Inhaltsverzeichnis Sonderdividende
Definition Sonderdividende
Als Sonderdividende bezeichnet man eine einmalige Ausschüttung eines Unternehmens, die beispielsweise durch überschüssige liquide Mittel finanziert wird. Im Gegensatz zur regulären Dividendenausschüttung an die Aktionäre, ist eine solche Dividendenzahlung ursprünglich nicht angedacht und geplant gewesen. Grundsätzlich muss eine Sonderdividende von der Hauptversammlung genehmigt werden, nachdem sie meist vom Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam vorgeschlagen wird. Bilanziell werden die Sonderausschüttungen entweder durch die Auflösung von Rücklagen oder eine Kapitalherabsetzung getätigt. Wie wir bereits in unserem Artikel zur Dividendenrendite geschrieben haben, werden auch Sonderdividenden bei der Berechnung dieser berücksichtigen und erhöhen damit das in Prozent angegebene Ergebnis.
Steuerliche Auswirkungen einer Sonderdividende
Wer eine Sonderdividende erhält, kann sich die Frage stellen, wie es um steuerliche Aspekte steht. Hierbei ist die Antwort häufig sehr einfach, da auf Sonderdividenden in der Regel keine Steuern anfallen, da die Zahlung aus bereits versteuertem Kapital gezahlt wird. Die Abgeltungssteuer sowie der Solidaritätszuschlag fallen somit auf diese Gelder an die Anteilseigner nicht an, wobei es auch hier Ausnahmen gibt, ob die Sonderdividende steuerfrei ist oder man diese versteuern muss. Dies kann beispielsweise bei Großaktionären eintreten, die mehr als 1,00 % der Anteile halten. Bei ihnen wird die Sonderdividende als Kapitalertrag behandelt und dementsprechend versteuert. An dieser Stelle kann es durchaus zu Interessenskonflikten kommen.
Wann wird eine Sonderdividende gezahlt?
Es gibt unterschiedliche Situationen die Auslöser für eine nicht eingeplante Auszahlung an Anteilseigener, dividendenberechtigt sind. Grundsätzlich hat es ein Stückweit Zusammenhang mit der allgemeinen Dividendenpolitik des Unternehmens und dem Vorgehen in diesem Thema.
Eine Möglichkeit wären außerordentlich gute Ergebnisse im Geschäftsjahr, die sehr gewinnbringend waren. Auf dieser Grundlage kann ein Teil der erwirtschafteten Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden, wenn es aus Sicht der börsennotierten Unternehmen keine bessere Investitionsmöglichkeit gibt.
Allerdings können die Sonderdividenden auch aus taktischen Überlegungen des Konzerns stammen, da durch solche Ausschüttungen die Eigenkapitalrendite positiv beeinflusst wird. Diese wird berechnet, indem der Gewinn des Unternehmens durch das Eigenkapital dividiert wird. Nehmen wir an ein Unternehmen hat Eigenkapital in Höhe von 1,00 Milliarden EUR und erwirtschaftet zugleich einen Gewinn von 100,00 Millionen EUR. Nach der Formel würde die Eigenkapitalrendite nun 10,00 % betragen. Nun wird entschieden Sonderdividenden von 100,00 Mio. EUR an die Anteilseigner auszuschütten, wodurch sich das Eigenkapital auf 900,00 Mio. EUR verringern würde, der Gewinn bleibt unverändert. Nun besitzt die Aktiengesellschaft eine Eigenkapitalrendite von 11,11 %.
Sowohl Marktteilnehmer, die Vorzugsaktien besitzen als auch diejenigen, die Stammaktien besitzen, haben das Recht auf eine Sonderdividende. Allerdings ist zu beachten, dass es Unterschiede bei der Stimmberechtigung gibt. Denn Inhaber von Vorzugsaktien haben zwar das Dividendenrecht, jedoch kein Stimmrecht, was sie nicht stimmberechtigt macht wenn es um Sonderdividenden geht.
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Beispiel Sonderdividende
Im Jahr 2023 dürfte eines der prominentesten Sonderdividenden Beispiele die von Volkswagen sein. Im Zusammenhang mit dem Börsengang von Porsche schüttete der Konzern eine Dividendenzahlung von 19,06 EUR je Aktie an die Anleger aus. VW hatte im Voraus bei dem Börsengang im September 2022 über die Platzierung von rund einem Viertel der stimmrechtslosen Vorzugsaktien an der Frankfurter Börse 9,1 Milliarden Euro eingenommen. Daraufhin genehmigte die Hauptversammlung die auf 19,06 EUR veranschlagte Sonderdividende.
Dividendenabschlag bei der Sonderdividende
Auch bei der Beteiligung einer Sonderdividende ist der sogenannte Dividendenabschlag am Tag der Auszahlung zu beachten. Der Dividendenabschlag beschreibt den Vorgang, bei dem der Aktienkurs des Unternehmens am Zahltag der Dividende um den Betrag der Dividendenausschüttung reduziert wird. Dies ist ein wichtiger Punkt, der beim Umgang mit der Sonderdividende beachtet werden sollte. Dennoch können an dem Zahltag auch Kursgewinne entstehen, da nach dem Dividendenabschlag gewohnte Faktoren des Angebots und der Nachfrage auf dem Markt aufeinandertreffen.
Autor dieses Lexikon-Artikels
Mathis Laue
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