EBT – Gewinn vor Steuern
▲ Was ist das EBT?
Der Begriff EBT steht für Earnings Before Taxes und wird als Gewinn vor Steuern oder Vorsteuergewinn ins Deutsche übersetzt. Es handelt sich hierbei um eine Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen, dessen Ergebnis gerade zur Beurteilung der Ertragskraft und Rentabilität verwendet wird. Für die Ermittlung addiert man zum Jahresüberschuss die als Aufwand verbuchten Steuern von Einkommen und Ertrag wieder hinzu.
Erfahre in diesem Artikel zudem, welche Unterschiede zum EBIT oder EBITDA bestehen, wo man den Vorsteuergewinn üblicherweise verwendet und wie die genaue Formel lautet.
Inhaltsverzeichnis EBT
Definition EBT
Das Earnings Before Taxes (Abkürzung: EBT) oder auch der Gewinn vor Steuern ist eine Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen. Sie kommt gerade dann zum Einsatz, wenn es darum geht die Ertragskraft oder Rentabilität von Unternehmen miteinander zu vergleichen. Durch die nicht-Berücksichtigung des Steueraufwandes werden vor allem regionale Unterschiede ausgeglichen, was zum Beispiel bei einem internationalen Vergleich wertvoll sein kann.
Das EBT berechnen
Nach der grundlegenden Definition der betriebswirtschaftlichen Kennzahl kommen wir nun zur Berechnung des entsprechendes Ergebnisses. Hierzu kann man entweder die Umsatzerlöse oder Gewinn als Ausgangseinheit verwenden. In der entsprechenden Formel addiert man zum Gewinn den Steueraufwand und subtrahiert die Steuererträge (zum Beispiel Ertragssteuern, Gewerbesteuern, usw.). Anhand der untenstehenden Grafik dürfte dies nochmals einleuchtender werden.
EBT aus der GuV
Alle notwendigen Informationen zur Berechnung des Gewinns vor Steuern findet man in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Rahmen des §275 HGB ist genaustens geregelt, wie eine solche bei einer Kapitalgesellschaft (wie AG und GmbH) auszusehen hat, wobei hier Kleinstkapitalgesellschaften ausgenommen sind. Zur Ermittlung der Kennzahl kann entweder das Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren angewendet werden. Das Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren unterscheiden sich hierbei in ihrer Darstellung einzelner Posten, führen aber letzten Endes zum gleichen Ergebnis.
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Ist EBT Gewinn? Warum ist das EBT so wichtig?
Unternehmensgewinne unterliegen der Besteuerung. Diese variiert in Deutschland auf regionaler Ebene durch unterschiedliche Gewerbesteuersätze, welche die Kommunen frei entscheiden können. Auch international werden Unternehmensgewinne unterschiedlich besteuert. Das Earnings Before Taxes blendet diese steuerlichen Unterschiede aus und sorgt für eine bessere Vergleichbarkeit der Ertragskraft.
Darüber hinaus ist das EBT bei der Analyse von Banken von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.
Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:
Unterschied zu EBIT und EBITDA
Im Vergleich zum EBIT (Gewinn vor Abzug der Zinsen und Steuern (z. B. Ertragssteuern)) und EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization), die ebenso verbreitete Kennzahlen im Rechnungswesen sind, gibt es vermeintlich kleine Unterschiede in der Berechnung. Allerdings haben diese starken Einfluss auf die Höhe des Endergebnis und unterscheiden sich ebenso in ihrer Anwendung. Auf die entsprechenden Unterscheidungen der Messgrößen im Rechnungswesen wollen wir nun eingehen.
EBT vs. EBIT
EBT vs. EBITDA
Das EBITDA geht nochmals eine Stufe weiter und repräsentiert den Gewinn vor Zinsen, Steuern, sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände. Bei außerordentlich hohen Abschreibungen innerhalb eines Jahres kann das Finanzergebnis stark negativ beeinflusst werden. Allerdings muss dies nicht an strukturellen Problemen liegen, sondern kann vielmehr sogar erwartet worden sein. Der Gewinn an sich verliert hierdurch aber natürlich an Aussagekraft, weshalb man dann auf die genannte Kennzahl schauen kann.
Unten seht ihr in unserer Übersicht neben den bereits erläuterten Metriken zusätzlich noch das EBITA. Die entsprechende Abkürzung steht dabei für Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter.
EBT-Marge
Mithilfe des Gewinns vor Steuern ist es möglich unter anderem die EBT-Marge zu bestimmen und anhand dieser zu beurteilen, wie effizient Gewinn aus der operativen Geschäftstätigkeit generiert wird, bevor die Steuern abgezogen werden. Zur Berechnung setzt man das EBT ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen.
Neben der genannten Marge gibt es jedoch noch weitaus mehr verbreitete Margen, wie zum Beispiel die Bruttomarge. Einen entsprechenden Artikel zu Margen findet ihr hier.
Nutzung des EBT
Gerade bei der Analyse von Banken ist das EBT von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.
Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:
Autor dieses Lexikon-Artikels
Jan Fuhrmann
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