Inhaltsverzeichnis EBT
Definition des Begriffs EBT
Das Earnings Before Taxes (Abkürzung: EBT) oder auch der Gewinn vor Ertragssteuern ist eine Kennzahl zur Bewertung von Unternehmen. Sie kommt gerade dann zum Einsatz, wenn es darum geht die Ertragskraft oder Rentabilität von Unternehmen miteinander zu vergleichen. Durch die nicht-Berücksichtigung des Steueraufwandes werden vor allem regionale Unterschiede ausgeglichen, was zum Beispiel bei einem internationalen Vergleich wertvoll sein kann.
Das EBT berechnen
Nach der grundlegenden Definition der betriebswirtschaftlichen Kennzahl kommen wir nun zur Berechnung des entsprechendes Ergebnisses. Hierzu kann man entweder die Umsatzerlöse oder Gewinn als Ausgangseinheit verwenden. In der entsprechenden Formel addiert man zum Gewinn den Steueraufwand und subtrahiert die Steuererträge (zum Beispiel Ertragssteuern, Gewerbesteuern, usw.). Anhand der untenstehenden Grafik dürfte dies nochmals einleuchtender werden.
Formel zum EBT: Jahresüberschuss (Ertrag nach Ertragssteuern usw.) + Steueraufwand – Steuererträge
EBT aus der GuV des Geschäfts
Alle notwendigen Informationen zur Berechnung des Gewinns vor Steuern findet man in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), in welcher auch die Umsatzerlöse vorzufinden sind, ebenso wie beispielsweise Ertragssteuern. Im Rahmen des §275 HGB ist genaustens geregelt, wie eine solche GuV bei einer Kapitalgesellschaft (wie AG und GmbH) auszusehen hat, wobei hier Kleinstkapitalgesellschaften ausgenommen sind. Zur Ermittlung der Kennzahl kann entweder das Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren angewendet werden. Das Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren unterscheiden sich hierbei in ihrer Darstellung einzelner Posten, führen aber letzten Endes zum gleichen Ergebnis.
Das EBT richtig interpretieren
Dadurch, das das EBT den Gewinn vor der individuellen Steuerbelastung anzeigt, ist es uns Aktionären hierdurch möglich die operative Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Geschäfts zu beurteilen.
Ähnlich wie auch bei anderen Kennzahlen, die die Effizienz bewerten, macht es Sinn die Entwicklung über mehrere Geschäftsjahre zu analysieren und ebenso Konkurrenten der selben Industrie hinzuzuziehen. Des Weiteren ist eine Einordnung rein nach Richtwerten (bspw. ab 2,00 Mio. USD ist ein guter Wert im Hinblick auf die Effizienz erreicht) wenig sinnvoll.
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Ist EBT Gewinn? Warum ist das EBT so wichtig?
Unternehmensgewinne unterliegen der Besteuerung. Diese variiert in Deutschland auf regionaler Ebene durch unterschiedliche Gewerbesteuersätze, welche die Kommunen frei entscheiden können. Auch international werden Unternehmensgewinne unterschiedlich besteuert. Das Earnings Before Taxes blendet diese steuerlichen Unterschiede aus und sorgt für eine bessere Vergleichbarkeit der Ertragskraft.
Darüber hinaus ist das EBT bei der Analyse von Banken von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.
Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:
Unterschied zu EBIT und EBITDA
Im Vergleich zum EBIT (Gewinn vor Abzug der Zinsen (Interest) und Steuern (z. B. Ertragssteuern)) und EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization), die ebenso verbreitete Kennzahlen im Rechnungswesen sind, gibt es vermeintlich kleine Unterschiede in der Berechnung. Allerdings haben diese starken Einfluss auf die Höhe des Endergebnis und unterscheiden sich ebenso in ihrer Anwendung. Auf die entsprechenden Unterscheidungen der Messgrößen im Rechnungswesen wollen wir nun eingehen und thematisieren, um welche Messgrößen die eine oder andere Kennzahl zusätzlich bereinigt wird oder nicht.
EBT vs. EBIT
EBT vs. EBITDA
Das EBITDA geht nochmals eine Stufe weiter und repräsentiert den Gewinn vor Zinsen, Steuern, sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände. Bei außerordentlich hohen Abschreibungen innerhalb eines Jahres kann das Finanzergebnis stark negativ beeinflusst werden. Allerdings muss dies nicht an strukturellen Problemen liegen, sondern kann vielmehr sogar erwartet worden sein. Der Gewinn an sich verliert durch die Abschreibungen aber natürlich an Aussagekraft, weshalb man dann auf die genannte Kennzahl schauen kann.
Unten seht ihr in unserer Übersicht neben den bereits erläuterten Metriken zusätzlich noch das EBITA. Die Abkürzung EBITA steht dabei für Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter. Ein Beispiel für die Abschreibung auf einen immaterielles Vermögensgegenstand wären Nutzungsrechte oder Patente.
EBT-Marge
Mithilfe des Gewinns vor Abzug der Steuern ist es möglich unter anderem die EBT-Marge zu bestimmen und anhand dieser zu beurteilen, wie effizient Gewinn aus der operativen Geschäftstätigkeit generiert wird, bevor die Steuern abgezogen werden. Zur Berechnung der betriebswirtschaftlichen Kennzahl setzt man das EBT ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen des Unternehmens, um die entsprechende Effizienz zu beurteilen.
Neben der genannten Marge gibt es jedoch noch weitaus mehr verbreitete Margen, wie zum Beispiel die Bruttomarge. Die unterschiedlichen Margen unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf verwendete Metriken, die ins Verhältnis gesetzt werden. Einen entsprechenden Artikel zu Margen findet ihr hier.
Das EBT bei der Ermittlung der Umsatzrendite / Umsatzrentabilität
Umsatzrendite = (EBT * 100) / Gesamtumsatz bzw. Umsatzerlöse
Mithilfe dieser Kennzahl kann analysiert werden, wie gewinnbringend der Umsatz vom Konzern aus dem Geschäft verwendet wird.
Nutzung des EBTs zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
Gerade bei der Analyse von Banken ist das EBT von besonderer Bedeutung, denn bei Geschäftsbanken sind Zinseinnahmen und -aufwendungen das Zentrum des Geschäftsmodells. Aus diesem Grund ist es sinnvoll statt dem EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) das EBT zu betrachten, denn ansonsten würde man das Hauptgeschäft von vielen Banken bei der Analyse ignorieren.
Die aus unserer Sicht stabilste US-Bank haben wir bereits analysiert. Es ist eine unbekannte Regionalbank, die seit Jahrzehnten kontinuierlich ihre Gewinne steigert (auch in Krisen). In dieser Aktienanalyse greifen wir auch auf das EBT statt dem EBIT zurück:
Autor dieses Lexikon-Artikels
Jan Fuhrmann
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