Wolters Kluwer Aktie Analyse – Die beste Aktie Europas?

Wolters Kluwer Aktie Analyse

Die beste Aktie Europas?

EURONEXT: WKL - Analyse vom 27.04.2025
Von Jan Fuhrmann und Adrian Rogl

Wolters Kluwer Aktie jetzt kaufen? | Aktienanalyse | WKN: A0J2R1 | ISIN: NL0000395903 | Ticker: WKL (EURONEXT)

Wolters Kluwer – der Name mag nicht so klangvoll sein wie Apple oder Tesla, doch hinter dem niederländischen Konzern verbirgt sich ein stiller Riese der Digitalisierung. Das Unternehmen liefert unverzichtbare Softwarelösungen und Fachinformationen für Steuerberater, Juristen, Mediziner und Regulierungsbehörden weltweit – mit erstaunlich hoher Marge und beeindruckender Stabilität. Warum Wolters Kluwer trotz seines nüchternen Images eine der spannendsten Aktien im Bereich „Intelligente Automatisierung“ sein könnte, erfährst du in dieser Analyse.

Wolters Kluwer Aktienanalyse (1)
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Kapitel
Timestamp
Einleitung und Unternehmensvorstellung
00:00:00
Fundamentale Analyse
00:14:05
Branchenanalyse und Konkurrenzvergleich
00:21:25
Chancen und Risiken
00:29:01
Unsere Bewertung
00:33:14
Technische Analyse
00:37:01
Fazit
00:40:12

Kurzportrait Wolters Kluwer-Aktie

Wolters Kluwer ist ein weltweit führender Anbieter von Fachinformationen, Softwarelösungen und Dienstleistungen – mit einem starken Fokus auf Bereiche wie Recht, Gesundheit, Steuern und Finanzen. Das niederländische Unternehmen hat sich über die Jahre zu einem echten Dauerläufer entwickelt und überzeugt mit stetigem Wachstum, hoher operativer Effizienz und einer klaren Spezialisierung auf wissensbasierte Dienstleistungen.

In den letzten Monaten ist der Aktienkurs in eine gesunde Korrektur übergegangen, aber reicht das schon für eine attraktive langfristige Kaufchance? Oder sind weitere Rückgänge der Aktienkurse zu erwarten?

Der Research dieser Aktienanalyse basiert auf dem Stand vom 26.04.2025.

WKN/ISIN
A0J2R1/NL0000395903
Branche
Industrie
Peter Lynch Einordnung
Average Grower
Fundamentales WLA-Rating
?/10
Technisches WLA-Rating
?/10
Porters Burggraben-Rating
?/25
Marktkapitalisierung
35,81 Mrd. EUR
Dividendenrendite
1,52 %
KGV
33,19
Firmensitz
Alphen aan den Rijn (Niederlande)
Gründungsjahr
1987
Mitarbeiter
21.200

Inhaltsverzeichnis Wolters Kluwer-Aktie Analyse

1. Das Unternehmen Wolters Kluwer

Geschäftsmodell von Wolters Kluwer

Einleitung

Wie beschafft man im digitalen Zeitalter Informationen? Vor wenigen Jahren hätten die meisten Menschen vermutlich geantwortet: mit Google. Heutzutage sieht das etwas anders aus, denn KI-Tools wie ChatGPT spielen in diesem Zusammenhang eine immer wichtigere Rolle. Wenn man auf der Suche nach verlässlichen und vor allem rechtssicheren Informationen für bestimmte Bereiche ist, sieht das Ganze nochmal anders aus. Hier kann man bislang nur bedingt auf LLMs zurückgreifen. Hier kommt der niederländische Konzern Wolters Kluwer ins Spiel: Der sogenannte Informationsdienstleister stellt Fachinhalte für eine Vielzahl an Branchen zur Verfügung. Während dies für viele Jahre in Druckform passierte, hat sich Wolters Kluwer zu einem digitalen, auf Software und cloudbasierten Lösungen aufbauenden Unternehmen gewandelt.

Das Geschäftsmodell der Niederländer funktioniert wie folgt: Stell dir vor, du bist Angestellter in einer Anwaltskanzlei. Für deine Tätigkeit benötigst du selbstverständlich Inhalte wie Gesetze, Urteile oder Fachzeitschriften, auf denen du deine Arbeit aufbaust. Um diese einfach und ohne Umwege zu beschaffen, greifst du auf Online-Datenbanken wie bspw. Beck-Online von Wolters Kluwer zurück, für die ein Abonnement notwendig ist. Ein Großteil der Einnahmen der Niederländer hat daher wiederkehrenden Charakter.

Zudem bietet Wolters Kluwer in vielen Fachgebieten ergänzende Lösungen an. Bleiben wir beim Beispiel einer Anwaltskanzlei: Hier vertreiben die Niederländer unter anderem eine cloudbasierte Software, die die Verwaltung von Mandaten oder das Dokumentenmanagement vereinfachen. Damit ist der Informationsdienstleister in mehrerer Hinsicht als wichtiger Partner seiner Kunden hervorzuheben.

Abb. 1: Geographischer Überblick zu Wolters Kluwer

Branchen, die Wolters Kluwer bedient

Wie dem einleitenden Text zu entnehmen ist, betreut Wolters Kluwer unter anderem Kunden aus dem Bereich „Rechtliches und Regulierung“. Dies ist jedoch bei Weitem nicht alles: Darüber hinaus betreuen die Niederländer Institutionen und Privatpersonen aus dem Gesundheitswesen, dem Bereich Steuern und Buchhaltung sowie Unternehmensführung und ESG. Dadurch ist das Geschäftsmodell sowohl im Hinblick auf die einzelnen Segmente, als auch auf die Abnehmer innerhalb der Segmente als diversifiziert zu beschreiben. Ein Überblick:

  • Gesundheitswesen: Krankenhäuser, Studenten, Ärzte, Apotheken
  • Rechtliches und Regulierung: Anwaltskanzleien, Notare, Universitäten, Regierungen
  • Steuern und Buchhaltung: Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Bibliotheken, Buchhalter
  • Unternehmensführung und ESG: Banken, Versicherungen, Beratungsgesellschaften
Abb. 2: Geschäftsbereiche von Wolters Kluwer

Umsatz 

Entwicklung

Zwischen den Geschäftsjahren 2000 und 2014 – also für geschlagene 14 Jahre – stagnierten die Umsätze von Wolters Kluwer bei ca. 3,50 Mrd. EUR. Seitdem ist das Unternehmen allerdings in der Lage, ein vergleichsweise stetiges und im Vergleich zur vorherigen Stagnationsphase dynamisches Umsatzwachstum zu verzeichnen. Zur Einordnung: In den letzten zehn Jahren sind die Umsätze des Unternehmens um mehr als 60,00 % angewachsen, was einem annualisierten Zuwachs von immerhin 4,92 % entspricht. Als wichtigster Treiber dieser Entwicklung ist die Umstellung von Printangeboten auf digitale Lösungen, in erster Linie in Form von Software, hervorzuheben. Dies führte in den vergangenen Jahren neben einer höheren Wachstumsgeschwindigkeit auch zu einem wachsenden Anteil wiederkehrender Einnahmen.

Im von uns detailliert betrachteten Zeitraum konnte Wolters Kluwer die Umsätze um 6,47 % p. a. erhöhen, wodurch sich im Vergleich zu den letzten zehn Jahren eine spürbar höhere Dynamik beobachten ließ. Dies ist neben der zunehmenden Fokussierung auf die Digitalisierung der Inhalte auf ein kluges Portfoliomanagement zurückzuführen: Wolters Kluwer war in den letzten fünf Jahren auf dem M&A-Markt aktiv, hat wachstumsstarke Mitbewerber akquiriert und weniger dynamische Geschäftsbereiche veräußert. Den Schätzungen der Analysten entsprechend ist in den kommenden Jahren nur ein marginaler Rückgang der Dynamik zu erwarten: So sollen die Umsätze der Niederländer stetig ansteigen und sich in 2027 auf 7,08 Mrd. EUR belaufen, wodurch sich ein Anstieg von 6,17 % p. a. ergeben würde.

Abb. 3: Umsatzentwicklung und -verteilung
Umsatzverteilung nach Segmenten

Wolters Kluwer strukturiert sein operatives Geschäft entsprechend der umfangreichen Informationsdienstleistungen, die sich über viele verschiedene Bereiche erstrecken. Im vergangenen Geschäftsjahr entfiel jeweils ca. ein Viertel der Umsätze auf die Lösungen in den Bereichen Health sowie Tax & Accounting, die sich an Krankenhäuser, Studenten, Apotheken bzw. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Bibliotheken oder Universitäten richten.

An dritter, vierter und fünfter Stelle folgen die Segmente Financial & Corporate Compliance, Legal & Regulatory und Corporate Performance & ESG, die zuletzt für Umsatzanteile zwischen 18,68 % und 12,17 % verantwortlich waren. In den vergangenen Geschäftsjahren hat sich die beschriebene Verteilung nur in einem nicht weiter nennenswerten Umfang verschoben.

Umsatzverteilung nach Regionen

Wolters Kluwer operiert aktuell in 180 Ländern auf der ganzen Welt. Als mit Abstand wichtigster Absatzmarkt sind die Vereinigten Staaten hervorzuheben, was sich in einem Umsatzanteil des nordamerikanischen Kontinents von 64,08 % im vergangenen Geschäftsjahr widerspiegelt. Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus alle europäischen Länder, die in 2024 kumuliert für 28,11 % der Umsätze von Wolters Kluwer verantwortlich waren.

Im asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum erzielt Wolters Kluwer derweil nur 5,93 % der Umsätze. Trotz einer noch ausbaufähigen Positionierung der Niederländer in China, Japan und Co. können die entsprechenden Einnahmen allerdings nicht überproportional stark erhöht werden, was zu einer Stagnation des Umsatzanteils führt. Alle anderen Länder, unter anderem Südamerika, der mittlere Osten sowie Afrika, steuerten zuletzt 1,88 % zu den Erlösen bei.

EBIT und Konzerngewinn

Analog zum stetigen Umsatzwachstum von Wolters Kluwer sind auch die Gewinne des Unternehmens in den letzten fünf Jahren ununterbrochen angewachsen – so wie es sich für einen digitalen Dienstleister gehört. So konnte das operative Ergebnis von 0,97 Mrd. EUR auf 1,44 Mrd. EUR ausgebaut werden, wodurch sich ein Anstieg von 48,45 % bzw. 10,34 % p. a. ermitteln lässt. Somit liegt die Wachstumsgeschwindigkeit der Gewinne spürbar oberhalb der Umsätze, was unter anderem mit den bereits beschriebenen Lock-In-Effekte zu erklären ist, die Wolters Kluwer gegenüber seinen Abnehmern in eine komfortable Verhandlungsposition setzen. Diese nutzen die Niederländer dahingehend, dass sie die Preise für ihre Lösungen stetig erhöhen, was in Kombination mit dem Ausbau der Nutzerzahlen zu einem überproportionalen Wachstum der Umsätze relativ zu den Kosten führt.

Während sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren entsprechend der Schätzungen der Analysten fortsetzen soll, ist mit einem leichten Rückgang der historisch überdurchschnittlichen Dynamik zu rechnen. Zwar soll das EBIT mit 7,42 % p. a. immer noch schneller als die Umsätze erhöht werden können, allerdings nicht mehr mit einem derart großen Abstand. Nichtsdestotrotz ist die vorliegende Gewinnentwicklung ein tolles Indiz für eine attraktive Positionierung von Wolters Kluwer.

Abb. 4: EBIT und Konzerngewinn

Autoren dieser Analyse  

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Adrian Rogl

Risiko entsteht dann, wenn Investoren nicht wissen, was sie tun.

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