CapEx

Der Begriff CapEx kann ins Deutsche mit Investitionsaufwand oder Investitionsausgaben übersetzt werden. Er zeigt an, wie aktiv der Konzern im Hinblick auf Investitionstätigkeiten ist, die sich gerade auf langfristige Investitionen beziehen. Zur Berechnung addiert man zu der Veränderung des Anlagevermögens die Abschreibungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung oder kann die entsprechende Höhe direkt aus dem Cashflow-Statement entnehmen. Typische Ausgaben und Kosten, die zu den CapEx zählen sind Reparaturen und Neuanschaffungen von Maschinen, Käufe von Immobilien oder Anschaffungen von Firmenfahrzeugen.

Erfahre in diesem Lexikoneintrag ebenso, was das CapEx-Ratio ist, wie man die Investitionsaufwendungen richtig interpretiert und wo der Unterschied beispielsweise zu den OpEx liegt!

Inhaltsverzeichnis CapEx

Definition und Bedeutung CapEx (Capital Expenditure)

Die Abkürzung CapEx steht ausgeschrieben für den Begriff Capital Expenditure und meint nichts anderes als Investitionsausgaben eines Unternehmens, die langfristig den Erfolg des Unternehmens steigern sollen. Typische Investitionen, die in diesen Bereich zählen sind zum Beispiel Käufe / Anschaffungen von Maschinen und Gebäuden, aber auch die Instandhaltung dieser zählt mit in die CapEx mit rein. 

Uns als Investoren gibt die Analyse der CapEx Auskunft darüber, wie aktiv der Konzern im Hinblick auf die Investitionstätigkeiten ist. Gerade in Branchen, in denen für die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit langfristig hohe Investitionssummen nötig sind, kann daher ein Blick für Investoren besonders interessant sein. Wie genau man diese Kennzahl allerdings interpretiert, werden wir im weiteren Verlauf noch thematisieren. 

Berechnung der CapEx 

Einleitung

Die Berechnung der CapEx kann von einem Investoren auf zwei verschiedene Art  und Weisen erfolgen. Zum einen gibt es die direkte- und zum anderen die indirekte Methode, wir gehen im Folgenden auf beide Möglichkeiten ein. 

Direkte Methode 

Die direkte Methode ergibt sich aus der Cashflow-Rechnung bzw. dem Cashflow Statement eines Unternehmens. Sofern der Konzern die Aufwendungen für entsprechende Investitionen innerhalb des Jahres hier ausweist, kann man die Höhe der CapEx einfach aus diesem Bericht ablesen. 

Indirekte Methode 

Es ist allerdings nicht so, dass jedes Unternehmen in jedem Jahr Auskunft über ihre CapEx-Daten gibt, wo dann die indirekte Methode verwendet werden muss. Für die indirekte Methode benötigt es zwei Bestandteile der Finanzberichterstattung eines Unternehmens. Auf der einen Seite benötigt es die Bilanz und auf der anderen Seite die Gewinn- und Verlustrechnung des entsprechenden Konzerns. 

Die Posten, auf die wir für die Bestimmung der CapEx achten, sind das Anlagevermögen (Wert der Anlagegüter) und die Abschreibungen. Aus der Bilanz und der Bilanz des vorherigen Geschäftsjahres ist die Veränderung des Anlagevermögens zu bestimmen. Im Anlagevermögen sind alle Gegenstände aufgeführt, die langfristig und dauerhaft dem Betrieb dienen (bspw. Gebäude) und nicht, wie im Rahmen des Umlaufvermögens, innerhalb des Betriebes ständig im Umlauf sind (bspw. Kassenbestand). Meistens sind Vermögensgegenstände im Anlagevermögen auf mindestens ein Jahr Nutzung angesetzt, wobei es keine klare Festlegung gibt, ab wie vielen Jahren Vermögenswerte ins Anlagevermögen zählen und langfristig dienen.

Zu der entsprechenden Veränderung der Anlagegüter wird die Höhe der abgeschriebenen Vermögenswerte, bzw. Vermögensgegenstände aus der Gewinn- und Verlustrechnung addiert, da Abschreibungen die Wertminderungen eigener Vermögensgegenstände widerspiegeln. Diese Vermögenswerte, die abgeschrieben werden, verlieren beispielsweise aufgrund ihrer Nutzungsdauer an Wert. 

Die Berechnung auf Grundlage der indirekten Methode dürfte mit der nachfolgenden Abbildung noch verständlicher werden:

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CapEx Wachstumsquote

Im Zusammenhang mit den CapEx eines Unternehmens stößt man mancherorts auch auf die CapEx-Wachstums Quote, auf die wir in diesem Eintrag in unser Börsenlexikon ebenso kurz eingehen möchten. Mithilfe dieser ist es möglich unter anderem Hinweise auf die Modernisierung und Verbesserung der Ausrüstung zu erlangen. 

Einfach ausgedrückt, vergleicht diese Kennzahl die Investitionsausgaben des Konzerns mit den Abschreibungen auf die Sachanlagen (Beispiele für Sachanlagen: Fahrzeuge, Immobilien, …).

Formel Wachstums Quote: (Investitionsausgaben / Abschreibungen auf Sachanlagen) * 100 %

Bei der Interpretation des Ergebnisses geht es um die Auskunft darüber, ob die Sachanlagen des Unternehmens nach Abschreibungen zunehmen oder abnehmen. Erst ab über 100,00 % kann man von einer Zunahme des Wertes sprechen, was ein Zeichen für die Modernisierung und Verbesserung der Ausrüstung u. Ä. sein kann. In einigen Branchen ist gerade die Moderne der Ausrüstung ein ausschlaggebender Aspekt, weshalb Investoren auch gerne auf dieses Ratio schauen. Zu erwähnen ist an dieser Stelle allerdings, dass sich ein Vergleich mit entsprechenden Konkurrenten lohnt, um einen besseren Kontext herstellen zu können. 

CapEx-Ratio

Neben der entsprechenden Wachstumsquote ist auch das CapEx-Ratio als Kennzahl im Bezug auf die Kapitalausgaben weit verbreitet. Das Ratio wird gerade dann verwendet, wenn es sich bei dem Unternehmen um ein aus kapitalintensiven Geschäften stammendes handelt. 

Das Ratio, sowie die entsprechende Formel des Ratios, sind recht simpel aufzeigt. Denn bei dieser Kennzahl geht es darum, die Investitionsausgaben ins Verhältnis zum Umsatz zu setzen und hieran zu beurteilen, welchen Stellenwert entsprechende Kapitalausgaben beim Konzern haben. Gerade um ein aussagekräftigeres Bild zu bekommen macht es sich die Entwicklung über mehrere Jahre darzustellen und somit einen längerfristigen Einblick zu erlangen. 

Interpretation der CapEx

Die Betrachtung der längerfristigen Entwicklung von Investitionsausgaben in einem Unternehmen kann ein wichtiger Bestandteile in der Aktienanalyse von einem Investor sein. Gerade in investitionsstarken Branchen kann dies viel Sinn machen, um zum Beispiel beurteilen zu können, ob das Unternehmen ausreichende Investitionen tätigt, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. 

Wie allerdings aus dem vorherigen Absatz deutlich wird, ist der Branchenkontext zu beachten, weshalb gerade ein Vergleich unter den Konkurrenten sinnvoll ist. Allerdings sollte man aus unserer Sicht ebenso die Umsätze oder ggf. die Gewinne berücksichtigen. Nur weil Aktie A 4,00 Mrd. USD an CapEx aufweist, muss es im Bezug auf die Unternehmensgröße nicht zwingend mehr investieren als Aktie B mit nur 3,50 Mrd. USD. 

Vorteile und Risiken von CapEx

Einleitung

Nur weil ein Konzern hohe Investitionsaufwendungen aufweist, heißt es noch lange nicht, dass man diese Tatsache als positiven Aspekt interpretieren muss. Wie in so vielen anderen Bereichen auch eröffnen sich, neben den Vorteilen, ebenso entsprechende Risiken, die man gehört haben sollte.

Vorteile und Risiken von CapEx

Das Ziel der Capital Expenditure ist es den langfristigen Erfolg sicherzustellen und zu verbessern, ebenso wie die Erhöhung der Effizienz. Das erwünschte Wachstum kann allerdings auch ausbleiben und das aufgebrachte Kapital erzielt nicht die gewünschten Erfolge, was eines der Hauptrisiken ist. 

Allerdings steht außer Frage, dass es auch positive Effekte gibt, bspw. das Erlangen eines Wettbewerbsvorteils, was zweifelsohne zu den Vorteilen von CapEx zählt. Wie so oft im Leben gibt es Für und Wider, was in dem Fall vom Unternehmen selbst abgewogen werden muss. Bei uns als Investoren muss allerdings sichergestellt sein, dass auch dieser Bereich berücksichtigt wird und in unsere Evaluierungsprozesse mit einfließt.

Vergleich von CapEx, OpEx und TotEx

Einleitung

Neben den CapEx (Capital Expenditure, Investitionen) wird man in seiner Aktien-Recherche auch auf zwei weitere Begriffe stoßen, die im Zusammenhang mit den Ausgaben und Kosten und Kapitalausgaben eines Unternehmens wichtig sind: 

  • OpEx (Operational Expenditure, Kosten für den Geschäftsbetrieb)
  • TotEx (Total Expenditure, Gesamtausgaben)

Neben der Erklärung von CapEx, werden wir nun auch kurz auf die weiteren Ausgaben eingehen. 

OpEx (Operational Expenditure)

Im Gegensatz zu den CapEx, beziehen sich die OpEx lediglich auf die laufenden Betriebsausgaben, die für die Weiterführung des operativen Geschäfts notwendig sind. Zu den Betriebskosten zählen beispielswiese Mietkosten für Gebäude oder Energiekosten. Gut zu wissen ist an der Stelle auch, dass sich Betriebskosten ist fixe und variable Betriebsausgaben aufteilen und hierdurch noch genauer analysiert werden können. Bei fixen Betriebsausgaben geht es um die Kosten, die für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb absolut notwendig sind (bspw. Gehälter, Mieten), während sich die Variablen lediglich auf zu leistende Aufwände beziehen, die zum Beispiel bei der Herstellung anfallen. 

TotEx (Total Expenditure)

Die Total Expenditure fassen die Capital Expenditure und Operational Expenditure zusammen und fassen somit beide Teile als die Gesamtausgaben zusammen. Die Formel der Gesamtausgaben lautet somit: Gesamtausgaben= CapEx + OpEx

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