gleichzeitig ist die Eintrittswahrscheinlichkeit aktuell auf mittel einzuordnen, da für eine niedrigere Bewertung das Angebot zu wenig ausgebaut ist. Je mehr das Produktangebot allerdings ausgebaut wird, desto niedriger sehen wir auch die Wahrscheinlichkeit eines Eintritts, dass dieses Risiko zum Nachteil wird und sich auswirkt.

Abb. 27: Risikomatrix

5. Unsere Bewertung von Pepsi 

Eigenkapitalkosten

Beginnen wir wie immer bei der Ermittlung der kalkulierten Eigenkapitalkosten:

Unsere Werte für PepsiCo sind hier wie folgt:

Risikoloser Basiszins: 4,57 %

Risikoprämie: 1,63 %

Marktrendite: 7,00 %

Beta: 0,67

Diese ergeben insgesamt Eigenkapitalkosten von 6,20 %.

Bilanzanalyse

Die gesamte, von Pepsi ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2022 etwa 92,19 Mrd. USD und hat sich damit um ca. 0,21 % verkürzt. In der folgenden Tabelle wollen wir detaillierter auf die Struktur der Bilanz eingehen.

Kategorie
Begründung
Entwicklung des Umlaufvermögens
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ist um 0,64 Mrd. USD bzw. um 11,47 % auf 4,95 Mrd. USD gesunken, was mit der Ausschüttung von Rekorddividenden, dem Abbau der Verschuldung sowie dem Erwerb eigener Aktien zu begründen ist. Die noch ausstehenden Forderungen sind hingegen um 17,09 % angewachsen. Auch das Inventar hat sich um 20,12 % erhöht, sodass das Umlaufvermögen in 2022 insgesamt um 1,12 % auf 21,54 Mrd. USD geschrumpft ist.
Entwicklung des Anlagevermögens
Auch das Anlagevermögen schrumpfte im vergangenen Geschäftsjahr leicht auf 70,65 Mrd. USD, was in erster Linie auf Abschreibungen sowie Wertberichtigungen nicht greifbarer Vermögenswerte wie dem angehäuften Goodwill zurückzuführen ist. Durch einen Ausbau der Sachanlagen konnte dieser Effekt jedoch fast ausgeglichen werden. Am 31. Dezember 2022 belief sich das Anlagevermögen somit auf 70,65 Mrd. USD
Eigen- bzw. Fremdkapitalquote und Verhältnis der Schulden
Durch die Auswirkungen einbehaltener Gewinne ist das auf die Aktionäre entfallende Eigenkapital von Pepsi innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahre stetig angestiegen und belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 17,15 Mrd. USD, sodass sich eine Eigenkapitalquote von 18,60 % ermitteln lässt. Sowohl die kurz-, als auch die langfristigen Verbindlichkeiten des Konsumgütergiganten veränderten sich im vergangenen Geschäftsjahr nur unwesentlich und stagnierten bei ca. 26,00 Mrd. USD bzw. 50,00 Mrd. USD.
Schulden im Verhältnis zu kurzfristigen Zahlungsmitteln und kurzfristigen Investitionen
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten von Pepsi lagen zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres 21,44 Mrd. USD oberhalb der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich in 2022 auf 2,43 Mrd. USD, sodass sich ein Faktor von 0,49 ergibt.
Schulden im Verhältnis zum EBIT des letzten Geschäftsjahres
In 2022 erwirtschaftete Pepsi ein operatives Ergebnis i. H. v. 11,51 Mrd. USD. Folglich ergibt sich in Relation zum kurzfristigen Fremdkapital ein Faktor von 2,33. Stellt man das EBIT dem gesamten Fremdkapital des Unternehmens gegenüber, erhöht sich das Verhältnis auf 6,51.
Fazit
Nach Abzug des Cashbestands und der kurzfristigen Investitionen (bspw. Staatsanleihen) vom verzinsten Fremdkapital ergibt sich bei Pepsi eine Nettoverschuldung i. H. v. 33,72 Mrd. USD. Im ersten Moment mag das vielleicht sehr hoch klingen, jedoch erwirtschaftete Pepsi in 2022 ein EBITDA von 14,28 Mrd. USD, sodass sich ein Verhältnis von 2,36 ermitteln lässt. Für ein nichtzyklisches Unternehmen, welches über ein derart resilientes Geschäftsmodell verfügt, ist dies vollkommen im Rahmen. Daher bewerten wir die Bilanz von Pepsi als solide.
Abb. 28: Bilanz

Bewertungsszenarien und -modelle   

Optimistisches Szenario

Das Management von Pepsi prognostiziert ein langfristiges Umsatzwachstum zwischen 4,00 % und 6,00 % pro Jahr. Die Schätzungen der Analysten bis 2025 befinden sich ebenfalls innerhalb dieser Range. Im Rahmen unseres optimistischen Szenarios kalkulieren wir ab 2026 mit durchschnittlichen Wachstumsraten am oberen Ende der von Pepsi angegebenen Spanne. Bis zur ewigen Rente rechnen wir mit einem langsamen, aber stetigen Absinken der Wachstumsdynamik auf bis zu 2,00 %.

Für die EBIT Marge rechnen wir in den kommenden drei Geschäftsjahren ebenfalls mit den Analystenschätzungen, welche zum aktuellen Zeitpunkt vorliegen. Diese erwarten einen deutlichen Ausbau der operativen Gewinnspanne auf 15,73 % in 2025. Pepsi traut sich selbst ein jährliches Wachstum der EBIT Marge zwischen 20 und 30 Basispunkten zu, was wir in den darauffolgenden Jahren berücksichtigen.

Analog zur historischen Entwicklung der ausstehenden Aktien kalkulieren wir im Rahmen des optimistischen Szenarios mit einen Rückgang der ausstehenden Aktien um 1,00 % pro Jahr sowie einer durchschnittlichen Ausschüttungsquote von 75,00 %. Durch die getroffenen Annahmen ergibt sich ein fairer Wert je Aktie von 244,28 USD, was einer Unterbewertung von 31,72 % entspricht.

Für die Ermittlung der Renditeerwartung verwenden wir für 2032 ein erwartetes KGV von 23,00, wodurch sich ein durchschnittlicher Anstieg um 8,98 % pro Jahr ergeben würde. 

Pessimistisches Szenario 

Die ersten drei Geschäftsjahre des pessimistischen Szenarios gestalten wir ebenfalls mit den Umsatzprognosen der Analysten. Ab dem Geschäftsjahr 2026 rechnen wir jedoch nicht mit dem oberen, sondern mit dem unteren Ende der langfristigen Wachstumsaussichten von Pepsi. Demnach soll der durchschnittliche Anstieg der Erlöse schnell auf 4,00 % bzw. darunter sinken.

Entgegen der positiven Prognosen der Analysten sowie Erwartungen des Managements rechnen wir im pessimistischen Szenario mit einem fortlaufenden Rückgang der EBIT Marge von Pepsi, welche sich somit auf das untere Ende der historischen Range belaufen soll.

Zudem kalkulieren wir mit einem niedrigeren Umfang an Aktienrückkäufen. Folglich soll die Anzahl ausstehender Anteile um lediglich 0,50 % pro Jahr abflachen. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote setzen wir mit 60,00 % ebenfalls deutlich niedriger an. Aufgrund der sehr niedrigen Eigenkapitalkosten kommen wir mit diesen Annahmen immer noch auf einen fairen Wert je Aktie i. H. v. 166,45 USD, was mehr oder weniger dem aktuellen Kurs entspricht.

Mit einem KGVe von 16,00 in 2032 beläuft sich die Renditeerwartung auf 1,66 % pro Jahr.

DCF-Modell

Bei der DCF-Berechnung berechnen wir einen WACC von 5,69 % und verwenden einen Wachstumsabschlag von 2,00 %. Für den Zeitraum bis 2026 verwenden wir erneut die prognostizierten Umsätze der DNP-Szenarien und anschließend Durchschnittswerte dieser.

Nachdem sich die Free Cashflow Marge von Pepsi innerhalb der letzten fünf Geschäftsjahr im hohen einstelligen Bereich befand, erwarten die Analysten bis 2025 einen recht deutlichen Anstieg. Demnach soll sich diese in drei Jahren auf 10,70 % belaufen. Um etwas vorsichtiger zu kalkulieren, rechnen wir in den darauffolgenden Jahren mit einer Normalisierung und Rückkehr der Free Cashflow Marge in den historischen Korridor.

Mit diesen Erwartungen berechnen wir einen fairen Wert von 171,71 USD, wodurch ebenfalls eine annähernd faire Bewertung zustande kommt.

Unsere Einschätzung  

Für ein Unternehmen mit langweiligem Geschäftsmodell aus dem nichtzyklischen Konsumsektor entwickelten sich die fundamentalen Kennzahlen von Pepsi zwischen 2018 und 2022 sehr positiv. Sowohl die Analysten als auch das Management des Unternehmens erwarten in den kommenden Geschäftsjahren eine Fortsetzung des historischen Wachstums. Die Verschuldung ist als angemessen und die Bilanz insgesamt als gesund zu bewerten. Durch die jüngste Korrektur hat sich das Bewertungsniveau von Pepsi zudem spürbar verringert und ist unterhalb die historischen Durchschnittswerte der gängigen Multiples seit 2018 gerutscht.

Da die Aktie von Pepsi eine sehr geringe Volatilität aufweist, ist auch der Beta-Faktor äußerst gering. Dadurch ergeben sich niedrige Eigenkapitalkosten, welche selbst bei den Annahmen unseres pessimistischen DNP-Szenarios zu einer annähernd fairen Bewertung führen.

Die erwartete Rendite setzen wir auf etwa 7,00 % bis 7,50 % pro Jahr.

Die Investmentampel stellen wir auf Grün, denn die zu erwartende Rendite steht, unserer Meinung nach, im Einklang zu den möglichen Risiken, die die Investition in ein nichtzyklisches Unternehmen mit dem Burggraben von Pepsi bergen. Bei einem geeigneten technischen Signal könnte sich ein Einstieg dementsprechend anbieten.

Die Excel-Tabellen zu allen Bewertungsmodellen als Download findest du hier.

Abb. 29: Bewertungsszenarien

6. Technische Analyse von Pepsi

Charttechnische Trendeinordnung

Übersicht

Abb. 30: Trendeinordnung

Langfristig

Die Pepsi-Aktie befindet sich seit vielen Jahrzehnten in einem übergeordneten Aufwärtstrend, welcher seit der Jahrtausendwende zwar deutlich an Dynamik verloren hat, aber weiterhin sehr gleichmäßig läuft. Die aktuelle Korrektur gefährdet den Trend nicht.

Abb. 31: Langfristiger Trend im Monats-Chart

Mittelfristig

Auf der mittelfristigen Zeitebene hat die Aktie einen Abwärtstrend etabliert, der aus der aktuellen Perspektive erst mit dem Überschreiten des Hochs bei 192,38 USD gebrochen wird. Dass dieses Trendbruchlevel nahezu auf dem Niveau des Allzeithochs liegt, ist auf die hohe Dynamik des letzten Abverkaufs zurückzuführen. 

Abb. 32: Mittelfristiger Trend im Wochen-Chart

Kurzfristig

Im Tages-Chart ist weiterhin ein Abwärtstrend intakt, welcher zuletzt in eine Seitwärtsbewegung abdriftete. Da die letzte Abwärtsbewegung so schnell erfolgte, wird der Trend erst über 181,82 USD gebrochen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich dieses Level noch einmal auf ein tieferes Niveau verschiebt, wenn die Pepsi-Aktie einen Boden ausbildet oder den kurzfristigen Abwärtstrend fortsetzt.

Abb. 33: Kurzfristiger Trend im Tages-Chart

Aussicht

Seit ca. 15 Jahren bewegt sich Pepsi langfristig in einem Trendkanal und aktuell notiert die Aktie an der unteren Begrenzung. Eine Bodenbildung auf dem derzeitigen Niveau würde dementsprechend mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch zu einer nachhaltigen Umkehr führen.

Abb. 34: Die Aktie bewegt sich seit rund 15 Jahren in einem Trendkanal.

Inzwischen hat die Aktie in der kurzfristigen Ansicht bereits eine Aufwärtsstruktur ausgebildet, welche ein erstes Umkehrsignal darstellt. Zwar ist eine Bodenbildung mitsamt Trendwechsel signifikanter, aber ein solche ausgeprägte Stabilisierung gab es in den vergangenen Korrekturen eher selten.

Abb. 35: In der letzten Woche hat die Aktie auf die wichtigste Unterstützung reagiert.

Technisches Wir Lieben Aktien-Rating

Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt Pepsi mit 9 von 10 Punkten ein sehr gutes Ergebnis. Zu beanstanden ist lediglich eine breite Volumenakkumulation bei rund 169,00 USD bis 176,00 USD, welche als Widerstand dient.

Abb. 36: Im technischen Wir Lieben Aktien-Rating erzielt PepsiCo 9 von 10 Punkte.

Marktsymmetrie

Die Korrekturen bei der Pepsi-Aktie haben häufig ein unterschiedliches Ausmaß angenommen. Die kleineren Korrekturen (wie in den letzten Jahren mit Ausnahme des Corona-Crashs) erreichten zum Teil nur ein Ausmaß von rund 20,00 %, aber seltene größere Abwärtsphasen (bspw. Finanzkrise) umfassten auch deutlich größere Längen. Die aktuelle Abwärtsphase ist dementsprechend zwar als angemessen zu beurteilen, aber auch eine Ausweitung zu einer größeren Korrektur wäre nicht ungewöhnlich.

Abb. 37: Rallye- und Korrekturlängen
Abb. 38: Trendbasiertes Chance-Risiko-Verhältnis

Die Rainbow-EMAs ermöglichen eine Einordnung der Korrekturlänge, bereinigt um die Trendgeschwindigkeit der Aktie. Die kleineren Korrekturen endeten in der Vergangenheit bereits immer auf dem Niveau der grünen EMAs. Die größeren Abwärtsphasen, welche langfristig auch bessere Kaufchancen darstellten, endeten hingegen meistens auf dem gelben bis orangenen Niveau. Den gelben EMA-Bereich hat Pepsi erst kürzlich erreicht, aber auch aus dieser Perspektive ist eine größere Korrektur nicht auszuschließen.

Abb. 39: Korrekturen im Verhältnis zur Trendgeschwindigkeit, dargestellt mit Rainbow-EMAs.

Systematisches Risiko

Auf Basis der letzten 200 Wochen weisen alle Aktien aus dem Konkurrenzvergleich einen geringeren Beta-Faktor als der Gesamtmarkt auf. Auffällig ist dabei speziell Nestlé, denn das systematische Risiko der Aktie liegt deutlich unter dem Risiko der anderen Aktien. Coca-Cola weist hingegen nicht nur den höchsten Beta-Faktor, sondern die stärkste Korrelation mit dem Gesamtmarkt, auf.

Abb. 40: Systematisches Risiko und Korrelation von PepsiCo zum ACWI

7. Fazit zur Pepsi Aktie

Allgemein

Im Gegensatz zu Coca-Cola umfasst das Geschäftsmodell von Pepsi nicht nur den Verkauf von Erfrischungsgetränken. Im Gegenteil: Der Vertrieb von salzigen Snacks wie Kartoffelchips ist für einen höheren Umsatzanteil verantwortlich und ermöglicht zudem attraktivere Gewinnmargen. Mit mehr als 500 Marken, von denen 23 Stück jedes Jahr mehr als eine Mrd. USD an Umsatz generieren, verfügt Pepsi über einen tiefen Burggraben.

Neben der Pflege von bestehenden Marken investierte der Konsumgütergigant in den vergangenen Geschäftsjahren viel Geld in Akquisitionen, um das organische Umsatzwachstum zu beschleunigen. Als prominente Beispiele sind in diesem Zusammenhang erneut SodaStream und Rockstar Energy hervorzuheben. Mit Blick auf die Zukunft liegen im Ausbau der geographischen Präsenz weitere Wachstumspotenziale.

Wie beschrieben, steht die Investmentampel auf Grün und die Renditeerwartung beträgt 7,00 % bis 7,50 % p. a.

Langfristig befindet sich die Pepsi-Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend, welcher bereits seit Jahrzehnten anhält. Die aktuelle Korrektur hat bereits ein angemessenes Ausmaß erreicht, aber solange keine nachhaltige Stabilisierung gelingt, ist auch eine Ausweitung der Abwärtsphase nicht auszuschließen.

Abb. 41: Fazit unserer Analyse

Meinungen der Team-Mitglieder 

Jan

PepsiCo ist einer der stärksten Konzerne aus dem Basiskonsumsektor und kann nicht nur mit einer konstanten fundamentalen Entwicklung, sondern auch mit einem hervorragenden langfristigen Aufwärtstrend überzeugen. Zwar ist die zu erwartende Rendite der Aktie nicht allzu hoch, aber steht dennoch im Verhältnis zur geringen Volatilität. Auf dem derzeitigen Niveau ist Pepsi für mich (zumindest für eine erste Tranche) kaufenswert, wobei mich stört, dass es weder eine richtige Bodenbildung, noch einen Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends gab. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass die Pepsi-Aktie langfristige Korrekturen schon häufig auf diese Art beendete.

Adrian  

PepsiCo gehört in der Kategorie „renditestark und gleichzeitig relativ konservativ” zu den besten Unternehmen, die der globale Aktienmarkt zu bieten hat. Die Diversifikation des Portfolios und auch der Track-Record an der Börse sind in den letzten Jahren deutlich besser als die von Coca-Cola. Ich würde die Aktie definitiv in mein Dividendenportfolio aufnehmen und dementsprechend befindet sich PepsiCo auch auf der Watchlist für das Wir Lieben Aktien-Dividendendepot 2023. Eine erste Tranche ist nach der kleinen Bodenbildung, in meinen Augen, bereits möglich, da sich die bereits erfolgte Korrektur auf langfristiger Ebene im ausgiebigen Bereich bewegt. 

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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