ROIC – Return on Invested Capital

Was ist der ROIC?

ROIC bedeutet Return on Invested Capital und setzt in seiner Berechnung den NOPAT ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Die Kennzahl gehört zu den Rentabilitätskennzahlen und gibt an, wie hoch die Rendite auf das eingesetzte Kapital des Unternehmens ist. Auch wenn das Ergebnis stark von der Branche abhängt, gelten oftmals Werte ab 10 Prozent bei Anlegern als “gut”.

Erfahre in diesem Lexikoneintrag zudem, welche alternativen Finanzkennzahlen auf Unternehmen angewendet werden können und was der NOPAT eigentlich ist.

Inhaltsverzeichnis ROIC

ROIC Definition

Der ROIC (Return on Invested Capital) ist eine Finanzkennzahl, die angibt, wie gut ein Unternehmen sein eingesetztes (investiertes) Kapital nutzt, um Gewinne zu erwirtschaften. Der Return on Invested Capital gilt bei Investoren und Anlegern als einer der beliebtesten Rentabilitätskennzahlen, da er Aufschluss über die Effizienz des Kapitaleinsatzes eines Unternehmens gibt. 

ROIC berechnen

Zur Ermittlung der Kennzahl des Return on Invested Capital benötigt es zwei Bestandteile. Zum einen den NOPAT (Net Operating Profit After Taxes), der für den Betriebsgewinn nach Abzug der Steuerbelastung steht und zum anderen das eingesetzte Kapital des Konzerns. Nach dem Dividieren beider Messgrößen und anschließendem Multiplizieren mit 100 Prozent, ergibt sich die Rendite auf das eingesetzte Kapital eines Unternehmens.

In unserem Beispiel nehmen wir an, dass das Unternehmen einen NOPAT von 75,00 Mio. EUR erwirtschaftet und zugleich 500,00 Mio. EUR an eingesetztem Kapital ausweist. Nachdem man diese Zahlen in die Formel einsetzt, erhält man einen ROIC von insgesamt 15,00 %. Der gesamte Prozess dürfte durch die nachfolgende Grafik nochmal einleuchtender und leichter verständlich sein:

Interpretation des ROIC

Die Werte des Return on Invested Capital sind (auch in ihrer Bedeutung) stark branchenabhängig und können ebenso von der Marktposition beeinflusst werden. Auch der Punkt einer Ausschüttung hat auf die Kennzahl Auswirkungen, da sich hierdurch das eingesetzte Kapital erhöht. Die Interpretation ist also gar nicht mal so leicht und muss viele Faktoren berücksichtigen.

Um ihn allerdings hierzu in einen Kontext setzen zu können, schauen sich viele an, wie es um den ROIC im Vergleich zum WACC (Weighted Average Cost of Capital) also den Kapitalkosten steht. Ein ROIC-Wert über den Kapitalkosten bedeutet, die Fähigkeit, dass eine Aktie mit seinem Kapital mehr Gewinn erwirtschaftet, als es für die Bereitstellung dieses Kapitals zahlen muss.

Beschränkt man sich allerdings nur auf Zahlen, geht man oftmals ab 10 % von einem guten Wert aus, auch wenn es, wie bereits erwähnt, stark von der Branche abhängt. Zur richtigen Interpretation kann es daher also Sinn machen einen Branchenvergleich hierzu anzufertigen und zu schauen, wie sich der ROIC über die Jahre im Vergleich zur Konkurrenz entwickeln konnte. Eine Investitionsentscheidung sollte allerdings nicht nur anhand einer Kennzahl erfolgen, sondern erfordert eine umfangreichere Betrachtung, wie wir es in unseren Aktienanalysen machen.

Alternative Kennzahlen

Neben dem Return on Invested Capital gibt weitere Metriken bzw. Kennzahlen, die von Aktionären verwendet werden können, um die Kapitalrentabilität zu bestimmen. Als Anhaltspunkte wollen wir nun vier Alternativen bzw. mögliche Ergänzungen vorstellen.

Return on Assets (ROA)

Der Return on Assets (Gesamtkapitalrentabilität) misst die Leistung in Form der Rentabilität im Zusammenhang mit dem gesamten Vermögen. Um den ROA zu erhalten, setzt man das Gesamtkapital ins Verhältnis zum Nettogewinn. Als Ergebnis erhält man folglich die Gesamtkapitalrendite, die ebenso das Fremdkapital, also die Schulden eines Unternehmens berücksichtigt.

Return on Equity (ROE)

Der Return on Equity (Eigenkapitalrendite) betrachtet in seiner Berechnung lediglich das Eigenkapital und vernachlässigt die Verbindlichkeiten. Dieses wird ins Verhältnis zum Gewinn gesetzt und ist ebenso weit verbreitet, wenn es um Kapitalrenditen geht. Zur Bestimmung des Eigenkapitals ist ein Blick auf die Passivseite der Bilanz eines Unternehmens notwendig, ebenso wenn es um die allgemeine Kapitalstruktur bzw. Finanzierungsstruktur geht.

Return on Capital Employed (ROCE)

Im Vergleich zum ROIC wird beim ROCE anstatt des NOPATs das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) also der operative Gewinn verwendet, das einen Zwischenschritt der Gewinn- und Verlustrechnung darstellt. Der Unterschied ist also nur minimal, hat allerdings auf das Ergebnis nicht zu vernachlässigende Auswirkungen.  Denn beim NOPAT werden die Steuern vom Betriebsergebnis abgezogen, woraus sich aufgrund des Abzuges vom Steuersatz ein ganz anderes Ergebnis ergibt.

Return on Investment (ROI)

Der ROI wird ausschließlich zur Beurteilung der Rentabilität einzelner Projekte oder Investitionen genutzt. Man teilt hier den Gewinn durch den jeweiligen Kapitaleinsatz, bzw. die eingesetzten Mittel.

Autor dieses Lexikon-Artikels

Weitere Lexikon-Artikel

Transparenzhinweis und Haftungsausschluss:
Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung durch “Wir Lieben Aktien”, oder durch einen für “Wir Lieben Aktien” tätigen Autor statt. Dieser Beitrag soll eine journalistische Publikation darstellen und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Börsengeschäfte sind mit erheblichen Risiken verbunden. Wer an den Finanz- und Rohstoffmärkten handelt, muss sich zunächst selbstständig mit den Risiken vertraut machen. Der Kunde handelt immer auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. “Wir Lieben Aktien” und die für uns tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Es kann zu Interessenkonflikten kommen, durch Käufe und einen darauffolgenden Profit durch eine positive Kursentwicklung von in Artikeln erwähnten Aktien. 

Mehr Infos unter: https://wir-lieben-aktien.de/haftungsausschluss/