Aktionärsstruktur

Was ist die Aktionärsstruktur?

Die Aktionärsstruktur gibt Auskunft über die Verteilung des Aktienbesitzes einer AG an der Börse. Hierbei wird angegeben wie hoch der Besitzanteil von Großaktionären am gesamten Unternehmen jeweils ist. Das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) in Deutschland beinhaltet eine entsprechende Mitteilungspflicht, die ab bestimmten Grenzwerten von Stimmrechtsanteilen die Großaktionäre dazu verpflichtet sowohl den Emittenten als auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hierüber in Kenntnis zu setzen. 

Inhaltsverzeichnis Aktionärsstruktur

Was genau ist die Aktionärsstruktur?

Als Aktionärsstruktur bezeichnet man an der Börse die Aufschlüsselung der Verteilung des Aktienbesitzes einer AG, die für Investoren keine unwichtige Bedeutung hat. Zur Übersicht kann man diese in unterschiedlichsten Diagrammarten darstellen und hierüber Auskunft bekommen welcher Großaktionär wie viele Anteile hält. Dies können andere Unternehmen sein, ebenso wie Investmentgruppen oder Stiftungen usw. 

In diesem Zusammenhang kann es Sinn machen bspw. darauf zu achten, wie sich die Anteile des CEOs oder weiteren wichtigen Leuten im Konzern entwickeln. Stoßen diese plötzlich Aktien im großen Stil ab, ist dies ein ernstzunehmendes Warnzeichen. 

Ist man als Aktionär Miteigentümer?

Ja, wenn man Aktionär ist, so ist man in gewisser Form ein Miteigentümer des betroffenen Unternehmens. Damit geht auch ein Stimmrecht einher, von welchem man in einigen Situationen Gebrauch machen kann. Typisch ist dafür die Hauptversammlung, bei der z. B. über den Dividendenvorschlag des Vorstands abgestimmt wird. Hier können sich auch Privatanleger beteiligen und mitbestimmen. 

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Welchen Einfluss haben Aktionäre?

Die Aktionäre können in vielerlei Hinsicht über die Zukunft des Unternehmens bestimmen und auch wenn sich viele Privatanleger eher passiv verhalten, so ist vor allem der Einstieg eines aktivistischen Großinvestors häufig ein Signal für einen großen Umschwung. Diese üben ihren Einfluss stark aus und möchten bspw. Verbesserungen in der Profitabilität des Konzerns herbeiführen.

Proportional zur Aktienanzahl haben die großen Aktionäre mehr Stimmrechte und können damit maßgeblich die Ausrichtung der jeweiligen Aktiengesellschaft beeinflussen. Als Investor sollte man deshalb unbedingt beachten, welche Personen oder welche Gesellschaften große Beteiligungen halten. Immerhin bestimmen diese maßgeblich bei richtungsweisenden Entscheidungen mit. Meistens findet man diese Informationen im Geschäftsbericht oder auf der “Investor Relations”-Seite des Unternehmens.

Praxisbeispiel Aktionärsstruktur 

Um einen besseren Praxisbezug für die Börse herstellen zu können haben wir uns dazu entschieden noch ein Praxisbeispiel mit aufzunehmen. Hierbei schauen wir uns die Verteilung im Hinblick auf die Volkswagen Group zum Ende des Jahres 2022 an. Oftmals ist neben einer Angabe von verschiedenen Investmentgruppen und spezifischen Stiftungen und Unternehmen auch die Herkunft nach Ländern (z. B. Großbritannien, Deutschland) angegeben. 
 
Der größte Anteil ist auf die Porsche Automobil Holding zurückzuführen, die knapp 32,00 % des Gezeichneten Kapitals (Grundkapital) besitzen. Die institutionellen Anleger des Auslandes machen 22,20 % des Grundkapitals aus, während Privataktionäre / Weitere 21,00 % des Gezeichneten Kapitals der an der Börse gelisteten Volkswagen Group ausmachen.

Regelungen im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG)

Die Regelungen rund um die Pflicht zur Mittelung des Erwerbs von bestimmten Stimmrechtsanteilen sind in Deutschland im WpHG geregelt. Laut diesem greift die Mittelungspflicht wenn Investoren oder institutionelle Anleger Schwellwerte von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 oder 75 % der Stimmrechte überschreiten oder im Falle eines Verkaufs unterschreiten. Die entsprechende Meldung muss dann dem Emittenten und gleichzeitig der BaFin, spätestens innerhalb von vier Handelstagen überbracht werden, so das WpHG. Das gesamte WpHG findet ihr hier.
 
Überwacht wird die Einhaltung der Mittelungspflichten sowie Offenlegungspflichten in Finanzberichten von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Werden die entsprechenden Regelungen nicht eingehalten und es gibt bspw. keine Meldung an den Emittenten, drohen für den Anleger Sanktionierungen. In der Vergangenheit gab es unter anderem für institutionellen Investoren bereits mehrfach solche Sanktionierungen, da diese eine solche Mitteilung nicht machten. 
 
Im Regelfall kommt es allerdings zu genau solchen Stimmrechtsmitteilungen, die verschiedenste Informationen enthalten. So wird öffentlich dargelegt wie der Name und der Sitz des Aktionärs lautet und wie viele Aktien dieser vom Unternehmen hält. Des Weiteren ist in einer Stimmrechtsmitteilung beinhaltet, wie hoch die Stimmrechtsanteile sind und wann es zu welcher Transaktion kam. 

Aktionärsstruktur in einer Aktienanalyse

Wir betrachten die Aktionärsstruktur in jeder unserer Aktienanalysen genau und legen bspw. Wert darauf, dass der CEO oder Gründer selbst ein nennenswertes Aktienpaket hält. Dies zeigt das Vertrauen in das eigene Unternehmen und im Fall des CEOs kann so sichergestellt werden, dass dieser dieselben Interessen verfolgt wie die Aktionäre. Ein gutes Beispiel dafür ist Campari:

Nachdem Domenico Garavoglia in den 1970er-Jahren die Kontrolle über Campari erlangte, vererbte er seine Anteile weiter. Heute werden sie von der Holding-Gesellschaft Lagfin gehalten, die 54,20 % der Aktien und 66,90 % der Stimmrechte besitzt, wenn man die "Special Voting Shares A" mitberücksichtigt. Der heutige Chairman Luca Garavoglia kontrolliert diese Holding und ist somit die bedeutendste Person bei Campari. Er führte das Unternehmen bereits durch schwierige Zeiten und begleitete die gesamte Neuausrichtung der Strategie in den letzten Jahrzehnten in verschiedenen Positionen.

Campari ist eines der führenden Unternehmen aus der Spirituosen-Branche und kann im Vergleich zu Diageo, Pernod Ricard & Co. mit deutlich höheren Wachstumsraten überzeugen. Unsere gesamte Campari Aktie Analyse findest du hier:

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