EBT – Gewinn vor Steuern

Was ist das EBT?

Der Begriff EBT steht für Earnings Before Taxes und wird als Gewinn vor Steuern oder Vorsteuergewinn ins Deutsche übersetzt. Es handelt sich hierbei um eine Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen, dessen Ergebnis gerade zur Beurteilung der Ertragskraft und Rentabilität verwendet wird. Für die Ermittlung addiert man zum Jahresüberschuss die als Aufwand verbuchten Steuern von Einkommen und Ertrag wieder hinzu.

Erfahre in diesem Artikel zudem, welche Unterschiede zum EBIT oder EBITDA bestehen, wo man den Vorsteuergewinn üblicherweise verwendet und wie die genaue Formel lautet.

Inhaltsverzeichnis EBT

Definition EBT

Das Earnings Before Taxes (Abkürzung: EBT) oder auch der Gewinn vor Steuern ist eine Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen. Sie kommt gerade dann zum Einsatz, wenn es darum geht die Ertragskraft oder Rentabilität von Unternehmen miteinander zu vergleichen. Durch die nicht-Berücksichtigung des Steueraufwandes werden vor allem regionale Unterschiede ausgeglichen, was zum Beispiel bei einem internationalen Vergleich wertvoll sein kann.

Das EBT berechnen

Nach der grundlegenden Definition der betriebswirtschaftlichen Kennzahl kommen wir nun zur Berechnung des entsprechendes Ergebnisses. Hierzu kann man entweder die Umsatzerlöse oder Gewinn als Ausgangseinheit verwenden. In der entsprechenden Formel addiert man zum Gewinn den Steueraufwand und subtrahiert die Steuererträge (zum Beispiel Ertragssteuern, Gewerbesteuern, usw.). Anhand der untenstehenden Grafik dürfte dies nochmals einleuchtender werden.

EBT aus der GuV

Alle notwendigen Informationen zur Berechnung des Gewinns vor Steuern findet man in der Gewinn- und Verlustrechnung. Im Rahmen des §275 HGB ist genaustens geregelt, wie eine solche bei einer Kapitalgesellschaft (wie AG und GmbH) auszusehen hat, wobei hier Kleinstkapitalgesellschaften ausgenommen sind. Zur Ermittlung der Kennzahl kann entweder das Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren angewendet werden. Das Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren unterscheiden sich hierbei in ihrer Darstellung einzelner Posten, führen aber letzten Endes zum gleichen Ergebnis. 

Kostenlose Aktienanalyse zu Nike 📈

Melde dich in unserem kostenlosen Newsletter an und wir schicken dir direkt unsere große 64-seitige Analyse zu der Dividendenaktie Nike zu. Das Unternehmen ist weltweit bekannt und die Aktie liefert seit Jahrzehnten hohe Renditen ab, aber ist ein Kauf zum aktuellen Kurs auch attraktiv?

Nike Aktie Analyse Prognose

Wir schicken dir in unserem Newsletter keinen Spam. Nur Marktupdates, Angebote, Aktienanalysen und Wissenswertes – damit du immer auf dem Laufenden in Bezug auf die Börse und Aktien bist.

Ist EBT Gewinn? Warum ist das EBT so wichtig?

Unternehmensgewinne unterliegen der Besteuerung. Diese variiert in Deutschland auf regionaler Ebene durch unterschiedliche Gewerbesteuersätze, welche die Kommunen frei entscheiden können. Auch international werden Unternehmensgewinne unterschiedlich besteuert. Das Earnings Before Taxes blendet diese steuerlichen Unterschiede aus und sorgt für eine bessere Vergleichbarkeit der Ertragskraft.

Darüber hinaus ist das EBT bei der Analyse von Banken von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.

Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:

Unterschied zu EBIT und EBITDA

Im Vergleich zum EBIT (Gewinn vor Abzug der Zinsen und Steuern (z. B. Ertragssteuern)) und EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization), die ebenso verbreitete Kennzahlen im Rechnungswesen sind, gibt es vermeintlich kleine Unterschiede in der Berechnung. Allerdings haben diese starken Einfluss auf die Höhe des Endergebnis und unterscheiden sich ebenso in ihrer Anwendung. Auf die entsprechenden Unterscheidungen der Messgrößen im Rechnungswesen wollen wir nun eingehen. 

EBT vs. EBIT 

Im Vergleich zum Vorsteuergewinn wird beim EBIT der Gewinn zusätzlich um das Zinsergebnis (Zinsaufwendungen – Zinserträge) bereinigt und wird auch als Betriebsergebnis beschrieben. Ansonsten ist das Betriebsergebnis in seiner Ermittlung sehr ähnlich und wird zur Beurteilung des Erfolges weitaus häufiger verwendet. In der Gewinn- und Verlustrechnung findet man die Höhe des EBIT auch häufig als “operativer Gewinn” ausgewiesen, wie auch hier bei Volkswagen. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist ein Teil des Jahresabschlusses von einem Unternehmen und stellt die Erträge den Aufwendungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums gegenüber. Ein Beispiel für Aufwendungen wären Abschreibungen (unabhängig davon ob materiell oder immateriell) von einem Konzern, der den Gewinn negativ beeinflusst. Durch diesen Bestandteil des Jahresabschlusses ist es möglich die Profitabilität bspw. innerhalb eines Geschäftsjahres bestimmen zu können. 

EBT vs. EBITDA 

Das EBITDA geht nochmals eine Stufe weiter und repräsentiert den Gewinn vor Zinsen, Steuern, sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände. Bei außerordentlich hohen Abschreibungen innerhalb eines Jahres kann das Finanzergebnis stark negativ beeinflusst werden. Allerdings muss dies nicht an strukturellen Problemen liegen, sondern kann vielmehr sogar erwartet worden sein. Der Gewinn an sich verliert hierdurch aber natürlich an Aussagekraft, weshalb man dann auf die genannte Kennzahl schauen kann. 

Unten seht ihr in unserer Übersicht neben den bereits erläuterten Metriken zusätzlich noch das EBITA. Die entsprechende Abkürzung steht dabei für Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter.

EBT-Marge

Mithilfe des Gewinns vor Steuern ist es möglich unter anderem die EBT-Marge zu bestimmen und anhand dieser zu beurteilen, wie effizient Gewinn aus der operativen Geschäftstätigkeit generiert wird, bevor die Steuern abgezogen werden. Zur Berechnung setzt man das EBT ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen.

Neben der genannten Marge gibt es jedoch noch weitaus mehr verbreitete Margen, wie zum Beispiel die Bruttomarge. Einen entsprechenden Artikel zu Margen findet ihr hier.  

Nutzung des EBT

Gerade bei der Analyse von Banken ist das EBT  von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.

Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:

Autor dieses Lexikon-Artikels

Weitere Lexikon-Artikel

Transparenzhinweis und Haftungsausschluss:
Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Informationen und Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung durch “Wir Lieben Aktien”, oder durch einen für “Wir Lieben Aktien” tätigen Autor statt. Dieser Beitrag soll eine journalistische Publikation darstellen und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Börsengeschäfte sind mit erheblichen Risiken verbunden. Wer an den Finanz- und Rohstoffmärkten handelt, muss sich zunächst selbstständig mit den Risiken vertraut machen. Der Kunde handelt immer auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. “Wir Lieben Aktien” und die für uns tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Es kann zu Interessenkonflikten kommen, durch Käufe und einen darauffolgenden Profit durch eine positive Kursentwicklung von in Artikeln erwähnten Aktien. 

Mehr Infos unter: https://wir-lieben-aktien.de/haftungsausschluss/