Discounted Cash Flow Modell (DCF)

Discounted Cash Flow Modell (DCF)

Was ist das Discounted Cash Flow Modell (DCF-Modell)?

Das DCF-Modell ist eine Möglichkeit der Unternehmenswertermittlung. Der Grundgedanke des Modells ist zukünftig generierte Free Cashflow zum heutigen Tag abzuzinsen und dann als Summe dieser Berechnung den Unternehmenswert zu ermitteln. Als Diskontierungssatz wird in dieser Hinsicht oft der WACC verwendet, der die gesamte Kapitalstruktur des Konzerns berücksichtigt. Auch in unseren Analysen verwenden wir das DCF-Modell zur Ermittlung des fairen Unternehmenswertes.

Erfahre in diesem Artikel ebenso, wie die genaue Formel des DCF-Modells ist und sichere dir unsere kostenlosen Bewertungsmodelle zu Tesla!

Inhaltsverzeichnis Dicsounted Cash Flow Modell (DCF)

Discounted Cash Flow Modell (DCF) Definition

Der Begriff Discounted Cash Flow Modell, bzw. Discounted Cash Flow Verfahren , der oft mit der Abkürzung DCF-Modell dargestellt wird, kann ins Deutsche mit “abgezinster Zahlungsstrom” übersetzt werden. Es handelt sich hierbei um eines der wichtigsten Bewertungsmodelle der fundamentalen Analyse, im Rahmen von welchem der Unternehmenswert über die Summe der zukünftigen, abgezinsten Free Cashflows ermittelt werden soll. Mithilfe des Discounted Cashflow Modells sollen Über- und Unterbewertungen von Aktien für Investoren ersichtlich werden.

Ansatz und Grundgedanke des DCF-Modells als Bewertungsmethode

Der Ansatz und Grundgedanke des Discounted Cash Flow Modells als Bewertungsmethode gehen auf Annahmen der zukünftig generierten Free Cash Flows (Zahlungsüberschüsse) eines Unternehmens zurück. Diese in Zukunft erzielten entnahmefähigen Zahlungsmittelüberschüsse werden zum heutigen Tag abgezinst und sollen dann einfach gesagt in Summe den Unternehmenswert (Enterprise Value) widerspiegeln. Anders als bspw. beim Ertragswertverfahren, das auf die Gewinne (Eigenkapital) des Konzerns blickt, werden beim DCF-Verfahren, bzw. der Discounted Cashflow Methode mithilfe des Free Cashflows neben den Eigenkapitalgebern ebenso die Fremdkapitalgeber berücksichtigt. Hierdurch kommen wir am Ende der Berechnung und Ermittlung mit der Discounted Cashflow Methode auf den Enterprise Value, also dem gesamten Unternehmenswert und nicht nur auf den Eigenkapitalwert durch Eigenkapitalgeber, wie beim Ertragswertverfahren. Das Ertragswertverfahren ist im Hinblick auf Bewertungsmodelle in der Investorenszene ebenso ein wichtiger Faktor. Die Unterschiede werden wir in der genauen Formel zum Verfahren allerdings noch thematisieren. 

Was ist der Free Cashflow?

Da der Free Cashflow als Kennzahl besonders wichtig für das DCF-Modell (Discounted Cashflow Verfahren) ist, werden wir nun gesondert auf die Free Cash Flows eingehen. Wer nähere Informationen bspw. zu dem Verfahren der Berechnung haben möchte, sollte einen separaten Blick in unseren Eintrag zum Free Cashflow ins Börsenlexikon werfen. 

Der Wert des Free Cash Flows spiegelt die frei verfügbaren liquiden Mittel bzw. Zahlungsüberschüsse eines Unternehmens wider. Mithilfe dieser Kennzahl kann bspw. die Zahlungsfähigkeit zur zukünftigen Tilgung von Krediten bestimmt werden, findet allerdings auch in Bewertungsmodellen wie hier dem Discounted Cash Flow Verfahren Verwendung und Anwendung. Die Annahmen der DCF-Methode basieren stets auf dem Free Cash Flow. 

Was ist eine Abzinsung / Diskontierung?

Im Zusammenhang mit dem Discounted Cashflow Modell ist die Rechenoperation der Abzinsung auf den heutigen Barwert elementar wichtig. Aus diesem Grund sollte das Schema, bzw. der Hintergedanke und Ansatz, wie Cash Flows und Zahlungsströme abgezinst werden bereits vor dem Thematisieren der Formel verstanden worden sein. 

Durch ein inflationäres Umfeld sowie Zinsen verliert Geld tendenziell an Wert. 100 EUR zur heutigen Zeit sind deshalb mehr wert als in bspw. zehn Jahren. Um zukünftige Zahlungsströme auf den heutigen Gegenstandswert einer Zahlung zurückzuführen ist deshalb eine Abzinsung oder Diskontierung dieser Cashflows mit einem bestimmten Abzinsungssatz auf einen heutigen Barwert nötig. Die Zahlungsströme werden bei diesem Verfahren also auf den heutigen Wert diskontiert. Bei diesem Verfahren spricht man auch von einer Diskontierung, die in der nachfolgenden Grafik schematisch dargestellt ist. 

Berechnung des DCF-Modells 

Einleitung 

Nachdem wir nun alle wichtigen Bestandteile und Ansätze des Discounted Cash Flow Modells thematisiert und verstanden haben, kommen wir nun zur eigentlichen Formel des Bewertungsmodells. Als entsprechender Diskontierungszinssatz wird oftmals die WACC (durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten) verwendet, worauf wir im hiernach folgenden Absatz eingehen werden. Die Verwendung der WACC praktizieren wir ebenso bei den Bewertungsmodellen in unseren wöchentlichen Aktienanalysen, damit der Kapitalwert diskontiert wird. Auch beim Unternehmensverkauf kommen solche Modelle zum Einsatz.

Formel zur Berechnung des Discounted Cash Flow Modells 

Um mithilfe des DCF Modells den Unternehmenswert zu ermitteln, verwendet man im Zähler jeweils den Free Cashflow. Hierbei ist es nicht ausschlaggebend ob wir uns im Jahr vier oder Jahr zwei befinden, es wird immer der zum entsprechenden Zeitpunkt erwartete freie Cashflow genutzt. Im Nenner wird die Zahl eins mit dem Diskontierungssatz oder Abzinsungssatz (hier: WACC) addiert und anschließend mit dem entsprechenden Jahr potenziert. Sind wir also im zweiten Jahr, potenziert man mit zwei, im achten Jahr mit der Zahl acht. Den Grund, warum der  entsprechende Kapitalwert diskontiert werden muss, haben wir bereits weiter oben erläutert. 

Interpretation des Ergebnisses 

Einleitung

Nachdem man nun das vorstellte Verfahren angewandt hat und und nach der Ermittlung ein Ergebnis vorliegen hat, stellt sich natürlich die Frage, wie man dieses als Investor richtig interpretiert. 

Das Ergebnis der DCF-Methode interpretieren

Nach Anwendung des DCF-Verfahrens erhält man den fairen Marktwert des Unternehmens. Nicht ohne Grund wird deshalb auch oft beim Unternehmensverkauf auf dieses Verfahren geblickt. Bei der Ermittlung ist für uns als Investoren allerdings vor allem der Marktwert pro Aktie des Unternehmens interessant und nicht, wie beim Unternehmensverkauf, der gesamte Wert an sich.

Hierzu teilt man das Ergebnis der Discounted Cashflow Methode durch die Anzahl der handelbaren Aktien des Unternehmens. Liegt der aktuelle Preis der Aktie über dem Ergebnis nach des Verfahrens, liegt laut diesem Ansatz der Unternehmensbewertung eine Überbewertung des  Unternehmens vor. 

Erklärung der WACC bei Investitionen

Einleitung

Die Abkürzung WACC steht für gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten und berücksichtigt sowohl Eigenkapitalkosten als auch Fremdkapitalkosten. Im Rahmen des Discounted Cash Flow-Modells dient dieser Wert oft als Diskontierungssatz oder Zinssatz, der in der obenstehenden Formel mit “r” abgekürzt wurde.

Erklärung und Ermittlung der WACC als Zinssatz der Unternehmensbewertung

In seiner Berechnung gewichten die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten den Anteil des Fremd- und Eigenkapitals mit den entsprechenden Fremd- und Eigenkapitalkostensätzen. Die Fremdkapitalkosten sind recht leicht zu ermitteln, komplizierter wird es bei den Eigenkapitalkosten eines Unternehmens. Das wohl bekannteste Verfahren zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten ist allerdings das Capital Asset Pricing Modell (CAPM), im Rahmen welcher versucht wird den Kapitalkostensatz des Eigenkapitals durch am Markt gegebene Daten (wie der Rendite ohne Risiko oder risiko lose Rendite) zu ermitteln. Es ist zugleich die Mindestrendite, die Anleger bei einer Investition, unter Berücksichtigung des Kapitalkostensatzes, auf ihren Kapitalwert erwarten. Die grundlegende Formel des CAPM lautet:

CAPM = Risikolose Rendite + Beta * (Marktrisikoprämie)

Gerade dieser Wert sollte in seiner Berechnung verstanden werden, weshalb sich ein Blick in unseren ausführlichen Lexikoneintrag zum WACC empfiehlt. Hier werden unterschiedlichste Faktoren, wie die Rolle eines Steuervorteils, nochmal tiefgreifender beleuchtet.  

Weitere Methoden der Discounted Cash Flow Methode

Einleitung 

Die grundlegende Methode des Discounted Cash Flows funktioniert stets nach dem vorgestellten Verfahren Prinzip der Abzinsung. Allerdings kann das Endergebnis sich unterscheiden, je nachdem welche Methode man verwendet, wo man zwischen der Entity- und Equity-Methode unterscheidet. Diese Methoden werden auch als Brutto- oder Netto Methode bezeichnet.

Entity Methode in der Unternehmensbewertung

Die Entity Methode, auch das Brutto Verfahren, geht grundlegend davon aus, dass das Unternehmen vollständig eigenkapitalfinanziert ist, auch wenn es über Fremdkapital verfügt. Steuervorteile werden beim Entity Verfahren über die Kosten des Fremdkapitals berücksichtigt. Um die Entity Methode anzuwenden, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie den Adjusted Present Value (APV). Der APV gilt als Alternative zum WACC.

Equity Methode in der Unternehmensbewertung

Bei der Equity Methode wird im Vergleich zur Entity Methode nicht der gesamte freie Cashflow bei der möglichen Investition herangezogen, sondern nur der Teil im Hinblick auf die Unternehmensbewertung, der den Eigenkapitalgebern zusteht. Der Faktor Fremdkapital wird in diesem Schritt also vernachlässigt. 

Das DCF (Discounted Cashflow)-Modell in unseren Analysen 

In unseren wöchentlichen Aktienanalysen kommt das DCF-Modell im Rahmen unserer Bewertung zur Anwendung. Neben einem optimistischen und einem pessimistischen Szenario, ziehen wir ebenso das genannte Discounted Cash Flow Modell zur Hilfe, um mit seiner Anwendung den fairen Wert der möglichen Investition zu ermitteln. 

Damit sich zum DCF-Modell ein noch besseres Bild verschafft werden kann, ist unter dem nachfolgenden Button unsere Excel-Datei mit den Bewertungsmodellen zu Tesla hinterlegt. 

Tesla Aktie Analyse inkl. DCF-Modell

Hier gelangst du zu unserer 56-seitigen Aktienanalyse zu Tesla, in der wir ebenso das hier thematisierte DCF-Modell angewendet haben. 

Autor dieses Lexikon-Artikels

Weitere Lexikon-Artikel

Transparenzhinweis und Haftungsausschluss:
Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung durch “Wir Lieben Aktien”, oder durch einen für “Wir Lieben Aktien” tätigen Autor statt. Dieser Beitrag soll eine journalistische Publikation darstellen und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Börsengeschäfte sind mit erheblichen Risiken verbunden. Wer an den Finanz- und Rohstoffmärkten handelt, muss sich zunächst selbstständig mit den Risiken vertraut machen. Der Kunde handelt immer auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. “Wir Lieben Aktien” und die für uns tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Es kann zu Interessenkonflikten kommen, durch Käufe und einen darauffolgenden Profit durch eine positive Kursentwicklung von in Artikeln erwähnten Aktien. 

Mehr Infos unter: https://wir-lieben-aktien.de/haftungsausschluss/

chartNeueste Depotkäufe 

Um die neuesten Depotkäufe zu sehen, musst du das entsprechende Paket gebucht haben und dich hier einloggen: 

lampNeueste Artikel 

Du möchtest weiterlesen?

Wir Lieben Aktien All-Inclusive

Du möchtest weiterlesen?

Wir Lieben Aktien All-Inclusive

313€ pro Monat  71 % Rabatt

89€ pro Monat

Keine Kündigungsfrist – Jährliche Abrechnung