Fundamentalanalyse

Was ist die Fundamentalanalyse?

Bei der Fundamentanalyse wirft man einen genauen Blick auf das zugrundeliegende Unternehmen und wertet Faktoren wie Kennzahlen und Geschäftsberichte genaustens aus. Anders als bei der technischen Analyse, bei der es in erster Linie um die Analyse der vergangenen Kursentwicklung geht, ist das Unternehmen selbst die Primärquelle der fundamentalen Analysemethode. Beispielhafte Kennzahlen der Fundamentalanalyse wären das KGV, KBV oder die Eigenkapitalquote sowie weitere Multiples zur Bewertung der Ertragskraft. 

Erfahre in diesem Lexikoneintrag ebenso, welche Gemeinsamkeiten zur technischen Analyse bestehen, was es bei der Fundamentalanalyse zu beachten gilt und wie du sie selber lernen kannst!

Inhaltsverzeichnis Fundamentalanalyse

Fundamentalanalyse Definition

Die Fundamentalanalyse (auch fundamentale Aktienanalyse) ist eine Möglichkeit um Aktien genauer zu untersuchen und z. B. eine Über- oder Unterbewertung festzustellen. Im Gegensatz zur technischen Analyse, bei der man den Kursverlauf, das gehandelte Volumen usw. ansieht, betrachtet man bei der Fundamentalanalyse die Unternehmenskennzahlen und deren Entwicklung. Dazu gehört je nach Vorgehensweise der Umsatz, die Margen, der Gewinn oder das EBIT. Diese Liste an Kennzahlen kann jedoch noch beliebig erweitert werden und wird im weiteren Verlauf von uns noch thematisiert. 

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Fundamentale- und technische Analyse im Vergleich

Als Gegenpart zur Fundamentalanalyse gibt es am Gesamtmarkt auch die technische Analyse, wo es in erster Linie um die Chartanalyse geht. Anders als Vielen bisher bekannt ist, gibt es auch einige Gemeinsamkeiten der beiden Möglichkeiten zur Unternehmensanalyse, die die Anlageentscheidungen vieler Anleger tagtäglich beeinflussen. Beide Analysearten stellen eine wichtige Grundlage für unsere Aktienanalyse dar, weshalb wir nun kurz die beiden Methoden vergleichen wollen. Wer sich ernsthaft mit der technischen Analyse auseinandersetzen möchte, der sollte einen Blick in unser Modul im Ausbildungsbereich werfen oder bei der Chartsekte vorbeischauen. 

Gemeinsamkeiten 

  • Beide Ansätze basieren auf Daten der Vergangenheit. Bei der technischen Analyse ist es bspw. die Entwicklung des Preises in der Vergangenheit, bei der fundamentalen Analyse als Beispiel die Veränderung des Umsatzes der letzten Geschäftsjahre.
  • Beide Ansätze verfolgen das gleiche Ziel: sie wollen basierend auf Wahrscheinlichkeiten vorhersagen, ob eine Aktie kaufenswert ist oder nicht. Lediglich die Grundlage der verwendeten Daten ist hierbei verschieden. 

Unterschiede

  • Andere Fokuslegungen und Einflussfaktoren. Während die fundamentale Analyse darauf abzieht den intrinsischen Wert zu bestimmen und ihn mit dem Preis zu vergleichen, werden bei der technischen Analyse u. a. vorangegangene Preis- und Volumenbewegungen studiert und als hauptsächliche Einflussfaktoren ausfindig gemacht.
  • Verschiedene Quellen. Bei der Betrachtung der Analysemethoden fällt auf, dass unterschiedliche Quellen für die Daten verwendet werden. So sind es bei dem Ansatz der fundamentalen Bewertung bspw. Geschäftsberichte, Bilanzen, Branchenanalysen und weitere Fundamentaldaten und bei der technischen Analyse mitunter Kurscharts und Indikatoren. 

Bewertungskennzahlen für eine Fundamentalanalyse

Wie bereits zu Anfang erwähnt gibt es bei der Fundamentalanalyse unterschiedlichste Unternehmenskennzahlen (KUV, KCV, Gewinnwachstum,…) die man als Anleger verwenden kann, um den fairen Wert von einem Unternehmen bestimmen zu können. Auf ein paar ausgewählte Kennzahlen zur Aktienbewertung wollen wir nun eingehen.

Kurs- Gewinn Verhältnis (KGV)

Die wohl bekannteste fundamentale Aktienkennzahl ist das KGV. Um dieses zu erhalten teilt man den aktuellen Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie und enthält anschließend das entsprechende Ratio. Hiermit wird angegeben mit dem wie vielfachen des Gewinns das Unternehmen an der Börse gehandelt wird und eine mögliche Über- oder Unterbewertung soll als hauptsächliches Ziel ermittelt werden. Fälschlicherweise wird das KGV oft als heiliger Grahl zur Unternehmensanalyse dargestellt, ohne die mit einhergehenden Nachteile bei der Nutzung des KGVs offenzulegen. Wer sich ein komplettes Bild zum KGV verschaffen möchte, sollte einen Blick in unseren Eintrag im Lexikon werfen. 

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Das KBV gibt das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Buchwert je Aktie an. Das Ziel hierbei ist anhand der Formel eine mögliche Über- oder Unterbewertung festzustellen, wobei gerade bei dieser Kennzahl eine Branchenanalyse sehr wichtig ist. Aufgrund der Tatsache, dass in den Buchwert selbst keine immaterielle Vermögensgegenstände wie Patente mit reinzählen, wird möglicherweise nicht der wahre Wert vom Unternehmen widergespiegelt. Dies ist als Investor wichtig zu beachten, gerade wenn man es mit einem Konzern zu tun hat, der zum Beispiel aus der Software Branche stammt.

Eigenkapitalquote 

Mit einem Blick in die Bilanz des Unternehmens lässt sich die Eigenkapitalquote bestimmen. Als Eigenkapital bezeichnet man das Kapital eines Konzerns, welches den Inhabern, bzw. den Aktionären gehört. Im Vergleich zum Fremdkapital stammt diese Kapitalform nicht von Dritten (Banken,…) und bedarf daher keiner Zinszahlungen. Die Summe aus Eigenkapital und Fremdkapital wird auch als Gesamtkapital bezeichnet. Die Höhe des Eigenkapitals ist unter anderem die Grundlage für die Eigenkapitalrendite, die ebenso weit verbreitet ist und gerne verwendet und betrachtet wird. 

Verschuldungsgrad

Der Verschuldungsgrad vergleicht das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital und ist damit eng mit der eben angeführten Eigenkapitalquote verbunden. In seiner Interpretation vom Ergebnis sollte darauf geachtet werden nicht stumpfe Richtwerte zu verwenden, sondern bspw. mithilfe einer Branchenanalyse das Marktumfeld zu berücksichtigen. Ist das Unternehmen in einem im Vergleich sehr wachstumsstarken Umfeld tätig, so sind zum Beispiel auch höhere Fremdkapitalquoten zu rechtfertigen. 

Gesamtkapitalrendite

Bei der Gesamtkapitalrendite (auch Return on Assets) wird der Gewinn des Unternehmens ins Verhältnis zum Gesamtkapital (EK + FK) gesetzt. Anhand dieser Fundamentaldaten kann beurteilt werden, wie gut bzw. effektiv ein Unternehmen seine Vermögensgegenstände nutzt. Neben dem Return on Assets gibt es noch eine Menge weiterer Analysemethoden, um die Kapitalrentabilität einer Aktiengesellschaft zu messen. Viele hiervon findet ihr in unserem Börsenlexikon

Dividendenrendite

Bei vielen Investoren zählt die Dividendenrendite zu einer der beliebtesten Kennzahlen der Unternehmensanalyse. Um diese zu berechnen setzt man die Ausschüttung (Dividende) pro Aktie ins Verhältnis zum Kurs (Marktpreis) je Aktie und multipliziert das Ergebnis anschließend mit 100 Prozent. Bei höheren Ergebnissen erhält der Anleger prozentual gesehen auch höhere Dividenden auf sein investiertes Kapital. Zusammen mit dem Dividendenwachstum zählt die Dividendenrendite wohl zu den bekanntesten Kennzahlen für Dividenden Investoren am Gesamtmarkt. 

Weitere Kennzahlen 

Für eine fundamentale Analyse gibt es noch unzählig weitere Ratios , die die Anlageentscheidung mit beeinflussen können. Zu nennen sind hier das KCV (Kurs-Cashflow-Verhältnis), KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) oder das Gewinnwachstum. Wichtig zu erwähnen ist, dass keine dieser vorgestellten Bewertungsmöglichkeiten der heilige Grahl ist und es immer auf den Kontext zum Umfeld braucht, ob eine Verwendung überhaupt sinnvoll ist. Bei Fragen zu spezifischen Kennzahlen erreichst du uns jederzeit auf unserem kostenlosen Discord.

Fundamentalanalyse in unserem Ausbildungsbereich

In unserem Ausbildungsbereich wollen wir jedem Mitglied die Grundlagen aufzeigen, die er als Investor wissen muss. Hierzu haben wir für den maximalen Value auch ein Modul zur Fundamentalanalyse mit eingebaut, das aus folgenden Inhalten besteht: 

  1. Intro und Basics
  2. Kennziffern
  3. KPIs
  4. Dividenden und Aktienrückkäufe
  5. Multiples und Fair Value 
  6. Peter Lynch und fundamentales WLA-Rating

Wie macht man eine Fundamentalanalyse?

Der Fundamentalanalyst wertet somit die Geschäftsberichte und andere Meldungen eines Unternehmens aus, um darauf basierend die zukünftige Entwicklung einzuschätzen. Mit verschiedenen Methoden versuchen Analysten dann einen fairen Wert für die jeweilige Aktie zu bestimmen. Damit kann eine Über- oder Unterbewertung ermittelt werden, um damit eine Handelsentscheidung zu treffen. Gängige Methoden für die Bestimmung des fairen Werts sind DFC- und DNP-Modelle, welche wir sehr ausführlich in jede unserer Analyse einbauen. Weitere fundamentale Bestandteile in unseren Analysen sind bspw. die Chancen und Risiken und die Bilanzanalyse. Auf diese Weise ist sofort klar ersichtlich ob eine Aktie (gemäß unserer Annahmen) aus fundamentaler Sicht kaufenswert ist oder nicht und ob die zu erwartende Rendite genügt. Hier ist ein Beispiel zu einem der weltweit wichtigsten Unternehmen aus der Halbleiter-Branche:

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Mehr Infos unter: https://wir-lieben-aktien.de/haftungsausschluss/