Return on Assets

Return on Assets (ROA)

▲ Was ist der Return on Assets?

Der Begriff Return on Assets, der oft mit ROA abgekürzt wird, gibt die Gesamtkapitalrentabilität des Unternehmens an. Hierzu wird der Nettogewinn durch das Gesamtkapital des Konzerns geteilt, welches in der Bilanz zu finden ist. Gerade bei der Interpretation ist einiges zu berücksichtigen. Mit dem Nettogewinn verwendet man nämlich eine sehr schwankungsanfällige Zahl, die auch außerhalb von operativer Schwäche negativ beeinflusst werden kann, wie bspw. durch geplante Sonderabschreibungen.

Inhaltsverzeichnis Return on Assets

Definition Return on Assets

Die Abkürzung ROA steht für Return on Assets (Gesamtkapitalrendite oder Gesamtkapitalrentabilität) und stellt eine Kennzahl zur Kapitalrendite dar. Sie setzt die Rentabilität eines Unternehmens in Verhältnis zu seinen gesamten Vermögenswerten (Gesamtkapital, Bilanzsumme) und misst daran, wie effektiv ein Unternehmen seine Vermögenswerte nutzt, um Gewinne zu erwirtschaften. Investoren verwenden die Kennzahl des ROA also, um die Ertragskraft eines Unternehmens beurteilen zu können.

Formel und Berechnung des Return on Assets

Um den Return on Assets bei einem Unternehmen stimmen zu können, ist ein Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz des Unternehmens notwendig. Hierzu haben wir in unserem Ausbildungsbereich ein extra Modul eingebaut, was ein grundlegendes Verständnis zum Lesen der Geschäftsberichte vermittelt. Wer also mit diesem Thema noch nicht vertraut ist, gelangt hier zum entsprechenden Modul, was bei der Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität von Vorteil ist. 

In der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens werden die Aufwendungen und Erträge innerhalb einer Periode gegenübergestellt und zeigen damit an, ob der Konzern Gewinne oder Verluste erwirtschaften konnte. In der Gesamtbilanz einer Aktiengesellschaft sehen wir neben den Vermögenswerten gleichzeitig die Aufschlüsselung der Größen des Eigenkapitals und Fremdkapitals, die die Vermögenswerte finanzieren, und bekommen somit einen Überblick über die Kapitalstrukturen im Unternehmen.

Um den ROA (Gesamtkapitalrentabilität) nun zu bestimmen, brauchen wir aus den genannten Bestandsteilen einmal den Nettogewinn (Jahresüberschuss) des Unternehmens aus der Gewinn- und Verlustrechnung und die Höhe des Gesamtkapitals aus der Bilanz, die anhand der Bilanzsumme offenbart wird. Anschließend teilt man den Nettogewinn durch das Gesamtkapital und multipliziert das Ergebnis anschließend mit 100, um die Rentabilität des Gesamtkapitals zu erhalten. Hierbei gibt es ebenso abweichende Berechnungen, die beispielsweise anstatt des Gesamtkapitals zum Ende des Jahres das durchschnittliche Gesamtkapital innerhalb des Jahres berücksichtigen.

Beispiel:

In unserem Beispiel gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eine Aktiengesellschaft einen Jahresüberschuss von 1,00 Mio. EUR erwirtschaftet. Zugleich verfügt das Unternehmen über ein Gesamtkapital in Höhe von 20,00 Mio. EUR, woraus sich nach der Multiplikation des Ergebnisses mit 100 ein ROA, also eine Gesamtkapitalrendite, von 5,00 % ergeben würde.

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Interpretation des Return on Assets (ROA)

Wie genau man das resultierende Ergebnis interpretieren kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, in der das Unternehmen agiert. Generell werden allerdings steigende oder hohe ROA-Ergebnisse als positiv interpretiert, denn es gilt je höher der Return on Assets ist, desto mehr Jahresüberschuss erwirtschaftet ein Unternehmen in Relation zu seinem Gesamtvermögen. Damit gibt es für Investoren auch ein Stückweit Hinweise über die Effizienz eines Konzerns.

Obwohl es immer auf die Unternehmensgröße und Branche ankommt, da sich hier Strukturen im Gesamtvermögen und Nettogewinn stark unterscheiden können, hat sich eine Marke von über 5,00 % als Indikator für gute Ergebnisse verbreitet. Ein Return on Assets-Wert von über 20,00 % gilt zumeist als ausgezeichnet bei möglichen Investitionen. Doch es sollte stets beachtet werden, dass sich die Werte von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden und die Gesamtkapitalrendite nur bedingt vergleichbar ist. Beispielsweise hat ein Unternehmen für Software Dienstleistungen wesentlich weniger Vermögenswerte in der Bilanz als ein Automobilhersteller, was sich eben auch auf diese Rentabilitätskennzahl auswirkt. Daher sollte man die Einordnung für Anbieter von Software Dienstleistungen anders vornehmen als für Automobilhersteller. 

Gerade weil der Gewinn als Bestandteil genutzt wird, sollte man die Aussagekraft der Interpretationsansätze bei der Kennzahl mit Vorsicht genießen. Denn gerade dieser kann zwischen den Geschäftsjahren stark schwanken, wenn es beispielsweise einen hohen Einsatz von Kapital aufgrund des Investitionsvorhabens einer Firma gibt oder das Unternehmen hohe Fremdkapitalzinsen zahlt. Sowohl der Kapitaleinsatz für Investitionen als auch die Fremdkapitalzinsen wirken sich negativ auf den Gewinn aus und schmälern diesen. 

An dieser Stelle sollte ebenso erwähnt werden, dass eine alleinige Beurteilung der Gesamtkapitalrendite, nicht angibt, wie es um die Sinnhaftigkeit des Investitionsvorhabens in eine Aktie steht. Solche Entscheidungen sollten auf mehreren Säulen fußen und nicht nur die Effizienz beim Einsatz des Kapitals betrachten. 

Alternativen zum ROA (Return on Assets)

Neben dem ROA gibt es ebenso weitere Kennzahlen, die die Kapitalrendite aus unterschiedlichen Sichten darstellen und hierbei andere Posten, bspw. im Hinblick auf das Kapital, vergleichen. Ein paar von ihnen wollen wir nun vorstellen, hierunter die Eigenkapitalrendite, den ROI und den ROCE, die die Effizienz eines Konzerns von unterschiedlichen Seiten beleuchten können.  

ROE

So gibt es beispielsweise den ROE (Return on Equity, Eigenkapitalrendite), welche ebenso weit verbreitet ist. Beim ROE wird nicht das Gesamtkapital berücksichtigt, sondern das Eigenkapitals der Aktiengesellschaft, ist vom Aufbau sonst aber gleich. Der ROE gibt an, wie es um die Verzinsung des Eigenkapitals steht. Hier gelangt ihr zu unserem ausführlichen Lexikoneintrag zum ROE.

Return on Debt 

Für eine noch umfangreichere Analyse nutzen einige Investoren ebenso den Return on Debt, also die Fremdkapitalrentabilität. Diese Art der Kapitalrendite wird gerade bei der Analyse von den Schulden eines Unternehmens betrachtet und gibt an wie viel Prozent des Fremdkapitals theoretisch getilgt werden könnten.

Return on Investment (ROI)

Die Abkürzung ROI steht für Return on Investment und dient zur Messung der Rentabilität, bzw. Verzinsung einer Investition. Zur Berechnung setzt man den Gewinn ins Verhältnis zur Größe des eingesetzten Kapitals für das Investment. Als Ergebnis erhält man den ROI, dessen Ergebnis in Prozent angegeben wird. Auch der ROI (Return on Investment) ist eine populäre Kennzahl zur Berechnung der Kapitalrendite. 

ROCE 

Die Abkürzung ROCE steht für die Kennzahl Return on Capital Employed (Rendite auf das eingesetzte Kapital), also die Kapitalrendite auf das insgesamt eingesetzte Kapital.  Die Berechnung erfolgt, indem man das EBIT in einer Formel durch den Kapitaleinsatz teilt. Die Interpretation und Aussagekraft des Ergebnisses hängt stark von der Branche ab, verbreitet sind jedoch Marken von 16,00 % bis 20,00 %, ab wann der ROCE als guter Wert gilt. Sinnvoll ist ein Vergleich der Rendite auf das eingesetzte Kapital innerhalb der Industrie jedoch allemal. 

Wie geht man am besten mit Kapitalrenditen um?

Egal, ob der ROA, der ROCE oder der ROI betrachtet wurde: Es sollte niemals eine Investitionsentscheidung nur auf Grundlage dieser Kapitalrenditen gefällt werden. Dies hatten wir bereits vorhin kurz angesprochen. In unseren Aktienanalysen betrachten wir bspw. neben bestimmten Kennzahlen, auch die Branchenentwicklung und beziehen Bewertungsmodelle mit ein. 

Wer sich anschauen möchte, wie eine multifaktorielle Aktienanalyse aufgebaut ist, kann einen Blick auf unserer kostenloste Aktienanalyse zu 3M werfen.

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