Bilanzanalyse
Die gesamte, von ASML ausgewiesene, Bilanzsumme beträgt für das Geschäftsjahr 2021 etwa 30,23 Mrd. USD. Wie gewohnt möchten wir hier mit der Aktivseite beginnen. Die Zahlungsmittelbestände sind innerhalb des letzten Geschäftsjahrs um ca. 900 Mio. USD gestiegen und betragen damit ca. 6,95 Mrd. USD. Die noch ausstehenden Zahlungen umfassen etwa 3,03 Mrd. USD und haben sich so vom letzten Wert (etwa 1,30 Mrd. USD) mehr als verdoppelt. Zusätzlich ist auch das Inventar von ca. 4,57 Mrd. USD auf etwa 5,18 Mrd. USD angestiegen. Zusammenfassend hat sich auch das Umlaufvermögen entsprechend um etwa 2,26 Mrd. USD auf einen Wert von 18,19 Mrd. USD erhöht.
Das Anlagevermögen ist ebenfalls um ca. 700 Mio. USD auf 12,04 Mrd. USD angestiegen. Hauptsächlich ist dies auf den Anstieg des Postens für Grundstücke, Fabriken und Equipment auf etwa 2,98 Mrd. USD (ca. 500 Mio. USD Steigerung) zurückzuführen. Der Goodwill beträgt aktuell ca. 4,56 Mrd. USD und ist über das letzte Jahr um ca. 75 Mio. USD zurückgegangen.
Die Passivseite der Bilanz umfasst die kurzfristigen (ca. 12,04 Mrd. USD) und die langfristigen Verbindlichkeiten (ca. 7,79 Mrd. USD) sowie das Eigenkapital (ca. 10,14 Mrd. USD).
Auffällig ist, dass trotz der Bilanzverlängerung um etwa 3 Mrd. USD, das Eigenkapital um über 3,72 Mrd. USD zurückgegangen ist. Zum einen sind die Steigerungen des Anlage- sowie des Umlaufvermögens positiv zu werten. Bezieht man den sehr starken Anstieg der kurzfristigen Verbindlichkeiten mit ein, trübt sich das Bild allerdings etwas ein.
Zum Stand des Jahresabschlusses überstiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten die Zahlungsmittelbestände um über 5 Mrd. USD. Auch mit Hinzunahme der noch ausstehenden Zahlungen ist hier noch ein Defizit von über 2 Mrd. USD vorhanden. Unserer Meinung nach, ist das als ein auffälliger Negativpunkt zu interpretieren. Zusätzlich ist auch das gesunkene Eigenkapital stützend für die eher schwächere Interpretation der Bilanz.
Mit einem weiteren Blick in die Quartalsergebnisse von ASML bestätigt sich das alles noch weiter. Der Cashbestand ist weiter gefallen und beträgt aktuell nur noch ca. 3,15 Mrd. USD. Dafür sind zwar die ausstehenden Zahlungen auf über 5,84 Mrd. USD gestiegen und sowohl das Anlage- als auch das Umlaufvermögen sind weitergewachsen. Dem stehen allerdings weitere ca. 4,76 Mrd. USD Verbindlichkeiten gegenüber, wovon etwa 3,37 Mrd. USD auf weitere kurzfristige Verbindlichkeiten entfallen. Des Weiteren ist das Eigenkapital bereits unter 8 Mrd. USD gefallen und hat damit in einem Jahr und drei Quartalen ein Minus von über 40 % vorzuweisen. Den einzigen Lichtblick bildet hier, dass das Eigenkapital, im Vergleich zum Q2 Ergebnis, schon wieder leicht gestiegen ist (ca. 300 Mio. USD).