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Spread bei Aktien oder Geld-Brief-Spanne

▲ Was ist die Geld-Brief-Spanne?

Der Begriff Spread steht für die Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs, die für den Verkaufskurs und Kaufkurs stehen. Die Höhe des Spreads richtet sich unter anderem nach der Liquidität des Marktes, ebenso wichtig ist die Handelszeit. Gerade für aktive Anleger, die von kurzfristigen Kursbewegungen profitieren wollen, hat der Spread eine ausgesprochen wichtige Bedeutung. Im Hinblick auf Marktteilnehmer, die ausschließlich mit langfristigen Investments vertreten sind, ist die Wichtigkeit definitiv geringer, aber auch keinesfalls unwichtig.

Erfahre in diesem Eintrag in unserem Börsenlexikon außerdem, wann verschiedene Handelsplätze (wie Xetra) geöffnet haben und welche Einflussfaktoren es neben den bereits genannten noch gibt.

Inhaltsverzeichnis Spread

Kursbezogene Spreads Aktien Definition

Der Begriff Spread (auch Geld-Brief-Spanne, Kursbezogene Spreads) gibt bei Wertpapieren die Differenz bzw. Spanne zwischen dem Kaufkurs und Verkaufskurs an. Hierbei unterscheidet man zwischen dem sogenannten Geldkurs und dem Briefkurs, die die Preissituationen der Nachfrage und der des Angebots widerspiegeln. Der Geldkurs ist deswegen der Kaufpreis, der Briefkurs wiederum der Verkaufspreis. 

Der Spread bei Aktien wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise der Liquidität am Markt und wird vom Broker (Anbieter) zusätzlich zu den Transaktionskosten bzw. Ordergebühren in Rechnung gestellt. Egal ob beim Handel mit Aktien, Rohstoffen, Währungspaaren oder ETFs, überall kommt der Spread vor und nimmt zu Teilen eine wichtige Rolle ein, da er maßgeblich über die Höhe des Gewinns entscheiden kann. 

Berechnung des Spreads

Zur Berechnung des Spreads benötigt man lediglich zwei Bestandteile. Zum einen den Briefkurs (Ask) und zum anderen den Geldkurs (Bid) des Basiswerts, was jeweils den Kaufkursen und Verkaufskursen entspricht. Dabei sind die Preise der Briefkurse (Kauf) immer höher als die der Geldkurse (Verkaufspreis), da die Marktteilnehmer sonst günstiger kaufen als verkaufen könnten. Teilweise gibt es noch die Angabe des Wertes vom Mittelkurs, den wir zur Vereinfachung allerdings weggelassen haben.

Im unten eingefügten Beispiel haben wir die Rechenwege für eine absolute und eine relative Darstellungsweise mit aufgenommen. Möchte man ein absolutes Ergebnis für den Unterschied zwischen Briefkurs und Geldkurs erhalten, rechnet man einfach Briefkurs (Ask) minus Geldkurs (Bid). 

Da allerdings in vielen Fällen eher ein relatives Ergebnis sinnig ist, kann man ebenso gut den absoluten Spread minus den Briefkurs rechnen und anschließend mit 100 Prozent multiplizieren. In unserem Fall würde bei einer market Order (direkte Ausführung) ein prozentualer Spread von 0,45 % resultieren. Der aktuelle Gegenwert zum Kauf beträgt 50,81 USD.

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Erklärung des Spreads anhand eines Beispiels

Um den Begriff in unserem Börsenlexikon noch einleuchtender erklären zu können haben wir uns dazu entschieden zusätzlich noch ein Beispiel mit aufzunehmen. Zur Vereinfachung haben wir hier den sog. Mittelkurs weggelassen und konzentrieren uns als Finanzinstrument auf eine Aktie. Der Basiswert ist hierbei ein Wertpapier aus den USA, deren Geld-Brief-Spanne sich vor allem nach dem US-Handel richtet. So wird man eine deutlich höhere Handelsspanne finden, sofern ein außerbörslicher Handel stattfindet (die genauen Uhrzeiten können nochmal in unserer Tabelle nachgeschaut werden).

Man erkennt gerade nach der Eröffnung der amerikanischen Börsen einen wesentlich geringeren Unterschied zwischen Briefkursen und Geldkursen (Verkaufskurse), was insbesondere mit der weitaus höheren Liquidität im Wertpapierhandel begründet werden kann. Vor allem für aktive Händler, die pro Tag viele Transaktionen tätigen ist dieser Unterschied im Preis wichtig. Aber auch für jemanden, der nur langfristig investiert hat die Brief- und Geldkurs Handelsspanne keine unwichtige Bedeutung, dazu aber später mehr. 

Interpretation des Spreads

Eine grundlegende Definition, ab wann ein Spread als hoch gilt gibt es so in der Form nicht. Es kommt an dieser Stelle zum Beispiel schon darauf an, welches Finanzinstrument genau betrachtet wird. Hat man es hier mit einem der meistgehandelten Währungspaare, dem EUR / USD zu tun, muss die Interpretation gänzlich anders erfolgen als beim Wertpapierhandel mit illiquiden Aktien, die nur schwer handelbar sind.

Bei vielgehandelten Aktien kann man einen Spread von 0,50 % bis 1,00 % als akzeptabel ansehen. Hat man es allerdings mit illiquiden Wertpapieren zu tun, sind auch durchaus Werte von 5,00 % vertretbar.

Einflussfaktoren auf den Spread

Im Folgenden werden wir auf einige Einflussfaktoren auf den Spread (Briefkurs – Geldkurs) eingehen. Hierbei gilt: Die Faktoren sind sowohl auf den gesamten Markt übertragbar, jedoch auch auf einzelne Aktien, ETFs oder sonstige Anlageklassen .

Handelszeit

Als einen der entschiedensten Punkte gilt die Handelszeit. Hat beispielsweise die US-Amerikanische Börse noch geschlossen, ist es vom Spread her wesentlich teurer dort gelistete Aktien zu kaufen, da dieser wesentlich im außerbörslichen Handel wesentlich höher ist. Im weiteren Verlauf werden wir nochmal auf eine Tabelle zurückkommen, die die Handelszeiten einiger Handelsplätze auflistet. Diese kann zur Hilfe genommen werden, um möglichst niedrige Spreads bei verschiedenen Basiswerten zu erwischen.

Volatilität

Auch die Volatilität eines Wertpapiers oder des Gesamtmarktes hat Auswirkungen auf den Spread und damit auch ein Stück weit die Marktbedingungen . Es gilt: Je volatiler das Umfeld, desto weiter fällt der Spread aus. Bei volatileren Zeiten muss man also bei einem Kauf mehr Geld für den Bid-Ask-Spread bezahlen als bei ruhigen Phasen.

Handelsvolumen

Das Handelsvolumen spielt eine zentrale Rolle bei der Höhe des Spreads an den Finanzmärkten. Ein niedriges Handelsvolumen und damit auch eine niedrige Nachfrage zeigt, dass es weniger Käufer und Verkäufer gibt, die bereit sind für einen ähnlichen Preis zu handeln. Je höher das Handelsvolumen also ist, desto geringer ist der Spread.

Öffnungszeiten verschiedener Börsen

Nachfolgend haben wir eine Tabelle erstellt, die einige der bekanntesten Referenzmärkte für Aktien mit ihren jeweiligen Öffnungszeiten darstellt. Selbst innerhalb eines Landes können sich die Zeiten unterscheiden, wie man bei dem Vergleich von Xetra zu Tradegate sehen kann. Auch beim langfristigen Investieren lohnt es sich zu beachten, wann die Heimatbörse der Aktie geöffnet hat, um nicht während des außerbörslichen Geschäfts ungünstige Kurse zum Kaufen zu erwischen.

Land
Börse
Öffnungszeiten Ortszeit
Öffnungszeiten MEZ
USA
NYSE
09.30 Uhr – 16:00 Uhr
15:30 Uhr – 22:00 Uhr
USA
NASDAQ
09.30 Uhr – 16:00 Uhr
15:30 Uhr – 22:00 Uhr
Niederlande
Euronext
09:00 Uhr – 17 :30 Uhr
09:00 Uhr – 17 :30 Uhr
Deutschland
Xetra
09:00 Uhr – 17:30 Uhr
09:00 Uhr – 17:30 Uhr
Deutschland
Tradegate
08:00 Uhr – 22:00 Uhr
08:00 Uhr – 22:00 Uhr
Deutschland
Frankfurter Börse
08:00 Uhr – 22:00 Uhr
08:00 Uhr – 22:00 Uhr
Kanada
Toronto Stock Exchange
09:30 Uhr – 16:00 Uhr
15:30 Uhr – 22:00 Uhr
China
Shanghai Stock Exchange
09:30 Uhr – 11:30 Uhr
13:00 Uhr – 15:00 Uhr
02:30 Uhr – 04:30 Uhr
06:00 Uhr – 08:00 Uhr
China
Hong Kong Stock Exchange
09:30 Uhr – 12:00 Uhr
13:00 Uhr – 16:00 Uhr
02:30 Uhr – 05:00 Uhr
06:00 Uhr – 09:00 Uhr
Japan
Tokyo Stock Exchange
09:00 Uhr – 11:30 Uhr
12:30 Uhr – 15:00 Uhr
01:00 Uhr – 3:30 Uhr
04:30 Uhr – 07:00 Uhr
Großbritannien
London Stock Exchange
08:00 Uhr – 16:30 Uhr
09:00 Uhr – 17:30 Uhr
Schweiz
Swiss Exchange (SIX)
09:00 Uhr – 17:30 Uhr
09:00 Uhr – 17:30 Uhr

Bedeutung des Spreads für langfristige Anleger

Für langfristige Anleger hat die Geld-Brief-Spanne eine weitaus geringere Bedeutung als für Trader, die auf kurzfristigen Ebenen unterwegs sind. Aufgrund der Tatsache, dass wir beim langfristigen Investieren bei Weitem nicht so oft kaufen und verkaufen wie bei einem Trader, ist die Auswirkung des Spreads auch weitaus geringer. Unter anderem beim Handel mit Devisen (Forex) entscheidet manchmal der Unterschied der Briefkurse und Geldkurse maßgeblich über die Höhe des Gewinns. 

Dennoch sollte man beispielsweise auf die Börsenöffnungszeiten achten und den Zeitpunkt der Käufe hieran anpassen, denn unnötig hohe Spreads sollte man auch nicht bereit sein zu zahlen.

Beim aktiven Börsenhandel hat der Spread eine sehr viel wichtigere Bedeutung. Wer beim kurzfristigeren Handel mit Finanzprodukten bei seinen Transaktionen nicht auf den Spread achtet geht das Risiko ein, seinen Gewinn stark zu schmälern.

Wer sich aus Sicht eines Traders mit dem Spread auseinandersetzen möchte, gelangt hier zu einem Guide zum Forex (Devisen, Währungspaar) Trading der Chartsekte, der sich auch mit dem Spread beschäftigt. Zugleich wurde auch ein Überblick verschiedener Anbieter (Broker) veröffentlicht, der für aktive Händler, die bspw. Devisen oder Kryptowährungen handeln, entscheidend sein kann. Auch Ordergebühren wurden neben den Spreads mit aufgeführt. 

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